Gletscherkalt - Stefan König - E-Book

Gletscherkalt E-Book

Stefan König

4,3

Beschreibung

Vor dreißig Jahren versursacht der Innsbrucker Unternehmer Spiss einen Autounfall, bei dem seine jugendliche Geliebte Carla stirbt. Spiess überlebt den Ufanll, das Leben der Eltern von Carla aber sit zerstört. Jahrzente nach dem Autounfall wird Spiess tot aufegefunden, nicht weit von der Stelle, an der Carla im Fahrzeugwrack starb. Schnell wird klar, dass es sich nicht um Selbstmord handelt - und bald gibt es einen weiteren Toten, und ein Mann wird vermisst. Die junge Extrembergsteigerin Marielle Czerny macht sich auf die Spurensuche in den Bergen. Und begibt sich in tödliche Gefahr. Wie eine Lawine setzt sich die Geschichte in Gang und strebt unabwendbar ihrem dramatischen Ende zu: ein filmreifer Alpen-Thriller - intensiv, bilderstark, fesselnWie eine Lawine setzt sich die Geschichte in Gang und strebt unabwendbar ihrem dramatischen Ende zu: ein filmreifer Alpen-Thriller - intensiv, bilderstark, fesselnd.

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Stefan König, 1959 in München geboren, gilt international als Bergexperte. Er leitet das FILMFEST ST. ANTON (www.filmfest-stanton.at) und hat Sachbücher und Romane zu alpinen Themen geschrieben: unter anderem die Biografie Luis Trenkers »Bera Luis«, die preisgekrönten Erzählungen »Sternstunden des Alpinismus«, den Himalaja-Thriller »Die Nanga-Notizen« und die dramatische Liebesgeschichte »Auf dem hohen Berg«. Stefan König lebt in Iffeldorf (Oberbayern) mit Blick auf die Berge. Im Emons Verlag erschienen »Schattenwand« und »Kalter Fels«.

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.

© 2012 Hermann-Josef Emons Verlag Alle Rechte vorbehalten Umschlagfoto: istockphoto.com/Jayne McCarthy Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch, Berlin eBook-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-86358-093-3 Alpen Krimi Originalausgabe

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Eine alte Geschichte

Regen war angesagt. Regen in den Tälern, Schneefall in den Hochlagen über zweitausend Metern.

Dass es in den Bergen auch Ende September schon schneite, war so ungewöhnlich nicht. Oft hüllte ein Vorbote des Winters die Felsen, Wälder, Weiden und Wege in dichtes Weiß, ehe dann ein milder Herbst alles noch einmal abschmolz und ausapern ließ. Die Menschen, die in Tirol lebten, ließen sich von der Nässe und dem frühen Schnee nicht deprimieren: Sie lebten schließlich in der Hoffnung, dass der Sommer noch nicht gänzlich zu Ende sein würde.

Am Brennerpass hatte Reinhold Spiss seine blutjunge Begleiterin mit dem Schirm vom Wagen zur öffentlichen Toilette geleitet, die nasse Kälte war durch sein Jackett und das Hemd bis auf seine Haut und noch tiefer in ihn hineingekrochen. Ihn fröstelte fürchterlich während der paar Minuten, da er vor dem Klo stand. Im Licht der Scheinwerfer am Grenzübergang flirrte der Regen. Einen Moment lang beneidete er die italienischen Zollbeamten, die ihren stumpfsinnigen Dienst wenigstens in dicken Anoraks ableisten konnten. Und er hatte fast Mitleid mit Carla: Sie trug keine Strumpfhose, und ihr Mini reichte nicht einmal bis zur Mitte ihrer Oberschenkel.

Carla, dachte er, süßes, kleines Biest, du wirst dich verdammt erkälten, wenn wir nicht schnell wieder wegkommen von hier. Der Brennerpass ist nicht das Richtige für ein Mädchen, das fast nichts anhat. Nicht bei diesem Sauwetter.

Er schaute zurück. Die Straße, die von Süden den Pass heraufkommend den Ort durchzog, lag in nächtlicher Stille. Ein paar müde Straßenlaternen warfen orange Lichtscheine auf den schwarz glänzenden Asphalt. Linker Hand war das Bahnareal erleuchtet, und er konnte hören, dass Waggons rangiert wurden; es quietschte und donnerte, und in die Geräusche von Stahl auf Stahl mischte sich eine unverständliche Lautsprecherstimme. Klingt, als würde jemand durch ein Handtuch ins Mikrofon sprechen, dachte er.

Ganz hinten rechts drang Licht aus einer Bar. Als sie vorhin daran vorbeigefahren waren, hatte er gesehen, dass noch einige Gäste darin gewesen waren. Ein paar Autos parkten zu beiden Seiten der Straße. Jetzt kam wieder eines herangerollt, ein Lieferwagen oder Lastwagen, wie die Anordnung der Scheinwerfer vermuten ließ. Das Fahrzeug verlangsamte, der Blinker wurde gesetzt, es fuhr links ran, und kurz darauf stiegen zwei Leute aus und überquerten die Straße zur Bar hin.

Was Spiss nicht sah, war, dass keine zwanzig Meter von ihm entfernt ein Auto am Straßenrand stand, das ihm schon eine ganze Weile gefolgt war. Die Scheinwerfer waren ausgeschaltet, das Innenlicht ebenfalls. Er bemerkte nicht, dass jemand hinterm Steuer saß und ihn beobachtete.

»Puh, saukalt!«

Spiss erschrak und musste dann aber gleich über sich selbst lächeln. Carla war lautlos zurückgekehrt, war plötzlich neben ihm gestanden, und er hatte sie erst bemerkt, als er ihre Stimme hörte.

»Komm!«, sagte er. Er drückte sie an sich, nahm sie in den Arm, beschirmte sie und hastete mit ihr zum Auto.

»Jetzt müssma aber schaun, dass wir nach Innsbruck kommen«, sagte sie. »Du weißt, ich muss um zwölf zu Haus sein.«

Sie schüttelte sich und rieb sich die Hände.

Spiss ließ den Wagen an und sagte: »Das schaffen wir.«

Er rangierte den Mercedes in die Straßenmitte und ließ ihn im zweiten Gang auf die Grenze zurollen.

Er blickte kurz zu ihr hinüber. Durch die grellen Scheinwerfer an der Grenze war es im Wagen hell genug, dass er eine Sekunde lang ihr rotbraunes Haar sah und wie wunderbar leicht es ihr auf die Schultern fiel. Dass der Schnitt ein bisschen bieder war, nicht sehr sexy, machte ihm nichts. Im Gegenteil – es reizte ihn doppelt.

Lächelnd nahm er wahr, wie Carla sich den kurzen Rock straff zog, sich ihren roten Mantel vom Rücksitz holte und über den Schoß legte.

»Passaporti, per favore«, sagte der Zollbeamte durchs halb heruntergekurbelte Seitenfenster. Es genügte ihm, einen kurzen Blick auf die Ausweise zu werfen, dann winkte er Spiss weiter.

Doch die Prozedur war noch nicht vorüber. Keine fünfzig Meter weiter trat ein österreichischer Grenzer aus seinem verglasten Häuschen, der Atem kam ihm als kleines Wölkchen aus dem Mund, er schlug den Kragen hoch, beugte sich zum Wagen herunter und erbat ebenfalls die Papiere. Er hatte eine Taschenlampe bei sich und leuchtete in den Innenraum des Fahrzeugs, woraufhin Spiss die Innenbeleuchtung anschaltete.

»Haben Sie was zu verzollen?«, fragte der Beamte. »Spirituosen, Tabak, Schmuck?«

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