Glaub mir's, so war's, weil's Brauch war - Andreas Hirsch - E-Book

Glaub mir's, so war's, weil's Brauch war E-Book

Andreas Hirsch

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Beschreibung

Der Autor, Andreas Hirsch ist 1939 auf dem Goggerbauernhof in Eitensheim geboren und aufgewachsen. Er war immer Bürger seiner Heimatgemeinde. Über 30 Jahre widmete er sich der Geschichte, dem Brauchtum, dem Dialekt und der historischen Entwicklung seines Dorfes und seiner näheren Heimat. Seit seiner Kindheit interessierten ihn das Brauchtum und die Tradition in der über Jahrhunderte hinweg vom christlichen Glauben und dem Bauerntum geprägten fruchtbaren Gegend an den südlichen Ausläufen des Frankenjuras. Die harte Arbeit im Hof, Stall und auf den Fluren hat diesen ruhigen, besinnlichen aber auch fröhlichen Menschenschlag geprägt. Das zeigt sich noch immer in der Familientradition und den verschiedenen Dorf- und Vereinsfesten. Die Heimatverbundenheit ist ein nach wie vor prägendes Element der Dorf-gemeinschaft, trotz Industrialisierung, Internet, Handy und Computer. Ihr Credo lautet: "Lass die Welt sich globalisieren, do san mia dahoam."

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Seitenzahl: 219

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Glaub mir’s, so war’s, weil’s Brauch war

Brauchtum, Tradition und Aberglaube in einem Dorf

Andreas Hirsch

Brauchtum, Tradition und Aberglaube in einem Dorf

Die schnelllebige moderne Zeit im dritten Jahrtausend birgt für die Weiterentwicklung eines harmonischen Dorflebens vielfältige Gefahren. Da ist die Ausweitung der Baugebiete mit den bekannten Auswucherungsproblemen. Die Ursache liegt in den noch relativ erschwinglichen Grundstücks- und Mietpreisen und der Stadtflucht der Menschen, welche der Tristesse der Industrie- und Supermarktödnis entfliehen wollen und das heile Landleben suchen. Eine Rolle spielt auch der steigende Trend zum Single-Haushalt. Der Bauernstand mit seinen einstmals großen Familien, in denen meist drei Generationen unter einem Dach zusammen wohnten, hat weitgehend an Bedeutung verloren. Die Kinder verlassen ihr Elternhaus und ziehen aus der Dorfmitte hinaus in ihr eigenes Heim am Ortsrand. Der Dorfkern verödet. Die Neubürger integrieren sich in das Dorfgeschehen sehr zurückhaltend. Die Einheimischen finden nur schwer den Weg zum Miteinander mit den Neubürgern. Diese, man möchte beinahe sagen Konfrontation, erlebten die Einheimischen auch nach dem 2. Weltkrieg, als viele Heimatvertriebene und Flüchtlinge in durch die Kriegsgeschehnisse oft in Mitleidenschaft gekommene Häusern untergebracht, und in das Dorfleben einbezogen werden mussten. Die Bewältigung dieses Prozesses dauerte rund 20 Jahre. Jetzt mehren sich die Anzeichen dafür, dass die alte Dorfgemeinschaft in Altbürger und Zuazogne aufgespaltet und der Ort zur Schlafstätte wird. Ein gelebtes dörfliches Brauchtum, das alle Bürger in den jahreszeitlichen Ablauf mit einbezieht, könnte ein Weg sein, um eine frische und lebensfrohe Dorfgemeinschaft zu entwickeln. Selbstverständlich können und sollen nicht alle alten Bräuche und Sitten wiedererweckt werden. Genauso wenig sind Pseudo-Bräuche, womöglich noch mit Konsumzwängen unterlegt und ungeeignet ein Dorfleben zum Blühen zu bringen. Zum Einstieg in eine neue Dorfgemeinschaft wäre es wünschenswert, wenn sich jeder Einzelne Gedanken darüber machen würde, was er persönlich zur Entwicklung eines liebenswerten Miteinanders aller Dorfbewohner beitragen könnte. Auf geht’s bringen wir den Mut und die Bereitschaft auf, unbefangen und unvoreingenommen im Dorfleben, in den Vereinen, Organisationen und Verbänden aktiv mitzumachen. Gartln, ratschn, sportln, radln. Auf geht’s, versuchen wir es – heute. Gehen wir auf unseren Nachbarn zu. Es lebt sich im Alltag angenehmer, wenn wir die Nachbarschaft auch in der Gemeinde pflegen.

Von Brauchtum spricht man im Allgemeinen dann, wenn Leute einer Gemeinschaft wie selbstverständlich bestimmt Handlungen vollziehen oder dabei mitmachen, ohne dass sie dazu aufgefordert wurden. Es geht sogar soweit, dass sich diejenigen, die nicht dabei sind, wie ausgegrenzt vorkommen. Bräuche wurden und werden auch dann, wenn sie einen lustigen Hintergrund haben, mit großem Ernst eingehalten.

Die Dorfgemeinschaft wurde über einen langen Zeitraum vorwiegend vom Bauerntum geprägt. Dies hat sich auch im Brauchtum deutlich niedergeschlagen. Die Bauern waren schon immer von Wind und Wetter abhängig und so ist es nicht verwunderlich, dass ein großer Teil der Bräuche im Dorf einen Zusammenhang mit den Naturgewalten hatten. Zwar waren die Leute stets brav christgläubig orientiert, aber weil halt „a doppelte Naht allemoi bessa hoit ois a oafache“, hat man sich nicht nur ausschließlich auf die Heilige Dreifaltigkeit verlassen. Nach der Überlegung; (‚ma woas ja nix gnaus‘), hat man ‚diamoi‘ (gelegentlich) auch noch die alten Götter und helfenden Geister aus der frühchristlichen Zeit mit in Anspruch genommen.

Dieses Buch erhebt nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Ausarbeitung. Es wurde zur Unterhaltung des Lesers konzipiert. Um meine Vision umsetzen zu können habe mir Bürgerinnen und Bürgern persönlich Vieles erzählt. Ein großer Teil der Angaben konnten durch die Recherche in diversen Archiven, in Kreis-. Gemeinde- und Pfarrunterlagen „ausgegraben werden.“ Einiges weiß ich aus eigener Erinnerung, oder konnte aus diversen regionalen Publikationen, Dokumenten und alten Unterlagen zusammengetragen werden.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

© 2015 Andreas Hirsch

Autor und Herausgeber

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

Brauchtumsregister

Abdanken

130

Advent, der

20

Adventsbrauch, der

20

Adventskalender, der

21

Adventskranz, der

21

Adventsingen, das

33

Adventssonntage, die

20

Agatha-Brot, das

56

Allerheiligen

104

Allerheiligenkranz, der

105

Allerheiligenspitz, der

105

Allersellen

104

Allerseelenmaß, die

105

Allerweltskirchweih, die

104

Altweibermühle, die

51

andienen

54

Andre, Andreastag

15

Andreas Weissagung

15

Andreaslos, das

15

Andreasreiser, die

16

Angelusläuten, das

19

angestammter Kirchenstuhl

58

Anna-Dreißigster, der

97

Antlaß, der Ablass

68

Antlaß-Kränzlein

90

Antlaßeier, die

67

Antlaßpfinsta, der

67

Antonius Tag, der Anzeig, die

49

Arma Christi, die

71

Armenseelenkerzen, die

54

Arnt, die (Ernte)

93

Arntgans, die

93

Artngeld, das

94

Aschermittwoch

62

Aschermittwoch Fischessen

62

Aufbleiber, der

36

Auferstehungsfahne, die

71

Auffahrtstag, der

87

aufsagen

54

Aus der Gesellschaft der Ledigen ziehen

123

Ausgemachte, das

55

Ausgespannte, die

69

ausgräuchert

26

ausgspuit

50

Ausgsuachtn’, die

29

auslassen’

113

Auslös, die

77

Ausgmachen, das

109

Auslös, die

128

Ausrutscher, der

117

Ausschnalzen, das

39

Ausstehtag, der

55

Ausständige, die

55

Austrägler, der

32

auszahlt

55

Auszogne, die

60

auszogne Schmoiznoln

103

Babet, Barbara

22

Babettoch, der

22

Bachordnung, die

116

Bam ohrama, den

45

Barbarazweige, die

22

Bärendreck, der

85

Bartholomäustag, der

95

Bauernhochzeit, die

124

Bauernjahrtag, der

56

Bauernkripperl, das

22

Bauernobmann, der

57

Bauschngarbal, das

118

Beichtgab, die

72

Beichtgeld, das

72

Beichtzettel, der

72

Beisteuer, die

113

benedicieren (segnen)

67

Bercht, die

28

Besenkreuz, das

136

Betläuter, der

26

Bettstatttretn’, das

30

Beziehungen, die

123

Biergutzerl, das

110

Bitterin, die

110

Bittprozessionen, die

79

Blasitag, der

56

Blasiussegen, der

56

Blech und Silberling

58

Bleiber, der

53

Bleigießen, das

36

bludiger Thamerl, der

27

Bockbier, das

64

Bock-Sunnta, der

73

Boizn, die

94

Böllerer, der

49

Brauch um das Kranksein

106

Brauchtum zur Geburt

133

Brautausstoßen, das

131

Brautkränze, die

124

Brautstehlen, das

127

Breznstrick, der

39

Bruderschaftsstäbe, die

78

Brühsuppe, die

34

Bschoadessn, das

122

Bschoadtuch, da

57

Büchsn’ aufziag

134

Buchstabenschreiben, das

15

Buttntroga, der

51

C + B + C

44

Christbaumaufstelln, das

31

Christbaumversteigerung, die

39

Christie Himmelfahrt

82

Christkindlbrief, der

26

Christkindlfiguren, die

32

Christkindlsingen, das

33

Christkindltragen, das

32

Christkindlwiege, die

39

da Kunta (das Konto)

42

Dachsngirlanten, die

76

Dachsnring, die

76

Darbwurst, die

64

das Eingepackte

128

das Hohheilige Osterfest

71

das Vieh verrichten

59

das Zweite Gesicht

27

Dauerkranz, der

105

Dehla, der

42

der arme Schlucker

58

der große Frauentag

94

der Kirda, Kirchweih

103

des san Pfanz

142

die drei heiligen Männer

44

die erste Wurst

64

die Fasten

63

Dienstboten, die

54

Dienstweiser, der

54

Dispens, die

91

die wuidn Männa

84

Docken, die

32

Docken machen

32

Dohl, die

42

Donnerer, der

49

Dorfgred, das

129

Dorfhirte, der

86/102

Dorfzier, die

76

Draufgänger, der

122

Drei Heilige Moila

83

Dreierstückl, das

126

Dreikönigskletzn, die

43

Dreikönigsroas, die

45

Dreikönigstag, der

44

Dreikönigswasser, das

44

Dreißigsten Eier, die

97

Drensch, der

131

Dreschn, das

97

Drischleg, die

99

Drischln, das

98

Drogabats, das

54

Druden, die

37

Drudenei, das

37

Drudenfuß, der

37

Drudenkreuz, das

37

Dulten, die

85

Dusl, der

22

ebas odua

133

Ehalten, die

54

Ehehinternis, das

121

Eheseminar, das

121

Eheverlöbnis, das

121

Ehestreitigkeiten, die

134

Ehewein

123

Ehrenmutter, die

125

Ehrenvater, der

125

eigener Rauch

118

einaschln’

62

einen Korb kriegen

117

eingebrockte Suppe, die

119

Eingepackte, das

117

Eingschmust

37

Einsagen, das

123

Einstehen, das

54

Einstehtag, der

54

Eintrag, der

41

Eisstockschießen

45

Elevatio, die

97

Englamt, das

19

Epiphanie, die

43

Erntebrauch, der

91

Erntedankfest, das

101

Erntezeit

94

Ersterben, das

106

Ewiges Licht, das

112

Fahrzeugsegnung, die

78

Falottn’, die

139

Fallsucht, die

59

Fasching, der

46

Fastenexempell, das

63

Fastengeister, die

64

Fastenkraut, das

63

Fastensonntag, der

64

Fastenspeisen, die

63

Fastenpredigt, die

63

Fastentuch, das

62

Fastenvögel, die

63

Fastenzeit, die

60/63

Fastnachtsumzüge, die

50

Fatschnkindl, das

138

Favortechnik, die

105

Feldstoarucka, der

41

Fensterln, das

13

Feston, das

105

Fetzln’, das

41

Firmrosenkranz, der

110

Fischessen, das

62

Fleglheng,

99

Flüssige Bestechung, die

76

Flurprozession, die

78

Fosnocht, die

46

Fosnochtumzug, der

51

Fotzhobl, der

118

Frais, die

59

Fraisbeter, der

59

Frauendreißiger, die

82/96

Frauentage, die

94

Frauentragen, das

89

Freinacht, die

28

Freitagsabstinenz, die

63

Freitagsläuten, das

79

Freynachtstanz, der

49

Frieslausschlag, der

107

Fronleichnam

88

Führpferd-gaul, der

124

Funkenfeuer, das

63

Gabenbringer, der

25

Gangerl geht um

26

Gaudiwägen, die

51

Gelbeutelwaschen, das

62

Geldkatze, die

62

Geldsack, der

36

Georgi

73

Glücksbringer, die

136

Glückssuppe, die

132

Goaßerer, der

58

Goaßlblodan, die

37

goaßln’

49

Goaßltog, der

49

Gschmalzner Samstag

67

gschussert

141

Gsottboden, der

118

Gstanzln, die

129

Gsteckerl, das

57

Gutwill, der

33

gutes Recht

55

Gvattersleute, die

133

Gvatteressen, das

135

Gutzerlfensterl, das

141

Gweichtn, das

44

Habergoaß, die

24

Halloween

102

Halm einsähen, die

123

Handgaul-roß, der

124

Harmonie, die

49

Haubenstäbe, die

78

Hausball, der

46

Hausgesinde, das

54

Hausnamen, die

30

Haus- Stalleinräuchern

43

Hausschutzbilder

139

Haussegnung, die

137

Hausweiber, die

28

Heiliger Abend

33

Heilige Drei Könige

41

Heilige Fürsprecher

101

Heiliges Grab, das

68

Heiliges Licht, das

39

Heilige Zeit, die

20

Heiligenschwörer, die

141

Heiratsaufschreiben, das

120

Heiratsmachen, das

119

Heiratsmacher, der

120

Hemadlenzn’, die

50

Herbergsuche, die

31

Herrentage, die

105

Herz-Maria-Bruderschaft

79

Hexe, die

34/74

Himmel, der (Baldachim)

78

Himmelsringschlüsslein, die

85

Hoagartn’, der

65

Hochfeste, die

18/94

Hochzeiteinsagen, das

122

Hochzeitsbräuche, die

122

Hochzeitsloder, der

122

Hochzeitsrosenkranz, der

124

Hochzeitsschuhe, die

124

Hochzeitsordnung, die

122

Hochzeitstanz, der

127

Hochzeitstüchlein, das

125

Hochzeits-Wallfahrt, die

132

Hochzeitswalzer, der

127

Hochzeitswerber, der

120

Hochzeitszug, der

125

Hofamo, der

Hoffahrt, die

135

Hoizbuttn, die

49

Holzscheitelklauben, das

29

Holzscheitelknien, das

123

Holz vor der Hüttn’, das

51

Hund tratzn’, den

30

Hungertuch, das

18/62

Hutzlbrot, das

26

Ibidum

74

Iden Tage, die

37

in den April schicken

73

in der Gnad sein

19

in der Klag sein

111

is hoam ganga

108

Irxnschmoiz, das

76

Johannes Minn, die

40

Johannissegen, der

40

Johannisfeuer, das

86

Josefi

65/73

Josefs-Bruderschaft, die

64

Juche-Fenster, das

88

junge Gmüas, das

49

Kälberrute, die

86

Kammerfensterln, das

119

Kammerwagen, der

124

Kappenabend, der

46

Karfreitag, der

68

Karfreitagsprozession, die

68

Karfreitagsratschn’, die

68

Karsamstag, der

69

Karwoche, die

65

Kaswoche, die

53

Kathrein

116

Katzenmusik, die

135

Kegelscheibn, das

79

Kerbenzäuner, der

85

Kerbn, die

98

Kerzenweihe, die

53

Kiacharln’, die

60

Kindbettschenken, das

135

Kinderalltag, der

140

Kindsmagd, die

141

Kindheit-Jesu-Fahne, die

79

Kindleinwiegen, das

133

Kirchenpatrozinium, das

14

Kirchgang, der

136

Kirchl. Haussammlung, die

61

Kirchweih, die

103

Kirchweihfest, das

103

Kirchweihtanz, der

104

Kirtagans, die

103

Klassenesel, der

71

Kletzenbrot, das

26

kloane Fretter, der

58

Kloasn, die

25

Kloasnbabet, die

25

Klöpferholz, das

16

Klöpflgehen, das

16

Klöpflsingen, das

16

Klosterarbeiten, die

138

Kopulation, die

120

Kranzabtanz, der

131

Kranzljungfrauen, die

127

Kranzlweihe, die

132

Kräuterbüschel, das

93

Kräuterweiberl, das

85

Kräuterweih-Sonntag, der

93

Kreuzauffindung, die

77

Kreuztroger, der

77

Krippenspiele, die

32

Kripperl, das

22

Krückei, das

37

Krüllschnitt, der

36

Kuppelpelz, der

120

Kuppler, der

119

Lader/Lodera, der

57/125

Lebensbaum, der

133

Leich, die

109

Leichenbitten, das

109

Leichenbitterin, die

109

Leichenschmaus, der

111

Lesehochzeit, die

132

letzte Spreis, die

107

Leviten aufsagen, die

25

Liabschaft, die

119

Licht des Herrn, das

34

Lichterweihe, die

53

Lichtmeß

53

Lichtmessmarkt, der

54

Lebensbäumchen, das

133

Liederlichkeit, die

135

Lorettoglöcklein, das

82

Lostage, die

28

Luzia

27

Luzienkreuz, das

28

Luziennacht, die

27

Luzienschein, der

27

Malefizmenschen, die

28

Mahlgänger, die

121

Mahlgeld, das

123

Maiandachten, die

77

Maibaum, der

75

Männerschutzen, das

52

Maria Himmelfahrt

94

Maria Lichtmeß

54

Marianische Kongregation

66

Marter, die

70

Martini

112

Martinslegende, die

113

Martinsminne, die

115

Martinspläzchen, die

115

Martinstag, der

113

Martinsumzüg, die

115

Martinswein, der

115

Maskenprämierung, die

47

Maß, die

81

Mechanikum, das

76

Mettn’, die

34

Mettensau, die

34

Mettnspeis, die

36

Mettnwürste, die

36

Ministrantensackln, das

39

Ministrantenprob, die

52

Mitbringsl, das

127

mit dem Kreuz gehen

78

Moarschaftn, die

81

Musterung, die

60

Muttertag, der

78

Nachbarschaftshilfe, die

100

Nachkirda, der

104

Nachtgespenst, das

37

Nachtmahr, der

37

Nachtwächter, der

118

Nadelgeld, das

120

Nagelbaum, der

137

Nagelschmied Tanz, der

118

Narrenaufträge, die

74

Narrentanz, der

126

Narretei, die

46

Neujahr

42

Neujahrseinsagen, das

42

Nikolaus, der

25

Niklausweiberl, das

25

Niklo, der

25

Oialaffa, das

71

obangslt

71

Oblitzta’, der

86

Obstaculum, das

121

Ochsenaugen, die

67

Ochserer Hans

27

Ohwandlte, der

81

Oia ohschlong

71

Oide, die

98

orakln’

140

Osterfest, das

71

Osterfeuer, das

69

Osterkerze, die

69

Osterweihe, die

70

Palmbüschel, die

66

Palmröschen, die

65

Palmsegen, der

66

Palmsonntag, der

65

Pantoffelwerfen, das

29

Papiererne, die

104

Paternoster, der

58

Patroziniumstag, der

14/103

Petri Stuhlfeier

61

Pfingsten

85

Pfingstbamerl, das

86

Pfingstmontag, der

86

Pfingstochs, der

86

Pfingstsonntag, der

86

Plätzchenbacken, das

32

Plumpf, der

123

Poimbliatn’, die

66

Pferdesegen, der

79

Poimesl, der

66

Prangertag, der

88

Predigthochzeit, die

132

Proklamation, die

121

Pschordtücherl, das

57

Ratschn’, das

68

Rauhnächte, die

41

Rausschmeißer Tanz, der

116

Rieb, der

78

Röckerlstricken, das

20

Rorateamt, das

19

Rosenkranzgebet, das

112

Rumtreiber, der

26

Rußiger Freitag, der

64

Sacklministrant, der

43

Sankt Barbara

22

Sankt Nebenanbeter, die

135

Scharwerksdienste, die

100

Saublodern, die

37

Schauerfreitag, der

74

Schauermesse, die

57

Sauschlachten, das

63/64

Schicksalsbefragung, die

29

Schiedum, die

108

Schlachtschüsssel, die

64

schlampige Verhältnis, das

121

Schlenkertag, der

55

Schlenkerweil, die

55

Schmu, der

120

Schmu(geld), das

120

Schmuser, der

119

Schnaderhüpfeal, das

139

schöne Stuben, die

139

schöne Rosszeug, das

124

Schuhknarrzn’, das

30

Schurzbinden, das

133

Schwaiberln, die

76

schwöche Hausprozn’, die

60

Sebastitag, der

49

Secherer, der

110

Seelendank, der

105

Seelenkerze, die

105

Seelenweckerl, die

106

Sieben Marterwerkzeuge, die

68

Siebener, die

57

Silvester

41

Singbrauch, der (Liedgut)

33

sitzen bleiben

118

so lernte man tanzen

118

Sommerkeller, der

81

Sonntagssuppe, die

131

Speisengitter, das

55

Speisnpfinsta, der

67

Speisglöcklein, das

107

Springerle, die

22

Stalleinräuchern, das

43

Stallsegen, der

138

Starkbierzeit, die

64

Steflstog, der

38

Steinsetzer, der

57

Sterbeglöcklein, das

108

Stimmakrobaten, die

83

Stolarien, die

57

Stolgebühren, die

122

Straußleg, die

132

Strohsacktreten, das

29

Scheyrer Kreuz, das

82

Tanz mit der Resi, der

51

Taufkappe, die

134

Techtlmechtl, das

122

Teufelsgeige, die

49

Thamerl, der

27

Theaterstücke, die

40

Thomasnacht, die

28

Tolentinbrot, das

26

Totenbrauch, der

108

Totermo, der

102

Trömpel, der

25

Truden, die

37

Truhenbeigabe, die

110

Übergeben, das

118

Überstandige, die

119

Übung zur heiligen

Nüchternheit, die

33

Unholden, die

36/74

Unseres Herrn Angst

läuten

19

Unsinniger Donnerstag

59

Unter die Haube kommen

120

Vastestmi, das

76

vastoins (heimlich)

26

Vatertagstouren, die

82

verbrannte Hand, die

128

Vereinsfeste, die

83

Vereinswapperl, das

76

Verkündigungssonntag

122

Versehgang, der

107

Vierzehn Nothelfer, die

83

Vierzigstündige Andacht

68

Vinzenstag, der

49

Vollerwerbslandwirt, der

57

Vorgemerkten, die

117

Vormerk, der

117

Wachsgießen, das

36

Wachsstöckerl, das

54/109

Waisat, das

134

Walburgisnacht, die

74

Wallburgisöl, das

105

Wallfahrten, die

96

Wandelkerze, die

82

Watschn’, oane kriagn

100

Wegmachen, das

101

Wehrkandidaten, die

60

Weiberfasching, der

47

Weiberfosnoat, die

47

Weichbrunnakessl, der

43

Weihnachten

38

Weihnachtskranz, der

31

Weihnachtsschießen

38

Weißer Sonntag, der

72

Wetterglöcklein, das

82

Wetterkerze, die

43/54

Wettersegen, der

79

Wiagngaul, der

60

Wichs, die

125

Wintersonnwendfeuer, das

115

Winterunholden, die

36

wuide Männa

47

Wunschzettel, der

26

Wunschzettelröllchen, das

31

Zachastog, der

103

Zaunspitzlzählen, das

29

Zehr, die

54

Ziachnausschlog, der

49

Ziehharmonikastiefel, die

56

zuaböllern

38

Zuchglockn’, die

108

Zugab, die

121

Zugehlaib, der

55

Zunftstangerl, das

76

(Bruderschaftsstäbe)

Zweites Gesicht, das

27

Zwetschgenschütteln, das

30

zwölf Nächte

27

„Fensterln’“ Ob das im altbayerischen Raum durchaus Übliche als Brauch einzuordnen ist, oder als Vorstufe zur Bevölkerungsentwicklung gewertet werden sollt bleibt der Fantasie des geneigten Lesers überlassen.

„Geh mach dei Fensterl auf,

I wart scho so lang drauf.

A oanzigs Bussarl möchte I nur,

vielleicht laß I di dann in Ruah.“

Die vielen Kirchen- und Heiligenfeste in der alten Zeit hatten nicht nur eine wichtige religiöse, sondern ganz besonders auch eine herausragende soziale Funktion. Das Wort und die Sache – Urlaub – waren den breiten unteren und mittleren Schichten der Landbevölkerung gänzlich unbekannt, oft noch bis tief in das 20. Jahrhundert hinein. Diese Aufgabe erfüllten neben den Sonntagen die Hochfeste im Kirchenjahr und die vielen Heiligenfeste, die als Feiertage begangen wurden. Dazu kamen noch die Apostel- und Frauentage (Marienfeste), das örtliche Kirchenpatrozinium, die Bruderschafts- und Wallfahrtsfeste. Selbstverständlich wurden auch die großen Kirchenfeste der Umgebung mit einbezogen. Diese Feiertage füllten weit über ein Drittel der Jahrestage aus, denn die großen Kirchenfeste feierte man gewöhnlich mehrere Tage, im Extremfall sogar eine ganze Woche lang. Das örtliche Kirchenpatrozinium beging man üblicherweise an zwei Tagen, wobei der Festtag mit der Frühmesse, mit großer Predigt, die selten weniger als eine Stunde dauerte, begann.

Bis Ende des 2. Weltkrieges sind hier bei uns, als fast ausschließlich katholischen Gemeinden, nur die Namenstage gefeiert worden. Eine Geburtstagsfeier war in den katholischen Gemeinden, außer an runden Ehrentagen, nicht üblich. Es war ein alter Brauch, dass alle Anderln, Hansl, Sepperl, Franzl usw. an ihrem Namenstag ins Wirtshaus gingen, sofern dieser Tag ein echter Feiertag war. Wenn dem nicht so war, so traf man sich am darauf folgenden Sonntag. Da saßen dann alle Männer, jung und alt (ab ca. 18 Jahren) ohne Unterschied von Alter, Rang und Namen, gerade so wie sie zur Türe hereinkamen nebeneinander am Biertisch und unterhielten sich. Weil die Jungen meist eng bei Kasse waren, spendierte der ältere Nachbar schon einmal ein Quartl (= 0,25 Liter) oder gar eine Halbe Bier und bei der Emmentalerbrotzeit durfte das junge Gmüas (Heranwachsende) auch herzhaft mit zugreifen. Jeder im Ort kannte und grüßte seinen Namensvetter, wenn er mit ihm auf der Straße zusammentraf. Wer aber weiß heutzutage an seinem Geburtstag, wer noch alles an demselben Kalendertag das Licht der Welt erblickt hat, um mit ihm gemeinsam zu feiern?

Meine Ausführungen beginnen nicht mit dem Kalenderjahr, sondern mit dem Patrozinium in der Heimatgemeinde. Dieser wichtigste Tag im Jahresablauf in den Dorfkirchen war das Kirchenpatrozinium.

Der Patroziniumstag ist ein großer Festtag im Kirchenjahr. Es ist das Fest des Schutzheiligen der Pfarrkirche. Jedes Dorf hat seinen eigen Kirchenpatron, und somit an einem anderen Tag seinen besonderen (eigenen) Festtag. Die ganze Verwandtschaft aus umliegenden Dörfern kam früher zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roßgig, um diesen festlichen Tag gemeinsam würdig zu begehen. Selbstverständlich begab man sich zur gegebenen Zeit zur gleichwertigen Festtagsfeier zur Verwandtschaft in den Nachbarort.

Andre - Andreastag – 30. November (Patrozinium), Hochfest der Pfarrkirche. Dazu gehörte das feierliche (nicht die levierte Messe - gelesene) Hochamt mit Sakramentenprozession und die feierliche Vesper bzw. Andacht am Nachmittag, die der Ehre des Titelheiligen zugedacht war. Die Teilnahme war für die gesamte Bevölkerung obligat Am nächsten Tag las der Pfarrer am Friedhof das Requiem mit Libera und nachfolgender Gräbersegnung. An diesen Hochfesten hörten auch die Geistlichen der Nachbargemeinden die Beichte ab. Etwa vier- bis fünfmal im Jahr: an Ostern, am Portiunkula-Sonntag (Ablasstag am ersten Sonntag im August), an Allerheiligen und an Weihnachten und am Neujahrstag gingen alle Gläubigen zur hl. Kommunion. Dergleichen auch an den Wallfahrts- und Bruderschaftsfesten. Kommunionempfang ohne vorhergehende Beichte war in jener Zeit eine seltene Ausnahme. Die Gläubigen freuten sich an der Schönheit des Kirchenfestes, und an der aufwendigen frommen Pracht zur Ehre Gottes, und der vielen hilfreichen Heiligen. Die Bauern haben an diesen Tagen nur das Hauswesen und das Vieh versorgt. Darüber hinaus wurde nicht gearbeitet.

Andreas Weissagung - Wie in den anderen Losnächten des ganzen Jahres über, so war die Andreasnacht eine offene Zeit für Weissagungen. Was man in dieser Nacht träumt, geht in Erfüllung. Eine Weissagung war für die heiratswilligen Mädchen das Buchstabenschreiben. Die Kandidatin schreibt an die Innenseite ihrer Kammertüre mit Kreide die 24 Buchstaben des Alphabets, und greift mit verbundenen Augen danach. Der Getroffene ist der Anfangsbuchstabe des Namens der künftigen Geliebten. Die in den Losnächten angewendeten Mittel sind zahllos und wiederholen sich zum großen Teil auch zu anderer Zeit und Gelegenheit. Die Obrigkeit und die Kirche verurteilte diese „schädliche Supersitiones“, aber ohne nachhaltigen Erfolg.

Der heilige Andreas gilt überhaupt als Heiratsvermittler. Zur Erklärung der Bedeutung des hl. Andreas für Ehe, Liebe und weibliche Fruchtbarkeit, findet sich nach Hanns Bächtold Stäubli keine kirchliche Aussage.

In früherer Zeit gab es das Andreaslos. Das Wort Los bezeichnet – Wahrsagen, Vorhersehen. Wenn ein Mädchen in der Andreasnacht rückwärts mit dem linken Fuß zuerst in das Bett stieg und dabei sagte:

„Heiliger Andreas, i bitt’,

wenn i mei Bett betritt,

dass mir erschein,

der Herzallerliebste mein.

Wie er geht und wie er steht,

und wia er mii zum Traualtar führt.“

Dann erschien bald darauf im Traum der erwünschte Mann.

Andreasreiser

Noch bevor das Schneiden von Barbarazweigen zum Brauch wurde gab es die Andreasreiser. Sie sollten Glück bringen, wenn sie am Andreasabend um sechs oder neun Uhr abends geschnitten wurden. Es mussten aber in einem Bund die Reiser von sieben Bäumen sein. Nämlich die vom Apfel-, Birnen-, Kirschen-, Pflaumen- und Holunderbaum sowie von einem Johannis- und einem Stachelbeerstrauch.

Ab diesem Festtag gab es das Klöpfergehen oder Klöpfersingen. Arme Leute gingen singend von Haus zu Haus und erhielten für ihren Gesang und die guten Wünsche etwas Geld oder Esswaren. Vermutlich haben sie dabei Adventslieder gesungen. Bis Weihnachten durften sie diese erlaubte Bettelei an drei Donnerstagen ausüben.

Die jungen Burschen im Dorf zogen von Hof zu Hof und forderten von den Hausbewohnern mit einem Spruch ein Stamperl Schnaps. Ihre nachdrückliche Forderung verstärkten sie mit dem so genannten Klöpferholz. Dieses bestand aus einem Haselnussstock, an dem sie mit dünnen Lederriemen Holzklötzchen befestigt hatten. Damit schlugen sie an die Fensterläden oder Haustüren.

Ein Reimspruch zum Klöpfatag hieß:

„Heint is Klöpfernacht,

wer hot de aufbracht?

Unser Herr Damer (Damian)

Rumpelt nei in ’d Kamma,

laaft d’ Stiagn naaf und ro.

Wer muaß biaßn’?

D’ Hauserin mit’m Stückal Broat.“

„As’ Feia heart ma kracha,

Kiachal wern bacha,

d’ Schissln heat ma klinga,

d’ Moila heart ma singa,

Kiachal werns uns bringa.

Teats Kiachaln naus, tuats Kiachal naus,

oda mia schlong enk aa drum Loch ins Haus!“

Wer muaß dannat biassn’?

d’ Hauserin mit’m Kiachalspitz. “

„Draus, in’n Tenna,

doa laffa de fättn’Henna.

Drom im Firscht hengan de gesölchtn’ Würscht.

Gebts uns de längan,

lasst’s de kurz’n henga.

D’ Schüssl heat ma scho klinga,

Würscht deans uns bringa.“

oder:

„Heint is die erste Klöpfanacht,

Kiachaln werns uns bringa.

Des wird da Bua scho wissen’.

Deats Kiachaln naus, deats Kiachaln naus,

und wenn d’Bäurin koane Kiachaln bacht,

na wird’s dem Baua vadriaßn’.

Der Baua is schö, die Bäurin is schö,

drei Roasn, drei Roasn

de wachs’n aufm Stengl,

de Kinda san wia Engl. “

der Baua is schee, dee Bäurin is schee,

de Kinda san wia Engl. “

oder:

„Wir klopfa oh, klopfa oh,

kummts raus Hauserin und Mo,

bringts uns an Schnaps oda an Wein,

oda mia tretn’ enk an Türspiagl ei!”

Kummts raus Hauserin und Mo,

bringts uns an Schnaps oder Wein,