Gute Nacht Geschichten zur Winterzeit - Stephan Keuth - E-Book

Gute Nacht Geschichten zur Winterzeit E-Book

Stephan Keuth

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Beschreibung

Wintergeschichten für Jung und Alt sind Phantasien und Bilder in winterlicher Umgebung. Eingebettet in eine Handlung sollen sie zum Träumen anregen am knisternden Kaminfeuer und zum Duft von Bratäpfeln und Maroni.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 26

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhaltsverzeichnis

Das Engelsglöckchen für den Weihnachtsabend

Das Lindenblatt, das den Schnee sehen wollte

Der Drache im Herbststurm

Der Eiszapfen, der die Olympiade gewinnen wollte

Der Engel mit dem geknickten Flügel

Der Schneemann, der den Sommer erleben wollte

Der Tanz der Nebelfeen

Die Kürbisse auf dem Komposthaufen

Die Rodelbahn mit der gefährlichen Sprungschanze

Schneeflöckchen

Schneeflocken

Tarzan gehört nicht in den Winter

Nachwort

Das Engelsglöckchen für den Weihnachtsabend

Heilig Abend stand wieder vor der Tür. Es war kurz vor 5 Uhr. Wir Kinder saßen aufgeregt bei Kaffee und Plätzchen im Esszimmer. Die Tür zum Wohnzimmer war schon seit Tagen mit einer dicken Decke verhängt. Natürlich hatten wir schon längst versucht von außen durch das Wohnzimmerfenster zu spitzen. Aber das Einzige, was wir sehen konnten, war ein großer grüner Tannenbaum. Den hatte ich mit Papi schon vorige Woche aus dem Wald geholt.

Mein Vater verabschiedete sich jeden Tag gleich nach dem Abendessen und verschwand im Keller. Von dort konnte man heftiges Klopfen und Sägen hören. Ich hatte keinen Zutritt, obwohl ich Paps schon oft beim werkeln geholfen hatte. „Was macht der nur?“ Alles war so geheimnisvoll. Auch Mutti blieb diesmal stumm, wie eine Wand.

Doch heute war alles anders. Es roch nach Kerzen, Plätzchen, Tannengrün und Weihnachtsgewürzen.

Wir hatten uns alle sehr schön angezogen. Auf dem Tisch hatte Mutti die weiße Damast Tischdecke gelegt. Wir aßen und waren gespannt, was uns das Christkind wohl gebracht haben könnte.

Da stand Papi plötzlich auf und hielt sich die Backe.

„Ich habe mir einen Zahn ausgebissen. Mal sehen, ob ich Dr. Sonnenschein, unseren Zahnarzt erreichen kann!“

„Nicht schon wieder! Das Gleiche, wie im letzten Jahr.“ Mutti schaute Papi fragend und besorgt an.

Papi verschwand aus dem Zimmer und telefonierte. Nach kurzer Zeit hörten wir die Haustür laut zuschlagen.

„Jetzt können wir die Bescherung echt vergessen! Das wird ein gaaanz langweiliges Weihnachten. Keine Bescherung und keine Geschenke,“ motzte ich.

So vergingen bange Minuten… bis ein helles Glöckchen aus dem Wohnzimmer zu vernehmen war. Wir stürmten alle zur Tür. Mutti entfernte die dunkle Decke.

Heller Lichtschein flutete uns entgegen. Der große Tannenbaum war voller Kerzen und auf den Tischen standen Leuchter. Es roch wunderbar nach Wachs, Tanne und Räuchermännchen. So, wie es nur am heiligen Abend riecht.

Und Papi stand vergnügt in der Mitte des Raumes. Er erzählte uns: „Ich habe noch gerade mit dem Christkind gesprochen. Es hat mir meine Zahnschmerzen weg gezaubert. Und alle diese Geschenke waren schon hier gelegen. Wenn es außer Sichtweite ist, dann solle ich diese kleine Engelsglocke läuten. Ich habe noch die Kerzen angezündet und jetzt kann es Weihnachten werden!“

Wir staunten nicht schlecht. Die vielen, vielen Geschenke. Wie das Christkind die wohl alle getragen haben mochte?

„Eine elektrische Eisenbahn“, jubelte ich und wollte schon hin springen, um damit zu spielen.

„Nein, nein! Erst ein Weihnachten Lied“, ermahnte uns Mutti. Papi spielte Gitarre, meine Schwestern Karin und Sabine Blockflöte. So sangen wir „Ihr Kinderlein kommet“.

Wenig später lag ich verträumt auf dem Wohnzimmerboden und spielte mit meiner neuen Eisenbahn. Ich war in einer ganz anderen Welt. Da hörte ich wieder das helle Glöckchen.