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Die Geschichte der Braunviehochsen Deus und Mio. Wir können viel von Ihnen lernen! Vor allem, dass es sich lohnt mit dem Herzen hinzuschauen. Dass es oft nicht so ist, wie es zuerst scheint und dass es nie zu spät ist, etwas zu verändern! Mio's erfrischender Blick aufs Leben, zurück zum Gefühl!
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Seitenzahl: 41
Veröffentlichungsjahr: 2021
Claudia Mosebach
Hand aufs Horn
Meine Ochsen, das Leben und ich
© 2021 Claudia Mosebach
Verlag und Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-347-36269-7
Hardcover:
978-3-347-36270-3
e-Book:
978-3-347-36271-0
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänge.
Alle Fotos copyright by Katrin Weymann und Claudia Mosebach
Einleitung
Im November 2017 trat, vielmehr plumpste, Mio in mein Leben. Ein Bullenkalb der Rinderrasse Braunvieh.
Bis dahin hatte ich es als Reitlehrerin hauptsächlich mit Pferden und ihren Menschen zu tun. Habe immer wieder angebliche Problempferde vorgestellt bekommen, die schlicht und ergreifend ihrem Wesen entsprechend nicht gut gefördert und gehalten worden sind. Oder denen im Laufe ihrer „Ausbildung“ und ihres Lebens jeglicher Glanz und Freude abhandengekommen ist.
Manche dieser Pferde ziehen sich in ein mentales Schneckenhaus zurück, wieder andere machen durch Lautstärke und Agressivität auf sich aufmerksam, noch andere frieren geradezu ein. Sind depressiv.
In meinem Buch „Im Dialog mit Nelli“ beleuchte ich diese Beziehung zwischen Pferd und Mensch aus meiner Sicht und gebe den Pferden durch Nelli eine Stimme und ein Gesicht.
Und dann kamen Mio und Deus und all die anderen Kühe, Ochsen, Färsen, Kälber und Stiere in mein Leben. Mit ihnen begann ein nächstes, spannendes Kapitel in meinem Leben. Immer schon hatte ich eine Begeisterung für Rinder, fand diese Tiere wunderschön. Hatte allerdings so gar keine keine Ahnung, um was für erstaunliche Wesen es sich wirklich handelt!
Schon immer bekomme ich die Gefühle aller Tiere ungefiltert und sehr direkt übermittelt. Ich fühle die Freude, die Angst, die Wut, die Hilflosigkeit, die Trauer und die Liebe, eben die ganze große Gefühlswelt sehr klar und körperlich. Alle Gefühle sind natürlich auch den Tieren und nicht nur uns Menschen eigen.
Dadurch finde ich einen direkten Zugang zu Ihnen und bin somit eine Art Dolmetscher zwischen den Spezies geworden. Für mich ist die Kommunikation mit Tieren mein Leben lang etwas völlig Selbstverständliches.
Wenn Mensch und Tier aufeinandertreffen, entsteht Energie. Wenn Mensch und Mensch zusammenkommen, übrigens auch. Wir Menschen haben nur sehr oft verlernt, darüber zu kommunizieren bzw. sie zu fühlen.
Ich bin sehr dankbar für meine Gabe.
Denke aber auch, dass der Begriff Tierkommunikation inzwischen ein fast missbräuchlicher Begriff ist. Viele findige und vor allem geschäftstüchtige Menschen nutzen ihn, um verzweifelten Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen und ihnen die Tränen in die Augen zu treiben. Durch Fotos wollen sie erkennen was den Tieren „fehlt“ oder was diese „sagen“ möchten. Von dieser Art möchte ich mich sehr klar distanzieren!
Ich bin sicher, Tierkommunikation kann in gewisser Weise funktionieren. Und zwar zwischen Mensch und Tier vor Ort.
In direktem Kontakt, aufeinander eingehend, die gegenseitige Körpersprache und Energie lesend und so miteinander in einem „Gespräch“.
(Tier) Kommunikation ist für mich die Energie, die zwischen zwei Lebewesen schwingen kann, wenn sie zur gleichen Zeit am gleichen Ort und in Kontakt sind. Und ja, wer sich drauf einlässt, erlebt die schönsten Momente. Ob mit Pferd, Rind, Hund, Katze oder, oder, oder…
Jede Art hat neben ihren ganz eigenen Bedürfnissen auch eine ganz eigene Art der Kommunikation. Nonverbal.
Wenn wir unseren Tieren zugestehen, weitestgehend ihren Bedürfnissen entsprechend leben zu können. (Ich gebe zu, manchmal eine Herausforderung und in unserer beengten Welt oft nur unter Kompromissen möglich)
Sie sich in geschütztem Rahmen entwickeln können, ohne in ein Schema gepresst zu werden, gehen sie in Kontakt.
Achten und respektieren den Menschen, gehen vielleicht sogar eine Freundschaft oder sogar innige Beziehung mit diesen ein.
Aber es liegt immer an uns! Wir Menschen haben die Verantwortung. Wir formen die uns Anvertrauten. Durch das, was gemeinhin als Erziehung und/oder Prägung bezeichnet wird.
Wir möchten am liebsten einen nervenstarken, gehorsamen Begleiter, der mit uns durch „Dick und Dünn“ geht. Der für uns über sich hinauswächst. Als Team.
Pferde, Rinder, aber auch Hunde zum Beispiel sind sehr wohl in der Lage, in geschütztem Rahmen, Verantwortung für sich und ihr Handeln zu übernehmen. In Kontakt.
Inzwischen sind meine Ochsen für mich genauso liebgewonnene Begleiter wie die Pferde. Jeden Tag staune und schmunzle ich über die enge Bindung zu mir und den anderen Lieblingsmenschen, sowie der hohen Lernbereitschaft der Beiden. Sie sind gesellig, lustig, pfiffig und höchst sozial, sowie extrem empathisch.
Die folgende Geschichte basiert auf meinen Gefühlen und Wahrnehmungen im Umgang mit ihnen und den anderen Kühen respektive Rindern und dem Bullen von denen die Rede sein wird. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Sebastian M. bedanken, der mit Leib und Seele ökologische Landwirtschaft betreibt und in dessen Herde ich die ersten Kontakte zu Kühen geknüpft habe. Stunden mit den Tieren verbracht habe, mich und meine Wahrnehmung mit in die Arbeit einbringen konnte. Danke auch für die vielen wunderbaren Gespräche und den Austausch auf Augenhöhe.