Gesund älter werden mit den besten Heilpflanzen - Aruna M. Siewert - E-Book
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Gesund älter werden mit den besten Heilpflanzen E-Book

Aruna M. Siewert

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Beschreibung

Machen sich bei Ihnen die ersten altersbedingten Zipperlein bemerkbar? Grämen Sie sich nicht, denn die Pflanzenheilkunde bietet jede Menge Möglichkeiten, die sich langsam einschleichenden körperlichen und seelischen Unannehmlichkeiten in Schach zu halten oder sogar aufzuhalten. Dieses Buch soll Ihnen Lust machen, sich dem Älterwerden zu stellen und die schönen und entspannten Seiten daran zu erkennen. Der Blick in den Spiegel zeigt uns neben kleinen Fältchen auch die Weisheit eines halben Jahrhunderts und die Schönheit, die in der Gelassenheit und Ruhe dieses Alters liegt. Mit Beschwerden wie Altersweitsichtigkeit, Arthrose, Morgensteifigkeit oder Nykturie (nächtlicher Harndrang) beschäftigt man sich nicht gerne, aber dank der Kraft der Heilpflanzen bekommen Sie diese gut in den Griff. Dieser schön gestaltete Ratgeber zeigt Ihnen, was es mit dem Altern auf sich hat und warum das gar nicht so schwer ist, welche Pflanzen bei den Altersweh-wehchen helfen und welche nebenwirkungsfreien Präparate die Genesung unterstützen.

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Seitenzahl: 364

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GESUNDE BESTE JAHRE

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

es kommt nicht von ungefähr, dass ich mich entschlossen habe, ein Buch über Heilpflanzen für das lebensfrohe und gesunde Älterwerden zu schreiben: Gerade habe ich selbst die magische Grenze überschritten und wandele nunmehr seit einem halben Jahrhundert auf unserer schönen Erde. Schon spüre ich, wie sich kleine Zipperlein in meinen Alltag schleichen. Sie rauben mir bisher keine Kraft, sie dämpfen nicht meine Freude am Leben. Sie stören mich also nicht erheblich. Aber es werden mehr, und sie zu ignorieren würde mich mehr Energie kosten als noch vor fünf Jahren.

Nun bin ich in der glücklichen Situation, sowohl ein großes Kräuterregal als auch die nötigen Kenntnisse für den Einsatz zahlreicher Heilkräuter zu haben. Ich bin seit 2006 Heilpraktikerin, arbeitete viele Jahre in meiner eigenen Heilpraxis in Berlin, lehrte als Dozentin an einer Berliner Heilpraktikerschule und gab Seminare. 2015 kehrte ich der Großstadt den Rücken und lebe seither mit meinem Mann und unseren Tieren auf einem kleinen Resthof inmitten eines Biosphärenreservats an der Elbe. Hier, mitten in der Natur, schreibe ich meine Bücher über Heilpflanzen, biete Seminare und Schulungen an.

Ich stelle mich bei Bedarf vor mein Regal mit den Kräutergläsern, mische mir einen schönen Tee und trinke ihn einige Wochen mit Freude und Genuss. Irgendwann stelle ich dann fest, dass das Zipperlein verschwunden ist – oder schenke ich ihm einfach keine Aufmerksamkeit mehr? Aber ich horche in mich hinein und spüre ganz klar: »Es ist weg!«

Dieses Buch soll Ihnen dabei helfen, die Kraft der Pflanzen ebenfalls für sich zu nutzen und das schöne Gefühl »Es geht mir wieder gut« zu erleben. Nicht nur kleinere Alltagsbeschwerden sind dabei das Metier der Kräuter. Mit Heilpflanzen und einer gesunden Lebensweise sorgen Sie aktiv für Ihre Gesundheit und können auch ernste Erkrankungen günstig beeinflussen. Dafür stelle ich Ihnen liebend gern mein gesammeltes Wissen über Heilpflanzen und ihre Anwendung zur Verfügung. Sie erfahren auch viel darüber, was jetzt im Körper so alles passiert und wie wir in Harmonie mit ihm altern können – ohne ihn allzu sehr als etwas Zweckmäßiges zu betrachten, das es nur in Schuss zu halten gilt.

Die meisten Menschen wollen alt werden, aber keiner will es sein – das finde ich schade! Vor Ihnen liegt deshalb kein Anti-Aging-Ratgeber, sondern vielmehr ein Pro-Aging-Buch, für viele erfüllte und gesunde Jahre. Ich wünsche mir, dass dieses Buch Ihnen hilft, das Älterwerden als einen Höhepunkt im Leben zu sehen. Wir können nun aus dem Vollen schöpfen, in Erinnerungen schwelgen, ein wenig Weisheit genießen – und unserem Gefühl folgen, wenn es darum geht, was uns wirklich wichtig ist. Freuen Sie sich aufs Altwerden, auf Muße und Zufriedenheit, auf Ruhe und Zeit für Ihre Interessen und Herzensangelegenheiten. Die Pflanzen helfen Ihnen dabei, all das zu genießen.

Herzlichst, Ihre

DEN LEBENSGARTEN PFLEGEN

Es ist uns heute mehr denn je möglich, nach eigener Fasson glücklich zu werden. Auch das Altwerden können wir bewusst gestalten. Ich lade Sie ein, mit Gelassenheit und Zuversicht in die Zukunft zu blicken und meine Erfahrungen mit der erneuernden Kraft der Natur mit mir zu teilen.

FÜR DIE GESUNDHEIT VORSORGEN

Neben der seelisch-geistigen Auseinandersetzung mit dem Alter und guter Planung ist natürlich auch die Gesundheit ein ganz wichtiges Thema. Die Diskussion darüber ist sehr kontrovers und facettenreich.

Hier soll keineswegs ein generelles Plädoyer gegen die schulmedizinische Gesundheitsvorsorge folgen. Dennoch finde ich es wichtig, sich kritisch mit diesem Thema auseinanderzusetzen und gleichzeitig unsere größte und beste Apotheke, die Natur, wiederzuentdecken und ihr zu vertrauen.

WIE GENAU WILL ICH ES WISSEN?

Vorsorge ist wichtig und gut. Nur das Ausmaß finde ich ein wenig bedenklich. Außerdem habe ich am Sinn mancher Untersuchungen meine Zweifel.

Ein Herr, Mitte 70, »fit wie ein Turnschuh«, leidenschaftlicher Tennisspieler und Gartenfreund, regelmäßiger Saunabesucher, ging zur Prostatavorsorge. Sein Schlaf wurde trotz seines Alters nur selten durch Harndrang gestört, er hatte keinerlei Beschwerden beim Urinieren. In meine Praxis kam er nur für eine regelmäßige Massage. Bei dem Vorsorgetermin wurde ein erhöhter PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen) festgestellt. Der Patient wurde daraufhin auf den Kopf gestellt, inklusive mehrfacher Gewebeentnahme aus der Prostata. Der Befund: Prostatakrebs. Der Mann war von diesem Augenblick an krank und verzweifelt. Mit Mitte 70 ohne jegliche Beschwerden ist die Wahrscheinlichkeit, an dieser Krebsform zu sterben, nicht sehr hoch. Die Zellteilung bei einigen Krebsarten verlangsamt sich mit zunehmendem Alter. Nach der Diagnose wurde der Mann in erschreckend kurzer Zeit depressiv und verlor den Spaß am Leben. Ich fragte ihn, wie es ihm ohne diese Diagnose gehen würde. Er sagte traurig: »Wunderbar, ich habe ja nichts und merke den Krebs ja auch nicht, aber …«, und da verfiel er wieder in Lethargie, »er ist eben da und ich kann nicht so tun, als wenn ich das nicht wüsste.« Er ging nicht mehr in die Sauna, spielte kaum noch Tennis, zog sich aus seinem vormals so aktiven Leben zurück. Er war jetzt alt und krank.

Damals habe ich mir das erste Mal die Frage nach der Sinnhaftigkeit mancher Vorsorge ab einem bestimmten Alter gestellt. Hier denke ich an eine Lebensgeschichte aus meinem Freundeskreis, die quasi der Gegenentwurf zu der Geschichte links ist.

Der Freund bekam mit Mitte 50 die Diagnose Prostatakrebs der bösartigsten Sorte. Fünf Jahre gaben ihm die Ärzte noch an Lebenszeit. Ihm ist es gelungen, so zu tun, als wüsste er das nicht. Er war Meister im Verdrängen und nun kam ihm das zugute. Man tat alles medizinisch Mögliche, um die Beschwerden zu beseitigen. Damit begnügte er sich. Keine Chemotherapie, keine Bestrahlungen, keine weiteren Untersuchungen. Seine Entscheidung war für seine Angehörigen schwer zu akzeptieren. Doch er lebte weiter – und wurde älter als prognostiziert. Mit 74 starb er zu Hause, nur die letzten zwei Jahre war seine Lebensqualität sehr eingeschränkt. 15 Jahre ab der Diagnose ging es ihm gut.

Dieser Umgang mit einer bösartigen Diagnose ist sicher keinesfalls immer das Richtige. Man muss zudem bereit und imstande sein, die Konsequenzen einer solchen Entscheidung zu tragen.

Vorsorge nach Terminplan?

Vorsorge ist wichtig. Doch die diagnostischen Möglichkeiten der Schulmedizin sind so gut wie nie zuvor, besonders die bildgebenden Systeme werden immer genauer. Wer suchet, der findet! Je älter wir werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwo zum Beispiel einige Krebszellen gefunden werden. Doch auch die Zellteilung zumindest einiger Krebsarten wird langsamer. Ist also jede Vorsorge sinnvoll, weil sie kalendarisch »dran« ist? Dies kann nur jeder für sich entscheiden. Wichtig ist, dass Sie sich die Frage stellen: »Was tue ich, wenn die Untersuchung eine Gefährdung oder Erkrankung ergibt?« Die Antwort hängt weitgehend von den therapeutischen Möglichkeiten, Ihrem Alter und Ihren Lebensumständen ab. Aber auch ein bisschen von Ihrer Einstellung: Wenn Sie entscheiden, alles medizinisch Mögliche zu tun, um die Erkrankung in Schach zu halten, ist es natürlich sinnvoll, alle Vorsorgetermine wahrzunehmen. Wenn Sie dagegen entscheiden, dass Sie »es nicht so genau wissen wollen«, liegt es Ihnen vielleicht näher, nur die Vorsorgetermine wahrzunehmen, deren Sinn für Sie erkennbar ist. Damit übernehmen Sie die Verantwortung für die Entscheidung. Wichtig ist, dass Sie sie auch gegenüber Ihren Angehörigen vertreten können. Sie entscheiden – aber nach Möglichkeit so, dass Sie Ihre Entscheidung nicht im Nachhinein bereuen.

NATÜRLICH VORBEUGEN

Die Elastizität unserer Gefäße, die Stabilität unserer Knochen, gesunde Zellen, ein starkes Immunsystem, funktionierende Nerven, guter Schlaf, straffe Haut – all das und vieles mehr ist eng mit unserem Hormonsystem verknüpft. Da unser Körper seit Urzeiten auf Fortpflanzung und Arterhalt in jungen Jahren programmiert ist, lässt die Hormonproduktion mit zunehmendem Alter nach. Darauf, dass wir im Alter in anderer Weise fruchtbar sein können, haben sich unsere Gene noch nicht eingestellt. Deshalb ist es wichtig, mit einer gesunden Lebensweise altersbedingten Beschwerden vorzubeugen und für das eigene Wohlbefinden zu sorgen. Selbst die Entstehung der am meisten gefürchteten Erkrankungen, Krebs und Demenz, ist nur bedingt einfach Schicksal, sondern Sie können und sollten auch hier so früh wie möglich gegensteuern – dann haben Sie alles getan, was in Ihren Händen liegt.

Zu einer gesunden Lebensweise gehört:

Die gezielte Anwendung hilfreicher Pflanzen.

Tägliche entspannte Bewegung an der frischen Luft. Das Thema wird Ihnen im dritten Kapitel ab > auf Schritt und Tritt begegnen.

Eine gesunde, vitalstoffreiche, basische Ernährung mit allen wichtigen Mikro- und Makronährstoffen (siehe etwa >, >, >).

Ein gutes Gleichgewicht von Kalorienaufnahme und Energieverbrauch (siehe zum Beispiel > und >).

Verzicht auf Belastendes wie zu viel Alkohol, Nikotin und chemische Nahrungszusätze.

Sonnenlicht für den Vitamin-D-Haushalt, für starke Knochen und gute Laune (siehe >).

Entspannung und Wellness nach Herzenslust.

Erholsamer Schlaf (siehe >).

Der bereichernde Austausch mit anderen.

Die Pflege individueller geistiger Interessen.

Regelmäßigkeit und schöne Alltagsrituale.

Die Bereitschaft, sich immer wieder auf Neues und neue Herausforderungen einzulassen.

Weiterführende Buchtipps und Adressen zu diesen Themen finden Sie auf >.

KRANKHEITSGEWINN

»Die beste Krankheit taugt nichts« sagt eine launige Redensart. Doch stimmt das wirklich in jedem Fall? Sind die berühmten Sätze, die mit »In meinem Alter« oder »In meinem Gesundheitszustand« beginnen, nicht auch manchmal willkommene Ausreden?

Eine Patientin von mir erzählte von den Erkrankungen ihrer Mutter und wie sehr sie deren gesundheitlicher Zustand mitnahm und auch unter Druck setzte. Auf meine Frage, inwieweit sie sich unter Druck gesetzt fühle, antwortete sie: »Immer wenn ich weg bin, wird sie sofort krank. Fahre ich in den Urlaub oder auf ein Seminar, kommt prompt nach 24 Stunden ein Anruf mit der Bitte, sofort zurückzukommen und sich um die Mama zu kümmern …«

Niemand kann der Mutter vorwerfen, sie hätte ihre Krankheitsschübe nur vorgespielt. Aber warum hatte sie immer dann einen Schub, wenn die Tochter ihr nicht zur Verfügung stand? In meiner Praxis habe ich so etwas nur einmal in dieser ausgeprägten Form erlebt. Aber ich habe meine Patienten öfter gefragt, was sie von ihrer Krankheit hätten. Manche waren erst einmal entsetzt über diese Frage und fanden sie anmaßend. Erst nach einiger Zeit verstanden sie den Hintergrund und in einem tieferen Gespräch stellte sich dann der »Benefit« der Erkrankung auch für den Patienten deutlich dar.

Eine Erkrankung kann uns zum Beispiel aus der Isolation helfen: Wir müssen zum Arzt, die Nachbarin geht für uns einkaufen und bleibt danach noch auf einen Kaffee, der Apotheker spricht nett mit uns und unsere Kinder rufen einmal mehr an als sonst und kommen sogar zusätzlich am Wochenende zu Besuch. Wenn wir krank sind, kümmern sich unsere Angehörigen meist mehr um uns, als wenn wir fidel sind wie ein Fisch im Wasser. Wir bekommen Anrufe und Hilfeangebote, man erkundigt sich nach unserem Befinden, wir können ein bisschen leiden und werden bemitleidet. Man erwartet jetzt zudem nichts von uns, seien es Haushaltsarbeiten, Zuhören bei Sorgengeschichten, Sex mit dem Partner … Eine Erkrankung entbindet uns auch von anstrengenden Familienfeiern und lästigen Erledigungen.

Zwischendurch ist es wirklich ganz nett und ich finde es ab und zu ganz schön, ein wenig »betüdelt« zu werden. Ich liege dann auf dem Sofa und leide, lese oder schlafe – herrlich, zumindest mal für zwei Tage und wenn es nur ein kleiner Infekt ist. Mein Mann bringt mir Tee, ich muss mich nicht um die Tiere kümmern (und die lieben es, wenn ich auf dem Sofa rumlümmele) und nichts im Haushalt tun. Natürlich ist ein vorübergehender Infekt nicht zu vergleichen mit einer ernsten Erkrankung, aber es ist durchaus eine Überlegung wert, ob wir unserer Gesundheit nicht manchmal selbst im Weg stehen – weil das Kranksein eben nicht nur Nachteile bringt. Wenn wir uns das einmal bewusst machen, finden wir vielleicht auch Wege, unsere Gesundheit aktiv in die Hand zu nehmen – und herauszufinden, wovon wir uns in unserem Leben mehr beziehungsweise weniger wünschen. Mehr Zuwendung, Kontakte, Gespräche? Weniger Stress, Aufgaben und Verpflichtungen? Selbst bei einer ernsten Erkrankung kann es in vieler Hinsicht hilfreich sein, aktiv zu handeln.

SCHULDZUWEISUNGEN

Im Umgang mit Erkrankungen sind (Selbst-)Vorwürfe wenig hilfreich. Was nützt dem Raucher ein »Du bist doch selbst schuld« nach einer Krebsdiagnose! Auch der in esoterischer Literatur häufig auftauchende Gedanke vom »schlechten Karma« ist wie Hohn in Anbetracht der schlimmen Erkrankungen, denen manche Menschen viele Jahre ihres Lebens ausgesetzt sind. Es ist eine für mein Gefühl unsägliche Sichtweise auf das Leiden anderer, zugleich stülpen wir damit die Schuld wie einen Eimer Müll über sie. Wer sind wir, dass wir meinen, den Grund für die Erkrankung eines anderen zu kennen? Jeden Tag kann sich das Blatt wenden und wir erkranken selbst.

TIERISCHE GEFÄHRTEN

Die Verbindung zu Tieren tut uns gut und unterstützt Heilungsprozesse. Das rückt immer mehr ins Bewusstsein, und so gibt es heute sogar Kliniken, die Tiere als Krankenbesuch akzeptieren.

Als ich unsere Hündin zur Therapiehündin ausbilden ließ, habe ich die Wirkung der Tiere auf ältere Menschen erlebt. Menschen, die ihre Kinder nicht mehr beim Namen nennen konnten, erinnerten sich an den Namen des Hundes, der einmal in der Woche eine Stunde bei ihnen war. Menschen, die sich kaum noch bewegen konnten, erreichten plötzlich mit den Händen fast den Boden, um den kleinen Hund zu streicheln. Viele erzählten von ihren Haustieren und manchem liefen Tränen übers Gesicht.

VERANTWORTUNG FÜRS LEBEN

Tiere erreichen uns auf einer anderen Ebene als Menschen. Sie zu streicheln beruhigt uns, sich um sie zu kümmern hält uns auf Trab. Sie lieben uns, egal ob wir graue Haare, Falten, Bauchfett oder eine körperliche Einschränkung haben. Sie sind Seelentröster auf dem Weg unserer Genesung oder auch auf dem Weg zu dem Zuhause unserer Seele. Wir können uns nie ganz aus dem Leben zurückziehen, solange wir die Verantwortung für ein Tier haben – und die allermeisten Menschen mit Tieren tun das auch nicht. Sie müssen mit dem Hund an die frische Luft oder zumindest im Hof den »Ertrag« aus dem Katzenklo entsorgen. Sie müssen morgens aufstehen, um dem Tier Futter zu geben. Sie werden gebraucht. Menschen mit Tieren kommen leichter in Kontakt mit anderen Menschen. Studien haben bewiesen, dass sie weniger an Depressionen leiden.

Aber soll ich mir als alter Mensch noch ein Tier anschaffen? Sicher ist es keine gute Idee, mit Mitte 70 einen Welpen ins Haus zu holen. Es gibt aber viele ältere Hunde oder Katzen, die ein neues Zuhause brauchen. Sie wollen nicht mehr stundenlang toben und Unsinn aushecken, sind in der Regel stubenrein und sind glücklich über ein kuscheliges Plätzchen. Wichtig ist zu wissen, dass ältere Tiere auch öfter zum Tierarzt müssen als junge und manchmal auch mehr kosten, etwa wenn sie Spezialnahrung oder Medikamente benötigen. Auch sollten wir überlegen, was mit ihnen geschehen soll, falls wir uns nicht mehr kümmern können. Es empfiehlt sich, Vereinbarungen mit unseren Wunschpersonen schriftlich festzuhalten. Hilfreich ist ein kleines Bankkonto für die Versorgung des tierischen Familienmitglieds.

GLÜCK UND GESUNDHEIT

Was macht uns glücklich? Wann sind wir glücklich, und ist ein völlig gesunder Körper eine unbedingte Voraussetzung für das Glück? Oder können wir auch dann glücklich sein, wenn wir gesundheitlich eingeschränkt sind?

Glück haben und glücklich sein

Wir alle haben Glück, denn wir leben in einem Land, in dem wir uns im Großen und Ganzen sicher fühlen können, wo es dank unserer Steuern eine soziale Absicherung gibt und ein gutes Gesundheitssystem. Dennoch sind die Menschen hierzulande nicht besonders glücklich. Wie kann das sein?

Glück und Geld haben nicht unbedingt miteinander zu tun. Forscher haben herausgefunden, dass Geld nur so lange für unser Glück verantwortlich ist, bis unsere Grundbedürfnisse befriedigt sind und wir uns nicht um die nächste Mahlzeit oder das Dach über dem Kopf sorgen müssen. Alles, was darüber hinausgeht, trägt nicht signifikant zu einem glücklicheren Leben bei. Also worin liegt unser Glück? Ich denke, wir sind dann glücklich, wenn wir tun können, was unseren Fähigkeiten und Interessen entspricht. Wenn wir Zeit haben für das, was für uns wesentlich ist. Zum Beispiel:

Zeit mit den Enkelkindern verbringen.

So oft man möchte stundenlang lesen.

Dem Wachsen der Pflanzen im Garten zusehen, ob im eigenen oder in einem Gemeinschaftsprojekt.

Miterleben, wie sich ein Tier aus schlechter Haltung erholt.

Ausstellungen besuchen.

Fotografieren, malen oder musizieren.

Neue Rezepte ausprobieren.

Karten spielen.

Fahrradtouren machen oder wandern gehen.

Endlich einmal die Wohnung »ausmisten« und für neue Klarheit sorgen.

Ausgiebig mit Hund oder Katze spielen.

Sachen reparieren.

Sich ein neues Wissensgebiet erschließen.

In der Hängematte den Wolken zusehen.

Es gibt so viele verschiedene Dinge, die Menschen glücklich machen, und es ist unsere Aufgabe, zu schauen, was das für uns ganz persönlich ist. Besonders wichtig ist und bleibt der Austausch mit anderen Menschen, wobei der eine davon mehr braucht oder will als ein anderer – die Hauptsache ist, dass die Qualität der Begegnungen stimmt.

Ich bin der Überzeugung, dass wir lernen können, glücklich zu sein. Dazu braucht es unser aktives Mitwirken, denn das Glück kommt meistens nicht von allein zu uns, vielmehr sind wir aufgefordert, ihm die Türen zu öffnen und es zu uns einzuladen. Dabei ist vieles eine Frage der Sichtweise. Eine körperliche Einschränkung etwa belastet uns viel mehr, wenn wir partout alles »so wie früher« haben möchten und den besseren Zeiten nachtrauern. Ergreifen wir jedoch die Möglichkeiten, die uns noch offen stehen, können wir glücklich und zufrieden leben, und vielleicht eröffnen sich dadurch sogar neue Perspektiven, bereichernde Begegnungen und besondere Einsichten in das Leben. Die Frage ist also, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, womit wir unsere Zeit verbringen und mit welchem Bewusstsein wir uns unseren Tätigkeiten widmen.

Vielleicht gelingt es uns ja, schöne Momente zu genießen, ohne mit den Gedanken beim Drama der letzten Woche oder beim ungeliebten Termin in der nächsten Woche zu sein. Glück findet im Inneren statt, es hat sehr viel mit unseren Gedanken zu tun und mit unserer Fähigkeit, vorbehaltlos Ja zu diesem einen Augenblick zu sagen.

MAN MUSS GLÜCKLICH SEIN, UM GLÜCKLICH ZU MACHEN. UND MAN MUSS GLÜCKLICH MACHEN, UM GLÜCKLICH ZU BLEIBEN.

Maurice Maeterlinck

WIE VIELE MEDIKAMENTE BRAUCHEN WIR EIGENTLICH IM ALTER?

Eines Tages kam eine alte Dame in meine Praxis und klagte über Schwindelgefühle. Alles schwanke, sie habe aber keinen typischen Drehschwindel. Es ging ihr so schlecht, dass sie nicht mehr in der Lage war, allein auf die Straße zu gehen. So wurde sie auch zu mir von einer Freundin begleitet. Bei der Anamnese fragte ich sie, ob und welche Medikamente sie regelmäßig einnehme. Sie begann aufzuzählen: ein Medikament wegen ihrer Schilddrüsenunterfunktion, eines zur Beruhigung, ein Antidepressivum, ein Mittel gegen Schlafstörungen, eines für den Magen und das obligatorische ASS zur »Blutverdünnung«, das fast alle Menschen über 60 Jahre verschrieben kriegen.

Nach ihrer Aufzählung war mir selbst ganz schwindelig! Wohlgemerkt war ihr alles von derselben Ärztin verordnet worden. Um die schiere Paradoxie dieser »bunten Mischung« deutlich zu machen: Eine Schilddrüsenunterfunktion beispielsweise hat meist Antriebslosigkeit zur Folge, das eingesetzte Mittel bringt unter anderem wieder etwas Schwung ins Leben. Dieses Mittel steht also in seinem Wirkspektrum einem zugleich verordneten Beruhigungsmittel entgegen. Ein Antidepressivum macht uns wach, ein Schlafmittel soll die Wachheit verhindern. Wen sollte es da wundern, dass meiner Patientin schwindelig wurde und ihr Magen rebellierte?

Den Wechselwirkungen von Medikamenten wird oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Sie sind als Einzelmedikament genauestens erforscht und werden mit einem großen Beipackzettel ausgestattet. Die Wirkungen, die sich einstellen, wenn wir mehrere Medikamente auf einmal nehmen, sind jedoch sehr viel weniger genau beschrieben.

Auf meine Bitte hin, sie möge gegenüber ihrer Ärztin die Medikation noch einmal hinterfragen, sagte die alte Dame, die Ärztin sei so eine Nette, das könne sie nicht tun. Ich musste an dem Punkt die Behandlung leider abbrechen, denn es wäre sinnlos und ihrer Gesundheit auch nicht zuträglich gewesen, auf dieses Durcheinander nun noch Pflanzen zu verordnen. Ich bin sicher, diese Dame ist kein Einzelfall gewesen.

Ein anderer Fall war eine nähere Bekannte von mir. Sie war Anfang 80, bekam vier verschiedene Schmerzmittel und litt stark unter Halluzinationen. Sie »sah« Menschen in ihrem Haus, die ständig feierten und auf dem Sofa herumlümmelten. Sie konnte nicht einmal mehr in ihr Bett, denn es war bereits von einem ihr fremden Menschen besetzt. Sie hatte überraschenderweise keine Angst vor ihren Wahrnehmungen, vielmehr ging es ihr auf die Nerven, dass sie offenbar nicht mehr allein in ihrem Haus war und sie nie ihre Ruhe hatte. Die Ärztin verwies sie an den Neurologen, der zusätzlich ein Psychopharmakon verschreiben wollte, da sie ja unter Halluzinationen leide. Auf Drängen ihrer Tochter wurden dann aber erst einmal alle Schmerzmittel bis auf eines abgesetzt – und siehe da, die Halluzinationen waren verschwunden, das Bett gehörte wieder ihr und die ständigen unerwünschten Partys in den eigenen vier Wänden gehörten ebenfalls der Vergangenheit an. Und die Schmerzen? Sie waren nicht stärker als während der Medikamenteneinnahme.

MEDIKAMENTENEINNAHME

Schätzungen zufolge nehmen rund ein Drittel der Menschen über 65 täglich mehr als 5 verschiedene Medikamente ein. Im Deutschen Ärzteblatt wurden 2012 anhand einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts folgende Zahlen veröffentlicht: In der Altersgruppe über 65 Jahre sind nur noch 7,1 % der Frauen und 9,4 % der Männer gesund. Zirka 41 % dieser Altersgruppe haben 1–2 chronische Erkrankungen, 37 % haben 3–4 und die übrigen mehr als 5. Es wird geschätzt, dass ein Drittel der Erkrankten Mehrfachmedikationen von 4 und mehr Medikamenten bekommen – mit unwägbaren Risiken. Man geht davon aus, dass es sich ab 5 Medikamenten nicht mehr vorhersagen lässt, wie die verschiedenen Substanzen unter- und miteinander in Körper und Gehirn reagieren.

Denken Sie mit!

Viele nehmen einen wilden Medikamentencocktail zu sich, ohne zu ahnen, welche Folgen sie davontragen. Irgendwann können auch die Ärzte nicht mehr unterscheiden, was zu den Symptomen einer (neuen) Erkrankung gehört und was unerwünschte Wechselwirkungen sind. Oft sind Verschreibungen unnötig oder ihr Nutzen ist in Anbetracht der Nebenwirkungen zu gering. Auffallend finde ich auch, dass ältere Menschen einige ihrer Medikamente gar nicht mehr als Medizin wahrnehmen.

Ich behandelte einen älteren Mann über einen längeren Zeitraum, und er beteuerte zu Beginn, er nehme keine Medikamente regelmäßig ein. Selten einmal ein Schmerzmittel, aber sonst nichts! Nach Monaten kam zufällig heraus, dass er täglich einen Blutdrucksenker nimmt. Er erwähnte es so nebenbei und er muss meinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet haben, denn er grinste verlegen und sagte, dieses Medikament zähle ja nicht. Er nehme es schließlich seit Jahren. Nebenbei erwähnt, er klagte über Schwindel beim Aufstehen und er hatte mit Mitte 60 definitiv einen zu niedrigen Blutdruck. Was ich ihm dagegen verordnete, wirkte also nur dem Medikament ein wenig entgegen, statt die volle Wirkung zu entfalten.

Viele schulmedizinische Medikamente sind eine wirkliche Hilfe, bringen viel Erleichterung und geben verlorene Lebensfreude zurück. Einige verlängern sogar unser Leben. Ärzte tun ihr Bestes, um das passende Medikament für unsere Beschwerden zu finden und die richtige Dosierung einzusetzen.

Die Errungenschaften der Schulmedizin sind in vielerlei Hinsicht ein Segen, keine Frage. Dennoch fordert sie uns dazu auf, mitzudenken, wach zu bleiben, Fragen zu stellen und wenn es sein muss auch unbequem zu sein. Jeder gute Arzt wird sich die Zeit nehmen, Ihre Fragen zur Medikation zu beantworten. Nimmt er Sie mit Ihren Fragen und Ängsten nicht ernst, ist es Zeit für einen Wechsel.

Schlucken Sie nicht einfach irgendwelche Medikamente. Fragen Sie nach, wofür Sie sie brauchen und wie lange Sie sie einnehmen müssen. Lassen Sie regelmäßig prüfen, ob die Einnahme noch stimmig ist, erinnern Sie den Arzt daran, dass Sie bereits Medikamente nehmen, wenn er Ihnen neue verschreiben will. Denken Sie auch an Medikamente, die andere Ärzte Ihnen verschrieben haben, und nehmen Sie gegebenenfalls die Packungen mit – dann kann der Arzt schneller erfassen, was Sie vom Kollegen verschrieben bekommen haben, und kann schauen, ob es Wechselwirkungen gibt. Ich ermuntere Sie, unbequem, wach und selbstverantwortlich zu sein. Es ist Ihr Leben! Stellen Sie Fragen. Wenn Sie fürchten, die Hälfte in der Aufregung zu vergessen, schreiben Sie sich alle Fragen zu Hause auf. Vielleicht kann Sie auch jemand begleiten, der Klarheit bewahrt.

Viele Menschen gehen ausschließlich zu Heilkundigen mit Doktortitel. Versuchen Sie, sich von solchen Einschränkungen zu befreien. Achten Sie auf Ihr Gefühl: Sind Sie bei diesem Therapeuten gut aufgehoben? Hat er genug Zeit für Sie? Nimmt er Ihre Ängste ernst? Beantwortet er Ihre Fragen? Trauen Sie sich überhaupt, zu fragen? Ist er Ihnen zugewandt oder geht sein Blick ständig zur Uhr? Spricht er so, dass Sie ihn verstehen, oder schmeißt er mit geheimnisvollen Begriffen um sich?

Versuchen Sie, Ihrem Arzt auf Augenhöhe zu begegnen. Er ist nicht besser, schlauer oder wichtiger als Sie. Er hat seine Vorzüge, genau wie Sie auch. Er hat eine Aufgabe, so wie Sie auch Ihre Aufgaben haben; und er macht sie so gut er kann, genau wie Sie. Es gibt keinen Grund, einem Arzt einen Heiligenschein aufzusetzen. Er ist ein Mensch wie Sie.

WIR MÜSSEN LERNEN, DIE MATERIELLEN WUNDER DER TECHNOLOGIE MIT DEN SPIRITUELLEN BEDÜRFNISSEN UNSERER MENSCHLICHEN NATUR IN EINKLANG ZU BRINGEN.

John Naisbit, US-amerikanischer Prognostiker

IM LEBENSGARTEN HEUTE SÄEN, WAS WIR MORGEN ERNTEN MÖCHTEN

Dieses Buch soll helfen, bewusster mit den »Nebenwirkungen« des Alters zurechtzukommen, und es lädt ein, erst einmal der natürlichen Medizin zu vertrauen. Manchmal brauchen Heilkräuter ein wenig länger, bis eine Wirkung spürbar ist, aber sie helfen nachhaltiger, kurbeln unsere Selbstheilungskräfte an, haben, richtig angewandt, meist wenige bis keine Nebenwirkungen, sprechen auch unsere Seele an und helfen uns dabei, bewusster mit dem Alter und mit Beschwerden umzugehen. Wir kümmern uns und sind bereit, etwas für unser Wohlbefinden zu tun, das über »Pillenschlucken« hinausgeht. Vielleicht kann die Einnahme der chemischen Pille hinausgezögert werden oder ist mitunter gar nicht mehr nötig. Wenn ich Ihnen mit diesem Buch Mut machen kann, Heilpflanzen auszuprobieren, kreativ mit ihnen zu sein und die eigene, individuelle Medizin zusammenzustellen, dann habe ich mehr erreicht, als ich mir wünschen kann. Wenn es mir gelingt, auch den Spaß zu vermitteln, den es macht, vor dem Kräuterregal zu stehen und zu überlegen, nachzublättern, zu lesen, sich mit den natürlichen Helfern zu beschäftigen, dann hat sich die Mühe des Schreibens gelohnt. Ich lade Sie ein, in sich hineinzuhorchen, eine Zwiesprache mit der Seele aufzunehmen: Was ist es genau, das wehtut oder stört? Würde es Ihnen wirklich besser gehen, wenn dieser Schmerz oder diese Unannehmlichkeit plötzlich weg wäre? Worauf weisen die Beschwerden Sie möglicherweise hin?