Gott macht uns stark - Claudia Beier - E-Book

Gott macht uns stark E-Book

Claudia Beier

4,9

Beschreibung

Diese Fundgrube gut durchdachter Gottesdienstmodelle wurde von einem Team engagierter, pädagogisch und theologisch kompetenter Eltern entwickelt und in der Gemeinde erprobt. Ziel ist es, auch den Kleinsten einen Zugang zur gottesdienstlichen Feier zu öffnen: Durch Riten und Rituale wird die Zuwendung Gottes zu den Menschen sichtbar und erfahrbar. Mit Gespür für das Fassungsvermögen von Kleinkindern überSetzen die AutorInnen den Grundgedanken eines biblischen Texts in eine einfache Sprache. Sie konzentrieren sich dabei jeweils nur auf einen entscheidenden Aspekt. Gleichbleibende Rituale bilden den liturgischen Rahmen. Dazwischen wird anhand einer Bibelstelle mit kleinen Spielszenen, kurzen Gesprächen, thematisch passenden Liedern sowie durch sinnliche Erfahrung ein Thema erschlossen. Nach jedem Gottesdienst erhalten die Kinder ein kleines Erinnerungszeichen.

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ZUM BUCH

Eine Fundgrube gut durchdachter Gottesdienstmodelle: Sie wurden von einem Team engagierter Eltern mit pädagogischen, theologischen, musikalischen und gestalterischen Kompetenzen entwickelt und in der Gemeinde erprobt.

Ziel ist es, auch den Kleinsten einen Zugang zu gottesdienstlicher Feier zu eröffnen: Durch ausgesuchte Gesten und Riten wird die Zuwendung Gottes zu den Menschen sichtbar und für die Kleinsten erfahrbar. Mit perfektem Gespür für das Fassungsvermögen von Kleinkindern übersetzen die AutorInnen Grundgedanken des christlichen Glaubens in kleinkindgerechte Sprache. Sie konzentrieren sich jeweils nur auf einen wichtigen Aspekt, z.B. des Kirchenjahrs, des Jahreslaufs oder eines besonderen Themas.

Gleichbleibende Rituale ergeben einen liturgischen Rahmen. Darin wird anhand einer Bibelstelle, mit kleinen Spielszenen, kurzen Gesprächen, thematisch passenden Liedern sowie durch die Möglichkeit zur sinnlichen Erfahrung, wie z. B. Tasten, Riechen oder Horchen ein Thema erschlossen.

Nach jedem Gottesdienst erhalten die Kinder ein kleines Erinnerungszeichen, für das der Band die nötigen Bastelanleitungen enthält.

AUTORINNEN UND AUTOREN

Martin Baumeister, geboren 1973, Diplom-Theologe Univ. und Diplom-Sozialpädagoge FH, studierte Katholische Theologie und Sozialpädagogik an der Philosophisch-theologischen Hochschule Benediktbeuern. Er arbeitet als Pastoralreferent in der Pfarrei St. Margaret in München.

Claudia Beier, geb. 1967, Pädagogin M.A., studierte Pädagogik, Philosophie und Katholische Theologie in München. Sie arbeitet als Referentin u. a. für Kess-erziehen, ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft für Katholische Familienbildung. Sie ist verheiratet und Mutter von vier Kindern.

Bettina Kathe, geboren 1979, staatl. gepr. Übersetzerin, arbeitet als Vertriebs-Assistentin in Sauerlach b. München. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern.

Karoline Schauren, geboren 1978, Diplom-Ingenieurin, studierte Architektur an der Universität Karlsruhe und arbeitet in einem Münchner Architekturbüro. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Töchter.

Christian Wurzer, geboren 1966, Diplom-Theologe Univ. studierte Katholische Theologie an der Universität München und arbeitet als Journalist in München. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

MARTIN BAUMEISTER, CLAUDIA BEIER, BETTINA KATHE, CHRISTIAN WURZER

Gott macht uns stark

25 Kleinkinder-Gottesdienste

Mit Illustrationen und Bastelanleitungen von Karoline Schauren und Liedern von Christian Bischof

VERLAG FRIEDRICH PUSTETREGENSBURG

IMPRESSUM

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

eISBN 978-3-7917-6029-2 (epub)

© 2014 by Verlag Friedrich Pustet, Regensburg

Layout und Umschlaggestaltung: Martin Veicht, Regensburg

Umschlagbild: fotolia #16503276 © Tommy Windecker

Satz: MedienBüro Monika Fuchs, Hildesheim

eBook-Produktion: Friedrich Pustet, Regensburg

Diese Publikationen ist auch als Printprodukt erhältlich:

ISBN 978-3-7917-2532-1

Weitere Publikationen aus unserem Programm finden Sie auf

www.verlag-pustet.de

Kontakt und Bestellung: [email protected]

EINFÜHRUNG

DIE JÜNGSTEN IM GOTTESDIENST

Jesus sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran!“ (Lk 18,16) Wie soll das gehen? Wir Erwachsenen wollen unseren Kindern von Jesus und vom Reich Gottes so erzählen können, dass sie es verstehen. In unserer Pfarrei feiern wir zu diesem Zweck Kleinkinder-Gottesdienste. In den Vorbereitungstreffen zu diesen Gottesdiensten streckten wir uns jedes Mal nach Handreichungen und Inspirationen. Doch viele der Bücher über Gottesdienste sind auf Kinder im Vorschulalter und Schulkinder zugeschnitten. Literatur für Kleinkinder-Gottesdienste ist rar gesät. So wurde die Idee zu diesem Buch geboren.

Wir sind engagierte Eltern und ein Pastoralreferent, die regelmäßig für Kleinkinder Gottesdienste vorbereiten. Wir feiern die Gottesdienste mit Kindern im Alter von wenigen Monaten bis zu 3 Jahren in Begleitung ihrer Eltern. Dieses Buch soll für interessierte Eltern und Hauptamtliche Ermutigung, Anleitung und Baukasten sein, Kleinkinder-Gottesdienste anzuregen und zu feiern. Die Vorschläge in diesem Buch gründen auf den Erfahrungen aus einer Vielzahl von Gottesdiensten, die wir seit 2009 in unserer Pfarrei St. Margaret in München vorbereitet und gefeiert haben.

Dem Anspruch der sprachlichen Gleichstellung von Mann und Frau sind wir uns bewusst. Zum Erhalt der durchgängigen Lesbarkeit verwenden wir im Fall jeweils nur die männliche oder weibliche Form.

THEOLOGISCHE LEITLINIEN

Wir begreifen einen Kleinkindergottesdienst nicht als eine pädagogische Aktivität mit christlicher Thematik. Wir wollen unseren Kleinkindern von Beginn an einen Zugang zu gottesdienstlicher Liturgie eröffnen. Kleine Kinder orientieren sich im Alltag an Formen und Zeichen. Welche Mutter, welcher Vater kennt nicht die Rituale zum Essen, zum Wickeln, zum Einschlafen, zum Wecken. In diesen Riten erfährt das Kleinkind Orientierung für seine Grundbedürfnisse. Theologisch gesprochen, offenbaren sich dem Kind in den Ritualen durch die Eltern die Geheimnisse seines eigenen Lebens: die Geborgenheit, die elterliche Wärme, die Liebe von Mutter und Vater. Auch in der Liturgie der Kirche geht es nicht um das bloße Nachahmen äußerer Zeichen und Riten. Die Riten machen in der Liturgie die Wirklichkeit, die Wirkmächtigkeit Gottes für den Gläubigen sichtbar. In den liturgischen Riten wird, wie in der Zuwendung der Eltern zu ihrem Kind, die Zuwendung Gottes zum Menschen sichtbar und erfahrbar. Daher ist unser Ansatz für dieses Buch ein zutiefst liturgischer.

Das meiste in der Liturgie ist für Kleinkinder zunächst unverständlich und rational nur wenig nachvollziehbar. Die Liturgie will jedoch Gott erfahrbar machen. Erwachsene wollen in einem Gottesdienst fühlen und erfahren, wollen Gott spüren können. Auch Kleinkinder wollen betrachten und fühlen können, um auf ihre Weise zu verstehen. Daher muss die natürliche Neugier der Kleinkinder in ihrem Gottesdienst einen Platz haben. Kindliche Erfahrung muss möglich sein. So können Kleinkinder auf ihre kindliche Art mit christlichen Glaubensinhalten vertraut werden.

Aus diesem Grund arbeiten wir in der Vorbereitung der Gottesdienste immer nur ein entscheidendes Element heraus. In der Themensuche orientieren wir uns am Kirchenjahr, dem Jahreslauf, oder auch an einem einfachen Lied, das eine uns wichtige Thematik gut transportiert. Das bedeutet, dass die Vorbereitenden immer wieder den Mut aufbringen müssen, Teile eines komplexen Themas weg zu lassen. Das Kriterium zum Weglassen ist das der Einfachheit. Erwachsene sind meist versucht, auch das in einem Kleinkinder-Gottesdienst zur Sprache zu bringen, was hinter einer einfachen Aussage wie „Gott ist gut“ liegt. Erwachsene wollen sofort erklären, warum Gott gut ist. Für Kinder im Alter von 0–3 Jahre ist, nach unserer Erfahrung, jedoch viel interessanter, wie Gott gut ist. Es geht also darum, Gott und das, was wir von ihm erzählen wollen, erfahrbar zu machen. Dazu dienen ein konkreter Gegenstand, den Kinder betrachten oder auch befühlen können, und eine kurze Geschichte, die immer aus der Bibel stammt. Auch Bibelstellen sind für Kleinkinder unverständlich. Es braucht Mut, einen einzelnen Gedanken einer „großen“ Bibelstelle herauszuschälen und in einfache kindliche Worte zu fassen. Der französische Mystiker Frère Roger legte jungen Erwachsenen ans Herz: „Lebe das wenige, was du vom Evangelium begriffen hast“ (Die Quellen von Taizé, Taizé 1983, 91)

Gott soll im Alltag spürbar sein. Den Kindern machen wir das in den Gottesdiensten am besten erfahrbar, indem sie am Ende etwas mitnehmen dürfen. Dieses kleine Geschenk, unser „Mitgebsel“ hat immer Bezug zum Schlüsselelement des Gottesdienstes. So reicht die Geschichte, die Erfahrung aus dem Gottesdienst ganz spielerisch in den Alltag der Kinder hinein. Die Erwachsenen erhalten am Ende eines jeden Gottesdienstes die Bibelstelle, die wir für die Kinder aufbereitet haben. Oben auf dem Blatt finden sie den Text, den wir im Gottesdienst gelesen haben, unten die vollständige Passage mit Buch, Kapitel und Versbezeichnung aus der Einheitsübersetzung; ein geeignetes Bild oder Foto kann dies ergänzen. Auf diese Weise können die Eltern das Gehörte auch für sich vertiefen. Dazu teilen wir in ein zwei Sätzen mit, was wir selbst dabei entdeckt haben, als wir die Bibelstelle für die Kinder aufbereitet haben.

LITURGISCHE ÜBERLEGUNGEN

Unser Kleinkinder-Gottesdienst orientiert sich am Ablauf und den liturgischen Elementen eines üblichen Wortgottesdienstes und ist bewusst als Gottesdienst mit einem dramaturgischen Spannungsbogen aufgebaut. Die Liturgie mit ihren festen Ritualen und regelmäßig wiederkehrenden Elementen soll auch den ganz Kleinen helfen, sich auf den Gottesdienst besser einzulassen. Die Kinder sollen den Ablauf wiedererkennen. Die immer gleiche Gestaltung des Gottesdienstraumes soll dies zusätzlich unterstützen.

Bei der liturgischen Feier haben wir mit folgender Raumgestaltung gute Erfahrungen gemacht: In unserem Gottesdienstraum hängt ein Kreuz an der Wand. Darunter befindet sich ein Tisch, der wie ein Altar unter dem Kreuz steht. Die Stühle sind in einem großen Halbkreis um diesen Altar angeordnet (siehe auch IV.). Auf dem Altar steht zu Beginn unsere selbstgestaltete Kerze, die wir in jedem Kleinkinder-Gottesdienst verwenden.

Der Liturg des Kleinkinder-Gottesdienstes ist ein Hauptamtlicher der Pfarrgemeinde. Wir haben gute Erfahrung damit gemacht, dass er ein liturgisches Gewand trägt und somit auch als solcher erkennbar ist. Der Liturg eröffnet den Gottesdienst mit dem Kreuzzeichen, führt ein in das Vaterunser und entlässt mit dem Segen. Die Kinder erleben dadurch in Grundzügen den üblichen Ablauf eines Gottesdienstes. Wenn ein Hauptamtlicher der Liturgie vorsteht, zeigt dies die Wichtigkeit des Kleinkinder-Gottesdienstes für die Pfarrei. Der Liturg ist aber nicht derjenige, der durch den Gottesdienst führt. Diese Aufgabe übernimmt einer der Ehrenamtlichen des Kleinkinder-Gottesdienstteams.

Jeder Kleinkinder-Gottesdienst beginnt mit einem festen Anfangsritual und endet mit einem festen Schlussritual.

Zu Beginn des Gottesdienstes wird eine Glocke geläutet. Die Glocke setzt den Anfangspunkt. Wir sind eine liturgische Gemeinschaft, die zusammenkommt, um Gott kennen zu lernen und Gott zu begegnen. Jede und jeder ist Teil dieser Gemeinschaft. Um das erfahren zu können, soll jede/r wahrnehmen, wer alles da ist. Dazu singen wir das Lied „Ich bin da“. Dann wird die Kerze auf dem Altar angezündet, die uns zeigt: Gott ist bereits da (Lied: „Gott ist da“). Das Kreuzzeichen wird vom Liturg so vorgemacht und erklärt, dass die Eltern bei ihren Kindern bzw. die Kinder selbst ein Kreuzzeichen machen.

Der Mittelteil des Kleinkinder-Gottesdienstes wird variabel zum jeweiligen Thema passend gestaltet. Ein Tuch, dessen Farbe der liturgischen Farbe der jeweiligen Zeit entspricht, wird in der Mitte am Boden ausgebreitet. Ein festes wiederkehrendes Element ist das Vorlesen und Hören eines kurzen biblischen Schrifttextes. In der Regel singen wir ein zum Thema passendes Lied. Kinder und Eltern sind eingeladen, in einem Satz einen Dank oder eine Bitte an Gott auszusprechen. Bei diesem Dank- und Bittgebet wiederholen alle Anwesenden die ausgesprochene Bitte oder den Dank. Dadurch können die Gebetsanliegen bewusster wahrgenommen werden.

Am Schluss stellen wir die Kerze als Zeichen der Gegenwart Gottes in die Mitte des Tuchs. Wir stehen auf, fassen uns als Zeichen unserer Gemeinschaft an den Händen und beten miteinander das Vaterunser. Der Liturg erbittet den Segen. Auch dazu machen die Eltern bei ihren Kindern bzw. die Kinder selbst ein Kreuzzeichen. Durch das Singen und Hören des Abschlussliedes „Gott ist groß“ können die Kinder die Kernbotschaft unseres christlichen Glaubens wahrnehmen.

Die Liturgie des Kleinkinder-Gottesdienstes lebt von Ritualen. Rituale helfen uns dabei, durch Wahrnehmungen zu Erlebnissen zu kommen und Erfahrungen zu machen. In einfachen Zeichen und Riten können Kleinkinder sich selbst als Teil einer Gemeinschaft erleben, die über sie selbst hinausreicht. Es öffnet sich ein Raum für religiöse Erfahrungen.

PÄDAGOGISCHE GEDANKEN

Wie sinnvoll ist ein Gottesdienst für Kleinkinder? Was kann ein 0–3jähriges Kind an theologischen und religiösen Inhalten aufnehmen und behalten? Das können wir nicht direkt nachprüfen. Sicher ist, dass Kinder dieses Alters nicht zwischen religiösen und nichtreligiösen Inhalten unterscheiden. Genau genommen ist ein kleines Kind immer bereit, sich auf seine Umgebung einzulassen und im Rahmen seiner Möglichkeiten mitzumachen, vorausgesetzt die grundlegenden Umstände ermöglichen dies.

Welche Grundlagen müssen gegeben sein, damit ein Kind lernen kann? Das Wichtigste für das Kind ist das Wissen, geliebt zu sein und Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen. Dazu gehört auch eine Atmosphäre der Gelassenheit, der Freude und der Konzentration.

Weitere Bausteine von Bedeutung sind altersgerechte Sprache, Lieder, Materialien und Botschaften. Zusammen mit ritualisierten Abläufen, die durch Wiedererkennung Vertrauen erwecken, kann sich das Kind auf Neues einlassen und dieses Neue aufnehmen. Außerdem bieten wir den Kindern immer wieder die Möglichkeit sich selbst einzubringen und sich somit als selbstwirksam zu erfahren. Aufgabe des Vorbereitungsteams ist also, diese Grundlagen zu bedenken und entsprechende Erfahrungen zu ermöglichen. Wie kann das gelingen?

Zunächst kommen die Eltern mit ihren Kindern an und befinden sich in einer fremden Umgebung. Das Vorbereitungsteam begrüßt die Eltern und die Kinder. Dadurch wird ein Kontakt und eine herzliche Atmosphäre hergestellt. Die Sitzordnung ist ebenfalls von Bedeutung. In einer weitgehend kreisförmigen Anordnung der Stühle kann jeder jeden sehen und somit Beachtung erfahren. Außerdem ist dadurch der Blick auf die Mitte frei. Die Kinder sitzen bei ihren Eltern oder auf dem Schoß.

Das Ertönen der Glocke zieht die Aufmerksamkeit aller auf sich: Wir fangen an! Eltern und Kinder werden begrüßt und zum Mitfeiern eingeladen. Weil wir als Gruppe von Eltern und kleinen Kinder unter uns sind, können wir ganz entspannt bleiben. Als Team ist uns wichtig geworden, dies immer wieder zu betonen: Kleine Kinder dürfen sich hier ihrem Bedürfnis nach frei bewegen und auch lautstark äußern. Unserer Erfahrung nach lassen sich die Kinder gut auf unsere Angebote ein, so dass der Freiheitsdrang noch nie zu einer unlösbaren Herausforderung wurde.

Zum Ankommen beginnen wir mit einer Übung zur Selbstwahrnehmung. Die Füße stampfen erst leise, dann laut auf den Boden. Je nach Alter können die Kleinen das selber im Stehen machen oder indirekt durch die Bewegungen der Eltern, die sie auf dem Schoß sitzend erleben. Danach klopfen sich die Kinder – oder die Eltern die Kinder – nach Anleitung ab. Wir beginnen an den Füßen und arbeiten uns über die Beine bis zum Kopf vor. Das Gesicht wird nur gestreichelt. Wer möchte, kann sich danach noch dehnen und strecken. Hier setzt nun unser erstes Lied an. Ich habe mich wahrgenommen und gespürt: „Ich bin da!“ Zur Bekräftigung klatschen wir uns am Schluss mit beiden Händen auf die Oberschenkel. Jetzt wird der Blick des Einzelnen geweitet auf das „du“ hin. Wir schauen unsere Sitznachbarn an und singen unseren Vers „Du bist da!“ Auch hier erfolgt die Bekräftigung durch das Klatschen auf die Oberschenkel. Wir erweitern unseren Blick nun auf die ganze Runde und singen „Wir sind da!“ Die Begrüßung Gottes vollziehen wir in gleicher Weise: „Gott ist da!“. Am Ende dieses Ankommens haben die Kinder wieder eine Möglichkeit selbst aktiv zu werden: Das Streichholz, das die Kerze angezündet hat, muss ausgepustet und die Bewegungen für das Kreuzzeichen nachgeahmt werden.