Harry Potter enthüllt - Michael von Känel - E-Book
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Harry Potter enthüllt E-Book

Michael von Känel

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Beschreibung

Es gibt keine Zufälle im Leben! Dass so viele Menschen die Geschichte von Harry Potter gelesen haben und sich immer wieder von Neuem wünschen, in die magische Welt von Hogwarts eintauchen zu dürfen, kommt nicht von ungefähr. Oft liegt zwischen den Zeilen und hinter der oberflächlichen Erscheinung einer Geschichte etwas verborgen, das viel weiter geht, als wir es je erwartet hätten. Dieses Buch versucht in aller Bescheidenheit auffallende, fantastische, aber manchmal auch merkwürdige Besonderheiten aufzuzeigen. Es versucht zu erklären, wie Harry den Lesern unbewusst einen spirituellen Weg aufzeigt. Es lässt die Leser herausfinden, warum Lily Potter die wahre Heldin des Buches ist. Und es zeigt auf, warum wir selbst zum Halbblutprinzen werden sollten. Aber das Wichtigste ist, dass wir den Elderstab nicht nutzen, wenn er in unseren Besitz geraten sollte. Viel besser beschreiten wir unseren Lebensweg wohl getarnt unter dem Schleier der Unsichtbarkeit, bis wir gelernt haben, dem Tod in die Augen zu blicken und ihm die Hand in Freundschaft zu reichen. Der Autor will hier keine Kritik anbringen. Er will auch keine bestehende Geschichte neu erzählen. Er möchte nur das Augenmerk auf Symbole und Weisheiten lenken, die die Menschheit schon seit jeher fasziniert haben. Wenn man den Stein der Weisen nicht als Gegenstand, sondern als ein Symbol für das geheime Wissen um das ewige Leben betrachtet, dann nimmt die Welt um Harry Potter einen anderen Glanz an. Und wer weiss, dass ein Schwert als Symbol für die Wahrheit steht, der versteht vielleicht besser, warum Gryffindors Schwert fähig ist, Horkruxe zu zerstören. Aber wofür steht ein Horkrux symbolisch gesehen? Auch dafür versucht dieses Buch eine plausible Erklärung zu geben. Das heisst aber nicht, dass es nicht auch andere Deutungen dafür geben kann. So wie die Geschichte um Harry auch, versucht auch dieses Buch nur zu inspirieren. Den Weg und die Wahrheit muss aber jeder selbst finden; das ist so vorgesehen und wird auch für immer so bleiben...

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Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort

2 Einleitung

3 Teil A – Der Aufbau der Serie

4 Teil B – Symbolik

5 Teil C – Werte und Wissen

6 Nachwort

7 Klarstellungen

Michael von Känel / Michael E. Foxx

Harry Potter enthüllt

Eine spirituelle Erklärung für den Erfolg der erfolgreichsten Buchreihe aller Zeiten

Harry Potter und seine Geschichte sind ein Phänomen. Dieses Phänomen hat weltweite Millionen von Menschen bewegt, fasziniert, inspiriert und verändert.

In diesem Buch hier wird in aller Bescheidenheit versucht, diesem Phänomen auf eine gut gemeinte Art auf den Grund zu gehen.

Der Autor ist ein grosser Verehrer des Gesamtwerks um Harry Potter. Dass er sein Wissen und seine Erfahrung dazu nutzen darf, ein solch grosses künstlerisches Schaffen aus einer spirituellen Perspektive zu beleuchten, erfüllt ihn mit Dankbarkeit.

***

Copyright und künstlerische Gestaltung:

Michael von Känel

BE/Schweiz

Publikation und weitere Werke:

denkmalnach

1 Vorwort

Dieses Buch ist weder ein Nachschlagewerk noch ein Expertenbericht. Es ist nur ein Versuch, eine erfolgreiche Buchserie auf eine etwas andere Art zu interpretieren.

Es gibt viele Fans und Experten, die bedeutend mehr über Harry Potter wissen als der Autor dieses Buches. Aber hier geht es nicht um einen Wettkampf. Die Absicht des Autors ist es lediglich, das Augenmerk auf auffällige Dinge und Sachverhalte in der Romanserie zu lenken.

Natürlich haben die nachstehenden Inhalte viel mit Unterstellung und teilweise auch mit weltfremden Ansichten zu tun. Aber genau diese Faszination ist ja auch ein Teil des Erfolgsrezepts von Harry Potter.

Der Autor geht davon aus, dass das wunderbare Zusammenspiel aller Inhalte der Buchserie kein Zufall ist. Er ist überzeugt, dass J. K. Rowling als Schöpferin von Harry Potter eine ausgezeichnete und begnadete Schriftstellerin ist. Er vermutet aber, dass bei der Schaffung der sieben Romane eine Art «Channeling» vorliegt. J. K. Rowling berichtet selbst, dass die Idee für die Romanserie in einer Art Vision zu ihr gekommen sei. Sicherlich hat sie hart an den Büchern gearbeitet. Dennoch ist erstaunlich, in wie kurzer Zeit die Bücher geschrieben wurden, wie verschachtelt und in sich schliessend alle Werke miteinander sind und wie viel Spannung aufgebaut und erst am Schluss aufgelöst wird. Ist das das Werk eines genialen lebenden Menschen, oder haben wir es hier mit eingegebenem Wissen zu tun, das durch die Hand eines Menschen aufs Papier gebracht wurde, der im eigenen Leben selbst vieles erfahren musste und durfte? Falls dem so wäre - man möge dem Autor die Unterstellung verzeihen, für den Fall, dass er sich täuscht - wie viel weiss J. K. Rowling von dieser Möglichkeit? Wurde sie ohne jegliches Wissen ihrerseits als Medium zur Erschaffung von Harry Potter gewählt, oder weiss sie weitaus mehr als sie jemals öffentlich bekennen würde? Menschen, die im Bereich von Erkenntnis weit vorgedrungen sind, üben sich in Bescheidenheit und Schweigsamkeit über solche Dinge…

Es spielt eigentlich keine Rolle, ob Channeling vorliegt oder nicht. Wichtig ist in erster Linie, dass wir das Werk lesen dürfen. Dass eine Geschichte mit solchem Umfang derart spannend, inspirierend und lehrreich daherkommt, ist einfach nur fantastisch. Millionen von Leserinnen und Lesern haben die Bände nacheinander regelrecht verschlungen. Woher kommt dieser Drang? Und warum gibt es absolute Fans und daneben Leute, die mit Harry Potter rein gar nichts anfangen können? Warum gibt es kaum jemanden dazwischen?

Der Autor glaubt, dass vieles in dieser Romanserie unser Unterbewusstsein anspricht. In den Büchern von Harry Potter ist viel spirituelles Wissen versteckt. Es handelt sich dabei um eine Art von losgelöstem Wissen, das zeitlos ist und die Menschheit schon immer fasziniert hat. Dieses Wissen kann nicht in Worten dingfest gemacht werden. Es lässt sich nur über nacherlebte Situationen erwecken. Dass dieses Wissen in Harry Potter so klar gegliedert und aufgebaut daherkommt, hat den Autor schon immer erstaunt. Darum hat er sich in dieser Richtung viele Gedanken gemacht und wagt sich nun, gewisse Interpretationen und Erkenntnisse in diesem Buch hier zu veröffentlichen. Aber es handelt sich nur um Interpretationen und nicht um belegtes Wissen! Andere Leute sehen andere Dinge in den Harry Potter Büchern und interpretieren entsprechend anders. Aber die Gedanken sind frei! Jeder darf in einem Werk das erkennen, wonach ihm der Sinn steht – oder wofür er die Fähigkeiten dazu mitbringt. Vielleicht helfen die Interpretationen und die Hinweise in diesem Buch hier jemand anderem auf den Weg zu einer eigenen, persönlichen Erkenntnis. Würde dies auch nur bei einer einzigen Person geschehen, dann hätten sich die Mühen für dieses Werk hier bereits gelohnt. Denn der Autor wünscht sich nichts mehr, als dass Menschen über Inspiration und Denken zu ihrem Selbst finden. Harry Potter eignet sich hervorragend dazu. Die Art des Autors, Dinge etwas unkonventionell anzugehen, könnte helfen, die magische Welt aus den Büchern in unsere reale Welt zu transferieren und diese dadurch besser zu verstehen. Das aber ganz im Wissen, dass es keine absolute Wahrheit gibt, sondern nur der Versuch, der unbegrenzten Wahrheit auf individuelle Weise näher zu kommen.

Wenn Harry Potter am Schluss der Geschichte den Elderstab zerbricht oder versteckt, dann wird er dadurch zum Vorbild des Autors. Es bestehen keinerlei Ansprüche auf Macht und Wissen. Mit diesem Buch wird kein Wettbewerb angestrebt. Es geht nur um eine Sichtweise. Wer mag, darf in diesem Buch lesen und unter Umständen verstehen. Wer nur auf Kritik und Miesmacherei aus ist, der lege dieses Buch jetzt besser weg. Es wurde nicht geschrieben, um unzufriedene Menschen in ihrer Negativität zu fördern. Es wurde geschrieben für Leute, die sich darüber freuen können, dass bei gutem Lesestoff die Faszination in Form von nicht erfassbarer Wahrnehmung zwischen den Zeilen liegt. Und wenn diese Gefühle das Leben so beflügeln, dass es dadurch fröhlich und farbig wird, dann ist es doch das, was das Leben als Mensch lebenswert macht.

2 Einleitung

Wer ist Harry Potter? Sind etwa wir selbst Harry Potter? Erkennen wir in ihm Dinge wieder, die uns nur zu gut von uns selbst her bekannt sind? Bewundern wir ihn, weil er Zugänge zu Orten und Wissen hat, die wir selbst gerne hätten? Freuen wir uns, dass er uns dorthin mitnimmt? Leiden wir mit ihm, weil wir uns selbst allein und verlassen vorkommen? Bildet seine Geschichte unseren Lebensweg ab, der gezeichnet ist von Höhen und Tiefen?

Oder sind wir eher der Typ Hermine? Wissen wir es besser und belehren ungewollt die anderen, vielleicht sogar ohne dass wir es bemerken? Wollen wir wie Hermine nur das Beste für alle, treten dabei aber in das eine oder andere Fettnäpfchen? Haben wir auch erkannt, dass im bestehenden Wissen der Menschheit gar manche Antwort auf Rätsel des Lebens zu finden sind? Wäre es nicht grossartig, sich so gut an Dinge erinnern zu können und gelesenes Wissen so genial in die Realität transferieren zu können wie sie?

Vielleicht sind wir in unserem Wesen aber eher Ron. Unbeholfen, unsicher und vielleicht auch etwas dumm? Aber braucht es uns nicht trotzdem? Oder braucht es uns gerade deswegen? Verkörpern wir, so wie er, genau die Aspekte, die in der Gesellschaft helfen, Gutes zu bewirken?

Ganz egal, mit welchen Aspekten der in der Buchserie von Harry Potter vorkommenden Charakteren wir uns bewusst oder unbewusst identifizieren – J. K. Rowling hat die Menschen in ihren Eigenheiten wunderbar beobachtet und Skizzen von ihnen in ihre Geschichte hineingepasst. Harry Potter ist eine Geschichte der Menschlichkeit. Wir verstehen die Menschen dieser Geschichte nur zu gut, weil sie so lebensnah beschrieben und geschildert werden. Wir fühlen uns wohl in Harry Potters Gesellschaft und im magischen Umfeld. Wir wünschten uns vielleicht gar, selbst in dieser Welt unter diesen Menschen leben zu dürfen.

Hier setzt dieses Buch an. Der Autor glaubt, dass dies möglich ist. Der Autor glaubt an eine geistige Welt, die parallel zur realen Welt existiert. Im Gegensatz zu unserer physischen, realen Welt aber, ist in der geistigen Welt grundsätzlich alles möglich (mit Ausnahme gewisser absolut existentieller Dinge, die nicht vorgesehen dafür sind, das Menschenwesen sich darauf einlassen). Diese geistige Welt würde der magischen Welt Harry Potters entsprechen. Die Magier sind die Wissenden, die über die Existenz dieser Parallelwelt wissen. Die Muggel sind diejenigen, denen das Wissen und die Kraft fehlt, den Zugang zur geistigen Welt zu finden. Und jetzt kommt das, was den Autor bewogen hat, dieses Buch zu schreiben: Harry Potter ist Buch für Buch nichts anderes als eine versteckte Anleitung, wie normale Menschen den Weg in die geistige Welt finden können. In manchen Religionen würde dieser Weg als der Weg der Erleuchtung bezeichnet. Der Autor würde nicht so weit gehen, weil der Begriff «Erleuchtung» falsche Wünsche und Vorstellungen wecken würde. Aber Harry Potter zeigt uns den Weg zu uns selbst und zum Sinn des Lebens auf. Und wenn am Schluss des siebten Buches beim Leser, bei der Leserin, eine bestimmte Enttäuschung oder Ernüchterung eintritt, dass jetzt fertig ist und alle Errungenschaften leichtfertig hergegeben und verschenkt werden, dann ist genau das das Ziel, welches jeder Mensch erreichen sollte. Wer selbstlos wird und liebt, dem öffnet sich die geistige Welt in vollem Glanz. Wer das Weltliche vom geistig Spirituellen trennen kann, der begibt sich auf den Weg zur Wahrheit und zur Erfüllung. Aber zuerst müssen wir unseren Lord Voldemort besiegen: Wir müssen den bösen Teil, der in uns lebt, mit Hilfe von Liebe, Freundschaft und weisser Magie für immer zerstören. Indem wir dies schaffen, indem wir unser Ego bezwingen, schaffen wir die Grundlage für Wachstum und damit die Berechtigung zu geheimem Wissen und weitreichender Erkenntnis, die keinerlei materielle Vorteile bringen wird.

Wäre es nicht schön, den Weg, den Harry geht, auf einer höheren Ebene zu erfahren und ansatzweise zu verstehen? Ist es tatsächlich möglich zu zaubern, zu fliegen, Wunder zu bewirken? Nur Sie selbst können dies herausfinden. Sie können es herausfinden, indem Sie entscheiden, was Sie glauben wollen und was nicht. Sie sind der Erstklässler, der die Einladung nach Hogwarts erhält. Sie entscheiden durch Ihr Denken und Ihren Lebenswandel, in welches der Häuser Sie eingeteilt werden. Und Sie entscheiden auch, ob Sie den Versuchungen erliegen, wie Tom Riddle, oder ob Sie den Weg des Guten beschreiten, wie Harry Potter.

***

Dieses Buch ist in drei Teile unterteilt: Im ersten Teil wird über die sieben Bände der zu beschreitende Weg thematisiert. Der Autor versucht durch das Verbinden der Bücher mit spirituellem Wissen zu erklären, worum es im Leben gehen könnte, und was uns die Geschichte von Harry Potter zeigen will.

Im zweiten Teil geht es um Wissen, das in Zeichen und Symbolen versteckt liegt. Es werden Parallelen aufgezeigt und das Augenmerk auf Sachverhalte gelenkt, die absolut zentral sind, um erkennen zu können. Ebenfalls wird hier auf Dinge eingegangen, die es wirklich gibt, die aber für die meisten Menschen nicht erkennbar oder unsichtbar sind.

Im dritten Teil geht es um eine höhere Ebene. Was steht hinter der Geschichte von Harry Potter? Warum soll die Menschheit lernen und vorwärtskommen? Wiederholt sich Harrys Geschichte auch in unserer Welt immer wieder von Neuem? Was steht hinter Liebe und worum geht es im Dasein?

All die vielen Fragen können niemals abschliessend beantwortet werden. Denn es gibt keine abschliessenden Antworten auf Dinge, die vom menschlichen Verstand nicht erfasst werden können. Aber indem wir erkennen, dass alles unbegrenzt ist, kommen wir der absoluten Wahrheit einen kleinen Schritt näher. Und darauf kommt es an: Dass wir die Wahrheit und das Gute in uns finden und dadurch zum selbstlosen Vorbild für andere werden. Das ist unsere Mission als Harry Potter. Und welches sind in Harrys Geschichte die grössten Magier? Es sind diejenigen, die daran glauben, dass alles möglich ist. Diejenigen, die sich nicht selbst durch ihr eigenes Denken einschränken. Es sind die Magier, die ihren Verstand so weit entwickelt haben, dass sie mit ihren Gedanken nicht mehr kopieren und nachmachen, sondern Neues erdenken und schaffen. Aber am Schluss bestehen nur die, die dadurch Gutes erschaffen haben. Die anderen zerstören sich früher oder später selbst. Kann es einem normalen Zauberer möglich sein, selbst Magie zu schaffen? So wie der Halbblutprinz seine selbst aufgebauten Sprüche im Lehrbuch der Zaubertränke notiert hat? Der Autor sagt ja. Aber er weist auch darauf hin, dass dies sehr viel Verantwortungsbewusstsein und Respekt braucht. Mit grosser Macht geht grosse Verantwortung einher.

3 Teil A – Der Aufbau der Serie

Im Aufbau der Romanserie Harry Potter ist viel zu erkennen, das im ersten Moment zufällig und frei erfunden wirkt. Wer sich aber in Bereichen des arkanen Wissens etwas auskennt, der erkennt Muster, Gesetze und Regelmässigkeiten. In der Geschichte der Menschheit gab es immer Strömungen, die nach mehr gesucht haben. Es gab immer Zusammenschlüsse von Menschen, die mehr gewusst haben als andere. Oft haben sie sich in den Bereichen der Wissenschaften und in der Philosophie betätigt. Auch haben manche mit Heilung, Wahrsagung und Heilbringung zu tun gehabt. Und immer wurden diese Zusammenschlüsse verfolgt oder diskreditiert, unterwandert oder missbraucht. So lange, bis sie sich selbst aufgelöst haben.

Die machthabenden Männer Griechenlands freuten sich nicht über Philosophen, denen materielle Verführungen nichts anhaben konnten. Sie fürchteten sich vor Menschen wie Diogenes, der sich vom König wünschte, dass er ihm aus der Sonne gehe. Die politische Elite wollte sich Sokrates’ entledigen, der ein höheres Ideal anstrebte als die anderen Ratsmitglieder. Er zog die Wahrheit allem anderen vor und war bereit, dafür den Freitod zu wählen.

Brot und Spiele halfen über Jahrhunderte, das römische Reich aufrechtzuerhalten. Dann aber kam ein Mann, Jesus genannt, der gewaltlos und ungewollt dazu beitrug, dass das System des römischen Reiches zum Einsturz gebracht wurde. Er konnte Wasser zu Wein machen und Kranke heilen. Er konnte übers Wasser gehen und wusste Dinge, die damals unbekannt waren. Er wurde damit sowohl den Pharisäern wie auch den römischen Machthabern gefährlich und musste eliminiert werden. Aber vielleicht war das alles gar nicht Zauberei – im richtigen Blickwinkel betrachtet…

Im Mittelalter wurden Ketzer und Hexen zu hunderten verbrannt. Sie lebten anders und schienen mehr zu können und mehr zu wissen. Wem wurden sie mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen gefährlich? Denen, die von sich behauptet haben, das einst heilige Wissen Jesu Christi verstanden zu haben? Und wer hat uns überhaupt gesagt, dass wir die Hexen fürchten sollen, und nicht diejenigen, die die Hexen bei lebendigem Leibe verbrennen?

Wer hat das monarchische Zeitalter zu Fall gebracht und den Feudalismus eliminiert? Wer waren die Aufklärer, die behaupteten, dass Vernunft, Menschlichkeit und Gleichheit unumstössliche Werte für jeden einzelnen von uns darstellen würden? Was wurde aus ihrem Wissen und aus ihrer Idee?

Freimaurer, Spiritisten, Okkultisten, Mystiker, Kabbalisten, Sufisten, Theosophen, Anthroposophen, Rosenkreuzer und viele mehr hatten alle ihre Blütezeit. Sie haben sich gegenseitig inspiriert und beflügelt. Sie haben Wissen und Erkenntnis gesammelt und weiterentwickelt. Und sie wurden infiltriert von Menschen, denen es nicht um die Sache und das Gute, sondern um Macht, Geld und Ruhm ging. Solche Menschen haben diese Organisationen zum Einsturz gebracht, so dass sie verschwanden – und der grösste Teil des Wissens mit ihnen. Aber irgendwie kam und kommt dieses Wissen immer wieder in neuer Form zu uns. Ist Harry Potter eine dieser neuen Formen?

Sowohl in der Muggelwelt als auch im Zauberministerium gibt es immer wieder Menschen, die sofort von Verschwörung und Unterwanderung sprechen. Sie schüren die Angst der Menschen und wollen Gefahren für die Menschheit nicht wahrhaben. In unserer Welt ist es das Gleiche. Alle neu- oder andersartigen Denkansätze werden lächerlich und unglaubwürdig gemacht. Hinweise auf Gefahren wie Klimawandel werden in den Wind geschlagen. Immer werden einzelne diskreditiert. Man soll dem System glauben, der Politik und der Wissenschaft. Einzelnen Menschen aber, soll weder geglaubt noch vertraut werden. Schon in der Bibel wurden die Propheten selten anerkannt. Aber jede bedeutende Errungenschaft der Menschheit wurde von einem Genie zu uns gebracht, das als Mensch nicht zwingend der Norm entsprach, und das herkömmliche Denkweisen überwunden hatte. Waren diese Genien Magier? Oder waren es einfach nur Menschen, die bereit waren, Normen zu hinterfragen und Gedankenformen als Einschränkungen zu entlarven? Wie war es Menschen wie Galileo Galilei möglich, sich mit einer völlig neuen Weltanschauung einer Denkweise gegenüberzustellen, die so stark verankert war? Was bewog ihn dazu, seine Erkenntnisse vor der heiligen Inquisition zu widerrufen und trotzdem seine Anschauung zu bewahren? «Und sie dreht sich doch!»

Was für einen Unwissenden als Magie anmutet, ist für den Wissenden etwas völlig Normales. Hätte man einem armen Bauer im Mittelalter ein Feuerzeug gezeigt, dann hätte dieser wohl von Zauberei gesprochen. Heute kann jedes Kind erklären, wie ein Feuerzeug funktioniert. Ist Magie also nur ein anderer Wissens- oder Erkenntnisstand? Und welche Art von Wissen bringt den Menschen dorthin?

Harry Potter könnte uns dies womöglich lehren…

3.1 Sieben Bände

Die Zahl 7 ist eine magische Zahl. Sie kommt in der Spiritualität und in vielen Religionen immer wieder vor. Im Buddhismus gibt es die sieben Stufen zur Erleuchtung. Jede dieser Stufen wird in sieben Unterstufen unterteilt. Wer das Grundlegende einer Stufe erlernt und gemeistert hat, der tritt in die nächste Stufe ein. Jede Stufe enthält charakterliche Grundvoraussetzungen, die der Mensch zu erwerben und sich anzueignen hat, um Zugang zu dem Wissen und zu den Gaben zu erhalten, die den Aufstieg in die nächste Stufe ermöglichen. Um sich charakterlich positiv zu entwickeln, müssen Tugenden gelebt werden. Sie weisen dem Menschen einen Lebensweg, der der goldenen Regel entspricht und somit niemand anderes verletzt oder einschränkt. Was du nicht willst, was man dir tut, das füg’ auch keinem anderen zu!

Alternativ dazu gibt es den Weg der dunklen Magie. Von diesem wird in diesem Buch aber nichts zu lesen sein. Denn er führt, wie wir aus den Büchern Harry Potters wissen, nicht ans Licht, sondern in die Selbstzerstörung. Aber jeder Mensch kann selbst wählen…

Dass die Geschichte von Harry Potter ursprünglich in sieben Bände aufgeteilt ist, erachtet der Autor keineswegs als zufällig. Und tatsächlich wird in jedem Band auf geheimes Wissen verwiesen, das zu einer essenziellen Erkenntnis führt. Ohne diese Erkenntnis ist es unmöglich, die spirituell nächsthöhere Stufe zu erreichen. Ein Beispiel gefällig? Beim Stein der Weisen handelt es sich um ein kraftvolles, magisches Artefakt. Mit diesem Stein kann das Elixier des ewigen Lebens hergestellt werden. Der Stein steht also für die Unsterblichkeit.

Wenn wir wissen, dass unsere Seele unsterblich ist, wenn wir daran glauben, dass nach einem Erdenleben ein nächstes kommt, und dass es immer weitergeht, selbst wenn wir ins Nirvana eingegangen sind, dann macht alles auf einmal einen Sinn. Der Stein der Weisen mag vielleicht in Legenden der Grundstoff sein, der zum Erschaffen eines Hilfsmittels dient, das zum ewigen Leben führt. Aber in Tat und Wahrheit geht es wohl nur um das Wissen selbst, welches der Stein symbolisiert. Es ist das Wissen, dass nach dem irdischen Tod nicht alles vorbei ist, sondern dass das Gegenteil der Fall sein wird. Der Stein der Weisen steht also für die Erkenntnis, dass eine Seele unsterblich ist. Wer weiss, dass er Seele und nicht Körper ist, der wird durch dieses Wissen unsterblich. Eigentlich sind also wir alle unsterblich, weil wir Seele und nicht Körper sind. Aber es gibt eben solche unter uns, die das bereits wissen, und andere, die es noch erfahren werden. Wer es weiss, der hat keine Angst mehr vor dem Tod und kann ihm als alter Freund begegnen, wenn es so weit ist. Wer es nicht weiss, der fürchtet sich vor dem Tod, vor der Sterblichkeit.

Wer nicht an das ewige Leben, an ein Leben nach dem Tod glaubt, der stirbt. Wer daran glaubt, der lebt ewig. Nur wer daran glaubt, dass es nach dem Tod weitergeht, hat sich dadurch die Grundvoraussetzung geschaffen, in die nächsthöhere Stufe einzutreten. Wer den Glauben an etwas nach dem Tod nicht aufzubringen vermag, für den macht die nächste Stufe, die Kammer des Schreckens, überhaupt keinen Sinn.

Und so zeigen uns die sieben Bände Harry Potters wichtige Inhalte der jeweiligen spirituellen Entwicklungsstufen auf. Wenn die sieben Stufen anhand des Buddhismus eingeleitet wurden, dann nur, weil der Weg im Buddhismus recht einfach aufgezeigt wird. Man könnte aber auch die kabbalistische Geheimlehre aus dem Judentum wählen. Nur ist das Wissen dort viel verschlüsselter und komplexer zu suchen und zu finden. Auch das Christentum hat diverse zentrale Voraussetzungen für den Weg ans Licht übernommen und gibt sie in Form von grundsätzlichen Lehren weiter. So ist Nächstenliebe der Schlüssel, um den Weg zu Gott zu finden. Nächstenliebe ist aber auch der Schlüssel, der zum Pokal des trimagischen Turniers führt. Und wer die sieben Todsünden überwunden hat, der schafft körperliche und charakterliche Voraussetzungen, um höhere Stufen beschreiten zu dürfen.

Jede Weltreligion hat für ihre Zeit Wissen und Verhaltensweisen so weitergegeben, dass es den Menschen half, grosse Aufgaben ihrer Entwicklungsstufe zu meistern. Da aber viele Religionen in die Jahre gekommen sind, ist es für uns heute schwierig zu verstehen, was gemeint war, als etwa der Prophet Mohammed im Koran wichtiges Grundwissen festhielt, das das Leben im arabischen Raum sicherer und angenehmer machte. Aber Schweinefleisch verdirbt im heissen Wüstenklima halt nun mal viel schneller und wird gesundheitsgefährdend, wenn es dennoch konsumiert wird – in einer Zeit, wo es keine Kühlschränke gab. Und abgesehen davon belastet Fleisch, Schweinefleisch insbesondere, den menschlichen Körper derart, dass er dadurch ab einer gewissen Stufe in seinen spirituellen Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt wird. Nicht zuletzt deshalb wurde den Menschen im Alten Testament geraten, bei den Opfertieren nur bestimmte Fleischstücke zu essen, andere Körperteile, Organe und insbesondere das Fett als Opfergabe zu verbrennen.

Aber das sind alles nur Versuche zu erklären, wie weitreichend die Thematik ist. Niemand kann alles Wissen klar und verständlich zusammenfassen. Zum Glück ist es nicht möglich, Anleitungen zu schreiben, wie man zum Meister wird. Selbst in der Welt Harry Potters ist nicht alles Wissen frei zugänglich. Nur qualifizierten Magiern ist es gestattet, das Wissen des gesperrten, des geheimen Bereichs der Bibliothek zu konsultieren. Und so ist es auch in unserer Welt. Das geheime Wissen ist nicht offen und frei zugänglich. Wir haben am Beispiel des Sprengstoffs oder der Atomenergie gesehen, zu was Menschen fähig sind, wenn sie an gefährliches Wissen gelangen, charakterlich aber die Grundvoraussetzungen für den Umgang damit noch nicht entwickelt haben.

Da die Menschheit aber vorwärtsschreiten soll, seine Entwicklung also in Richtung des Guten lenken soll, darf und kann das Geheimwissen nicht gänzlich verschwinden und verlorengehen. Und darum gibt es immer wieder neue Varianten, wie dieses arkane Wissen in verschleierter Form zu den Menschen findet. Es ist überall bruchstückhaft verteilt. Und nur derjenige, in dem die Schlangenenergie erwacht ist, findet die Kraft und Energie dazu, sich auf die Suche nach diesen Bruchstücken zu machen.

Wer nach Hogwarts kommt, der bringt die Grundvoraussetzungen mit, um sich erfolgreich auf die Suche zu begeben. Wer ein Schuljahr weiterkommt, der hat das gelernt, was es als Vorbereitung für die nächsthöhere Stufe zu erlernen gab. Aber manche Schülerinnen und Schüler kommen schneller voran als andere. Und nicht für alle ist der Weg der Gleiche. Ein Schüler von Slitherin hat andere Eigenschaften zu entwickeln und andere Erfahrungen zu machen als eine Schülerin von Huffelpuff. Und manche können mit versteckten Hinweisen etwas anfangen, weil sie sie wahrnehmen und erfassen können. Andere finden den Raum der Wünsche nie, und höhere Magie wird ihnen immer verwehrt bleiben.

Wenn in den folgenden Teilkapiteln versucht wird, auf wichtige Ansätze und mögliche Hinweise einzugehen, dann erfolgt dies aus der Perspektive des Autors. Diese Perspektive ist subjektiv und dadurch stark geprägt. Es ist sicher, dass es viele andere Hinweise zu entdecken gäbe. Aber der Autor muss mit den Möglichkeiten arbeiten, die ihm gegeben sind. Und wenn jemand beim Lesen dieses Buches andere Hinweise entdeckt und tiefergreifende Rätsel lüftet, dann liegt das daran, dass er andere Voraussetzungen und womöglich weitreichendere Möglichkeiten hat als der Autor. Und das ist gut so.

Wichtig sind nur zwei Dinge: Alle Erkenntnis, die aus Interpretationen gezogen wird, muss dem Guten dienlich sein und darf niemandem schaden. Und zweitens ist jeder frei im Denken und frei im Entscheiden. Niemand soll und darf anderen etwas aufzwingen oder sich so verhalten, als wäre er der Einzige, der die Wahrheit sieht. Denn die Wahrheit ist etwas Individuelles. Sie ist relativ, so wie alles andere auch im Leben (mit Ausnahme der Liebe). Und so darf niemandem eine persönliche Erkenntnis abgesprochen werden, genauso wenig, wie jemand beeinflusst und manipuliert werden darf. Aber jeder Mensch fühlt in sich selbst, was gut ist für ihn, und was nicht. Und wenn etwas zu weit geht, wenn zum Beispiel etwas Angst macht, dann kann entweder die Kraft zur Überwindung der Angst aufgebracht werden, oder der Mensch verweilt so lange auf seiner Stufe, bis die Zeit reif und die Kraft da ist, um den nächsten Schritt gehen zu dürfen. Aber wir stossen und drängen niemanden in eine bestimmte Richtung. Denn die Geschichte hat uns gelehrt, dass wegen Wahrheiten Kriege geführt werden, Wahrheiten, die offensichtlich nur für eine Kriegspartei die Wahrheit darstellen. Wer anderen seine Wahrheit aufzwingen will, der handelt vermessen. Es wäre Missbrauch, Verführung oder unnötiges Missionieren, täten wir es trotzdem. Und wer einem anderen auf dem Weg ans Licht folgt, der endet in Dunkelheit. Darum prüfen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, was für Sie stimmt, und was nicht. Glauben Sie nichts! Glauben Sie aber auch nicht nichts…

3.2 Band I – Der Stein der Weisen

Nicolas Flamel soll den Stein der Weisen gefunden, beziehungsweise erschaffen haben. Als Alchemist war er seinen Mitmenschen in vielerlei Hinsicht voraus. Er wusste um Naturgesetze, die weit über dem durchschnittlichen Wissen der damaligen Zeit lagen.

Im Mittelalter versuchten Alchemisten, auf künstliche Weise Gold herzustellen. Was hier sehr materiell tönt, könnte auch eine philosophisch spirituelle Tarnung sein. Denn Gold hat nicht nur eine materielle Bedeutung als kostbares Edelmetall. Es hat auch eine spirituelle Bedeutung. Weit entwickelte Menschen, Heilige und spirituelle Lehrer sollen eine Aura haben, die goldig leuchtet. Wenn also ein Philosoph versucht, den Weg zu finden, wie man Gold erzeugen kann, dann könnte es auch sein, dass er versucht, den Weg ans Licht zu finden.

Gold ist es wert, dass man dafür vieles tut. Einem normal sterblichen Menschen im Mittelalter war es wohl schleierhaft, wie jemand sein Leben damit verbringen konnte, über geheimes Wissen den Sinn des Lebens zu entdecken. Und wenn er dies unbedingt wollte, dann war der Weg als Mönch in einem Kloster dafür bestimmt. Dass aber auf wissenschaftliche Herangehensweise ewige Erkenntnis gefunden werden könnte, dieser Ansicht waren im Mittelalter nur ganz wenige. Und genau diesen Menschen, häufig eben Alchemisten, stand die Kirche im Weg. Nur die Kirche kannte damals den Weg zur Erlösung. Und somit war jeder ein Ketzer, der auf eigene Faust versuchte, einen anderen Weg zu finden.

Hätte ein Alchemist der heiligen Inquisition erklärt, er suche den Weg zur Erleuchtung, den Weg in den Himmel, dann hätte er sich damit sein Todesurteil gleich selbst unterzeichnet. Wenn er aber gesagt hat, dass er versuche herauszufinden, wie man Gold herstelle, dann war sein Bestreben rein materiell und die Kirche hatte nichts zu befürchten. Im Gegenteil! Sowohl die Kirche als auch die machthabende Elite hätte nur zu gerne das Rezepte gekannt, wie man Gold künstlich erschaffen und so den eigenen Reichtum endlos mehren kann. Geld ist Macht, und danach stand der Kirche und dem Adel seit jeher der Sinn.

Im Gegensatz dazu haben viele Wissende schon immer nach dem Sinn des Lebens gesucht. Sie haben gesucht nach dem ewigen Leben. Und viele haben etwas dabei herausgefunden. Aber sie haben es niemandem verraten. Weil dieser Weg aber so schön sein soll, werden immer wieder versteckte Hinweise als Wegweiser positioniert, damit diejenigen, die bereit sind, den Zeichen folgen können; den Weg selbst finden können. Der Stein der Weisen ist ein solcher Wegweiser.

Wenn Lord Voldemort mit Hilfe des Steins zurückkommen will, dann klammert er sich dabei an etwas, an das er zuvor nicht geglaubt hat. Bevor er verschwand, glaubte er nicht an das ewige Leben. Er glaubte an die Unsterblichkeit, wenn man sich in Materialismus verewige, darum die Horkruxe. Aber als er versucht hat, Harry Potter zu ermorden, verlor sein materialistisches Denken gegen eine völlig andere Denkweise. Nämlich gegen eine Denkweise, die von Liebe, Selbstlosigkeit und Hingabe geprägt ist. Und gegen so hohe Kräfte verliert tiefschwingendes materialistisches Denken alle Male. Und aller Kräfte beraubt, weil das bisherige Leben, aufgebaut auf falschen Idealen, zusammengestürzt ist wie ein Kartenhaus, musste sich Lord Voldemort anderer Mittel bedienen, um zurück zu den Lebenden zu kommen. Er wollte mit Hilfe von spiritueller Erkenntnis zurückkommen, um sein Werk fortzusetzen. Aber Harry Potter kam ihm in die Quere. Mit seinen Freunden hat der unschuldige Schuljunge kostbares Wissen geschützt, so dass nicht ein Schwarzmagier die Hand darauflegen konnte und es eigennützig für seine falschen Machenschaften missbrauchen konnte.

Wenn wir den Weg des Steins der Weisen etwas genauer betrachten, dann passt vieles zusammen: Nicolas Flamel entdeckt den Weg zum ewigen Leben. Er weiss, dass dieses Wissen in den falschen Händen sehr gefährlich ist. Darum traut er es Albus Dumbledore an, der es in Hogwarts versteckt. Hogwarts ist der Ort in der magischen Welt, wo frei von politischen und gesellschaftlichen Einflüssen Wissen und Erfahrung frei und unbeeinflusst bestehen darf. Hogwarts symbolisiert den Ort, wo ohne Machtansprüche und ohne selbstsüchtige Absichten allgemeingültiges Wissen an junge Menschen weitergegeben wird. Der Autor wünschte sich, dass es für die Bildung in der realen Welt auch einen solch neutralen Ort geben würde.

Da aber auch Hogwarts infiltriert werden kann, Professor Quirrell symbolisiert das, muss der Stein geschützt werden. Zuerst versteckt Dumbledore den Stein im Spiegel Nerhegeb. Auf diesen Spiegel wird im zweiten Teil des Buches genauer eingegangen. Aber um das Nötigste zu erwähnen: Dieser Spiegel bildet die Wünsche eines Menschen ab. Nur wer alle selbstsüchtigen Wünsche abgelegt hat, wer also unschuldig ist, kann die List des Spiegels überwinden. Jemand wie Quirrell, oder Lord Voldemort, käme niemals am Spiegel vorbei. Denn sie wollen das Wissen, um das ewige Leben zu ihrem Selbstvorteil zu missbrauchen. Sie hegen also starke Wünsche, die selbstsüchtiger Natur sind. Wer selbstsüchtig ist, wird den Weg zum ewigen Leben niemals finden.

Als aber das Geheimnis des Spiegels aufgedeckt ist, muss der Stein besser verwahrt werden. Jeder der Lehrer in Hogwarts schützt den Stein mit einer Kenntnis aus seinem Fachgebiet. Und jeder Schutz stellt ein Hindernis auf dem Weg zur Erkenntnis zum ewigen Leben dar, das überwunden werden muss. Aber ganz so klar können diese Hindernisse nicht aufgedeckt und erklärt werden. Wir versuchen trotzdem, ein paar Aspekte zu berühren:

Hagrid schützt den Stein, indem er Fluffy, einen dreiköpfigen, grossen Hund zum Schutz im Gang vor der Falltür ankettet. Dieser Hund flösst Angst ein. Wer die Angst nicht zu überwinden vermag, findet die Tür, die zum Weg des ewigen Lebens führt, nicht. Der Hund stellt aber auch die Gefahr dar, die uns im Leben in Form gefährlicher Tiere und anderem begegnen kann. Die Bösartigkeit der Welt verschwindet aber, wenn man ihr gut gesinnt ist. Wenn man also Fluffy Musik vorspielt, wenn man sich wohlwollend um ihn kümmert, dann schläft er ein. Bösartigkeit und Gefahr verschwinden im Leben, wenn man mit Wohlwollen und einer positiven Herangehensweise auftritt. Und der beste Weg dazu stellt die Kunst dar. Musik ist ein Teil der Kunst. Und sie berührt uns im Innersten. Musik ist also ideal dazu geeignet, Angst vor Gefahr im Leben zu überwinden. Wie heisst es im Kanon: «Tausend Künste kennt der Teufel, aber singen kann er nicht. Denn Musik ist ein Bewegen unserer Seele nach dem Licht.»

Wenn also die Angst und Gefahr überwunden wurde, kann die Falltür geöffnet werden. Diese Falltür führt ins Ungewisse. Man muss den Mut aufbringen, sich fallen zu lassen. Diesen Mut kann nur aufbringen, wer einerseits zuversichtlich ist, andrerseits eine wichtige Mission zugunsten der Menschheit zu erfüllen hat. Es könnte sich bei dieser Mission um die Lebensaufgabe eines jeden Menschen handeln. Jeder von uns hat eine andere Aufgabe. Aber jede Aufgabe ist es wert, sein Leben darauf auszurichten.

Wer den Mut aufgebracht hat und sich ins Ungewisse fallen lassen kann, der landet in den Schlingpflanzen, den Teufelsschlingen. Diese Schlingen fesseln den Eindringling und beängstigen ihn damit. Es ist nur natürlich, dass er sich sofort zu wehren beginnt. Dadurch wird aber das Umschlingen der Pflanzen nur noch härter. Die Schlingen ziehen sich so eng zusammen, dass das Opfer zu ersticken droht. Glücklicherweise erkennt Hermine, dass es sich um die Teufelsschlinge handelt. Sie weiss, wie man sich verhalten muss und probiert es aus. Sie spricht den Zauberspruch, der Sonnenlicht herbeiführt. Somit hat sie die Gefahr überwunden und rettet dadurch auch Harry und Ron.

Wenn wir die Teufelsschlinge etwas genauer betrachten, stellen wir fest, dass sie nichts anderes als die gesellschaftliche Norm, also die in der Gesellschaft übliche Denkweise darstellt. Wer sich in guten Glauben durch die Falltür ins Neue und Unbekannte fallen lässt, der sieht sich sofort einer unsichtbaren Kraft gegenübergestellt. Wer den Weg der Norm verlässt, der wird also von etwas Unsichtbarem zurückgehalten und am Weitergehen gehindert. Dieses Unsichtbare besteht im Dunkeln, im Schatten, im Verborgenen. Und je mehr man sich bemüht, gegen diese Normen anzukämpfen, gegen sie zu argumentieren und sich den Bräuchen zu widersetzen, je mehr verstrickt man sich in ihnen, bis sie einen zu ersticken drohen. Nur wer nicht auf diese Widerstände des Systems eingeht, wer sie unbeachtet lassen kann, der schafft den Weg hindurch. Wer aber ein Aufsehen macht, der bleibt stecken und geht zu Grunde. Das ist in unserer realen Welt auch so: Wer aus der Norm ausbricht und dies lauthals herumschreit, der wird zur Schnecke gemacht. So geht es jedem Aussteiger und jedem Whistleblower. Das System schützt sich eben selbst. Wer aber Normen im klaren Licht des Tages begutachtet und so zu Erkenntnis gelangt und diese für sich behält, der kommt weiter. Das Sonnenlicht steht für Wahrheit. Die Wahrheit wird durch das Schwert symbolisiert. Das Schwert der Wahrheit durchtrennt also die Teufelsschlingen und befreit so den Aussenseiter von hindernden Gedankengrundsätzen der gesellschaftlichen Matrix.

Im nächsten Raum muss Harry einen fliegenden Schlüssel fangen, um die nächste Türe aufzuschliessen. Es wäre beinahe unmöglich gewesen, den richtigen Schlüssel zu finden. Da der richtige Schlüssel aber schon benutzt worden war und seine Flügel darum stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren, finden die drei Freunde heraus, welchen Schlüssel Harry auf dem Besen fangen gehen muss.

Vielleicht will uns diese Episode zeigen, dass wir den Weg nicht gehen können, ohne dass wir nicht ab und zu auf das Wissen und die Erfahrung derer bauen, die uns vorausgegangen sind. Wir kommen also schneller voran, wenn wir Wissen übernehmen dürfen, ohne alles immer selbst herausfinden zu müssen. Aber aufgepasst! Wir sollten immer nur ein Teilstück übernehmen, nicht das Ganze! Denn wer andern auf dem Weg ans Licht folgt, der endet in Dunkelheit.

Im darauffolgenden Raum befindet sich ein übergrosses Zauberschach. Hier gibt Ron den Ton an. Nicht nur, dass er ein strategisch guter Spieler ist. Nein, er ist auch bereit, sich für den Erfolg der andern und für das Gute selbstlos zu opfern.

Indem Ron bereit ist, auf seinen eigenen Vorteil zu verzichten und die Sache selbst und den Erfolg des Ganzen über seinen eigenen Nutzen zu stellen, hilft er seinen Freunden voranzukommen. Wir kommen auf unserem Weg ohne die selbstlose Hilfe von Freunden nicht voran. Wir schaffen es nicht allein!

Im nächsten Raum ist ein Zaubertrankrätsel zu lösen, das auf Logik basiert. Wer den Weg ans Licht sucht, oder wer herausfinden will, welches sein Lebensweg ist, der kommt an der Philosophie und der ihr zugrunde liegenden Logik nicht vorbei.

Da Hermine zurückbleiben muss, kommt nur Harry weiter. Er tritt in den letzten Raum ein und stellt fest, dass der Mann mit den zwei Gesichtern, also Professor Quirrel, bereits dort ist und krampfhaft versucht, an den Stein der Weisen zu gelangen. Der Stein ist im Spiegel Nerhegeb versteckt. Da dieser Spiegel die Wünsche abbildet, sieht Quirrel nur, wie er den Stein der Weisen an Lord Voldemort übergibt. Aber er kommt nicht an den Stein heran. Es ist also Quirrels Selbstsucht, die dem Spiegel die Macht gibt, den Stein für Quirrel unerreichbar zu machen. Harry hingegen will den Stein verwahren, damit er nicht in falsche Hände gerät. Und so sieht Harry, wie der Stein im Spiegel in seine Tasche gleitet und gleichzeitig fühlt er ihn real in seiner Tasche. Da ertönt Voldemorts Stimme und Quirrel nimmt seinen Turban ab. Auf der Rückseite von Quirrels Kopf wird das Gesicht Voldemorts sichtbar, der den Stein, also das ewige Leben von Harry übernehmen will. Quirrel greift Harry an, verbrennt sich aber an dessen Haut. Harry fügt Quirrel weitere Verbrennungen zu, indem er ihn berührt. Dann fällt Harry in Ohnmacht.

Wie jeder von uns trägt Quirrel zwei Gesichter: Ein gutes und ein böses. Allerdings ist in Quirrel das böse Gesicht durch den Einfluss von Voldemort verstärkt und setzt sich darum durch. Bei Harry kann das Böse aber kaum Angriffsfläche finden. Harry ist geschützt durch die Liebe seiner Mutter, die für ihn in voller Hingabe und Liebe ihr Leben geopfert hat. Ausserdem ist er unschuldig und hegt keine Machtansprüche. Somit brennt in ihm das heilige Feuer, das ihm Kraft verleiht und ihn schützt. Und hier brauchen wir nicht weiterzuschreiben und zu erklären, denn das Heilige, das ewige Leben, bleibt dem Bösen immer verborgen und unerreichbar.

Zusammenfassend können wir den ersten Band also so abschliessen, dass der Weg ans Licht, der Weg zu Liebe und Wahrheit, nur gegangen werden kann, wenn das Wissen über die Unsterblichkeit der Seele bekannt ist. Wer erkennt, dass er Seele und nicht Körper ist, der verhält sich anders als jemand, der glaubt, dass er sterblich ist. Dieses andersartige Verhalten ist die Voraussetzung, um den spirituellen Weg hin zu Erkenntnis und Erleuchtung in Angriff zu nehmen. Wer diesen Weg in selbstloser Weise geht und sich dabei von den Tugenden leiten lässt, der wirft alle selbstsüchtigen Wünsche ab und entwickelt seinen Charakter so weit, dass dieser edel und sternenklar wird. Die negativen irdischen Anteile des Menschen schwinden und das Gold wird sichtbar in einer Aura, die hellleuchtend glänzt und vom Guten zeugt. So macht der Stein der Weisen Gold: Durch die Erkenntnis des ewigen Lebens im Sinne des Guten.

3.3 Band II – Die Kammer des Schreckens

Auf Englisch heisst die Kammer des Schreckens The Chamber of Secrets. Es ist also eigentlich nicht die Kammer des Schreckens, sondern die Kammer der Geheimnisse. Diese Kammer liegt verborgen in den Katakomben von Hogwarts. Sie beherbergt den Basilisken, die Schlange aller Schlangen. Der Basilisk ist böse. Aber seine Zähne helfen Horkruxe zu vernichten. Es braucht also das Böse, um damit das durch Menschen erschaffene Böse zu vernichten. Wenn Böses Böses vernichtet, dann wird es zum Guten. Das ist das Besondere an der Schlangenkraft, auch genannt Kundalini: Sie wird symbolisiert durch eine weisse und eine schwarze Schlange. Weder die weisse noch die schwarze Schlange ist böse – es kommt auf den Menschen drauf an, wie er sich entscheidet und welchen Weg er geht. Die weisse und die schwarze Schlange kennen wir auch von der Unendlichen Geschichte, die von Michael Ende geschrieben wurde.

Es ist schwierig zu verstehen, dass es das Böse genauso braucht, wie das Gute. Und dennoch spürt wohl jeder diese tiefe Lebensweisheit, die in diesem Wirkungssystem herrscht. Und um diese Weisheit geht es im zweiten Band von Harry Potter.

Die Kammer der Geheimnisse stellt das Zentrum der kundalinen Energie dar. Die Kundalini, die Schlangenenergie, ist ein energetisches Zentrum im menschlichen Körper. Viele Menschen bemühen sich darum, durch ihre spirituelle Entwicklung dieses Zentrum zu finden und die Schlangenenergie zu erwecken. Denn es ist diese Energie, die dem Menschen den Weg ins Paradies, ins Nirvana, in die Ewigkeit, in den Himmel weist. Wenn die Kammer des Schreckens in den Katakomben von Hogwarts liegt, dann dürfte auch das kundaline Zentrum in den unteren Regionen des menschlichen Körpers verborgen sein. Mehr verrät der Autor dazu noch nicht.

Aber wie wir alle wissen, ist Religion ein zweischneidiges Schwert. Es gibt Heilige, die haben als menschliches Vorbild das Gute vorgelebt und die Menschheit weitergebracht. Als Beispiel könnten wir Buddha nennen, der den Menschen Freiheit aufgezeigt hat. Oder Jesus Christus, der Nächstenliebe gelebt und gelehrt hat. Aber wie viele Kriege sind im Namen der Religion geführt worden und wie viele Ungläubige wurden umgebracht, weil sie an das angeblich Falsche geglaubt haben?

Die Schlage symbolisiert die Erkenntnis. Erkenntnis führt zu Macht. Macht stellt das Potenzial dar, etwas bewegen und bewirken zu können. Nur der Wissende kann grosses bewirken. Was er bewirkt, darauf hat die Schlange keinen Einfluss. Und das müssen wir uns immer bewusst sein: Wir können die Schlange verurteilen, sie verunglimpfen und ihr den Kopf abschlagen – das Böse schaffen wir damit nicht aus der Welt. Denn das Böse lebt im Menschen, in jedem von uns. Wenn also der Erbe die Kammer der Geheimnisse öffnet, dann mögen wunderbare als auch schreckliche Geheimnisse zum Vorschein kommen. Es kommt auf den darauf an, der erweckt. Wenn dieser Resonanz auf das Böse hat, dann kann die schwarze Schlange ihren Einfluss in die Waagschale werfen. Wenn der Erbe aber aus früheren Leben gute Errungenschaften mitbringt, dann kann die weisse Schlange einwirken und Wunderbares für die Welt hervorbringen.

Die Schlange ist weder gut noch böse. Sie ist da und lebt. Aber was symbolisiert die Schlange eigentlich?

Sehr wahrscheinlich steht die Schlange symbolisch für den plötzlichen Tod. Die Schlange kann aus dem Nichts ins Leben eines Opfers treten und dieses mit einem einzigen Biss vergiften, so dass es den unerwarteten Tod findet. Vor diesem Tod fürchtet sich der unwissende Mensch. Der wissende Mensch hingegen sieht den Tod als seinen Freund. Er weiss, dass das Sterben die eigentliche Geburt darstellt. Wer stirbt, der lebt weiter, einfach ohne den physischen Körper. Wer über hohes spirituelles Wissen verfügt, der wird in der geistigen Welt sehr schnell voranschreiten und zügig in die Himmelswelt, in das Sommerland einziehen. Der Unwissende wird zuerst seine Bürden abzutragen und seine Lektionen zu lernen haben, bis er die astrale Welt hinter sich lassen kann, eine Welt, die geprägt ist von niederen Emotionen und selbstsüchtige Wünschen.

Somit dürfte die Schlange dem einen Angst machen, dem anderen aber den Weg weisen. Der Schlangenstab, auch Caduceus oder Hermesstab genannt, besteht aus einem senkrechten Stab, der die Achse des Lebens darstellt. Und um ihn schlingen sich zwei Schlangen, die spiralförmig entgegengesetzt den Stab hinaufsteigen. Oben auf dem Stab küssen die Schlagen gemeinsam eine goldene Kugel, die blaue Perle, von der ein Flügelpaar ausgeht. Wenn die Schlangen die blaue Perle erreicht haben und diese küssen, dann sei dies der Moment der Erleuchtung. Die blaue Perle ist das spirituelle Zentrum im Energiekörper eines Menschen – die Zirbeldrüse.

Aus spiritueller Sicht stellt der Anfang des Stabes das kundaline Zentrum, also die Kammer des Schreckens dar. Es ist dies ein Bereich in der Nähe des Steissbeins. Der Stab wird in Sanskrit auch als Sushumna bezeichnet. Er stellt den Hauptkanal im Menschen für die Energiezirkulation dar. Die beiden Schlangen stellen die Nebenkanäle Pingala und Ida dar. Pingala steht für die rationale rechte Körperseite, die für das Sonnenprinzip oder für den männlichen Aspekt im Menschen steht. Ida, die schwarze Schlange, steht für die emotionale, linke Körperseite, die das Mondprinzip oder den weiblichen Aspekt im Menschen symbolisiert. Dann, wenn die beiden Schlangen in ausgewogener Harmonie durch die Energiezentren im Körper aufsteigen bis hinauf zur blauen Perle, der Zirbeldrüse, kann von einem gesunden und inspirierenden spirituellen Wachstum gesprochen werden. Disharmonien aber führen zum Kundalinisyndrom, das sich in teilweise furchtbaren physischen Schmerzen äussern kann, gegen die die Schulmedizin weitgehend machtlos ist. Darum sei hier der Rat gegeben, die Kammer des Schreckens nicht gewaltsam öffnen zu wollen, denn die Folgen können verheerend sein. Wenn Harry an seiner Stirn regelmässig grosse Schmerzen fühlt, dann deutet die Geschichte das als Einfluss von Lord Voldemort. Wer aber schon Erfahrungen mit dem Kundalinisyndrom gemacht hat, der erkennt hier ganz offensichtlich den Hinweis, dass Harry durch seine spirituelle Entwicklung Schmerzen empfindet. Schmerzen, die durch Erkenntnis und somit durch Aktivierung von höheren Schwingungsstufen in Haupt-Chakren ausgelöst werden. Wer bösartige Einflüsse in sich erkennt, der macht spirituelle Fortschritte. Lord Voldemort und sein Wirken in sich selbst zu erkennen, ist tiefe spirituelle Entwicklung.

***

Wenn sich im zweiten Band Harry Potters Lord Voldemort mit Hilfe seines Tagebuchs das Vertrauen von Ginny Weasley erschleicht und von ihr Lebensenergie stiehlt, dann tut er etwas, das in unserer Gesellschaft leider sehr verbreitet ist. Er nutzt nämlich die Unsicherheit, die Selbstzweifel und das fehlende Selbstbewusstsein eines Menschen aus.

Wenn ein Mensch sich spirituell weiterentwickeln will, so braucht er Selbstbewusstsein und Liebe. Nur so kann die Kundalini erweckt werden. Die Erweckung bedeutet, dass der Mensch, der dieses Selbstbewusstsein und diese Liebe erfährt, zu leben beginnt. Er fängt an, das Leben in die eigene Hand zu nehmen. Er erkennt seine Selbstwirksamkeit und seine Wirkung auf andere Menschen. Er erkennt, dass er Meister seines Lebens werden kann und ihn dürstet früher oder später nach mehr. Und dann, wenn oberflächlicher Erfolg und materielle Fülle ihren Reiz verloren haben, beginnt dieser Mensch nach dem wahren Sinn zu suchen. Und so wird aus den ganz unscheinbaren Anfängen der Schlangenenergie auf einmal ein spiritueller Pfad. Es braucht mehrere Leben, um diesen Pfad vollständig gehen zu können. Und es gibt der Irrwege viele.

Ginny wird in einen solchen Irrweg geleitet. Tom Riddle spielt ihr die Liebe nur vor. Alle Energie, die Ginny durch das Vertrauen in Tom aufbaut, saugt ihr dieser gleich wieder ab. Tom ist nicht aufrichtig zu Ginny. Wie viele Menschen loben andere und sind dabei auch nicht aufrichtig? Wie viele Männer gibt es, die einer unsicheren Frau Komplimente machen, nur um sie für sich zu gewinnen? Wie viele Chefs loben ihre Mitarbeiter, um sie auszunutzen, weil gelobte Mitarbeiter eifriger für den Chef arbeiten? Wie viele Gurus nutzen die Gutgläubigkeit ihrer Schüler aus, nur um sich an ihr Geld zu machen? Wer einem anderen auf dem Weg ans Licht folgt…

Dass sich die Kammer des Schreckens in Hogwarts befindet, erstaunt nicht. Denn nebst Selbstbewusstsein und Liebe braucht es Wissen, um die Kundalini zu erwecken. Hogwarts als Zauberschule steht als Zentrum für dieses geheime Wissen.

Es ist äusserst schwierig, alle spirituellen Aspekte des zweiten Bandes in einem Kapitel zu behandeln. Welche Handlungsstränge spielen auf verstecktes Wissen an, und welche helfen nur Spannung aufzubauen oder die Handlung voranzutragen?

Wir beschränken uns darum auf den Höhepunkt in der Kammer des Schreckens selbst.

Gilderoy Lockhart dürfte wohl eine Art falscher Guru darstellen. Dann, wenn es drauf ankommt, kriegt er kalte Füsse und seine Selbstsucht treibt ihn ins Verderben. Ron bleibt der Zutritt zur Kammer des Schreckens vorerst verwehrt. Zwar findet er mit Hilfe Harrys den Eingang, aber die Umstände, also die herunterstürzenden Felsbrocken, versperren ihm den Weg, so dass er sich zuerst durcharbeiten muss. Das dürfte symbolisch zu verstehen sein. Nur wer spirituelle Erfahrungen aus einem früheren Leben mitbringt, findet direkten Zugang.

Wohl deshalb findet Harry den Weg, so wie auch die fehlgeleitete Ginny. Vielleicht hat Harry den Weg auch gefunden, weil er in selbstloser Weise Ginny retten will. Ginny wurde fatalerweise durch einen Schwarzmagier in diese gefährliche Situation geführt und hat sich unwissentlich für diesen geopfert. Und so stehen sich dann Tom Riddle und Harry Potter gegenüber. Beide sprechen Parselmund, die Sprache der Schlangen. Dies dürfte auf die spirituellen Grundvoraussetzungen hindeuten, die zum Geheimwissen und somit zur versteckten Macht führen.

Da Harry Tom aufhalten will, hetzt dieser den Basilisken auf Harry. Harry kämpft gegen das Untier an, dessen Kraft, List und tödliches Gift kaum bezwingbar scheinen. Harry, beziehungsweise der Phönix Fawkes, blendet dann aber den Basilisken, so dass dieser an Schlagkraft verliert. Diese Handlung dürfte dafür stehen, dass die Schlangenenergie an Macht einbüsst, wenn man sich von ihr nicht blenden lässt.

Trotzdem wird Harry vom Basilisken gebissen und droht an der Vergiftung zu sterben. Es scheint also so, als ob Harry dem religiösen Fundamentalismus zum Opfer fallen würde. Doch Harry bittet um Hilfe und erhält aus der geistigen Welt Unterstützung, indem Dumbledores Phönix den sprechenden Hut herbeibringt. Im Hut findet Harry das Schwert Godric Griffindors. Mit diesem Schwert gelingt es Harry, den Basilisken zu töten. Trotzdem droht Harry am Gift zu sterben. Doch die Tränen des Phönix heilen die Wunden und so siegt Harry.

Symbolisch gesehen kämpfen also der Basilisk gegen den Phönix. Tom Riddle ist der Vertreter der Schlangenenergie aus dem Haus Slitherin. Harry repräsentiert das Haus Gryffindor und hat den Phönix zur Seite. Der Phönix dürfte für die Wiedergeburt einer weit entwickelten Seele, also für einen geistigen Helfer stehen. Vielleicht dürfte man da auch von einem Weltenlehrer, einem engelsähnlichen Wesen oder einem grossen Heiligen sprechen. Es kämpfen zwei Aspekte Hogwarts gegeneinander, die ursprünglich bei der Gründung der Zauberschule wichtige Teile ausmachten. Ohne die Kundalini gäbe es keinen Phönix, denn dieser hätte ohne die Erkenntnis und die Schlangenenergie nicht entstehen können. Das, was schlussendlich den Ausschlag gibt, ist aber das Schwert. Das Schwert steht für die Wahrheit. Die Wahrheit ist rein und will das Gute. Somit muss sich die Kundalini der Wahrheit beugen. Langer Rede kurzer Sinn: Die Schlangenenergie kann missbraucht werden, solange die Wahrheit nicht anerkannt wird. Im strahlenden Licht der Wahrheit, oder man könnte auch sagen, im strahlenden Licht der goldenen Regel, müssen sich die negativen Aspekte und Auswüchse von Religionen und Macht beugen.

Wenn jemand an Macht gelangt durch Erkenntnis, diese Macht dann missbraucht, indem er andere Menschen hinters Licht führt und sie somit verführt, der nutzt die Kundalini negativ zu seinen Gunsten aus und muss dafür irgendwann mal geradestehen.

Wenn also ein Diktator sein Volk manipuliert, dann lädt er sich sehr viel negatives Karma auf, das er wieder gutmachen muss. Demagogie ist ein schneller Weg an die Macht. Aber man sollte die Schlange nicht ausnutzen und reizen, denn sie ist giftig und kann beissen. Ein Spiel mit dem Feuer! Lohnt sich das, nur der falsch verstandenen Unsterblichkeit Willen?

Im Bereich der Magie geht es aber hier noch um etwas anderes. Die Schlangenenergie ist in der Lage, Fähigkeiten und Gaben in einem Menschen zu erwecken. Wahre Magie, also reale Zauberkraft hat ihren Ursprung in dieser Energie und im Wissen darum. Es gibt Menschen, die wollen mit allen Mitteln an diese Kraft gelangen. Da sie nicht selbstlos handeln, müssen wir diese Menschen als Schwarzmagier bezeichnen. Schwarzmagier zahlen einen grossen Preis für ihre Verfehlungen.

Im Gegensatz dazu gibt es die weissen Magier. Die weissen Magier erhalten ihre Gaben dafür geschenkt, dass sie Gutes damit erwirken. Hier spiegeln sich Lord Voldemort und Harry Potter wider. Aber wie wir wissen, lebt in beiden von ihnen ein Teil des andern. Beide verfügen über die Voraussetzungen, grosse Taten zu vollbringen. Es können dies wunderbare oder furchtbare Taten sein, aber wirklich grosse Taten. Was für Taten sie wirklich vollbringen, entscheiden sie selbst. Und der sprechende Hut zieht diese Entscheidung bei der Einteilung mit ein. Der sprechende Hut spricht nur das aus, was im Menschen drinsteckt. Es sind der Wille und das Handeln, die jemanden zu dem machen, was er ist und sein will.

3.4 Band III – Der Gefangene von Askaban

Im dritten Band der Harry Potter Reihe geht es um Familie, Angst, Tiere und Schutzengel – spirituell gesehen. Auch geht es noch um Freundschaft und Verrat, um Elementar- und Naturwesen, um Zeit und einmal mehr um Machtmissbrauch.

Wer dieses Buch hier liest, der hat die Harry Potter Bücher sicherlich auch gelesen oder zumindest die Filme gesehen. Darum wird hier darauf verzichtet, den Inhalt in Form von Zusammenfassungen widerzugeben. Das Augenmerk soll auf die spirituelle Komponente gelegt werden. Und der dritte Band schliesst an die beiden vorigen Teile an. Hier setzen wir also die Priorität.

Im ersten Band erfährt der Leser, dass es das ewige Leben gibt. Im zweiten Band erfährt er von der kundalinen Energie, die die Kraft liefert, um die spirituelle Suche aufzunehmen. Im dritten Band nun geht es um Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit die Suche erfolgreich verlaufen kann.

Der Weg ans Licht ist für niemanden der gleiche. Jede und jeder von uns geht seinen eigenen Weg. Somit braucht auch jeder andere Voraussetzungen und andere Wegweiser.

Wir müssen uns auch bewusst sein, dass wir den Weg niemals allein finden können. Und hier setzt der dritte Band von Harry Potter an. Wenn sich jemand im zweiten Band die Frage gestellt hat, woher der Phönix kommt, der Harry Potter vor dem Tod rettet, dann gibt es darauf keine klare Antwort. Etwas genauer, aber dennoch unklar ist die Frage, woher der sprechende Hut kommt, aus dem Harry das Schwert von Godric Gryffindor entnehmen kann, um den Basilisken zu töten. Wir erhalten da von Tom Riddle sinngemäss die Aussage: «Du bittest um Hilfe und alles was du erhältst ist ein alter Hut». Da wir wissen, dass in Hogwarts Hilfe immer all denen gewährt wird, die darum bitten, sehen wir, dass das Erscheinen des Hutes kein Zufall ist. Was der Hut symbolisiert, behandeln wir später in diesem Buch. Aber wir erkennen, dass da im Hintergrund etwas am Laufen ist. Wie ist es möglich, einen Hut in die Kammer des Schreckens zu senden? Natürlich, mit Magie! Was wäre aber, wenn der Hut, so wie der Stein der Weisen, nicht materiell zu betrachten, sondern symbolisch zu verstehen ist? Braucht es dann noch Magie, die etwas Dreidimensionales in der dreidimensionalen Welt umherteleportiert?

Worauf der Autor hier hinaus will, ist das Thema, das im dritten Band aufgenommen wird. Es geht um die geistige Welt. Was die geistige Welt ist, kann niemand so genau sagen. Aber gehen wir mal davon aus, dass es eine Parallelwelt der unsrigen, realen Welt ist, in der alles nur aufgrund von Gedanken und Gefühlen besteht. Es gibt also keine Materie in dieser geistigen Welt. Jeder Gegenstand und jedes Lebewesen besteht nur aus Energie und wurde durch Gefühle oder Vorstellungen erschaffen. In dieser Welt ist viel mehr möglich, da die Dinge nur erdacht oder erfühlt werden müssen, jedoch nicht durch Materie und Handwerkskunst nachgebildet. Und in dieser Welt leben viel mehr Lebewesen als in der realen Welt. Wenn jemand zum Beispiel stirbt und seinen physischen Körper so abgibt, kann seine Seele in der geistigen Welt problemlos weiterleben. Es ist darum durchaus möglich, dass in der geistigen Welt sehr viele äusserst weise und weitentwickelte Seelen verkehren. Wahrscheinlich handelt es sich bei diesen um die Meister, von denen die lebenden Menschen Inspiration erhalten und lernen dürfen.

Gehen wir also davon aus, dass es die geistige Welt gibt, dann lässt sich in Harry Potter sehr viel erklären. Der Autor hat aber selbst die Erfahrung gemacht, dass auch in der realen Welt sehr viel Verbindungen zur geistigen Welt bestehen und dass sich viele «Zufälle» und viele «Wunder» recht einfach erklären lassen, wenn man über das nötige Wissen verfügt. Die Grundlage für alles ist die bekannte Aussage Energie folgt den Gedanken.

Werden wir konkreter: Wer sich auf den spirituellen Weg begibt, wer also weiss, dass es das ewige Leben gibt, in dem ist etwas erwacht, das wir die Schlangenenergie oder die Kundalini nennen. Es ist die Erkenntnis, dass es mehr gibt als nur Essen, Schlafen und Arbeiten oder Konsumieren.

Ein Mensch, in dem die Schlangenenergie erwacht ist, der geht ganz anders durchs Leben. Er wird aufmerksam und achtsam. So entdeckt und erfährt er viel mehr als andere Menschen. Er wird dadurch keineswegs zu etwas Besserem als die anderen. Diesen Fehler in der Selbstwahrnehmung lassen wir die Todesser machen. Aber indem er seine Wahrnehmung sensibilisiert, lernt er, und er setzt so eine persönliche Entwicklung in Gange. Er entdeckt Gaben, die in ihm schlummern. Und er bringt verborgenes Wissen in sein Bewusstsein, das in seinem Unterbewusstsein schlummert. All das führt zu einer beschleunigten Persönlichkeitsentwicklung. Diese Entwicklung wird auch in der geistigen Welt erkannt. Wer in seinem Leben auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist, der zieht die Aufmerksamkeit geistiger Helfer auf sich. Die geistige Welt hat viele Möglichkeiten, Informationen weiterzugeben und Hilfe zu gewähren. Aber wir werden nie alles zu verstehen im Stande sein. Weil eines müssen wir wissen: In der realen Welt funktionieren wir über unseren physischen Körper. Alles läuft über unser Hirn. Dieses Organ funktioniert biomechanisch. In der geistigen Welt ist aber alles Energie. Diese Energie schwingt höher als die Energie, die durch unser Hirn fliesst. Somit können wir niemals alles bewusst erfassen, was sich in der geistigen Welt abspielt. Denn um begreifen zu können, muss etwas den Weg in unser Gehirn finden. Damit dies möglich ist, muss es runtertransferiert werden. Dabei gehen viele Informationen verloren. Im Bewusstsein arbeiten wir mit Gedanken. Aber Gedanken sind begrenzt, so wie Sprache auch begrenzt ist, weil sie das Abbild der Gedanken ist.

Fassen wir bis jetzt zusammen: Es gibt die geistige Welt, die parallel zu der realen Welt besteht und sich teilweise damit vermischt. Wer sich auf den spirituellen Weg macht, der wird von der geistigen Welt und seinen Bewohnern wahrgenommen und darf auf Hilfe hoffen. Hier wird darauf hingewiesen, dass wer gute Gedanken hegt, Hilfe von Seite der Guten bekommt. Wer aber bösartige Gedanken vorzieht, der zieht die Bösen Wesenheiten an, mit denen man sich wohl besser nicht einlassen sollte.

Niemand finden aber den Weg in die geistige Welt von sich aus. Denn wir alle tragen den Schleier des Nichtwissens, der uns nur die reale Welt sehen lässt und die geistige Welt vor unserer Wahrnehmung versteckt hält. Wenn wir aber an arkanes Wissen gelangen, solches wie etwa der Stein der Weisen, also die Erkenntnis der Unsterblichkeit unserer Seele, dann hilft das, den Schleier des Nichtwissens ein Kleinwenig zu lüften. Wir erkennen so, dass es da mehr gibt. Wir erkennen auch, dass sonderbare Dinge passieren, weil wir jetzt auf sie achten. Aber wer hilft uns, den Zugang zur geistigen Welt zu finden?

Manche Menschen haben die Voraussetzungen dazu, den Zugang zur geistigen Welt zu finden. Sie haben sich diesen mit Erfahrungen aus unzähligen Reinkarnationen erarbeitet. Anderen Menschen fehlt dieser Zugang – noch. Es sind die Muggel.

Es dürfte also jüngere und ältere Seelen geben. Oder vielleicht auch erfahrenere und weniger erfahrenere. Wer etwas zum ersten Mal lernen muss, der tut sich schwerer daran als jemand, der etwas schon mal beherrscht hat. Wer mal schwimmen gelernt hat, der kann es immer wieder.

Eine weiterentwickelte Seele lernt also zu Beginn ihres Erdenlebens nicht sehr viel. Sie ist eher damit beschäftigt, sich die Rahmenbedingungen zu erschaffen, die sie braucht, um ihre Lebensaufgabe mit möglichst guten Voraussetzungen in Angriff nehmen zu können. Nachdem sie sich in ihrem Umfeld die Rahmenbedingungen erschaffen hat, geht es für sie darum, bestehendes Wissen und bestehende Fähigkeiten aus früheren Leben wiederzuentdecken. Und wenn sie dies auch erreicht hat, dann beginnt sie erst mit Lernen, um im nächsten Leben wieder weiterzukommen.

Zurück zur Frage, wer uns hilft, den Zugang zur geistigen Welt zu finden: Es dürften die gleichen Kräfte sein, die uns helfen, unser mitgebrachtes Potenzial wiederzuentdecken. Und das ist das Thema des dritten Harry Potter Buches.

Harry wurde von Dumbledore im ersten Harry Potter Buch nach Hogwarts geholt, weil er ein Zauberer ist. Harry trägt also in sich die Voraussetzungen für Magie. Er ist anders gesagt eine weitentwickelte Seele. Er geht seinen Weg durch den ersten und den zweiten Band und erkennt, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde, als man einfach so denken würde. Er erfährt auch, dass es Gut und Böse gibt. Da er sich mehrmals in selbstloser Weise für das Gute entschieden hat und mehrmals den Versuchungen des Bösen widerstanden hat, hat er die Aufmerksamkeit der geistigen Welt auf sich gezogen. Diese hat ihm im Schlusskampf mit dem Basilisken auch Hilfe zukommen lassen. Wie sonst hätte Harry gegen den grössten Schwarzmagier aller Zeiten und gegen ein Untier wie ein Basilisk bestehen können?

Harry Potter hat sich also vor den Augen der geistigen Welt bewährt. Er hat die ihm gestellten Prüfungen selbstlos und erfolgreich gemeistert – weil er geglaubt hat und Freunde hatte. Und er hat in seinem Leben Liebe in einer Form erlebt, wie sie stärker niemals sein könnte: Seine Mutter Lily hat ihr Leben dafür gegeben, dass Harry leben kann.

Nun, Harry hat seinen spirituellen Weg aufgenommen. Um weiterzukommen, braucht er Hilfe. Natürlich könnte Dumbledore ihm helfen. Aber Dumbledore weiss zu viel, als dass er sich in etwas einmischen würde, das so nicht vorgesehen ist. Jeder von uns braucht den Helfer, der seinem Entwicklungsstand am besten entspricht. Für jede Erfahrung, für jede Erkenntnis und jedes Thema, das wir aufzulösen haben, gibt es einen passenden geistigen Helfer. Manchmal ist der Auftrag für diesen geistigen Helfer mit uns nur ein ganz kleiner. Manchmal begleitet uns der geistige Helfer längere Zeit und wird zu unserem momentanen Seelenführer. Sirius Black stellt sich im dritten Band seiner Aufgabe als Seelenführer für Harry. Er sieht dies als seine Lebensaufgabe an. Dass er Harrys Pate ist, unterstreicht das.