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Gericht, Hölle, Fegefeuer und ewige Verdammnis, sind Begrifflichkeiten, die auch heute noch Angst und Schrecken verbreiten. Es sind diese Vorstellungen die jedem Menschen, der vielleicht gerne an einen Gott der Liebe glauben würde, den Zugang zu einem Vatergott schwer oder gar unmöglich machen. Dem gegenüber stehen dann das Paradies und der Himmel mit seinen Freuden! Quasi als Belohnung für eine kleine Gruppe elitärer, rechtschaffener Menschen, die sich selbst gerne als Kinder Gottes bezeichnen. Wie soll man diesen Spagat zwischen einem liebevollen Vater-Gott, (Gott ist die Liebe! 1.Joh. 4,8), und einem gnadenlosen Richter-Gott des Alten Bundes bewerkstelligen? Einem Gott, der scheinbar nicht davor zurück schreckt, einen Großteil der von Ihm geschaffenen Menschheit in einer Art „Mülldeponie für verlorene Seelen“ - auch Hölle genannt - zu entsorgen. Und das, nach den Vorstellungen vieler Christen, auf Ewig! Ein längst überfälliges Buch, das mit vielen falschen Begründungen, Begriffen und religiösen Missverständnissen gründlich aufräumt. Es befreit „Die Frohe Botschaft“ endlich von seiner mittelalterlichen Verdammnispredigt und gibt ALLEN Menschen wieder Hoffnung! Daneben werden auch andere Themen behandelt, in denen sich viele fragende und suchende Menschen heute nicht mehr zurechtfinden. Hier nur einige Stichworte aus dem Inhaltsverzeichnis: Karma und Regel-Reinkarnation - Gesetz und Gnade - Ist der Dualismus real? - Ist die Schöpfung Gottes gut? - Was geschah wirklich im Paradies? - Wer war Jesus Christus? - Gut und Böse als Polaritäten - Der Fall der Engel - Quantenphysik und die Grenze zwischen Materie und Geist - Schöpfung oder Evolution? - Gestorben und doch am Leben - Kann die Bibel auf alles eine Antwort geben? - Der Auferstehungsleib und vieles mehr. Möchten Sie Frieden in Ihrer Seele finden und haben sie den Mut ihren bisherigen Glauben zu hinterfragen? Dann sollten sie nach diesem Buch greifen. Doch seien sie sich über eines im Klaren: Es wird ihren bisherigen Glauben erschüttern und ihr Leben wahrscheinlich ein wenig durcheinander rütteln! Aber gerade hierin liegt die Möglichkeit eines Neuanfangs, einer geistigen Neugeburt ihrer Seele. Dieses Buch kann Sie in die wirkliche Freiheit der Kinder Gottes führen, WENN SIE DIES WOLLEN! Ein Muss für jeden gläubigen Menschen und für alle, die auf der Suche nach klärenden Antworten auf die vielfachen Fragen unserer Zeit sind.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Impressum
Die Welt ist im Wandel! Während Politiker und Wissenschaftler nur zögerlich nach Lösungen der gravierenden globalen Probleme suchen, stehen auf der anderen Seite Soziologen Pädagogen und Geistliche ratlos vor dem Zerfall der Werte und den Degenerationsmerkmalen unserer Zeit. Dies scheint die Schattenseite oder der Wermutstropfen des sogenannten „Fort-Schritts“ zu sein, dem man sowohl in der Politik, wie auch in weiten Teilen der Bevölkerung immer noch blindlings zu folgen gewillt ist, egal wo uns dieses Fortschreiten hinführt. Während der sich für aufgeklärt haltende Mensch versucht dem Zerfall von Moral und Tugenden, mit den Instrumenten der Ethik, des Humanismus und eines liberalen Denkens entgegen zu steuern, bemühen sich die „noch gläubigen“ Menschen, Antworten in ihren religiösen Wurzeln zu finden.
Aber kann es überhaupt eine Lösung für die derzeitigen Probleme der Menschheit geben, die „allen Bedürfnissen“ gerecht wird? Ich glaube hier scheiden sich die Geister, da die meisten Menschen – besonders in den Wohlstandsgesellschaften – durch das bedenkenlose Ausleben „ihrer Bedürfnisse“, einen Großteil der heutigen Probleme überhaupt erst verursacht haben. Und hier jetzt von politischer Seite einen Appell an „die Wähler“ zu erwarten, dass wir alle unsere konsumträchtigen und auf Verschwendung fußenden Lebensgewohnheiten hinterfragen, und möglichst ändern müssen, ist angesichts des ersten Gesetzes einer jeden Partei – „Machterhalt um jeden Preis“ – illusorisch. Um es auf einen Punkt zu bringen: Die heutigen Probleme sind im Wesentlichen aus dem Machtstreben und der Ego-Natur des Menschen entstanden. Wobei mit dem Aufleben der modernen Industriegesellschaft der Mensch durch eine großangelegte Werbemaschinerie und Medienbeeinflussung zum „Verbraucher“ und „Konsumenten“ degradiert wurde.
Heute ist zu erkennen, dass die Probleme unserer Zeit weder von den Politikern, noch von anderen Verantwortlichen gelöst werden können, sondern nur „von uns selbst“. Eine Lösung für das ganze Dilemma, in das sich die Menschheit auf allen Ebenen des Zusammenlebens hineinmanövriert hat, kann es folgerichtig aber nur jenseits unserer kleinen ICH-Bezogenheit geben. Es geht heute für jeden Einzelnen von uns vornehmlich darum, sich aus dem Hamsterrad seines Ego-Daseins und vom Nasenring seines Konsumverhaltens zu befreien, um Raum für ein umfassendes Verständnis der Lebenszusammenhänge in sich zu schaffen. Wir lassen unser Dasein von der Uhr und den „gezählten Zeiteinheiten“ bestimmen, und stellen uns dabei zu selten die Frage nach den „gelebten Zeiteinheiten“. Der Stress, dem wir heute fast ausnahmslos unterliegen, ist nichts anderes eine Folge der zugelassenen „Konsumabhängigkeit und Konsumverdichtung“. Der innere Mensch mit seinen tieferen Bedürfnissen, kommt dabei mit dem Atem holen kaum noch nach. Wir sind zu Sklaven einer äußeren Sinnenwelt und der Versorgung unserer „körperlichen Existenz“ geworden. Das Fatale dabei ist, dass wir in beschämender Unkenntnis der großen Lebensgesetze und Lebenszusammenhänge verharren.
Dabei unterliegen wir einem generellen Irrtum, wenn wir glauben, dass „Fort-Schritt“ immer nur in dem bestehen kann, was laut der linearen Zeitrechnung vor uns liegt. Wir markieren dabei alles das, was wir hinter uns lassen als überholt und veraltet! Unser Fortschritt bedeutet letztlich jedoch nur, dass wir uns von einem bekannten Punkt A entfernen, um ein unbekanntes Ziel – Punkt B – zu erreichen. Warum erwarten wir eigentlich immer das „Fort-Schritt“ für uns alle die bessere Option ist? Stellen wir uns einmal folgende Frage: „Ist dieses vor uns liegende unbekannte Ziel B automatisch der bessere Raum für unser Leben, nur weil es in einer Zeit liegt, die wir nicht einmal wirklich steuern und bestimmen können? Könnte Fortschritt nicht auch in einer Rückbesinnung auf zurückgelassene Lebenskonzepte und Lebenswerte bestehen, die ihre erprobten, eigenen Lebensqualitäten hatten? Müssen wir für ein unbekanntes Ziel wirklich ALLES hinter uns lassen, was unserem Leben bisher eine Bedeutung gegeben hat, nur um „hipp, woke“ oder eben „fortschrittlich“ zu sein?“
Wer sich im hypnotischen Fortschrittsdenken bewegt, unterliegt nicht nur einem Irrtum, sondern sogar einem Betrug, der sich nicht zuletzt mit Unterstützung der Medien in das Bewusstsein der Menschen eingegraben hat. Seien Sie sich der Tatsache bewusst, dass Sie über die Medien in Bezug auf das, was Sie denken und glauben sollen, täglich für ein ganz bestimmtes Lebensmodell modifiziert werden. Auf das Lebensmodell des fortschrittlichen Menschen im modernen Industrie- und Informationszeitalter! Die eigentlichen Herrscher unserer modernen Welt und unserer kleinen, individuellen Existenz, sind diejenigen Menschen, welche die Information gestalten und bestimmen, die über die Medien in unser Bewusstsein transportiert werden. Die Medien bilden unser Denken und unsere Meinung. Sie bestimmen für uns wer Feind oder Freund ist.
Ein anderes Standbein der Macht ist der grenzenlose Handel mit Waren und Konsumgütern. Dieser globale Handel mit Waren ist das Blut in den Adern eines monströsen Gebildes, dem wir alle wie Sklaven dienen. Dies alles wird „von den wirklich Mächtigen“ über Banken und global operierende Konzernen gelenkt, die rechtlich unangreifbar alles beherrschen und denen sich alles unterordnen muss, auch die Politiker! Dem Wachstumsanspruch dieses globalen Wirtschaftsgottes folgen blindlinks alle Regierungen unserer Welt, egal welcher Couleur, weil er jedem Macht, Reichtum und Einfluss verspricht, der vor ihm die Knie beugt. Doch heute erwachen immer mehr Menschen aus diesem Traumleben falscher Versprechungen. Sie sind angesichts „der materiellen und seelischen Kosten“ von diesem Leben „Ent-Täuscht“. Sie haben begriffen, dass die wahren Werte eines Menschenlebens, die ich einmal ganz allgemein mit dem „Glück und Gedeihen der Seele“ bezeichnen möchte, auf der Strecke bleiben. Zu diesem Gedeihen der Seele sind solche Größen wie ausreichend Zeit und Raum für seine eigentlichen Talente, für Freundschaften, für Ehe und Familie vorrangig wichtig. Dagegen wird der Mensch heute meist nur als Funktionsteilchen einer auf ständiges Wachstum ausgerichteten Leistungsgesellschaft verheizt. Enorm wichtig für das Gedeihen der Seele sind auch Zufriedenheit, Ruhe, Sicherheit, ein gegenseitiges Wohlwollen und der Beistand durch eine tragende Familie/Nachbarschaft/Gemeinschaft. Zunehmend ist zu beobachten, dass heute wieder mehr Menschen aus der Konsum und Medien-Matrix erwachen und Fragen nach dem eigentlichen Sinn ihres Lebens stellen. Sie spüren tief in sich andere Bedürfnisse als diejenigen, welche von der Leistungsgesellschaft diktiert werden. Sie suchen in ihrer Lebenssehnsucht nach einer Qualität, welche dem Tanz um das Goldene Kalb „Des Habens und Besitzens“ konträr gegenübersteht. Sie suchen nicht die Steigerung des Bruttosozial-Produkts, sondern die Steigerung des Bruttozozial-Glücks! Dabei scheint es zunehmend zu einem Interessenkonflikt, zweier sich herauskristallisierender Gruppen innerhalb unserer Gesellschaften zu kommen. Handelt es sich hierbei um den Beginn der in der Bibel erwähnten „Scheidung der Geister“? All diese Menschen, die eines guten Willens sind und sich nicht vom Fortschrittsglauben vereinnahmen lassen, die noch die Hoffnung und das Modell eines menschengerechten Lebens in ihren Herzen tragen, haben die Macht unserer Erde Heilung zu bringen. Ein Erwachen geht durch viele Schichten und Gruppierungen auf dem gesamten Planeten, oft aus der Bedrängnis oder Not geboren. Ohne dass sich die meisten dieser Menschen darüber bewusst sind, folgen sie einem Ruf, der schon seit tausenden von Jahren an die Herzen der Menschen klopft. Ein Ruf, der vielleicht der Grund für unsere tiefe Sehnsucht nach Leben ist. Jesus fasste die mögliche Antwort auf diesen Anruf, in folgende Worte zusammen (Matth.6, 33): „Suche zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit und dies alles (die Dinge, die wir in der Welt benötigen) wird euch hinzugefügt werden!“
Er sprach damit schon vor 2000 Jahren eine andere „Marschrichtung“ an, als die, welche sich die Menschheit bis heute in ihrem Fortschrittsdenken als Ziel gesetzt hat. Er sprach hier von einem Reich, dass uns zunächst unbekannt ist und das zu finden unser erstes Lebensziel sein sollte. Und Er sprach damit von einer Lebensdimension, die sich nicht auf der Ebene unserer äußeren Sinnenwelt darstellt, sondern in unserem Inneren zu finden ist! Denn Er sagte an anderer Stelle (Lukas 17, 21): „Man wird auch nicht sagen können: Siehe hier, oder da ist es! Denn erkennet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“
Um ein Problem zu lösen, muss man zu dessen Wurzeln, zu dessen Entstehung vordringen, andernfalls wird es nur verschoben und kommt als neues Geschwür an anderer Stelle wieder zum Vorschein. Ich möchte in diesem Buch den Versuch machen, nicht nur an die Wurzeln der grundlegenden Probleme unserer modernen Gesellschaft, sondern „des Menschseins“ als Ganzes heranzuführen. Denn diese Wurzeln liegen weit vor dem Fehlverhalten der letzten zweihundert Jahre, in denen wir „im Namen des Fortschritts“ die moderne Industriegesellschaft aus der Taufe gehoben haben.
Ich widme dieses Buch darum jenen Menschen, die Hunger nach mehr haben, als ihnen Schulbildung und Traditionsglaube vermitteln konnten. All jenen, die sich noch wecken lassen, die nach einer Orientierung für ihren Lebensweg suchen. Und ich widme es jenen, die an ein höheres Wesen glauben, dem sie ihr Leben anvertraut haben. Die Menschheit nennt dieses vielen unbekannte Wesen Gott. Er, sagen uns die Religionen, ist die Quelle des Lebens. Ein Teil der Menschen stellt sich heute zunehmend wieder die drei großen Lebensfragen: Wer bin ich? Was ist der Sinn meines Lebens? Was kommt danach? Ob sich dieses Fragen oder Suchen in einer bewussten Hingabe an das Göttliche ausdrückt, oder unbewusst, in einer Art innerer Unruhe und Sehnsucht nach dem Leben, ist hier erst einmal zweitrangig. Und selbst der Mensch, der versucht durch einen Überkonsum an materiellen Dingen glücklich zu werden, ist letztlich auch nur ein Suchender, wenn auch ohne Kompass und Karte. Suchende bleiben wir alle mehr oder weniger, Zeit unseres Lebens, auch der gläubige Mensch. Und das ist gut und richtig so! Denn selbst wenn wir zu einem bestimmten Glaubens- oder Gottesbild gefunden haben, fängt das eigentliche Forschen und Suchen auch hier erst an. Denn erst dann beginnen wir auch „die Tiefen der Gottheit zu ergründen“, wie es die Bibel ausdrückt. Auch das ist gut, sehr gut sogar, weil mit einem oberflächlichen Volksglauben, der sich in kirchlichen Zeremonien oder auch in außerkirchlichen Ritualen erschöpft, niemandem wirklich geholfen ist. Der Mensch hat unaustilgbar den Trieb des Forschens, Suchens und Entdeckens, tief in sein Herz eingebettet; eben weil ihn etwas aus dem metaphysischen Bereich zu sich ruft. Diesen Ruf bewusst wahrzunehmen und als das zu erkennen was er letztlich ist, und ihn dann auch noch zu lokalisieren und dieser Stimme nachzugehen, dies ist wohl die Beantwortung der zweiten, der drei großen Lebensfragen: „Was ist der eigentliche Sinn meines Lebens?“ Wer nach diesem Sinn forscht, kommt früher oder später zur Quelle des Lebens. Der Beantwortung der ersten Frage: „Wer bin ich“, und der dritten Frage: „Was kommt nach meiner Existenz hier auf der Erde“, werden wir im Verlaufe dieses Buches noch nachgehen.
Man kann darum dieses Buch auch als einen Reiseführer betrachten, der in das Verständnis der Lebenszusammenhänge und zu jener Ur-Ordnung „zurückführen“ will (entgegen dem Fort-schritt-glauben), die schon seit Ewigkeiten in universell gültigen, geistigen Gesetzen Bestand hat. Nur wenn die Menschheit sich wieder unter diese Ur-Ordnung des Lebens einfindet, kann sie die derzeitigen Probleme lösen, ihren Fortbestand gewährleisten und ihre Zukunft sichern. Wenn wir uns jedoch weiterhin auf dem „Lebensorganismus Erde“ wie ein Krebsgeschwür verhalten, dann wird die Erde Gegenmaßnahmen einleiten, um uns in die Schranken zu weisen. Wenn wir also der Erde nicht helfen, wieder von unseren Eingriffen in ihren Haushalt zu genesen, dann wird die Erde sich mit drastischen Mitteln selbst heilen; ohne Rücksicht auf unser Dasein! Und da nutzt es wenig, wenn wir durch sinnfreie Maßnahmen das Klima retten wollen, und dabei die Erde weiter ausbeuten und zerstören. Vielleicht täten wir gut daran, diese Erde als einen lebendigen Organismus zu betrachten, der sich mit geeigneten Mitteln gegen unser parasitäres Verhalten wehren wird.
Die „Fortschrittsgläubigen und Technokraten“ winken sofort ab, wenn sie irgendetwas von Religion, Spiritualität oder geistigen Gesetzmäßigkeiten hören: „Das ist doch alles längst überholt und passt nicht mehr in unsere aufgeklärte und moderne Zeit! Der Glaube und die Religion hat ausgedient!“ oder: „Oh je, schon wieder so ein bemitleidenswerter Gläubiger oder Esoterikspinner.“ Auf diese Weise ist man schnell mit dem Thema fertig und kann seinen Speicherplatz „für wichtigere Dinge“ frei halten. Auf der anderen Seite, welche von den noch geistig interessierten Menschen besetzt ist, kann man dagegen zurzeit zwei grundlegende Strategien erkennen, wie man auf die Moderne und den Zeitgeist reagiert. Die eine Seite bemüht sich „einen zeitgemäßen Glauben“ zu leben und sich als „moderne Kirche“, mit allen Mitteln des modernen Marketings, zu verkaufen. Hier ist oft zu sehen, dass man sich bemüht mit den „Freuden der Welt“ zu konkurrieren. Es wird alles geboten, was auch die Welt an Animation zu bieten hat. Das Einzige was hier manchmal noch den Unterschied ausmacht, sind die Texte der Lieder. Ansonsten ist alles angepasst an das Bild der Welt und des Zeitgeistes. Man trägt dabei der Tatsache Rechnung, dass viele Wohlstandskinder unserer Zeit eher ein Bedürfnis nach seelischer Animation und Spaßkirche haben, als nach wirklicher Erkenntnis und einem geistorientierten Leben. Auch hier heißt das Zauberwort „zeitgemäß“ und „fort-schrittlich“. Auch hier hat man einen Punkt A verlassen, und steuert mit viel Aufwand das Glaubensschiff durch die Klippen der Zeit, in der Hoffnung, Punkt B irgendwann mit Abstrichen zu erreichen.
Dann gibt es da noch eine zweite Gruppe „Gläubiger“, die mit einer ganz anderen Strategie auf den Zeitgeist und auf wissenschaftliche Aussagen reagiert. Sie verweigern sich ganz einfach jeglicher wissenschaftlicher Erkenntnisse der Neuzeit und bunkern sich mit einem Buchstabenglauben im Fundamentalismus – leider oft im Fanatismus – ein. Seltsamerweise nimmt der religiöse Fanatismus heute weltweit, und in allen Religionen zu, trotz Aufklärung, High-Tech und Wissenschaft. Haben wir den Menschen bisher vielleicht zu einseitig „technisch und fortschrittlich“ interpretiert? Aus ihrem Tunneldenken widersprechen diese Gläubigen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen mit dem Schwert einer buchstabengetreuen Auslegung ihrer Glaubenstheologie. Ich weiß nicht genau wo uns all diese Strömungen, Verhältnisse und Spannungen der Menschen untereinander, in den nächsten Jahren noch hinführen werden. Doch eins scheint sich abzuzeichnen: Der Mensch alleine ist hoffnungslos überfordert mit dem Geist, den er „im Namen des Fortschritts“ aus der Flasche gelassen hat. Sowohl auf der weltlichen, als auch auf der theologischen Seite. Offensichtlich hat er den Überblick und das Unterscheidungsvermögen verloren, und kann nur noch reagieren, anstatt zu agieren. Das Wort des Propheten Hosea 4,6 scheint einmal mehr, doch diesmal für die gesamte Menschheit Gültigkeit zu haben: „Mein Volk geht aus Mangel an Erkenntnis zugrunde.“
Ein weiteres Feld, auf dem sich Spiritualität heute um Wahrheitsfindung bemüht, aber auch gewinnträchtig auslebt, ist die Esoterikszene. Auch sie bietet mit den Instrumenten des modernen Marketings Spiritualität und Seelenheil für den Alltag und jede Gelegenheit, was zu einem Konsumzweig mit einem Jahresumsatz von 12 Milliarden Euro (alleine in Deutschland) ausgewuchert ist. Das spirituelle Leben wird hier meist in einer modifizierten Art der Zeit angepasst, und man verspricht letztlich „vom Himmel“ auch nur Genuss und Lebensfreude, also „geistigen Konsum“. Die Wege alter Wahrheiten - Punkt A - werden leichtfüßig aufgegeben, um in einer zeitgemäßen Fast-Food-Spiritualität, und leicht erreichbaren Ex und Hop Erleuchtung Punkt B entgegenzueilen. In einer Art geistigem Cocktail, aus den bunten Flaschen einer werbeträchtigen Jahrmarktsmethaphysik, wird hier alles zusammengemixt, um die Bedürfnisse des niederen Seelenegos zu befriedigen. Es werden dabei Jahrtausende gültige Tugenden „des Wahrheitssuchers“, leichtfüßig dem „Hier und Jetzt Bedürfnis“ dieser modernen Adepten geopfert. Man sucht das schnelle Glück oder den schnellen Meistertitel, der heute von „unerleuchteten Geschäftemachern“ gewinnträchtig, wie Hühnerfutter, auf den Esoterikmarkt geschmissen wird. Ein 4 wöchiger Yogakurs in Rishikesh/Indien reicht aus, um als Yogalehrer/in auf die Menschheit losgelassen zu werden.
Ist aus all diesen Gründen Religion oder geistiges Streben als unübersichtliches Chaos abzulehnen? Ein ganz klares NEIN! Gehen sie davon aus, dass sich das kostbare Original aller Wahrheiten am sichersten unter den vielen Kopien verbirgt. Um es zu finden, müssen wir uns allerdings um die eindeutigen Merkmale des Originals kümmern, sonst bleibt unser Suchen ein blindes umherirren. Wenn wir uns also auf die Suche machen, kommen wir nicht an der Beleuchtung der Beziehung zwischen Gott und Mensch vorbei. Und auch nicht an den Schriften, die aus dieser Beziehung hervorgegangen sind. Eine dieser Schriften soll uns als Kompass durch die vielen Interpretationsmöglichkeiten „DER WAHRHEIT“ dienen. Es ist die Bibel. Sagen Sie jetzt nicht abwehrend „Oh, je! Wieder diese alten Kamellen. Das hatten wir doch schon im leidigen Religionsunterricht!“ Geben Sie dem Buch, in dem Sie vielleicht noch nie gelesen haben, eine Chance. Sie werden sich wundern, was für interessante Geheimnisse hier verborgen sind; auch heute noch. Andere werden sagen:“ Das ist doch eh alles verändert und verfälscht!“ Auch sie lade ich ein, ihre Meinung auf die Probe zu stellen. Seien Sie nicht voreingenommen, sondern öffnen Sie sich der Möglichkeit, zu einer neuen Sichtweise durchzudringen!
Wenn Sie jedoch ein schon praktizierender Christ sind, der das Bibelstudium pflegt, um tiefer in DIE WAHRHEIT einzudringen, dann werden Sie wahrscheinlich in meinen Darlegungen und Ausführungen auf Sichtweisen treffen, die nicht unbedingt dem Standard der heute gängigen Bibel-Interpretationen entsprechen. Ich möchte gerade Sie darum gleich zu Anfang bitten, sich in solchen Momenten nicht gleich zu verschließen oder eine reflexartige Beiß- oder Abwehrhaltung einzunehmen. Wir alle sind Kinder unserer sozio-kulturellen Herkunft und Erziehung, und wir haben uns alle vor diesem Hintergrund unsere Welt und unser Gottesbild, also „unsere Anschauungen“ geschaffen. Was unserem Glauben jedoch auf der einen Seite Sicherheit und Ruhe geben kann, wird uns auf der anderen Seite leicht zu einem Hemmnis in unserer geistigen Entwicklung. Ja, diese scheinbare Glaubenssicherheit kann sogar zu einem Austrocknen und Sterben unseres geistigen Lebens führen. Sie kann uns die Illusion vorgaukeln, bereits ALLES zu wissen und gefunden zu haben, indem wir einen Namen oder ein Buch verehren!
Doch was ist „DIE WAHRHEIT“ überhaupt? Dieses große Wort, nach dessen Tiefen alle Philosophen suchten, und nach welcher Pilatus Jesus kurz vor Seiner Kreuzigung fragte. Pilatus bekam damals nur ein Schweigen zur Antwort. Warum? Weil DIE WAHRHEIT nicht so einfach einer vordergründigen Neugier in ein paar Worten mitgeteilt werden kann. Man kann sie auch nicht irgendwo lesen, nicht einmal in der Bibel. Jetzt schlucken sie wahrscheinlich zum ersten Mal und möchten sofort ihren Glauben rechtfertigen oder mit dem Argument verteidigen: „Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, so steht es geschrieben!“ Doch wenn es so einfach wäre, dass wir etwas nur zu lesen brauchen um in „DIE WAHRHEIT“, im absoluten Sinne, einzugehen, dann hätten wir nicht dieses Glaubenschaos unter uns Christen. Wir alle lesen die gleiche Bibel, und doch haben wir heute hunderte verschiedene Kirchen und Gemeindeformen, neben noch einigen Tausend Sondergemeinschaften, welche sich alle auf die Bibel berufen. Und doch geht hier offensichtlich jede Kirche und Gemeinde ihren eigenen, speziellen Weg. Jede dieser Kirchen und Gemeinden begründet sich aus ihrer Geschichte und Tradition, in ganz bestimmten Ansichten und Interpretationen der Bibel – und jede vertritt „ihre eigene Wahrheit“. Also können wir davon ausgehen, dass die Bibel „DIE WAHRHEIT“ scheinbar doch nicht so klar, für alle leicht oder gleich verständlich, zum Ausdruck bringt. – Und nun stehe also ich hier und will Ihnen erneut „DIE WAHRHEIT“ offenbaren! Oder etwa nicht? Nein, denn wenn Jesus dies damals schon nicht in direkter Weise konnte und auch heute nicht kann – wie auch keine andere der sogenannten heiligen Schriften oder Religionen –, wie könnte ich mich der geistigen Eitelkeit hingeben, dies mit meinen Worten zu vollbringen?
Was ist dann aber in Bezug auf DIE WAHRHEIT mein Anliegen? Ich möchte vor allem der Erstarrung unserer Glaubensdogmen entgegenwirken und Ihnen vermitteln, dass wir ALLE noch immer auf der Suche nach „DER WAHRHEIT“ sind, und dass wir unser Leben als einen fortlaufenden Wachstumsprozess begreifen – mit und ohne Religion- Wir haben vielleicht Fragmente der Wahrheit in unserem Glaubens- und Weltbild integriert – denn wir sehen jetzt nur unklar, wie durch einen gebrochenen Spiegel –, aber keiner kann wirklich von sich behaupten, er besitze die „GANZE WAHRHEIT“! Dieser grundlegende Irrtum, das man im „BESITZE DER WAHRHEIT“ sei, ist die Wurzel des religiösen Fanatismus, der Religionskriege und der Verfolgung und Morde im Namen Gottes, die auch heute – im aufgeklärten 21.Jahrhundert – wieder wie eine Seuche um sich greifen. Die Wahrheit lässt sich jedoch nicht von einem Menschen oder einer Institution BESITZEN. Missbraucht ein Mensch, eine Institution oder eine Religion die Wahrheit, so hat sie sich schon von ihr verabschiedet und pflegt nur noch ihre Macht, ihre Tradition oder den toten Körper der Verwaltung von Gläubigen. Was können und sollten wir also auf der Suche nach Wahrheit tun? Wir können unser Leben „DER WAHRHEIT“ nur bedingungslos zu Füßen legen und sie bitten, in unser Leben einzutreten. Dies hat allerdings Folgen für unser Dasein, zum Teil sehr gravierende Folgen! Wir können dabei alles verlieren was uns bisher in dieser Welt als wichtig und erstrebenswert erschien. Doch wer nicht bereit ist dieses Risiko einzugehen, der wird weder „DIE WAHRHEIT“ noch „SICH SELBST“, und noch weniger „DAS LEBEN“ in seiner wahren Gestalt und Tiefe erkennen. An den Früchten unseres Lebens werden wir letztlich erkennen, ob wir DER WAHRHEIT auf ihrem Weg gefolgt sind oder nur einen Pseudo-Glauben gelebt haben. Gott Selbst will uns, die Menschheit, zu dieser „SEINER WAHRHEIT“ führen. Für dieses große Ziel arbeitet Er schon seit unendlich langen Zeiten an der Geschichte der Menschheit, aber auch an jedem einzelnen Leben. Das heißt, dass Er seit unserer Geburt mit Seiner Weisheit und Liebe daran arbeitet, dass jeder von uns dieses große Lebensziel erreichen kann. Was ich Ihnen jetzt sage, wird Sie wahrscheinlich sehr erstaunen. Die WAHRHEIT ist Wesenhaft und hat ein klares Bewusstsein ihrer Selbst. Sie ist nicht nur eine Eigenschaft oder eine philosophische Betrachtung. Wenn es Sie also interessiert, dann machen Sie sich mit mir jetzt auf den Weg, dieser WAHRHEIT näher zu kommen. So nahe, dass Sie diese Wahrheit von Angesicht zu Angesicht erkennen werden.
DER BERG DER WAHRHEIT (Psalm 24,3)
Wenn eine Seele den Anruf Gottes in ihrem Herzen wahrnimmt und ihm antwortet, betritt sie mit ihren Füßen – mit ihrem eigenen Bewusstsein – ein neues Land. Nennen wir es das „Land der Wahrheit. In diesem Moment folgen wir dem Rat Jesu, vor allen anderen Dingen das Reich Gottes in uns zu suchen. Und jeder ernsthafte Wahrheitssucher strebt fortan das gleiche Ziel in seiner inneren Seelenlandschaft an, „den Berg der Wahrheit“! Jeder tut dies auf seinem ganz persönlichen Weg, was nicht heißt, dass er alleine bleibt in seinem Streben. Oft schließt man sich zu Pilgergruppen zusammen, wenn die Sucher erkennen, dass sie seelenverwand sind und das gleiche Ziel haben. Und doch geht man auch innerhalb einer Gruppe „seinen persönlichen Weg“ weiter. Umso näher man dem Berg der Wahrheit kommt, umso näher kommt man auch sich selbst. Unterwegs trifft man oft auf andere Pilgergruppen und gerät dabei manchmal in Auseinandersetzungen über den richtigen Weg zum Berg der Wahrheit, den man schon am Horizont undeutlich sehen kann. Die Weiseren in den Gruppierungen tauschen sich oft über den bisher zurückgelegten Weg aus, und erzählen sich von den verschiedenen Merkmalen und schwierigen Passagen in der Landschaft, auf die es zu achten gilt, will man die Richtung nicht verlieren. Kommen die einzelnen Gruppen dann von verschiedenen Seiten näher an den Berg heran, dann können sie auch schon gut seine Einzelheiten erkennen. Doch sie sehen aus ihrem Blickwinkel immer nur einen kleinen Teil des ganzen Berges der Wahrheit. Diese zentrale Erkenntnis sollte sich jeder gut einprägen.
Man kann den ganzen Berg immer nur von verschiedenen Seiten betrachten und kommt jeweils zu ganz anderen Ansichten und Einsichten. Jeder erzählt dann etwas anderes aus seiner Wahrnehmung, was von anderen jedoch oft angezweifelt wird, weil sie „den gleichen Berg“ von einer anderen Seite, von einem anderen Standpunkt aus betrachten. Und schon sind wir mitten drin im Streit der Meinungen und „Ansichten“. Im Streit der Interpretationen über DIE WAHRHEIT, bei dem noch zu viele meinen, die Dinge alleine richtig zu sehen und beurteilen zu können. Welcher dieser verschiedenen Betrachtungswinkel oder Standpunkte ist aber der richtige, welcher ist falsch? Falsch ist nur derjenige, der nicht bereit ist, sich bestenfalls als einen TEILASPEKT der Wahrheit (des ganzen Berges) zu verstehen. Wir sehen alle nur Teilaspekte der einen Wahrheit! All unser Erkennen ist Stückwerk, heißt es in der Bibel. Heißt das, dass „DIE WAHRHEIT“ beliebig und nicht greifbar ist; hat sie keine Konturen, keine Festigkeit? Ist sie wie ein Chamäleon, welches je nach Situation und Standpunkt, ständig seine Farbe wechselt? Nein, dies wäre der schlimmste aller Irrtümer dem man verfallen könnte. Nicht die Wahrheit verändert ihre Farbe oder Gestalt, sie ist ein fest gegründeter und unverrückbarer Berg, sondern WIR verändern unsere Standpunkte und Meinungen, und dadurch auch unsere „Wahr-Nehmung“.
Wenn wir es zulassen, erweitert die Wahrheit unseren geistigen Horizont, was uns wiederum zu immer neuen Einsichten und Erkenntnissen „DER WAHRHEIT“ verhilft! Starre Dogmen, festzementierte Ansichten und verbissene Begründungen sind, wenn wir sie als absolut betrachten, immer der Tod der Seele, so geistvoll und richtig sie UNS im Moment auch scheinen mögen. Hüten wir uns also davor, unsere momentane Sichtweise und unseren jetzigen Standpunkt zu einem unveränderbaren Glaubensdogma zu machen; wir würden damit weder uns selbst, noch unseren Mitmenschen eine wirkliche Hilfe sein.
Gibt es denn dann für uns keine objektive, keine alles umfassende Erkenntnis und Sicht „DER WAHRHEIT“? Oder anders herum gefragt, gibt es einen Standpunkt, das Land der Wahrheit in all seiner Vielfalt und mit all seinen Formungen, in all seiner Gestaltung so zu sehen, wie es wirklich ist? Gibt es einen Bewusstseinszustand, von dem aus man das Leben so sehen kann, wie es wirklich ist? Ja, solch einen Standpunkt gibt es: Er ist auf dem Gipfel des Berges zu finden, dort wo Gott wohnt! Von hier aus kann man sowohl den Berg von oben betrachten, als auch die Landschaften, die ihn umgeben. Doch auf den Gipfel des Berges muss man erst einmal gelangen, ihn muss man mit viel Geduld und Mühe erklimmen, ein Leben lang. Alle Wahrheits- und Gottsucher, die immer wieder den schützenden Hafen verlassen und sich mit ihrem Lebensboot dem Kampf mit den (inneren) Elementen und Naturgewalten gestellt haben, und sich ihm auch heute noch stellen, waren und sind auf dem Weg zu diesem Gipfel. Und nur von denen, bei denen Worte und Taten übereinstimmen, können wir davon ausgehen, dass sie von einem hohen Standpunkt, oder sogar vom Gipfel aus das Leben betrachtet haben. Ihr Problem war und ist es bis heute, das, was sie gesehen haben in Worte zu kleiden, die von den Menschen im Tal verstanden werden.
Ich bin davon überzeugt, dass sich alle scheinbaren Gegensätze und Widersprüche auflösen werden, wenn wir uns auf das Wesentliche des Lebens besinnen, auf die Liebe. Wir leben um zu wachsen und zu gedeihen, an Leib, Seele und Geist. Dies ist der universelle Anspruch, den ein jeder Mensch mit seiner Geburt auf die Erde mitgebracht hat. Mit diesem Erbteil in unserer Seele haben wir gleichzeitig auch eine Sehnsucht nach Vollendung und Vollkommenheit in unser Herz gelegt bekommen. Diese große Sehnsucht des Lebens nach sich selbst, lässt uns nach Glück, Freude, Harmonie und Lebenserfüllung suchen. Sie treibt uns alle voran, sowohl den Materialisten, wie auch den Heiligen. Sie alle sind unterwegs zum Berg Gottes, ob sie es wissen oder nicht. Doch nur wer diesen Weg im Mantel der Liebe zu Gott und zu seinen Mitmenschen geht, wird das Ziel erreichen.
Ich selbst wurde schon in jungen Jahren von der Sehnsucht nach einem höheren Leben ergriffen. Eine Sehnsucht, die mich durch viele Länder und Lehren unserer Erde trieb. Nachdem ich ein westlicher Yogi war, und auch den Lehren Buddhas gefolgt bin, wurde ich seltsamerweise in Indien – in Kalkutta – von Christus ergriffen. Ich durfte in Ihm die menschgewordene, also die inkarnierte Liebe Gottes nicht nur erkennen, sondern auch erfahren. Ich durfte Seine Gegenwart lebendigst in mir spüren, nachdem ich von Ihm in meinem geistigen Hochmut und meiner spirituellen Eitelkeit zu Boden geworfen wurde. Er zeigte mir wer ich in meinem Inneren noch immer war – trotz all meiner Bemühungen – indem Er mir meine dunkelsten Kellerräume zeigte. Erst nachdem alles in mir zerbrochen war, und ich wörtlich auf einer Straße in Kalkutta schluchzend auf dem Boden lag, wurde ich von Jesus als ein neuer Mensch erhoben. Danach bin ich für drei Monate über 200 Kilometer mit Jesus durch die Bergwelt des Himalaya gelaufen. Hier hat Er mir die Tore in Sein Reich geöffnet und mich in Seinen Weg zu Vater-Gott eingeweiht.
Aus meinem eigenen Suchen weiß ich, wie schwer es sein kann, den wirklichen Christus zu erkennen wenn man jung ist, und dazu noch im seichten Volksglauben des Namenschristentums aufgewachsen ist. In meiner Jugend war es hipp einen Guru zu haben, oder Buddhist zu sein. Als ich dann mit 23 Jahren als Jesusnachfolger wieder in Deutschland ankam, stieß ich erst einmal auf Unverständnis. „Was, du bist in Indien Christ geworden? Einfach nur Christ! Was ist denn mit dir passiert?“ Diese Frage habe ich damals nicht nur einmal von meinen alten Freunden und Weggefährten gehört. Vielleicht musste ich auch aus diesem Grund in eine fremde Kultur und Religion eintauchen und nach Indien – dem Land meiner Sehnsucht – reisen, damit dieser Vorhang zwischen meiner suchenden Seele und dem rufenden Christus zerreißen konnte. Damit ich erkennen konnte, dass Indien für mich damals nur eine letzte äußere Analogie für den Himmel in meinem Inneren war, von wo mich der Sehnsuchtsruf der Vaterliebe Gottes erreichte. Indien war nur das Synonym für das innere Land meiner Sehnsucht! Nach meiner Rückkehr nach Deutschland, habe ich vielfältige, zum Teil leidvolle Erfahrungen in Kirchen und Gemeinden gemacht, die ein eigenes Buch füllen würden.
Halten wir also fest: Die tiefen Wahrheiten des Lebens können nicht so einfach über einen Buchstaben oder ein Wort vermittelt und aufgenommen werden, nach dem Motto: „Ich hab‘s gelesen und jetzt weiß ich‘s.“ So einfach ist das nicht. Wir interpretieren die Schriften zunächst einmal nach unserem Verständnis mit unserem geistigen Horizont, und meist aus der Tradition unserer Glaubensgemeinschaft heraus. Auch wenn wir dahinter nur zu gerne das Wirken des Geistes Gottes erkennen möchten, so interpretieren wir geistige Offenbarungen zu oft, letztlich mit unserem „Seelen- oder Mentalbewusstsein“. Und doch brauchen wir alle auf unserem Lebensweg Glaubensformeln und Glaubensbegründungen; sie dienen uns als fester Rahmen für unsere geistige „Ent-wicklung“. Ohne diese Rahmen und Haltepunkte würden wir besonders in der Anfangsphase unserer Pilgerreise in die Irre laufen oder gar untergehen. Diese Begründungen unseres Glaubens sind wie ein Boot, das uns sicher über einen See trägt. Doch wenn man dann am anderen Ufer ankommt und neues Land betritt, dann macht es keinen Sinn mehr das Boot auf dem Rücken weiterzutragen, in der Meinung, dass es einem hier genauso gute Dienste leisten kann. Diese, unsere „bis hierhin gesammelten Erfahrungen und Wahrheiten“ werden also zu beschwerendem Ballast, wenn wir nicht bereit sind uns für die Veränderung und „Weiter-ent-wicklung“ unserer Seele und unseres Glaubensverständnisses zu öffnen. Das Festhalten an Vergangenem, wird uns mit der Zeit als eine Last zu Boden drücken. Jesus sagte in diesem Zusammenhang zu seinen Jüngern: „Wer seine Hand an den Pflug legt, und dabei nach Hinten schaut, der ist nicht tauglich für das Reich Gottes.“
Es geht immer wieder um Aufbruch und Loslassen auf unserem Weg zum Berg DER WAHRHEIT, oder zur QUELLE DES LEBENS. Alle unsere Erkenntnisse scheinen so lange vorübergehend und wandelbar zu sein, bis „unsere Wahrheiten“ ungetrübt das Bild des Berges „DER WAHRHEIT“ widerspiegeln. Dies ist eine der Erkenntnisse, die mir einige Zeit zu schaffen machte. Wenn ich Eines während meines Lebens – oft leidvoll – erfahren habe, so ist es der Verlust oder die Aufgabe von lang gepflegten geistigen Begründungen und „MEINENgeistigen Wahrheiten“. Wenn der Berg uns ruft, müssen wir bereit sein alles loszulassen woran wir uns bis dahin festgehalten haben. So wie Petrus sein Boot und seine Netze verlassen musste, „mit denen er bis dahin gut gefischt und seine Familie ernährt hatte“. Als der Herr ihn zu sich rief, musste er seine alte Liebe, sein bisheriges Lebenselement verlassen, um seine Bereitschaft zu zeigen Größeres zu empfangen. Er musste auch seine Lebenssorge um sich und seine Familie hintenanstellen, und alles in die Hände des Christus legen. Wenn uns die Wahrheit mit Neuem beschenken will, so müssen wir unsere Hände erst einmal leer machen, also loslassen. Man soll den neuen Wein nicht in die alten Schläuche füllen, rät uns Jesus, da hierdurch nur Konfusion, Verlust und Schmerz entsteht.
„Komm und sieh!“ Jesus setzte bei den Suchenden die Bereitschaft voraus, die Augen für Neues zu öffnen, ansonsten sie die von Ihm geoffenbarten Wahrheiten nicht erkennen würden. Es geht also um Lernprozesse und um die Bereitschaft, alles was Sie bis heute für „richtig, wahr und erprobt“ gehalten haben, erst einmal beiseite zu legen. Nicht um es zu verwerfen, sondern um sich ohne beschwerendes Gepäck auf die Reise zum Berg der Wahrheit zu machen. Dieser stand, und steht zu allen Zeiten, fest gegründet und alles überragend, in einem Land, dass alle Wahrheitssucher durchmessen müssen! DIE WAHRHEIT ist niemandes Eigentum, sie gibt ihre Schätze nur dem kund, der sich ihr demütig und uneigennützig nähert. Den Stolzen und Hochmütigen, den Krämern und Kaufleuten, bleibt sie nur ein harter Fels, an dem alle geistige Eitelkeit zerschellt. DIE WAHRHEIT - im Wort verhüllt und verborgen -, bleibt allen ein Stein des Anstoßes, die sich nur in einem diesseits bezogenen Lebensmodel oder im toten Buchstaben begründen.
Ich werde Sie im Folgenden auf einige Dinge hinweisen, die ich mir aus meinem bisherigen Glaubensverständnis heraus erst mit Willensmacht, gegen meine religiöse Gewohnheiten und inneren Widerstände, erkämpfen musste. Ich konnte viele Wahrheiten erst erkennen, als ich bereit war, alle scheinbar sicheren „Glaubensschablonen, stichhaltige Begründungen und sogenannten zementierten Wahrheiten“ loszulassen. So hoffe ich auch, dass ich mit meinen Erkenntnissen anderen Menschen eine Hilfe sein kann, auf ihrem Weg zur inneren Freiheit dieses „wunder-vollen“, und zugleich „schrecken-vollen“ Lebens.
Noch eine Bitte an all jene Christen, welche hinter allem, was nicht IHREM Glaubensvokabular und IHRER Theologie entspricht, einen listigen Angriff der Finsternis vermuten. Gerade Sie möchte ich hier bitten: „Richten und urteilen Sie nicht über mich oder dieses Buch, bevor Sie es nicht bis zum Ende durchgelesen haben. Geben Sie dem Wind Gottes die Chance und das Recht, zu wehen WO und WIE ER WILL.“ (Joh. 3,8). Und beachten sie auch das Wort aus Matth. 13,52:
„Darum ist jeder Schriftgelehrte, der im Reiche der Himmel unterrichtet ist, gleich einem Hausvater, der aus seinem Schatze NEUES UND ALTES hervorbringt.“
Anmerkung:
Die Bibelzitate wurden folgenden Bibelmodulen (MyBible Version 1,604) entnommen. Elberfelder Bibel 1871, Schlachter Bibel 1951, Luther 1545 und 1912 und der Zürcher Bibel 1931
Wo es mir für eine klarere Aussage richtig erschien, habe ich Textteile aus den verschiedenen Bibeln kombiniert. Die in (Klammern) eingefügten Worte oder Inhalte sind von mir beigefügt. Ich versuche hierdurch einen geistigen Sachverhalt zu verdeutlichen, der nicht offensichtlich aus dem Buchstaben hervorgeht.
Alles Sichtbare gründet im Unsichtbaren
alles Hörbare im Unhörbaren.
Alle Materie ging aus dem Geistigen hervor und steht dadurch nicht nur in einem kausalen Zusammenhang mit seinem geistigen Ursprung, sondern auch in einer permanenten kausalen Verbindung. Man könnte auch sagen, dass die Materie der Schatten des Geistes ist. Dadurch kann der Kundige die Bewegungen des Geistes, auf der Schattenebene der Materie ablesen.
Ist es von daher also vermessen, nach den Wahrheiten des Lebens zu suchen, auch nach den letzten Wahrheiten? Ist es vermessen Gott verstehen und erfassen zu wollen? Wenn ja, dann müssen wir uns damit abfinden, dass unser aller Leben ein Leben in Irrtum und geistiger Finsternis bleiben wird. Wir müssen uns damit abfinden, dass der religiöse Fanatismus uns auch in Zukunft das Leben zur Hölle machen wird, weil aus ihm Krieg und Elend über die Menschen kommen wird. Wir Christen werden uns auch damit abfinden müssen, dass wir in alle Ewigkeit ein zerrissener Glaubensleib bleiben werden, ohne Chance auf eine „umfassende Erkenntnis DER WAHRHEIT“. Das Wort Jesu, dass wir DIE WAHRHEIT erkennen werden und dass „DIE WAHRHEIT“ uns frei machen wird, bliebe nur ein frommer Wunsch, der sich nie erfüllen würde. Und auch der Verheißung, dass es dereinst nur eine Herde und einen Hirten geben wird, können wir so lange nicht vertrauen, wie wir uns der Tatsache verschließen, dass alle Menschen aufgerufen sind die letzten Wahrheiten zu suchen und zu finden. Diese Suche beschränkt sich nicht alleine auf dieses kurze irdische Dasein, sondern sie ist eine Aufforderung des Lebens, solange das menschliche Ich-Bewusstsein existiert. Die Suche nach dem Reiche Gottes sollte von daher die vorrangigste Aufgabe unseres Lebens sein. Solange wir nicht alle die Freiheit und den Frieden in der EINEN WAHRHEIT gefunden haben, solange wird es auch Kriege, Ungerechtigkeit, falsche Begriffe von Gott und den religiösen Fanatismus auf der Erde geben.
Es ist die einzige wirkliche Lebensalternative, die wir angesichts der vielfältigen Bedrohungen unseres Zusammenlebens haben. Denn es ist die Vision, die Gott vom Leben hat und diese Vision will Er verwirklichen. Ob früher oder später, das liegt bei uns. Wenn wir auf das aktuelle Zeitgeschehen schauen, so kristallisieren sich zwei Möglichkeiten unserer gemeinsamen Zukunft heraus – leben oder untergehen.
Hinter all unseren Problemen und „menschlichen Ansichten“, geht es immer um die Frage nach DER WAHRHAFTIGKEIT DES EINZELNEN UND DER WAHRHEIT FÜR ALLE MENSCHEN. Ist das nicht seltsam, dass es überall um diese eine Frage geht? Bei der Justiz angefangen, über die Religionen, bis zu den Naturwissenschaften, alle fragen und suchen nach „DER WAHRHEIT“ und nach den letzten Antworten, welche das Leben erklären können. Jesus sagte einst von Sich: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Diese Aussage ist für einen ungläubigen Menschen jedoch zuerst einmal nur eine anmaßende Behauptung. Der Atheist wird uns darauf antworten: „Das kannst du so glauben, wenn es dich glücklich macht, aber für mich hat das keinerlei Beweis- oder Überzeugungskraft. Es ist ganz einfach nur die Behauptung von einem Menschen!“ Was also ist Wahrheit, was ist das Leben? Ist es in äußeren Worten zu finden? Welche Botschaft liegt IN diesen Worten Jesu, dass Er DIE WAHRHEIT ist? Welche Tür oder Dimension zum Leben will Er uns hier öffnen?
Joh. 18,37-38
„Da sprach Pilatus zu Jesus: Also du bist ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, daß ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, auf daß ich von DER WAHRHEIT Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.“
Alles, was Jesus damals tun konnte, und was auch wir heute tun können, ist also, einen Menschen auf die Realität EINER OBJEKTIVEN WAHRHEIT hinzuweisen und ihn für diese Wahrheit zu interessieren. Sich auf den Weg machen, um einen Einblick in diese Wahrheit zu bekommen, das muss jeder Mensch selber tun. Wer die Wahrheit ernsthaft sucht, der wird sie auch unweigerlich finden. Jesus sagt im obigen Zitat: „ … der aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.“ Es muss wohl aber heißen: Der in der Wahrheit ist, der hört Seine Stimme. Aber wo ist die Stimme Jesu zu hören, die angeblich jeder wahrnehmen kann, der aus oder in der Wahrheit ist? Sie kann nur aus unserem Inneren kommen, denn Jesus sagte auch: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch“(Lukas 17,29). Die Wahrheit kann sich alleine aus dem Reich Gottes, über unser Herz, in die Welt ergießen, da alles in diesem Reich WAHRHEIT ist. Das heißt für uns aber auch, dass wir alleine über unser Herz auch Zugang in das Reich Gottes bekommen. Wenn ich hier vom Herzen spreche, so meine ich nicht das organische Herz, sondern das geistige Herz auf einer höheren Daseinsebene. Hier ist der Ort, wo unsere Gedanken und Gefühle entstehen, wo wir Ideen entwickeln und Entschlüsse fassen, wo wir lieben und leiden. Auch das organische Herz ist nur der Schatten, oder das materielle Abbild eines höheren, geistigen Organs, einer höheren, geistigen Wirklichkeit!
Wenn ein Mensch ernsthaft nach Wahrheit, Liebe, Leben oder Gott sucht, dann wird er in jedem dieser einzelnen Begriffe auch die anderen Qualitäten finden. Denn wer das Leben sucht, der wird Gott finden, und wer Gott sucht, der wird das Leben und die Liebe finden, und wer die reine Liebe in seinem Leben erfährt, der hat auch die Verbindung zur Wahrheit und zum Leben in sich gefunden. Denn Gott, die Wahrheit, das Leben und die Liebe sind ein und dasselbe. Im ersten Korintherbrief wird uns indirekt gesagt, dass Gott ein großes Interesse daran hat, dass wir uns auf den Weg machen, um Ihn in Seiner ganzen Tiefe zu erkennen.
1.Kor. 2,10-14
„Uns aber hat es Gott geoffenbart durch den Geist. Denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen der Gottheit. Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes.“
„Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt worden ist. Und das verkünden wir auch, nicht mit Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern mit Worten, die vom Geist gelehrt sind, indem wir Geistiges für Geistbegabte deuten. ….. Ein natürlicher (Verstandes) Mensch aber nimmt die Dinge, die des Geistes Gottes sind nicht an; denn sie sind ihm Torheit, und er kann sie nicht erkennen, weil sie geistig beurteilt werden müssen.“
Haben Sie also nicht nur den Mut, ihren eigenen Geist zu aktivieren, sondern haben sie den Mut, sich dem Geist Gottes zu öffnen, der Sie in die Tiefen Seines eigenen Wesens einführen will. Sie haben ein Recht darauf, die Geheimnisse und die geistigen Schätzen des Reiches Gottes zu ergreifen, denn sie sind Ihr Erbteil. „Mein Erbteil!“, werden Sie erstaunt fragen, „Warum mein Erbteil?“. Ganz einfach, weil Gott Sie dazu berufen hat Sein Kind zu sein. Ein in allem vollkommenes Kind Seiner Liebe! Gott will Sie zu einer Lebensvollendung und Lebensfülle führen, die ihr jetziges Vorstellungsvermögen nicht zu erfassen vermag. Doch dies ist das Ziel, das er den Menschen gestellt hat. Ergreifen wir also den Pilgerstab und machen wir uns auf den Weg in die Welt unseres inneren Geistes, um den Berg der Wahrheit zu suchen und zu finden.
Ich will zu Beginn einige einfache Fragen stellen, über die Sie sich vielleicht noch nie Gedanken gemacht haben. Es sind Fragen, die auf den ersten Blick unbedeutend für die Bewältigung unseres Alltags sind. Es sind religiöse, für manchen auch philosophische Fragen. Sie dienen uns aber dazu, uns in unserem Alltagsbewusstsein von den weltlichen Gedanken-Containern zu lösen, in welchen wir uns in der Regel bewegen. Es gilt also einen höheren Standpunkt der Lebensbetrachtung einzunehmen, als es uns der Alltag mit seinen vielfältigen Verpflichtungen und Ablenkungen abverlangt.
Das „Reich Gottes“ wird im Neuen Testament namentlich 122 Mal erwähnt oder in seinem Wesen dargestellt.
Frage: Was ist unter dem Begriff des Reiches Gottes zu verstehen? Ist nicht die gesamte geistige und materielle Schöpfung das Reich Gottes?
Antwort: Im absoluten Sinne ist alles, was jemals ins Dasein trat und noch treten wird, Teil des Reiches Gottes. Ja, es ist sogar ein Teil Seines Wesens! Denn was aus Gott hervorgegangen ist, ist im absoluten Sinne auch ein Teil von Ihm. Im absoluten Verständnis oder Sinn kann es nichts außerhalb Gottes geben, weil Gott alles mit Seinem geistigen Wesen umfasst und erfüllt. Gott aber ist unendlich und ohne Begrenzung.
Frage: Wenn Gott unendlich ist, und es kein Dasein oder Leben außerhalb von Ihm gibt, so ist letztlich auch die sogenannte Hölle IN Gott und nicht außerhalb von Ihm. Alle Ungerechtigkeiten, Verbrechen und Gewalttaten, alle Kriege und Völkermorde spielen sich dann ja auch in Ihm ab, da es keinen Raum außerhalb Gottes – des Allumfassenden – gibt. Kann das sein?
Antwort: Ja, im absolutenSinne ist ALLES in Gott, in Seinem geistigenWesen, auch Himmel und Hölle, Engel und Teufel, Sünder und Heilige!
Frage: Was ist dann aber mit dem Begriff oder der Eingrenzung des in der Bibel genannten „Reiches Gottes“ gemeint, in das wir doch erst noch eintreten sollen? Was ist dann mit der „Hölle“ und dem „Himmel“ gemeint? Beides sind doch scheinbar verschiedene polare Optionen für unsere Seelen, die sich unvereinbar gegenüberstehen, sich also ausschließen?
Antwort: Wenn es auch nichts außerhalb des geistigen Wesens Gottes geben kann, so kann es aber Lebensformen oder Lebensdarstellungen in der Gottheit geben, welche sich aufgrund des ihnen von Gott verliehenen freien Entfaltungsraumes NICHT in der göttlichen Lebensordnung bewegen, sondern sich außerhalb von dieser Ordnung befinden. Ist es eine Ich-bewusste Lebensform, mit freiem Willen, so haben wir es hier durchaus mit einem Widergeist zu tun, welcher sich nicht „im Reich der göttlichen Ordnung“ bewegt. Wir müssen darum unterscheiden zwischen:
Einer Welt und Wesen, welche nur im absoluten Sinne im alles umfassenden Reich Gottes existieren, die sich räumlich jedoch in einer Parallelwelt, außerhalb der Ordnung des Reiches Gottes selbst bestimmen. Diese Welt ist der Bereich des Dualismus oder die grobmaterielle Schöpfung, die man auch als eine Fall-Welt bezeichnen kann, weil sie sich nicht mehr in der ursprünglichen, ersten Ordnung Gottes befindet. Dieser Bereich wird auch als eine Welt der Illusionen und Täuschung innerhalb der alles umfassenden Wesenheit Gottes bezeichnet. In der Lehre Jesu oft auch mit „der Welt der Lüge“ oder „Finsternis“ angesprochen. Daraus ergibt sich die für manchen wahrscheinlich sehr erstaunliche Tatsache, dass nicht nur die Welt, die er bewohnt, sondern der gesamte kosmische Raum, mit all seinen Planeten, Teil dieser Fall-Welt ist, und sich in einem gerichteten Zustand befindet. (Dies werde ich später noch genauer darlegen.)
Neben dieser „relativ“ kleinen Welt des materiellen Universums, existiert jedoch noch eine Welt, welche sich innerhalb der ersten, göttlichen Ur-Schöpfungsordnung bewegt. Hier leben die personalen Wesen oder Bewohner dieser Welten, in einer geistigen Einheit mit Gott. Diese rein geistige Welt ist die ursprüngliche und ewig andauernde, eigentlich reale Welt oder geistige Ur-Schöpfung, aus der alle weiteren Daseinsformen oder Schöpfungen hervorgegangen sind. Allein diese noch in der Ur-Ordnung stehende Welt, wird in der Bibel mit dem Begriff des „Reiches Gottes“ angesprochen.
Diese geistige Welt ist also das eigentliche Original. Unsere Materiewelt ist nur ihr verzerrtes Abbild oder ihr Schatten. Da das materielle Universum aber aus dieser geistigen Welt hervorgegangen ist, so ist es logisch, dass es auch in irgendeiner Form, in dieser ersten Realität integriert ist. Auch können wir davon ausgehen, dass, wenn unsere materielle Fall-Welt nur der Schatten der Wirklichkeit ist, es in der eigentlichen Realität oder Schöpfung auch die Ur-Formen, Ur-Farben und Ur-Klänge gibt. Sie stellen sich jedoch dem Betrachter in einer ungleich vollkommeneren, lebendigen Art dar. Wir werden also in der jenseitigen Welt nicht auf irgendetwas Erhabenes verzichten müssen, als würde es z.B. die Schönheit einer Blume, eines Baumes oder des Meeres nur auf der Erde geben. Die Vorstellung von einem rein energetischen geistigen Leben, in einer höheren Dimension, ohne Formen und Sinneswahrnehmungen, ist daher vollkommen irrig. Das Schöne, Wahre und Gute hat seinen Ursprung immer im Geistigen, aus dem die Formen nicht nur hervorgehen, sondern in dem sie sogar hier auf der Erde in ihrer Erscheinlichkeit gründen.
Frage: Woher kommt dann aber die Spaltung innerhalb dieses absoluten Reiches Gottes, dieser Riss, der die Schöpfung Gottes in zwei Teile trennt und sie aus der Einheit in die Zweiheit/Dualität, aus dem freien Fließen in die Verdichtung/Verhärtung und aus dem Licht in die geistige Finsternis gestürzt hat?
Antwort: Von diesem Riss, oder den zwei Welten, wird in der Bibel oft gesprochen. Jesu Aussage „Mein Reich ist nicht von (oder in) dieser Welt“, ist einer Seiner deutlichsten Hinweise auf das Vorhandensein zweier Welten oder Schöpfungsbereiche. Auch Seine Aussage, dass man nicht Gott und der Welt zugleich seine Liebe schenken kann, weist auf diesen Sachverhalt hin. Ich bin mir darüber im Klaren, dass es in einer Zeit der Gleichmacherei und der Aufhebung von Gut und Böse nicht populär ist, auf diese zwei Welten und ihre eigenen Gesetze und Lebensmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Auch ein Teil der Christen scheint sich gerade „von den Altlasten“ befreien zu wollen, um mit dem Zeitgeist des 21. Jahrhunderts kompatibel zu sein. Doch wenn wir kein Verständnis des Ursprungs der Dualität – also des Risses in der Schöpfung – erlangen, oder das konkrete Vorhandensein von Gut und Böse leugnen, um in einer verzweifelten Gleichmacherei unser kleines irdisches Glück zu retten suchen, dann bewegen wir uns auf einer gefährlichen Gratwanderung und täuschen uns selbst. Wir sind dann nicht bereit in unsere geistigen Kellerräume hinabzusteigen, um dort unserem Schatten zu begegnen und Ordnung zu schaffen. Wir wollen die Stimme Gottes, in Form unseres Gewissens nicht hören, um uns weiterhin vorbehaltlos den Freuden der Welt – den Illusionen des Schattenreiches – hingeben zu können.
Frage: Aber warum können wir denn nicht Gott und der Welt dienen und uns an dem Besten von beiden Seiten erfreuen?
Antwort: Weil hier zwei Geisteskräfte miteinander in einem Konflikt liegen, die zwei grundverschiedene Ziele anstreben. Das heißt, der Versuch, beiden Seiten gerecht zu werden, würde und wird einen jeden Menschen mit der Zeit in unerträgliche innere Konflikte stürzen und ihn letztendlich seelisch zerreißen, wenn er es ernst mit der Suche nach der Wahrheit nimmt. Ich glaube, dass die mangelnde Erkenntnis dieser beiden Lebensmodelle – Reich Gottes orientiert und Welt orientiert –, heute viele Menschen in innere Konflikte stürzt, und für die um sich greifenden Depressionen, auch unter Gläubigen, mitverantwortlich ist. Dieser ständige Eiertanz zwischen Gott und der Welt, zwischen Licht und Finsternis, zwischen Selbstbetrug und Wahrheit, zerrüttet jedes Seelenleben. Es fehlt eine eindeutige Erkenntnis des wirklichen Sachverhalts unseres Lebens, darum es kaum noch zu einer klaren Lebensentscheidung kommt. Darum werden wir heute so leicht vereinnahmt und fremdgesteuert!
Was wir heute in der modernen Gesellschaft erleben, ist eine gewisse Frustration und ein inneres Aufgeben in Bezug auf die Hoffnung, dieses Erdenleben könne bei all dem Einsatz den man tagtäglich leistet, bei all der Geschäftigkeit für diese Welt, auch noch so etwas wie Glück und Frieden abwerfen. Wir bewegen uns alle mehr oder weniger in einem Hamsterrad, das uns in seiner immer schneller werdenden Drehung nicht mehr nach unserem Wohlbefinden oder unserer Meinung fragt. Alles scheint sich ohne Gegenwehr dem Diktat der Gewinnoptimierung, des wirtschaftlichen Wachstums und des materiellen Wohlstandes unterworfen zu haben. Die Lebensfrustration greift aber auch mehr und mehr unter gläubigen Menschen um sich, die oft vergeblich versuchen, ihr Alltagsleben auf der Grundlage ihres Glaubens grundlegend zu verändern. Auch sie fühlen sich Sachzwängen und dem Diktat der modernen Welt unterworfen. Doch sie können nicht vergessen! Sie haben einmal einen Blick in jenes andere Reich getan und einen Hauch von dem wahrgenommen, wonach sich ihre Seelen tief im Inneren sehnen. Doch ehe man sich versieht, ist man „aus seinen himmlischen Träumen“ wieder auf dem harten Boden der Wirklichkeit „unserer Welt“ aufgeschlagen, und sucht weiter nach einer umfassenden Lösung für sein Leben. Das so oft fehlende geistige Fundament für ein wirklich neues Leben, ist eine persönliche und intime Gottesliebe und Gotteshingabe. Ohne dieses Fundament wirklicher Hingabe und Gottesliebe, ist jedoch unser Glaube, all unsere Erkenntnis, nur eine hohle Glocke oder eine schallende Zimbel.
Wie aber öffnet der moderne, verstandesdominierte Mensch der heutigen Zeit die Schatzkammer seines Herzens wieder, um sich von dieser selbstlosen Gottes- und Nächstenliebe ergreifen zu lassen? Für die meisten Menschen ist heute der Weg des Verstehens und Begreifens, bis zu einem bestimmten Punkt, „Not-wendig“, um den Schlüssel für diese Türe in das innere Reich des Herzens wiederzufinden. Mit einem „blinden Glauben“ kommen wir hier nicht weiter, sondern wir verrennen uns da eher in zahlreiche Irrtümer und falsche Verhaltensweisen. Dieses Buch ist so aufgebaut, dass es über die Erkenntnis zur Liebe, und damit zur Pforte in das innere Wesen des Reiches Gottes führt. In unserer Zeit kommt der tieferen Erkenntnis der geistigen Zusammenhänge des Lebens, und des Schöpfungsplanes Gottes, eine enorm große Bedeutung zu, um einem allein diesseits orientierten, weltlichen Leben, und einer materialistischen Wissenschaft ein Gegengewicht zu setzen. Doch Vorsicht, die alleinige Erkenntnis des Sachverhaltes genügt nicht, um „dem Reich Gottes“ ein tragfähiges Fundament in uns zu schaffen! Wir müssen gleichzeitig auch ein ganz praktisches Lebenskonzept „in dieser Welt“ entwickeln, welches uns das geistige Leben, auch in der Fall-Welt, ermöglicht.
Wenn ich oben und im Weiteren von einer „Fall-Welt“ spreche, so sollten wir uns neben den von Menschenhand gestalteten Schöpfungen in der Welt jedoch auch darüber im Klaren sein, dass es sich bei der naturmäßigen Schöpfung Gottes, also dem Planeten Erde, mit seiner vielfältigen Flora und Fauna, um eine „Gnadenwelt aus der Liebe Gottes“ handelt. Sie wurde uns zur „Bewusstwerdung unseres Geistes und zur Ausreifung unserer Seele“ gegeben. Diese wunderbare Schöpfung Gottes ist Seine wortlose Bildersprache an uns Menschen, mit welcher Er uns Seine ganze Liebe offenbaren will! Mit dem Begriff „Welt“, ist also in der Bibel vor allen Dingen ein geistiges Prinzip oder eine Geisteshaltung „innerhalb dieser Fall- und Gnadenwelt“ angesprochen, welche uns mehr und mehr von der Erkenntnis Gottes und Seiner Lebensordnung entfernen will. Dieser wider die Ordnung Gottes gerichtete Wider-Geist oder Anti-Geist, drückt sich im Wesentlichen durch jene mannigfaltigen Schöpfungen und Erfindungen der menschlichen Seele aus, welche uns heute vor enorme Probleme stellen. Wenn sich das Reich Gottes durch Harmonie und Ordnung ausdrückt, so drückt sich dieser Anti-Geist durch Unordnung und ein zunehmendes Chaos aus. Die „Un-Ordnung“ ist das innere Wesen dieses Anti-Geistes. Darum ist es sein Ziel, unsere Welt in ein unkontrollierbares Chaos zu stürzen, wodurch sich die höchste Form seiner Macht und Herrschaft über diese Welt und uns Menschen ausdrücken würde. Leider stellen sich heute zu viele Menschen unbewusst diesem Anti-Geist und seinen Plänen, als williges Werkzeug zu Verfügung. Eben weil sie keine Erkenntnis der Zusammenhänge haben, oder es nicht für möglich halten, dass sie sich nicht selbst bestimmen, sondern Marionetten in der Hand einer ihnen unbekannten Macht sind.
Durch die sogenannten „freien Wissenschaften“, haben wir in den letzten hundert Jahren, mit zunehmendem Glaubenszerfall, unkontrolliert die Büchse der Pandora geöffnet, und stehen jetzt am Abgrund der menschlichen Zivilisation. Wir haben dieser ursprünglichen Gnadenwelt Gottes die Fratze der egoistischen Ausbeutung, des Missbrauchs und der Machtausübung „um jeden Preis“ aufgedrückt. Wir haben diese Welt durch den Missbrauch der in uns liegenden Schöpferkräfte so verändert, dass die ursprüngliche Ordnung in ihren Kräften und Verhältnissen heute gravierend gestört ist. Diese Unordnung wird sich gesetzmäßig gegen uns selber kehren, wenn der Kipp-Punkt erreicht ist. Denn was wir säen, das werden wir auch ernten. Dies ist das universelle Gesetz von Ursache und Wirkung, das dem Leben seinen Bestand sichert. Um uns vor dieser Katastrophe zu bewahren, sprach Jesus immer wieder davon, dass sich die Menschen zwischen Gott und der Welt entscheiden müssen, zwischen einem Leben in gegenseitiger Achtung und Liebe und einem „Ego-zentrierten“ Leben, welches uns den geistigen Tod und unendlich tiefes Leid bescheren würde. Dass es durch diese Entscheidung für die Liebe, Barmherzigkeit und das Gedeihen allem Leben gegenüber, zu Konflikten mit jenen Menschen kommen würde, welche durch Reichtum, Macht und Genussleben ihre Ego-Natur befriedigen wollen, hat Jesus vorausgesagt.
Joh.15,18: „Wenn die Welt euch haßt, so wisset, daß sie mich vor euch gehaßt hat.“
Joh.15,19: „Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihrige lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt (herausgelöst) habe, darum haßt euch die Welt.“
Joh.17,14: „Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehaßt, weil sie nicht von der Welt sind, gleichwie ich nicht von der Welt bin.“
In den Abschiedsreden Jesu drückt sich Sein geistiger Kampf um die Seele des Menschen sehr deutlich aus. Das oben zitierte Wort „Hass“, scheint uns aufgeklärten Menschen in diesem Zusammenhang ein wenig übertrieben und nicht mehr zeitgemäß zu sein, man würde es gerne durch Verachtung bzw. „verachtet“ ersetzen. Wir Wohlstandschristen sollten jedoch bedenken, dass wir derzeit die größte Christenverfolgung erleben, und dass unseren Brüdern und Schwestern – vor allem im Vorderen Orient und in Asien – der blanke Hass entgegenschlägt. Sie werden oft auf bestialische Weise getötet, nur weil sie das Kreuz tragen und sich zu Christus bekennen. Menschen in islamischen Ländern müssen mit der Ausstoßung aus der Familie oder gar dem Tod durch eigene Familienangehörige rechnen, wenn sie sich zu Jesus Christus als ihren Erlöser bekennen. Ich bin überzeugt, dass auch uns bekennenden Christen hier in den sogenannten Demokratien ganz schnell mit Hass begegnet würde, wenn wir nicht ständig mit der Welt buhlen würden, sondern die Bergpredigt und unser Christsein kompromisslos vor den Augen „der Welt“ leben würden. Das Mäntelchen der Zivilisation ist nur sehr dünn und wärmt uns nur so lange, wie es uns selbst gut geht und wir nicht an der gesellschaftlichen Ego-Norm eines genuss- und konsumorientierten Lebensstils rütteln. Solange wir als Verbraucher unsere weltliche Konsumpflicht erfüllen und unseren Glauben auf das Privatleben und den Sonntagsgottesdienst reduzieren, ist „für die Welt“ alles in bester Ordnung! Wehe aber dem, der dem Weltgeist oder Weltsinn mit einer anderen Lebensphilosophie entgegentritt, welche von „Menschlichkeit und Ausstieg aus dem Konsumwahn“ spricht, und nicht die ständige Steigerung des Bruttosozialproduktes und das unbegrenzte Wachstum, in einer endlichen Welt, anbetet. Wenn wir es also wagen sollten, unserem Glauben auch Taten folgen zu lassen und ein anderes Lebenskonzept für uns erwählen würden, das nicht mehr konsumorientiert jeder Modeerscheinung nachfolgt, dann würde man uns ganz schnell die Spielregeln unserer Welt vor Augen halten, mit der Aufforderung, sich doch bitte ordentlich am Gesellschaftsspiel zu beteiligen, andernfalls man ausgeschlossen werden kann. In dieser Hinsicht wird noch einiges auf uns zukommen.
Über eines sollten wir Wohlstandschristen in den Industrieländern uns im Klaren sein, wir sind bestenfalls Funktionsteilchen in einem industriellen Heidentum von Namenschristen, welches nicht zum Ziel hat, uns zu Menschen zu erziehen, sondern zu „Mitarbeitern und Verbrauchern“. Denn als solche werden wir in den Statistiken der Welt geführt! Ihre primäre Aufgabe sehen die Regierungen deshalb NICHT darin, ihren Bürgern zu einem seelisch gesunden Gedeihen und geistigem Wachstum zu verhelfen, sondern darin, die Bedürfnisse der globalisierten Industrie, der Banken und der Aktionäre zu befriedigen. Nicht unser menschliches oder ganzheitliches Gedeihen steht also im Vordergrund, sondern die Steigerung des Bruttosozialproduktes und der Exportzahlen. So bewegt sich der Heuschreckenschwarm des gottlosen Materialismus über den ganzen Planeten und verleibt sich auch die letzten Überreste sich selbst bestimmender Völker und Menschen ein. Wer glaubt, die Bildung von funktionierenden und harmonischen Familien und Gemeinschaften stehe auf der Prioritätenliste dieses profitorientierten antichristlichen Wirtschaftssystems ganz oben, der setzt sich nicht mit den Realitäten in unserer Welt auseinander. Jesus ruft uns auch hier auf, eine bewusste Entscheidung für ein Leben gegen den breiten und bequemen Strom „der Welt“ zu treffen. Wer sich zu diesem Schritt entschließt, trifft eine Entscheidung mit Folgen für das eigene Konsumverhalten. Er trifft aber auch eine Entscheidung, Verantwortung als Verbraucher zu übernehmen. Wissen Sie, was anderen Lebewesen in der Schöpfung Gottes angetan wird, damit Sie ein Hähnchen für 4,29 €uro im Supermarkt kaufen können? Wenn unser Leben nicht auch einen Widerspruch in unserer unmittelbaren sozialen Umwelt auslöst, dann stimmt etwas nicht mit unserer Nachfolge und unserer Lebens- und Wahrheitssuche. Jesus sagte ganz treffend: „Ihr könnt nicht zwei Herren dienen, Gott UND dem Mammon.“ (Matth 6,24)
Anhand der Bergpredigt können wir lernen, welche Art von geistigem Kampf wir zu kämpfen und wie wir ihn zu führen haben. Wir kämpfen dabei um die Freiheit der eigenen Seele, und um die Freiheit jener Menschen, die unsere Nächsten sind. Wer sich dabei nicht ALLEN Menschen mit Wohlwollen und Liebe zuwenden kann, sollte sich hüten das Schwert der Wahrheit und Gerechtigkeit in die Hand zu nehmen, er wird mehr kaputtmachen und knechten, als heilen und befreien. Er wird mehr zerstreuen, als sammeln. Das Schwert der Wahrheit und Gerechtigkeit ist jenes Schwert, von dem Jesus in Matth. 10,34 sprach: „Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ Es geht bei diesem Kampf nicht darum, mit hoch erhobenem Haupt stolz und angriffslustig der Welt zu trotzen, sondern darum, dem Gegenüber eine Hilfe und Stütze zu sein in seinen Lebensfragen und in seiner Lebensnot. Wir sollten uns nach jedem Gespräch mit einem Menschen fragen: „Habe ich jetzt diesem Menschen in seinem Anliegen, in seiner Not weitergeholfen, oder wollte ich nur etwas loswerden, was mich gerade selbst begeistert? Wollte ich vielleicht nur mir selbst mit meinem Auftritt etwas Gutes tun, mir ein gutes Gefühl, gute Energien, verschaffen? Dann habe ich leider mal wieder nur an mich gedacht und mein kleines religiöses Ego befriedigt, umhüllt mit dem Tarnmäntelchen des Gotteskriegers. Auch die Form der aggressiven Missionierung ist einer der größten Irrtümer des Christentums, und hat nichts mit der Nachfolge des Mannes aus Nazareth zu tun. Unsere Frage muss also immer die Frage nach der gelebten Liebe sein, nach dem Wohlwollen aus tiefstem Herzen. Dies betrifft sowohl den Banker wie auch den Bettler! Wir haben immer und überall die Chance das Reich Gottes in unserem Alltag zu üben und zu erleben. Die Bibel sagt uns darum auch, dass unser Kampf nicht gegen Menschen geführt wird, sondern gegen die Mächte der Finsternis. (Eph 6, 12)
Doch kommen wir zurück zur Betrachtung dieses gespaltenen, geistigen Reiches, in welchem sowohl Gott, als auch der Wider-Geist regiert. Wenn wir uns bewusst für ein Leben mit DER WAHRHEIT entscheiden, dann dürfen wir uns in der Folge auch nicht darüber wundern, dass Gott uns beim Wort nimmt. Denn Er wird Seinen Teil des Vertrages mit absoluter Sicherheit erfüllen – aber werden auch wir unseren Teil erfüllen?
Röm.12,2:
„Seid nicht gleichförmig dieser Welt