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Mathematik gilt bei vielen Schulkindern als Problem-Fach Nummer eins. Die intensive und regelmäßige Unterstützung durch Nachhilfe-Lehrer und Eltern bleibt häufig ohne merkliche Erfolgserlebnisse. Trotz aller Anstrengungen haben Kinder mit einer Lese-Rechtschreib- und/oder einer Rechenstörung meistens große Probleme, Fakten und Daten auswendig zu lernen, schnell abzurufen und lange zu erinnern. In diesem Praxisbuch werden Tipps zur Verbesserung des bei betroffenen Kindern häufig reduzierten sprachlichen Gedächtnisses sowie für eine konstruktive Arbeitshaltung angeboten. Außerdem werden erprobte, hilfreiche Maßnahmen zum nachhaltigen Erwerb folgender Rechenarten dargestellt: 1x1, Addition, Subtraktion, Multiplikation, und Division. Damit kann eine stabile Grundlage geschaffen werden, die darauf aufbauende Mathematik der Grundschule erfolgreich zu erlernen. Zusätzlich werden die folgenden Themen eingehend besprochen: Umwandeln von Maßeinheiten, Uhrzeit und Textaufgaben.
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Vorwort
Schreckensfach Mathematik
Das Hexeneinmaleins
Allgemeine Tipps für eine konstruktive Arbeitshaltung
Ein friedliches Lernklima
Konstante Durchführung eines Belohnungsprogramms
Wie man das sprachliche Gedächtnis verbessern kann
Reime hören kann das sprachliche Gedächtnis verbessern
Der schnelle Abruf auswendig gelernter Fakten
Erlerntes ist automatisiert, wenn …
Die Automatisierung wird erreicht durch
Die Automatisierung wird behindert durch
Additionen und Subtraktionen im Zahlenraum 20
Durchführung der Addition und Subtraktion
Additionen und Subtraktionen im Zahlenraum 100
Die leere Hundertertafel
Der Stellenwert der Zehner und Einer
Das 1x1
Was das Kind vor dem Erlernen des 1x1 können muss
Bedeutung der Multiplikation
Umkehrbarkeit der Multiplikation
Nachbaraufgaben
Die Hälfte und das Doppelte
Die 1x1 Tabellen
Die Verwendung der 1x1-Tabellen
Das vollständige 1x1 für Anfänger
Die sichere Abrufbarkeit des 1x1
Vertiefung und Automatisierung der gelernten 1x1 Reihe
Die 1x1- Reihen
Das reduzierte 1x1 für Fortgeschrittene
Das tägliche Wiederholen der 1x1- Reihen
Die reduzierten 1x1- Reihen
Alle Erfolge sollen gefeiert werden
1x1-Reihen – Übersichtstabelle
1x1- Pass
Die mehrschrittige Addition und Subtraktion
Additionstabellen
Die mehrschrittige Multiplikation
Multiplikationstabellen
Checkliste
Runden
Die mehrschrittige Division
Divisionstabellen
Checkliste
Ablauf der Division
Uhrzeit
Umwandlung von Maßeinheiten
Längenmaße
Flächenmaße
Gewichtsmaße
Hohlmaße
Raummaße
Zeitmaße
Die Bearbeitung von Rechengeschichten
Vorlage für allgemeine Strategien
Verwendung von Symbolkarten für
+ - . :
Die Symbolkarten
Beispiel
Rechengeschichten für die 3. Klasse als Beispiele für die Grundprinzipien
Weitere Literatur von Hemma und Hartmut Häfele
Die Furcht vor der Mathematik
steht der Angst erheblich näher als der Ehrfurcht.
Felix Auerbach (1856-1933), deutscher Physiker
Bei vielen Menschen ruft allein der Gedanke an Mathematik unangenehme Erinnerungen an ihre Schulzeit wach. Mathematik gilt bei sehr vielen Schulkindern als Problem-Fach Nummer eins. Dabei scheint die weit verbreitete Angst vor diesem Schulfach eine große Rolle zu spielen.
Laut einer Studie der österreichischen Arbeiterkammer vom 02.06.2017 lernt ein Großteil der Schulkinder mit ihren Eltern (neben zusätzlicher Nachhilfe). Die Dunkelziffer der geleisteten Unterstützung durch Eltern und/oder Nachhilfe liegt sicher höher.
Prozent der Eltern Schulen
insgesamt
täglich
Volksschule
86
50
Neue Mittelschule
75
25
AHS Unterstufe
73
8
Zwei Drittel aller Nachhilfestunden werden für Mathematik verwendet (der Rest verteilt sich auf Deutsch und Fremdsprachen).
Lernstörungen wie Legasthenie (Lesen und Schreiben) und Dyskalkulie (Rechnen) werden entweder gar nicht oder zu spät erkannt, beziehungsweise häufig auch nicht durch angemessene Förderung berücksichtigt.
Die betroffenen Schüler/innen konsumieren reichlich Nachhilfe - häufig ohne merkliche Erfolgserlebnisse. Das „mathematische“ Selbstvertrauen sinkt auf ein Minimum. Manche Kinder erleben regelrechte Traumen wegen laufender Verunsicherungen und Kränkungen durch Lehrkräfte, Eltern oder Mitschüler/innen.
„Du musst versteh’n!
Aus Eins mach Zehn
und Zwei lass geh’n
und Drei mach gleich,
so bist Du reich.
Verlier die Vier,
aus Fünf und Sechs“,
so sagt die Hex’,
„mach Sieben und Acht,
so ist's vollbracht:
Und Neun ist Eins,
und Zehn ist keins.
Das ist das Hexeneinmaleins.
Faust 1, Johann Wolfgang von Goethe
Das Einmaleins scheint für viele rechenschwache Kinder sehr lange ein bedrohliches „Hexeneinmaleins“ darzustellen. Rechenschwache und legasthene Kinder haben meistens große Mühe, das 1x1 zu erlernen, zu erinnern und schnell genug abzurufen.
Auch der Erwerb, sowie der schnelle Abruf weiterer Grundrechnungen wie Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division fällt diesen Kindern schwer.
Daher bietet das vorliegende Buch entsprechende Hilfen an. Werden diese Rechenarten mit einiger Sicherheit beherrscht, ist eine stabile Grundlage geschaffen, die mehrstufige Multiplikation und Division, das Umwandeln von Maßeinheiten sowie Textaufgaben erfolgreich zu bewältigen. Auch zu letzteren Bereichen werden hier - in meiner Praxis über lange Zeit erprobte - wirkungsvolle Maßnahmen dargestellt.
Eine gute Beziehung zwischen Kind und Betreuungsperson ist für ein effektives Lernen unerlässlich. Positive Lernerfolge können durch ein spannungsgeladenes Klima beeinträchtigt oder sogar verhindert werden. Man sendet - mit und ohne Worte - bewusst und unbewusst - laufend positive oder negative Signale an sein Gegenüber. Das Kind spürt in der Regel sehr schnell die Gereiztheit seines Lern-Begleiters. So kann es sich nicht konstruktiv an schwierige Situationen anpassen. Solch eine angespannte Lern-Situation sollte unbedingt abgebrochen und später, aber am selben Tag - bei besserer Laune - weitergeführt werden.
Loben Sie das Kind auch für kleinste Fortschritte und vermerken Sie diese schriftlich. Der Einsatz eines Belohnungsprogramms kann die Motivation erheblich verbessern (siehe weiter unten).
Vermeiden Sie verbale Aufforderungen, da die Kinder ja sowieso genau wissen, was Sie von ihnen erwarten.
Fassen Sie ihr Kind am Arm oder an der Schulter an und nehmen Sie Blickkontakt mit ihm auf, um wieder Aufmerksamkeit zu erlangen.
Verabreden Sie für bestimmte Regeln Handzeichen oder gezeichnete Symbole,