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Erst seit wenigen Wochen ist Isaac Finley Butler im Anwesen Battlecrease House der alten Geisterjägerin Lady Mildred Enderby. Die entschließt sich, eine alte Schulfreundin übers Wochenende zu besuchen. Drei Tage lang kann der junge Isaac also die Ruhe genießen und einmal die Beine ausstrecken - so glaubt er! Doch schon in der ersten Nacht schrecken ihn unheimliche Laute aus dem Schlaf. Etwas schleicht durch das riesige, uralte Gemäuer. Und schon bald findet Isaac heraus, dass es sich dabei um eine übernatürliche Kreatur handelt! Isaac allein zu Hause - oder eben doch nicht!
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Seitenzahl: 122
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
Allein mit dem Krallendämon
Vorschau
Impressum
Allein mit dem Krallendämon
von Henry Cardell
Kanpur, Indien – 27. Juni 1857
Das Wasser war schmutzig und stank erbärmlich.
Für die einheimischen Hindus war der Ganges ein heiliger Fluss, doch für den britischen Corporal, der in diesem Moment in den brackigen Fluten um sein Leben kämpfte, hatte das Gewässer nicht den kleinsten Hauch von Herrlichkeit.
Er wusste, dass der Fluss den meisten Indern für die spirituelle Reinigung diente, um sich von ihren Sünden und von einem schlechten Karma zu befreien. Sie strebten sogar danach, an seinen Ufern zu sterben, damit man ihre Asche im Ganges verstreuen konnte.
Und er kannte auch die Legende, dass der Fluss die Personifizierung der Göttin Ganga sein sollte, deren Antlitz ihn auf Tempelreliefs im ganzen Land beeindruckt hatte.
Doch all dies spielte für ihn jetzt keine Rolle mehr, da dieser Fluss gerade mit aller Macht versuchte, sein Leben zu beenden ...
Die Lunge des jungen Soldaten brannte bereits, und sein Mund war mit schmierigem Wasser gefüllt. Gekrönt wurde die missliche Lage nur noch von der Gewehrkugel, die sich ihm vor wenigen Minuten von vorne in die linke Schulter gebohrt hatte und dort feststeckte.
Mit jeder Sekunde, die ihn die verfluchte Strömung länger unter die Wasseroberfläche drückte, stieg die Gefahr, dass er das Bewusstsein verlor. Dann würde er mit Sicherheit ertrinken.
Er versuchte, trotz der in ihm aufsteigenden Panik die Ruhe zu bewahren. Er besann sich auf seine Militärausbildung und zwang sich, den Körper zu entspannen.
Reiß dich zusammen, Jacob! Konzentriere dich!
Diesen Gedanken hämmerte er sich immer und immer wieder ein, während er die Schmerzen in Brust und Schulter zu verdrängen versuchte.
Nach einigen Sekunden begann er, kontrollierter Wasser zu treten, und hoffte, dass ihn die Bewegung auch tatsächlich an die Oberfläche führte. Bei dem Sturz in die braungrüne Brühe des Ganges hatte bereits stockfinstere Nacht geherrscht. Eine Orientierung anhand der aufsteigenden Luftblasen war ihm daher nicht möglich, selbst wenn das ekelhafte Wasser vor seinen Augen klarer gewesen wäre.
Gib nicht auf, Jacob!, sprach er sich Mut zu. Du wirst hier nicht am Ende der Welt in einem dreckigen Fluss ersaufen! Denk an England und an deine Familie, die zu Hause auf dich wartet!
Das entkrampfte Verhalten (und vielleicht auch sein ganz und gar britischer Gott) halfen ihm schließlich, diese Gedanken umzusetzen.
Er ignorierte das Brennen und Beißen, dass an jedem Muskel seines Körpers zu zerren schien, und fasste neuen Mut.
Er knöpfte sich die bis zur letzten Faser mit Wasser vollgesogene Uniformjacke auf, deren Gewicht ihn trotz aller Kraftanstrengung stetig nach unten zog. Er schlüpfte umständlich aus den Ärmeln, und als er sich endlich von dem Kleidungsstück befreit hatte, ließ er die Jacke zum schlammigen Grund des Flusses sinken.
Dann beugte er sich nach vorne (ein bohrender Schmerz sorgte dafür, dass er beinahe die Besinnung verlor), und zog sich die schweren Lederstiefel von den Füssen. Dolch und Pistole hatte man ihm schon vor einigen Tagen abgenommen, wofür er in seinem Überlebenskampf jetzt dankbar war.
Ohne die schwere Last am Körper nahm er die Schwimmbewegungen wieder auf, die nun wesentlich leichter von der Hand gingen.
Als er schon rote Flecke hinter seinen Augenlidern sah, durchstieß der britische Unteroffizier die Oberfläche des Flusses!
Prustend spie er die brackige Brühe aus und sog gierig die schwüle Nachtluft ein. Sie schmeckte so köstlich, als wäre sie tatsächlich ein kostbarer Nektar, dargereicht von irgendeiner indischen Gottheit. Möglicherweise von Ganga persönlich.
Aus den Augenwinkeln heraus erkannte er für den Bruchteil einer Sekunde, bevor ihn sein eigenes Gewicht wieder kurz unter Wasser drückte, einen schwarzen Streifen. Er hob sich nur wenig von den dunklen Fluten des Ganges ab, sodass die Möglichkeit einer Täuschung recht groß war.
Trotzdem hielt der Soldat namens Jacob darauf zu und hoffte inständig, dass es sich dabei um das Ufer des Flusses handelte.
Eine ewig scheinende Zeitspanne lang versuchte er, so gut es ihm mit der verletzten Schulter möglich war, das Ufer zu erreichen. Sein Herz machte einen Sprung, als er mit den Händen nach einem letzten, kräftezehrenden Schwimmzug raschelndes Schilf berührte. Er krallte sich daran fest und zog sich mit einer übermenschlichen Anstrengung an das flache, matschige Ufer.
In der linken Schulter explodierte ein unvorstellbarer Schmerz, während sich Jacob Yard für Yard durch die glitschigen Pflanzen zog. Mit den nackten Füßen, die im feuchten Sand ständig wegzurutschen drohten, unterstützte er die Bewegung.
Auf diese Weise schaffte er es nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit, den dicht bewachsenen Uferstreifen endlich hinter sich zu lassen.
Der Boden unter seinem Körper war jetzt rau, fest und vor allem trocken.
Jacob rollte sich keuchend auf den Rücken. Das Brennen in der angeschossenen Schulter wurde sofort ein wenig erträglicher.
In dieser Position blieb er liegen, lauschte seinem Puls in den Ohren, der sich langsam beruhigte, und ließ die letzten Tage, die ihn Schritt für Schritt in diese missliche Lage geführt hatten, noch einmal im Geiste Revue passieren.
Am meisten schenkte er den Vorkommnissen Beachtung, kurz bevor ihn der Fluss verschlungen hatte.
Es war nichts anderes als ein Massaker gewesen!
†
Seit drei Monaten war er in der Garnisonsstadt Kanpur am westlichen Gangesufer stationiert. Zusammen mit dreihundert anderen britischen Soldaten seines Infanterieregiments und zehnmal so vielen indischen Männern hatte er dort hauptsächlich der Langeweile gefrönt. Der Alltag war bestimmt von regelmäßigen Übungen, Waffenreinigen und endlosen Kartenspielen.
Viele Kameraden hatten das Lagerleben als langweilig bezeichnet, und womöglich hatten sie damit recht. Jacob, hingegen kam dieses relativ entspannte Dasein äußerst gelegen. Er war mehr als zufrieden, die endlos scheinenden Stunden des Tages mit der Aufgabe zu verbringen, das Leben der Einheimischen zu beobachten.
Doch eines Tages wendete sich das Blatt. Es kam zu einem Aufstand einiger indischer Rebellen gegen die Kolonialherrschaft.
Anfang Mai tauchten die ersten Gerüchte auf, die sich bedauerlicherweise rasch bestätigten, dass es in Merath und Delhi zu einer Rebellion hinduistischer und muslimischer Soldaten gegen die britischen Befehlshaber gekommen war. Innerhalb weniger Tage hatten sich die Aufständischen auf einem blutigen Weg quer durch Nordindien bis nach Kanpur durchgeschlagen und das Militärlager am Rand der kleinen Stadt angegriffen.
Generalmajor Wheeler, Kommandeur der Garnison, hatte die Entschlossenheit und Skrupellosigkeit der Rebellen unterschätzt. Vor wenigen Tagen war er so töricht gewesen, ein Sechstel der in Kanpur stationierten Soldaten zur Unterstützung nach Delhi zu entsenden, die jetzt zur Verteidigung des Lagers fehlten. Zusätzlich hatte er es in der Vergangenheit versäumt, genügend Nahrungsmittel einzulagern, um eine Einkesselung über einen längeren Zeitraum hinweg durchstehen zu können, zumal sich beim Anrücken der Rebellen eine Unmenge indischer Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder, schutzsuchend von der Stadt in die Garnison zurückzogen.
Damit war sowohl ihr als auch das Schicksal der britischen Soldaten besiegelt.
Wochenlang wurde der Stützpunkt von den indischen Rebellen belagert, die nicht mehr tun mussten, als abzuwarten. Unter der brütenden Sonne, dem andauernden Artilleriebeschuss und dem allgegenwärtigen Hunger wurden zuerst die Frauen in der Garnison wahnsinnig. Qualvoll starben sie zusammen mit ihren Kindern, den anderen Zivilisten und den ersten Soldaten.
Im Lager war kein Platz, um so viele Leichen beerdigen zu können, weshalb man sich damit behalf, die toten Körper in die Brunnenschächte fallen zu lassen. Es dauerte nicht lange, und sie waren bis zum Rand mit Leichen gefüllt.
Am Ende blieb Generalmajor Wheeler nichts anderes übrig, als die Kapitulationsbedingungen seines Kontrahenten auf Rebellenseite, einem Brahmanen namens Nana Sahib, anzunehmen. Der Inder versprach dem kümmerlichen Rest der britischen Truppen und den überlebenden Zivilisten freien Abzug, auf dass sie nie wieder zurückkehrten. Stattfinden sollte dieser geordnete Abzug über bereitgestellte Boote, die am kleinen Flusshafen der Stadt Kanpur, genannt Sati Chowra, auf sie warteten.
Jacob war erleichtert gewesen, als er davon hörte. Gedemütigt, ja, aber erleichtert und vor allem am Leben. Endlich konnte er diesen albtraumhaften Ort verlassen, an dem nur Tod und Verderben hausten. Auch wenn er sich sicher war, dass ihn die schrecklichen Vorfälle der letzten Wochen bis an sein Lebensende verfolgen würden.
Müde und erschöpft war er also vor einigen Stunden zusammen mit seinen restlichen, ausgehungerten Kameraden des Infanterieregiments auf den kurzen Fußweg zum Hafen aufgebrochen.
Wenige Frauen, die die Belagerung der Garnison überlebt hatten, begleiteten die traurige Karawane zusammen mit ihren weinenden Kindern. Auch sie wollten nichts anderes mehr, als diesen Schrecken endlich hinter sich lassen.
Doch es war eine perfide Falle gewesen.
Die schwer bewaffneten Rebellen wählten Jacob als einen der jungen Unteroffiziere aus, die einem Boot zugeteilt wurden, um es in das tiefere Wasser des Ganges zu schieben. Bevor er diese Aufgabe jedoch abschließen konnte, ertönten die ersten donnernden Kanonenschläge, und innerhalb weniger Sekunden hatten die trockenen Bambusdächer der Boote zu brennen begonnen.
Auf beiden Uferseiten erschienen auf Pferden und Elefanten noch mehr Rebellen, die sofort das Feuer eröffneten.
Bereits die erste Salve Gewehrkugeln hatte die meisten britischen Soldaten niedergestreckt. Die wenigen, die überlebten, sprangen ins Wasser. Diejenigen, die nicht schwimmen konnten, hauptsächlich die indischen Frauen und Kinder, verbrannten auf den Booten.
Jacob erinnerte sich an die unbarmherzigen Flammen, die über ihm züngelten. Er spürte immer noch die Hitze im Nacken, die nach ihm gegriffen hatte, und hörte die Gewehrkugeln, die um ihn herum gezischt waren, roch das brennende Fleisch von Menschen.
Verzweifelt und voller Panik hatte er überlegt, was er tun sollte, um diesem hinterhältigen Überfall zu entkommen.
Am nahe liegenden Gangesufer hatte er seinen liebsten und treuesten Kameraden aus der Garnison erblickt, den guten Wilbur Pollock. Jacob wollte ihm eine Warnung zurufen, doch in diesem Moment erwischte es seinen Freund.
O armer Wilbur. Hilflos musste der junge Corporal mitansehen, wie ein grobschlächtiger Rebell mit einem Säbel dem tapferen Diener seiner Majestät ohne Zögern den Kopf abschlug.
Das Kreischen, das Wilbur kurz vor seiner Enthauptung ausstieß, würde Jacob für den Rest seines Lebens in grausigen Träumen verfolgen.
Dann noch mehr Schreie, mehr Feuer, mehr Kanonenschläge.
Eine Gewehrkugel traf Jacob in der Schulter, die Wucht des Geschosses riss ihn von den Beinen. Er kippte rücklings über die niedrige Bordwand und wurde vom schlammigen Fluss verschluckt.
Es war die bittere Ironie. Allem Anschein nach hatte er als einer der wenigen (wenn nicht gar als einziger) das Gemetzel am Hafen überlebt. Selbst die verdammte Kugel aus dem Gewehr eines Rebellen hatte es zunächst nicht geschafft, ihn zu töten. Diese Aufgabe hatte sie vorerst der gnadenlosen Strömung des Flusses überlassen.
Doch der Soldat hatte sie letzten Endes besiegt. Jetzt lag er hier am Ufer, verletzt, aber am Leben. Möglicherweise eine Meile oder mehr vom Ort der Schlacht entfernt, hatte ihn der Ganges wieder ausgespuckt und ihm seinem weiteren Schicksal überlassen.
Halb bewusstlos auf dem trockenen Boden liegend, war er zumindest für den Moment gerettet.
Jacob, du verdammter Glückspilz.
Doch dann hörte er Stimmen. Hektische Rufe in der Nacht, gebrüllt in einer Sprache, die er nur rudimentär verstand.
Als er sich zur Seite drehte, brandeten solche Schmerzen in seiner Schulter auf, dass sie ihn beinahe in die Besinnungslosigkeit trieben.
Verschwommen in der Dunkelheit sah er den Schein von Fackeln, die auf ihn zuzukommen schienen. Und er hörte, wie Pferdehufe auf den weichen Lehmuntergrund des Ufers schmatzen.
Ein Krachen dröhnte an seine Ohren, dann schlug eine Bleikugel nur wenige Fuß neben seinem Schädel entfernt in den Boden ein und ließ Dreck aufspritzen.
Jacobs Magen verkrampfte sich voller Entsetzen.
Die Rebellen hatten ihn gefunden!
†
Gegenwart
Lady Mildred Enderby hatte spontan beschlossen, das Wochenende bei einer alten Freundin (die ebenfalls adelig war und auf den kauzigen Namen Baroness Fawlty hörte) in der nahe gelegenen Stadt Reading zu verbringen.
Die beiden Damen kannten sich laut Aussage meiner Dienstherrin schon eine kleine Ewigkeit, hatten sich aber in den letzten Jahren bedauerlicherweise ein wenig aus den Augen verloren.
Umso erfreulicher hatte Lady Mildred reagiert, als ich ihr am Morgen zusammen mit der sonstigen Post einen Brief auf einem Silbertablett überreichte. Entzückt hatte sie festgestellt, dass das Schriftstück von ihrer Bekannten stammte, die ihr darin vorschlug, sie für die nächsten Tage in ihrem neu erworbenen Haus am Stadtrand zu besuchen.
Nachdem ich Lady Mildred auf ihre Frage hin viermal versicherte, dass ich durchaus in der Lage war, das Haus allein zu hüten, und sie den anderen Bediensteten ruhigen Gewissens ein freies Wochenende gönnen konnte, stand ihr Entschluss fest.
»Und Sie sind absolut sicher, dass ich Sie nicht begleiten soll, Mylady?«, fragte ich, während ich den kleinen Reisekoffer mit dem schottischen Tartanmuster auf die Rücksitzbank des klapprigen Austin A35 wuchtete. Der sechzig Jahre alte pastellgrüne Kleinwagen, mit dem es Lady Mildred Enderby bevorzugte, durch die Gegend zu gondeln, jagte mir jedes Mal einen nervösen Schauer über den Rücken, wenn ich in seine Nähe kam.
In der geräumigen Fahrzeughalle des Anwesens Battlecrease House standen neben einem Rolls Royce Phantom und einem Land Rover Defender ebenfalls ein Volvo V40 und ein etwas betagterer Bentley Continental. Daher konnte ich nie ganz nachvollziehen, warum die alte Dame für einen ihrer seltenen Ausflüge diesen verkehrsuntauglichen Schrotthaufen bevorzugte. Er musste wohl einen sentimentalen Wert für sie haben.
»Nein, danke, Isaac«, sagte sie und quetschte sich hinter das riesige schnörkellose Lenkrad des Kleinwagens. »Sie würden sich zu Tode langweilen, müssten Sie ein ganzes Wochenende lang zwei alten Schachteln dabei zuhören, wie sie ihrer lange vergangenen Jugend hinterhertrauern.«
Sie blickte an meiner Schulter vorbei und warf einen (wie mir schien) letzten Abschiedsblick auf das große Herrenhaus.
»Genießen Sie die nächsten Tage«, sagte sie und kräuselte auf ihre unnachahmliche Art die kleine Nase. »Versuchen Sie, sich ein wenig von den Ereignissen der vergangenen Wochen zu erholen, die Ihnen zweifellos noch immer in den Knochen stecken. Wer kann schon sagen, wann wir beide wieder kopfüber in einem ähnlich gelagerten Fall stecken werden.«
Ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, dass sie mit dieser Aussage einen Nerv bei mir getroffen hatte. Seit ich Lady Mildred Enderby vor einigen Monaten in den North York Moors kennengelernt hatte, war mein Leben und meine gesamte Weltanschauung buchstäblich auf den Kopf gestellt worden. Der Grund lag darin, dass diese unscheinbare alte Frau, die den Großteil ihrer reichlich vorhandenen Freizeit mit Stricken und Häkeln zubrachte, eine wahre Expertin auf dem Gebiet des Okkulten und Übersinnlichen darstellte.
Ihre gesamte Familie befand sich seit Generationen in einem ewig scheinenden Kampf gegen das übernatürliche Böse, das (wie ich hatte akzeptieren müssen) in der Welt existierte. Schon in den Wochen, bevor ich auf ihrem großen Anwesen Battlecrease House als Chefbutler angestellt worden war, war ich damit auf sehr drastische Weise in Berührung gekommen. Vor allem aber das letzte Erlebnis dieser Art, das ich kurz vor den Weihnachtsfeiertagen völlig allein ohne Lady Mildreds Unterstützung hatte durchstehen müssen, hatte ich innerlich noch nicht ganz verarbeitet.*
Daher war es vielleicht wirklich eine gute Idee, für einige Tage abzuschalten und gleichzeitig zu versuchen, den Kopf freizubekommen.