Gespensterkinder - Band 2 - Caro Gerstmann - E-Book

Gespensterkinder - Band 2 E-Book

Caro Gerstmann

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Beschreibung

Seit Zanja vor einigen Monaten als Küchenfee in die Burg gezogen ist, werden die Burgbewohner jeden Morgen mit dem herrlichen Duft frisch gebackener Eierkuchen geweckt. Besonders freut dies den Gespensterjungen Samu. Er liebt Eierkuchen. Eines Morgens jedoch riecht es nicht nach Eierkuchen. Überrascht müssen Samu und seine Schwester Rosalinda feststellen, dass in der Küche auch nicht gewirtschaftet wird. Was war hier los? Ist Zanja krank? Doch auch in ihrem Puppenhaus ist die Küchenfee nicht vorzufinden. Wurde sie entführt? Für Samu, Rosalinda und ihre Freunde in der Burg beginnt eine große Suche und ein neues Abenteuer erwartet sie.

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Seitenzahl: 77

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Caro Gerstmann

Gespensterkinder

Frühstück in Gefahr

Illustration by

Erva Nur Basar

© 2024 Caro Gerstmann

Website: www.caro-gerstmann.de

Illustrationen von: Erva Nur Basar

Covergrafik von: Canva

IBAN E-Book: 978-3-384-39028-8

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter:

tredition GmbH,

Abteilung "Impressumservice",

Heinz-Beusen-Stieg 5,

22926 Ahrensburg,

Deutschland.

„Immer, wenn der König der Feen von dieser Welt in eine andere übergeht, muss hier ein neuer König oder eine Königin gewählt werden.“

1. Burgleben

Samu und Rosalinda leben schon sehr lange in der alten Burg irgendwo im Nirgendwo. Das Gemäuer der Burg knirschte und knarrte, wenn es windig draußen war. Und es stöhnte und ächzte, wenn es zu kalt oder zu warm wurde. Alles war schmutzig und fein säuberlich mit Spinnweben, Laub und Staub eingedeckt. Kamen die Tiere aus dem Wald zu Besuch, hinterließen sie im Staub ihre Fußspuren. Und solange kein Wind durch die kaputten Fenster reinbliess, so blieben die Fußspuren über Tage hinweg sichtbar.

Alle war so, wie Gespenster es mögen.

Manchmal jedoch, ganz unauffällig, sorgte eine Burgbewohnerin für ein bisschen Ordnung. Wurde eine Spinnenwebe zu dick, dünnte sie diese etwas aus – die entfernten Fäden rollte sie zusammen, um sie zum Nähen zu verwenden. Waren Staubhaufen zu tief und kleinere Burgbewohner versanken schon halb darin, trug sie etwas von dem Staub hinaus in den Garten. Drang zu viel Regen durch eines der vielen Löcher, flickte sie es, damit es nicht noch größer wurde oder irgendwelchen Schaden, der nicht aufzuheben sei, hinterließ.

Diese Burgbewohnerin war Zanja.

Zanja lebte erst seit einigen Monaten in der Burg, doch kam es den Burgbewohnern vor, als würde die selbsternannte Küchenfee schon ewig dort leben. Nach ihrer Reise in den Grummelwald, in dem sie viele neue Kräuter und Früchte entdeckte, beschloss sie in der Burg zu bleiben. Ihrem getreuen Freund, dem blauen Hirschkäfer Hilli, war dies jedoch zu unheimlich und er begab sich zurück in den Feenwald. Er konnte sich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, mit Gespenstern unter einem Dach zu leben.

Zanja hingegen konnte sich keinen besseren Ort vorstellen. Außerdem hatte sie hier jemanden gefunden, der alle ihre neuesten Speise-kreationen probierte. Die Fee lernte schnell, dass Samu noch verfressener war, als es zunächst den Anschein machte. Samu war ihr bester Verkoster und schreckte vor den seltsamsten Gerichten nicht zurück. Kaum das Zanja eingezogen war, hatte sich der Gespensterjunge immer wieder in die Küche geschlichen und genascht, was ihm zwischen die Finger kam. Meistens hinterließ er ein er ein großes Chaos, da er hastig von allem Naschen wollte, ohne erwischt zu werden. An manchen Tagen steckte Samu schon morgens seinen Kopf in die Küche und fragte, wann das Frühstück fertig sei.

Zwischen den Mahlzeiten setze er sich mit in die Küche und stellte unentwegt fragen:

Was kochst du heute?

Wie heißt das Grünzeug da?

Brauchst du die Schokolade noch?

Darf ich die Schüssel ausschlabbern?

Hast du noch Eierkuchen?

Wann machst du wieder Kekse?

Irgendetwas fiel Samu immer ein, dass er fragen konnte. Und manchmal stimmten seine Freunde, die Mäusebrüder der Fragerei ein. Dies führte dazu, dass Zanja und Rosalinda den Gespensterjungen und seine Freunde so manche Tage aus der Küche schmissen und ihnen verboten hatten, wieder hineinzukommen, bis das Essen fertig sei.

Aber auch das hielt Samu nicht davon ab, immer wieder einen Blick hinein zu werfen, wenn auch nur heimlich.

Nur wenige Wochen nach Zanjas Einzug in die Burg, wurden schließlich Küchen-Regeln aufgestellt:

1. Die Vorratskammer wird nur von Zanja und Rosa betreten.

2. Die Snacks auf dem Küchentisch sind für ALLE da und werden gerecht geteilt.

3. Jeder, der mit gegessen hat, hilft beim Abwaschen und Aufräumen.

4. Es wird nicht ständig nachgefragt, wann das Essen fertig ist – sondern gewartet, bis die Essensglocke klingelt.

5. Auch immer hungrige Gespensterjungen haben sich an diese Regeln zu halten

Samu hatte mit Grummeln und Murren diese Regeln angenommen. Als Zeichen seines Unmutes malte er ein mürrisches Gesicht drunter.

Aber der Gespensterjunge hielt sich daran. Schließlich wollte er es sich auf keinen Fall mit der Küchenfee verscherzen. Er bestand jedoch darauf, dass jeder Burgbewohner sein oder ihr Zeichen drunter setzen müsse, da die Regeln für alle zu gelten hatten.

Selbst Dante, die grummelige alte Spinne vom Dachboden sollte unterschreiben.

Zanja stimmte dem zu und ist höchstpersönlich zu Dante auf den Dachboden geflogen und hat ihn mit einem Spinnenbeinabdruck unterzeichnen lassen.

Nachdem alle ihr Zeichen gesetzt hatten, wurden die Regeln an die Wand gehängt.

Für jeden sichtbar.

Sobald die Regeln hingen, wurde es ruhiger in der Küche. Samu war zwar auch weiterhin ständig in dort, doch schaute er jetzt stillschweigend zu. Na ja, fast stillschweigend. Samu plapperte viel zu gerne, um gar nichts zu sagen. Aber er stellte nicht mehr Fragen über Fragen und lenkte Zanja weniger vom Kochen und Backen ab.

Außerdem musste Zanja zugeben, dass sie Samu in gewisser Weise schon gerne in der Küche hatte. Er brachte sie immer zum Lachen.

Noch mehr gefiel es der Küchenfee aber, wenn Rosalinda ihr in der Küche half. Die beiden tauschten sich über ihre Erfahrungen aus oder ließen sich neue Rezepte einfallen. Rosalinda lernte viel von Zanja. Und Zanja lernte viel von Rosalinda.

Die beiden waren zu richtig guten Freundinnen geworden.

2. Guten Morgen, Küchenfee

„Huiiii“ Samu sauste durch die langen dunklen Gänge. Er schlug Salti und machte so viel Wind, dass die Spinnen sich an ihren Netzen festhalten mussten. „Samu!“ rief ihm seine Schwester nach „Nicht so schnell!“

Obwohl Rosalinda fast zehn Jahre älter war und mehr Gespenstertricks kannte, konnte sie mit ihrem Bruder in der Schnelligkeit nicht mithalten.

Sie flogen um die Wette. Jeden Morgen das Gleiche.

Samu wartete aber nicht.

Sein kleiner Gespensterbauch war hungrig. Er grummelte und brummte schon den ganzen Morgen.

Wie jeden Morgen.

Samu wollte der erste am Tisch sein.

Wie jeden Morgen.

Heute gab es zudem Eierkuchen mit Apfelmus.

Wie jeden Morgen.

Sein absolut liebstes Lieblingsessen. Neben Eiscreme, Waffeln, Schokoladenkeksen, Zuckerwatte und süßem Popcorn. Eigentlich mochte Samu alles, was Süß war.

Samu wollte der Erste sein, damit er den größten Eierkuchen abbekam.

Auch das: wie jeden Morgen.

„Beeil dich Rosa! Sonst sind alle Eierkuchen weg!“ rief er frech und ein wenig dringlich nach hinten. Er legte einen Zahn zu.

Der kleine Gespensterjunge war der Erste in der Küche.

Der Allererste.

Das war seltsam.

„Zanja?“ verwundert schaut er sich um.

Es waren keine Eierkuchen fertig. Es stand kein Apfelmus auf dem Tisch. Es wirbelte keine Zanja umher, die ihn fröhlich begrüßte.

Zanja, die Küchenfee, die Backen und Kochen konnte, wie niemand anderes, den Samu kannte, war nicht da.

„Zaaaaan-jaaaa“ rief er lauter. Eine Antwort bekam er nicht.

„Wo ist sie nur?“ nuschelte er und begann sie zu suchen.

Er suchte in und auf den Schränken, unter dem Tisch, im Backofen und sogar hinter dem Feuerplatz.

Keine Zanja.

Rosalinda kam hinzu und war ebenso verwundert wie Samu, dass Zanja nicht da war.

„Rosa. Zanja ist verschwunden.“ Samu war den Tränen nahe. Sollte es heute keine Eierkuchen geben?

„Sie hat bestimmt nur Verschlafen“ meinte Rosa. Wobei sie das nicht glaubte.

Die Fee war eine Frühaufsteherin und in den Monaten, die Zanja jetzt schon in der Burg lebte, hat sie nicht einmal verpasst, Frühstück zu machen. Selbst als sie eine schlimme Erkältung hatte, hat sie für Samu Eierkuchen gemacht.

Aber vielleicht war es genau das – vielleicht war Zanja richtig krank.

„Ob sie krank ist?“ Panik stieg in Samus Gesicht. „Sie darf nicht krank sein. Was soll ich dann Essen?“

Zanja hatte das alte Puppenhaus von Rosalinda als ihr eigenes kleines Haus bekommen. Aufgestellt haben sie es ganz in der Nähe der Küche in einer kleinen Nische, wo die Fee ihre Ruhe hatte und doch genug von den Geschehnissen in der Burg mitbekam. Sogleich huschte der Gespensterjunge aus der Küche, um nachzuschauen, ob Zanja krank in ihrem Bett lag.

„Zanja? Zanja! Geht es dir gut? Was hast du? Hast du Fieber?“

Mit seinem Rufen weckte der kleine Gespensterjunge seine Freunde die Mäusebrüder Lofty, Skalpy und Monty.

Gähnend schauten sie aus ihren Löchern „Samu! Was machst du für einen Lärm?!“, verschlafen rieben sie ihre müden Augen. „Es ist noch viel zu früh für den ganzen Krach!“ Samu ließ sich nicht aufhalten. Er hatte Hunger. Und wenn er Hunger hatte, konnte er durchaus noch grummeliger werden, als sein Bauch.

Die Ernüchterung folgte schnell.

Es schien, als wäre Zanja nicht in ihrem Puppenhaus. Das Bett war gemacht, die Küchenschürze war säuberlich über einen Stuhl gehangen und die Küchenfee weit und breit nicht zu sehen.

„Rosa!“, jetzt wurde Samu alles klar. Schnurstracks flog er zu seiner Schwester zurück. „Zanja wurde entführt!!!“

„Wer sollte sie denn entführen?“ Rosalinda schmunzelte.

Sie war natürlich auch verwundert, das Zanja nicht da war. Und sie machte sich Sorgen. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Fee entführt worden war. Das Gespenstermädchen überlegte, ob die Küchenfee in einer Unterhaltung erwähnt hatte, dass sie weg müsse. Ihr fiel eine solche Unterhaltung nicht ein.