Hamburg Noir - Tom Krausz - E-Book

Hamburg Noir E-Book

Tom Krausz

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Beschreibung

Hamburg ist laut einer aktuellen Umfrage die beliebteste Stadt Deutschlands. Bei Touristen ist die Hansestadt gefragt wie nie. Alster und Elbe, Speicherstadt und Kontorhausviertel, Hafen und HafenCity, Blankenese und Elbchaussee zeigt der neue Bildband Hamburg Noir einmal auf ganz andere Weise. Die beeindruckenden Schwarz-Weiß-Fotografien aufgenommen vom Hamburger Fotografen und Dokumentarfilmer Tom Krausz sind im Stil des Film Noir gehalten: dunkel, urban, ausdrucksstark. Neben klassischen Zielen zeigt Hamburg Noir auch weniger bekannte Ecken Hamburgs und echte Geheimtipps. Eingebettet sind die fantastischen Bilder in einen kurzen Kriminal-Roman um den Privatdetektiv Paul Ness, der auf einer abenteuerlichen Tour durch die Hansestadt das Rätsel um eine verschwundene Frau löst.

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Seitenzahl: 43

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Hamburg Port Authority in der Speicherstadt

Hafenstimmung am Abend, St. Pauli Landungsbrücken

Elbphilharmonie, Cap San Diego, Rickmer Rickmers

Poggenmühlenbrücke in der Speicherstadt

Paul Ness legte den Hörer auf, wobei ihm die Asche seiner x-ten Zigarette an diesem Morgen in die Wählscheibe seines alten Telefons fiel. Umständlich versuchte er, sie zu säubern. Schließlich ist für einen Privatdetektiv das Telefon das zweitwichtigste Werkzeug. Die filterlosen Zigaretten, seine Luckys, waren ohne Zweifel das Wichtigste.

»Um zwei am U-Bahnhof Rödingsmarkt«, hatte der Anrufer ohne erkennbare Emotion gesagt. Es würde sich lohnen für ihn, wenn er gut ist. So brauchte man ihm nicht zu kommen, schließlich war er der Beste in der Stadt. Er zog eine neue Kippe aus der zerknitterten Packung. Jetzt war es eins, Zeit genug, unten beim Chinesen noch ein Chopsuey zu essen. Er verließ seine spärlich eingerichtete Wohnung im zwölften Stock eines der Grindelhochhäuser, konnte den meist defekten Fahrstuhl wieder einmal nicht benutzen und betrat mit dem letzten Zug der Lucky das Restaurant. Ness raunzte dem Koch eine Nummer zu, 69, er nahm immer die 69, setzte sich an einen Tisch und dachte an den mysteriösen Anrufer.

Grindelhochhäuser, Hoheluft

U-Bahnhof Rödingsmarkt

Kurz nach zwei Uhr stieg Paul Ness aus der U-Bahn, blickte sich um und ging dann möglichst cool die Treppe zum Ausgang der Station Rödingsmarkt hinunter. Niemand sprach ihn an, nur wenige Leute waren zu dieser Zeit hier unterwegs. Die Kippe, die Ness mit dem abgewetzten Schuh austrat, glühte noch. Er fingerte in seiner Manteltasche nach der Zigarettenpackung und zog dabei einen Zettel heraus, der eindeutig nicht ihm gehörte. Ness las: »Fahren Sie zum Rathaus, Weiteres dort, 10.000 Honorar.« Ness fragte sich, wie das ominöse Blatt Papier in seine Manteltasche gekommen war. Wer konnte es ihm, ohne dass er es gemerkt hatte, zugesteckt haben? Es musste während der U-Bahn-Fahrt passiert sein. Neben ihm hatte ein Mann gesessen, in seine Zeitung vertieft. Ness hatte auch Zeitung gelesen; informiert zu sein, war wichtig in seinem Job. Hatte dieser Mann ihm ...?

Alsterpavillon am Jungfernstieg

Alsterarkaden am Rathaus

Rathaus

Es fing an zu regnen. Vom Jungfernstieg war es nur ein kurzes Stück durch die Alsterarkaden, vorbei an der Mellin-Passage, hin zum Rathaus. Ness öffnete das prächtige Portal und blickte in die große Eingangshalle. Ein paar Touristen schlenderten durch die Halle. Die diffusen Lichtverhältnisse machten es ihm schwer, Leute zu erkennen oder gar seinen mysteriösen Auftraggeber zu finden. Hatte man ihn in die Irre geführt, was für ein Spiel wurde hier gespielt? Ness wurde mürrisch. Eigentlich hatte er genug Zeit, solange keine anderen Aufträge reinkamen, aber er mochte keine Spielchen.

Eingangshalle Rathaus

Dann sah er ihn. Das musste sein Mann sein. Er saß auf einer hölzernen Bank, trug einen dunklen Mantel und einen breitkrempigen Hut. Ness setzte sich neben ihn. Der Mann – er schätzte ihn auf Mitte sechzig – reagierte nicht. Ness wollte gerade wieder aufstehen, als der Mann mit tiefer Stimme raunzte: »Setzen Sie sich!«

»Wer sind Sie, wollten Sie mich treffen?«, fragte Ness.

»Setzen! Können Sie für mich arbeiten?«, ohne eine Antwort abzuwarten, polterte der Mann weiter: »Es geht um meine Frau. Sie ist abgehauen mit 50.000 in bar. Außerdem hat sie ein kleines Ledersäckchen mit, sagen wir mal, persönlichen Dingen mitgenommen ...«

Ness hakte nach: »Wer sind Sie, worum geht es, was ist …?«

»Das spielt jetzt keine Rolle«, unterbrach der Fremde ihn barsch. »Hier sind 2.000 Euro Anzahlung, der Name meiner Frau und meine Handynummer stehen auf dem ersten Schein, unsere Adresse auch. Seit zwei Wochen ist sie auf und davon. Machen Sie es?«, fragte der Unbekannte, schien aber erneut nicht sonderlich an einer Antwort interessiert. Er gab Ness ein kleines Bündel Geldscheine, auf dem ersten Schein stand Evelyn Rickert, dahinter eine Telefonnummer.

»Und noch eins«, fuhr sein Auftraggeber ungehindert fort, »fangen Sie im Atlantic an, sie liebt dieses Hotel.« Ness rang sich ein kurzes »Okay« ab, und als er das Geld wegsteckte, sah er den Mann schon zum Ausgang eilen. Neben Ness lag das Porträtfoto einer schönen Frau, blonde Haare, Mitte dreißig, fast eine elegante Erscheinung, aber eben nur fast. Auf der Rückseite des Fotos stand handschriftlich: Evelyn, Mai 2014.

Mönckebergstraße, Innenstadt

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