Guards of Folsom: Gezügelt - SJD Peterson - E-Book

Guards of Folsom: Gezügelt E-Book

SJD Peterson

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Beschreibung

Auf der Suche nach einer dringend benötigten Koffeindosis findet Max im Coffeeshop um die Ecke mehr als erwartet. Barista Aiden ist jung, attraktiv, sympathisch – und ein Sub, auf den der Dom in Max stärker reagiert als je zuvor auf einen Mann. Doch Aiden hatte bislang nie Kontakt zur BDSM-Szene und trotz gemeinsamer Kinks ist der Start in eine Beziehung mit einem dominanten Mann wie Max für ihn nicht einfach, denn der Grat zwischen Hingabe und Sebstaufgabe ist für Aiden mehr als schmal. Und nur durch Max kann Aiden seine devote Seite erforschen und gleichzeitig das größte Abenteuer seines Lebens antreten: Liebe. Buch 3 der "Guards of Folsom"-Reihe. In sich abgeschlossen.

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Seitenzahl: 370

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Deutsche Erstausgabe (ePub) Oktober 2016

Für die Originalausgabe:

© 2013 by SJD Peterson

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

»Pony«

Originalverlag:

Published by Arrangement with Dreamspinner Press LLC, 5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2016 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Casandra Krammer Design

ISBN ePub: 978-3-95823-613-4

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de

Aus dem Englischen von Gabby Jacobs

Liebe Leserin, lieber Leser,

vielen Dank, dass Sie dieses eBook gekauft haben! Damit unterstützen Sie vor allem die Autorin des Buches und zeigen Ihre Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit. Außerdem schaffen Sie dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der Autorin und aus unserem Verlag, mit denen wir Sie auch in Zukunft erfreuen möchten.

Vielen Dank!

Ihr Cursed-Team

Klappentext:

Auf der Suche nach einer dringend benötigten Koffeindosis findet Max im Coffeeshop um die Ecke mehr als erwartet. Barista Aiden ist jung, attraktiv, sympathisch – und ein Sub, auf den der Dom in Max stärker reagiert als je zuvor auf einen Mann. Doch Aiden hatte bislang nie Kontakt zur BDSM-Szene und trotz gemeinsamer Kinks ist der Start in eine Beziehung mit einem dominanten Mann wie Max für ihn nicht einfach, denn der Grat zwischen Hingabe und Selbstaufgabe ist für Aiden mehr als schmal. Und nur durch Max kann Aiden seine devote Seite erforschen und gleichzeitig das größte Abenteuer seines Lebens antreten: Liebe.

Für Jason Bradly, für seine Freundschaft und Inspiration.

Kapitel 1

In den fünf Jahren seit seiner Praxiseröffnung hatte Grant Maxwell, unter seinen Freunden bekannt als Max, nicht ein einziges Mal einen Klienten versetzt. Er sollte sich vermutlich schlecht fühlen, weil er Mrs. Taylors Termin verschoben hatte. Doch ihre psychopathischen und narzisstischen Probleme würden einfach einen Tag warten müssen. Max hoffte, dass ihn an diesem Morgen ein braunhaariger, grünäugiger, heißer Typ beraten würde.

Vor einer Woche war Max aufgewacht und hatte feststellen müssen, dass seine Kaffeekanne in der Nacht leise verschieden war. Er war niemand, der ohne das magische Gebräu in den Tag starten konnte – zumindest nicht, wenn er seine Mitmenschen nicht in Gefahr bringen wollte –, und so hatte er sich auf den Weg zum örtlichen Coffeeshop gemacht. Als Max den hinreißenden Mann – laut seinem Namensschild hieß er Aiden – hinter dem Tresen erblickt hatte, hatte sich jeglicher Ärger über die Unannehmlichkeiten verflüchtigt. Auch der normalerweise selbstsichere, ein wenig eingebildete Mann war verschwunden und hatte stattdessen einen schüchternen, plappernden Mann zurückgelassen, der es kaum schaffte, einen schwarzen Kaffee zu bestellen.

Was zum Teufel war da nur los gewesen? Bessere Frage: Warum zur Hölle zitterten seine Glieder und warum raste sein Herz wie verrückt, als er erneut in der Schlange stand?

Max dehnte seine Nackenmuskeln und rückte seine Krawatte gerade, bevor er die Vorderseite seines dunkelgrauen Armani-Anzugs glättete. Ein Anzug, den er normalerweise nur bei besonderen Anlässen trug. Es wird langsam lächerlich. Vier Tage hatte er in der Schlange gestanden und auf seinen Kaffee gewartet, während er sich wie ein Schuljunge gefühlt hatte, der kurz davor war, seinen ersten Kuss zu bekommen. Die anderen zwei Tage war er sich vorgekommen wie ein kleiner Junge, den der Weihnachtsmann am Weihnachtsmorgen vergessen hatte, da Aiden nicht gearbeitet hatte.

Gut, nicht heute.

Ich bin ein attraktiver, selbstbewusster Mann.

Ich bin intelligent, gebildet.

Ich habe einen Doktor in Psychologie und eine erfolgreiche Privatpraxis.

Ich bin ein verdammter Dom, zum Donnerwetter.

»Guten Morgen, Sir. Was darf es für Sie sein?«, fragte Aiden höflich. Er lächelte breit und hinter den vollen Lippen blitzten zwei Reihen perfekt weißer, gerader Zähne hervor.

Süße Lippen.

Sie laden zum Ablecken ein.

Max' Herzschlag beschleunigte sich, als er sich diesen sexy Mund geschwollen von leidenschaftlichen Küssen vorstellte.

Er würde so verdammt umwerfend aussehen um meinen –

»Sir?«

Max riss den Blick von Aidens Mund los und sah auf. Die wunderschönen blassgrünen Augen halfen nicht wirklich, seine Gedanken oder seine Libido unter Kontrolle zu bringen. Gott, reiß dich zusammen. Du drehst gleich durch. Max unterdrückte einen Fluch und straffte die Schultern.

»Einen großen, schwarzen Kaffee, bitte«, sagte er heiser.

Aiden neigte den Kopf und schien Max zu mustern. Max zwang sich dazu, sich nicht unter dem prüfenden Blick des Mannes zu winden, doch es war nicht einfach. Nach einem langen Moment lächelte Aiden und Max hatte das eigenartige Gefühl, dass der Mann ganz genau wusste, woran Max gedacht hatte.

Er beobachtete Aiden dabei, wie er nach einem großen Becher griff und ihn unter die Kaffeemaschine stellte. Max nahm sich einen Augenblick Zeit, den attraktiven Mann zu bewundern. Aiden war wie Max eins fünfundachtzig groß und von ähnlicher Statur. Beide hatten eine breite Brust und starke, muskulöse Arme; doch mit Größe und Körperbau endeten die Gemeinsamkeiten.

Wo Max' Haare und Augen dunkelbraun waren, hatte Aiden hellbraunes Haar mit blonden Strähnen und seine Augen waren von einem so blassen Grün, dass sie beinahe durchsichtig schienen. Aidens Züge wiesen eine Sanftheit, einen fast zarten Ausdruck auf, im Gegensatz zu Max' kantigem Kiefer und seiner größeren, krummen Nase. Aiden war, in einem Wort, wunderschön, nicht auf eine feminine Art– an Aiden war rein gar nichts Feminines –, aber auf eine wahrhaft wunderschöne, männliche Weise. Es war ein Anblick, der Max' Atem jedes Mal stocken und seinen Puls in die Höhe gehen ließ, wenn er den Mann ansah. Es schadete auch nicht, dass Aiden den heißesten, rundesten, geilsten Arsch überhaupt hatte. Der Anblick ließ Max' Blut in seiner Lendengegend kochen.

»Kommt da noch etwas dazu, Sir?«, fragte Aiden und seinem schüchternen Lächeln und der leichten Röte auf seinen Wangen nach zu urteilen, ahnte der Mann, welche Wirkung er auf Max hatte.

»Max«, sagte er, als er den Becher entgegennahm und dabei seine Finger über Aidens Handrücken gleiten ließ. »Nenn mich Max.«

Aidens Lächeln wurde breiter. »Kommt da noch etwas dazu, Max?«

Angestachelt von dem süßen Grinsen fand Max seinen Mut wieder. Er zückte seine Brieftasche, legte ein paar Scheine auf den Tresen und schob sie Aiden zu, während er dessen Blick festhielt. »Geh mit mir essen.« Er hatte beabsichtigt zu fragen, doch seine Nervosität in Verbindung mit seiner Erregung ließ es mehr wie einen Befehl klingen. In seiner gepressten Stimme lag der Hauch eines Knurrens.

Aidens Augen wurden zuerst groß, dann verengten sie sich. Schnell fügte Max hinzu: »Bitte?«

»Junger Mann, würde es Ihnen etwas ausmachen, die Partnersuche nach Geschäftsschluss fortzusetzen? Sie halten den Betrieb auf.«

Als sich Max umdrehte, sah er sich einer korpulenten, älteren Dame mit einem missbilligenden Gesichtsausdruck gegenüber, die zu ihm hinaufstarrte. Hinter ihr hatte sich eine lange Schlange gebildet.

»Entschuldigung«, murmelte Max. »Schätze, ich habe den Mut zur falschen Zeit aufgebracht«, erklärte er ihr mit einem Zwinkern.

Max zog eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche und legte sie auf die Geldscheine. »Denk einfach drüber nach«, sagte er, drehte sich um und schlenderte, ohne auf eine Antwort zu warten, aus dem Coffeeshop.

Als Max fünfzehn Minuten später sein Bürogebäude betrat, vibrierte sein Handy. Nachdem er es aus der Innentasche seines Jacketts gezogen hatte, sah er auf das Display. Ein breites Lächeln trat auf sein Gesicht und er ballte die Hand zur Siegerfaust, als er die Nachricht las.

Sehr gerne.

***

Aiden hatte zugestimmt, ihn ein paar Blocks von dem Coffeeshop entfernt in einem Diner zu treffen. Max hätte etwas Nobleres bevorzugt, da er den Mann beeindrucken wollte, indem er ihn zu einem hervorragenden Essen einlud, doch er würde nehmen, was er bekommen konnte. Vorerst.

Max hatte zu viel Zeit vor dem Spiegel verbracht, um sich herauszuputzen, und eine noch längere Zeit damit, zu entscheiden, was er anziehen sollte. Gott, die grünäugige Schönheit tat ihm Dinge an, beunruhigende Dinge, Dinge, die noch nie jemand in ihm heraufbeschworen hatte. Sein Interesse war geweckt, nicht nur wegen der Chemie, die er zwischen sich und Aiden fühlen konnte, sondern auch, um herauszufinden, woher sein neuer Mangel an Selbstvertrauen kam. Max hasste es, nicht alles unter Kontrolle zu haben und so verdammt unentschlossen zu sein. Die neuen Gefühle waren ihm vollkommen fremd und absolut ungewohnt.

Letztendlich entschied er sich für eine hellbraune Chinohose, ein weißes Hemd und einen dünnen, violetten Strickpullover. Er stand vor dem riesigen Badezimmerspiegel und musterte sich ein letztes Mal. Max sagte sich selbst, dass er das Outfit nicht gewählt hatte, weil das Weiß den olivfarbenen Ton seiner Haut, sein dunkles Haar und seine Augen hervorhob oder der eng anliegende Pullover seine muskulöse Brust und Arme betonte. Er war nicht eitel, verdammt. Okay, vielleicht ein bisschen. Er grinste sein Spiegelbild an und verließ dann das Badezimmer.

Max kam eine halbe Stunde zu früh in dem Diner im Fünfzigerjahre-Stil an und ließ sich strategisch platziert in einer der hinteren roten Sitzecken nieder. Von dieser Position aus konnte er Aiden sehen, wenn dieser eintraf, was ihm einen Moment Zeit geben würde, seine Reaktion auf den sexy Mann zu kontrollieren. Außerdem würde die Nische ihnen ein wenig Privatsphäre ermöglichen.

Aiden trat durch die Tür. Er trug abgewetzte Jeans mit Löchern an beiden Knien und ein graues Henley-Shirt. Die Kleidung war nichts Besonderes, geradezu schäbig, doch in diesem Moment wusste Max, dass er mehr als einen Augenblick brauchen würde, um seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Denn, heilige Scheiße, dieser Mann könnte einen Müllsack tragen und dennoch Max' Libido auf Hochtouren bringen.

Als Aiden ihn entdeckte, huschte ein breites Lächeln über sein Gesicht, und Max konnte nicht anders, als es zu erwidern. Er nahm sich die paar Sekunden, die Aiden brauchte, um das Diner zu durchqueren, und atmete ein paar Mal tief durch, um sich zu beruhigen, doch in dem Moment, als Aiden auf die Sitzbank rutschte und Max der Duft seines Parfums in die Nase stieg, war es vergebens. Max war alles, nur nicht ruhig.

»Hi«, sagte Aiden scheu. »Danke für die Einladung.«

Max rutschte auf seinem Sitz hin und her und war dankbar, dass der Tisch seinen Schritt verdeckte. Der Gedanke ließ ihn stutzen. Er war noch nie schamhaft gewesen oder hatte das Gefühl gehabt, sich für seine Reaktion auf einen attraktiven Mann rechtfertigen zu müssen, dennoch wollte Max aus irgendeinem Grund, den er nicht ganz bestimmen konnte, nicht, dass seine physische Reaktion das Erste war, das Aiden bemerkte.

»Es ist mir ein Vergnügen. Danke, dass du sie angenommen hast«, sagte Max. Er war erleichtert, dass seine Stimme nichts von der Nervosität preisgab, die in seinem Magen rumorte. »Ich hatte gehofft, dich mit einer« – Max ließ den Blick umherschweifen – »opulenteren Umgebung beeindrucken zu können.«

»Ich weiß nicht einmal, was das bedeutet«, lachte Aiden. »Ich mag es hier. Sie haben gutes Essen und der Koch ist mein Mitbewohner.«

»Ah! Wenn sich der verrückte Coffeeshop-Stalker also als Psychopath erweist, kannst du nach Verstärkung rufen?«

»Jep«, erwiderte Aiden ohne Reue in der Stimme. »Der Tellerwäscher ist ein weiterer Mitbewohner von mir.«

»Verdammt«, murmelte Max und sah Aiden eindringlich an. »Das durchkreuzt meine Pläne.«

Aiden lachte. »Hattest du vor, mich zu kidnappen und böse Dinge mit mir anzustellen?«

»Nein«, sagte Max gelassen. Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und ließ den Blick prüfend über Aidens Gestalt wandern. »Ich hatte gehofft, du würdest freiwillig mitkommen.«

»Ist das so?« Aidens Lachen klang jetzt nervös und erstarb schließlich, als Max ihn weiterhin mit einem neutralen Gesichtsausdruck musterte.

»Hey, Aiden. Kann ich dir und deinem Freund hier was zu trinken bringen?«, fragte ein junges, brünettes Mädchen, das Max argwöhnisch musterte.

»Hi, Carina. Ich nehm eine Cola.«

Carina nickte, nahm den Blick jedoch nicht von Max. Dieser musste das Bedürfnis unterdrücken, über ihr Getue zu kichern. Sie war vielleicht einen Meter fünfzig groß und wog höchstens fünfundvierzig Kilo… wenn sie klatschnass war. So wie sie da vor ihnen stand, den Rücken stocksteif durchgedrückt und einen herausfordernden Blick in ihren braunen Augen, erinnerte sie Max an einen kleinen Chihuahua, der kurz davor war, gegen einen Rottweiler um einen Knochen zu kämpfen. Interessant.

»Ich nehme das Gleiche«, erwiderte Max freundlich und schenkte ihr sein bestes entwaffnendes Lächeln.

Carinas Augen verengten sich, doch sie nickte und verschwand.

»Deine Freundin wirkt ein bisschen besitzergreifend«, kommentierte Max, als er seine Aufmerksamkeit zurück auf Aiden lenkte. »Lass mich raten, noch eine Mitbewohnerin?«

»Neeh. Carina und ich sind ein paar Mal zusammen ausgegangen. Sie wollte mehr, ich nicht.« Aiden zuckte mit den Schultern und nahm die Speisekarte. »Sie ist eine liebe Person, wenn auch ein bisschen verrückt.«

»Ausgegangen?«

»Jep«, sagte Aiden leichthin, ohne von seiner Karte aufzublicken. »Wenn du Fish and Chips magst, sie machen hier die besten der Stadt.«

»Aiden?«, sagte Max vorsichtig.

»Hmm?«, fragte er, sah dann auf und begegnete Max' Blick.

»Dir ist schon bewusst, dass ich dich zum Essen eingeladen habe, weil ich mich von dir angezogen fühle?«

Aiden lächelte und winkte ab. »Oh jaah, so wie du mich im Coffeeshop angesehen hast, hast du es ziemlich deutlich gemacht. Von jemand so Gutaussehendem wie dir ist das ein ziemliches Kompliment, wie ich zugeben muss. Danke also.«

»Und wäre es zu anmaßend von mir, anzunehmen, dass die Anziehung auf Gegenseitigkeit beruht?« Max' Magen zog sich zusammen. Scheiße! Hatte er Aiden falsch gelesen? Angesichts dessen, wie verrückt Aiden ihn in letzter Zeit gemacht hatte, würde es ihn nicht überraschen, wenn er voreilig gehandelt oder Aidens Zustimmung zum Essen falsch verstanden hatte.

Aiden legte die Speisekarte zur Seite und er runzelte die Stirn, als er sagte: »Hmm, ich dachte, ich wäre auch ziemlich deutlich in meiner… Bewunderung deiner Statur gewesen.«

Aidens Antwort verwirrte ihn und er sah zu Carina hinüber, die Gläser mit Cola füllte.

»Oh, jetzt versteh ich«, gluckste Aiden. »Ja, ich bin mit Carina ausgegangen, ja, ich mag Frauen, aber ich mag auch Männer. Wenn es um Anziehung geht, spielt das Geschlecht für mich keine Rolle.«

Max' Grinsen wuchs, als ihn Erleichterung durchflutete. Er hatte Aiden nicht völlig falsch gelesen. Er täte gut daran, diesem wunderschönen, faszinierenden Mann mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Max hatte den leisen Verdacht, dass Aiden ihn auf Trab halten würde.

»Bist du mit vielen Männern ausgegangen?«, fragte Max.

Aiden errötete und ein verlegenes Lächeln umspielte seine Lippen. »Ähm, nein. Aber ich bin auch nicht mit so vielen Frauen ausgegangen.«

»Interessant.«

»Oh, oh, das klingt unheilvoll.«

»Was klingt unheilvoll?«, fragte Carina und warf einen bösen Blick in Max' Richtung, als sie ihre Getränke brachte.

»Nichts.« Aiden grinste. »Und hör auf, mein Date so böse anzustarren. Grant Maxwell, Carina Owens. Carina, Grant Maxwell.«

Max streckte die Hand aus. »Schön, dich kennenzulernen, Carina. Und bitte nenn mich Max.«

Carina streckte Aiden die Zunge raus, der lachte jedoch nur. Dann musterte sie kurz Max' Hand, bevor sie sie schüttelte. »Auch schön, dich kennenzulernen, Max«, sagte sie mit einem Seufzen. »Habt ihr schon gewählt?«

Sie beide bestellten Fish and Chips und Carina ließ sie allein – dieses Mal, ohne Max mit Blicken zu erdolchen. Auch wenn Max ahnte, dass es ihr schwerfiel.

Max streckte eine Hand aus und legte sie auf Aidens, da der Drang, ihn zu berühren, zu stark war. »Ich kann verstehen, warum sie mich nicht mag. Ich wäre auch ziemlich eifersüchtig auf sie, wenn sie dich hätte«, sagte er charmant.

»Bist du der besitzergreifende Typ, Max?«

Max streichelte mit dem Daumen über die weiche Haut an Aidens Hand und Max' Herzschlag beschleunigte sich allein bei dieser schlichten Berührung. »Manchmal«, erwiderte er ehrlich. »Magst du es, beherrscht zu werden? Dominiert?«

Aiden schluckte hart. Max' Blick wurde von Aidens zuckendem Adamsapfel angezogen und sein Puls ging noch schneller. Aiden hielt Max' Blick stand, sowohl Unsicherheit als auch Verlangen in den blassgrünen Augen. Selbst wenn er in ihnen Erregung sehen konnte, war das Letzte, was Max wollte, Aiden zu verunsichern oder dass er sich auf irgendeine Weise unbehaglich fühlte. Er würde die widersprüchlichen Gefühle, die er bei dem schüchternen Mann gesehen hatte, zu einem späteren Zeitpunkt einordnen.

Max lehnte sich zurück, nahm seine Cola und trank einen kleinen Schluck, bevor er das Thema wechselte. »Erzähl mir etwas von dir. Dein Akzent lässt den mittleren Westen vermuten?«

Mit der neuen Richtung, die ihre Unterhaltung einschlug, schien sich Aiden zu entspannen und er lächelte. Er spielte mit seinem Strohhalm und betrachtete das sprudelnde Getränk, während er sprach. »Jep, ich komme aus Indiana. Dort geboren und aufgewachsen. Ich hasse es, wenn jemand etwas über mich wissen will. Ich weiß nie, wo ich anfangen soll oder was mein Gegenüber interessant findet.« Er sah auf und zuckte mit den Schultern. »Ich bin sicher, dass du nichts darüber hören willst, wie ich auf einem Milchbauernhof groß geworden bin.«

»Eigentlich würde ich das sehr gerne hören«, versicherte ihm Max. »Ich bin in der Stadt aufgewachsen und es war einer meiner Kindheitsträume, auf einer Farm zu leben.«

»Ist es nicht immer so? Wir wollen immer das, was wir nicht haben. Ich wollte immer in der Stadt leben. Ich habe es gehasst, Kuhmist zu schaufeln, ebenso wie die nie enden wollenden häuslichen Pflichten.«

»Und was hältst du jetzt von unserer schönen Stadt?«

Aiden spielte weiterhin mit dem Strohhalm und stach nach den Eiswürfeln im Glas. Er war wirklich der bezauberndste Mann, den Max je gesehen hatte, und das verstärkte sich noch erheblich, wenn Aiden so schüchtern und verlegen wirkte. Das weckte seine dominantere Art. Aiden sprach Max auf allen Ebenen an, körperlich wie mental.

»Also«, sagte Aiden leise. »Um ganz ehrlich zu sein, ist sie ein bisschen überwältigend. Ich meine, versteh mich nicht falsch, ich genieße es unglaublich, hier zu leben, aber… Es ist einfach anders, das ist alles.«

»Ja, sie kann ein bisschen überwältigend sein.« Max gluckste. »Wie lange bist du schon hier?«

»Ungefähr vier Monate. Ah, danke, Carina. Das sieht toll aus!«, sagte Aiden freundlich, als sie seine Fish and Chips vor ihm abstellte.

»Gerne. Kann ich euch beiden noch irgendwas bringen?«, fragte sie, als sie auch Max' Teller abstellte.

Sie dankten ihr und erklärten, dass sie im Moment nichts weiter brauchten. Eine angenehme Stille entstand, als sie Zitronensaft über ihr Essen träufelten und anfingen zu essen. Aiden hatte recht, der Fisch war vorzüglich, doch Aiden beim Essen zu beobachten, war noch besser. Aiden war ein Genussmensch; er aß genießerisch, leckte sich die Finger ab und summte vor Entzücken, als er kaute. Gott, wie würde es sein, einen Mann wie Aiden in seinem Bett zu haben?

Max hatte die Gesellschaft vieler Männer geteilt, doch ein wahrer Genussmensch war eine Rarität. So viele Männer, mit denen er zusammen gewesen war, waren immer geradewegs auf die Ziellinie zugerast, der Orgasmus ihr einziges Ziel. Sie vergaßen oft, die Reise zu genießen. Ja, er konnte Subs dazu zwingen, langsam zu machen, doch er konnte sie nicht dazu zwingen, wirklich an der Reise an sich Vergnügen zu finden. Es schien, als würde selbst der Sex die Hast der Stadt widerspiegeln. Jeder war stets in Eile. Schnell, schnell, schnell.

»Erzähl mir von deiner Familie. Was halten sie davon, dass du hierhergezogen bist?«

Aiden wischte sich den Mund ab und schluckte, bevor er antwortete. Und Manieren hat er auch noch, dachte Max seufzend.

»Da sind meine Mom und mein Dad, zwei ältere Brüder und ein jüngerer. Wir haben alle in der Milchwirtschaft gearbeitet, ebenso wie der Großteil des weiteren Familienkreises.« Aiden zuckte mit den Schultern. »Ich denke, es war okay für sie, dass ich hierhergezogen bin. Sie wollen, dass ich glücklich bin. Meine zwei älteren Brüder lieben den Hof, also werden sie ihn übernehmen, wenn Mom und Dad ihn nicht mehr führen können. Er wird in guten Händen sein.«

»Und dein jüngerer Bruder?«

»Er ist wie ich, in mehr als nur einer Hinsicht«, meinte Aiden amüsiert. »Die Milchwirtschaft war auch nichts für ihn. Jetzt lebt er mit seinem Ehemann in Oklahoma.«

»Interessant.«

»Oh, oh! Da ist wieder dieses unheilvolle Wort«, sagte Aiden mit einem finsteren Blick.

»Eine Angewohnheit, die ich nicht so leicht ablegen kann.« Max schob seinen leeren Teller beiseite und streckte die Hand aus, um sie erneut auf Aidens zu legen. »Vergibst du mir?«

Einen Augenblick musterte Aiden ihre Hände, ein nachdenklicher Ausdruck lag auf seinem hübschen Gesicht. Nach ein paar weiteren Sekunden der Stille drehte er seine Hand um und verflocht ihre Finger miteinander. »Ich werde dir vergeben, wenn du mich zu einem Eis einlädst«, sagte er mit einem breiten Grinsen.

»Lass mich raten, ein weiterer Mitbewohner von dir arbeitet in der Eisdiele?«

»Nein, aber ich hab einen, der in einem Clownskostüm Eis am Stiel verteilt«, lachte Aiden.

»Wow! Ernsthaft? Wie viele Mitbewohner hast du?«, fragte Max ungläubig.

»Nur die drei. Mir war nie bewusst, wie teuer es sein würde, in New York City zu leben.«

»Unglaublich teuer«, stimmte Max zu.

»Also, was ist mit dem Eis?«

»Es –«

»Und wir reden zur Abwechslung mal über dich«, unterbrach Aiden ihn.

Max runzelte die Stirn und gab vor, Aidens Angebot überdenken zu müssen. In Wahrheit würde Max für die Chance, mehr Zeit mit Aiden zu verbringen, jedem verdammten Vorschlag zustimmen. Mit den Fingern seiner freien Hand klopfte Max auf die Tischplatte. Als Aiden begann, auf seinem Platz hin und her zu rutschen, gab er endlich nach.

»Mit größtem Vergnügen.«

Kapitel 2

Aiden hätte geschworen, dass es nichts Besseres gab als zwei Eiskugeln Chocolate Chip Cookie Dough. Aber, Scheiße, er hatte falschgelegen. Sich mit Vanilleeis von jemandem, der so heiß war wie Grant Maxwell, füttern zu lassen? Pure Dekadenz.

Als er einen weiteren Löffel von Max akzeptierte und das süße Eis kostete, drohten Aidens Lider zuzufallen, doch er kämpfte den Drang nieder. Nicht im Traum würde er sich den Genuss verweigern, den Mann vor sich anzusehen. Die Art und Weise, wie Max ihn intensiv beobachtete, verstärkte Aidens Genuss nur noch mehr und er konnte das Stöhnen nicht zurückhalten, dass die beiden Leckerbissen verursachten.

»Fuck«, murmelte Max leise. »Das muss das sexyste Geräusch sein, das ich jemals gehört habe.«

Aiden war nicht sicher, warum der Fluch ihn erschauern ließ. Er hatte zig Flüche gehört – verdammt, er hatte das F-Wort selbst schon oft genug benutzt. Und doch, dass dieses Wort von Max kam, diesem Mann, der so sexy und gebildet war, schien einfach… seinem ganzen Auftreten zu widersprechen? Unanständig zu sein? Warum auch immer, es ließ Aidens Haut kribbeln und Wärme machte sich in ihm breit.

»Und was ist das für ein Geräusch?«, neckte ihn Aiden. Er leckte sich das Eis von den Lippen und sah durch gesenkte Wimpern zu ihm auf.

Ein Laut, der verdächtig nach einem Knurren klang, entkam Max und das Geräusch schien direkt in Aidens Schritt zu fahren. Er hatte nicht gelogen, als er Max erzählt hatte, dass er noch nicht mit vielen Personen zusammen gewesen war. Er hatte mit Frauen experimentiert, doch es war einfach nicht… erfüllend gewesen. Andererseits waren die wenigen Affären, die er mit Männern gehabt hatte, auch nicht allzu toll gewesen. Seiner Erfahrung nach waren die Männer, mit denen er zusammen gewesen war, glücklich, einen schnellen Blowjob zu bekommen und sich danach abzuwenden, oder es kam zu einem schnellen, kurzen Fick und sie verschwanden. In den letzten paar Jahren schien es die Mühe nicht wert und er hatte eine mehr als fähige Hand.

Aber Max? Gott, der Mann hatte ihn bereits zum Flirten verleitet. Aiden flirtete nicht.

Niemals.

»Vielleicht solltest du mir noch einen weiteren Löffel geben, damit ich weiß, auf welches Geräusch du dich beziehst.« Jep, er flirtete definitiv.

Max verengte die Augen und Aiden hätte geschworen, dass er für eine Sekunde den Hauch von Verruchtheit in den dunklen Augen gesehen hatte, doch er war so schnell wieder verschwunden, dass sich Aiden nicht sicher war. Das Schmunzeln, das Max' Lippen umspielte, als er den Löffel an Aidens Mund führte, zeigte ihm, dass er mit seinem anfänglichen Eindruck von verrucht richtiggelegen hatte. Zögernd öffnete Aiden den Mund und akzeptierte das Dessert. Kaum dass der Löffel zurückgezogen wurde, pressten sich Max' Lippen gegen Aidens und Max' Zunge verlangte Einlass.

Aiden keuchte und Max machte es sich zunutze, dass sich Aidens Lippen dadurch teilten, und vertiefte den Kuss. Das heiße und kalte Gefühl, das ihn erfasste, als Max seinen Mund erkundete, ließ Aiden schamlos stöhnen und seine Zehen sich krümmen.

Max lehnte sich zurück und leckte sich über die Lippen. »Dieses Geräusch«, sagte er mit einem zufriedenen Grinsen.

»Puh!« Aiden schüttelte den Kopf. »Illegales Benutzen der Zunge«, meinte er anklagend.

»Und es tut mir überhaupt nicht leid«, sagte Max ironisch. Er hielt ihm einen weiteren gefüllten Löffel entgegen. »Willst du noch mehr?«

Aiden sah sich um. Zum Glück waren zu dieser späten Stunde keine kleinen Kinder in der Eisdiele und die wenigen Menschen, die anwesend waren, beachteten sie nicht. Er hegte ein paar heiße Fantasien über öffentliche Plätze. Wie er von Fremden dabei beobachtet wurde, während er seinem Orgasmus entgegenraste. Dominiert, kontrolliert zu werden, wehrlos zu sein und gefickt zu werden, während ihn andere beobachteten und applaudierten. Wie wäre es wohl, Max' Gnade ausgeliefert zu sein? Wenn er mit ihm spielte und vor einem Publikum benutzte? Aidens Herzschlag beschleunigte sich und sein halbsteifer Schwanz schwoll weiter an, als Bilder, wie Max ihn fickte, vor seinem inneren Auge vorbeizogen.

Konzentier dich, Aiden.

Er rutschte auf seinem Platz hin und her, die Jeans war plötzlich ein wenig zu eng und er konnte spüren, dass sich seine Wangen erhitzten, als er bemerkte, dass Max ihn angestarrt hatte, während sein Verstand auf schmutzige Reisen gegangen war. Eilig nahm er seinen eigenen Eisbecher und schob sich einen Löffel in den Mund. »Ähm nein, danke«, antwortete er, seine Stimme rau vor Nervosität, und auf einmal fand er die schwarze Tischplatte unglaublich interessant.

»Mmm, ich glaube, ich mag die Wirkung, die mein Kuss auf dich hat«, raunte Max, ehe er den rechten Arm ausstreckte, ihn hinter Aidens Kopf auf die Lehne legte und ein Stückchen näher rutschte. »Nein, ich weiß, dass ich sie mag«, flüsterte er dicht an Aidens Ohr.

Aiden schloss für einen Moment die Augen, als Max' warmer Atem die empfindsame Haut unterhalb seines Ohrs kitzelte und ihn sein anziehender Duft umgab. Aiden schnaubte und öffnete die Augen wieder. »Wir wollten über dich reden«, erinnerte er Max.

»Frag mich, was immer du willst. Aber wenn ich all deine Fragen beantworte, musst du morgen Abend ein weiteres Mal mit mir essen gehen.« Er warf Aiden einen herausfordernden Blick zu. »Und dieses Mal darf ich das Restaurant aussuchen.«

»Abgemacht.« Aiden begegnete dem herausfordernden Blick direkt. »Ich schätze, ich sollte besser aufpassen, dich nichts allzu Schwieriges zu fragen.«

Max strahlte ihn an. »Sollten wir den Deal mit einem Kuss besiegeln?«

Aiden lehnte sich ihm entgegen und beabsichtigte, einen keuschen Kuss auf Max' Mund zu drücken und die Neckerei zu erwidern. Doch kaum berührten seine Lippen die von Max, legte der ihm eine Hand in den Nacken und hielt ihn dicht bei sich. Max lächelte, als er über Aidens Unterlippe leckte und hineinzwickte. Die heißen Funken, die zwischen ihnen sprühten, waren genauso berauschend wie die Zufriedenheit, die von Max ausging.

Die Eisdiele rückte in den Hintergrund, ebenso wie alles und jeder andere, als Max' Küsse Aidens ganze Aufmerksamkeit beanspruchten. Max vertiefte den Kuss nicht, stattdessen neckte er ihn weiter und fuhr damit fort, an Aidens Unterlippe zu saugen. Trotzdem war es genug, um eine Kettenreaktion entlang seiner Nervenenden auszulösen, bis sein gesamter Körper prickelte und Aiden bemerkte, wie er sich näher an Max presste und mehr wollte.

Unvermittelt ließ Max ihn los und lehnte sich zurück, womit er Aiden benommen und atemlos zurückließ. Das breite, zufriedene Grinsen erschien wieder auf Max' Gesicht, als er Aiden bei seinen Bemühungen beobachtete, wieder zu Atem zu kommen.

»Äh… jaah… ähm…« Aiden räusperte sich und zeigte dann anklagend mit einem Finger auf Max. »Hör auf damit! Du lenkst mich ab und bringst mich total durcheinander. Ansonsten gibt es für dich morgen kein zweites Date.«

Kapitulierend hob Max die Hände. »Entschuldige, aber dein Mund ist so unwiderstehlich.« Max glitt mit der Spitze seines Mittelfingers über seine Unterlippe, dann saugte er ihn in den Mund. »Ich werde mein Bestes geben, um meine Triebe zu zügeln.«

Aiden stand der Mund offen, als er Max dabei beobachtete, wie der an seinem Finger saugte. Max hatte den sexysten Mund überhaupt und das Grübchen in seinem Kinn bettelte geradezu um Aidens Zunge. Max' dickes, dunkles Haar hatte genau die richtige Länge, dass Aiden seine Finger darin vergraben und sich daran festhalten konnte. Unter den dunklen Brauen blitzten die dunkelbraunen Augen verschmitzt. Und als ob Max' Gesicht nicht schon umwerfend genug wäre, machte ihn seine muskulöse Statur beinahe zu einem Gott. Zumindest Aidens Eindruck nach konnte der sexy Bastard ihn todsicher dazu bringen, dass er ihm zu Füßen lag und ihn anbetete.

Max' tiefes Kichern riss Aiden aus seinen Träumereien.

»Hey! Du machst das mit Absicht. Hör auf damit«, schalt Aiden ihn erneut. »Hände auf den Tisch und… Hör auf, dir die Lippen zu lecken, hör auf zu grinsen…« Er stieß ein frustriertes Schnauben aus. »Hör auf, so verdammt sexy auszusehen!«

»Du findest mich sexy?«

»Max«, sagte Aiden warnend.

Dieser machte einen Schmollmund und legte beide Hände, wie von Aiden angewiesen, auf den Tisch, doch er scheiterte kläglich daran, nicht sexy auszusehen. Aiden seufzte und sah weg. »Also, ich weiß, dass du schwarzen Kaffee magst, dass du dich gut kleidest, ein toller Küsser und ein Psychiater bist. Was ist mit Familie?« Aiden dachte, dass ihm dieses Thema zumindest einen Augenblick geben würde, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.

»Ich bin der Älteste von dreien. Ich habe einen zwei Jahre jüngeren Bruder, Grady, und eine fünf Jahre jüngere Schwester, Grace.«

»Und wie alt bist du?«

»Fünfunddreißig.«

»Wow«, sagte Aiden geschockt. »Ich hätte dich niemals für so alt gehalten.«

»Es ist nicht so alt, Aiden.«

»Nein, nein, ich meinte nur, dass ich dich eher in Richtung meines Alters geschätzt hätte«, sagte Aiden mit einem Schulterzucken.

»Das da wäre?«

»Sechsundzwanzig.«

»Bin ich zu alt für dich?«, fragte Max.

»Überhaupt nicht.« Aiden winkte ab. »Und ich bin an der Reihe, Fragen zu stellen. Okay, Grant, Grady und Grace? Deine Mom und dein Dad haben es mit G-Namen, hm?«

»Das kannst du laut sagen«, gluckste Max. »Ihre Namen sind Gladys und Gerald.«

Das brachte Aiden zum Lachen. »Stehst du deinen Eltern nahe?«

»Ich stehe meiner Mom immer noch sehr nahe, obwohl ich sie nicht annähernd so oft sehe, wie ich es gerne täte. Sie genießt ihr Leben in der Sonne Südfloridas. Dad haben wir vor sechs Jahren verloren.«

»Das tut mir leid zu hören«, sagte Aiden ehrlich. »Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie es wäre, einen Elternteil zu verlieren.«

»Danke, es war hart. Mein Dad war ein unglaublicher Mann und wir spüren seinen Verlust immer noch sehr. Ich nehme an, dass du deiner Familie nahestehst?«

Aiden nickte. »Meine Mom und mein Dad sind großartig und ich komme super mit meinen Brüdern klar, zumindest solange wir uns nicht darüber streiten müssen, wer als Nächster dran ist, die Ställe auszumisten.«

»Tolerant?«, fragte Max.

»Na ja, ich hab mein Sexleben mit keinem von ihnen diskutiert, wenn es das ist, was du meinst, aber sie alle scheinen den Mann meines Bruders sehr zu mögen.«

»Interessant.«

»Argh!« Aiden warf die Hände in die Luft. »Du bist so frustrierend!«

»Verdammt«, grollte Max. »Ich bin normalerweise derjenige, der die Fragen stellt, und ich gehe nicht oft mit jemandem aus. Ich werde mir mehr Mühe geben. Bitte fahr fort.«

»Du gehst nicht oft aus?«, fragte Aiden ungläubig. Er hatte gedacht, dass ihm die Männer und Frauen für die Chance auf ein Date mit jemandem, der so aussah wie Max, die Tür einrennen würden. Oder vielleicht – »Oh! Du hast gerade erst eine Beziehung hinter dir?«

»Nein. Es ist schon eine Weile her, dass ich irgendetwas Längerfristiges hatte.«

Aiden leerte seinen Eisbecher und stellte ihn samt Löffel zur Seite. »Bedeutet das, dass du viel Zeit alleine verbringst, oder hast du viele flüchtige Abenteuer?«, hakte Aiden nach. Er bezweifelte, dass er ablehnen würde, wenn Max auf ein One-Night-Stand aus war, doch er wäre enttäuscht.

»Genau genommen sind meine Affären alles andere als flüchtig«, wandte Max ein.

Aiden starrte ihn an, während er darauf wartete, dass Max seine Aussage näher ausführte, doch als dieser ihn lediglich ansah, schluckte Aiden den Köder. »Okay, du hast mein Interesse geweckt. Was meinst du damit, dass sie alles andere als flüchtig sind?«

»Normalerweise gibt es sehr viele Gespräche, Verhandlungen, manchmal Verträge, die unterzeichnet werden müssen. Es ist…« Max tippte mit einem Finger auf die Tischplatte. »Es ist immer wohldurchdacht und sicher.«

Was zum Teufel? Verhandlungen? Verträge? Als ihn die unerträgliche Erkenntnis traf, zog sich sein Magen zusammen. »Das verstehe ich nicht. Warum sollte jemand, der aussieht wie du, Prostituierte buchen? Ich meine, ich verurteile dich nicht«, fügte er rasch und ernst hinzu. »Aber das klingt so seltsam, dass du für Sex zahlen musst.«

Ein verwirrter Ausdruck huschte über Max' Gesicht, dann wurden seine Augen groß und er brach in Gelächter aus. »Ich bezweifle, dass die Subs es schätzen würden, Prostituierte genannt zu werden.«

Nun war es an Aiden, ihn mit einem entgeisterten Gesichtsausdruck anzustarren. »Subs?«

»Ja«, sagte Max noch immer lachend. »Sorry«, schnaubte er und fuhr sich mit einer Hand über den Kopf, bis er seine Belustigung besser unter Kontrolle hatte. »Ich hätte konkreter sein sollen. Bist du mit der D/s-Beziehung vertraut?«

»Du meinst so was wie Sklave und Master, Fesseln und Schläge?«

»Nun ja, ich hatte nie einen Sklaven«, sagte Max leichthin, »aber ja, diese Dinge sind ein paar der Aspekte, die ich an dem Lebensstil schätze.«

Ein Dom? Aiden betrachtete den Mann neben sich, betrachtete ihn ganz genau. Gut aussehend, intelligent, charmant, selbstsicher. Ja, er konnte den dominanten Mann in Max sehen, einen Mann, der die Kontrolle übernahm, sowohl in seinem persönlichen als auch im beruflichen Leben. Er ließ den Blick prüfend über Max' breite Brust wandern, über seine schlanke Taille und die wohl definierten Oberschenkel. Oh Scheiße, jaah, er konnte sich Max in engem Leder vorstellen, einen gefesselten Mann zu Füßen oder in seinem Bett. Dominierte Max Männer nur in der Privatsphäre seiner eigenen vier Wände? Ein Stöhnen entkam Aiden. In der Öffentlichkeit?

»Aiden?«

Noch immer ließ Aiden Max' beeindruckenden Körper auf sich wirken, während er sich vorstellte, von diesem Mann dominiert zu werden.

»Hmm?«

»Beunruhigt dich das?«

Widerwillig riss Aiden den Blick von Max' Körper los und löste sich mühsam aus den erotischen Fantasien, die ungezügelt durch seinen Kopf rasten. »Was? Nein, nein.« Energisch schüttelte er den Kopf. »Ich kann mir dich als Dom vorstellen. Passt zu dir.«

»Hast du jemals Erfahrung damit gemacht, dominiert zu werden?«, fragte Max mit leiser, rauer Stimme, während er ihn aufmerksam betrachtete.

Aidens Mund wurde trocken und die Antwort blieb ihm in der Kehle stecken. Er konnte nur mit dem Kopf schütteln.

Max lehnte sich vor, brachte seine Lippen dicht an Aidens Ohr und flüsterte: »Würdest du es gerne?«

»Es tut mir leid, meine Herren, aber wir schließen jetzt.«

Aiden zuckte zurück und sah dann zu der Blondine, die sie bedient hatte. »Ich, ähm… okay«, stotterte er mit erhitzten Wangen.

»Wir werden das Gespräch später fortsetzen«, raunte Max ihm zu, bevor er seine Aufmerksamkeit der Kellnerin zuwandte. »Entschuldigen Sie bitte, wir haben die Zeit aus den Augen verloren«, sagte er charmant.

»Kein Problem.« Sie kicherte. »Ich hoffe, Sie beide haben noch eine schöne Nacht.«

»Das hoffe ich auch«, flüsterte Max gerade laut genug, dass Aiden ihn hören konnte, als die Frau verschwand.

»Eigentlich«, sagte Aiden, als er auf seine Uhr blickte, »müsste ich längst im Bett liegen. Ich muss um vier aufstehen.«

»Irgendeine Chance, dass ich dich dazu bringen kann, den Tag morgen freizunehmen?«, fragte Max, als er auf die Füße kam.

»Nur, wenn du meine Rechnungen zahlen willst«, lachte Aiden, griff sich ihre leeren Becher und warf sie in den Mülleimer.

»Okay.«

»Wie bitte?«

»Ich sagte okay, ich werde deine Rechnungen zahlen, wenn du dir morgen freinimmst und die Nacht mit mir verbringst«, sagte Max ernst und hielt Aiden die Tür auf.

Aiden wartete, bis sich Max zu ihm auf den Gehweg gesellte, bevor er antwortete. »Das war ein Scherz und jetzt weiß ich nicht, ob ich mich geschmeichelt fühlen oder beleidigt sein soll.«

»Bitte, sieh es als das Kompliment, das es sein sollte. Ich würde den Abend gern mit dir verbringen«, sagte Max, ehe er Aidens Hand nahm. »Selbst wenn wir nichts anderes tun sollten, als Eis zu essen und die ganze Nacht zu reden.«

Aiden hob die Augenbrauen.

»Okay, ich habe nicht gesagt, wovon ich das Eis essen will«, stellte Max klar.

»Mmm, ich glaube, das könnte mir gefallen. Können wir es auf ein anderes Mal verschieben?«, fragte Aiden hoffnungsvoll.

Max blieb an der Straßenecke stehen, zog Aiden an sich und schlang einen Arm um seine Hüfte. Sie hatten die perfekte Größe und begegneten sich auf Augenhöhe. »Unbedingt, aber lass mich nicht zu lange warten, bevor du darauf zurückkommst. Ich bin kein sehr geduldiger Mann, wenn ich etwas wirklich unbedingt will.«

Aiden legte seine Hand auf Max' Hüfte. »Wie wäre es mit morgen Abend?«

»Musst du am Samstag arbeiten?«

»Nein.«

Max umschloss Aidens Gesicht mit beiden Händen und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. »Dann haben wir ein Date«, raunte er und fuhr fort, Aiden zu küssen, bis er atemlos war.

»Wow! Jaah, wir haben ein Date«, stimmte er ein wenig benommen zu. Verdammt, noch nie hatte ihn jemand so durcheinandergebracht wie Max, und, oh Gott, er mochte es und wollte noch viel mehr davon.

Ein Taxi hielt neben ihnen am Bordstein und Max ließ Aiden los, um die Tür zu öffnen. »Bis morgen Abend dann«, sagte er mit einem durchtriebenen Lächeln.

Aiden glitt auf die Rückbank des Taxis und bereute es bereits, nicht auf Max' Angebot eingegangen zu sein, den Abend mit ihm zu verbringen. Er würde Max wirklich, wirklich gerne zu seinem Zuhause folgen und mehr von diesen süchtig machenden Küssen genießen. Verdammt einfach… mehr. »Bis morgen Abend dann«, wiederholte er.

»Oh, und Aiden?«, fragte Max, als er den Kopf ins Taxi steckte.

»Ja?«

»Würdest du es gerne?«

Aiden musste nicht einmal nachfragen, was Max meinte. Die Frage, die die Kellnerin unterbrochen hatte, schwebte noch immer sehr präsent in seinem Kopf. Und er zögerte auch nicht, sie zu beantworten. »Ja.«

Max zwinkerte und schloss die Tür ohne ein weiteres Wort. Aiden bezweifelte, dass er wirklich verstand, wozu er eben seine Zustimmung gegeben hatte, er wusste nur, dass er den nächsten Tag nicht erwarten konnte und dass ihn das Glitzern in Max' Augen nicht nur berauschte, sondern ihm auch eine Heidenangst einjagte.

Kapitel 3

Zum zweiten Mal innerhalb der gleichen Anzahl von Tagen ertappte sich Max dabei, wie er sich durch seinen Kleiderschrank grub, Kleidung auswählte und schnell wieder verwarf. Seit er gestern Nacht die Tür des Taxis geschlossen hatte, bekam er Aiden nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte die Uhr beobachtet und sich gewünscht, dass die Zeit schneller vergehen würde, damit er den Mann wiedersehen konnte, der seine Aufmerksamkeit so ganz und gar gefesselt hatte. Und jetzt…

Max hob ein blaues Seidenhemd auf, musterte es kurz, ehe er es mit einem Stöhnen zu den anderen aussortierten Kleidungsstücken auf den Boden warf. Jetzt war er genauso nervös wie eine Jungfrau vor ihrem ersten Mal und er konnte verdammt noch mal nichts finden, das er anziehen konnte!

»Max, mein Junge, du solltest dich ernsthaft zusammenreißen.« Er griff nach einem schwarzen Hemd, zog es in Erwägung und war drauf und dran, es zu dem wachsenden Stapel auf den Boden zu werfen. »Es ist ein verficktes Abendessen«, knurrte er, empört über sich selbst, und zog es schließlich doch an.

Ohne sein Spiegelbild zu überprüfen – zum hundertundersten Mal –, zog er sich fertig an, schnappte sich seine Brieftasche und ließ sie in seine Gesäßtasche gleiten. Dann griff er nach seinen Schlüsseln auf dem kleinen Tisch am Eingang und eilte aus der Tür. Mist, wenn Bobby ihn jetzt sehen könnte, würde sich sein alter Freund und Mentor ohne Zweifel den Arsch ablachen. Trotzdem konnte Max es nicht ändern. Aiden und sein Geständnis, dass er noch nie dominiert worden war – doch es gerne ausprobieren würde –, waren in Max' Gedanken allgegenwärtig und verstärkten das ungewöhnliche Schwindelgefühl, das er verspürte. Max war schon an diesem Punkt gewesen, hatte die Verlockung erfahren, wenn er mit jemandem zum ersten Mal spielte. Dennoch waren es die seltsamen Gefühle, die Aiden in ihm hervorgebracht hatte, Gefühle, die Max erst noch analysieren musste, die seine Aufregung zu verstärken schienen.

Da war etwas an dem Thrill, einen Mann an das Vergnügen heranzuführen, das in Schmerz gefunden werden konnte, an die Freiheit, die in der Unterwerfung lag, und an den Stolz, einen Master zufriedenzustellen. Max war diese Möglichkeit über die Jahre hinweg viele Male vergönnt gewesen. Seine eigene Einführung in den Lebensstil hatte eine nachhaltige und tief gehende Auswirkung auf seine Psyche zurückgelassen. Obwohl er schon immer sehr stark der dominanten Rolle zugeneigt war, wenn es um die Fleischeslust ging, war er dennoch fähig gewesen, sich zu unterwerfen, zu lernen, zu wachsen und ja, Genuss darin zu finden, die Zügel jemand anderem zu überlassen.

Im Alter von fünfundzwanzig Jahren hatte er in gereizter Stimmung das Folsom betreten, bereit, zu fesseln, zu schlagen und sich seinen Weg durch den Club zu ficken. Bobby Alcott, der Besitzer des Clubs, allerdings hatte andere Pläne gehabt.

Max' Freund Tackett Austin war dem Club etwa zur gleichen Zeit beigetreten wie Max. Für Bobby hatte es keine Rolle gespielt, dass Tackett schon seit einer Weile in der Szene und ziemlich offensichtlich durch und durch ein Dom war. Bobby glaubte ehrlich daran, dass jeder Dom erleben sollte, wie es sich anfühlte, sich zu unterwerfen. Er hatte gesagt: »Um Macht über einen anderen Menschen auszuüben, muss man die Macht selbst erleben.«

Unter Bobbys wachsamen Augen waren Max und Tackett zusammengebracht worden. Max hatte den leisen Verdacht, dass es dabei nicht nur ums Lernen gegangen war. Der Hurensohn war darauf abgefahren, zwei großspurigen Männern dabei zuzusehen, wie sie versuchten, die Oberhand über den jeweils anderen zu gewinnen. Max gab freimütig zu, dass Bobby nicht der Einzige war, den das angemacht hatte. Tatsächlich hatte es Zeiten gegeben, in denen Max sich dabei ertappt hatte, wie er sich selbst fragte, in welcher Rolle er sich wohler fühlte. Obwohl er es geliebt hatte, Tackett gefesselt und seiner Gnade ausgeliefert vor sich zu haben, hatte er es auch genossen, Tackett die Zügel zu übergeben. Nichtsdestotrotz verlangte Max' wahre Natur danach, derjenige zu sein, der die Kontrolle hatte, derjenige, der den Ton angab und die Entscheidungen traf.

Und jetzt, nach zehn Jahren, in denen er andere Männer, ihre Bewegungen, ihr Vergnügen und manchmal jeden einzelnen ihrer Atemzüge kontrolliert hatte, konnte er sich nicht einmal ein verdammtes Hemd aussuchen. »Oh, Aiden, was hast du mit mir angestellt?«

»Entschuldigen Sie, Sir?«, fragte Ronaldo, als er Max die Tür aufhielt.

Max schüttelte den Kopf und lächelte den Portier fröhlich an. »Ich habe nur mit mir selbst geredet.«

»Dem Ausdruck auf Ihrem Gesicht nach zu urteilen, würde ich sagen, dass es eine sehr gute Unterhaltung war, Sir.«

»Das war sie, Ronaldo. Das war sie«, kicherte Max. »Ich wünsche einen schönen Abend«, sagte er mit einem Winken.

»Danke, Sir. Den wünsche ich Ihnen auch.«

Oh, dieser Abend würde besser werden als schön. Wenn es nach Max ging, würde er weit über großartig hinausgehen. Abendessen, gute Gesellschaft, vielleicht ein paar Küsse und Neckereien, und später hatte er vor, Aiden seinen Spielplatz im Club zu zeigen. Und warum dort aufhören? Die Nacht mit Aiden in seinem Bett enden zu lassen, würde sie perfekt machen.

Als sich Max auf den Weg zu Aidens Wohnung machte, konnte nichts seiner guten Stimmung einen Dämpfer verpassen, nicht der heftige New Yorker Verkehr, nicht der unverschämte Passant, der ihm den Mittelfinger zeigte, als er vor Max' BMW lief, nicht einmal der Regen. Sein Lächeln wuchs und das prickelnde Gefühl schäumte über, kaum dass er Aiden erblickte, der unter einem Regenschirm auf dem Gehweg stand, in einer löchrigen Jeans und einem grünen Hemd, das die gleiche Farbe hatte wie seine Augen.

Max hielt direkt vor Aiden, lehnte sich über die Mittelkonsole und öffnete die Beifahrertür. »Guten Abend, Aiden.«

»Hi, Max. Danke für den Abholservice«, sagte er, ließ sich auf den Sitz sinken und schüttelte das Wasser aus seinem Schirm, bevor er die Tür schloss.

»Es ist mir ein Vergnügen.« Genüsslich betrachtete er Aiden von Kopf bis Fuß. »Schön, dich zu sehen.«

»Danke, auch schön, dich zu sehen«, sagte Aiden beinahe schüchtern. »Erzählst du mir, wo wir zu Abend essen?«

»Nope«, sagte Max selbstgefällig und fädelte den Wagen zurück in den Verkehr.

»Bekomm ich nicht mal einen Hinweis?«

»Sie haben großartiges Essen dort.«

»Hey«, sagte Aiden beleidigt. »Das Lokal, das ich ausgesucht habe, hatte großartiges Essen.«