Governance-Strukturen in den Favelas von Rio de Janeiro - Toni Börner - E-Book

Governance-Strukturen in den Favelas von Rio de Janeiro E-Book

Toni Börner

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Geographisches Institut), Veranstaltung: Governance in marginalisierten Stadträumen, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Grundlage für die Betrachtung ist dabei der Governance Ansatz, der in einem ersten Kapitel vorgestellt und auf die Fragestellung im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe angepasst wird. Anschließend wird kurz der Verstädterungstrend mit der Tendenz zur Überurbanisierung, wie er bereits angesprochen wurde, weiter vertieft. In einem weiteren Kapitel wird auf die Favelas von Rio de Janeiro im Allgemeinen eingegangen, bevor dann der Frage nachgegangen wird, wie ein Regieren in den Favelas überhaupt möglich ist. Anschließend wird das Favela Bairro Programm vorgestellt, in welchem versucht wird, durch Sanierungsmaßnahmen die Favelas aufzuwerten und in reguläre Wohnsiedlungen zu verwandeln. Dabei steht besonders das Projekt des Bauhauses Dessau im Vordergrund. Ein Projekt ganz anderer Natur steht danach im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Kinderzahnhilfe Brasilien, ein Projekt deutscher Zahnärzte, welches den Favelados eine zahnmedizinische Versorgung ermöglicht, wird vorgestellt und auf seine Wirksamkeit hin überprüft. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst.

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Inhaltsverzeichnis
5. 1. KlientelismusundMisstrauengegendenStaat
5. 2. RegierendurchCommunity
6. 1. DasBauhausDessauinderJacarezinho
6. 2. BewertungdesFavelaHBairroHProgramms
7. 1. DieKIBRAHMethode
7. 2. DasProjektinderRocinha
7. 3. DasProjektinSantaTeresa
7. 4. BewertungdesProjekts

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RuprechtHKarlsHUniversitätHeidelberg

GeographischesInstitut

Wintersemester2008/09

HauptseminarGovernanceinmarginalisiertenStadträumen

Verfasser:ToniBörner

HausarbeitzumThema:

HilfezurSelbsthilfeinstädtischenMarginalsiedlungen

StudienfächerundSemesterzahlimWS08/09 Geschichte(11.Fachsemester) PolitischeWissenschaft(9.Fachsemester) Geographie(6.Fachsemester) Abschlussziel:Staatsexamen

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Einleitung

Spätestens seit Mike Davis´ Planet der Slums wissen wir, dass heutzutage erstmals in der Geschichte der Menschheit mehr Menschen in Städten als auf dem Land leben. Der Verstädterungsprozess hat dabei eine kaum vorstellbare Eigendynamik gewonnen, die anhand einiger Zahlen vielleicht besser zu greifen ist: Heute leben etwa 3,2 Milliarden Menschen weltweit in Städten. Das sind mehr Menschen, als 1960 auf der ganzen Erde gelebt haben (Vgl. Davis 2007 S. 7). Von 1950 bis Anfang der 1990er Jahre wuchs die städtischeBevölkerungindenEntwicklungsHundSchwellenländernumjährlichetwa3-4%, vonca.350Millionenaufca.1,3Milliarden,währendsieumdieJahrtausendwendebereits beietwa2Milliardenlag(Vgl.Dietz1998S.1).Indennächsten30Jahren,sodiePrognosen der UN, wird sich die Stadtbevölkerung in den Entwicklungsländern von 2 auf 4 Milliarden Menschen verdoppeln, so dass dann insgesamt etwa 2/3 der Weltbevölkerung in Städten lebenwird(Vgl.Cramer/Schmitz2004S.12).Währendes1950weltweit85Städtemiteiner BevölkerungvonübereinerMillionMenschengab,sowarenesimJahr2000ca.400undbis 2015 wird diese Zahl wohl auf etwa 550 weiter ansteigen (Vgl. Davis 2007 S. 7). Die Stadtbevölkerung von China, Indien und Brasilien entspricht schon heute der GesamteinwohnerzahlvonEuropaundNordamerika(Vgl.ebd.S.8).

Die Liste mit diesen beeindruckenden und gleichzeitig erschreckenden Zahlen ließe sich beliebig fortsetzen, jedoch wird es hier dabei belassen, darauf hinzuweisen, dass dieses explosive Wachstum vor allem ein Problem der EntwicklungsH und Schwellenländer ist, währenddieIndustrienationendieseProzesseimGroßenundGanzenabgeschlossenhaben und nur noch ein kleines Bevölkerungswachstum (sofern überhaupt noch) und auch nur einengeringenWechselzwischenStadtHundLandbevölkerungzuverzeichnenhaben. Die städtische Bevölkerung der Entwicklungsländer wächst jedoch rasant und um ein Vielfaches schneller als die Landbevölkerung. Außerdem ist dieses Wachstum mit nichts in der bisherigen Weltgeschichte zu vergleichen. Zwar wuchs auch im Europa der Industrialisierung die Stadtbevölkerung rasant an, aber die Dynamik, die dieses Wachstum heutzutagebesitzt,wurdeim18.und19.Jahrhundertnieerreicht.FolgendiesesWachstums sindnebenvielenandereneineVergrößerungderArmutindenbetroffenenStädtensowie ein unkontrolliertes und kaum kontrollierbares Wachstum dieser Metropolen. Besonders stark betroffen von dieser Entwicklung sind die sogenannten Megastädte mit einer Bevölkerung von mehr als 8 Millionen und die Hyperstädte mit mehr als 20 Millionen

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Einwohnern (Vgl. ebd.). Ein großer Teil der Bevölkerung dieser Städte lebt in sogenannten MarginalH oder informellen Siedlungen. Diese Siedlungen und die Art und Weise wie sie regiert werden bzw. wie sie sich selbst verwalten, werden im Folgenden im Zentrum der Betrachtungstehen.