Geschichten zum Vorlesen - Haike Espenhain - E-Book

Geschichten zum Vorlesen E-Book

Haike Espenhain

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Beschreibung

"Geschichten zum Vorlesen" ist ein Doppelband, in dem die Geschichten "Der bunte Käfer" und "Schnüffelchens Abenteuer" enthalten sind. "Der bunte Käfer" erzählt von Fridolin, dem Marienkäfer. Als er seinen Freunden von einer spannenden Begegnung mit einer Blumenfee berichten will, kommt es zum Streit. Sie glauben ihm nicht, und am Ende machen sie sich sogar noch über seine schönen, roten Flügel lustig. Kurz entschlossen ruft er die Blumenfee zu Hilfe und wünscht sich grüne Flügel. Doch welch eine Enttäuschung. Statt begeistert zu sein, lachen ihn seine Freunde erst recht aus. Ob die Blumenfee noch einmal helfen kann? Schließlich hat sie ihm vorher nicht sagen können, wie oft er sich etwas wünschen darf . In "Schnüffelchens Abenteuer" lernen wir Robert kennen, den kleinen Maulwurf, den alle nur Schnüffelchen nennen. Er lebt mit seiner Familie in dem weitverzweigten unterirdischen, dunklen Bau der Maulwurfsfamilie. Doch er hat einen großen Wunsch. Er möchte die helle und bunte Welt oben auf der Wiese kennenlernen. Eines Tages nutzt er die Gelegenheit, verlässt den Bau und läuft weg. Ob das gut gehen kann?

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Seitenzahl: 51

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Die Autorin:

Haike Espenhain, Jahrgang 67, lebt und arbeitet als freiberufliche Künstlerin und Autorin in der Nähe von Leipzig. Sie ist verheiratet und Mutter von drei schon erwachsenen Kindern.

Neben der Malerei ist das Schreiben ein wichtiger Bestandteil ihrer künstlerischen Tätigkeit.

Sie arbeitet gern mit und für Kinder und versucht diese schon frühzeitig für Kunst und Literatur zu interessieren.

Haike Espenhain möchte mit ihren Geschichten die Lust am Lesen wecken - und auf spielerische Art das Selbstvertrauen der kleinen Leser stärken.

Die Idee zu der Buchreihe „Lesen mit Paula“ entstand spontan, nachdem die kleine Katze Paula als neues Familienmitglied in den Haushalt kam und in typischer Katzenart von einem Tag zum anderen das Regiment in Haus und Atelier übernahm. Nichts entgeht ihrem kritischen Blick, alle künstlerischen Arbeiten unterliegen ihrer fachmännischen Kontrolle.

Darf ich vorstellen: Paula, die Atelierkatze.

Inhaltsverzeichnis

Ein ganz wichtiges Vorwort

Der bunte Käfer

Schnüffelchens Abenteuer

Neues von Paula

Ein ganz wichtiges Vorwort

Lesen mit Paula - sicher überlegt ihr jetzt: „Wer ist denn eigentlich Paula?“

Paula ist meine Atelierkatze. Sie folgt mir auf Schritt und Tritt, schaut mir beim Malen zu oder schläft in ihrem Lieblingskarton neben meinem Stuhl. Aber manchmal gibt es Tage, da macht sie nur Blödsinn. Kennt ihr das auch?

Egal, was euch einfällt, Mutti findet es nicht so toll. Und so ist das auch bei Paula und mir. Sie möchte quer über den Arbeitstisch über meine Zeichnungen laufen, ich möchte das nicht. Oder sie möchte den Pinsel fangen, mit dem ich male. Das sie dabei in der nassen Farbe steht, stört sie gar nicht. Oder sie klettert mit ausgefahrenen Krallen an mir hoch, weil sie sehen möchte, was ich gerade mache.

Sie ist mir also eine große Hilfe bei der Arbeit.

Deswegen widme ich ihr diese Buchreihe und hoffe, ihr seid genauso neugierig auf die Geschichten, wie Paula, die Atelierkatze.

Der bunte Käfer

Es war einmal ein kleiner Marienkäfer.

Er hieß Fridolin und lebte glücklich und zufrieden mit seinen Eltern und seinen Käfergeschwistern. Fridolin liebte es, den Tag mit seinen Freunden zu verbringen. Sie spielten zusammen, flogen in der Gegend umher und entdeckten jeden Tag etwas Neues.

Fridolin hatte dunkelrote Flügel und darauf fünf kohlrabenschwarze Punkte, auf die er sehr stolz war.

Bei keinem seiner Geschwister waren die Punkte so kreisrund wie bei ihm, er fand sie wunderschön. Eines Tages, es wurde schon langsam dämmrig, war er gerade auf dem Heimweg. Er hatte den ganzen Tag mit seinen Freunden gespielt und freute sich schon auf das Abendbrot.

Plötzlich hörte er ein leises Weinen. Was war das? Er überlegte, was es wohl sein könnte. Er sah sich suchend um, und versuchte zu erkennen, woher das Weinen kam.

Da sah er in einem verlassenen Spinnennetz ein seltsames Wesen flattern.

Es war etwas größer als er, hatte lange glitzernde Flügel und war wunderschön.

Wie eine kleine Fee sah es aus. In den Geschichten und Märchen, die Mutter ihnen häufig vorlas, kamen auch manchmal Feen vor. Aber Fridolin wusste, dass es in Wirklichkeit keine gab.

Was sollte das also für ein seltsames Wesen sein? Neugierig flog er näher.

„Hilf mir, bitte“, sagte das kleine, glitzernde Etwas und schlug aufgeregt mit den zarten, funkelnden Flügeln.

„Ich bin gegen das Netz geflogen und jetzt klebe ich fest, bitte mach mich los! Ich schaffe das nicht allein.“

Fridolin musste sich tüchtig anstrengen, aber gemeinsam schafften sie es, das glitzernde Wesen aus den klebrigen Spinnenfäden zu befreien. “Oh, ich danke dir, du hast mir das Leben gerettet, ohne dich wäre ich verloren gewesen. Als Dank werde ich dir helfen, wenn du mich benötigst.

Ich bin eine Blumenfee und kann dir deine Wünsche erfüllen. Aber überlege dir gut, was du dir wünschst, du hast nur eine bestimmte Anzahl Wünsche frei.

Eines Tages hast du deine Wünsche aufgebraucht - ich darf dir nicht vorher sagen, wann dies sein wird. Wenn du mich brauchst, musst du nur nach mir rufen: Kleine Elfe - komm und helfe! Und schon bin ich da.“

Sprach´s und verschwand. Unser Käferlein blickte ihr fassungslos hinterher. Das war ja wie im Märchen.

Kopfschüttelnd ging er nach Hause: „Das glaubt mir ja keiner, wenn ich das erzähle, eine Blumenelfe, also wirklich.“

Am nächsten Tag spielte er wieder mit seinen Freunden. Alle waren da, Summi, die kleine Biene, Max, der Grashüpfer und Fritzchen, der Schmetterling mit seinen wunderschönen, blauen Flügeln.

Die Freunde flatterten auf der Wiese hin und her und setzten sich schließlich auf eine große, blühende Distel.

Fridolin überlegte kurz, ob er seinen Freunden sein Geheimnis verraten sollte.

Doch schließlich waren es ja seine allerbesten Freunde, sie würden ihm schon glauben.

Also begann er von seinem tollen Erlebnis am gestrigen Abend zu erzählen. Aber als er sagte, dass er einer Blumenfee geholfen hatte, begannen seine Freunde laut zu lachen.

„Eine Blumenfee, die gibt es ja gar nicht, erzähle uns keine Märchen!“, meinte Fritzchen und schlug entrüstet mit seinen blauen Flügeln.

„Genau, das ist nicht nett von dir, dass du uns beschwindelst!“, rief Summi.

Der freche Max schrie: „Eine Fee, so ein Quatsch, das ist ja was für Babys!“, und wollte gar nicht mehr aufhören zu lachen.

Fridolin war sehr enttäuscht und auch ein wenig böse auf seine Freunde, weil sie ihm nicht glaubten. Er drehte sich um und wollte heimgehen. Aber die drei fanden kein Ende:

„Kleinen Baby´s erzählt man Märchen!“, riefen sie ihm hinterher.

“Ja, du bist ein kleines Baby in einem roten Strampelanzug!“, rief Max.

Das reichte Fridolin nun aber wirklich. „Was hast du gegen meine schönen roten Flügel?“, fragte er. Max kicherte: „Na, wer trägt schon rot, das ist doch was für Babys, sieh mich an, so ein cooles grün ist viel besser! Das ist etwas für richtige Jungen und nicht für kleine Babys, die an Feen glauben.“

Fridolin schluckte schwer, er war furchtbar traurig. Nun ging er wirklich ohne einmal zurückzuschauen davon, er war sehr enttäuscht von seinen Freunden. Dass sie so gemein zu ihm sein könnten, hätte er nie gedacht.

Trübsinnig schlenderte er nach Hause. Was sollte er denn nun machen so allein?