Gespenster-Krimi 102 - Minnie Kromer - E-Book

Gespenster-Krimi 102 E-Book

Minnie Kromer

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Beschreibung

Gustav stand mit einem Strauß Blumen, schick frisiert und gestriegelt bereit, seine Verabredung abzuholen. Sein beiger Ford Taunus hatte für diesen Anlass sogar eine Wäsche bekommen. Lang herbeigesehnt, konnte er sein Glück kaum fassen, dass die Dorfschönheit Susanne eingewilligt hatte, mit ihm diesen Abend zu verbringen.

Ein letztes Mal sog er die kühle Abendluft tief in seine Lungen, um sich zu motivieren, an der Haustür zu klingeln ...


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Seitenzahl: 128

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

Rätsel um die alte Hütte

Vorschau

Impressum

Rätsel um die alte Hütte

von Minnie Kromer

Gustav stand mit einem Strauß Blumen, schick frisiert und gestriegelt bereit, seine Verabredung abzuholen. Sein beiger Ford Taunus hatte für diesen Anlass sogar eine Wäsche bekommen. Lang herbeigesehnt, konnte er sein Glück kaum fassen, dass die Dorfschönheit Susanne eingewilligt hatte, mit ihm diesen Abend zu verbringen.

Ein letztes Mal sog er die kühle Abendluft tief in seine Lungen, um sich zu motivieren, an der Haustür zu klingeln ...

Kaum dass das schrille Läuten durch das Gebäude zischte, wurde die Tür ein Stück geöffnet.

»Da bist du ja. Ich freu mich so, dich zu sehen. Lass uns gleich los.« Susanne küsste ihn auf die Wange und drängte sich an ihm vorbei.

»Stopp, Susi Q, stell mir den jungen Mann doch bitte vor.« Eine Männerstimme aus dem Hintergrund ließ Gustav zusammenzucken.

Dann wurde die Tür ganz geöffnet, und ein streng aussehender Herr begutachtete Gustavs Erscheinung. Nervös knetete dieser die Blumenstiele in seinen Händen, solange er gemustert wurde. Er hatte Angst, dieser Mann könne ihm und seiner Schönen den Abend versauen. Gustav kannte sich mit solchen Dingen nicht aus, schließlich war es seine erste Verabredung. Er wusste nur, dass er Susanne gern hatte und alles für sie tun würde.

»Das ist Gustav, das ist mein Vater. Wir müssen weg.« Bevor er einen Ton sagen konnte, zog Susanne ihn am Arm weg. Es gelang dem schüchternen Mann jedoch, zu nicken und ein Handzeichen zum Abschied zu machen.

Außer Puste stoppte er am Auto und hielt ihr die Tür auf. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Sein Herz klopfte so fest in der Brust, dass er glaubte, es würde bald zerspringen. Wenn er sie nicht schon vorher so lange heimlich geliebt hätte, würde er sich jetzt innerlich an sie versprechen. Er rannte ums Auto herum und stieg ein.

»Was haben wir heute Abend vor?«, fragte sie neugierig und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel.

Gustav schluckte kräftig. Die erste so intensive Berührung einer Frau erregte ihn.

»Ich ... ehm ... wollte mit dir Essen gehen und dann vielleicht ... Tanzen?«

Unsicher, ob ihr diese Vorschläge gefielen, sah er zu ihr hinüber.

»Und was hältst du davon, wenn wir etwas ganz Verrücktes tun? Etwas ganz Anderes?«

Gustav hatte Angst, ihr zu sagen, dass er solche spontanen Sachen eigentlich gar nicht leiden konnte. Würde Sie ihn dann nicht als den Langweiliger abstempeln, der er war? Vielleicht sogar sofort austeigen und ihm Lebewohl sagen. Das würde er nicht aushalten. Jetzt, wo er so nah dran war, sie vielleicht zu seinem Mädchen zu machen. Also biss er die Zähne zusammen und nickte.

»Lass uns in den Wald fahren. Es ist Vollmond. Es ist dunkel, und wir können ganz allein sein.«

Sie kicherte so herzerwärmend, dass Gustav ihr nicht widersprach. Immerhin zwang sie ihn nicht zu irgendeiner verrückten Mutprobe. Sie wünschte sich nur Zeit mit ihm allein, und die wollte er ihr gerne schenken.

Er startete den Motor und fuhr seinen keinen Wagen sicher durch die Straßen von Mainfield. Seine schwitzigen Hände fest um das Lenkrad gelegt, schielte er immer wieder zu seiner hübschen Beifahrerin hinüber. Es kam ihm so vor, als würde er träumen.

Im Kopf ging er tausend Fragen durch, die er ihr stellen könnte, doch sein Mund gehorchte ihm nicht. Seine Zunge klebte trocken an seinem Gaumen. Steif und unentspannt lenkte er sein Fahrzeug auf den Parkplatz des Stadtrands. Er fuhr einmal quer über den leeren Raum und parkte auf dem unbefestigten Platz vor dem Waldeingang.

Als er ausstieg und zu den dunklen Bäumen hinübersah, wurde ihm ein wenig anders. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Ein ungutes Gefühl zog sich durch seinen ganzen Körper. Wie eine Warnung pochte sein Herz fest gegen seine Brust. Nicht nur, weil es dunkel war. Schon seit er denken konnte hieß es, dass man diesen Wald nicht im Dunkeln betreten sollte. Wenn es möglich war, sollte man erst gar nicht in die Nähe kommen. Warum sie ausgerechnet hierher kommen wollte, verstand er nicht.

»Sollen wir da wirklich hinein gehen?«, stotterte er und hielt Susanne die Tür auf. Sie musste doch von den Gerüchten gehört haben, auch wenn sie noch nicht allzu lange hier lebte.

»Na, hast du etwa Angst?« Ihr kecker Blick fühlte sich wie eine Niederlage an.

Wieso hatte sie keine Angst? Er wollte neben ihr nicht schwach wirken, also schluckte er alle Bedenken hinunter.

»Ach nein. Gar nicht. Ich mach mir nur Gedanken über dein schönes Kleid und die Schuhe und ...«, Ihm fehlten die Worte, als sie ihre Pumps von den Füßen kickte.

»Das ist nicht das Problem. Sie sind eh unbequem.«

Ihre Unbeschwertheit und ihre positive Ausstrahlung wärmten sein Herz. Diese Frau konnte nicht von dieser Welt sein. So unbedarft und entspannt müsste er auch mal sein. Doch so wurde er nicht erzogen.

»Komm schon. Fang mich«, rief sie und rannte den Weg in den Wald hinein.

Die Dunkelheit verschluckte sie sogleich. Kaum war sie aus seinem Sichtfeld verschwunden, hatte er Angst, sie nie wieder zu sehen. Er schloss die Autotür und lief ihr hinterher. Irritiert sah er auf den Pfad und versuchte sie zu erkennen. Doch sie schien verschwunden.

»Susanne? Lauf nicht so schnell. Es ist dunkel. Sonst finde ich dich nicht mehr.«

Nach einigen Schritten wuchs sein Unbehagen. Das Gefühl von Isolation umgab ihn. Als wäre er von der Außenwelt komplett abgetrennt. Keine Laterne spendete Licht. Es umgab ihm die kalte Natur. Ängstlich blieb er stehen und drehte sich um. Den Weg, auf dem er gekommen war, würde er zurückfinden, stelle er erleichtert fest. Zumindest von seinem aktuellen Standort aus. Doch ob er ihn wiederfinden würde, wenn er tiefer in den Wald hinein ging, wusste er nicht.

»Susanne?« Seine Stimme drang nicht weit. Der dichte Wald um ihn herum schluckte seine Rufe. »Suanne, bitte antworte.«

Immer noch hörte er nur die erschreckten Tiere um sich herum. Der Wind blies durch die Äste, das Rauschen hörte sich an wie das brausende Meer. Vielleicht würde er dies nicht schlecht finden, wenn er mit Susanne an der Küste wäre. Doch in diesem Moment wünschte er sich, er wäre ihrer dummen Idee nicht gefolgt. Gustav ärgerte sich darüber, dass er seinem ersten Gefühl nicht gefolgt war. Wäre er doch mit ihr, wie geplant, Essen gefahren und dann zum Tanzen. Schließlich hatte er doch die letzten Tage nichts anderes gemacht als geübt.

Er drehte sich im Kreis und hoffte etwas, in der Dunkelheit zu erkennen. Als er wieder stehen blieb, sah er sich noch mal im Stand um. Da fiel ihm auf, dass er nicht mehr wusste, woher er gekommen war. Verzweifelt suchte er einen Anhaltspunkt und schnaufte laut.

»Das kann doch nicht wahr sein«, flüsterte er und kratzte sich am Kopf. Er schwitzte noch stärker als bei der Begutachtung durch ihren Vater.

»Susanne, wenn das ein Witz sein soll: Das ist nicht lustig«, rief er aus Leibeskräften.

Doch es kam keine Antwort.

Seine Unterlippe bebte, und ihm stiegen Tränen in die Augen. Wie soll er nur hier hinauskommen? Wie soll er Susanne nur wiederfinden? Wenn sie gestürzt war und bewusstlos dalag? Wenn er sie nicht fand? Was dann?

Tausend Fragen gingen ihm durch den Kopf. Und immer noch drehte er sich um sich selbst und suchte in dem immergleich aussehenden Umkreis seine Verabredung und den Rückweg.

Kurzentschlossen fasste er sich ein Herz und rannte kopflos in eine Richtung. Womöglich würde er sie finden. Womöglich würde er den Wald wieder verlassen. Beides war besser, als dort verloren weiter herumzustehen. Fest entschlossen, erst stehen zu bleiben, wenn er auf einer festen Straße angekommen war, schnaubte er wie ein Tier mit jedem Schritt in die vermeintlich richtige Richtung. Doch seine Beine trugen ihn nicht so lange, wie er es gehofft hatte. Er wurde immer langsamer, und Zweifel überkamen ihn, ob er wirklich auf dem Weg hinaus war. Alles sah so gleich aus.

Gustav glaubte in dem Moment, tiefer in den Wald zu laufen. Also rannte er wieder zurück in die Richtung, aus der er eben gekommen war. Er stolperte, fing sich wieder und rannte immer weiter. Sein Schnaufen durchbrach die Stille. Er fühlte sich als Feind und fand keinen Ausweg. Schwer atmend hatte er das Gefühl, ihm würde die Luft abgeschnürt. Er griff sich an den Hals und sackte auf die Knie.

»Susanne.« Seine Stimme glich nur noch einem Flüstern. Mit beiden Händen krallte er sich in den erdigen Boden und wiederholte ihren Namen, immer wieder.

Bis er ein Lachen vernahm. Er konnte nicht orten, aus welcher Richtung es kam. Doch er glaubte fest daran, dass es Susanne war.

»Gustav.« Die Stimme rief seinen Namen, als wäre er eine Melodie. Ein harmonischer Singsang schwappte durch den Wald.

»Hallo? Susanne? Wo bist du? Komm raus, das ist kein Spaß mehr.«

Weitere zähe Sekunden vergingen, als er eine Bewegung wahrnahm. Susanne stapfte langsam aus dem Unterholz auf ihn zu. Sie ließ die Hüften dabei aufreizend zu den Seiten schwingen.

Es kam ihm komisch vor, wie gelassen sie war. Doch es überraschte ihn nicht. Schließlich hatte er sie von Anfang an falsch eingeschätzt. Die bildhübsche und ruhige Frau, die er in den letzten Wochen durch den Ort hatte laufen sehen, war kein Vergleich zu dieser Gestalt.

Doch ihm war es in diesem Augenblick gleich. Er wollte sie auf der Stelle sicher nach Hause bringen und diesen schrecklichen Abend vergessen. Sie blieb neben ihm stehen und sah hinab. »Da bist du ja. Hast du mich gesucht?«

Gustav stutzte. Ihre Stimme hörte sich so fremd an. Ihre seichten Gesichtszüge so hart. Sie schob die Träger ihres Kleides über die Schultern hinunter und ließ ihren BH aufblitzen.

»Susanne, was soll das?« Gustav wurde sauer. Sie bedrängte ihn in einer Weise, die er von ihr nie vermutet hätte.

»Ach, komm schon. Wir sind hier ganz allein. Lass uns Spaß haben.« Irritiert von ihren Worten, konnte er nicht aufhören sie anzustarren. »Was denkst du, was ich mit dir vorhabe?«

»Anscheinend nicht dasselbe, das ich im Sinn habe.« Susanne kam immer näher.

Gustav hatte das Gefühl, eine Fremde vor sich zu haben. Die Schönheit war aus ihrem Gesicht gewichen. Dies erkannte er sogar in der Dunkelheit.

»Schade«, seufzte sie. »Wir hätten so viel Spaß zusammen haben können.«

Sie kniete sich neben ihn. So nah, stieg ihm ihr Parfüm in die Nase. Doch im nächsten Augenblick war da noch etwas: ein beißender Geruch, der in der Nase kitzelte. Sie sprach nicht, sie zischte einen Laut zwischen ihren Zähnen hervor, den Gustav nie zu vor gehört hatte.

Im nächsten Moment spürte er, wie er müde wurde. Immer müder und schlaffer, sodass er es nicht mehr schaffte, sich grade zu halten. Seine Arme knickten ein, er legte sich hin.

Susannes Stimme drang wie durch Watte an sein Ohr. »Danke für alles, kleiner Gustav.«

Dann schlossen sich seine Augen. Für immer.

»Ja, ich habe die Nebelscheinwerfer an. Du machst mich nervös, Mama«, schrie Cleo ihr Handy an.

»Ist ja gut. Ich verstehe nicht, warum du bei diesem Wetter unbedingt noch mal den Standort wechseln musstest.«

Seufzend stellte Cleo die Scheibenwischer des Bullys auf die maximale Stufe, in der Hoffnung, wenigstens für einen Sekundenbruchteil die Straße zu sehen.

»Ich habe den Stellplatz dort nur für ein paar Tage gemietet, und ich musste heute Nachmittag weg. Ganz einfach.«

»Was ist denn das für ein mieser Campingplatz, wenn man dir keine Alternative bieten kann?«

Die Dämmerung und das Unwetter machten es ihr nicht möglich, schneller als 20 Km/h zu fahren. Die kurvige Passage am Berghang brachte sie förmlich ins Schwitzen. Ihre Augen brannten vor Anstrengung, und sie wäre tatsächlich lieber gerne rechts rangefahren und hätte abgewartet. Doch auf den schmalen und uneinsichtigen Wegen im Wald würde sie sich nicht wohlfühlen. Bei dem Gewittersturm war die Chance groß, dass sie zu spät gesehen werden würde.

Also biss sie die Zähne zusammen und hoffte, dass der nächste angekündigte Ort – Mainfield – bald erreicht war.

»Bist du noch da, Kind?« Die besorgte Stimme ihrer Mutter Doris drang an ihr Ohr. »Ja, Mama. Ich brauche nur noch wenige Kilometer. Dann werde ich in Mainfield sein und ...«

Cleo stieg mit voller Wucht auf die Bremse, als sie die Gestalt auf der Straße liegen sah. Der alte grüne Bully kam ins Schlingern, und Cleo lenkte gegen, während sie die Luft anhielt. Als endlich der Wagen zum Stillstand kam, blieb sie einen Augenblick in Schockstarre sitzen.

»Cleo? Kind? Was ist los? Alles gut?« Die hysterische Stimme ihrer Mutter hörte sich, in ihrem Ohr, wie der Bohrer beim Zahnarzt an. Dieses unangenehme Geräusch, das man sich wegwünschte.

Sie legte den Kopf vor auf das Lenkrad und atmete kurz durch. Ihr Herz raste und klopfte fest gegen ihre Brust.

»Ja. Alles gut. Hier steht ein Auto quer auf der Straße, und ich glaube, da liegt jemand. Ich muss raus und gucken.«

»Kind. Nein. Das könnte eine Falle sein. Von so was habe ich schon ...«

Cleo drückte den Auflegebutton des Handys und zog schnell ihre Regenjacke über. Bei diesem Wetter stellte sie sich etwas anderes vor, als Erste Hilfe zu leisten. Doch sie konnte die Person auch nicht einfach dort liegen lassen. Bewaffnet mit einer Taschenlampe und einem Regenschirm öffnete sie die Tür ihres Bullys. Das Regenrauschen übertönte das Quietschen der verschlissenen Türscharniere.

»Hallo? Geht es Ihnen gut?«, rief sie und näherte sich der Person, die in dunkler Kleidung seitlich im Regen lag.

Von ihrem Standort aus konnte sie nur den Rücken sehen. Kurz überlegte sie, ob ihre Mutter vielleicht recht haben könnte. Mit der Taschenlampe leuchtete sie in alle Richtungen, um weitere Anwesende auszuschließen.

Unter den Blitzen und Donnergrollen ging sie mit gebürtigem Abstand um die Person herum und leuchtete ihr ins Gesicht. Ein Mann, Mitte zwanzig, mit dunklen Haaren dem ein blutiges Rinnsal über das Gesicht lief. Anscheinend hatte er eine Kopfverletzung und war bewusstlos.

»Hallo? Hören Sie mich?« Cleo klemmte die Taschenlampe zwischen Schulter und Ohr, schloss den Regenschirm und legte den Mann in die stabile Seitenlage. Unsicher, ob sie das bei einer Kopfverletzung überhaupt machen dürfte, redete sie immer wieder auf ihn ein. »Hallo? Wachen Sie auf. Was ist passiert? Können Sie mich hören? Geben Sie mir ein Zeichen.«

Cleo öffnete den Schirm wieder und hielt ihn über sie beide. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie ihr Handy im Bully liegen gelassen hatte. Unschlüssig sah sie von dem Mann zum Auto und zurück. Gerade als sie sich dazu entschied, Hilfe zu rufen, öffnete der Mann die Augen und hustete.

Auf allen vieren krabbelte er ein paar Meter vor, dann wieder zurück, setzte sich und zog sich dann an seinem Auto hoch. Cleo schrak zurück und hielt sich krampfhaft an ihrem Schirm fest. Mit der anderen Hand hielt sie die Taschenlampe in seine Richtung. Bereit, ihn jederzeit zu blenden, um abzuhauen. Dieser Mann schien völlig orientierungslos zu sein oder machte eine überzeugende Show.

»Wo ist sie? Anne? Haben Sie Anne gesehen? Was ist hier los? Wo bin ich?«

Der Mann tastete sich ab und griff dann an seinen Kopf. Dabei verzog er das Gesicht. »Au«, stöhnte er und sah auf seine Finger, die getränkt von seinem Blut waren.

Mit weit aufgerissenen Augen sah er zu Cleo und schien förmlich nach Hilfe zu schreien. Cleo hielt die Taschenlampe mit zittriger Hand weiter auf ihn gerichtet. Sie bekämpfte die innere Stimme, die ihr sagte, dass er vielleicht etwas im Schilde führte. Sie vertraute der Intuition, dass dieser Mensch verwirrt und hilflos war.

»Wo ist Anne?«, fragte er erneut.