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Paul handelte ohne lange zu überlegen, als er das Pferd vor dem sicheren Tod im Schlachthaus rettete. Auf dem Heimweg staunte er nicht schlecht als er feststellte, dass er sich mit dem Pferd unterhalten konnte. Das war dann die unglaubliche Möglichkeit, gemeinsam mit dem Pferd viele Abenteuer zu erleben. Durch diese Abenteuer konnte Paul dann auch etwas Geld einnehmen. Das war ganz wichtig, musste er doch für den Unterhalt wie Futter, Stallkosten usw. ganz alleine aufkommen. Als sie dann zum Schluss noch einen Bankraub aufklären konnten, da war schließlich so viel Geld da, dass Hannibal bis zum Lebensende versorgt war.
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Seitenzahl: 46
Veröffentlichungsjahr: 2019
HANNIBAL – DAS PFERD
Die unglaubliche und spannende Geschichte,die der Junge Paul und das Pferd Hannibal gemeinsam erleben
Illustrationen von Viktor Juschkat
www.tredition.de
© 2019 Arnfried Bongers
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback: 978-3-7482-2588-1
Hardcover: 978-3-7482-2589-8
E-Book: 978-3-7497-1901-3
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KURZVITA
ARNFRIED BONGERS, geboren 1936, hatte schon immer den Wunsch zu Schreiben. Als „junger Hüpfer“ belegte er bei der Hamburger „Schule des Schreibens“ einen entsprechenden Kursus, um so etwas Rüstzeug zu erlernen.
Aber Vorsätze werden nicht immer gleich umgesetzt: es wurde geheiratet, drei Kinder waren groß zu ziehen. Dann war da noch der Job, der einen mit Haut und Haaren voll im Griff hatte. Da blieb wenig Zeit, den Vorsatz umzusetzen.
Aber alles hat seine Zeit: es kamen sechs Enkelkinder und es kam der Ruhestand! Das war der willkommene Anlass, den vor vielen, vielen Jahren gefassten Vorsatz umzusetzen. Bis jetzt schrieb er mehrere Märchenbücher für seine Enkelkinder. Neben den Märchenbüchern hat er noch andere Bücher geschrieben.
HANNIBAL – DAS PFERD
Paul war elf Jahre alt und fand, daß die Schule ein notwendiges Übel war. Nicht daß er dumm war, im Gegenteil, aber es gab soviele Dinge, die entschieden interessanter waren als die Schule. Um aber gerecht zu sein, er machte gerade soviel, daß er, wie man so schön sagte, „ein durchschnittlicher Schüler war“.
Heute war er mit dem Fahrrad von Kempen nach Wachtendonk unterwegs, um sich mit ein paar Freunden zu treffen. Gerade kam er an der Gaststätte „Zur alten Schloot“ vorbei und sah im Biergarten ein Pferd angebunden. Warum er genau hinsah, wusste er später gar nicht mehr. Vielleicht weil das Pferd traurig aussah und, wie man so sagt, richtig „bedröppelt“ dastand.
Paul stieg vom Fahrrad und ging zum Pferd, klopfte es auf den Hals und meinte: „Was ist denn mit dir los? Warum bist du denn so traurig?“ „Sicherlich weil der Gaul zum Schlachthof gebracht wird“, sagte eine Stimme.
Paul bekam einen furchtbaren Schreck weil er dachte, das Pferd hätte gesprochen. Aber die Worte kamen von einem, der hinter ihm stand. Es war ein großer Mann, fast zwei Meter groß, der einen unwahrscheinlich dicken Bauch hatte. Wie sich herausstellte war es ein Viehhändler, der gerade eine Pause im Wirtshaus machte.
„Ja aber um Himmelswillen“, meinte Paul, „warum denn das? Sicherlich, das Pferd ist schon ein bisschen alt, aber das ist doch kein Grund es zum Schlachthof zu bringen.“
„Der Gaul ist tatsächlich schon alt und deshalb ist er zu nichts nützlich. Und weil er zu nichts nützlich ist, will ihn keiner mehr haben. Und weil ihn keiner mehr haben will, soll er geschlachtet werden, denn dann bringt er noch ein paar Euro“, antwortete der Viehhändler.
Paul war traurig und sprachlos, das konnte er nicht fassen. Plötzlich hatte er eine Idee und fragte: „Was bekommen sie denn beim Schlachthof für das Pferd?“
„Na, ich denke einhundertfünfzig Euro wird er noch bringen. Dafür ist der Aufwand zwar fast zu groß, aber der Gaul muß weg“.
Sofort schwirrten bei Paul die Gedanken wie wild durch den Kopf: das arme Pferd, was kann ich machen, einhundertfünfzig Euro, wieviel Geld habe ich gespart – es wurde ihm richtig schwindelig. Nachdem er sich etwas beruhigt hatte und ein bisschen klarer denken konnte hörte er sich sagen: „Ich kaufe Ihnen das Pferd ab!“
Die Worte waren heraus, so ganz von selbst, er war richtig erstaunt, daß er das gesagt hatte. „Hoho“, meinte der Viehhändler, „hast du denn überhaupt soviel Geld?“ „Lassen sie das mal meine Sorge sein. Versprechen sie mir, daß sie mit dem Pferd noch eine Stunde hierbleiben. Dann komme ich mit dem Geld zurück und kaufe Ihnen das Pferd ab.“
„Ganz schön verrückt von dir, aber meinetwegen, so zwei oder drei Bier könnte ich noch in Ruhe trinken. Also, eine Stunde, aber nicht länger.“
Kaum hatte Paul das gehört, schwang er sich auf’s Fahrrad und radelte wie ein Wilder Richtung Kempen. Zuhause angekommen, stürzte er sofort in sein Zimmer, riss seine Spardose auf und zählte in Windeseile das Geld. Er war schnell fertig – achtundfünfzig Euro waren drin. Oh Gott, oh Gott, zuwenig, viel zu wenig.
Was nun? Aber wofür hat man einen Opa, dachte er, sauste in den Garten und rief ganz aufgeregt: „Opa, Opa, kannst du mir hundert Euro geben?“
„Nun mal langsam Paul. Einhundert Euro sind viel Geld. Wofür und warum brauchst du plötzlich soviel Geld? Hast du etwas angestellt?“
„Nein, natürlich habe ich nichts angestellt“, was gar nicht so natürlich war, wenn man Paul kannte, „aber wofür ich das Geld brauche kann ich dir nicht sagen. Bitte Opa, bitte, bitte, gib mir das Geld, es ist wichtig und es ist auch für einen guten Zweck.“
Opa kratzte sich am Kopf, überlegte und meinte: „Na gut, du bekommst das Geld von mir. Aber oh weh, du bringst dich und mich in Schwierigkeiten, dann gibt es aber Ärger zwischen uns. Ärger, wie wir ihn noch nicht gehabt hatten.“
Kaum hatte er das Geld, sauste er schon los und kam ganz außer Atem an dem Wirtshaus an und – Gottseidank – das Pferd stand noch da, genauso traurig wie zuvor.
Als er abgestiegen war, kam auch schon der Viehhändler und sagte: „da hast du aber Glück gehabt, ich wollte gerade los. Und jetzt sag nur noch, du hast das Geld.“