Heilung aus eigener Kraft - Hans-Peter Hepe - E-Book

Heilung aus eigener Kraft E-Book

Hans-Peter Hepe

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Beschreibung

Ein völlig neuer Ansatz zur Heilung – einfach und gut umsetzbar «Es gibt gegen Stress und Schmerzen kein Wundermittel. Wenn wir im eigenen Körper untergegangen sind, weil wir unsere Emotionen verdrängt und Schmerzen vermieden haben, gibt es tatsächlich niemanden, der uns besser helfen und die Dinge wieder ins rechte Lot bringen kann als wir selbst. Die einzige Möglichkeit, um mit Stress und Schmerzen fertigzuwerden, ist, sich ihnen zu stellen. Nur so findet man wirklich problembezogene Lösungen und inneren Frieden.» Mit Stress fertigzuwerden, ist kraftraubend – und so manches Mal fühlt man sich überfordert. Viele versuchen, dem täglichen Druck zu entkommen, indem sie sich abschotten, andere betäuben sich mit Alkohol oder Drogen. Doch damit verursacht man noch größere Probleme. Der Präventologe Hans-Peter Hepe hat eine Methode entwickelt, mit der insbesondere chronisch Kranke und Schmerz- und Angstpatienten von ihren Leiden befreit werden, indem sie Verhaltensweisen ändern und sich den bislang verdrängten und krankheitsauslösenden Themen in ihrem Leben widmen. In seinem Buch leitet er zur Selbsthilfe an, damit Krankheiten gar nicht erst entstehen.

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Seitenzahl: 265

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Hans-Peter Hepe

Heilung aus eigener Kraft

Der effektive Weg aus Krankheit, Krise und Konflikt

Ihr Verlagsname

Über dieses Buch

Ein völlig neuer Ansatz zur Heilung – einfach und gut umsetzbar

 

«Es gibt gegen Stress und Schmerzen kein Wundermittel. Wenn wir im eigenen Körper untergegangen sind, weil wir unsere Emotionen verdrängt und Schmerzen vermieden haben, gibt es tatsächlich niemanden, der uns besser helfen und die Dinge wieder ins rechte Lot bringen kann als wir selbst. Die einzige Möglichkeit, um mit Stress und Schmerzen fertigzuwerden, ist, sich ihnen zu stellen. Nur so findet man wirklich problembezogene Lösungen und inneren Frieden.»

 

Über Hans-Peter Hepe

Inhaltsübersicht

Wir haben Ängste, ...Vorwort von Dr. Tanja SierckVorwortEinleitungTeil I Was uns krank macht und was uns heiltWas uns krank machtWas uns heiltTeil II Praktische Anwendung von Regus mentalisDie neun Prinzipien der HeilungWie finde ich die Überzeugungen, die mich behindern?Den Konflikt einkreisenDie AufmerksamkeitsübungHeilung aus eigener Kraft mit Regus mentalisTeil III Die Grundformen der PersönlichkeitPersönlichkeitsprofileProfil Allein mit mirProfil Der Andere in mirProfil Im Bannkreis des AnderenProfil Mein Leben im AnderenTeil IV Die wahren Ursachen von KrankheitenEinführungHerz und KreislaufMuskeln und GelenkeMagenDarmHautLungeAllgemeinbefindenNachwortDanksagungLiteraturhinweiseRegisterLeseprobe: Schlank aus eigener KraftVorwortVorwort von Christa PietschEinleitung

Wir haben Ängste,

wir haben Konflikte,

wir haben Krankheiten,

wir haben Wut,

wir haben Schmerzen,

und wir haben keinen Plan.

Vorwort von Dr. med. Tanja Sierck

Die Auseinandersetzung mit mir selber ist eine der größten Herausforderungen in meinem Leben. Wenige Dinge haben mich so befreit wie die Erkenntnis, dass nicht der andere an meinen Lebensumständen schuld ist, sondern dass alles, was mir begegnet, etwas mit mir zu tun hat. Das gibt mir die Chance, mein Leben selber in die Hand zu nehmen und zum Positiven zu verändern.

Dieses Buch gibt uns einen klaren und praktisch umsetzbaren Ratgeber an die Hand, genau dieses Ziel zu erreichen. Wir lernen unsere bisher erfolglosen «Bewältigungsstrategien» zu erkennen, um uns selber daraus befreien zu können. Was für ein Geschenk!

Das endlose Suchen nach einem Schuldigen fällt weg. Befreit von der eigenen Opferhaltung kann jeder Einzelne etwas ändern, statt erfolglos zu versuchen, den anderen zu verändern. Die erfolgreiche Anwendung dieser Methode ist wie das Beseitigen einer Blockade. Das Leben kann wieder fließen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass unsere bisherigen Lösungsversuche nun automatisch «falsch» sind. Diese früh gelernten Bewältigungsstrategien haben uns in unserem bisherigen Leben geholfen, mit den jeweiligen Problemen und Konflikten klarzukommen, zu überleben. Nur haben wir häufig verpasst zu erkennen, dass wir sie nun nicht mehr brauchen, dass sie dysfunktional und über die Jahre hinweg zu einem selbstkonstruierten Gefängnis geworden sind. Sie haben sich quasi selbst «überlebt».

Der Schlüssel zur Befreiung aus unserem Gefängnis liegt in der Erkenntnis, warum wir damals diesen Weg – unbewusst – gewählt haben. Warum haben wir bisher so und nicht anders gehandelt, handeln können?

Hans-Peter Hepe führt uns durch das Modell Entry und Reentry dorthin zurück. Er sagt: «Das Wunder der Heilung aus eigener Kraft geschieht durch die Befreiung aus der emotionalen Fixierung auf Verhaltensweisen, die nicht länger hilfreich sind, sondern uns behindern und krank machen.» Ich wünsche den Lesern von Herzen, dass ihnen dieses gelingen möge.

 

Seit einiger Zeit dringt der Gedanke der Selbstheilung immer mehr wieder in unser Bewusstsein. Die moderne klassische Schulmedizin hat allen Menschen viel Gutes gebracht, ich denke besonders an die Behandlung akuter lebensbedrohlicher Erkrankungen und die Versorgung von Unfallopfern. Antibiotika haben schon vielen Menschen das Leben gerettet.

Wir haben jedoch durch die Möglichkeit, Medikamente gegen unsere Beschwerden einnehmen zu können, mehr und mehr den Blick dafür verloren, den Dingen auf den Grund zu gehen. Es ist einfach bequemer, die Symptome «wegzumachen», als sich mit deren möglichen Ursachen auseinanderzusetzen.

Wir operieren meistens (Krebs-)Patienten, ohne sie zu fragen, was der innere Auslöser der Erkrankung sein könnte. Ist eine langfristige Heilung nicht wahrscheinlicher, wenn parallel an der Behebung der Ursache gearbeitet wird?

In meinen Augen nehmen chronische Krankheiten deshalb in so erschreckendem Maße zu, weil wir uns angewöhnt haben, akute Symptome zu unterdrücken und nicht nach den Krankheitsauslösern zu fragen. Stress, mangelnde Bewegung, falsche Ernährung und Umwelteinflüsse sind einige der Gründe für die Zunahme chronischer Erkrankungen.

 

Es ist das Verdienst von Hans-Peter Hepe, uns mit seinem Buch auf die sozialen Ursachen von Krankheiten aufmerksam zu machen. Es liegt nun an uns, die gewonnenen Einsichten umzusetzen.

Manchen Lesern wird sein Ansatz fremd vorkommen, vielleicht sogar radikal.

Meine Erfahrungen in der Praxis und die vieler Ärzte, Heilpraktiker oder Therapeuten können bestätigen, dass Selbstheilung möglich ist, wenn wir bereit sind, wieder die Verantwortung für unseren Körper zu übernehmen – für unser Leben.

Unsere physische Welt, also auch unsere Gesundheit, entspricht bildlich ausgedrückt den Früchten eines Baumes. Es hängt von den Wurzeln ab: von unserer mentalen, emotionalen und geistigen (spirituellen) Welt, wie unsere Früchte gedeihen. Den Zustand der Wurzeln zu optimieren liegt in unserer Hand.

Die Arbeit an uns selber ist eine der größten und anspruchsvollsten Herausforderungen unseres Lebens. Vielleicht fällt es leichter, wenn wir uns gleichermaßen als Regisseur, Spieler, Manager und Schiedsrichter unseres Lebens verstehen. Hilfe anzunehmen ist erlaubt, ja weise, wenn wir alleine nicht zufriedenstellend weiterkommen.

Das Buch von Hans-Peter Hepe ist eine wertvolle Hilfestellung auf diesem Weg zu einem sinnvollen und erfüllten Leben.

 

Dr. med. Tanja Sierck, Ärztin und Präventologin

Vorwort

Dieses Buch handelt von Heilung aus eigener Kraft, genauer gesagt von der Auflösung der unerklärlichen Verhaltensweisen, mit denen wir uns selbst behindern, von unbestimmten Ängsten, die uns lähmen und krank machen, von unbewussten Lebenseinstellungen, die unseren Erfolg boykottieren. Mein Ziel ist es, Ihnen eine Methode an die Hand zu geben, die es Ihnen ermöglicht, sich selbst von alten Fesseln zu befreien, schwierigen Situationen mit innerer Gelassenheit zu begegnen, mehr Lebensfreude zu gewinnen und sogar langwierige Krankheiten zum Besseren zu wenden.

Meine Laufbahn als Präventologe begann vor zwanzig Jahren mit einer Selbsterfahrung. Die Ärztin meiner Frau riet mir, ich solle unbedingt meine Kindheitserlebnisse klären, sonst würde ich nicht sehr alt werden. Der Selbstmord meines Vaters, als ich elf Jahre alt war, hatte einen tief sitzenden Schock hinterlassen, und mitzuerleben, wie meine Mutter über eine lange Zeit an ihrem Krebsleiden zugrunde ging, überstieg meine seelischen Kräfte. Ich entschied mich damals für eine systemische Familienaufstellung an der Universität Hamburg. Das hat mir sehr geholfen, und deswegen ließ ich mich in dieser Methode auch ausbilden, doch im Verlauf meiner jahrelangen Tätigkeit stellte ich fest, dass wir den Menschen als selbstbewusstes Individuum verletzten und missachteten, wenn wir die Herausforderungen, die uns im Leben begegnen, nur als Puzzleteile einer tiefen, seelischen Ebene im ganzen Familiensystem betrachten.

Auf der Suche nach einer individuellen Heilweise lernte ich unzählige Therapieformen kennen; alle hatten ihre positiven Seiten, doch wirklich überzeugt hat mich keine.

Die Lösung fand ich, als es mir dämmerte, dass wir nicht unter den schlimmen Ereignissen in unserer Kindheit leiden – den unkontrollierten Wutausbrüchen unserer Mutter oder den Zurückweisungen eines gefühlskalten Vaters –, sondern unter den Konsequenzen unserer Versuche, mit diesen traumatischen Erfahrungen umzugehen. Bewältigungsstrategien, die uns damals das psychische und womöglich sogar physische Überleben ermöglicht haben, erweisen sich im späteren Leben als selbstbehindernd, krankmachend und in vielen Fällen als selbstzerstörerisch.

Mein Entschluss stand fest: Wir brauchen eine Methode, mit der jeder in der Lage ist, seine negativen Bewältigungsstrategien selber zu erkennen und in positive Verhaltensweisen zu verwandeln. Im Laufe der Jahre habe ich eine solche Methode entwickelt und immer wieder verfeinert. Wie sie aussieht und welche verblüffenden Erfolge Sie damit erzielen können, steht in diesem Buch.

Einleitung

Kaum eine Woche vergeht ohne Sensationsmeldungen über neue Erkenntnisse der Genetik oder der Neurowissenschaft in dieser Art: «Wissenschaftler haben faszinierende und sehr eindeutige Zusammenhänge darüber gefunden, wie die Schädigung mancher Gene, Fehlfunktionen des Stoffwechsels oder aus der Balance geratene Botenstoffe zu psychischen und körperlichen Symptomen führen können, die Persönlichkeitsveränderungen und Tumorbildung begünstigen.»

Die Frage nach möglichen Ursachen der eigenen körperlichen und seelischen Erkrankungen stellt sich jeder. Dabei ist es in der Regel für den Einzelnen kaum möglich, eine Antwort zu finden. Ob erbliche Belastung oder persönlicher Lebensstil die wesentliche Rolle spielen, ist selbst bei Wissenschaftlern umstritten.

Noch wichtiger als die Frage nach den Ursachen von Krankheiten sind die Fragen nach der eigenen Identität: Wer bin ich? Was sind meine Werte? Was fange ich mit meinem Leben an? Doch diese Fragen sind nicht nur schwer zu beantworten – die Antworten verändern sich auch im Lauf eines Lebens immer wieder.

In jedem Fall mangelt es uns nicht an Empfehlungen: Wir sollen auf unsere Work-Life-Balance achten, positiv denken, tragfähige soziale Beziehungen haben, uns gesund ernähren und uns mehr bewegen. Doch warum verzeichnen wir dann in den jährlichen Gesundheitsstatistiken eine explosionsartige Zunahme an psychosomatischen Störungen, wenn eigentlich alles so einfach und klar ist?

Tatsächlich offenbaren all die gutgemeinten Empfehlungen eine große Ratlosigkeit.

Jeder, der sich der Lösung von problematischen Verhaltensweisen aus Sicht der Genetik oder Neurowissenschaft annimmt, steht auf verlorenem Posten. Denn die Medizin bleibt uns bis heute konkrete Antworten auf die Frage nach den Ursachen der explosiven Zunahme von physischen und psychischen Krankheiten wie Burn-out und Depression schuldig.

Betrachtet man die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), so bestätigen sie, dass es uns bis heute an den richtigen Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten mangelt.

Psychische Erkrankungen stellen die größte Gruppe der Erkrankungen dar. Die Anzahl von Menschen mit psychischen Störungen, die behandelt werden, hat sich in den letzten zwanzig Jahren verdoppelt. Und die Anzahl der Menschen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung vorzeitig berentet werden, ist ebenfalls deutlich angestiegen. Die Zunahme der psychischen Leiden zeigt sich schon allein darin, dass Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen durchschnittlich knapp fünf Monate auf einen ambulanten Psychotherapieplatz warten müssen.

Krankheiten sind so alt wie die Menschheit und keineswegs ein Produkt der modernen Zivilisation. Schon vor 2000 Jahren berichteten die Ägypter von Tinnitus, Krebs, multipler Sklerose und setzten pflanzliche Wirkstoffe gegen Tumore ein. Julius Cäsar und Pythagoras sollen an «Fallsucht», heute Epilepsie genannt, gelitten haben, und in Mumien fanden Forscher Blasen- und Nierensteine. Schuppenflechte, eine Autoimmunerkrankung, beschrieb bereits Hippokrates.

Doch in den letzten Jahrzehnten entwickelten sich viele Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Tumorerkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen, Depression, Ängste und viele andere zu Volkskrankheiten. Ist das ein Resultat von Übergewicht, Alkohol- und Tabakkonsum?

Trotz eines ungeheuren Aufwandes und Milliarden von Forschungsgeldern ist kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Der Hauptgrund für die geringen Erfolge der Schulmedizin in der Verringerung beziehungsweise Vorbeugung von Krankheiten liegt aus meiner Sicht darin, dass sie sich in der Vergangenheit zu sehr auf die Physiologie des Menschen konzentriert und alle psychischen und sozialen Faktoren außer Acht gelassen hat.

Neue Denkansätze und Wege sind dringend notwendig. Nur ein durchdachtes und ausgereiftes Gesundheitskonzept, das nicht länger die Krankheit im Menschen, sondern den Menschen in seinen sozialen Wechselbeziehungen in der Familie, in der Schule und im Berufsalltag sieht, kann hier Hilfe bringen.

 

Unsere Gedanken lösen Gefühle aus, in denen sich unsere emotionalen Erfahrungen der Vergangenheit ausdrücken. Selbst in neuen Situationen reagieren wir mit alten, vertrauten Emotionsmustern, die längst nicht mehr angemessen, sondern selbstbehindernd und häufig sogar selbstzerstörerisch sind. Unsere Gedanken und Gefühle zur augenblicklichen Situation haben ihre Ursache fast immer in den Verletzungen unserer Kindheit.

Bei der von mir entwickelten Methode Regus mentalis geht es darum, sich den krankmachenden Verhaltensmustern zu stellen und sie aufzulösen. Dadurch werden die Ursachen von Krisen, Konflikten und Krankheiten effektiv beseitigt. Die Folge ist eine unmittelbare Verbesserung der Lebensqualität.

 

In Teil I dieses Buches beschreibe ich die wichtigsten Ursachen von Krankheiten und Krisen, die Grundlagen von Regus mentalis und wie durch diese Methode Heilung geschieht.

 

In Teil II finden Sie alles, um mit Regus mentalis den einfachen Weg der Selbstheilung zu beschreiten. Sie erfahren, wie Sie Ihre persönlichen destruktiven Verhaltensmuster aufdecken und in drei einfachen Schritten auflösen können.

 

In Teil III stelle ich Ihnen vier Persönlichkeitsprofile vor, die Ihnen ermöglichen, eine ganzheitliche Sicht Ihrer Persönlichkeit und Ihres Leben zu bekommen. Deren Kenntnis hilft Ihnen, die Menschen in Ihrer Umgebung besser zu verstehen.

 

In Teil IV berichte ich von meinen Erfahrungen – was macht uns krank, und was heilt uns? Jede chronische Krankheit bedarf der persönlichen Erkenntnis. Hier lernen Sie, welche destruktiven Überzeugungen die jeweiligen Krankheiten und Leiden verursachen. Dadurch können Sie den eigenen Überzeugungen leichter auf die Spur kommen und sie schließlich auflösen.

 

Es gibt gegen Stress und Schmerzen kein Wundermittel. Wenn wir im eigenen Körper untergegangen sind, weil wir unsere Emotionen verdrängt und Schmerzen vermieden haben, gibt es tatsächlich niemanden, der uns besser helfen und die Dinge wieder ins rechte Lot bringen kann als wir selbst.

Die einzige Möglichkeit, um mit Stress und Schmerzen fertigzuwerden, ist, sich ihnen zu stellen. Nur so findet man wirklich problembezogene Lösungen und inneren Frieden.

 

Regus mentalis, die Heilung aus eigener Kraft, ist ein einfacher Weg der Selbsterkenntnis. Emotionales Leid wie Depression, Ängste und psychosomatische Schmerzen ist in der ganz persönlichen Lebens- und Leidensgeschichte des Menschen zu finden und kann demnach auch nur im Selbst des Menschen geheilt werden. Das Selbst zu fördern und seine Fähigkeiten zu stärken bedeutet, auch unter sich ständig verändernden Lebensbedingungen in sich selbst verwurzelt zu bleiben und den Herausforderungen des Lebens mutig und voller Selbstvertrauen zu begegnen.

 

Meinem Entschluss, dieses Buch zu schreiben, ging voraus, dass Teilnehmer und Teilnehmerinnen meiner Seminare mir voller Freude mitteilten, wie viel freier und gelassener sie sich in Lebenssituationen bewegten, wo sie sich früher eher blockiert und hilflos gefühlt hatten. Unabhängig voneinander schrieben sie mir, wie sie sich in ihren Beziehungen behaupten und sich angstfreier und selbstsicherer unter fremden Menschen bewegen konnten. Sie spürten, wie gut und wohltuend sich diese gewachsene Selbstsicherheit anfühlte.

 

Nicht, dass Sie mich falsch verstehen: Die Bewältigung von Konflikten, Krisen und chronischen Krankheiten und das Vordringen zu den auf Eis gelegten Gefühlen verlangen Entschlossenheit und Mut. Doch die Anwendung von Regus mentalis macht es Ihnen leicht. Die Belohnung ist ein selbstbestimmter und selbstbewusster Lebensweg und die Hingabe an eine sinnvolle, befriedigende Lebensaufgabe.

 

Es ist meine feste Überzeugung, dass dieses Buch Ihnen die Chance bietet, Ihre inneren und äußeren «Quälgeister» loszuwerden, Hoffnung zu schöpfen und neue Perspektiven zu gewinnen, damit Ihr Leben wieder Sinn macht und zu einem immer wieder neuen Abenteuer wird.

 

Machen Sie sich auf den Weg!

Teil I Was uns krank macht und was uns heilt

Was uns krank macht

Der Siegeszug der Schulmedizin

Über die Jahrtausende der Entwicklung der Menschheit entstanden in den verschiedenen Kulturen komplexe Vorstellungen darüber, was gesund und was krank macht und wie gesundheitliche Probleme behandelt werden sollen.

In Europa setzte sich in den vergangenen 150 Jahren die moderne Schulmedizin durch – zunächst als alleinige Methode des industriellen Medizinbetriebes, inzwischen vielfältig ergänzt um Maßnahmen aus den anderen, in Europa lange Zeit zurückgedrängten Denkwelten.

Das schulmedizinische Denksystem, wie es heute besteht, ist ein Kind der Industriegesellschaft und in seinen Grundstrukturen erst etwa 150 Jahre alt. Die Grundlagen dafür schufen Robert Koch und Louis Pasteur, die mit der Entdeckung der Bakterien als Krankheitserreger bekämpfbare Krankheitsursachen aufspürten, sowie Rudolf Virchow, der die Theorie der Zellpathologie veröffentlichte. Sie besagt, dass Krankheiten auf Störungen der Körperzellen basieren. Eine weitere Voraussetzung war die Fähigkeit, in den menschlichen Körper einzudringen, ohne allzu viel Schaden anzurichten. Erst als der englische Chirurg Joseph Lister 1870 die Wunddesinfektion entwickelt hatte, konnten medizinische Eingriffe in großer Anzahl in den Krankenhäusern durchgeführt werden, die damit ihre erste Blüte als Medizin-Fabriken erlebten.

Die Entdeckung der Bakterien als Ursache von Infektionskrankheiten führte zur heute als Irrtum erkannten Auffassung, ein keimfreies Leben könne zur Abwesenheit von Krankheiten führen. Und die Entwicklung von chemischen Substanzen, die Bakterien töten können, schuf die Grundlage der industriell herstellbaren und vermarktbaren Medizin – der Arzneimittel. Dass Antibiotika bislang die einzige Substanzgruppe blieben, die tatsächlich ursächlich in den Entstehungsprozess von Krankheiten eingreifen, hat die Entwicklung nicht in Frage gestellt. Bis heute beherrscht der Einsatz von Medikamenten die Denkwelt der Schulmedizin. Objektiven Untersuchungen halten diese Ansprüche nicht stand.

Die Erfolge der Schulmedizin sind unbestritten: In den Fällen, in denen eine einfache, aber massive Schädigung von außen oder der Mangel an einer einzelnen Substanz im Körper zu einem Gesundheitsproblem führt, hat sie viel erreicht.

Schwerste Unfälle mit daraus resultierendem Multiorganversagen können dank Unfallchirurgie und Intensivmedizin überlebt, Gliedmaßen wieder angenäht, Gelenke und Körpersäfte ersetzt werden. Vielen Patienten, die von Krampfadern gequält werden, von Hämorrhoiden oder der Parkinson-Krankheit, sichert die Medizin heute eine deutlich verbesserte Lebensqualität. Das Eingreifen bei Darmverschluss, Magendurchbruch oder Behandlungen im Rahmen der Geburtshilfe kann lebensrettend sein.

Durch immunologische Vorsorge lassen sich verschiedene Erkrankungen bei Neugeborenen vorbeugen.

Mit biochemischen Methoden können die Ärzte unterschiedlichen Drüsenabnormitäten beikommen, wie etwa einer Störung der Nebennieren, der Hypophyse oder der Schilddrüse. Anämien lassen sich wirkungsvoll per Blutaustausch bekämpfen. Antibiotika haben zur Rettung unzähliger Leben beigetragen. Fortschritte in der Anästhesie und technische Neuerungen ermöglichen der Chirurgie spektakuläre Eingriffe in den Körper.

Beim Ersatz von nicht mehr funktionierenden Organen erzielen die schulmedizinisch arbeitenden Chirurgen beachtliche Erfolge. Menschen können nun viele Jahre weiterleben, auch wenn eines ihrer lebenswichtigen Organe längst versagt hat. Für schwer Herzkranke und Dialysepatienten sowie für Menschen mit einer nicht mehr funktionierenden Leber ist das eine drastische Verbesserung der Lebenschancen.

Auch wenn die Zahl der Nutznießer insgesamt gering, die Zahl der von Unfalltoten entnommenen Organen begrenzt und der Preis auch für die Betroffenen – allein schon wegen der notwendigen immunsuppressiven Behandlung – hoch ist, prägen diese Erfolge das Bild des Fortschritts der Medizin.

Machtlos gegen die großen Killer

Wenn aber ein komplexer Prozess im menschlichen Körper zu einer langwierigen Krankheit führt, ist die Medizin heute annähernd so hilflos wie vor 100 Jahren. Bis heute ist gegen die großen Killer Herztod und Krebs ebenso wenig ein Mittel gefunden wie gegen die Plage Rheuma. Das rasche Ansteigen der Allergien, Demenzen, Depressionen und Stoffwechselkrankheiten wird ratlos beobachtet und mit einer Fülle von wenig wirksamen Maßnahmen zur Symptomlinderung beantwortet, auch wenn immer größere Diagnosegeräte und immer komplexere Behandlungsabläufe den Eindruck einer immer ausgeklügelteren Therapie erwecken.

In ihrem Streben, einzelne Laborwerte, menschliche Zellen und Gene zu beeinflussen, haben die Mediziner freilich längst den Überblick über das Ganze verloren. Das enorme Wissen über die Abläufe im Körper, bis in die Bestandteile der Zellen, wird weniger zum Verständnis der komplexen Prozesse genutzt, die zu einer Krankheit führen, sondern fast ausschließlich, um ein Gen, ein Molekül oder eine chemische Fehlfunktion zu finden, die Schuld haben und deren Ausmerzung den heilenden Segen bringt.

Trotz dieser auch von vielen Medizinern erkannten Defizite entwickelt sich das Denkmuster immer weiter: Krankheit als Betriebsschaden im menschlichen Körper ist ein einprägsames Bild, das der Medizin in der modernen Gesellschaft einen hohen Stellenwert verschafft und der Pharmaindustrie große Gewinne garantiert.

Doch der Mensch ist kein simples Räderwerk, sondern ein enorm differenziertes, lebendes System. Anstatt die eigenen Systemmängel zu erkennen, konzentriert sich der Medizinapparat darauf, neue Geräte und Analysemethoden zu entwickeln, um die Diagnose ständig zu verfeinern.

Noch ist es eine Minderheit, aber sie wächst von Jahr zu Jahr: Immerhin rund ein Drittel der Allgemeinmediziner und rund ein Fünftel der Fachärzte gaben in einer Umfrage der Zeitschrift Brigitte an, bei der Diagnostik von Krankheiten auch nach den gesunderhaltenden Elementen in der Geschichte ihrer Patienten zu forschen und bei den Empfehlungen zur Lebensstiländerung die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Menschen zumindest nicht zu ignorieren. Denn Regeln und Verbote haben sich längst als unwirksame Mittel der Beeinflussung des Verhaltens erwiesen. Nur wer die Gewohnheiten und Vorlieben eines Menschen miteinbezieht, kann einen Lebensstil so beeinflussen, dass er die Gesundheit fördert.

Moderne Heilkunst denkt und handelt in vernetzten Strukturen. Sie sieht genetische Vorgaben, die Biographie von Personen und die soziale Kultur miteinander verwoben. Krankmachende und heilende Kräfte wirken auf den Menschen ein; Schmerzen lassen sich mit Aspirin bekämpfen, aber auch durch neues Glück im Alltagsleben. Einsamkeit und Prüfungsstress verringern die Abwehrkraft der Blutkörperchen, und Bakterien werden gefährlicher, wenn der Mensch sozial entwurzelt ist. Mentale Einstellungen beeinflussen die physiologische Leistungskraft von Sportlern, und Gefühle verändern die Körperchemie unmittelbar. Krebspatienten mit gutem Kontakt zu anderen Menschen haben deutlich höhere Überlebenschancen, und Placebomedikamente vermögen wundersame Heilungen auszulösen.

Dies alles sind Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaft. Eine neue Theorie für den Organismus als lebendes System im sozialen Zusammenhang entsteht und braucht neue Konzepte für die Heilung aus eigener Kraft.

Beziehungsbereitschaft und Beziehungsfähigkeit müssen bestimmende Faktoren für die Heilung werden – denn Beziehung heilt am meisten. Bei Prävention und Heilung aus eigener Kraft denkt, fühlt und handelt man in diesen dynamischen Wechselbeziehungen und nicht mehr in eindimensionalen Ursache-Wirkungs-Ketten.

 

Moderne Gesundheitsförderung setzt auf die Stärkung der Persönlichkeit und ihre Befähigung, in sozialen Gruppen gemeinsam Veränderungen durchzusetzen. Heilung aus eigener Kraft geht davon aus, dass Menschen ihre Fähigkeiten dann am besten entfalten, wenn sie eigenverantwortlich handeln können und sie an den sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden. Auch dies formuliert die Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation deutlich: «Die sich verändernden Lebens-, Arbeits- und Freizeitbedingungen haben entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit. Die Art und Weise, wie eine Gesellschaft die Arbeit, die Arbeitsbedingungen und die Freizeit organisiert, sollte eine Quelle der Gesundheit und nicht der Krankheit sein.»

Äußere Faktoren als Quelle der Krankheit

In den letzten 50 bis 100 Jahren haben sich unsere Lebensbedingungen radikal verändert. Die Umweltbelastung als Folge der Luft- und Wasserverschmutzung durch die ins Gigantische gewachsene Industrialisierung wirkt sich auf uns alle aus. Die Arbeitsbedingungen, bestimmt durch Konkurrenzdruck und immer komplizierter werdende Abläufe, verursachen Stress, Gefühle der Überforderung und Ausweglosigkeit. Die Folgen: die mangelnde Fähigkeit, sich in der Freizeit zu entspannen, falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, steigender Alkohol- und Tabakkonsum, womöglich Drogen- und Medikamentenmissbrauch. Hinzu kommt die ständige Reizüberflutung durch die Medien. Ein Burn-out ist nicht selten das Ergebnis dieser falschen Lebensweise.

Natürlich sind diese äußeren Faktoren nicht zu unterschätzen. Wir sollten uns alle dafür einsetzen, dass unsere Umwelt nicht länger zerstört wird, unsere Lebensmittel nicht weiter vergiftet und unsere Arbeits- und Lebensbedingungen wieder menschengerechter werden. Das ist sicher ein langer Weg.

Doch nicht alle Menschen, die unter den gleichen schwierigen Bedingungen leben, entwickeln Krankheiten. Der Stressforscher Aaron Antonovsky hat sich intensiv mit diesem Tatbestand auseinandergesetzt; er fand heraus, dass selbst so nachhaltige Schädigungen wie Verfolgung, Gefangenschaft und Flucht nicht zwangsläufig zu dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen müssen. Es gab immer eine Gruppe von Menschen, die trotz der Risikofaktoren gesund blieb. Antonovsky stellte die These auf, dass es nicht reicht, Krankheit verursachende Faktoren einzudämmen, um gesund zu bleiben.

Seine Erkenntnisse darüber, was diesen Menschen gemeinsam ist und ihnen ermöglicht, trotz Belastungen gesund zu bleiben, fasste Antonovsky mit dem Begriff «Kohärenzgefühl» zusammen – eine bestimmte Lebenseinstellung, die dazu beiträgt, tägliche Belastungen und Lebenskrisen zu bewältigen. Sie lässt sich auch als ein «überdauerndes Gefühl» des Selbstvertrauens umschreiben, das durch Schicksalsschläge und auch durch Misserfolge und Anfeindungen anderer nicht grundsätzlich in Frage gestellt wird.

 

Diese Erkenntnis ist eine der wichtigsten, die diesem Buch zugrunde liegen: Es ist nicht entscheidend, welchen Ereignissen wir ausgesetzt waren, sondern welche Verhaltensweisen wir entwickelt haben, um damit umzugehen. Verhaltensweisen, die uns in einer traumatischen Situation das Überleben ermöglicht und sich uns deswegen tief eingeprägt haben, erweisen sich im späteren Leben als einschränkend, blockierend, krankheitsverursachend und lebensbehindernd. Wie man diese meist auf unbewussten Überzeugungen beruhenden Verhaltensweisen mit Regus mentalis effektiv verändert und endlich ein angstfreies, erfolgreiches und sinnvolles Leben führt, erkläre ich Ihnen in diesem Buch.

Symptome einer Geiselnahme

Alltäglich sind unsere Ärzte, Psychotherapeuten und Psychiater damit konfrontiert, vielfältige Störungen, die sie beobachten, sehr detailliert und sorgfältig zu beschreiben. Sie katalogisieren, systematisieren und klassifizieren körperliche und seelische Auffälligkeiten, und schließlich erklären und bewerten sie die so beobachteten Phänomene als Symptome von Krankheiten, denen sie Namen wie Depression, Burn-out-Syndrom etc. geben.

So wird aus Eigenbrötlerei die «schizoide Persönlichkeit», aus Schüchternheit die «soziale Phobie», aus anhaltend schlechter Laune «Dysthymie», aus normaler Trauer «Anpassungsstörung», aus der Unfähigkeit zum Müßiggang eine «Freizeit-Krankheit» und so weiter. Und dann werden die entsprechenden Medikamente verschrieben.

Sicherlich können wir physische und psychische Störungen als reine Fehlfunktionen unseres Körpers ansehen. Doch zwischen Körper und Seele besteht eine enge Verbindung. Wie jeder weiß, lösen Gedanken im Gehirn chemische Reaktionen aus. Wenn wir uns freuen, schlagen die Neurotransmitter Kapriolen. Wenn wir traurig sind, werden andere chemische Substanzen in unserem Gehirn aktiviert. Unsere Gedanken beeinflussen also stark unsere Körperchemie. Wenn man also den Körper rein als einen biologischen Organismus betrachtet, den man nur mit Chemie, also Medikamenten, beeinflussen kann, dann lässt man einen wesentlichen Teil außer Acht. Wir reparieren ja nicht mangelhaft funktionierende Maschinen, sondern Menschen, die ein vielfältiges Innenleben haben. Und dieses Innenleben wird durch die Beziehungen zu anderen Menschen, besonders zu den Eltern, entscheidend geprägt.

 

Die Diagnosen sind Worte, die Ärzte erfunden haben, um Krankheiten in den Griff zu bekommen. Die Diagnose ist eine Erfassung äußerer Merkmale, kann also nicht beanspruchen, eine unumstößliche Wahrheit zu sein. Doch viele Mediziner tun so, als seien Diagnosen Wahrheiten – manchmal tödliche Wahrheiten. Wenn der Therapeut die Diagnose für das Ein und Alles hält, führt er den Patienten nicht, wie in einer guten Therapie, in die Freiheit, sondern in die Unfreiheit und Abhängigkeit. Der berühmte Psychologe Paul Watzlawick meinte einmal schelmisch auf einem Symposium: «Diagnosen brauchen wir nur für die Krankenkasse.»

Das heißt natürlich nicht, dass man die körperlichen Symptome nicht in Betracht ziehen sollte; doch sie sind nur Hinweise auf sehr komplexe Zustände und bilden nur eine Ebene der Diagnose. So wie unser Körper einen biologischen Stoffwechsel besitzt, so besitzt unsere Seele einen psychischen Stoffwechsel, der Gedanken, Gefühle und Erfahrungen verarbeitet. Beide Stoffwechselsysteme beeinflussen sich gegenseitig, und man darf bei einer Diagnose nie den einen zugunsten des anderen vernachlässigen. Wenn unser physischer Stoffwechsel nicht reibungslos funktioniert, wirkt sich das auf unsere Stimmungslage aus, und wenn unser psychischer Stoffwechsel nicht richtig arbeitet, können körperliche Krankheiten auftreten.

Wird bei einem psychischen Leiden eine Behandlung mit Psychopharmaka durchgeführt, verändert der Therapeut damit nur die biologische Basis, aber nicht die gestörte Seele seines Patienten. Im Gegenteil: Er raubt dem Patienten seine zur Routine gewordenen Problembewältigungsstrategien und macht ihn noch hilfloser.

Nehmen wir als Beispiel die Frau, die mir erklärte, dass sie von außerirdischen Wesen in einem UFO entführt worden sei und diese ihr seit vielen Jahren unerträgliche Schmerzen zufügten. So wie unsere Ärzte und Psychologen sehr detailliert und sorgfältig Schmerzen als Symptome einer Krankheit beschreiben, beschrieb diese Frau ihre Schmerzen als Symptome einer Geiselnahme.

Sollte es nun tatsächlich möglich sein, eine Geiselnahme durch Einnahme eines Medikaments zu beenden? Wohl kaum. Niemand hatte diese Frau in ein UFO gezogen, und doch glaubte sie fest daran, dass sie in diesem UFO regelmäßig von Außerirdischen gefoltert wurde. Seit der frühesten Kindheit hatte sie unzählige Male unter dem Esszimmertisch Zuflucht vor ihrem gewalttätigen Vater gesucht. «Ich muss mich verstecken, sonst bekomme ich Schläge.» Dieses Verstecken unter dem Esszimmertisch hatte die Not in ihrer Kindheit gewendet. Später, als erwachsene Frau, erinnerte sie ihr Körper fortwährend an die Schmerzen der Schläge und ihre Bewältigungsstrategie. Mit Regus mentalis konnte sie ihre «zweite Existenz im UFO» sterben lassen. In den Wochen darauf verschwand mehr und mehr ihre schmerzvolle Krankheit Fibromyalgie.

Eines verstehen wir jetzt: Diese Frau hat in ihrer Kindheit Erfahrungen gemacht, die in ihr tiefe Spuren hinterlassen haben – und sie hat gelernt, was sie tun muss, um zu überleben. Und in diesen Erfahrungen und Überzeugungen ist sie gefangen. Wenn sie ihre Erfahrungen aus ihrer Kindheit und die damit verbundene Vorstellung einer Geiselnahme durch Außerirdische nachhaltig verändern kann, verändert sie auch ihre körperlichen Symptome – was letztendlich auch geschah. Mit Medikamenten konnte sie zwar zeitweise die Schmerzen unterdrücken, eine Heilung fand dadurch aber nicht statt. Erst durch die Veränderung ihres persönlichen Glaubenssystems wurde sie ihre Schmerzen für immer los.

 

Diese Aussage ist radikal – sagt sie doch, dass Bewusstsein mächtiger ist als die Chemie. Und das heißt auch, dass wir bei den meisten Krankheiten einen Erkenntnisprozess in Gang bringen müssen, wenn wir eine vollständige Heilung und nicht nur eine zeitweilige Unterdrückung der Symptome erreichen wollen. Regus mentalis ist eine Methode, die dabei hilft, genau diesen Erkenntnisprozess auszulösen und uns damit aus dem Gefängnis unserer Konflikte, Krisen und Krankheiten zu befreien.

Die Überlebensreaktion

Immer wenn wir in eine wirklich oder vermeintlich bedrohliche Situation geraten, setzt unser Körper eine Menge Energie frei, um genügend Kraft zu haben, den Gefahren zu begegnen – eine sehr wichtige Reaktion zum Schutz unseres Lebens. Doch im Laufe der menschlichen Evolution haben sich unsere Lebensumstände drastisch verändert. Wir leben nicht mehr in der Wildnis, sondern oft in den Steinwüsten unserer Städte. Gefahr für unser Leben geht nicht mehr von wilden Tieren aus, sondern eher von wild gewordenen Autofahrern. Und unsere Bedrohungen sind subtiler: ein tyrannischer Chef, ein missgünstiger Kollege, die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. Wenn wir uns bedroht oder unter Druck fühlen, erzeugen unsere Emotionen einen Adrenalinschub, eine Art Energietornado, den wir jedoch in den meisten Fällen nicht ausagieren und so abbauen können. Wer kann sich schon leisten, seinen Chef anzuschreien? Die gestaute Energie in Form von Frustration, Ärger, Verzweiflung bleibt also im Körper, und daraus entwickeln sich im Laufe der Zeit körperliche und seelische Krankheiten.

Nun können wir den Arbeitsplatz wechseln, einen neuen Chef und nettere Kollegen finden und dadurch den Stress auflösen. Das funktioniert auch manchmal. Doch in der Regel machen wir die immer gleiche Erfahrung: Auch der neue Chef entpuppt sich als Ekelpaket und die Kollegen erweisen sich als nicht so nett, wie sie zuerst erschienen sind.

Woran liegt das? Ich habe schon davon gesprochen und werde es auch mehrfach wiederholen, weil es so ungeheuer wichtig ist: Wir reagieren nicht auf die Situation, sondern gemäß unseren inneren Überzeugungen, die wir in unserer Kindheit gewonnen haben, und sie bestimmen weiterhin unser gesamtes Handeln, obwohl wir uns nicht mehr in einer lebensbedrohenden Situation befinden: «Ich muss lieb sein, sonst erfahre ich die Willkür meiner Mutter», «Ich darf mich nicht wehren, sonst schlägt mich mein Vater», «Ich mache immer alles falsch», «Keiner liebt mich». So finden wir uns in der immer gleichen Situation wieder und sehen uns mit den immer gleichen Problemen konfrontiert.

Wir übertragen also diese alten Überzeugungen auf neue Situationen: «Ich darf mich nicht wehren, sonst schmeißt mich der Chef raus» oder «Die Kollegen lieben mich alle nicht».

 

Im Laufe der Zeit stauen sich die unterdrückten Gefühle, Wut und Frustration, immer mehr an. Die traurige Folge: Wir werden immer stärker von unseren Ängsten geplagt und fühlen uns im Umgang mit uns selbst und anderen immer schlechter und verzweifelter. Schließlich drücken sich diese unterdrückten Gefühle in einer körperlichen Krankheit aus. Da diese Krankheit keine physischen Ursachen hat, schlagen alle Heilungsversuche der konventionellen Medizin wie Medikamente oder sogar chirurgische Eingriffe fehl, und sie wird chronisch. Denn nur wenn die psychischen Ursachen aufgelöst werden, kann eine körperliche Heilung stattfinden.

Es geht also darum, tief verankerte Überzeugungen aufzulösen, damit wir uns endlich von unseren nicht mehr passenden Überlebensstrategien befreien und uns damit wieder viele Möglichkeiten des Handelns zur Verfügung stehen.

Ein emotionaler Energietornado

Wenn wir uns zurückgewiesen, unwichtig, missachtet und erniedrigt fühlen, versuchen wir, damit fertigzuwerden – so sind Zwänge, Angststörungen, Depressionen und Verhaltensweisen, die oft als «krankhaft» bewertet werden, Selbsthilfemechanismen unserer Seele. Sie sind «für etwas gut», auch wenn sie mit Einschränkungen für alle Beteiligten verbunden sind. Angst hat zum Beispiel eine wichtige, überlebensnotwendige Funktion. Unsere Angst informiert uns, dass unsere Psyche ein Problem hat, das es zu lösen gilt. Krankheiten sind meistens Ausdruck fehlgeschlagener Bewältigungsstrategien. In Teil 4 in der Beschreibung der Krankheiten werde ich ausführen, welche inneren Überzeugungen ihnen jeweils unterliegen.