Grundlagen nonverbaler Kommunikation - Jan Kercher - E-Book

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Jan Kercher

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Beschreibung

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die nonverbale Kommunikation ist die älteste Form zwischenmenschlicher Verständigung. Schon unsere Vorfahren konnten sich verständigen, lange bevor der Mensch das erste Wort geäußert hatte. Und auch Kinder verständigen sich sofort nach ihrer Geburt (oder sogar noch im Mutterleib) mit ihrer Umwelt . Und das, lange bevor sie zu sprechen beginnen. Aus diesen Gründen verwundert es kaum, dass der nonverbalen Kommunikation heutzutage von der Forschung eine gewichtige Rolle im zwischenmenschlichen Interaktions- und Verständigungs-Prozess zugemessen wird. So meint Michael Argyle, dass das menschliche Sozialverhalten nicht ohne eine Entwirrung des nonverbalen Systems zu verstehen ist . Dennoch konnten die recht einheitlichen Forschungsergebnisse bisher nichts daran ändern, dass die Bedeutung dieser nichtsprachlichen Form der Verständigung von den meisten Menschen noch immer in markanter Weise unterschätzt wird. Was wir sagen, scheint für die Meisten ausschlaggebend für die Reaktion des Gegenübers zu sein. Weniger die Art, wie wir etwas sagen. So ergaben spontane Befragungen, dass zu 70% auf der sprachlichen und zu 30% auf der nichtsprachlichen Ebene kommuniziert werde. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass nur ca. 3 % der zwischenmenschlichen Kommunikation auf der rein sprachlichen Ebene abläuft. Diese Arbeit soll einige Begriffe der nonverbalen Kommunikation klären und dabei gleichzeitig eine Abgrenzung zur verbalen Kommunikation schaffen. Beide Bereiche sind zwar eng miteinander verbunden, können aber auch eindeutig voneinander getrennt werde. Zuvor noch eine Anmerkung: mittlerweile wird der Begriff ‚Kommunikation’ von den meisten Menschen wie selbstverständlich und oft in vollkommen verschiedenen Bedeutungen verwendet. Um Verwirrungen zu vermeiden, sollen unter Kommunikation im folgenden „alle Prozesse der Übertragung von Nachrichten oder Informationen durch Zeichen aller Art unter Lebewesen (...)“ verstanden werden. Aus dem Inhalt: - Grundbegriffe: verbal, nonverbal, analog, digital - Körpersprache - menschliche Kommunikation

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Grundbegriffe

2.1 Nonverbal oder verbal – analog oder digital

2.2 Körpersprache, Körperzeichensprache und Kinesik

3. Menschliche Kommunikation – eine Mischung aus analoger und digitaler Verständigung

4. Schluss

5. Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)

 

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildung 1: Inhalts- und Beziehungsebene (Quelle: Birkenbihl, 1992)

1. Einleitung

 

Die nonverbale Kommunikation ist die älteste Form zwischenmenschlicher Verständigung. Schon unsere Vorfahren konnten sich verständigen, lange bevor der Mensch das erste Wort geäußert hatte. Und auch Kinder verständigen sich sofort nach ihrer Geburt (oder sogar noch im Mutterleib) mit ihrer Umwelt[1]. Und das, lange bevor sie zu sprechen beginnen.

 

Aus diesen Gründen verwundert es kaum, dass der nonverbalen Kommunikation heutzutage von der Forschung eine gewichtige Rolle im zwischenmenschlichen Interaktions- und Verständigungs-Prozess zugemessen wird. So meint Michael Argyle, dass das menschliche Sozialverhalten nicht ohne eine Entwirrung des nonverbalen Systems zu verstehen ist[2].

 

Dennoch konnten die recht einheitlichen Forschungsergebnisse bisher nichts daran ändern, dass die Bedeutung dieser nichtsprachlichen Form der Verständigung von den meisten Menschen noch immer in markanter Weise unterschätzt wird. Was wir sagen, scheint für die Meisten ausschlaggebend für die Reaktion des Gegenübers zu sein. Weniger die Art, wie wir etwas sagen.

 

So ergaben spontane Befragungen, dass zu 70% auf der sprachlichen und zu 30% auf der nichtsprachlichen Ebene kommuniziert werde. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass nur ca. 3 % der zwischenmenschlichen Kommunikation auf der rein sprachlichen Ebene abläuft.[3]

 

Diese Arbeit soll einige Begriffe der nonverbalen Kommunikation klären und dabei gleichzeitig eine Abgrenzung zur verbalen Kommunikation schaffen. Beide Bereiche sind zwar eng miteinander verbunden, können aber auch eindeutig voneinander getrennt werde.

 

Zuvor noch eine Anmerkung: mittlerweile wird der Begriff ‚Kommunikation’ von den

 

meisten Menschen wie selbstverständlich und oft in vollkommen verschiedenen Bedeutungen verwendet. Um Verwirrungen zu vermeiden, sollen unter Kommunikation im folgenden „alle Prozesse der Übertragung von Nachrichten oder Informationen durch Zeichen aller Art unter Lebewesen (...)“[4]verstanden werden.

 

2. Grundbegriffe

 

Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Über diese Frage haben sich Generationen von Wissenschaftlern gestritten. Eines ist heute jedoch sicher: ein wichtiger – wenn nicht der wichtigste – Unterschied ist die Sprachfähigkeit des Menschen im Gegensatz zur rein nonverbalen Kommunikation der Tiere. Denn die Kodierung von Informationen und Nachrichten durch eine feststehende Anzahl von Lauten bzw. Buchstaben und anderen Zeichen zu deren Weitergabe ist ein rein menschliches Vermögen.

 

2.1 Nonverbal oder verbal – analog oder digital

 

Die zuvor beschriebene Art der Verständigung wird nach Watzlawick[5] auch als ‚digitale’, also rein auf Zeichen beruhende Kommunikation bezeichnet. Ihr gegenüber steht die nonverbale oder auch ‚analoge’ Kommunikation, deren Abgrenzung nicht ganz so einfach fällt, da auf sehr viele verschiedene Weisen analog kommuniziert werden kann. Analog-Signale sind direkt, bildhaft oder stellen eine Analogie dar, während digitale Signale symbolhaft, abstrakt und oft kompliziert sind. Watzlawick[6] zitiert zur Verdeutlichung einen bekannten Satz von Bateson und Jackson: „Die Zahl fünf (hat) nichts besonders Fünfartiges an sich und das Wort „Tisch“ nichts besonders Tischähnliches.“

 

 

Tabelle 1: Sprachliche und nichtsprachliche Signale (Quelle: In Anlehnung an Saul, 1993)

 

2.2 Körpersprache, Körperzeichensprache und Kinesik

 

In der Literatur trifft man häufig auf die Begriffe „Körpersprache“, „Körperzeichensprache“ oder auch das Fremdwort „Kinesik“. Oft haben diese Begriffe ein und dieselbe Bedeutung, sind also gleichzusetzen mit dem Begriff der ‚nonverbalen Kommunikation’. Einige Autoren grenzen in ihrer Definition jedoch die verschiedenen Merkmale der Sprechweise, wie z.B. Stimmlage und Sprechtempo aus dem Begriff der ‚Körpersprache’ aus und verwenden diesen streng für Mimik, Gestik, Haltung und Abstand.

 

Weiterhin gibt es aufgrund der Komplexität des Gegenstandes Probleme bei der Systematisierung der verschiedenen Erscheinungsformen. Unsere Tabelle lehnt sich an eine Liste von Michael Argyle, sowie eine Tabelle von Siegmar Saul an.

 

3. Menschliche Kommunikation – eine Mischung aus analoger und digitaler Verständigung

 

Wie bereits erwähnt ist der Mensch als einziges Lebewesen zu digitaler Kommunikation fähig. Sie ist die Grundlage für den Fortschritt der Wissenschaft und der Technik, da sie, im Gegensatz zur analogen Kommunikation, nicht in der Gegenwart verhaftet ist, sondern auch Vergangenheit und Zukunft sehen kann[7]. Tiere werden immer in ihrem „Gefängnis von Reiz und Reaktion“[8] verhaftet bleiben, während sich der Mensch durch seine Sprache daraus befreit hat.

 

 

Abbildung 1: Inhalts- und Beziehungsebene (Quelle: Birkenbihl, 1992)

 

Das besondere der menschlichen Kommunikation besteht jedoch nicht allein in ihrer Fähigkeit zur Digitalisierung, sondern v.a. in der Kombination beider Ebenen (vgl. Abbildung 1), der digitalen (und vorwiegend verbalen) sowie der analogen (und vorwiegend nonverbalen) Ebene. Und genau diese Fähigkeit, beide Kommunikationsebenen zu beherrschen und je nach Gegebenheit anwenden zu können, macht den Menschen nach Meinung der Wissenschaft zum Homo Sapiens[9].

 

Watzlawick schreibt in seinem zweiten pragmatischen Axiom[10] jeder (menschlichen) Kommunikation Inhalts- und Beziehungsebene zu, wobei erstere digital, letztere vorwiegend analog übermittelt wird (warum dies nur „vorwiegend“ der Fall ist, bleibt bei Watzlawick unklar). Müssen also – im Umkehrschluß – analoge und digitale Kommunikation auch immer gleichzeitig ablaufen? Hier hilft wiederum Watzlawicks erstes pragmatisches Axiom[11], nach dem es unmöglich ist, in einer zwei-oder-mehr-Personen-Situation dem Gegenüber keine Botschaften zu senden, oder einfacher ausgedrückt: „Man kann nicht nicht kommunizieren . Jede Form des Verhaltens hat hier Mitteilungscharakter: Worte oder Schweigen, Blickkontakt oder Wegblicken, immer wird dem Gegenüber eine Botschaft übermittelt: Im Zug, an der Bushaltestelle, im Wartezimmer, in vielen Situationen bei denen Menschen sich auf den ersten Blick vollkommen unkommunikativ verhalten, wird doch ständig in starkem Maße nonverbal kommuniziert: „Wir kennen uns nicht, also wollen wir nicht miteinander reden.“

 

Aus diesen Beispielen wird offensichtlich, dass Inhalts- und Beziehungsebene nur bedingt mit digitaler und analoger Kommunikation gleichzusetzen sind. Denn Kommunikation kann sehr wohl ausschließlich analog und nichtverbal ablaufen und trotzdem – wie Watzlawicks zweites Axiom verlangt – Inhalts- und Beziehungsebene enthalten.

 

Im Gegensatz dazu ist es dem Menschen in der zwei-oder-mehr-Personen-Situation unmöglich, verbal und damit auf der Inhaltsebene zu kommunizieren ohne sich dabei auch gleichzeitig nonverbal auf der Beziehungsebene zu verständigen. Digital wird hier also eine Information übermittelt, während gleichzeitig analog die Information über die Information, die sogenannte ‚Metakommunikation’[12] vermittelt wird, welche die Wirkung der eigentlichen Information erst bestimmt.

 

Auch hier wird wieder klar, welcher Stellenwert nichtsprachlichen Signalen zukommt: denn einer Kommunikation wohnen immer analoge, nicht jedoch zwingenderweise digitale Signale bei.

 

Zusammenfassend ergibt sich also: der Mensch kommuniziert sowohl digital als auch analog. Einige Informationen lassen sich nur analog, andere nur digital (z.B. gedruckt), wieder andere nur über eine Kombination von digitaler und analoger Ebene übermitteln. Keine von beiden Ebenen ist besser oder wichtiger, es kommt immer auf die Erfordernisse der jeweiligen Situation an.[13]

 

4. Schluss

5. Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)

 

Albert , Ruth/Faschingbauer, Tamara/Heilmann, Christa M.:Mittelseminar: Sprache und Geschlecht. In: http://online-media.uni-marburg.de/germanistik/sprache/gender04.html, zugegriffen am: 19.4.01

 

Archer, Zach:Exploring Nonverbal Communication.In: http://zzyx.ucsc.edu/~archer/intro.html, zugegriffen am: 18.4.01

 

Bateson, Gregory/Jackson, Don D.:Some Varieties of Pathogenic Organization. In: McK. Rioch, David (Hrsg.): Disorders of Communication. Band 42, Research Publications, 1964, S. 270-283

 

Benesch, Hellmuth:dtv-Atlas zur Psychologie: Tafeln und Texte. Band1, München: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, Originalausgabe, 1987

 

Birkenbihl, Vera F.:Signale des Körpers: Körpersprache verstehen. München/Landsberg am Lech: mvg-verlag im verlag moderne industrie, 8. Aufl., 1992