Göttliche Komödie - Dante Alighieri - E-Book

Göttliche Komödie E-Book

Dante Alighieri

0,0
1,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Geschildert wird eine Reise durch die drei Reiche des Jenseits : die Hölle, das Fegefeuer und das Paradies.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Table of Contents

copyright

DANTE ALIGHIERI

Die Hölle

Erster Gesang

Zweiter Gesang

Dritter Gesang

Vierter Gesang

Fünfter Gesang

Sechster Gesang

Siebenter Gesang

Achter Gesang

Neunter Gesang

Zehnter Gesang

Elfter Gesang

Zwölfter Gesang

Dreizehnter Gesang

Vierzehnter Gesang

Fünfzehnter Gesang

Sechzehnter Gesang

Siebzehnter Gesang

Achtzehnter Gesang

Neunzehnter Gesang

Zwangzigster Gesang

Einundzwanzigster Gesang

Zweiundzwanzigster Gesang

Dreiundzwanzigster Gesang

Vierundzwanzigster Gesang

Fünfundzwanzigster Gesang

Sechsundzwanzigster Gesang

Siebenundzwanzigster Gesang

Achtundzwanzigster Gesang

Neunundzwanzigster Gesang

Dreißigster Gesang

Einunddreißigster Gesang

Zweiunddreissigster Gesang

Dreiunddreissigster Gesang

Vierunddreißigster Gesang

Das Fegefeuer

Erster Gesang

Zweiter Gesang

Dritter Gesang

Vierter Gesang

Fünfter Gesang

Sechster Gesang

Siebenter Gesang

Achter Gesang

Neunter Gesang

Zehnter Gesang

Elfter Gesang

Zwölfter Gesang

Dreizehnter Gesang

Vierzehnter Gesang

Fünfzehnter Gesang

Sechzehnter Gesang

Siebzehnter Gesang

Achtzehnter Gesang

Neunzehnter Gesang

Zwanzigster Gesang

Einundzwanzigster Gesang

Zweiundzwanzigster Gesang

Dreiundzwanzigster Gesang

Vierundzwanzigster Gesang

Fünfundzwanzigster Gesang

Sechsundzwanzigster Gesang

Siebenundzwanzigster Gesang

Achtundzwanzigster Gesang

Neunundzwanzigster Gesang

Dreißigster Gesang

Einunddreißigster Gesang

Zweiunddreissigster Gesang

Dreiunddreissigster Gesang

Das Paradies

Erster Gesang

Zweiter Gesang

Dritter Gesang

Vierter Gesang

Fünfter Gesang

Sechster Gesang

Siebenter Gesang

Achter Gesang

Neunter Gesang

Zehnter Gesang

Elfter Gesang

Zwölfter Gesang

Dreizehnter Gesang

Vierzehnter Gesang

Fünfzehnter Gesang

Sechzehnter Gesang

Siebzehnter Gesang

Achtzehnter Gesang

Neunzehnter Gesang

Zwanzigster Gesang

Einundzwanzigster Gesang

Zweiundzwanzigster Gesang

Dreiundzwanzigster Gesang

Vierundzwanzigster Gesang

Fünfundzwanzigster Gesang

Sechsundzwanzigster Gesang

Siebenundzwanzigster Gesang

Achtundzwanzigster Gesang

Neunundzwanzigster Gesang

Dreißigster Gesang

Einunddreißigster Gesang

Zweiunddreißigster Gesang

Dreiunddreißigster Gesang

copyright

Copyright © 2013/ FV Éditions

Bild : A. Bronzino / G. Doré

Übersetzt von Philalethes

ISBN 978-2-36668-779-8

Alle Rechte vorbehalten

DANTE ALIGHIERIGöttliche Komödie

Bild : A. Bronzino

Die Hölle

Bild : G. Doré

Erster Gesang

Als ich auf halbem Weg stand unsers Lebens,Fand ich mich einst in einem dunklen Walde,Weil ich vom rechten Weg verirrt mich hatte;Gar hart zu sagen ist's, wie er gewesen,Der wilde Wald, so rauh und dicht verwachsen,Daß beim Gedanken sich die Furcht erneuet;So herb, daß herber kaum der Tod mir schiene:Doch eh' vom Heil, das drin mir ward, ich handle,Meld' ich erst andres, was ich dort gewahrte.Wie ich hineinkam, weiß ich nicht zu sagen,So schlafbefangen war ich zu der Stunde,Als von dem rechten Weg ich abgewichen.Doch da ich zu dem Fuß nun eines HügelsGekommen war an jenes Tales Ende,Das mir mit Furcht das Herz durchschauert hatte,Blickt' ich empor und sah der Berge SchulternBekleidet schon mit des Planeten Strahlen,Der andre allerwegen recht geleitet;Nun ward die Furcht ein wenig mir gestillet,Die in des Herzens tiefstem Grund verweilet,In jener Nacht, durchlebt bei so viel Leiden.Wie einer, der mit angstgepreßtem Odem,Dem Meere kaum entronnen, nun vom StrandeAuf die gefahrvoll wilde Flut zurückstarrt;So wandte sich mein Geist, noch immer fliehendZurück, den engen Durchgang zu betrachten,Den nie ein Wesen lebend noch verlassen.Nachdem ich ruhend neu gestärkt die Glieder,Stieg weiter ich empor am wüsten Hange,So daß der feste Fuß stets war der tiefre.Doch sieh! fast schon beim Anbeginn des SteigensErblickt' ein Pardel ich, gar leicht und flüchtig,Bedeckt mit einem buntgefleckten Felle;Es wollte nie vor meinem Antlitz weichen,Ja, schien den Weg mir also zu versperren,Daß ich mich öfter schon zur Rückkehr wandte.Die Stunde war es, da der Morgen anbricht,Und aufwärts stieg die Sonne mit den Sternen,Die bei ihr standen, als die ew'ge LiebeZuerst Bewegung gab dem schönen Weltall,So daß ich, guter Hoffnung voll, mich freuteAm Fell des Wildes, lustig buntgesprenkelt,Am Morgenlicht und an des Lenzes Milde,Doch so nicht, daß mich Schrecken nicht ergriffen,Als die Gestalt ich eines Leu'n gewahrte.Es war, als kam' er auf mich losgegangen,Erhabnen Haupts, gereizt vom wilden Hunger,So, daß die Luft selbst vor ihm her erbebte.Und eine Wölfin, deren magres ÄußreVoll wilder Gier schien und es deutlich zeigte,Daß vielen schon das Leben sie verbittert,Ließ durch das Graun, das ihrem Blick entströmte,Des Wegs Beschwerde mich so drückend finden,Daß ich die Hoffnung des Ersteigens aufgab.Und so wie jener, welcher gern gewönne,Wenn nun die Zeit kommt, die Verlust ihm bringet,Bei jeglichem Gedanken weint und trauert;So ward ich ob des friedenlosen Untiers,Das, mir entgegenkommend, mehr und mehr michDorthin zurücktrieb, wo die Sonne schwindet.Indes ich wieder zu dem tiefem GrundeMich stürzte, trat mir einer vor die Augen,Der heiser schien durch langgewohntes Schweigen.Als in der großen Wüst' ich den erblickte,Rief ich ihm zu: ,O hab' mit mir Erbarmen,Wer du auch seist, ob wirklich Mensch, ob Schatten.'»Nicht Mensch,« antwortet' er, »gewesen bin ich's;Lombarden waren meine beiden Eltern,Und ihrer Vaterstadt nach Mantuaner.Sub Julio geboren, ob auch spät schon,Lebt' ich zu Rom zur Zeit Augusts des Guten.Als falsche Lügengötter man noch ehrte.Ein Dichter war ich und sang den gerechtenSohn des Anchises, welcher kam von Troja,Nachdem das stolze Ilion verbrannt war.Doch du, was kehrst zu solcher Pein du wieder,Warum ersteigst du nicht den Wonnehügel,Der Grund und Anfang ist von aller Freude?« –»So bist du der Virgil denn und die Quelle,Draus sich so reicher Strom der Red' ergießet,« –Antwortet' ich ihm mit verschämter Stirne,»O du, der andern Dichter Licht und Ehre,Der lange Fleiß sei und die große Liebe,Mit der nach deinem Buch ich griff, mir günstig.Du bist mein Meister, mein erhabnes Muster,Du bist's allein, aus dem ich sie geschöpfet,Die schöne Schreibart, die mir Ruhm erworben.Sieh dort das Tier, vor dem ich mich gewendet.Errette mich von ihm, berühmter Weiser,Es macht die Adern mir und Pulse zittern!«»Vollführen mußt du eine andre Reise,«Antwortet' er, da er mich weinen sehen,»Willst du aus dieser wilden Stätt' entrinnen;Denn dieses Tier, weshalb du riefst um Hilfe,Läßt keinen frei hinziehn auf seiner Straße,Ja, hindert ihn so sehr, bis es ihn tötet.Und von Natur ist es so schlimm und boshaft,Daß nimmer es den gier'gen Trieb befriedigt,Und nach dem Fraß mehr als vorher noch hungert.Viel Tiere sind, mit denen es sich paaret,Und mehr noch werden sein, bis einst der WindhundErscheint, der es vor Schmerz wird sterben machen.Nicht wird von Erd' er und Metall sich nähren,Allein von Weisheit, Tugend und von Liebe,Geboren wird er zwischen Feltr' und Feltro,Dem armen Welschland wird zum Heil er werden.Für das Camilla starb, die Jungfrau, TurnusUnd Nisus und Euryalus an Wunden;Der wird es hin durch alle Städte jagen,Bis in die Höll' er es zurückgetrieben,Woraus der erste Neid es einst hervorrief.Drum denk' ich und erkenne für dein Bestes,Daß du mir folgest und ich sei dein Führer,Der rettend durch den ew'gen Ort dich leite.Dort wirst du der Verzweiflung Schrei'n vernehmen,Die Trauerschar der alten Geister schauen,Wo jeglicher des zweiten Tods begehret;Dann wirst du die erblicken, die im FeuerZufrieden sind, weil sie zu kommen hoffen,Wann es auch sei, hin zu dem sel'gen Volke;Willst du zu dem auch steigen, o dann findetSich würdiger als ich wohl eine Seele,Mit der ich dich bei meinem Scheiden lasse.Denn jener Kaiser, der dort oben herrschet,Weil ich mich gegen sein Gesetz empöret,Läßt keinen mich zu seiner Stadt geleiten.Er herrschet allerwärts, doch waltet dort nur;Denn seine Stadt, sein hoher Sitz ist droben,O glücklich der, den er sich dort erkoren!«Und ich zu ihm: ›O Dichter, ich begehre,Bei jener Gottheit, die du nicht erkanntest,Daß diesem Weh und Schlimmern ich entgehe,Daß du dahin mich führst, wo du gesagt hast,Damit das Tor Sankt Peters ich erschaueUnd jene, die du mir so traurig schilderst.‹ –Da schritt er vor, ich folgte seinen Spuren.

Zweiter Gesang

Der Tag entwich schon, und der düstre HimmelEntlud die Wesen, die auf Erden wohnen,All ihrer Mühen, aber ich allein nurHielt mich bereit, den Kampf zu überstehen,–So mit dem Weg, als auch mit dem Erbarmen,–Den mein Gedächtnis ohne Trug soll schildern.O Musen, hoher Geist, kommt mir zu Hilfe,Gedächtnis, welches schrieb, was ich gesehen,Hier wirst du deinen Adel offenbaren.Und so begann ich: ›Dichter, der mich führest,Betrachte meine Kraft erst, ob sie stark ist,Eh' du dem schweren Pfad mich anvertrauest.Du kündest, daß des Silvius Erzeuger,Obgleich verweslich noch, zur wandellosenWelt sei gewallt, und zwar als Sinnenwesen,Drum, wenn der Widersacher alles BösenGeneigt hier war, der hohen Wirkung denkend,Die ihm entsprießen sollt', und wer und welcher,So scheint er des Verständigen nicht unwert,Da er der hehren Roma und dem ReicheIm höchsten Himmel war erwählt zum Vater,Welche und welches, daß ich Wahrheit sage,Bestimmet waren zu der heil'gen Stätte,Allwo der Erbe sitzt des größern Petrus.Auf dieser Reise, die von ihm du rühmest,Vernahm er Dinge, welche seines SiegesUnd der Tiara Ursach' so geworden.Hin kam auch das Gefäß der Auserwählung,Um Stärkung jenem Glauben draus zu reichen,Der auf dem Weg des Heils der erste Schritt ist.Doch warum käm' ich hin, und wer gewährt es?Ich bin Äneas nicht, ich bin nicht Paulus;Nicht ich noch andre glauben des mich würdig:Drum wenn ich dennoch hinzugehen wagte,So, fürcht' ich, wäre töricht meine Reise.Du, Weiser, kennst das besser, als ich sage.Und jenem gleich, der nicht will, was er wollte,Und für den neuen Einfall Vorsatz ändert,So, daß er anzufangen ganz verzichtet,Erging es mir in diesem dunklen Tale,Weil sinnend ich die Unternehmung aufgab,Zu der beim Anfang ich so rasch gewesen.‹»Wenn deine Wort' ich recht verstanden habe,«Entgegnet' jenes Hochgesinnten Schatten,–»So wird von Feigheit deine Seel' erschüttert,Die oft des Menschen also sich bemächtigt,Daß sie von ehrenvollem Zweck ihn abbringt,Wie wenn ein Tier sich scheut vor falschen Bilden.Damit du nun von dieser Furcht dich lösest,Sag' ich, warum ich kam und was ich hörte,Als ich zuerst mich über dich betrübet.Ich war bei jenen, die in Zweifel schweben,Und sieh, da rief ein Weib mich, schön und selig,So, daß ich selbst sie bat, mir zu befehlen.Es glänzten ihre Augen mehr als Sterne,Und sie begann zu sagen sanft und leiseMit eines Engels Stimm' in ihren Worten;–›O du, des Mantuaners holde Seele,Des Nachruhm immer in der Welt noch währet,Und ferner währen wird, solang die Welt steht.Mein Freund, der nie des Glückes Freund gewesen,Ist so am wüsten Abhang in dem WegeGehindert, daß er sich vor Furcht gewendet,Und hat, besorg' ich, sich bereits verirret,Weil ich zu spät mich ihm zur Hilf erhoben,Nach dem, was in dem Himmel ich vernommen.Wohlauf geh' und mit deiner schmucken RedeUnd allem, was ihm zum Entrinnen nötig,Steh' so ihm bei, daß ich getröstet werde.Beatrix bin ich, die dich sendet, kommendVon einem Ort, nach dem ich heim mich sehne.Mich trieb die Liebe, die dies Wort mir eingab.Wenn wieder ich vor meinem Herrn erscheine,So will ich oft bei ihm mich deiner rühmen.‹ –Da schwieg sie. Und ich drauf begann zu sprechen:›O Weib voll Tugend, die allein die MenschheitErhebet über alles, was der Himmel,Den engre Kreis' umschließen, in sich fasset!Es ist mir dein Befehl so sehr willkommen,Daß auch sofort Gehorchen Säumen schiene,Mehr brauchst du deinen Wunsch mir nicht zu zeigen.Doch sag' den Grund, warum du dich nicht scheutest,In diesen Mittelpunkt herabzusteigen,Vom weiten Ort, nach dem du heim erglühest,‹ –›Da du so viel davon zu wissen wünschest,‹Entgegnet' sie, ›so sag' ich dir in Kürze,Warum hierher zu kommen ich nicht fürchte;Zu fürchten hat allein man jene Dinge,Die Macht besitzen, Schaden zuzufügen,Nicht alles übrige, – es ist nicht furchtbar.Durch Gottes Gnade bin ich so geartet,Daß euer Elend nimmer mich mag rühren,Noch dieses Brandes Flamme mich ergreifet.Im Himmel ist ein holdes Weib, das klagendOb jenes Irrsals, wo ich hin dich sende,Dort oben bricht des Richterspruches Härte;Die wandt' an Lucien sich mit einer Bitte,Und sprach zu ihr: Gar sehr bedarf dein TreuerJetzt dein, und darum sei er dir empfohlen.Und Lucia, die Feindin aller Härte,Bewegte sich und kam zu jenem Orte,Allwo ich selbst mit Rahel saß, der Alten.Wahres Lob Gottes, o Beatrix, sprach sie,Was stehst du dem nicht bei, der dich so liebet,Daß er durch dich trat aus des Pöbels Scharen?Vernimmst du nicht die Trauer seiner Klagen,Siehst du den Tod nicht, welcher ihn bekämpfetAuf jener Flut, die selbst dem Meer nicht Ruhm läßt?So rasch ist niemand auf der Welt gewesen,Gewinn zu machen, Schaden zu vermeiden,Als ich, nachdem ich solches Wort vernommen,Herniederstieg von meinem sel'gen Sitze,Vertrauend deiner wohlgewählten Rede,Die dich ehrt, so wie jene, die sie hören.‹Nachdem sie solches Wort mit mir gesprochen,Wandte sie weinend ab die Strahlenaugen,Darob ich schneller eilte herzukommen.So kam ich denn zu dir nach ihrem Willen,Entriß dich jenem Ungeheuer, das dirDen kurzen Weg des schönen Bergs versperrte.Drum was ist das, warum, warum verziehst du?Was nährst so viele Feigheit du im Herzen?Was hast Entschlossenheit du nicht und Kühnheit,Da drei so hochgebenedeite FrauenIm Hof des Himmels für dich Sorge tragen.Und dir mein Wort so vieles Heil verheißet?« –Wie Blümchen sich, gebeuget und geschlossenVom Nachtfrost, wenn die Sonne sie versilbert,Nun all' eröffnet auf dem Stengel heben,Ward jetzt mir der erschlaffte Mut erneuet,Und durch das Herz rann mir so edle Kühnheit,Daß ich begann zu ihm, ein Freigesinnter:›O wohl barmherzig sie, die mir geholfen,Und du auch freundlich, der sogleich gehorchetDem Wort der Wahrheit, das dir ward geboten;Du hast das Herz mit Sehnsucht zu der ReiseDurch deine Worte mir so angereget,Daß ich zurückgekehrt zum ersten Vorsatz.Geh' nun, mein Will' ist einer mit dem deinen,Mein Führer du, mein Meister, mein Gebieter.‹ –So sprach ich, und nachdem er vorgeschritten,Betrat auch ich den tiefen Pfad des Waldes.

Dritter Gesang

Der Eingang bin ich zu der Stadt der Trauer,Der Eingang bin ich zu dem ew'gen Schmerze,Der Eingang bin ich zum verlornen Volke!Gerechtigkeit trieb meinen hohen Schöpfer:Die Allmacht hat der Gottheit mich gegründet,Die höchste Weisheit und die erste Liebe.Vor mir ist nichts Erschaffenes gewesen,Als Ewiges, und auch ich daure ewig.Laßt, die ihr eingeht, jede Hoffnung fahren. –Mit dunkler Farbe sah ich diese WorteGeschrieben an dem Gipfel eines ToresUnd sprach drum: ›Meister, hart erscheint ihr Sinn mir.‹Und er zu mir gleich einem Wohlerfahrnen:»Hier muß man jedes Zweifels sich entschlagen,Und jede Feigheit hier ertötet werden.Wir sind nun an dem Ort, wo ich dir sagte,Du werdest schaun die schmerzenreichen Scharen,Die der Erkenntnis höchstes Gut verloren.«Und da er seine Hand gelegt in meine,Mit heitrem Antlitz, das mich ließ erstarken,Führt' er mich ein in die geheimen Dinge.Geseufz' und Weinen hier und dumpfes HeulenErtönen durch den sternenlosen Luftkreis,So daß im Anfang drob ich weinen mußte.Gemisch von Sprachen, grauenvolle Reden,Des Schmerzes Worte und des Zornes Laute,Und Stimmen tief und rauh, mit Händeklopfen,Erregten ein Getümmel hier, das immerIn diesen endlos schwarzen Lüften kreiset,Dem Sande gleich, wenn Wirbelwinde wehen.Und ich, dem Wahn das Haupt umfangen hatte,Sprach: ›Meister! was ist das, was ich vernehme,Und wer sind die vom Schmerz so Übermannten?‹Und er zu mir: »Die jammervolle WeiseIst den elenden Seelen jener eigen,Die ohne Lob und ohne Schande lebten;Vermischt sind sie mit jenem feigen ChoreDer Engel, welche nicht Empörer waren,Noch Gott getreu, für sich gesondert bleibend.Nicht seinen Glanz zu trüben, stieß der HimmelSie aus, noch nimmt sie auf die tiefe Hölle,Weil Sünder stolz auf sie doch blicken könnten.«Und ich: ›Was ist wohl ihnen so beschwerlich,Mein Meister, daß sie drob so kläglich jammern?‹»Ganz kurz,« antwortet' er, »will ich dir's sagen:Des Todes haben diese keine Hoffnung,Und so verächtlich ist ihr dunkles Leben,Daß jedes andre Schicksal sie beneiden.Es läßt die Welt nicht ihren Nachruhm dauern,Gerechtigkeit verschmäht sie und Erbarmen.Nichts mehr davon; schau' hin und geh' vorüber!«Und ich, der hingeblickt, sah eine Fahne,Die wirbelnd so behend vorüberrannte,Daß jede Ruhe sie mir zu verschmähn schien,Und ein so großer Zug des Volkes folgteIhr nach, daß nimermehr geglaubt ich hätte,Daß ihrer schon der Tod so viel' entseelet.Da einen ich erkannt nun unter ihnen,Schaut' hin ich und erblickte jenes Schatten,Der auf das Groß' aus Feigheit einst Verzicht tat.Sogleich sah ich es ein und ward versichert,Daß dieses sei der Feiggesinnten Rotte,Die Gott mißfällig sind wie seinen Feinden;Die Jämmerlichen, welche nie gelebet,Sie waren nackt und wurden viel gestochenVon Bremsen und von Wespen, die hier schwärmten;Ihr Antlitz netzten ihnen die mit Blute,Das tränenuntermischt zu ihren FüßenVon ekelhaften Würmern ward gesammelt.Und da ich weiter hingeblickt, sah ScharenIch an dem Ufer eines großen Stromes,Und sprach drum: »Meister, woll'st mir jetzt gewähren,Zu wissen, wer die sind und welche SitteSie macht zum Übergang so fertig scheinen,Wie ich erkenne bei dem Dämmerlichte.«Und er zu mir: »Berichtet wird dir alles,Wenn unsern Schritt wir innehalten werdenAn Acherons trübseligem Gestade.«Drauf mit verschämtem und gesenktem Blicke,Besorgt, es falle lästig ihm mein Reden,Enthielt ich bis zum Flusse mich des Sprechens.Und sieh, es nahte gegen uns zu SchiffeEin Alter sich, weiß durch die greisen Haare,Laut rufend: »Weh' euch, ihr verruchten Seelen,Hofft nimmermehr den Himmel zu erblicken,Zum Ufer jenseits, komm' ich, euch zu führen,In ew'ge Finsternis, in Frost und Gluten.Und du, was du dort, lebend'ge Seele?Geh' fort von jenen, welche schon gestorben.«Allein nachdem er sah, daß ich nicht fortging:»Durch andre Wege,« sprach er, »andre Buchten,Nicht hier, wirst zu dem Ufer du gelangen;Ein leichtes Schiff muß dich hinüber tragen.«Zu ihm mein Führer: »Nicht gezürnet, Charon,Man will es so an jenem Orte, wo manAuch kann das, was man will, und frag' nicht weiter.«Drauf wurden ruhig die behaarten WangenDem Steuermanne auf der bleichen Lache,Der um die Augen Flammenränder hatte.Doch jene Seelen, welche nackt und müde,Verfärbten sich und knirschten mit den ZähnenStracks, als die grausen Worte sie vernommen.Sie lästerten auf Gott und ihre Eltern,Die Menschheit und den Ort, die Zeit, den Samen,Aus welchem sie erzeuget und geboren.Dann zogen samt und sonders sie vereinetLaut weinend hin zu dem verruchten Strande,Der jedes Menschen harrt, der Gott nicht fürchtet.Charon, der Dämon mit den glüh'nden Augen,Winkt ihnen und versammelt rings sie alle,Schlägt mit dem Ruder jeglichen, der zögert.So wie zur Herbstzeit sich die Blätter lösen,Eins nach dem andern, bis zuletzt die ZweigeDer Erd' all' ihren Schmuck zurückgegeben;Auf gleiche Art stürzt Adams schlimmer SameSich einer nach dem andern von dem UferAuf Zeichen, wie ein Vogel auf den Lockruf,So gehen hin sie durch die dunkeln Fluten,Und eh' sie jenseits noch ans Land gestiegen,Versammeln diesseits schon sich neue Scharen.»Mein Sohn,« sprach nun zu mir mein güt'ger Meister,»Sie, die in Gottes Zorn dahingestorben,Versammeln hier sich all' aus jedem LandeUnd sind bereit, den Fluß zu überschreiten,Von ewiger Gerechtigkeit gespornet,So, daß die Furcht sich wandelt in Verlangen.Hier geht nie über eine gute Seele;Drum wenn sich Charon über dich beklaget,Magst du wohl wissen, was sein Wort dir tönet«Er schwieg, und rings erzitterten die düsternGefilde plötzlich so, daß mich der Schrecken,Wenn ich dran denke, noch im Schweiße badet.Vom tränenreichen Land erhob ein Sturm sich,Begleitet von der Blitze rotem Leuchten,Das jeglicher Empfindung mich beraubte,Und nieder fiel ich, wie vom Schlaf umfangen.

Vierter Gesang

Mir brach den tiefen Schlummer in dem HaupteEin schwerer Donner so, daß ich mich schüttelt'Gleich einem, welcher mit Gewalt geweckt wird,Und wandte rings das ausgeruhte AugeUnd richtete mich auf und schaute starrend,Den Ort zu unterscheiden, wo ich wäre.Und in der Tat fand ich mich an dem RandeDer schmerzensreichen Niederung des Abgrunds,Endlosen Jammers Donnertön' umschließend.So düster war sie und so tief und neblig,Daß, ob zum Grund ich heftete die Blicke,Ich nichts zu unterscheiden drin vermochte.»Jetzt steigen zu der düstern Welt wir nieder,«Begann zu mir ganz totenbleich der Dichter,»Ich selber geh' voraus, du wirst mir folgen!«Und ich, der seiner Farbe inne worden,Sprach: ›Wie komm' ich hinab, wenn du erschauderst,Der du mich sonst ermutigt, wenn ich zagte?‹Und er zu mir: »Es malt die Angst der SeelenDort unten wohl mir des Erbarmens ZügeAufs Angesicht, wo Furcht du glaubst zu lesen.Wohlan denn; fort! Uns treibt des Weges Länge!«So schritt er vorwärts und ließ ein mich tretenZum ersten Kreise, der den Abgrund gürtet.Hier, dem gemäß, was ich erlauschen konnte,Gab es kein Jammern, sondern nur wie Seufzer,Davon die ew'gen Lüft' erzittern mußten;Und dies kam her von Leiden ohne Marter,So Scharen, groß und zahlreich, hier erlitten,Von Kindern und von Weibern und von Männern.Zu mir der gute Meister: »Du erfragst nicht,Wer diese Geister sind, die du erblickest?Jetzt sollst du wissen, eh' du weiter gehest,Daß sie nicht Sünder waren, und doch g'nügteNicht ihr Verdienst, weil sie der Tauf entbehren,Was ja ein Satz des Glaubens, den du glaubest,Und da sie vor dem Christentume lebten,Ward Gott von ihnen würdig nicht verehret,Und so bin ich von diesen selber einer.Durch diesen Mangel, nicht durch andres Böse,Sind wir verloren und so weit nur leidend,Daß ohne Hoffnung wir in Sehnen leben.«Gewalt'ger Schmerz ergriff mich, als ich's hörte,Weil Männer ich von hohem Wert erkannte,In dieser Vorhöll' ungewiß verharrend.›Sag' an, Gebieter, sag' mir an, mein Meister!«Begann ich, weil ich sicher wollte werdenDes Glaubens, der besieget jeden Irrtum:›Kam einer je durch eignes oder fremdesVerdienst heraus, der selig dann geworden?‹Und er, der mein verhülltes Wort verstanden,Antwortete: »Ich war in diesem ZustandEin Neuling noch, als ich, mit SiegeszeichenGekrönet, einen Mächtigen sah kommen.Hinweg führt' er des ersten Vaters SchattenUnd seines Sohnes Abel, Noeh auch,Den Patriarchen Abra'm, König David,Und Moysen, der Gesetz gab und gehorcht,Und Jakob mit dem Vater, den Erzeugten,Und Rahel, für die er so lang gedient,Und viele noch macht' er mit jenen selig.Auch sollst du wissen, daß vor den GenanntenErrettet wurde keines Menschen Seele.«Nicht ließen, weil er sprach, wir ab vom Gehen,Sondern den Wald durchschritten immerhin wir;Den Wald mein' ich der dichtgedrängten Geister.Nicht waren wir im Weg noch weit gekommenVom Gipfel ab, als ich erblickt' ein Feuer,Halbkugelförm'ges Dunkel überstrahlend.Noch waren wir entfernt davon ein wenig,Doch nah genug, teilweise wohl zu sehen,Daß ehrenwertes Volk den Ort besäße.›Der jede Kunst du ehrst und jedes Wissen,Wer sind sie, die so große Ehre haben,Daß sie getrennt sind von der andern Weise?‹Und er zu mir: »Die ehrende Erwähnung,Die droben tönt, in deiner Welt, von ihnen,Schafft' Gnad' im Himmel, die sie so begünstigt.«Und mittlerweile hört' ich eine Stimme:»Erzeiget Ehre dem erhabnen Sänger,Er kehrt zurück, sein Schatten, der verschwunden.«Als nun die Stimme aufgehört und still ward,Sah ich vier hohe Schatten auf uns kommen,Nicht heitern und nicht trüben Angesichtes.Der gute Meister nun begann zu sagen:»Schau' jenen mit dem Schwerte in der Hand an,Der vor den dreien hergeht, wie ein Herrscher;Das ist Homer, der oberste der Dichter;Horaz naht, der Satiriker, als zweiter;Der dritte ist Ovid, Lucan der letzte.Drum, weil den Namen alle mit mir teilen,Den jüngst die Stimme einzeln ausgerufen,Erweisen sie mir Ehr' und tuen wohl dran.«So sah ich sammeln sich die schöne SchuleDes Fürsten der erhabnen Sangesweise,Der ob den andern wie ein Adler schwebet.Nachdem sie eine Weile sich besprochen,Wandten zu mir sie sich mit Grußeszeichen,Und ob der Ehre lächelte mein Meister.Und noch zuteil ward mir viel größre Ehre,Da sie in ihre Schar mich aufgenommen,Als sechsten, bei so hoher Geistesnähe.So gingen vorwärts wir bis zu dem Lichte,Von Dingen sprechend, drob zu schweigen schön ist,So wie das Sprechen war dort, wo's geschehen.Wir kamen jetzt zu einem stolzen Schlosse,Das, siebenfach umkreist mit hohen Mauern,Von einem klaren Bach rings war verteidigt;Den überschritten wir wie festen Boden.Eintrat durch sieben Tor' ich mit den Weisen,Zu einem Plan von frischem Grün gelangend.Hier waren Leute stillen, ernsten Blickes,In ihren Zügen hohe Würde tragend;Sie sprachen wenig und mit sanfter Stimme.Wir zogen so nun aus der Ecken einerZu einem offnen, hoh'n und lichten Orte,Von wo man alle überschauen konnte.Dort gegenüber auf dem grünen SchmelzeWurden gezeigt mir die erhabnen Geister,Die ich gesehn zu haben still mich rühme.Elektren sah ich, und in ihrem großenGefolg erkannt' ich Hektor und Äneas,Cäsar im Waffenschmuck, mit Falkenaugen,Ich sah Camilla, sah PenthesileaZur andern Seit' und sah Latin, den König,Hier mit Lavinia, seiner Tochter, sitzend;Ich sah den Brutus, der Tarquin verjagte,Lucretien, Julien, Martien und Cornelien,Auch Saladin allein auf einer Seite.Nachdem ich mehr die Augen nun erhoben,Sah ich den Meister jener, die, durch WissenBerühmt, im Kreis der Philosophen sitzen,Ihn, die Bewundrung, die Verehrung aller;Dort sah ich ferner Sokrates und Plato,Die vor den andern ihm am nächsten stehen;Demokrit, der die Welt dem Zufall zuschreibt,Empedokles, Diogenes und Thaies,Anaxagoras, Heraklit und Zeno.Ich sah der Qualitäten wackren Sammler,Den Dioskorides, auch Orpheus, Tullius,Linus und Seneca, den Moralisten,Euclid, den Geometer, Ptolomäus,Hippokrates, Gallienus, Avicenna,Averoes, den großen Kommentator;Ich kann sie alle hier nicht wiederholen,Weil mich des Stoffes Fülle so bedränget,Daß hinter dem Gescheh'nen oft das Wort bleibt.Die Schar der Sechse mindert sich auf zweie,Und aus der Stille führt mein weiser LeiterDurch andern Weg mich in der Lüfte ZitternZu einer Stätte, wo kein Schimmer hindringt.

Fünfter Gesang

So stiegen von dem ersten Grund wir niederZum zweiten, welcher mindern Raum umgürtet,Doch größern Schmerz, der bis zum Heulen peinigt.Hier stehet Minos grauenvoll und knirschend;Er untersucht die Schuld beim Eintritt, richtet,Und weist hinab nach Zahl der Schweifesschwingen.Ich sage, daß, wenn die verruchte SeeleVor ihm erscheint, sie alles ihm gestehet,Und jener Kenner der Vergehen, schauend,Was für ein Ort der Hölle für sie tauget,Umschlingt so oft sich mit dem Schweif, als StufenEr sie hinunter will gesendet wissen.In Scharen stehn sie stets vor ihm, sie tretenDer Reih nach zum Gericht, bekennen, hörenDen Spruch und werden dann hinabgeschleudert.»Der du der schmerzenreichen Wohnung nahest,«Sprach zu mir Minos, als er mich erblickte,So hohen Amtes Übung unterbrechend,»Wahr' deinen Eintritt, schaue, wem du trauest,Laß dich des Eingangs Breite nicht betrügen!«Und drauf zu ihm mein Führer: »Was doch schreist du?Verhindre nicht sein vorbestimmtes Wandern,Man will es so an jenem Orte, wo manVermag das, was man will – und frag' nicht weiter.«Anjetzt beginnen schmerzensvolle TöneHörbar zu werden; dorthin nun gelangt' ich,Wo vieles Jammern mich erschüttern sollte.Ich kam zu einer lichtberaubten Stätte,Wo's gleich dem Meer beim Ungewitter brüllet,Wenn es zum Kampf erregte Stürme peitschen.Der Wirbelwind der Hölle, nimmer ruhend,Führt jähen Zuges mit sich fort die Geister,Zur Qual umher sie schwingend und sie schüttelnd.Wenn in des Abgrunds Nähe sie gelangen,Da geht es an ein Klagen, Schrein und Jammern,Da schallet Lästrung gegen Gottes Allmacht.Und ich vernahm, daß zu dergleichen QualenVerdammet sei'n die fleischlichen Verbrecher,So die Vernunft den Lüsten unterwürfen.Gleichwie beim Reif die Star' auf ihren SchwingenIn breiten, dichten Scharen sich entfernen,So führt die Windsbraut hier die schlimmen GeisterHierhin und dorthin, aufwärts und hernieder,Und keine Hoffnung kann sie jemals trösten,Auf Ruhe nicht, ja nicht auf mindres Leiden.Und wie die Kranich' kläglich kreischend ziehenIn Lüften, eine lange Reihe bildend,So sah ich, laut Geheul erhebend, Schatten,Von jenem Sturm getragen, sich uns nahen.Da sprach ich: .Meister, wer sind jene Seelen,Die von der düstern Luft gepeitscht so werden?'»Die erste derer, über die du NachrichtZu haben wünschest,« sprach zu mir nun jener,»Ist vieler Zungen Kaiserin gewesen.Der Unzucht Laster war sie so ergeben,Daß ihr Gelüst sie durch Gesetz erlaubte,Die Schande, die sie traf, von sich zu wälzen.Sie ist Semiramis, von der wir lesen,Daß sie auf Ninus folgt', und sein Gemahl war.Das Land besaß sie, das der Sultan dränget.Die andr' ist sie, die liebend sich getötetUnd Treue brach der Asche des Sichäus.Kleopatra, die Wollüstige, folgt ihr.«Ich sah auch Helena, ob der im argenSo viele Zeit verstrich; Achill, den Großen,Der bis zuletzt gerungen noch mit Liebe.Paris und Tristan sah ich, mehr als tausendDer Schatten nannt' und zeigt' er mit dem Finger,Die unsrem Leben Liebe einst entführte.Nachdem von meinem Meister ich vernommenDer alten Ritter all' und Frauen Namen,Ergriff mich Mitleid, daß ich wie verwirrt stand.,O Sänger!' sprach ich, ,mich verlangt zu redenMit jenen beiden, die vereint dort wallenUnd von dem Wind so leicht getragen scheinen.'Und er zu mir: »Sieh zu, wenn sie uns nahen,Und dann beschwöre sie bei jener Liebe,Die sie umhertreibt, und sie werden kommen.«Sobald der Wind sie gegen uns gelenket,Erhob die Stimm' ich: ,O gequälte Seelen,Steht Red' uns, so es euch kein andrer wehret.Wie Tauben stracks die Luft mit offnen Schwingen,Wenn Sehnsucht sie zum süßen Neste hinlockt,Durchfliegen, von dem eignen Trieb getragen,So kamen aus der Schar, wo Dido weilte,Auf uns heran sie durch die argen Lüfte;Denn mächtig war das liebevolle Rufen.»O du mitleidiges und holdes Wesen,Das durch die purpurdunkle Luft uns aufsucht,Die wir mit blut'gem Rot die Welt gefärbet;Wenn gnädig uns des Weltalls König wäre,So würden wir für deinen Frieden bitten,Weil du dich unsers grausen Weh's erbarmest.Was willst du wissen, sprich, und was uns sagen?Wir hören zu, und werden mit dir sprechen,So lange noch, wie jetzt, die Winde schweigen.Es liegt die Stadt, wo ich geboren wurde,Am Meeresstrand, wo sich der Po hinabsenkt,Mit den Begleitern Ruhe dort zu finden;Liebe, die schnell an zarten Herzen haftet,Erfaßte diesen, durch das schöne Äußre,Das mir geraubt ward – noch betrübt die Art mich.Liebe, die Lieben nie erläßt Geliebten,Ließ mich an ihm so groß Gefallen finden,Daß, wie du siehst, es noch nicht von mir weichet:Es führte Liebe uns zu einem Tode;Caina harrt des, der uns schlug im Leben.«Das war's, was uns von ihnen her ertönte.Als ich vernommen die gekränkten Seelen,Senkt' ich den Blick und hielt so lang ihn nieder,Bis mich der Dichter fragte: »Nun, was sinnst du?«Antwortend drauf begann ich: ,Weh, wie führteSo vieles Sehnen, so viel süßes TräumenDoch diese hier zum schmerzenreichen Hintritt!'Dann mich zu ihnen wieder wendend, sprach ich,Und hob so an: .Franziska, deine MarterEntlockt mir fromme, schwermutsvolle Tränen;Doch sage mir, zur Zeit der süßen Seufzer,Wie und woran gewährte euch die Liebe,Daß ihr den unbestimmten Wunsch erkanntet?'Und sie zu mir: »Es gibt kein größres Leiden,Als sich der frohen Zeiten zu erinnernIm Elend – wohl hat dies gewußt dein Lehrer.Doch wenn die ersten Wurzeln unsrer LiebeZu kennen du so große Sehnsucht hegest,Mach' ich's wie der, so Worte mischt und Tränen.Wir lasen eines Tages zum VergnügenVon Lanzelot, wie Liebe ihn umstricket,Wir waren ganz allein und ohne Arges.Zum öftern trafen schon sich unsre BlickeBeim Lesen, und entfärbte sich das Antlitz;Doch was uns ganz besiegt, war eine Stelle,Als wir gehört, wie das ersehnte LächelnVon so erhabnen Liebenden geküßt ward;Da küßte mich, der nie sich von mir trennet,Ganz bebend auf den Mund. Zum Gallehaut wardUns jenes Buch und wer's geschrieben hatte –An diesem Tage lasen wir nicht weiter.« –Indem der Schatten einer dieses sagte,Weinte der andre so, daß ich vom MitleidOhnmächtig wurde, gleich als ob ich stürbe,Und niederfiel, wie tote Körper fallen.

Sechster Gesang

Als heimgekehrt der Sinn, der aus ErbarmenMit jenem Schwagerpaare sich verschlossen,Das durch Betrübnis gänzlich mich verstöret,Sah neue Martern ich um mich und neueGemarterte, wie ich nun mich bewegteUnd wie ich wandte mich und wie ich schaute.Ich bin im dritten Kreise nun des Regens,Des ew'gen, kalten, last'gen, flucherfüllten,Dem nie Gesetz, noch Eigenschaft sich wandelt.Unreines Wasser, Schnee und schwerer HagelErgießt sich durch der Lüfte Finsternisse,Und Stank entsteigt der Erde, die es aufnimmt.Das Untier Cerberus, seltsam und wütig,Bellt aus drei Kehlen nach der Art der HundeDie Menge an, die überschwemmt hier lieget.Rot sind die Augen, schwarz der Bart und triefend,Der Bauch geräumig und beklaut die Pfoten,Womit's die Geister krallt, zerfleischt und vierteilt.Sie heulen Hunden gleich ob solchen Regens.Mit einer Seite schirmen sie die andre,Oft wenden sich die armen Gottvergeßnen.Als Cerberus uns wahrt', der große Lindwurm,Riß er die Mäuler auf und wies die Hauer,Kein Glied hatt' er am Leibe, das er still hielt.Doch seine Spannen streckte aus mein Führer,Erfaßte Erde, und mit vollen FäustenWarf er hinein sie in die gier'gen Schlünde.Gleich einem Hunde, welcher bellend fordert,Und sich beruhigt, da den Fraß er beißetUnd jetzt bloß aufs Verzehren sinnt und strebet,Dem ähnlich machten's die unflät'gen SchnauzenDes Dämons Cerberus, der so die GeisterDurchdröhnet, daß sie taub zu werden wünschten.Wir schritten, ob den Schatten, die des RegensGewicht herabdrückt, unsre Sohlen setzendAuf ihre Nichtigkeit, die Menschen gleichet.Sie lagen all' am Boden, bis auf einen,Der sich behend aufrichtete zum Sitzen,Als er uns sah bei sich vorüberwandeln.»O du, der durch dies Höllenloch geführt wird,Erkenne mich, wenn du's vermagst,« sprach jener,»Du tratest in die Welt, eh' ich heraustrat.«Und ich zu ihm: ,Die Qualen, die du leidest,Entziehn vielleicht dich mir aus dem GedächtnisSo, daß es scheint, nie hab ich dich gesehen.Doch sage mir, wer bist du, der an solchenSchmerzvollen Ort zu solcher Pein gesandt ward?Wenn andre größer, ist mißfäll'ger keine.'Und er zu mir drauf: »Deine Stadt, die voll istVon Neid, so daß der Topf schon überfließet,Umschloß mich dort in jenem heitern Leben.Ihr Bürger gabt mir einst den Namen Giacco.Ob der verderbenreichen Schuld der KehleSchlägt, wie du siehst, mich nieder hier der Regen.Nicht bin ich hier die einz'ge Sünderseele;Denn alle diese leiden gleiche StrafeOb gleicher Schuld.« Mit diesem Wort verstummt' er.Und ich versetzte: ,Ciacco, dies dein LeidenDrückt mich so sehr, daß drob ich weinen möchte;Doch sprich, weißt du es anders: wohin kommt esWohl mit den Bürgern der entzweiten Stadt noch,Ist einer drin gerecht, und sag' die Ursach',Warum so große Zwietracht sie befallen?'Und jener drauf zu mir: »Nach langem StreiteKommt es zum Blut, und die Partei der NeuernVertreibt die anderen mit vielem Schimpfe;Doch kurz darauf, noch innerhalb drei SonnenMuß jene fallen und die andre siegen,Durch dessen Übermacht, der fern schon lauert.Hoch wird sie lange Zeit die Stirne tragen,Die andre schwerbelastet niederhaltend,Wie sie darob auch wein' und sich erbose.Zwei sind gerecht, doch will man sie nicht hören,Stolz, Neid und Habsucht, das sind die drei Funken,Woran der Bürger Herzen sich entzündet.«Hier endet' er die trauerreichen Töne,Und ich zu ihm: ,Wohl möcht' ich, daß du weiterBelehrtest mich, mir mehr der Worte gönnend.Tegghiajo, Farinata, die so würdig,Auch Jacob Rusticucci, Heinrich, MoscaUnd andre, die den Sinn aufs Rechttun wandten,Sag', wo sie sind, und laß mich sie erkennen;Denn größer Wunsch ergreift mich, zu erfahren,Ob Himmelswonn', ob Höllengift ihr Teil ist.'Und jener drauf: »Die sind bei schwärzern Seelen;Verschiedne Schuld drückt nieder sie zu Boden,Du schaust sie, wenn so weit hinab du steigest.Eins bitt' ich, wenn zur süßen Welt du kehrest,So rufe mich den Freunden ins Gedächtnis.Mehr sag' ich nicht, und mehr geb' ich nicht Antwort.«Die graden Augen wandt' er drauf zum Schielen,Blickt' mich ein wenig an, beugte das Haupt dann,Häuptlings hinsinkend, gleich den andern Blinden.Und zu mir sprach der Führer: »Der erwacht nicht,Eh' der Drommetenruf des Engels schalletBei ihres Widersachers Machterscheinung.Sein traurig Grab wird jeder wiederfinden,Sein Fleisch dann und sein Äußres wiedernehmenUnd hören, was in Ewigkeit ihm nachhallt.«So gingen, langsam schreitend, durch das schnödeGemisch der Schatten hin wir und des Regens,Vom künft'gen Leben einiges berührend.Drum sprach ich: »Meister, jene Martern, werdenSie nach dem großen Urteilsspruch wohl wachsen,Abnehmen oder gleich an Schärfe bleiben?'Und er zu mir: »Kehr' heim zu deiner Lehre,Die will, daß, je vollkommener ein Wesen,Es Freud' und Schmerzen um so mehr empfinde.Wiewohl nun dies verfluchte Volk zu wahrerVollkommenheit nie reift, ist es bestimmt doch,Mehr, als vorher es war, nachher zu werden.«Wir wandten uns im Kreis, auf diesem WegeWeit mehr besprechend, als ich wiedersage,Und kamen zu dem Punkt, wo man herabsteigt,Hier trafen Plutus wir, den großen Feind, an.

Siebenter Gesang

»Pape Satan Pape Satan Aleppe!«Begann nun Plutus mit der rauhen Stimme,Und, mich zu stärken, sprach der edle Weise,Der alles wußte: »Laß nicht Schaden bringenDir deine Furcht, welch eine Macht er habe,Nicht wehrt er dir, den Fels herabzusteigen.«Zu jenem zorngeschwollnen Antlitz wandt' erSich drauf und sprach: »Verfluchter Wolf, verstumme!Verzehr' mit deiner Wut dich in dir selber;Nicht sonder Ursach' wandeln wir zur Tiefe,Dort in der Höh' beliebt's so, wo die RacheDer stolzen Buhlschaft Michael genommen.«Gleich wie die von dem Wind geblähten SegelUmwickelt fallen, ward der Mast zerschmettert,So fiel zu Boden hin das grause Untier. –So stiegen wir zum vierten Abgrund nieder,Mehr von dem Riff der Schmerzen hinterlegend,Das alles Weh' der Welt in sich verschließet.O ewige Gerechtigkeit, wer häufteSo viele Müh'n, als ich geseh'n, und Peinen?Was richtet eigne Schuld uns so zugrunde!Gleich wie die Flut dort über der CharybdisSich mit der andern bricht, an der sie brandet,So muß sich hier das Volk im Reigen drehen.Viel mehr als anderswo sah ich des Volks hierVon dieser Seit' und jener, unter lautemGeheule Lasten wälzend mit den Brüsten.Sie stießen aneinander, und drauf kehrteAllda sich jeder wieder rückwärts, schreiend:»Was kargst du,« und »was machst du tollen Aufwand?«So kehrten durch den finstern Kreis sie wiederZu jeder Hand, bis sie genüber standen,Ihr schimpflich Lied von neuem anzustimmen.Dann wandte jeder, wenn er seinen HalbkreisZurückgeleget, sich zum andern Kampfplatz.Und ich, der schier das Herz zerknirscht drob hatte,Sprach: »Meister, jetzt erklär' mir, wer dies Volk sei,Und ob sie alle Pfaffen sind gewesen,Die mit der Glatze hier zu unsrer Linken.'Und er zu mir: »Schwachsichtig waren alleAm Geiste so in jenem ersten Leben,Daß dort mit rechtem Maß sie nie gespendet.Wohl deutlich sagt es ihrer Stimme Kläffen,Wenn sie im Kreis an die zwei Punkte kommen,Allwo der Gegensatz der Schuld sie scheidet.Sie waren Pfaffen, die der HaarbedeckungAm Haupt entbehren, Päpst' und Kardinale,In denen Geiz sein Übermaß verübet.«Und ich: ,O Meister, unter dem GelichterSollt' ich, bedünkt mich, manche wiederkennen,Die unrein waren von dergleichen Übeln.'Und er zu mir drauf: »Leere Schlüsse machst du;Ihr ruhmlos Leben, das sie so besudelt,Läßt sie für das Erkennen jetzt im Dunkeln.So stoßen ewig sie nun aneinanderUnd werden aus dem Grab einst auferstehen,Die mit geschloßner Faust, kahlköpfig jene.Schlecht Geben und schlecht Sparen brachte einst sieUms schöne Leben und in diese Kämpfe,An denen ich kein Wort mehr will verschwenden.Sieh hier, mein Sohn, wie kurz die Posse dauertDer Güter, die Fortunen anvertraut sind,Um derenhalber sich die Menschen raufen.Denn alles Gold, das unterm Mond sich findetUnd je sich fand, nicht einer einz'gen könnt' esAus diesen müden Seelen Ruh' gewähren.«»Mein Meister,« sprach ich, »sag' mir noch: Fortuna,Die du berührt, wer ist sie, daß die GüterDer Welt sie also hält in ihren Klauen?«Und er zu mir: »Blödsinnige Geschöpfe!Wie groß ist doch die Blindheit, die euch schadet!Jetzt will ich, daß du ganz mein Wort erfassest.Er, dessen Wissen alles übersteiget,Erschuf die Himmel und gab ihnen Führer,Daß allen Teilen alle Teile schimmern,Auf gleiche Weise rings das Licht verteilend:So ordnet' er den ird'schen Schimmern gleichfallsGemeinsam eine Schaffnerin zur Führung,Damit zu rechter Zeit die eitlen GüterVon Volk zu Volk, von Stamm zu Stamme wandern,Trotz allem Widerstand der Menschenklugheit.Drum herrschet ein Volk, und das andre welketDahin, gemäß dem Richterspruche jener,Die wie im Gras die Schlange bleibt verborgen;Nicht kann ihr euer Wissen widerstehen,In ihrem Reich, gleich wie die andern GötterIn ihrem, ordnet, richtet und vollführt sie.Und nimmer haben Stillstand ihre Wechsel,Notwendigkeit leiht Flügel ihr; denn bald kommtEin andrer, den der Reihe Los getroffen.Das ist sie, die so oft ans Kreuz geschlagenVon denen selbst wird, die sie loben sollten,Doch sie durch ungerechten Tadel schmähen;Doch selig in sich selbst, hört nichts davon sieUnd dreht mit andern Urgeschöpfen fröhlichStill ihre Kugel hin, in sel'ger Wonne.Jetzt steigen wir zu größern Leiden nieder.«Die Sterne, die bei meinem Ausgang stiegen,Sie sinken schon; nicht länger ziemt's zu weilen.Den Kreis durchschritten wir zum andern UferBis über einen Quell, der kocht und dann sichDurch einen Bach, der ihm entspringt, ergießet.Sein Wasser war viel dunkler noch als Purpur,Und, von der grauen Flut begleitet, kamenHernieder wir, durch einen Pfad des Grausens.Es bildet einen Sumpf, der Styx genannt wird,Der Trauerbach, wenn er zum Fuß herabkommtDes greulich unheilvollen Felsgestades.Und ich, der aufmerksam stand im Betrachten,Sah schlammbedecktes Volk in dieser Lache,Nackt insgesamt und mit erzürntem Antlitz,Die schlugen nicht allein sich mit den Händen,Auch mit dem Haupt, der Brust und mit den Füßen,Stückweise mit den Zähnen sich zerfleischend.Der gute Meister sprach: »Mein Sohn, hier siehst duDie Seelen derer, die der Zorn besiegte,Und auch will ich, daß für gewiß du glaubest,Daß unterm Wasser Volk ist, welches seufzetUnd Blasen treibt auf seiner Oberfläche,Wie dich der Blick lehrt, wo er hin sich wendet.Versenkt im Sumpfe, rufen sie: ,Wir warenTrüb in dem süßen, sonnenheitern Luftkreis,Da schleichend Feuer uns im Innern qualmte;Uns selbst betrüben wir im schwarzen Schlamm jetzt.'Sie gurgeln dieses Lied in ihrer Kehle,Weil sie's mit klarem Wort nicht sagen können.«So kreisten wir um einen großen BogenDer Pfütze, zwischen Moor und festem Riffe,Den Blick auf jene, die den Schlamm verschlucken.Zu eines Turmes Fuß zuletzt gelangend.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!