Geschichten für die Safa - Silke Thate - E-Book

Geschichten für die Safa E-Book

Silke Thate

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Beschreibung

September 2003 lernte ich durch einen Eintrag in mein Gästebuch auf meiner Frettchenseite Christina und Klaus Bernhard kennen. Die beiden sind nicht nur Australier, wohnen in der großen Gartenstadt Launceston auf Tasmanien, sondern sie lieben das Frettchen genauso wie ich. Sehr schnell entwickelte sich ein reger Briefverkehr, gibt es heut zu Tage doch das Internet und eine E-Mail buchstäblich an das andere Ende der Welt ist schnell dort. So bekam ich nicht nur tiefe Einblicke in das Leben eines besonderen australischen Frettchens Namens Teddy, sondern auch eine australische Familie Einblicke in das Leben meiner damals acht Frettchen. So fand natürlich ein intensiver Erfahrungsaustausch von Informationen rund um das Tier Frettchen statt. Christl gefiel die Art und Weise meines Schreibens, und prompt kam eines Tages die höfliche Anfrage, ob ich nicht Lust hätte für die Newsletter der SAFA kleinere Geschichten zu schreiben. Eine Weile drückte ich mich davor, weil ich kein englisch kann, aber da die Australier die Übersetzung übernahmen, ließ ich mich überreden. Inzwischen sind schon mehrere Episoden aus dem Leben meiner Frettchen in den Ferret News der SAFA erschienen, und was mich besonders erfreut, ist die Tatsache, dass sie dort positiven Anklang fanden.

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Seitenzahl: 84

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhaltsverzeichnis

Geschichten/Storys für die SAFA

Liebe auf den ersten Blick

Eine wahre Ostergeschichte

Raufbubengeschichten/Erster Teil

Raufbubengeschichten/Zweiter Teil

Raufbubengeschichten/Dritter Teil

Herbstanfang

Tagebuch der Frettchenwelpen Max - Aus dem Jahr 2004

Kriegerische Frettchen

Eine Geschichte rund um Rufus

Der neue Boss oder Veränderungen

Geschichten/Storys für die SAFA

Genau am 1. September 2003 lernte ich durch einen kritischen Eintrag in das Gästebuch auf meiner Uetzer Frettchenseite, betreffs meiner Englischkenntnisse, Christina Bernhard und ihren Mann Klaus kennen. Die beiden sind/waren nicht nur Australier, wohnen/wohnten in der großen Gartenstadt Launceston auf Tasmanien, sondern sie lieben/liebten das Frettchen genauso wie ich. Natürlich hatten sie auch ein Frettchen. Er hieß Teddy.

Christina

Klaus†

Teddy†

Sehr schnell entwickelte sich ein reger Briefverkehr, gibt es heut zu Tage doch das Internet und eine E-Mail buchstäblich an das andere Ende der Welt ist schnell dort. So bekam ich nicht nur tiefe Einblicke in das Leben eines ganz besonderen australischen Frettchens Namens Teddy, sondern auch eine australische Familie Einblicke in das Leben meiner damals acht Frettchen.

Neben persönlichen Angelegenheiten, fand auch ein intensiver Erfahrungsaustausch von Informationen rund um das Tier Frettchen statt. Immer wieder stellte ich dabei fest, dass trotz der räumlich sehr weiten Trennung, die Unterschiede bei den europäischen und den australischen Frettchen nicht allzu groß sind. Was nun wieder nicht sehr verwunderlich ist, stammt doch auch dieses Frettchen in seinen Ursprüngen aus Europa und wurde dort vor sehr vielen Jahren durch Schiffsreisende eingeführt. Irgendwann folgte ich einer spontanen Eingebung und schickte den beiden Australiern mein Buch »Betty und Barny- die lustigen Abenteuer zweier Frettchen« als Freundschaftsgeschenk über den weiten Ozean, wo es nach dreizehnwöchiger Schiffsreise kurz vor Silvester eintraf.

Christina gefiel die Art und Weise meines Schreibens, nicht nur im Buch, und prompt kam eines Tages die höfliche Anfrage, ob ich nicht Lust hätte, für die Newsletter der »SAFA« kleinere Geschichten zu schreiben.

Um ehrlich zu sein, habe ich damals darum lange einen weiten Bogen gemacht, denn erstens war und bin ich der englischen Sprache nur sehr wenig mächtig und zweitens unterlag ich einer völligen Schreibblockade. Da ich aber fast in jeder E-Mail an Christina und Klaus auch über meine Frettchen und ihre Streiche oder ihr Verhalten schrieb, war der Bann bald gebrochen und dann übernahmen freundlicherweise die beiden Gegenfüßler die Übersetzung meiner frettchenhaften Geschichten in die englische Sprache. So stand also meiner Schreiberei für die »SAFA-News« nichts mehr im Wege.

Bis zur Einstellung der kleinen Zeitschrift sind mehrere Episoden aus dem Leben meiner Frettchen in den »South Australia Ferret News« erschienen.

Was mich dabei natürlich besonders erfreute, war/ist die Tatsache, dass sie dort positiven Anklang fanden.

Daher wendete ich mich, die Anregung kam von Christina, auch eines Tages mit einer besonderen Frage an Geoff Smith, dem Sekretär und Redakteur der »SAFA-News« und bat um die Aufnahme in die »Südaustralische Frettchenvereinigung«, als Auslandsmitglied. Umso größer war meine Freude, als ich schon wenige Tage später von Geoff Smith Post erhielt und mir sowie meinem Mann die Aufnahme in die »SAFA« mitgeteilt wurde. Ich muss ehrlich sagen, ich war und bin echt stolz darauf.

Geoff Smith von der SAFA

Da die Freundschaft zu den Gegenfüßlern inzwischen so tief geworden war und noch immer ist, statteten wir im April/Mai 2005 Christina, Klaus und Frettchen Teddy, natürlich auch ihrem Land, einen dreiwöchigen Besuch ab. Mehr darüber findet man auf meiner Homepage unter »Tasmanienreise 2005«.

In Launcestoncity beim Kaffeeklatsch

Doch jetzt möchte ich meinen Lesern die Geschichten für die »SAFA« nicht länger vorenthalten. Ich werde sie hier in der Reihenfolge wiedergeben, wie die Geschichten einst in den News erschienen sind.

Liebe auf den ersten Biss

Ein junger Mann aus Osnabrück kam eines Tages zu uns, um sich einen Welpen aus unserer Frettchenzucht zu holen, eine drei Monate alte Iltisfähe. Er hatte noch nie mit Frettchen zu tun und griff sich das kleine Ding wie so ein kleines Kätzchen, um mit dem Tier zu schmusen, es zu kusseln.

Ehe ich ihn aber warnen konnte, war es auch schon geschehen. Das kleine Monster Namens Teufelchen hing an seiner Nase. Ich griff ihr schnell ins Genick und zog sie von dem jungen Mann behutsam weg, der aus vier tiefen Wunden an seiner Nase heftig blutete.

Er drückte mit der linken Hand ein großes Taschentuch auf seine Nase und mit der rechten griff er wieder nach Teufelchen, um es erneut zu liebkosen. Sein Kommentar: »Genau so ein Frettchen habe ich gesucht, die ist goldrichtig, die gebe ich nicht wieder her.« Er war so verschossen in das Tier, dass er sogar mehr bezahlte, als wir gefordert hatten.

Wäre mir das bei der ersten Begegnung mit einem Frettchen passiert, ich hätte heute wohl keine!

Der junge Mann hat sich dann noch öfters bei uns gemeldet, weil er so glücklich mit Teufelchen geworden war.

Teufelchen

Eine wahre Ostergeschichte

Einen weißen Hasen brachte mein Mann Manfred an einem Ostersonnabend mit nach Hause. Die Heizungs- und Sanitärfirma, bei der er damals arbeitete, hatte für das Osterwochenende Bereitschaftsdienst. Da Manfred der einzige war, der sozusagen nüchtern war, musste er in den Nachbarort und bei einem alten Ehepaar einen Rohrleitungsschaden im Keller beheben.

Weil er dabei nun sehr höflich war und auch nicht viel Schmutz in die Wohnung der Alten schleppte, schenkten sie ihm aus lauter Dankbarkeit einen Hasen. Der Rasse nach einen weißen Neuseeländer.

Max

Der Hase bekam sein neues Heim gleich neben dem Frettchenstall zugewiesen.

Ich hatte während der Zeit, in der Manfred unterwegs war, den Frettchenstall gründlich gesäubert. Betty und Barny liefen unter Aufsicht unserer Kinder auf unserem Grundstück herum. Unter Aufsicht deshalb, weil wir damals das Freigehege für die Frettchen noch nicht fertiggestellt hatten.

Manfred hatte die Stalltür noch gar nicht richtig hinter dem neuen Kaninchen, der auf den Namen Max hörte, geschlossen, als Betty mit einem Affenzahn beziehungsweise 100 Frettchen-PS, angelaufen kam, die zwei Türen der Kaninchenställe in Windeseile erklomm und sich das ›neue Familienmitglied‹ ganz genau und aus der Nähe betrachtete. Eine Frage schien ihr dabei buchstäblich ins Gesicht geschrieben zu stehen. Die Frage konnte nur wie folgt lauten: »Bist du der Osterhase oder was?«

Betty Sie liebte es, an diesen Türen zu klettern.

Raufbubengeschichten

Erster Teil

Anfang des Jahres 2003 bestand unser Frettchenrudel aus fünf Tieren. Aus den zwei Fähen Elly und Fanny sowie den drei Rüden Barny, Gregor und Tonino.

Elly

Barny

Fanny

Tonino

Gregor

Der unumstrittene Boss war immer Barny, bis er dann leider krankheitshalber im Alter von sechs Jahren im Mai desselben Jahres eingeschläfert werden musste.

Da aber Barny auch unser zuständiger Zuchtrüde war, die beiden anderen Rüden längst kastriert worden waren, holten wir uns für ihn recht bald einen Ersatz. Rufus hieß der Neue und er kam als Welpe zu unserem Frettchenrudel.

Schon von Anfang an bauten drei der älteren Frettchen gegenüber dem Jüngeren eine unsichtbare Wand auf. Sie ließen Annäherungsversuche von Rufus einfach nicht zu und schikanierten ihn, wo sie nur konnten.

Elly war die einzige, die sich mit Rufus vom ersten Tag an verstand. Sie hatte selber noch vier Welpen im Nest liegen, ihr Papa war noch Barny, und so setzten wir Rufus einfach mit hinzu.

Die beiden verstanden sich auf Anhieb, gerade so, als ob sie sich schon ewig kennen würden, wie ein altes Ehepaar. Keiner machte einen Schritt ohne den Anderen.

Elly und Rufus bei ihrem ersten Kontakt

So gingen die Wochen dahin, aber das Verhältnis von Rufus zu den anderen Frettchen, vor allem zu Tonino, verbesserte sich kein bisschen.

Daher war ich gezwungen meine Frettchen, auch räumlich, zu trennen. So bildeten Rufus, Elly und Balu, ein Welpe von Elly der bei uns blieb, eine Gruppe und bekamen eine Unterkunft für sich allein. Tonino, Gregor und Fanny, bildeten die andere Gruppe, auch mit einer separaten Unterkunft.

Immer wieder setzte ich alle Frettchen zusammen in unser Freigehege, in der Hoffnung, dass es doch zu einer friedlichen Annäherung zwischen Rufus und den anderen drei Frettchen kommen könnte. Zum Teil funktionierte dieses Experiment auch ganz gut, denn Gregor und Fanny waren nicht weiter versessen darauf, sich mit Rufus anzulegen.

Doch Tonino, der das Kommando dieser Gruppe übernommen hatte, führte immer wieder Machtkämpfe mit Rufus aus, wenn sie aufeinandertrafen.

Ganz schlimm wurde es, als die Ranzzeit begann und Rufus auch noch einen anderen Körpergeruch annahm, welcher bei Tonino ein gesteigertes aggressives Verhalten auslöste. Vielleicht wurde bei ihm irgendeine Erinnerung, zum Beispiel in Sachen Revierverteidigung, wachgerüttelt oder Rufus erschien ihm durch den aufdringlichen Geruch - etwa so wie ranzig gewordene Butter, den er verbreitete, ganz einfach als Eindringling, als etwas Böses und Gefährliches, wovor er ›sein‹ Rudel beschützen musste. Sobald Rufus nämlich nur in der Nähe von Fanny oder Gregor auftauchte, stürzte er sich auf den völlig ahnungslosen Rufus. Das war manchmal so schlimm, dass man eingreifen musste. Eine Weile gingen sich die beiden dann zwar aus dem Weg, aber irgendwann wieder aufeinander los.

Obwohl Rufus die Attacken von Tonino in den meisten Fällen willenlos über sich ergehen ließ, wie die der anderen Frettchen auch, man konnte richtig sehen, dass er sich untergeben und seine Ruhe haben wollte, wandte Tonino sich nicht von ihm ab. Bei ihm schien sich jedes Mal regelrecht ein Schalter umzulegen, der ihn dazu zwang, immer weiter zu kämpfen, ob er wollte oder nicht.

Hier unterwirft sich Rufus Gregor