Heimische Natur entdecken für Dummies - Thomas Gerl - E-Book

Heimische Natur entdecken für Dummies E-Book

Thomas Gerl

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Beschreibung

Entdecken Sie, was die Natur zu bieten hat. Dabei müssen Sie nicht weit reisen, sondern können direkt vor Ihrer Haustür beginnen. Thomas Gerl erklärt Ihnen, was es über alle heimischen Naturräume zu wissen gibt. Sie lernen die jeweiligen Besonderheiten und die interessantesten Bewohner kennen. So bekommen Sie ein eindrückliches Bild von den Lebewesen Ihrer Region, angereichert mit biologischen Hintergrundinformationen und vielen praktischen Tipps für erfolgreiche Naturbeobachtungen. Anhand von Beispielen erfahren Sie außerdem, wie sich der Rückgang der biologischen Vielfalt auswirkt und wie Sie helfen können, ihn zu stoppen.

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Heimische Natur entdecken für Dummies

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NATURBEOBACHTUNG LEICHT GEMACHT

Wissenschaftliche Untersuchungen haben herausgefunden, dass Menschen, die die biologische Vielfalt in ihrer Umgebung bewusst wahrnehmen, deutlich zufriedener mit ihrem Leben sind als entsprechende Vergleichsgruppen. Die Entdeckung der heimischen Natur ist also ein Weg zu einem glücklichen Leben. Die gute Nachricht ist: Für diesen Weg brauchen Sie nicht allzu viel. Sie könnten sofort loslegen und an Ort und Stelle beginnen.

Um Spaß an der Naturbeobachtung zu haben, sollten Sie einige Arten erkennen und in der Lage sein, Ihnen unbekannte Spezies zu bestimmen. Dabei nutzen Sie gemeinsame Merkmale im Aussehen und Verhalten, um die einzelnen Arten voneinander zu unterschieden. In vielen Fällen helfen Ihnen dabei digitale Tools, die mit einer künstlichen Intelligenz die Lebewesen für Sie identifizieren.

Die Entdeckung der jeweiligen Arten ist die größte Freude der Naturbeobachtung. Das ist nicht immer ganz leicht. Grundsätzlich sollten Sie sich draußen aber stets so verhalten, dass Sie möglichst keinen Schaden anrichten und die Lebewesen Ihre Anwesenheit idealerweise nicht bemerken.

Möglichkeiten zur Bestimmung einer Art

HEIMISCHE LEBENSRÄUME

In Mitteleuropa gibt es heute kaum noch unberührte Wildnis. Fast alle Lebensräume sind mehr oder weniger stark durch den Menschen geformt.

Wälder wachsen auf etwa einem Drittel der Fläche Deutschlands. Rund die Hälfte der Fläche wird landwirtschaftlich als Grünland oder Acker genutzt. Einen großen Teil machen Bauten und Städte aus, die eine eigene Gemeinschaft spezialisierter Lebewesen beherbergen. Gewässer wie Flüsse und Seen unterschiedlicher Größe bedecken nur einen kleinen Anteil der Fläche. Obwohl ihre Fläche nicht besonders groß ist, bieten Küstenlandschaften und Gebirge wegen ihrer speziellen Gegebenheiten auf wenig Raum einer Vielzahl von Lebewesen Platz.

Flächennutzung in Deutschland

SO LEBT ES SICH IN DER HEIMISCHEN NATUR

Jede einzelne Landschaft beherbergt bei uns ihre eigene Lebensgemeinschaft. Deshalb sind unsere heimischen Ökosysteme ein Eldorado für alle Naturfans. Doch woher kommt diese enorme Vielfalt auf kleinem Raum?

Verschiedene Faktoren, wie beispielsweise Jahresmitteltemperaturen, Niederschlagsverhältnisse oder Geologie des Bodens, beeinflussen, welche Lebewesen einen Naturraum besiedeln können. Den größten Einfluss auf die biologische Vielfalt hatte bei uns allerdings der Mensch, der durch seine Siedlungstätigkeit die ursprünglich wilden, aber eher artenarmen Wälder in eine abwechslungsreiche Landschaft mit sehr vielen verschiedenen Lebensräumen verwandelt hat.

Weltweit sind bis heute rund 2 Millionen Arten beschrieben. Doch tatsächlich existieren auf der Erde mindestens 10 Millionen Spezies. Wir kennen heute also erst einen Bruchteil der Lebewesen, die mit uns auf der Erde existieren.

Um den Überblick in der Fülle der Lebewesen nicht zu verlieren, werden sie systematisiert. Eine Möglichkeit der Einteilung bildet die Fünf-Reiche-Theorie.

Reich

ungefähre Anzahl Arten weltweit

ungefähre Anzahl Arten Deutschland

Prokaryonten (Bakterien)

unbekannt

unbekannt

Protisten (Einzeller mit Zellkern)

unbekannt

unbekannt

Pflanzen

400.000

8.800

Pilze

120.000

14.000

Tiere

1.5000.000

45.000

Die fünf Reiche der Lebewesen und die ungefähre Zahl ihrer bekannten Arten

Die in Sachen Art- und Individuenzahl häufigsten Lebewesen sind sowohl in Mitteleuropa als auch weltweit die Insekten. Weit über die Hälfte aller bekannten Arten gehören in die Klasse der Gliederfüßer mit sechs Beinen.

Einige wenige Arten wie beispielsweise das Bayerische Löffelkraut gibt es weltweit nur bei uns. Für andere Arten tragen die Menschen in Mitteleuropa eine spezielle Verantwortung, weil diese hauptsächlich bei uns vorkommen. Typische Beispiele für solche Verantwortungsarten sind:

Wirbeltiere mit Verbreitungsschwerpunkt in den heimischen Ökosystemen

(Wildkatze © Friedrich Hartl/stock.adobe.com)

WAS BIODIVERSITÄT IST UND WIE SIE ENTSTEHT

Die Naturkunde beschäftigt sich mit der Erforschung der Biodiversität. Diese biologische Vielfalt entsteht durch eine Vielfalt der

Gene, denn kein Individuum gleicht einem anderen,Arten, die sich voneinander abgrenzen lassen, undLebensräume, die eine Landschaft aufweist.

Die biologische Vielfalt ist nach Charles Darwin das Produkt einer seit 4,5 Milliarden Jahren dauernden Evolution. Im Kampf ums Überleben pflanzten sich die am besten angepassten Individuen häufiger fort und gaben so ihre Gene an die nächste Generation weiter. Weniger gut angepasste Exemplare fielen der Selektion zum Opfer und starben aus. In unserer heimischen Landschaft war und ist der Mensch ein entscheidender Selektionsfaktor.

Ursprünglich förderte die Siedlungstätigkeit die heimische Biodiversität. In den letzten Jahrzehnten haben menschliche Eingriffe so stark zugenommen, dass heute viele Arten stark zurückgegangen oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Die aktuell größten Gefahren für die Biodiversität sind

Intensivierungen in der Landnutzung,Übernutzung einzelner nützlicher Arten,Einbürgerung von gebietsfremden Arten,Klimawandel,Ausbringung von Schadstoffen.

Heute ist die biologische Vielfalt durch den Einfluss des Menschen auf die Ökosysteme nicht nur bei uns in Mitteleuropa, sondern in weiten Teilen der Welt stark bedroht. Dieses Massenaussterben wirkt sich auch auf die Lebensqualität von uns Menschen aus, da die Lebewesen um uns herum sogenannte Ökosystemleistungen erbringen.

Überblick über verschiedene Ökosystemleistungen

DIE ZEHN JAHRESZEITEN FÜR NATURBEOBACHTENDE

Durch die geografische Lage Mitteleuropas und die damit einhergehenden Bedingungen wechseln sich im Jahresverlauf zehn sogenannte phänologische Jahreszeiten ab. Diese Phasen lassen sich anhand von bestimmten Naturphänomenen (wie beispielsweise Blütezeiten einzelner Pflanzen) unterscheiden.

Phänologischer Kalender mit der Dauer der Jahreszeit in Tagen

Die Dauer der einzelnen phänologischen Jahreszeiten ändert sich durch den Klimawandel.

 

Heimische Natur entdecken für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage 2024

© 2024 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.

Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Coverfoto: Pedro Bigeriego – stock.adobe.comKorrektur: Frauke Wilkens

Print ISBN: 978-3-527-72098-9ePub ISBN: 978-3-527-84289-6

Über den Autor

Thomas Gerl unterrichtet seit dem Jahr 2000 am Ludwig-Thoma-Gymnasium in Prien am Chiemsee die Fächer Biologie und Chemie. Im Jahr 2014 wurde er mit dem deutschen Lehrerpreis in der Kategorie »Unterricht innovativ« ausgezeichnet.

Seine Liebe gilt der Artenvielfalt in der Natur. In seiner Freizeit begibt er sich gerne auf die Suche nach einheimischen Pflanzen und Tieren – am liebsten mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern, die angeblich jeden Vogelbeobachtungsturm zwischen Flensburg und Berchtesgaden kennen. Doch das ist natürlich maßlos übertrieben – es ist allerhöchstens jeder zweite.

Am Lehrstuhl Didaktik der Biologie der Ludwig-Maximilians-Universität München erfüllte sich Thomas Gerl im Jahr 2023 einen Jugendtraum und promovierte endlich über die Wirbeltierartenkenntnis von Kindern und Erwachsenen zum Doktor der Naturwissenschaften.

Dabei ist es unserem Autor ein Herzensanliegen, sein Wissen über die heimischen Pflanzen und Tiere weiterzugeben – gerne auch mit bewegten Bildern. Für das Bayerische Fernsehen sendet er regelmäßig »Botschaften aus der Tierwelt«. Auf Instagram, Facebook und YouTube stellt er als @naturgucker_tom heimische Arten und ihre Besonderheiten vor.

Von Thomas Gerl ist in dieser Reihe noch das Buch Abitur Biologie für Dummies erschienen.

Tabellenverzeichnis

Kapitel 2

Tabelle 2.1: Überblick über die fünf Wirbeltierklassen

Kapitel 4

Tabelle 4.1: Überblick über verschiedene Bestimmungsforen für Wirbellose im Inter...

Tabelle 4.2: Auswahl an Bestimmungsapps mit automatischer Mustererkennung

Kapitel 9

Tabelle 9.1: Unterscheidungsmerkmale von Klein- und Großlibellen

Kapitel 12

Tabelle 12.1: Gefährdungskategorien in den Roten Listen

Illustrationsverzeichnis

Kapitel 1

Abbildung 1.1: Die drei Säulen der Biodiversität

Abbildung 1.2: Kein Feuersalamander gleicht dem anderen.

Abbildung 1.3: Der schwedische Naturforscher Carl von Linné (1707...

Abbildung 1.4: Zwei Menschenarten im Vergleich: Homo habilis links und Homo ...

Abbildung 1.5: Geschlechtsdimorphismus bei Stockenten

Abbildung 1.6: Entwicklungsstadien des Schwalbenschwanzes

Abbildung 1.7: Mulis entstehen aus einer Kreuzung aus Pferd und Esel.

Abbildung 1.8: Tiglons sind fruchtbare Nachkommen von Löwen und Tigern....

Abbildung 1.9: Bildung eines Gymnigritella-Gattungshybriden aus den Mutterar...

Abbildung 1.10: Die Twitcher-Gemeinde trifft sich, um eine seltene Art abzuh...

Abbildung 1.11: Die Biome der Welt

Abbildung 1.12: Verschiedene Waldtypen in Deutschland

Abbildung 1.13: Georges Léopold Chrétien Frédéric Dagobe...

Abbildung 1.14: Sir Charles Lyell (1797–1875)

Abbildung 1.15: Charles Darwin (1809–1882)

Abbildung 1.16: Der Baum des Lebens in einer Darstellung von Ernst Haeckel a...

Abbildung 1.17: Hungrige Giraffen wollen hoch hinaus.

Abbildung 1.18: Stromatolithe sind die ältesten bekannten Lebewesen.

Abbildung 1.19: Fotosynthetisch aktive Cyanobakterien nutzen das unbeschr...

Abbildung 1.20: Bildung von energiereichem Traubenzucker durch Fotosynthese ...

Abbildung 1.21: Entstehung von Zellorganellen nach der Endosymbiontentheorie

Abbildung 1.22: Die Kugelalge (Volvox) ähnelt den ersten mehrzelligen O...

Abbildung 1.23: Die Erdzeitalter im Überblick

Abbildung 1.24: Der Moment vor dem Einschlag

Abbildung 1.25: Nandus auf einem Feld in Schleswig-Holstein

Abbildung 1.26: Überblick über verschiedene Ökosystemleistung...

Kapitel 2

Abbildung 2.1: Überblick über die unterschiedlichen Hierarchieeben...

Abbildung 2.2: Überblick über verschiedene Gruppen des Pflanzenrei...

Abbildung 2.3: Generationswechsel bei Moosen

Abbildung 2.4: Verschiedene Generationen des Preiss-Lebermooses (Preissia qu...

Abbildung 2.5: Unterschiedliche Sori bei einem Wurmfarn, einem Tannenbä...

Abbildung 2.6: Schematischer Aufbau der Blüte eines Bedecktsamers

Abbildung 2.7: Beispiele für einjährige, zweijährige und ausd...

Abbildung 2.8: Die Langlebige Kiefer gehört zu den ältesten B...

Abbildung 2.9: Lindenblütentee hat heilende Wirkung.

Abbildung 2.10: Nadeln und Zapfen der Douglasie

Abbildung 2.11: Die winzigen Blättchen der Zwergwasserlinse im Vergleic...

Abbildung 2.12: Aufbau einer Pilzzelle

Abbildung 2.13: Der Blutmilchpilz aus der Gruppe der Schleimpilze findet sic...

Abbildung 2.14: Lebenszyklus von Schlauch- und Ständerpilzen

Abbildung 2.15: Ein winziger Ausschnitt aus der Vielfalt der Fruchtkörp...

Abbildung 2.16: Mykorrhiza zwischen Baumwurzeln und Pilzhyphen

Abbildung 2.17: Gemeiner Steinpilz (links) und Birkenpilz (rechts)

Abbildung 2.18: Fruchtkörper des Dunklen Hallimasch

Abbildung 2.19: Die Klassen der Gliederfüßer

Abbildung 2.20: Goliathkäfer (Goliathus regius)

Abbildung 2.21: Sammlung von Insekten in einem Sammelkasten

Abbildung 2.22: Gemeiner Holzbock

Abbildung 2.23: Triestiner Skorpion

Abbildung 2.24: Edelkrebs

Abbildung 2.25: Ein schwer zu bestimmender Doppelfüßer

Abbildung 2.26: Auswahl verschiedener Tierarten

Abbildung 2.27: Auswahl weiterer Tierstämme, die in Deutschland vorkomm...

Abbildung 2.28: Weichtierfunde bei einem Strandspaziergang

Abbildung 2.29: Bärtierchen auf Weltraummission

Kapitel 3

Abbildung 3.1: Niederschlagsverteilung im Jahr 2022

Abbildung 3.2: Klatschmohn stammt ursprünglich aus dem Zweistromland un...

Abbildung 3.3: Artenreiche Streuobstwiesen gehen auf die Römer zur...

Abbildung 3.4: Pestizideinsatz auf einem Feld

Abbildung 3.5: Das Bayerische Löffelkraut

Abbildung 3.6: Wirbeltiere in nationaler Verantwortung

Abbildung 3.7: Serpentin-Streifenfarn, Pfingst-Nelke, Arnika, Breitblät...

Abbildung 3.8: Wurmfarn, Wolfs-Eisenhut und Roter Fingerhut (v. l. n. r.) ge...

Abbildung 3.9: Blätter, Blüte und Frucht der Tollkirsche

Abbildung 3.10: Bärlauch, Herbst-Zeitlose und Maiglöckchen im Verg...

Abbildung 3.11: Riesen-Bärenklau

Abbildung 3.12: Grüner Knollenblätterpilz

Abbildung 3.13: Kreuzotter

Abbildung 3.14: Nosferatu-Spinne

Abbildung 3.15: Zeckenbiss

Kapitel 4

Abbildung 4.1: Die drei Stufen des taxonomischen Wissens

Abbildung 4.2: Rückgang der Artenkenntnis bei Kindern

Abbildung 4.3: Unterschiedliche Möglichkeiten zur Bestimmung einer Art

Kapitel 5

Abbildung 5.1: Blick in den Wald

Abbildung 5.2: Flächennutzung in Deutschland

Abbildung 5.3: Schematische Darstellung des Stockwerkaufbaus eines naturnahe...

Abbildung 5.4: Die fünf Klassen der deutschen Waldgesellschaften

Abbildung 5.5: Blick in einen »artenarmen Buchenwald«

Abbildung 5.6: Monopodialer Wuchs eines Nadelbaums (links, © BEMPhoto/...

Abbildung 5.7: Altersklassenwald in einem Fichtenforst

Abbildung 5.8: Erlen-Bruchwald: ein Dschungel vor der Haustür

Abbildung 5.9: Schneeheide-Kiefern-Wald

Abbildung 5.10: Ökogramm einiger heimischer Baumarten

Abbildung 5.11: Überblick über die verschiedenen Nadelbäume m...

Abbildung 5.12: Ein Objekt mit vielen Namen

Abbildung 5.13: Früchte einer Eibe

Abbildung 5.14: Typische Merkmale der Wald-Kiefer

Abbildung 5.15: Typische Merkmale der Europäischen Lärche

Abbildung 5.16: Charakteristische Merkmale der Rot-Buche

Abbildung 5.17: Blätter und Früchte einer Stiel-Eiche

Abbildung 5.18: Eichelhäher legt einen Wintervorrat mit Eicheln an.

Abbildung 5.19: Herbstfärbung im Ahornboden des Karwendelgebirges

Abbildung 5.20: Die drei typischen Ahornblätter in unseren Wäldern

Abbildung 5.21: Die typischen Ahornfrüchte

Abbildung 5.22: Eine kleine Auswahl aus der bunten Blütenpracht der Fr...

Abbildung 5.23: Schneeglöckchen (links) und Märzenbecher (rechts)

Abbildung 5.24: Typische Merkmale von Hänge-Birke (oben) und Gemeiner H...

Abbildung 5.25: Haselnüsse

Abbildung 5.26: Orchideen des Waldes

Abbildung 5.27: Abhängigkeit der Fotosyntheserate von der Lichtintensit...

Abbildung 5.28: Wald-Sauerklee und Wechselblättriges Milzkraut kön...

Abbildung 5.29: Mistelpflanzen wachsen auf den Ästen dieses Baums.

Abbildung 5.30: Einige heimische Lianen (von links nach rechts): Hopfen, Efe...

Abbildung 5.31: Vogel-Nestwurz und Schuppenwurz leben parasitisch.

Abbildung 5.32: Eichhörnchen

Abbildung 5.33: Grauhörnchen

Abbildung 5.34: Fichtenzapfen im Normalzustand (links), von einem Vogel bear...

Abbildung 5.35: Schwarzwild (links), Rehwild (rechts oben) und Rotwild (rech...

Abbildung 5.36: Verbissschäden durch Reh- und Rotwild

Abbildung 5.37: Methoden zur Abwehr von Wildverbiss

Abbildung 5.38: Wildschwein in der Stadt

Abbildung 5.39: Losungen des Schalenwilds

Abbildung 5.40: Ein seltener Gast in Deutschland

Abbildung 5.41: Der »Geist des Waldes« und sein Nachwuchs

Abbildung 5.42: Trittsiegel eines Luchses sind immer ohne Krallen.

Abbildung 5.43: Männlicher Buntspecht. Den Weibchen fehlt der rote Flec...

Abbildung 5.44: Schwarzspecht-Männchen

Abbildung 5.45: Grünspecht-Männchen

Abbildung 5.46: Unterschiede zwischen Buntspecht (links) und Mittelspecht (r...

Abbildung 5.47: Waldkäuze sorgen für Gruselstimmung.

Abbildung 5.48: Uhus sind aufmerksame Beobachter.

Abbildung 5.49: Stehendes und liegendes Totholz in einem naturnahen Wald

Abbildung 5.50: Fichtenforst nach einer Borkenkäferinvasion

Abbildung 5.51: Fraßgang des Buchdruckers mit den weißen Larven de...

Abbildung 5.52: Weiblicher (links) und männlicher (rechts) Hirschk...

Abbildung 5.53: Rothaarbock

Abbildung 5.54: Funktionen des Waldes

Kapitel 6

Abbildung 6.1: Holsteiner Rinder geben viel Milch.

Abbildung 6.2: Mufflons sind die Urform der Schafe.

Abbildung 6.3: Viehbestand in Deutschland im Jahr 1900 und heute

Abbildung 6.4: Ein in Deutschland häufiger werdender Anblick

Abbildung 6.5: Blick in eine intensiv genutzte Wiesen-Fuchsschwanz-Wiese mit...

Abbildung 6.6: Ein gelbes Meer aus Löwenzahn zeigt sich nur auf intensi...

Abbildung 6.7: Auswahl an Pflanzenarten der Glatthaferwiesen

Abbildung 6.8: Echtes Labkraut

Abbildung 6.9: Stachlige Pflanzen werden von Weidetieren gemieden.

Abbildung 6.10: Scharfer Hahnenfuß wird nicht gefressen.

Abbildung 6.11: Beispiele für giftige Weidezeiger

Abbildung 6.12: Echtes Johanniskraut

Abbildung 6.13: Typischer Blick in die Lüneburger Heide

Abbildung 6.14: Typische Arten der Borstgrasrasen

Abbildung 6.15: Ausgewählte Orchideenarten der Kalk-Trockenrasen

Abbildung 6.16: Knoten eines Weizenhalms

Abbildung 6.17: Einzelblüte (links) und verschiedene Blütenst...

Abbildung 6.18: Auswahl an Deutschlands Wiesenbrütern

Abbildung 6.19: Kiebitzeier galten als Delikatesse.

Abbildung 6.20: Erdhummel bei der Arbeit

Abbildung 6.21: Viel Betrieb auf einem Doldenblütler

Abbildung 6.22: Blütenstand einer Wilden Möhre mit einigen schwarz...

Abbildung 6.23: Wiesen-Salbei mit einer Biene

Abbildung 6.24: Auswahl häufiger einheimischer Tagfalterarten

Abbildung 6.25: Vollständige Entwicklung eines Schwalbenschwanzes

Abbildung 6.26: Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (links) und der Bl...

Abbildung 6.27: Schmetterlingsraupe und Blattwespenlarve im Vergleich

Abbildung 6.28: Kurz- und Langfühlerschrecke im Vergleich

Kapitel 7

Abbildung 7.1: Anteil der Feldfrüchte an der gesamten Ackerfläche ...

Abbildung 7.2: Die Ähren der drei wichtigsten Getreidearten im Übe...

Abbildung 7.3: Aufbau einer Karyopse

Abbildung 7.4: Maisfelder, soweit das Auge reicht

Abbildung 7.5: Blühendes Rapsfeld

Abbildung 7.6: Zuckerrübe in Kultur

Abbildung 7.7: Kartoffeln auf dem Grabmal Friedrichs des Großen

Abbildung 7.8: Feld-Rittersporn und Acker-Wachtelweizen keimen zu unterschie...

Abbildung 7.9: Möhren-Haftdolde (links) und Kletten-Labkraut (rechts) w...

Abbildung 7.10: Kornblume und Konrade in einer Ackerwildkrautflur

Abbildung 7.11: Ein seltener Anblick: Ackerwildkrautflora von ihrer besten S...

Abbildung 7.12: Auch heute noch häufige Ackerwildkräuter

Abbildung 7.13: Mit Glyphosat behandelte Fläche (braun)

Abbildung 7.14: Feldhasen sind gut getarnt.

Abbildung 7.15: Eurasische Zwergmäuse sind echt klein.

Abbildung 7.16: Feldhamster vor ihrem unterirdischen Bau

Abbildung 7.17: Rothalsiges Getreidehähnchen

Abbildung 7.18: Rapsglanzkäfer beim Futtern der Blüten

Abbildung 7.19: Kartoffelkäfer und ihre Larven

Abbildung 7.20: Einsatz von DDT in Entwicklungsländern

Abbildung 7.21: Siebenpunkt-Marienkäfer lieben Blattläuse.

Kapitel 8

Abbildung 8.1: Siedlungsfläche in Deutschland seit dem Jahr 2000

Abbildung 8.2: Die vier Stadtnaturen

Abbildung 8.3: Das Wärmebild zeigt, dass Straßen wärmer als G...

Abbildung 8.4: Französische (oben) und englische Gärten (unten)

Abbildung 8.5: Unterschiedlicher Geschmack bei der Gartengestaltung

Abbildung 8.6: Guerilla Gardening in Großstädten

Abbildung 8.7: Stadtbäume müssen mit wenig Platz und Wasser auskom...

Abbildung 8.8: Herzförmiges Blatt der Sommer-Linde (links) mit weiß...

Abbildung 8.9: Blühende Linden

Abbildung 8.10: Greizer Park bei der fürstlichen Sommerresidenz

Abbildung 8.11: Kornelkirschen sehen super aus und sind ein Superfood.

Abbildung 8.12: Heimische Sträucher für Hecken im Garten

Abbildung 8.13: Auswahl krautiger Pflanzenarten der Trittflur

Abbildung 8.14: The »footprint of the white man« oder wie wir sage...

Abbildung 8.15: Die #krautschau auf Instagram

Abbildung 8.16: Straßenbegleitgrün in ziemlich Bunt

Abbildung 8.17: Seltene Gäste an Straßenrändern im Binnenland...

Abbildung 8.18: Horst der Wanderfalken und leichte Beute

Abbildung 8.19: Wanderfalke in Action

Abbildung 8.20: Herr Turmfalke in der Stadt

Abbildung 8.21: Mauersegler

Abbildung 8.22: Dohlen in der Stadt

Abbildung 8.23: Große Mausohren nutzen einen Dachstuhl als Sommerquarti...

Abbildung 8.24: Große Winkelspinne (links) und Große Zitterspinne ...

Abbildung 8.25: Bücherskorpion (links) und Silberfischchen (rechts)

Abbildung 8.26: Fruchtfliegen auf ihrer Leibspeise

Abbildung 8.27: Bettwanze – selten, aber lästig

Abbildung 8.28: Baummarder (links) und Steinmarder (rechts)

Abbildung 8.29: Rotfuchs und Wildschwein in der Stadt

Abbildung 8.30: Igel in der Stadt

Abbildung 8.31: Auswahl häufiger Vogelarten an Fütterungen

Abbildung 8.32: Haussperlinge bei der Getreideernte

Abbildung 8.33: Katzen sind erfolgreiche Vogeljäger.

Abbildung 8.34: Einteilung der Lebewesen nach Dauer des Aufenthalts in Deuts...

Abbildung 8.35: Auswahl bei uns als invasiv geltender Neophyten

Abbildung 8.36: Blüten des Drüsigen Springkrauts

Abbildung 8.37: Blühfläche voll potenziell invasiver Neophyten aus...

Abbildung 8.38: Waschbären lieben die Stadt.

Abbildung 8.39: Halsbandsittiche und Rotwangen-Schmuckschildkröten sind...

Abbildung 8.40: Asiatischer Marienkäfer vertilgt Blattläuse.

Abbildung 8.41: Das Grauen des Gärtners: Spanische Wegschnecken

Kapitel 9

Abbildung 9.1: Typen der Oberflächengewässer

Abbildung 9.2: Bachneunaugen über dem Kieslückensystem

Abbildung 9.3: Fischregionen im Längsverlauf eines Fließgewäs...

Abbildung 9.4: Horizontale Zonierung einer Aue

Abbildung 9.5: Am bayerischen Lech liegen wilde und verbaute Abschnitte eng ...

Abbildung 9.6: Schichtung in einem See

Abbildung 9.7: Moorlandschaft wie aus dem Bilderbuch

Abbildung 9.8: Ökogramm der Niedermoore (blau), Hochmoore (braun) und A...

Abbildung 9.9: Torfmoos aus der Gattung Sphagnum

Abbildung 9.10: 25.000 Jahre alte Moorleiche des Tollund-Manns

Abbildung 9.11: Verschiedene Kieselalgen im lichtmikroskopischen Bild

Abbildung 9.12: Armleuchteralge aus der Gattung Chara

Abbildung 9.13: Blütenstand des Schwimmenden Laichkrauts (links) und de...

Abbildung 9.14: Seerosenblätter und -blüten

Abbildung 9.15: Graugrüne Binse

Abbildung 9.16: Scheiden-Wollgras (links) und Schmalblättriges Wollgras...

Abbildung 9.17: Rundblättriger Sonnentau (links), Gewöhnliches Fet...

Abbildung 9.18: Biber an Land sind ein seltener Anblick.

Abbildung 9.19: Biber sind meisterliche Schwimmer.

Abbildung 9.20: Von Bibern gestaltete Landschaft

Abbildung 9.21: Gebiss eines Bibers

Abbildung 9.22: Typische Fraßspuren eines Bibers

Abbildung 9.23: Biber Spuren: Biberburg, Biberdamm und Biberrutsche

Abbildung 9.24: Kormoran trocknet seine Flügel.

Abbildung 9.25: Frau und Herr Stockente

Abbildung 9.26: Überblick über häufige Vögel auf Gew...

Abbildung 9.27: Teichmolch (links) und Bergmolch (rechts)

Abbildung 9.28: Laubfrosch (links), einer der Grünfrösche (Mitte) ...

Abbildung 9.29: Moorfrosch-Männchen während der Balz

Abbildung 9.30: Erdkröte (links) und Rotbauchunke (rechts)

Abbildung 9.31: Ringelnatter

Abbildung 9.32: Europäische Sumpfschildkröte in Brandenburg

Abbildung 9.33: Steinfliegenlarve (links), Flussperlmuschel (Mitte) und Zuck...

Abbildung 9.34: Gespeicherter Kohlenstoff in Tonnen pro Quadratkilometer Fläche

Kapitel 10

Abbildung 10.1: Herrliche Küstenlandschaft

Abbildung 10.2: Die Schlei (oben) ist Deutschlands längste Förde u...

Abbildung 10.3: Tetrapoden brechen die Brandung und Bagger schütten San...

Abbildung 10.4: Ein Deich trennt das Watt von der Marsch.

Abbildung 10.5: Permanenter Wind weht selbst die stärksten Bäume u...

Abbildung 10.6: Auswahl einiger Halophyten der Meeresküsten

Abbildung 10.7: Quellerpflanze im Spülsaum

Abbildung 10.8: Dem Meer zugewandter Bereich der Dünenlandschaft

Abbildung 10.9: Strand-Salzmiere (links) und Strand-Quecke (rechts)

Abbildung 10.10: Typische Pflanzenarten der Weißdüne

Abbildung 10.11: Grau- und Braundünenlandschaft an der Nordsee

Abbildung 10.12: Pflanzenarten der Grau- und Braundünen

Abbildung 10.13: Blüten der invasiven Kartoffel-Rose (links) und der ei...

Abbildung 10.14: Bernsteinfunde am Strand sind toll, aber selten.

Abbildung 10.15: Gemeine Strandkrabbe (links) und Gemeiner Einsiedlerkrebs ...

Abbildung 10.16: Wattwürmer und ihre Hinterlassenschaften

Abbildung 10.17: Gemeiner Seestern an der Nordseeküste

Abbildung 10.18: Schimmerndes Perlmutt einer Muschel

Abbildung 10.19: Auswahl häufiger Muschelarten in Nord- und Ostsee

Abbildung 10.20: Pfuhlschnepfen im Wattenmeer

Abbildung 10.21: Auswahl an Entenvögeln an der Küste

Abbildung 10.22: Küstenseeschwalbe

Abbildung 10.23: Junge Silbermöwen und erwachsene Individuen

Abbildung 10.24: Auswahl häufiger Möwenarten an den Küsten

Abbildung 10.25: Unterschiedliche Schnabellängen vermeiden Konkurrenz b...

Abbildung 10.26: Auswahl einiger Watvogelarten der Küste

Abbildung 10.27: Austernfischer

Abbildung 10.28: Helgoland – Deutschlands einzige Hochseeinsel

Abbildung 10.29: Der Autor dieses Werks beim Fotografieren der Basstölp...

Abbildung 10.30: Hochseevögel brüten am Helgoländer Lummenfel...

Abbildung 10.31: Fischernetze als Nistmaterial sind gefährlich für...

Abbildung 10.32: Seehund in Yogapose (links) und Kegelrobbe ganz relaxed (re...

Abbildung 10.33: Robben sind wehrhafte Tiere. Vorsicht!

Abbildung 10.34: Gelb blühender Klippenkohl auf Helgoland

Kapitel 11

Abbildung 11.1: Die traurigen Reste eines Gletschers im Zugspitzmassiv

Abbildung 11.2: Der Kalk-Glocken-Enzian (links) und der Kiesel-Glocken-Enzia...

Abbildung 11.3: Innerhalb weniger Jahre gingen die Gletscher, wie hier die P...

Abbildung 11.4: Almidyll am Fockenstein in den bayerischen Alpen

Abbildung 11.5: Schneekanonen im Einsatz

Abbildung 11.6: Latschenkiefern halten besonders tiefe Temperaturen aus.

Abbildung 11.7: Die Gamsheide ist eine Meisterin der Tieftemperaturbotanik.

Abbildung 11.8: In den Polstern des Stängellosen Leinkrauts (links) ode...

Abbildung 11.9: Gebirgspflanzen wie die Silberwurz (links) und die Zwerg-Pri...

Abbildung 11.10: Die Samen des Alpen-Rispengrases keimen noch an der Mutterp...

Abbildung 11.11: Das Edelweiß – ein alpines Symbol

Abbildung 11.12: Alpen-Troddelblume (links) und Alpen-Hahnenfuß (rechts)...

Abbildung 11.13: Kraut-Weiden sind winzige Bäume.

Abbildung 11.14: Latschenkiefer (links) und Grün-Erle (rechts) sind bie...

Abbildung 11.15: Schuttflur mit Alpen-Leinkraut (rechts oben) und Rundbl...

Abbildung 11.16: Modell der Höhenstufen in den Nördlichen Kalkalpe...

Abbildung 11.17: Zirben kommen nur in den Alpen vor.

Abbildung 11.18: Zwergstrauchheide (links) und Mattenstufe (rechts)

Abbildung 11.19: Blick in die alpine Stufe

Abbildung 11.20: Auswahl einiger Blumen der nivalen Stufe

Abbildung 11.21: Gletscher-Hahnenfuß

Abbildung 11.22: Landkartenflechten und ihre Verwandten klettern bis auf die...

Abbildung 11.23: Auerhühner leben fast nur noch in den Alpen.

Abbildung 11.24: Murmeltier hält Wache.

Abbildung 11.25: Gämsen sind scheue Tiere.

Abbildung 11.26: Steinböcke sind oft gar nicht scheu.

Abbildung 11.27: Steinadler beim Ansitz auf Beute

Abbildung 11.28: Schneehühner sind Meister der Tarnung.

Abbildung 11.29: Alpensalamander sind wetterfühlig.

Abbildung 11.30: Sind die Alpenbockkäfer nicht schön?

Abbildung 11.31: Alpen-Apollofalter

Abbildung 11.32: Der smaragdgrüne Regenwurm sieht aus wie ein klassisch...

Kapitel 12

Abbildung 12.1: Ursachen für den weltweiten Verlust an biologischer Vie...

Abbildung 12.2: Großbaustelle in den Wäldern Brandenburgs

Abbildung 12.3: In Nationalparks darf sich die Natur ungestört entwicke...

Abbildung 12.4: Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen

Abbildung 12.5: Basstölpel nisten auf Helgoland im Plastikmüll der...

Abbildung 12.6: Bienenfresser werden in Deutschland immer häufiger.

Kapitel 14

Abbildung 14.1: Die zehn phänologischen Jahreszeiten und ihre mittlere ...

Abbildung 14.2: Die Haselblüte ist ein typisches Kennzeichen des Vorfr...

Abbildung 14.3: Dunkle Erdhummel bei der Nahrungssuche auf einem Elfen-Krokus

Abbildung 14.4: Die Garten-Forsythie in Vollblüte

Abbildung 14.5: Buchenwald im zarten Grün des Erstfrühlings

Abbildung 14.6: Honigbiene auf den Blüten eines Kirschbaums

Abbildung 14.7: Rauchschwalben-Pärchen

Abbildung 14.8: Ein Meer aus Löwenzahn (Taraxacum officinalis) zeigt ei...

Abbildung 14.9: Erwachsene Maikäfer leben im Gegensatz zu ihren Larven ...

Abbildung 14.10: Blüten des Schwarzen Holunders eignen sich gut zur Sir...

Abbildung 14.11: Die Ernte der Wald-Erdbeere beginnt im Frühsommer.

Abbildung 14.12: Gemeine Wegwarte

Abbildung 14.13: Die Früchte der Eberesche

Abbildung 14.14: Landschaftsgestalter bei der Arbeit in der Lüneburger ...

Abbildung 14.15: Herbst-Zeitlose

Abbildung 14.16: Eichhörnchen bei der Arbeit

Abbildung 14.17: Typische Laubfärbung der Rot-Buchen im Vollherbst

Abbildung 14.18: Starenschwarm am morgendlichen Himmel

Abbildung 14.19: Igel beim Winterschlaf

Abbildung 14.20: Winterlandschaft

Abbildung 14.21: Frosttrocknis an den Nadeln einer Eibe

Abbildung 14.22: Schwarze Nieswurz in winterlicher Blüte

Abbildung 14.23: Rutschpartie mit kalten Füßen

Orientierungspunkte

Cover

Titelblatt

Impressum

Über den Autor

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Fangen Sie an zu lesen

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

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Einleitung

Herzlichen Glückwunsch zum Kauf dieses Buches. Ich freue mich sehr, dass Sie mir die Chance geben, Ihnen von meinen Erfahrungen als begeisterter Naturbeobachter zu erzählen. Nun ist es an mir zu beweisen, dass Sie die richtige Wahl beim Buchhändler Ihres Vertrauens getroffen haben.

Bestimmt wollen Sie keine ellenlangen Einleitungen lesen, sondern gleich möglichst viel über die Flora und Fauna vor unserer Haustür erfahren. Und genau das ist das Ziel meines Werkes. Wenn Sie diese Zeilen jetzt gerade in einem stickigen Zimmer, einem lauten Bahnabteil oder sonst irgendwo drinnen lesen, hoffe ich, Sie mit diesem Buch auf die Schönheit, auf so manche erstaunliche Kuriosität und besonders auf die wunderbare Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt vor unserer Haustür aufmerksam zu machen und Sie nach draußen zu locken. Sollte ich Sie mit diesen Zeilen neugierig auf eigene Entdeckungen machen können, wäre das für mein Autorenherz die größte Ehre.

Auch wenn Sie Ihre kostbare Zeit am liebsten draußen in der Natur verbringen, möchte ich Ihnen in diesem Vorspann etwas über den Aufbau des Buches erzählen und Ihnen ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie Sie es am effektivsten nutzen können. Es ist auch richtig kurz. Versprochen. Sollten Sie diese »Gebrauchsanweisung« aber lieber überspringen, ist das auch kein Beinbruch.

Über dieses Buch

Dieses Buch will nichts weniger, als Sie für die faszinierende Welt der heimischen Natur begeistern, falls Sie dies nicht ohnehin schon sind. Sie sollen staunen, welche fantastischen Anpassungen die Evolution hervorgebracht hat, wodurch Tiere, Pflanzen und Co. in unserer Landschaft bis heute überleben konnten. Manches werden Sie vielleicht schon wissen, anderes ist hoffentlich neu für Sie.

Doch Heimische Natur entdecken für Dummies ist kein Naturführer im klassischen Sinn. Ich werde Ihnen daher keine Lebewesengruppe im Detail vorstellen. Dafür gibt es die Bestimmungsliteratur, die Sie im gut sortierten Buchhandel bestimmt gleich neben diesem Werk finden. Schlagen Sie zu und decken Sie sich mit diesen Büchern ein – Sie werden es nicht bereuen. Sehr lange habe ich mit mir gerungen, ob ich die wissenschaftlichen Artnamen verwenden soll. Letztlich bin ich aber bei den deutschen Bezeichnungen geblieben. Die mögen manchmal uneindeutig, dafür aber viel leichter lesbar sein, und mein größtes Ziel ist es ja, Sie für die Naturbeobachtung zu begeistern und nicht mit Fachbegriffen zu verschrecken.

Obwohl dies kein Bestimmungsbuch ist, würde ich Sie gerne in die Kunst der Arterkennung einführen und Ihnen Strategien zeigen, wie Sie unbekannte Lebewesen aufspüren, die unglaubliche Fülle systematisieren und sich einige Namen einprägen können. Hoffentlich helfen Ihnen diese Anregungen, möglichst schnell, möglichst viele Arten zu erkennen.

Hauptsächlich möchte ich Ihnen die heimischen Ökosysteme und einige ihrer Bewohner vorstellen. Dabei geht die Reise durch Wälder und Wiesen, führt in Siedlungen und landwirtschaftliche Flächen und bringt Sie zu unseren Küsten und Bergen. Kurzum: Ich möchte Ihnen nichts weniger als die gesamte Bandbreite der heimischen Ökosysteme im Überblick vorstellen. Dabei liegt die Betonung ganz klar auf dem kleinen Wörtchen »Überblick«, denn zu jeder einzelnen Landschaft ließe sich ein eigenes Buch schreiben, das wesentlich dicker als mein bescheidenes Werk wäre.

Sie haben auch keine wissenschaftliche Abhandlung mit Tausenden von Literaturstellen gekauft, sondern eher so eine Art »Best-of-Album« der heimischen Natur. Vielleicht gelingt es mir, Sie mit diesen »Greatest Hits« neugierig darauf zu machen, was die große Band »Nature« im Lauf der letzten paar Milliarden Jahre noch so alles herausgebracht hat.

Konventionen in diesem Buch

Ganz am Anfang möchte ich ein sensibles Thema ansprechen, das mir als Vater von zwei wunderbaren Mädchen sehr am Herzen liegt. Ich hoffe, Sie sehen mir nach, dass ich in diesem Buch nicht gendere. Ich würde gerne klarstellen, dass ich bei der Verwendung der männlichen Form einer Personengruppe immer auch an alle anderen Geschlechter denke. Zusätzlich habe ich versucht, möglichst geschlechtsneutrale Zuschreibungen zu wählen, aber – ich sage es ganz offen – es ist mir nicht durchweg gelungen.

Sollten Sie sich dadurch in irgendeiner Weise diskriminiert fühlen, möchte ich mich aufrichtig entschuldigen. Es liegt mir selbstverständlich fern, Sie aufgrund Ihres Geschlechts oder Ihrer sexuellen Orientierung in irgendeiner Weise auszugrenzen oder zu benachteiligen. Bitte geben Sie dem Buch trotzdem eine Chance.

Damit Sie in dem ziemlich dicken Schmöker die Übersicht behalten, setze ich auf grafische Elemente, um das Schriftbild ein wenig aufzulockern. Bilder illustrieren den Text, Diagramme bündeln Informationen, Aufzählungen und Symbole heben besonders wichtige oder auch ganz abseitige und gerade deshalb spannende Fakten hervor.

An der einen oder anderen Stelle verweise ich mit QR-Codes auch auf externe Seiten im Internet. Alle Links wurden nach bestem Wissen und Gewissen geprüft, doch Sie wissen es ja selbst: Das Internet ist ein hochdynamischer Raum. Sollte deshalb ein Link nicht mehr funktionieren oder einen anderen Inhalt als erwartet zeigen, so bitte ich Sie, dies zu entschuldigen. In einigen Fällen führen Sie die QR-Codes auch zu Filmen, die ich in sozialen Medien gepostet habe. Vielleicht haben Sie Lust, auch dort einmal vorbeizuschauen …

Törichte Annahmen über die Leser

Als ich dem Wiley-Verlag meine Idee vorschlug, ein Buch über die heimische Natur zu schreiben, stellte mir die zuständige Redakteurin folgende ziemlich interessante Frage: »Wer möchte so ein Buch lesen?« So begann ich, mir ein Bild von Ihnen zu machen.

Natürlich sind Sie alles andere als dumm, auch wenn im Titel … für Dummies steht. Im Gegenteil! Ich bin mir sicher, dass Sie ziemlich schlau sind und über eine gute Portion selbstironischen Humor verfügen. Sie schmunzeln gerne über sich selbst und die Welt um Sie herum. Deswegen habe ich versucht, den Text in einer Sprache zu verfassen, für die ich meine Seminarteilnehmenden schimpfen würde, weil sie so gar nicht dem wissenschaftlichen Jargon entspricht. Da Sie aber für den Erwerb des neuen Wissens über die Natur weder in die Schule gehen noch eine universitäre Lehrveranstaltung besuchen, wage ich mich auf das für alle Schreibenden dünne Eis eines »lockeren Schreibstils«. Ob mir das gelungen ist, entscheiden Sie.

Weil Sie nicht nur Humor haben, sondern auch klug sind, wollen Sie die heimische Flora und Fauna erkunden. Wahrscheinlich stehen Sie eher am Anfang einer langen und erfüllten Beobachtungskarriere. Sie wollen die Natur entdecken, wissen aber noch nicht recht wie, weil Ihnen die Erfahrung fehlt. Hier komme dann ich mit meinen grau (und wenig) gewordenen Haaren ins Spiel.

Beim Verfassen des Textes habe ich mir eine supersympathische Gruppe vorgestellt, mit der ich gemeinsam durch die Landschaft streifen darf. Sie sind aber nicht nur eine sympathische, sondern auch eine bunte Truppe. Bestimmt sind unter Ihnen auch erfahrene Naturbeobachtende, die mal schauen wollen, was einer der ihren so verzapft. Herzlich willkommen, hoffentlich entdecken auch die alten Hasen noch etwas Neues in dem Buch.

Vielleicht beschäftigen Sie sich auch schon mit einer Lebewesengruppe, wie zum Beispiel den Pflanzen, und möchten Ihren Horizont erweitern, um beispielsweise Vögel kennenzulernen. Herzlich willkommen, genau so erging es mir selbst.

Manche von Ihnen haben bestimmt auch einen eher ökologischen Zugang zur Natur. Statt sich mit einer einzelnen Gruppe von Arten zu beschäftigen, geht es Ihnen eher um das große Ganze. Sie interessieren sich für das Zusammenwirken verschiedenster Faktoren, das ganzen Landschaften ihren Charakter verleiht. Ganz besonders freuen würde ich mich über junge Menschen, die mehr wissen wollen, als in ihrem Schulbuch steht.

Wer immer Sie sind, herzlich willkommen. Ich freue mich sehr, dass Sie die heimische Natur mit mir gemeinsam entdecken wollen.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Dieses Buch besteht aus vier Teilen mit insgesamt 14 Kapiteln. Anders als bei einem Roman oder vielen anderen Sachbüchern müssen Sie aber nicht ganz vorn beginnen und den Text dann bis zum Ende lesen. Sie können jedes Kapitel für sich betrachten und je nachdem, was Sie im Moment interessiert, dort in die Materie starten.

In diesem Buch steht jedes Kapitel für sich selbst. Wenn Sie sich gerade für Küstenlandschaften interessieren, beginnen Sie am besten mit dem entsprechenden Kapitel 10. Wenn Sie mittendrin doch lieber erst einmal einen Crashkurs Naturkunde machen oder in die Systematik einsteigen wollen, wechseln Sie einfach zu Kapitel 1 beziehungsweise 4. Am Ende würde ich mich natürlich freuen, wenn Sie alle Kapitel gelesen hätten. Die Reihenfolge bleibt aber Ihnen überlassen.

Damit Sie gleich vorab eine Idee bekommen, wo Sie das Buch als Erstes aufschlagen wollen, schicke ich an dieser Stelle einen Überblick über die Inhalte der einzelnen Teile voraus.

Teil I

»Crashkurs Naturkunde« versorgt Sie mit allgemeinen Informationen rund um die Erforschung der Natur. Der Bogen spannt sich dabei von der Entstehung der biologischen Vielfalt zu ihrer systematischen Einteilung. Außerdem finden Sie einen Überblick über unsere typischen Landschaften und Tipps zur Naturbeobachtung an sich.

Teil II

»Heimische Lebensräume« bildet den Kern dieses Buches. Hier möchte ich Ihnen die typischen Landschaftstypen unserer Breiten vorstellen. Picken Sie sich einfach ein Ökosystem heraus, spannend sind aus meiner Sicht alle.

Teil III

»Biologische Vielfalt in Gefahr« soll Sie auf Faktoren aufmerksam machen, die die Vielfalt der heimischen Ökosysteme bedrohen. Als naturverbundene Menschen sind Sie bestimmt schon sehr für dieses Thema sensibilisiert. Oft weiß man aber über die Bedrohungen für den Regenwald oder die Korallenriffe besser Bescheid als über die Herausforderungen vor unserer Haustür. Damit das Kapitel nicht ganz so deprimierend ist, habe ich kleine Mutmacher eingebaut, die zeigen sollen, wie wir den Verlust der biologischen Vielfalt zumindest verlangsamen, vielleicht sogar stoppen könnten.

Teil IV

, der »Top-Ten-Teil«, gibt Ihnen zum Abschluss des Buches noch Tipps, welche Arten Sie wann im Jahr am besten entdecken. Dabei kriegen Sie zu den vier bekannten Jahreszeiten von mir gleich noch sechs weitere geschenkt. Wenn das kein guter Deal ist.

Natürlich hilft Ihnen auch ein Blick ins Inhaltsverzeichnis am Anfang oder in das Stichwortverzeichnis am Ende des Buches, wenn Sie sich in den vielen Seiten dieses Werkes zurechtfinden wollen.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

In der Hoffnung Ihnen, liebe Naturfreunde, das Lesen dieses Buches so abwechslungsreich wie möglich zu machen, habe ich in den Fließtext immer wieder Symbole eingestreut. Dabei begegnen Sie folgenden Elementen immer wieder:

Sehen Sie das Lupensymbol, erwartet Sie die Erklärung eines wichtigen Begriffs aus fachlicher Sicht.

Neben der Glühbirne verstecken sich Tipps und Tricks, die Ihnen die Naturbeobachtung erleichtern, oder Hinweise, wo Sie noch weitere Informationen bekommen könnten.

Oft hilft ein kleines Beispiel, wenn es darum geht, einen allgemeinen Sachverhalt zu verstehen.

Selbstverständlich ist die Naturbeobachtung förderlich für Ihre Gesundheit. Gehen Sie raus. In einigen ganz wenigen Fällen heißt es jedoch aufpassen. Damit Ihnen nichts passiert, habe ich das »Ausrufezeichen« gesetzt. Natürlich unternehmen Sie Ihre Streifzüge immer auf eigene Gefahr. Passen Sie auf sich auf!

Was gibt es Schöneres als ein klein wenig »unnützes Wissen«. Sollte ich Ihnen etwas Abseitiges, manchmal Kurioses oder einfach nur Witziges mitteilen wollen, nutze ich gerne die »Anekdote«.

Mein Bio-Lehrer-Naturell konnte nicht anders. Ab und zu wollte ich Ihnen einfach eine kleine Aufgabe stellen, aber keine Angst, ich kontrolliere und bewerte Ihre Hausaufgaben nicht.

Hier kommen Informationen vor, die wissenschaftliche Verfahren oder die Funktion bestimmter Geräte beschreiben. Das müssen Sie nicht unbedingt wissen, aber vielleicht ist das ja für manche unter Ihnen zumindest »nice to know«.

Ansonsten habe ich mich nach bestem Wissen und Gewissen bemüht, die manchmal komplizierten wissenschaftlichen Zusammenhänge so einfach wie möglich darzustellen, denn dieses Buch richtet sich an die Neulinge in der Naturbeobachtung.

Auch wenn das Buch entspannt lesbar sein soll, sind einige Fachbegriffe und typische Arbeitsweisen notwendig, um den Wissenschaften Ökologie und Systematik gerecht zu werden. Da Sie durch den Kauf dieses Buches gezeigt haben, wie schlau Sie sind und obendrein auch Ihre Freude an der Sache bekundet haben, bin ich zuversichtlich, dass Sie an der einen oder anderen Stelle gerne etwas dazulernen und sich nicht nur unterhalten lassen wollen.

Wie es weitergeht

Nun aber genug der langen Vorrede. Jetzt wird es höchste Zeit, dass Sie sich auf die eigentlichen Inhalte des Buches stürzen. Suchen Sie sich ein Kapitel und lesen Sie los.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Schmökern, den einen oder anderen Aha-Moment bei der Lektüre, aber vor allem anderen wünsche ich Ihnen tolle Naturbeobachtungen und viel Freude beim Entdecken. Schließen möchte ich mit einem leicht abgewandelten Zitat des großen Philosophen Kaiser Franz Beckenbauer, das sich leider nur auf Bairisch schreiben lässt:

»Geht's raus und beobachtet's die Natur.«

Teil I

Crashkurs Naturkunde

IN DIESEM TEIL …

Was versteht man unter Biodiversität und wofür ist sie eigentlich gut?Was sind Arten und wie sind sie entstanden?Wie lässt sich die unglaubliche Vielfalt des Lebendigen ordnen?Welche Lebensräume finden sich in Mitteleuropa und wodurch werden sie geprägt?Wie werde ich zum Naturbeobachter?

Kapitel 1

Biodiversiwas?

IN DIESEM KAPITEL

Die drei Säulen der Biodiversität: genetische Vielfalt, Artenvielfalt und Vielfalt der LebensräumeDie Anwendung verschiedener Artbegriffe im Vergleich: morphologisch, biologisch oder doch ganz anders?Die Evolutionstheorie im Überblick: wie Darwin und Co. die Welt erklärenDie Entwicklung des Lebens: vom unbekannten Start in die Gegenwart

Tatsächlich erinnere ich mich nicht mehr genau, wann die Leidenschaft für die Vielfalt des Lebendigen in mir erwachte. Mehr als ein konkretes Datum ist mir aber ein Gefühl in Erinnerung geblieben. Ein Gefühl aus Kindertagen, als wir Jungs nach der Schule (und den Hausaufgaben!) in ein nahe gelegenes Waldstück rannten und bis zum Sonnenuntergang aus den Augen der Erwachsenen verschwanden. Wir Kinder erlebten unsere Ausflüge in diese Holzplantage als Expeditionen in ein exotisches Land, das von uns entdeckt, erkundet, erforscht werden wollte. Wir glichen eher Abenteurern als echten Forscher, denn uns trieb die Neugier rasch von einem Phänomen zum nächsten. Zu meinem größten Glück ist mir diese Freude bis heute nicht nur erhalten geblieben, sondern ist vielleicht sogar noch größer geworden.

Nach dem Kauf dieses Buches sehen Sie sich bestimmt schon auf der Suche nach allem, was da kreucht und fleucht, mit Kescher, Fernglas oder Lupe durch die Landschaft pirschen. Doch grau ist alle Praxis, wenn Sie Ihre Beobachtungen nicht richtig einordnen können. Deswegen gibt es hier für Sie vorab einen kleinen Crashkurs in Sachen Naturkunde.

Doch keine Angst: Hier folgt weder ein ökologisches noch ein systematisches Biologie-Lehrbuch, sondern eine hoffentlich spannende Zusammenfassung, was genau unter dem sperrigen Begriff Biodiversität zu verstehen ist und wie sich des Lebens wunderbare Fülle ein wenig ordnen lässt, damit uns Naturbeobachtende der Schädel vor all den Lebewesen nicht zu sehr brummt.

Sollten Sie doch lieber gleich auf die Wiese, in den Wald oder sonst wie raus wollen, dann bin ich der Allererste, der dafür Verständnis hat, wenn Sie jetzt gleich zu den Ausrüstungstipps in Kapitel 4 weiterblättern. Heben Sie sich die restlichen Kapitel gern für einen regnerischen Tag auf.

Die drei Säulen der Biodiversität

Laut einer Umfrage des deutschen Bundesamts für Naturschutz wissen viele der befragten Bürger nicht, was sich hinter dem sperrigen Begriff Biodiversität verbirgt. Wüssten Sie es – ohne vorn in diesem Kapitel zu spicken? Wenn Sie jetzt an so etwas wie Artenvielfalt gedacht haben, geht es Ihnen wie vielen Profis (beispielsweise Biologie-Lehrkräften wie mir), die allzu oft Biodiversität mit Artenvielfalt gleichsetzen. Doch diese Fokussierung auf die Vielzahl verschiedener Spezies greift viel zu kurz, denn biologische Vielfalt ist weit mehr als die bloße Summe aller Arten.

Biodiversität umfasst sowohl die genetische Vielfalt der Individuen einer Art als auch die Vielfalt der Arten und die Vielfalt der verschiedenen Ökosysteme, in denen die Lebewesen vorkommen könnten (siehe Abbildung 1.1).

Abbildung 1.1: Die drei Säulen der Biodiversität

Die ungeheure Vielfalt des Lebendigen lässt sich also drei Bereichen zuordnen. Doch was versteht man darunter eigentlich genau?

Genetische Vielfalt: Warum kein Ei dem anderen gleicht

Sind Sie gerade unter Menschen? Dann blicken Sie sich doch einmal verstohlen um. Jede Menge andere Individuen aus der Art Homo sapiens und jede Person um Sie herum ist ein kleines bisschen anders. So wie kein Mensch dem anderen gleicht, unterscheiden sich auch Feuersalamander, Rot-Buchen, Steinpilze und Co. untereinander. Diese verschiedenen Erscheinungsformen innerhalb einer Art bezeichnet man als Variabilität. Sucht man nach der Ursache dieser Unterschiede, muss man tief ins gut geschützte Erbmaterial jedes einzelnen Individuums blicken und findet dort die erste Säule der Biodiversität: die genetische Vielfalt.

Genetische Vielfalt bezieht sich auf die Vielfalt der Erbanlagen (= Gene) innerhalb der Individuen einer Art oder in einem Ökosystem. Sie ist wichtig für die Anpassungsfähigkeit und die langfristige Überlebensfähigkeit von Arten und Ökosystemen.

Eine hohe genetische Vielfalt erhöht die Chance, dass bestimmte Gene in einer Population vorhanden sind, die diese vor möglichen Umweltbedrohungen in der Zukunft schützen können.

Die Individuen einer Art, die in einem bestimmten Gebiet zur gleichen Zeit vorkommen, bezeichnet man als Population.

Vielleicht hilft Ihnen folgendes Beispiel, um den Wert der genetischen Vielfalt besser einschätzen zu können.

Haben Sie schon einmal einen Feuersalamander gesehen? Die Chancen stehen bei uns in Deutschland gar nicht schlecht, denn ein Großteil aller Feuersalamander weltweit lebt in unseren Laubwäldern. Laut der Roten Liste für Amphibien ist Deutschland somit »in hohem Maße verantwortlich« für den Erhalt der Art.

Doch was bedroht die putzigen Amphibien eigentlich? Im dunklen Mittelalter rottete ein Aberglaube die Tiere fast aus. Wegen ihrer gelb-schwarzen Färbung glaubten Menschen, die Amphibien hätten Macht über das Feuer, und warfen sie deshalb bei Bränden massenweise in die Flammen. Im 20. Jahrhundert machte der Lebensraumverlust durch »aufgeräumte« Wälder und kanalisierte Laichgewässer den Tieren zu schaffen und heute bedroht die Lurche eine Pandemie.

Mit Terrarientieren aus Asien wurde der Chytridpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) eingeschleppt. Aufgrund des zungenbrecherischen Namensungetüms und seiner katastrophalen Wirkung auf die Lurche setzte sich für diesen Pilz der zynische Spitzname »Salamanderfresser« durch, weil er die empfindliche Haut der Amphibien so stark schädigt, dass 90 Prozent aller Feuersalamander nach einer Infektion sterben. Seit 2015 breitet sich der Pilz in Deutschland aus und hinterlässt in den betroffenen Gebieten eine katastrophale Spur der Verwüstung. Forschende gehen davon aus, dass sich die verheerende Seuche in den nächsten Jahren weiter ausbreiten und einen Großteil der Salamander dahinraffen wird. Das ist nicht nur sehr traurig für die Tiere, sondern auch für uns Menschen, denn die Begegnung mit diesen schönen Tieren ist ein beeindruckendes Erlebnis. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer in der Feuersalamander-Pandemie und diese Hoffnung liegt in der genetischen Vielfalt der Tiere.

Feuersalamander unterscheiden sich nicht nur äußerlich in ihrer schwarz-gelben Musterung (siehe Abbildung 1.2), sondern auch in ihren inneren Werten. Einige Tiere überleben die »Salamanderpest«, weil sie zufälligerweise Gene in sich tragen, die sie resistent gegen eine Bsal-Infektion machen. Diese wenigen Feuersalamander sind in Gebieten mit dem Salamanderfresser-Pilz die Gewinner in der großen Darwin-Lotterie namens »natürliche Auslese« und bilden hoffentlich den Grundstock für eine neue, in Zukunft insgesamt resistente Population.

Abbildung 1.2: Kein Feuersalamander gleicht dem anderen.

Für alle, die mehr über die Lebensweise der Feuersalamander erfahren wollen, habe ich mich im Wald auf die Suche nach Lurchi und seinen Freunden gemacht. Herausgekommen ist ein Film, der sich hinter dem QR-Code versteckt (https://www.youtube.com/watch?v=7HRaxzkjpGY).

Auch wenn die Erholung der Bestände Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte dauern wird, ist sie dennoch möglich und sogar wahrscheinlich. Die Voraussetzung dafür war eine große Ausgangspopulation an Feuersalamandern, von denen einige wenige resistent sind. Je mehr Individuen vorhanden sind, desto größer ist die Chance, dass eines davon in einer sich ändernden Umwelt jene Gene in sich trägt, die der Art das Überleben sichern. Deswegen kommt es tatsächlich auf jedes einzelne Individuum aller Arten an, denn in ihm oder ihr schlummert vielleicht ein wertvoller genetischer Schatz an biologischer Vielfalt, den es zu erhalten gilt, um den noch unbekannten Herausforderungen der Zukunft begegnen zu können.

Artenvielfalt: Des Lebens wunderbare Fülle

Haben Sie Lust auf eine illustre Teegesellschaft, die so natürlich nur in unserer Fantasie stattfinden kann? Geladen wären die größten Naturforscher ihrer Zeit und wir dürfen Mäuschen spielen. Am Kopf der Tafel hält Alexander von Humboldt als schillernder Medienstar Hof. Zu seiner Rechten zählt Carl von Linné, der als schwedischer Bauernjunge auszog, die gesamte damals bekannte Natur zu beschreiben, gedankenverloren die Staubblätter in einer exotischen Blüte des Tischgedecks. Am hintersten Ende des Tischs verkriecht sich der schüchterne Charles Darwin, der zeit seines Lebens solche gesellschaftlichen Anlässe mied, wo immer er nur konnte.

Doch so unterschiedlich die Persönlichkeiten in unserem virtuellen Kaffeekränzchen auch gewesen sein mögen, den illustren Herren wäre der Gesprächsstoff sicher nicht ausgegangen. Denn sie alle teilten eine große Leidenschaft: die Freude an der Artenvielfalt. Und mindestens das haben Sie und ich mit diesen großen Denkern gemeinsam.

Aus der Art geschlagen: Was ist eine Art?

Im Sommer 2017 hatte ich in der beschaulichen schwedischen Universitätsstadt Uppsala ein ganz besonderes Naturbeobachtererlebnis, das weder im Wald noch auf der Wiese, sondern in einem kleinen Haus stattfand. Voller Ehrfurcht schlich ich durch die für die Öffentlichkeit zugelassene Wohnung des schwedischen Naturforschers Carl von Linné (1707–1787), in der er die Biologie vor beinahe 300 Jahren als Wissenschaft neu erfand.

Abbildung 1.3: Der schwedische Naturforscher Carl von Linné (1707–1787)

(© Juulijs/stock.adobe.com)

Der besessene Naturforscher und manische Sammler wollte in seinem kleinen Refugium in der schwedischen Provinz nichts weniger als alle, ja ganz genau, ALLE, bekannten Lebewesen beschreiben, benennen und systematisch ordnen. Dieses Vorhaben mag Normalsterblichen mehr als größenwahnsinnig erscheinen, dem akribischen Arbeiter und detailversessenen Beobachter Linné ist es für zig Tausende Arten tatsächlich gelungen. Damit wurde er zu einem ganz großen, für Naturfreunde wie mich vielleicht dem größten Biologen aller Zeiten. Er prägte seine Wissenschaft, die sogenannte Taxonomie, wie Charles Darwin die Evolution oder Gregor Mendel die Genetik. An Linnés Art, die Lebewesen zu benennen, die binäre Nomenklatur, halten sich seitdem alle. Bis heute!

Nach der binären Nomenklatur werden die wissenschaftlichen Namen aller Lebewesen aus zwei Wörtern gebildet. Das erste gibt die Gattung an, zu der die Spezies gehört (siehe Kapitel 2) und das zweite legt die genaue Art fest. Deshalb wird dieses zweite Wort auch oft als Artepitheton bezeichnet.

Ein Beispiel dazu: Die wissenschaftliche Bezeichnung für unsere eigene Art ist Homo sapiens. Das erste Wort »Homo« gibt dabei die Gattung an. Heute existiert nur noch eine einzige Art in dieser Gattung, doch das war nicht immer so. Vor uns gab es noch weitere Menschenarten, wie zum Beispiel den Homo habilis (siehe Abbildung 1.4), das heißt, die Gattung Mensch (»Homo«) kann mehrere Arten (»sapiens«, »habilis« …) enthalten. Was für den Menschen gilt, lässt sich genauso auf die Rot-Buche, den Braunbrustigel, die Stinkmorchel oder alle anderen Arten übertragen.

Abbildung 1.4: Zwei Menschenarten im Vergleich: Homo habilis links und Homo sapiens rechts

(© Elenarts/stock.adobe.com)

Doch was genau ist eine Art? Wo verläuft die manchmal feine, oft kaum sichtbare und nicht selten auch höchst umstrittene Grenze zwischen den Spezies, wenn doch ohnehin kein Individuum dem anderen gleicht?

Bis heute ist sich die Wissenschaft nicht ganz einig, wie die Arten voneinander abgegrenzt werden sollten. Linné selbst unterschied die Arten nach ihrem Aussehen und – bei Tieren – ihren Verhaltensweisen. Er prägte damit den morphologischen Artbegriff.

Nach dem morphologischen Artbegriff bilden alle Lebewesen eine Art, die sich in den meisten Körperbaumerkmalen oder Verhaltensweisen gleichen und dadurch von anderen Lebewesen unterscheiden. Auf diese Weise abgegrenzte Arten bezeichnet man als Morphospezies.

Arten nach ihrem Aussehen einzuteilen, ist für uns Naturbeobachtende die praktikabelste Methode, die Spezies zu unterscheiden. Letztlich beruht die gesamte Bestimmungsliteratur auf diesem Artkonzept, das sich auf Merkmale und Verhaltensweisen zur Abgrenzung beruft.

Doch so wunderbar handlich der morphologische Artbegriff für uns Feld-Wald-und-Wiesen-Biologen erscheint, bringen seine vielen Grauzonen die nach Exaktheit strebende Wissenschaftscommunity an den Rand der Verzweiflung und darüber hinaus.

Zum einen gleicht bekanntlich kein Individuum dem anderen. Die genetische Vielfalt innerhalb der Arten erzeugt eine gewisse Variabilität der Merkmale im Erscheinungsbild – von den Profis als Phänotyp bezeichnet. Vielleicht haben Sie sich in einem Bestimmungsbuch ja auch schon über so präzise Fragen geärgert wie: »Ist die Struktur 6–9 mm oder doch 8–12 mm lang?« Dieses Beispiel zeigt, wie unscharf und in manchen Augen auch willkürlich die Abgrenzung der Arten nach morphologischen Gesichtspunkten verläuft oder zumindest verlaufen kann.

Darüber hinaus ist es in vielen Fällen sogar so, dass sich die Lebewesen einer Morphospezies zum Teil ganz beträchtlich unterscheiden, weil es beispielsweise große Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt und junge Vertreter dieser Art ganz anders aussehen als ausgewachsene Formen. Hand aufs Herz: Wer von Ihnen würde männliche und weibliche Stockenten (siehe Abbildung 1.5) nach morphologischen Kriterien guten Gewissens der gleichen Art zuordnen? Wohl niemand.

Versuchen Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang Tiere zu entdecken, bei denen sich Männchen und Weibchen unterscheiden. Machen Sie ein Bild und sammeln Sie diese Unterschiede. Ein kleiner Tipp zum Schluss: An Gewässern werden Sie besonders leicht fündig.

Abbildung 1.5: Geschlechtsdimorphismus bei Stockenten

(© rck/stock.adobe.com)

Noch beeindruckender werden die Unterschiede, wenn Sie verschiedene Entwicklungsstadien ein und desselben Individuums betrachten. Würde ein außerirdischer Biologe auf Stippvisite bei uns die Raupe, Puppe oder den erwachsenen Schmetterling des Schwalbenschwanzes (siehe Abbildung 1.6) nach dem morphologischen Artbegriff derselben Spezies »Papilio machaon« zuordnen? Eher unwahrscheinlich und dass, obwohl es sich ja sogar um ein und dasselbe Tier handelt.

Abbildung 1.6: Entwicklungsstadien des Schwalbenschwanzes

(© Marina Gorskaya / stock.adobe.com)

Versuchen Sie die unterschiedlichen Entwicklungsstadien eines Tieres aufzuspüren und zu verfolgen. Dazu kann es sich zum Beispiel lohnen, dass Sie einzelne Schmetterlingsraupen bei sich zu Hause halten, bis sie sich verpuppen. Selbstverständlich sollten Sie die geschlüpften Tiere danach wieder freilassen.

Doch wir brauchen gar nicht auf die Besucher aus dem All zu warten, denn auch hier auf der Erde wird heftig um die Definition der Arten gerungen. Der aus Deutschland stammende amerikanische Biologe Ernst Mayr (1904–2005) war so unzufrieden mit all diesen oben angeführten Unzulänglichkeiten des morphologischen Artbegriffs, dass er kurzerhand eine neue Definition vorschlug. Seiner Meinung nach sollte der sogenannte biologische oder populationsgenetische Artbegriff die nur auf Merkmale ausgerichtete Abgrenzung der Arten ablösen.

Nach dem biologischen Artbegriff gehören alle Individuen einer Gruppe dann zur gleichen Art, wenn sie sich unter natürlichen Bedingungen fortpflanzen und so fruchtbare Nachkommen erzeugen können.

Wenn Arten nicht mehr über ihr Aussehen, sondern als Fortpflanzungsgemeinschaft definiert werden, spielen weder Merkmale noch Verhaltensweisen eines Tieres eine Rolle. Somit wäre das Problem des unterschiedlichen Aussehens von Männchen, Weibchen oder einzelnen Entwicklungsstadien elegant vom Tisch gewischt. Doch diese scheinbar perfekte Lösung des Artproblems wurde von der wissenschaftlichen Gemeinde mehr als kritisch beäugt, denn Forschende haben an kaum etwas mehr Freude, als scheinbar allgemeingültige Definitionen zu zerpflücken. Die Suche nach Ausnahmen von der Regel in der Vielzahl an Lebewesen begann. Überlegen Sie in folgendem Beispiel ruhig mit, ob für Sie die angeführten Arten derselben biologischen Art angehören oder nicht.

Pferde und Esel zeugen miteinander Maultiere oder Mulis (siehe Abbildung 1.7). Sie pflanzen sich also untereinander fort. Gehören Pferd und Esel dann zur gleichen Art?

Bevor ich jetzt den lauten Aufschrei aller Pferdefans bis zu meinem Schreibtisch höre, kann ich hier Entwarnung geben: Nein, Pferd und Esel gehören auch nach dem biologischen Artbegriff zu zwei verschiedenen Arten, obwohl sie miteinander Nachkommen erzeugen. Die Erklärung steckt in der Definition: Die Nachkommen einer Paarung müssen »fruchtbar« sein, das heißt sich auch untereinander fortpflanzen können. Da dies bis auf sehr wenige Ausnahmen weder Maultiere noch Mulis können, bleiben Pferd und Esel weiterhin getrennte Arten. Ich hoffe, alle Reitsportfans atmen jetzt auf.

Abbildung 1.7: Mulis entstehen aus einer Kreuzung aus Pferd und Esel.

(© bernd.alter/stock.adobe.com)

Der erste Angriff auf den biologischen Artbegriff konnte also lächelnd abgewehrt werden. Doch die Suche nach Ausnahmen von der Regel war damit noch lange nicht zu Ende. Gegner des biologischen Artbegriffs entdeckten Großkatzen für sich.

Von den Maultieren haben Sie bestimmt schon einmal gehört, aber kennen Sie auch Tiglons oder Liger? Diese wunderschönen Katzen entstehen aus der Kreuzung eines Tigers mit einem Löwen. So erklärt sich auch ihr Name aus den englischen Begriffen »Tiger« und »Lion«. Furchtbar putzig, wenn auch nur bedingt für das heimische Sofa geeignet (siehe Abbildung 1.8).

Abbildung 1.8: