Gesammelte Gedichte 2 - Joachim Stiller - E-Book

Gesammelte Gedichte 2 E-Book

Joachim Stiller

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Beschreibung

Der hier vorgelegte Band mit Gedichten ist der zweite Sammelband mit Gedichten des Künstlers, Philosophen und Schriftstellers Joachim Stiller. Stiller begann 1998 mit dem Schreiben von Gedichten. Seine lyrische Schaffenphase sollte noch bis 2012 andauern. Die Gedichte kreisen zumeist um recht einfache Alltagsthemen, sind aber immer auch spirituell aufgeladen und versteigen sich mitunter zu höchster Esoterik. Das kann bei einem Anthroposophen wohl auch nicht anders sein. Und so lehnen sich Stillers Gedichte nicht selten an die Anthroposophie Steiners an.

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Seitenzahl: 94

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Joachim Stiller

Gesammelte Gedichte 2

Gedichte 7 - 14

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Silbermond

Mondenkind

Flatterzunge

Schmetterling

Reisebilder - Für Rose Ausländer

Höllengang – Für Samuel Beckett

Wüstenblume – Für Ernst Jandl

Abgesang – Vierzeiler

Neue Gedichte

Impressum neobooks

Silbermond

24.07.68

Als ich

geboren

wurde,

erblickte ich

das Licht

der Welt.

Als ich

geboren

wurde,

da schien

die Sommer-

sonne hell.

Traum (von und für Hilde Domin)

Ich war

fast noch

ein Kind

und lag

zuhause

in meinem

Bett.

Es war

die Zeit,

als ich noch

ein eigenes

Bett hatte,

und wie

ich wieder

in ihm lag,

erinnerte

ich mich

genau,

dass es

das beste

Bett war,

in dem

ich je

gelegen

hatte.

Nachgeben

Unsere kleine

Meinungs-

verschiedenheit

ist gleich

behoben;

gemach, gemach,

der Klügere

gibt nach.

Anfall

Ich habe

gestern

in einem

rauschhaften

Anfall

ein Gedicht

nach dem

anderen

rausgehauen;

da fing

sogar mein

Freund Karsten

an zu staunen.

Ganz

Ulrike sprach

einmal zu mir:

Du Ganz,

und in

der Tat,

ich konnte.

Direkte Demokratie und die Bienen

Was hat

die Biene

mit der

Direkten

Demokratie

gemein?

Zunächst

einmal

gar nichts!

Doch dann

stellt man

fest:

So, wie

die Biene

den Honig

sammelt,

sammeln

wir beim

Begehren

Stimmen ein.

Da Ding

Ich hab

einmal ein

Ding gedreht,

doch die

Sache tat

mir leid.

Ich glaub,

ich bin

nun ein

für alle

Mal kuriert.

Das Internet

Das Internet

ist der

größte

Schrotthaufen

in der

Geschichte

der lebenden

Menschheit.

Jeder bessere

Pansel glaubt,

dort ungestraft

seinen Senf

ablegen

zu dürfen.

Probleme

Das Konto

ist geplündert,

die Bank,

die schmeißt

mich raus.

Ich weiß

nicht, was

ich machen

soll,

ich weiß

schon nicht

mehr ein

noch aus.

Licht

Ich singe

schräge Lieder,

und lache

hin und wieder,

über diese

gar zu

heile Welt.

Wir suchen

das Licht

am Ende

des Tunnels,

doch leider

ist uns der

Blick verstellt.

Weltmeister

Wenn man

den Rechen-

exempeln

glauben schenkt,

wird Brasilien

Weltmeister.

Scheibenkleister!

Dafür ist

Deutschland

Zeitausend-

undzehn

wieder dran.

Na dann!

Streichholz

Ich zünde

Meine Zigarette

an einem

brennenden

Streichholz an.

Wie schön

ich das

Streichholz

Doch an der

Anreißfläche

entzünden kann.

Zugedeckt

Ich decke

mich mit

meiner

kunterbunten

Decke zu,

vor dem

Bett, da

stehn die

Schuh.

Löwenzahn (von und für Hilde Domin)

Sie war

lange

genug

geblieben.

Die Wiesen

waren

gewachsen.

Am schönsten

aber war es,

als der

Löwenzahn

zu samen

begann.

Rudolf Steiner

Rudolf

Steiner

ist an

der über-

großen Last

seiner selbst-

gesteckten

Aufgabe

physisch

und

psychisch

zusammen-

gebrochen.

Handlungen und Taten

Rechtfertige

niemals Deine

Handlungen

und Taten,

oder ent-

schuldige

sie gar,

sondern tue

alles nur

um Deiner

selbst willen.

Gewalt

Gewalt

ist keine

Lösung.

Die einzige

Konsequenz

liegt in

der absoluten

Gewalt- und

Waffenlosigkeit.

Neandertaler

Die Neander-

taler sind

ausgestorben,

weil sie

von uns einfach

erschlagen

wurden.

Diese

Menschheit

ist nun

mal eine

Herrenrasse.

Das Bauwerk

Das Bauwerk

muss sein

wie die Musik,

wie eine

Symphonie,

wie ein

Konzert

oder wie eine

Melodie.

Literatur

Die Literatur

handelt immer

vom Leben

und seinen

existentiellen

Themen,

oder aber

es handelt

von Büchern,

und die

handeln wieder

vom Leben.

Gott leben

Ich glaube

nicht an

Gott, ich

Lebe ihn.

Gott leben II

Glaube

nicht an

Gott,

lebe ihn.

Faulheit

Am Wochen-

ende war

ich faul,

und habe

nichts getan.

Und doch

habe ich

geackert,

wie ein Stier.

Soziale Kunst

Die soziale

Kunst

ist nicht

nur Träger

des Christus-

impulses,

sie ist

die neue

Kunst,

die das

esoterische

Christentum

so lange

erwartet hat.

Blubber

Ich will

mit der

Blubber

blubbern,

und Blubber-

blasen

platzen

lassen.

Kinderreim (von und für Clemens Meyer)

Ich kenne

da einen

Kinderreim.

Ich summe

ihn vor

mich hin,

wenn alles

anfängt,

in meinem

Kopf verrückt

zu spielen.

Jakob

Also blieb

Jakob allein.

Da rang

ein Mann

mit ihm,

und der

Mann war

der Satan.

Alter (von und für E.A. Proulx)

Leos Gesicht

war so fein

gerunzelt,

wie auf

einer Wiese

getrocknetes

Linnen,

sein schmaler

Rücken war

gebeugt,

wie ein Ast

unter der Last

grauen Schnees.

Das Leben (von und für Patrick Modiano)

Das Leben,

das ich

seit einiger

Zeit führe,

hat mich

in einen

recht eigen-

tümlichen

Geistes-

zustand

versetzt.

Leben II

Das Leben

hat sein Spiel

zwischen

Licht und

Finsternis,

zwischen

Lichtem und

Schwerem

und zwischen

Vertikale und

Peripherie.

Kasper Hauser

Wenn Rudolf

Steiner über

Kasper Hauser

sagt, er sei

ein versprengter

Atlantier, so

meint er damit,

er sei ein von

der Gemeinschaft

der Atlantier

Verstoßener.

Kasper Hauser II

Wenn Rudolf

Steiner über

Kasper Hauser

sagt: Was

wäre, wenn,

so ist die

Antwort ein-

deutig: Er

wäre niemals

das Kind Euro-

pas geworden.

Erkennen

Erkenne die

Wahrheit,

damit Du dich

dem Raumes-

sein und

Zeitenwerden

weihest.

Sei Mensch

Sei Mensch,

und nur Mensch.

Trichotomie

An der

Tricho-

tomie

führt

kein Weg

vorbei.

Trichotomie II

Wir wissen

heute:

Jesus Christus

hat sein

Jünger die

Trichotomie

gelehrt.

Sie muss

heute wieder

allgemeiner

Glaubensinhalt

werden.

Die Erde

Wenn Rudolf

Steiner sagt,

die Erde sei

innen hohl,

so meint er

die astrale

Erde.

Das Schulwesen

Wir brauchen

ein freies

und selbst-

bestimmtes

Schul- und

Hochschul-

wesen, sonst

können die

Probleme nicht

gelöst werden.

Die Liebe

Die Liebe

ist nichts

anderes, als

die zwischen-

menschliche

Wärme.

Sie ist sub-

stantiell und

sakramental.

Aphoristisch

Je älter

ich werde,

um so

aphoris-

tischer

werden

meine

Gedichte.

Engel

Ich glaube

an die Welt

der Engel:

Immer da,

immer nah.

Nick Hornby

Nick Hornby

vermischt

Komödie

und Tragödie,

aber er ist

und bleibt öde.

Raum

Wir

schaffen

Raum.

Senioren

ins Alters-

heim.

Berlusconi

Berlus-

coni

wird jetzt

Hütchen-

spieler

in der

Fußgän-

gerzone.

Das passt

ganz gut

zu seinem

Image.

Der Märchenerzähler (von und für Rafik Schami)

Es ist

schon eine

seltsame

Sache:

Der Märchen-

erzähler

wurde

plötzlich

stumm.

Psychologie (von und für Leon de Winter)

In dem

Behand-

lungs-

zimmer

stand

nichts

weiter

als ein

Sofa.

Pizza

Lass uns

eine

Pizza

wagen,

die liegt

mir jetzt

ganz gut

im Magen.

Pizza II

Lass uns

Bei der

Tonno

bleiben,

das muss

ich schnell

mal nieder-

schreiben.

Weisheitsträume

Was in

der Ver-

gangen-

heit die

Weisheits-

märchen

waren,

werden

in der

Zukunft die

Weisheits-

träume

sein.

Frühjahr 1790 (von und für K. Neville)

Eine Gruppe

Nonnen über-

querte die Straße.

Die gestärkten

Hauben auf

ihren Köpfen

hoben und

senkten sich,

wie die Flügel

großer Meeres-

vögel.

Sonderregel

Wer ein

Figur

abgibt,

muss

aufgeben.

Einzelschicksal

Das Leben

geht oft

seltsame

Wege.

Jedes

Einzel-

schicksal

taugt für

mindestens

einen

Roman.

Rosenkranz (von und für di Lampedusa)

Nunc et

in hora

mortis

nostrae.

Jetzt und

in der

Stunde

unseres

Todes.

Amen.

Mornigwood

Es geht

mir gut,

trotz mor-

ningwood.

Regierung

Die Kette

der Bundes-

Regierungen

ist eine Ge-

schichte der

organisierten

Verant-

wortungs-

losigkeit.

Weihnachten

Morgen

ist mein

großer Tag,

morgen ist

Weihnachten.

Das Ende

Wir gehen

einem

geradezu

phantas-

tischen

Ende

entgegen,

einem

Ende,

das Du

Dir in

Deinen

kühnsten

Träumen

nicht

ausmalst.

Das Ende II

Am Ende

wird sich

die gesamte

Menschheit

entmateri-

alisieren

und in

ihre kos-

mische

Heimat

zurück-

kehren.

Bürger aller Länder

Bürger

aller

Länder,

vereinigt

Euch.

CDU

Wählt die CDU,

die einzige

kommunis-

tische Partei

Deutschlands.

Kopftuch

Geh doch

mal mit

Kopftuch

zur Schule

und sag,

das Kopftuch

sei Ausdruck

deines heid-

nischen Hexen-

glaubens.

Die Bundesregierung

Die Bundes-

regierung

hat jetzt

ein Erzieh-

ungsgeld

beschlossen.

Hat die Bundes-

regierung

sonst nichts

zu tun?

Erleuchtung

Ich bin ein im

modernen Sinn

Eingeweihter,

ein philosophisch

und ästhetisch

Erleuchteter.

Infiltration homogen

Ich bin die

Infiltration

homogen

für Konzert-

flügeljom.

Der, den man nicht wieder los wird (von und für A. Tisma)

Die Auf-

forderung

zum Ver-

lassen der

Wohnung

fiel wie

ein Same

auf un-

fruchtbaren,

morastigen

Boden.

Rettung (von und für A. Tisma)

Er wusste,

dass es um

seinen Kopf

geht, und er

wusste, wie

er sich retten

konnte: Er

musste sich

selber der

Justiz stellen.

Tagebuch (von und für A. Tisma)

Das Tagebuch

des Mädchens

hat längliches

Format,

sein

fester, roter

Einband

trägt in

der linken,

oberen Ecke

die gold-

geprägte

Aufschrift:

„Poesie“.

Meine Gedichte

Meine Gedichte

sind wie der

Ficus benjamin

vor meinem

Fenster, sie

bringen Leben

in meine be-

scheidene Welt.

Manuskript

Eine Brief-

marke habe

ich angeleckt,

die andere

in einen

Briefumschlag

gesteckt, und

das Manuskript

mal wieder

abgeschickt.

Gefunden

Ich könnte

nicht glück-

licher sein.

Jedenfalls

habe ich

gefunden,

wonach ich

immer ge-

sucht habe.

Revolution

Es wird

nie wieder

eine Re-

volution

geben.

Lebenslänglich

Ich habe

lebens-

länglich

bekommen,

einen

lebens-

langen

Aufent-

halt auf

dieser Erde.

Eine Schwalbe

Eine Schwalbe

macht noch

keinen Sommer,

eine Mücke

noch keinen

Elefanten.

Geld

Es stimmt

einfach nicht,

dass ich

mehr Geld

habe, als Du,

ich gebe

zwar mehr

Geld aus,

aber ich

habe es nicht.

Ein Licht

Ich

seh

ein

Licht!

Wo?

Da!

Nebensache

Da streiten

sich die Deut-

schen noch,

was denn

die schönste

Nebensache

der Welt ist:

Fußball,

Ficken oder

Faulenzen.

Wissen und Glauben

Wissen muss

nur der, der

Glauben hat.

Wer keinen

Glauben hat,

braucht auch

nicht zu wissen.

Die Zahl

„Eins“ ist

keine Zahl,

„Eins“ ist

nur ein

Wort. Die

Zahl be-

ginnt

erst mit

der „Zwei“.

Gedichte

Ich möchte

da hingehen,

wo die Gedichte

herkommen.

Schicksal (von und für F. Schätzing)

An jenem

Mittwoch

erfüllte sich

das Schicksal

von Juan

Narciso

Uran, ohne

dass die

Welt Notiz

davon nahm.

Unschuld (von und für U. Gruenter)

Das ganze

Theater um

die Unschuld

hat mich im-

mer kalt ge-

lassen.

Kontemplation

Kontem-

plation

ist die

Konzen-

tration

des Geistes

auf eine

spirituelle

Wahrheit

oder ein

Problem.

Licht

Ich habe

das Licht

zwar gesehen,

aber nicht

verstanden.

Kleine Zahlenmystik

„Eins“ ist

das Prinzip,

„Zwei“ ist der

Gegensatz,

„Drei“ ist

die Idee,

„Vier“ ist

die Form,

„Fünf“ ist

der Mikro-

kosmos, und

„Sechs“ ist der

Makrokosmos.

Magie

Das Leben

ist magisch.

Das ist auch

der Grund,

warum ich

nicht prakti-

ziere.

Arbeit

Arbeit muss zur

Muße werden, und

Muße zur Arbeit.

Religion

Ich bin

zwar nicht

Mitglied

der Kirche,

aber ich

bin getauft.

Medien

Tagsüber

fernsehen

ist obszön.

Ich sehe

weder fern,

noch lese

ich Zeitung.

Vagabund

Ich bin ein

Vagabund,

wie er im

Buche steht.

Habicht (von und für F.J. Degenhart)

Lasst nicht

die roten

Hähne flattern

ehe der

Habicht schreit.

Typologie

Der Mensch ist ein

Individuum. Es gibt

keine Typologie,

jedenfalls kein, die

den Namen verdient.

Anthroposophie

Die gesamte

Anthroposophie

ist nur ein Torso

geblieben, aber

es gibt weltweit

nichts vergleichbares.

Tabula Rasa

Mach mal

Tabula Rasa.

Tabula Rasa II

Es gibt

zwei Arten

von Tabula

Rasa: Die

leere Tafel

vollschreiben

und die

volle Tafel

auswischen.

Insignien

Die Erde ist

eine Scheibe,

wie wir alle

glauben, aber

was ist dann

die Sonne?

Schwert, oder

Kelch?

Kinder

Was wäre gewesen,

wenn Rudolf Steiner

Kinder gehabt hätte?

Lauter kleine erleuch-

tete Bälger.

Hüter der Schwelle

Vor der Erleuchtung

begegnen Dir die

beiden Hüter der

Schwelle. Der große

sagt: Verschone mich

mit dem Ungemach,

und der keine sagt:

Kommt überhaupt

nicht in Frage.

Taufe

Rudolf Steiner

hat mit seiner

unendlichen

Weisheit getauft,

doch Jesus

Christus tauft

mit dem heiligen

Geist.

Legende

Die Wahrheit

war früher ein

Mythos, heute

ist sie Legende.

Innere Landschaft

Ich habe eine

innere Landschaft

durchschritten, und

sie ist voller Weisheit.

Der Denker

Der Denker

brütet nur in

sich hinein,

aber er versteht

das Räderwerk

nicht.

Erwachen

Heute nacht

bin ich erwacht,

und ich habe die

Nacht zum Tage

gemacht.

Menschheitsideal

Der Sozialismus

ist das größte

Menschheitsideal.

Spekulation