Gott und das Leid - Linda Lau - E-Book

Gott und das Leid E-Book

Linda Lau

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 15, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wenn er will und nicht kann, dann ist er schwach; was auf Gott nicht zutrifft. Wenn er kann und nicht will, [dann ist er] schlecht, was ihm ebenfalls fremd ist. Wenn er nicht will und nicht kann, ist er schwach und schlecht und somit auch kein Gott. Wenn er will und kann, was allein Gott angemessen ist, woher kommen die Übel? Und warum beseitigt er sie nicht?“1 Dieses Zitat ist über 2000 Jahre alt. Es stammt von dem griechischen Philosophen Epikur. Die Frage nach Gott und dem Leid ist insofern eine uralte Frage, aber auch in der heutigen Welt spielt das Leid eine entscheidende Rolle! Dabei können Leiderfahrungen von Mensch zu Mensch grundverschieden sein. Auch (jüngere) Kinder stellen sich bereits die Frage, wie ein guter Gott all das Leid auf der Welt überhaupt zulassen kann oder wo das Leid in der Welt eigentlich herkommt. So verschieden menschliche Leiderfahrungen sein können, so verschieden sind auch die Antworten auf die Theodizeefrage. Womöglich gibt es eine zweite widergöttliche Macht, die Gottes Allmacht in irgendeiner Weise begrenzt. Oder aber das Leid entsteht durch den Missbrauch der Selbstverantwortlichkeit der Menschen. Leiderfahrungen können darüber hinaus auch als Strafe Gottes gedeutet werden. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass Gott absichtlich nicht eingreift, um die Menschen aus Leidsituationen in bestimmter Weise lernen zu lassen.2 Im Rahmen des Seminars „Religiöse Sozialisation – Religion bei Kindern und Jugendlichen“ soll es in dieser Arbeit darum gehen, welche Vorstellungen Kinder vom Wirken Gottes in Leidsituationen haben. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, in welcher persönlichen Entwicklungsstufe sie sich gerade befinden.

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Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Einleitung
1.1. Reflexion von Leiderfahrungen
1.2. Religiöse Sozialisation
1.3. Vorgehensweise
2. Theorieteil - Die religiöse Urteilsfähigkeit von Kindern
2.1. Oser/Gmünder: „Stufen des religiösen Urteils“
2.1.1. Grundprinzipien und Grundfragen der Theorie
2.1.2. Kritische Stellungnahme
2.2. Religionspädagogische Relevanz des Theorieansatzes
3.1. Planung
3.1.1. Die Forschungsfrage
3.1.2. Celine und Leonie - Die Probandinnen
3.1.3. Darstellung und Begründung der Methodenwahl
3.1.4. Beschreibung des geplanten Vorgehens
3.2. Durchführung: Celine
3.2.1. Beschreibung der Begegnung
3.2.2. Bildanalyse
3.2.3. Analyse des Interviews
3.3. Durchführung: Leonie
3.3.1. Beschreibung der Begegnung
3.3.2. Vergleichende Bildanalyse
3.3.3. Vergleichende Analyse des Interviews
3.4. Reflexion
3.4.1. Vergleich der Ergebnisse mit dem Modell von Oser/Gmünder
3.4.2. Didaktische Perspektiven: Relevanz der Beobachtungen für den RU
4. Ausblick: eigene Überlegungen zur Theodizeefrage
5. Literaturverzeichnis
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1. Allgemeine Einleitung

1.1. Reflexion von Leiderfahrungen

Dieses Zitat ist über 2000 Jahre alt. Es stammt von dem griechischen Philosophen Epikur. Die Frage nach Gott und dem Leid ist insofern eine uralte Frage, aber auch in der heutigen Welt spielt das Leid eine entscheidende Rolle! Dabei können Leiderfahrungen von Mensch zu Mensch grundverschieden sein. Auch (jüngere) Kinder stellen sich bereits die Frage, wie ein guter Gott all das Leid auf der Welt überhaupt zulassen kann oder wo das Leid in der Welt eigentlich herkommt.

So verschieden menschliche Leiderfahrungen sein können, so verschieden sind auch die Antworten auf die Theodizeefrage. Womöglich gibt es eine zweite widergöttliche Macht, die Gottes Allmacht in irgendeiner Weise begrenzt. Oder aber das Leid entsteht durch den Missbrauch der Selbstverantwortlichkeit der Menschen. Leiderfahrungen können darüber hinaus auch als Strafe Gottes gedeutet werden. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass Gott absichtlich nicht eingreift, um die Menschen aus Leidsituationen in bestimmter Weise

lernen zu lassen.2

ImRahmen des Seminars „ReligiöseSozialisation-Religion bei Kindern und Jugendlichen“soll es in dieser Arbeit darum gehen, welche Vorstellungen Kinder vom Wirken Gottes in Leidsituationen haben. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, in welcher persönlichen Entwicklungsstufe sie sich gerade befinden.

1.2. Religiöse Sozialisation

„Sozialisation bezeichnet das Hineinwachsen in einen gesellschaftlich bzw. kulturellvorgegebenen Bestand an Wissen, Verhaltens- und Denkweisen[…].Religiöse Sozialisation bezeichnet entsprechend das Vertrautwerden mit religiösen Verhaltens- undDenkweisen.“3(Religiöse) Sozialisation meint aber nicht nur das passive Aufnehmen vorgegebener Denk-und Handelsstrukturen, sondern es findet stets eine Interaktion zwischen dem Subjekt und

1Wiemer, A.:Gott ist kein Pinguin. Theologie in religionspädagogischer Perspektive,Göttingen 2001, S. 101.

2Vgl. Wiemer: a.a.O., S. 108.

3Kunstmann, J.:Religionspädagogik. Eine Einführung,Tübingen [u.a.] 2004, S. 43f.