Hendriksen und der Tote aus der Elbe: Der zweite Fall - Ole Hansen - E-Book
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Hendriksen und der Tote aus der Elbe: Der zweite Fall E-Book

Ole Hansen

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Beschreibung

Wenn die Polizei sich irrt … Der fesselnde Kriminalroman »Hendriksen und der Tote aus der Elbe« von Ole Hansen jetzt als eBook bei dotbooks. Eine dramatische Explosion auf einem alten Bergungsschiff erschüttert Hamburg: Die Besatzung der Elbe 4 hatte keine Chance, nur ein Crew-Mitglied entkam mit knapper Not dem Tod im Feuer. Ein tragisches Unglück … oder skrupelloser Versicherungsbetrug? Die Polizei präsentiert schnell einen Hauptverdächtigen: Onno Stöver, den Chef des bankrotten Schifffahrtsunternehmens. Verzweifelt wendet dieser sich an seinen alten Freund Marten Hendriksen. Der Privatdetektiv ermittelt auf Hochtouren, denn eigentlich hat er mit einem verzwickten Juwelenraub bereits alle Hände voll zu tun. Doch als er auf einen weiteren Toten stößt, ahnt Hendriksen, dass es einen dunklen Zusammenhang zwischen Hamburgs jüngsten Kriminalfällen geben muss … Nach der Bestseller-Reihe um Jeremias Voss, den berühmtesten Privatdetektiv der Hansestadt, ermittelt in Ole Hansens brandneuer Krimi-Reihe nun der ehemalige Pathologe Marten Hendriksen – und der tritt als Quereinsteiger selbstbewusst in große Fußstapfen! Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Hendriksen und der Tote aus der Elbe« ist der zweite Band der Hendriksen-Krimireihe von Ole Hansen, dem Autor der Bestseller-Krimireihe um Privatdetektiv Jeremias Voss. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

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Über dieses Buch:

Eine dramatische Explosion auf einem alten Bergungsschiff erschüttert Hamburg: Die Besatzung der Elbe 4 hatte keine Chance, nur ein Crew-Mitglied entkam mit knapper Not dem Tod im Feuer. Ein tragisches Unglück … oder skrupelloser Versicherungsbetrug? Die Polizei präsentiert schnell einen Hauptverdächtigen: Onno Stöver, den Chef des bankrotten Schifffahrtsunternehmens. Verzweifelt wendet dieser sich an seinen alten Freund Marten Hendriksen. Der Privatdetektiv ermittelt auf Hochtouren, denn eigentlich hat er mit einem verzwickten Juwelenraub bereits alle Hände voll zu tun. Doch als er auf einen weiteren Toten stößt, ahnt Hendriksen, dass es einen dunklen Zusammenhang zwischen Hamburgs jüngsten Kriminalfällen geben muss …

Nach der Bestseller-Reihe um Jeremias Voss, den berühmtesten Privatdetektiv der Hansestadt, ermittelt in Ole Hansens brandneuer Krimi-Reihe nun der ehemalige Pathologe Marten Hendriksen – und der tritt als Quereinsteiger selbstbewusst in große Fußstapfen!

Über den Autor:

Ole Hansen, geboren in Wedel, ist das Pseudonym des Autors Dr. Dr. Herbert W. Rhein. Er trat nach einer Ausbildung zum Feinmechaniker in die Bundeswehr ein. Dort diente er 30 Jahre als Luftwaffenoffizier und arbeitete unter anderem als Lehrer und Vertreter des Verteidigungsministers in den USA. Neben seiner Tätigkeit als Soldat studierte er Chinesisch, Arabisch und das Schreiben. Nachdem er aus dem aktiven Dienst als Oberstleutnant ausschied, widmete er sich ganz seiner Tätigkeit als Autor. Dabei faszinierte ihn vor allem die Forensik – ein Themengebiet, in dem er durch intensive Studien zum ausgewiesenen Experten wurde.

Heute wohnt der Autor in Oldenburg an der Ostsee.

Eine Übersicht über weitere Romane des Autors bei dotbooks finden Sie am Ende dieses eBooks.

Der Autor im Internet: www.herbert-rhein-bestseller.de

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Originalausgabe März 2019

Copyright © der Originalausgabe 2019 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Redaktion: Ralf Reiter

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Ruzlan Gusov, sweasy

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (aks)

ISBN 978-3-96148-829-2

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Ole Hansen

Hendriksen und der Tote aus der Elbe

Der zweite Fall

dotbooks.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Lesetipps

Kapitel 1

Pünktlich mit Beginn der Ebbe legte die Elbe 5 von ihrem Liegeplatz am Grasbrookhafen ab. Sie war ein alter Schlepper, der nur noch für Materialtransporte auf der Elbe und für leichte Bergungsarbeiten im Küstenbereich eingesetzt wurde, und gehörte der Bergungsfirma Otto Stöver & Sohn mit Sitz am Dalmannkai in Hamburg.

Das Wetter war schön, und die Fahrt elbabwärts hätte wie eine Urlaubsreise sein können, wenn nicht ein scharfer Nordwestwind geblasen hätte. So war das Wasser kabbelig, und die Gischt der gegen den Bug des Schleppers schlagenden Wellen spritzte bis an die Scheiben des Führerhauses. Im Freien konnte man sich nur im Windschatten aufhalten. Hier stand Sepp Brandl, den Kragen seiner Wetterjacke hochgeschlagen. Er war der Dauerraucher der Crew. Seine Shagpfeife ging so gut wie nie aus, und da er ein fürchterliches Kraut rauchte, hatte die restliche Mannschaft ihn der Kombüse verwiesen.

Zur Besatzung gehörten drei Mann. Sven Ohlsen, ein Schwede, war der Steuermann und Schiffsingenieur, Ulf Matthiensen war der Maschinist und gleichzeitig Mädchen für alles an Bord, und Heino Vorsorge war Matrose und Koch. Die anderen Männer an Bord – Sepp Brandl, Erwin Kempers und Tim Friesland – waren Passagiere. Sie gehörten zur Besatzung der Elbe 4, einem Bergungsschiff, das in der Elbe bei der Insel Pagensand ein auf Grund gelaufenes und leckgeschlagenes Küstenmotorschiff bergen sollte. Sie waren vor einer Woche nach Hamburg gekommen, um einen Generator zu beschaffen und den auf dem Bergungsschiff ausgefallenen zu ersetzen. Ohne ihn konnte das Küstenmotorschiff nicht wieder flott gemacht werden.

Kurze Zeit, nachdem sie den Hafen verlassen hatten, stampfte der Schlepper an den St.-Pauli-Landungsbrücken vorbei. Die aus Pontons bestehenden Anleger waren durch neun Brücken mit dem Land verbunden. Früher waren von hier die Passagierdampfer in alle Welt gefahren, heute war es die Heimat von Barkassen. Auch der Windjammer Rickmer Rickmers und der ehemalige Schüttgutfrachter Cap San Diego haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Die Fahrt ging vorbei an dem an Steuerbord liegenden Süllberg bei Blankenese, dem einstigen Seeräubernest vor den Toren der Hansestadt.

Als sie die Schiffsbegrüßungsanlage in Wedel-Schulau an Steuerbord passierten, wurde gerade die Christophe Colon mit der französischen Nationalhymne verabschiedet. Über Lautsprecher wurden die Schaulustigen darüber informiert, dass der Containerfrachter 365 Meter lang und über 51 Meter breit war und 13.800 Container laden konnte. Zurzeit hatte er jedoch nur viertausend an Bord, da er sonst wegen seines Tiefgangs den Hamburger Hafen nicht hätte anlaufen können. Die restliche Fracht sollte er in Rotterdam an Bord nehmen.

Pünktlich um sechs Uhr dreißig drehte die Elbe 5 gegenüber von Stadersand bei und legte an der Backbordseite der Elbe 4 an. Sie wurden vom Kapitän des Bergungsschiffes, Jens Brookmann, freudig begrüßt. Er war froh, dass der Ersatzgenerator endlich angekommen war und die Besatzung mit der Bergung des Küstenmotorschiffes fortfahren konnte. Die Zeit drängte, denn jeder Tag, der erfolglos verging, kostete das Bergungsunternehmen eine Menge Geld.

Während die Besatzung der Elbe 4 auf das Ersatzteil wartete, waren der Kapitän und Seemann Tim Wedeking auf dem Bergungsschiff geblieben. Tagsüber hatten sie sich die Wache geteilt. Während einer auf dem Schiff blieb, konnte der andere mit dem Schlauchboot der Elbe 4 auf der Schwinge, einem der vielen Nebenflüsse der Elbe, nach Stade fahren. Das Schlauchboot lag jetzt vertäut an der Backbordseite des Bergungsschiffes. Sobald der Generator an Bord der Elbe 4 gehievt worden war, stieg Tim Wedeking ins Schlauchboot und nahm Kurs auf das im Schlick feststeckende Küstenmotorschiff, um dort irgendetwas vorzubereiten. Die Elbe 5 legte wieder ab und fuhr Richtung Hamburg.

»Ick hol uns mol een Bier«, sagte Sepp Brandl, der Niederbayer an Bord, und ging unter Deck.

Sekunden später zerriss eine Explosion die Elbe 4. Eine Stichflamme schoss meterhoch in den Himmel. Die Detonation war so gewaltig, dass sie das gesamte Deckhaus aus den Schweißnähten riss und in die Luft schleuderte. Der Rumpf war in mehrere Teile zerrissen. Das trübe Elbwasser überspülte die Reste der Elbe 4 in wenigen Minuten. Von den Menschen an Bord wurden später nur Einzelteile aus dem Wasser geborgen.

Der Kapitän der Elbe 5 wendete sofort und war wenige Minuten später am Ort der Tragödie, doch helfen konnte er nicht mehr.

Auch auf seinem Schlepper hatte die Druckwelle alles, was nicht befestigt war, über Bord gerissen. Zum Glück befanden sich zum Zeitpunkt der Explosion keine Besatzungsmitglieder auf dem Deck.

Der einzige Überlebende der Elbe 4 war Tim Wedeking. Hätte er sich nicht geistesgegenwärtig ins Wasser geworfen, wäre er wohl auch ums Leben gekommen, denn das Schlauchboot fanden Rettungsmannschaften einige hundert Meter entfernt zerfetzt auf Pagensand. Er selbst konnte sich schwerverletzt schwimmend auf die Insel retten.

Drei Tage später erschien ein mittelgroßer, kräftig gebauter Mann in der Hamburger Agentur für Vertrauliche Ermittlungen. Dörte, die Sekretärin, schätzte ihn auf Mitte bis Ende dreißig. Er trug Designer-Jeans und Jacke. Sein Gesicht war mit Bartstoppeln übersät, und um die Augen hatte er dunkle Ringe. Insgesamt machte er einen müden und abgespannten Eindruck.

»Guten Morgen, mein Name ist Onno Stöver. Ich möchte Herrn Dr. Hendriksen sprechen«, sagte er so bestimmend, dass Dörte zum Telefon griff.

»Marten, hier ist ein Herr Onno Stöver, der dich unbedingt sprechen möchte. Er hat allerdings keinen Termin.«

»Wie heißt er? Was will er?«, fragte Hendriksen ungehalten. Er hatte kaum hingehört, denn er war in einen Artikel der Fachzeitschrift für Rechtsmediziner vertieft.

Der Besucher kannte offenbar die Agentur, denn er ging zielstrebig auf Hendriksens Büro zu und öffnete ohne anzuklopfen die Tür. Bevor er eintrat, wandte er sich an Dörte. »Ich sag es ihm selber.«

»Aber …«

Dörte brach ab, denn der Besucher war schon in Hendriksens Büro verschwunden und hatte die Tür hinter sich geschlossen.

Hendriksen wollte ärgerlich auffahren, doch als er aufsah, wandelte sich seine Stimmung schlagartig.

»Du!«

»Moin, Marten, kennst du meinen Namen nicht mehr? Einen schönen Freund habe ich.«

»Mensch, Onno! Entschuldige, ich habe Dörte nur mit halbem Ohr zugehört. War in einen Artikel über die Wichtigkeit von Insekten bei Leichenfunden vertieft. Was treibt dich her? Du siehst ja aus, als hättest du mehrere Nächte hintereinander durchgesumpft.«

Hendriksen war um den Schreibtisch herumgekommen und schüttelte seinem Freund die Hand. Sie kannten sich seit der Universität. Zusammen hatten sie an einem Lehrgang für Freeclimber teilgenommen und ihre Begeisterung für diesen Sport entdeckt. So manche Steilwand hatten sie seitdem erklommen. Aber seit Onno die Bergungsfirma von seinem Vater übernommen hatte, gehörten solche gefährlichen Unternehmungen der Vergangenheit an.

»Du kommst der Sache sehr nahe, nur ich habe nicht gesumpft, sondern mich um die verdammte Tragödie auf der Elbe gekümmert. Ich kann dir sagen, es ist schon ein Scheißspiel, wenn du den Familien erklären musst, dass sie keinen Ernährer mehr haben. Diese Aufgabe wünsche ich meinem schlimmsten Feind nicht.«

»Entschuldige meine flapsige Bemerkung. Sie war wirklich nicht angebracht«, antwortete Hendriksen reumütig. »Komm, setz dich. Möchtest du einen Kaffee?«

»Sehr gerne, möglichst stark und schwarz. Ich kann ein Aufputschmittel gebrauchen.«

Hendriksen öffnete die Tür zum Empfangsbüro. »Dörte, wärst du so lieb und brühst einen extra starken Kaffee für unseren Gast auf und für mich einen Pfefferminztee?«

»Kommt sofort.«

Wenig später erschien sie mit einem Tablett, auf dem zwei dampfende Becher und ein Milchkännchen standen. Sie stellte den Kaffee vor Onno Stöver hin.

»Der Kaffee ist sehr stark. Ich habe Ihnen deshalb etwas Sahne mitgebracht.«

Onno nippte vorsichtig an dem heißen Kaffee. »Sehr gut, genau das, was ich jetzt brauche. Haben Sie vielen Dank.«

Dörte reichte Hendriksen den Becher mit seinem Lieblingsgetränk und ging wieder.

Onno nahm einen Schluck, schloss die Augen, streckte seine Beine aus und sagte nach ein paar Sekunden des Schweigens: »Das tut gut. Ob du es glaubst oder nicht, dies sind die ersten Augenblicke seit der Katastrophe, in denen ich zur Ruhe komme.«

»Entspann dich. Wir haben Zeit. Ich möchte dir ganz persönlich mein Mitgefühl ausdrücken. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, sage es.«

»Danke, Marten. Dein Mitgefühl hast du mir ja schon in deiner E-Mail ausgesprochen. Ich habe mich sehr über deine aufbauenden Worte gefreut.« Onno machte eine Pause, bevor er weitersprach. »Ich bin tatsächlich gekommen, um deine so großzügig angebotene Hilfe anzunehmen.«

»Lass den Quatsch. Wozu sind Freunde denn da? Also, sag mir, wie ich dir helfen kann.«

»Gleich.« Onno griff in die Tasche, zog sein Smartphone heraus und schaltete es aus. »So, jetzt können wir nicht mehr gestört werden. So nützlich diese Dinger auch sind, sie können auch zur Qual werden. Ich bin nicht gekommen, um dir die Ohren vollzujammern, sondern ich möchte dich als vertraulichen Ermittler engagieren.«

»Okay, was soll ich tun?«

»Ich möchte, dass du die Schiffskatastrophe untersuchst und die Ursache findest, die zum Tod von vier Menschen geführt hat.«

Hendriksen schwieg einige Augenblicke nachdenklich. »Macht das nicht schon die Wasserschutzpolizei, die Kriminalpolizei und wer sonst noch alles dafür zuständig ist?«

»Eben, Marten, das ist genau der Punkt, der mir Sorgen bereitet. Es sind zu viele Köche, die in dem Brei herumrühren, und ich befürchte, dass sich die Untersuchung durch Kompetenzgerangel unnötig in die Länge zieht. Ich fühle mich jedoch den Familien der Opfer verpflichtet, ihnen so schnell wie möglich Klarheit über die Ursachen, die zum Tod ihrer Angehörigen führten, zu verschaffen. Außerdem brauche ich auch Klarheit für die Versicherung. Die werden jede Zahlung verweigern, solange auch nur das kleinste Fragezeichen irgendwo auftauchen könnte. Solange die Versicherung nicht zahlt, habe ich keine Mittel, um den Verlust wenigstens finanziell etwas abzufedern.«

»Verstehe, Onno. Erhoffe dir aber von mir keine Wunder. Die Aufgabe, die du mir stellst, ist gewaltig.«

»Ich weiß, Marten, ich weiß, aber ich kenne niemand anderen als dich, der sie lösen könnte.«

»Danke für die Lorbeeren. Dann wollen wir mal ans Eingemachte gehen. Ich bin mit dem Fall nur aus dem Fernsehen und der Zeitung vertraut.«

»Damit weißt du fast genauso viel wie ich.«

»Weiß man schon, wodurch es zur Explosion gekommen ist?«

»Die Wasserschutzpolizei ist der Überzeugung, dass es eine Gasexplosion war. Um solche Gewalt zu entfachen, hätte es sonst zig Kilogramm Sprengstoff bedurft, und das wäre der Besatzung aufgefallen. Doch wodurch es wirklich zu dieser Detonation gekommen ist, kann bis jetzt keiner mit Sicherheit sagen.«

»Was ist deine Meinung?«

»Im Grunde bin ich genauso hilflos wie die Polizei. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Schließlich haben wir an Bord eine Menge Sauerstoffflaschen für die Taucher, Gasflaschen für den Betrieb der Küche und anderer Geräte. Öle, Treibstoffe, Farben, Fette und so weiter. Es wäre möglich, dass irgendein Putzlappen durch Unachtsamkeit Feuer gefangen und dadurch die Katastrophe ausgelöst hat.«

»Erscheint mir unwahrscheinlich«, sagte Hendriksen mit einem bedenklichen Kopfschütteln.

»Alles ist unwahrscheinlich, und doch ist es passiert.«

»Was sagt denn der Mann, der überlebt hat?«

»Du meinst Tim Wedeking? Der sagt nichts. Der steht noch unter Schock. Außerdem ist er schwer verletzt und nicht vernehmungsfähig. Die Ärzte haben ihn ruhiggestellt.«

»Ist doch eigenartig, dass er ausgerechnet zum Zeitpunkt der Explosion nicht an Bord war.«

»Ja und nein. Sicher gibt es einen plausiblen Grund, warum er mit dem Schlauchboot unterwegs war. Solange er keine Aussage machen kann, hat es keinen Sinn, über sein Handeln zu spekulieren.«

Hendriksen dachte eine Weile nach. Schließlich sagte er: »Du hast natürlich recht. Was für ein Mensch ist er denn?«

»Wie Nordfriesen so sind. Schweigsam und zuverlässig. Ich habe ihn nur so erlebt.«

»Mit anderen Worten, du hältst ihn für vertrauenswürdig.«

»Unbedingt. Allein die Vorstellung, er könnte etwas mit der Explosion zu tun haben, bei der seine Kameraden, mit denen er jahrelang zusammengearbeitet hat, ums Leben gekommen sind, ist absurd.«

Beide diskutierten noch eine Weile über die Tragödie, ohne aber der Ursache nur einen Millimeter näher zu kommen.

Zwei Stunden später brach Onno Stöver auf.

Kapitel 2

Marten Hendriksen stieg fröhlich, eine Jazz Tune vor sich hin pfeifend, auf sein Biki, ein Mountainbike, das ihn über fünftausend Euro gekostet hatte und das er deshalb wie seinen Augapfel hütete und überall hin mitnahm.

Der Telefonanruf, den er gerade erhalten hatte, war Ursache für seine gute Stimmung. Vor seiner Agentur für Vertrauliche Ermittlungen stieg er ab, löste drei Flügelmuttern, klappte das Rad zusammen und ging die fünf Stufen zur Agentur hoch. Biki trug er in der Hand.

Die Agentur lag in einer Jugendstilvilla am Mittelweg 85 in Hamburg-Rotherbaum. Er betrat das Foyer, von dem eine Treppe in die Tiefgarage, eine Treppe in die Wohnung im ersten Stock und eine Tür in Dörte Hausers Büro abgingen. In der Wohnung im ersten Stock wohnte Lizzi, seine Assistentin.

»Einen fröhlichen guten Morgen«, begrüßte er Dörte und einen kleinen rundlichen Mann, der auf einem der Stühle im Wartebereich Platz genommen hatte.

»Guten Morgen, Marten«, antwortete Dörte und deutete auf den Herrn. »Das ist Herr Hansen vom Hamburger Tageblatt.«

Hendriksen sah seine Bürofachkraft fragend an. »Habe ich etwas verschwitzt? Habe ich einen Termin mit Herrn Hansen?«

»Nein, haben Sie nicht«, antwortete Hansen, bevor Dörte etwas sagen konnte. »Ich war gerade in der Gegend und dachte, ich nutze mal die Gelegenheit, um mit Ihnen zu sprechen. Ich hoffe, Sie haben etwas Zeit für mich.«

»Hab ich die?« Die Frage galt Dörte.

»Du hast.«

Hendriksen legte Wert darauf, dass sich das Team untereinander duzte – um den Zusammenhalt zu stärken.

»Dann kommen Sie bitte mit in mein Büro. Kaffee?«

»Sehr gerne.«

»Dörte?«

»Kommt sofort, Marten. Für dich wie immer?«

»Natürlich.«

Er betrat sein Büro, stellte Biki an die Wand neben der Tür, deutete auf den Besuchersessel und nahm selbst in seinem Chefsessel Platz. Da er von kleiner, schmächtiger Statur war, ging er darin fast verloren.

»Was kann ich für Sie tun?«

»Ich möchte mich zunächst vorstellen, Herr Doktor Hendriksen. Ich bin Knut Hansen, Reporter bei erwähnter Zeitung. Ich war längere Zeit für mein Blatt im Libanon und bin erst vor ein paar Tagen zurückgekehrt, um meinen alten Job wieder aufzunehmen.«

»Sind Sie der Hansen, mit dem Herr Voss zusammengearbeitet hat?«

»Genau der. Da Herr Voss die Agentur inzwischen an Sie übergeben hat, wollte ich vorschlagen, dass wir beide auf der gleichen Basis, wie Jeremias Voss und ich es getan haben, zusammenarbeiten.«

»Ich weiß. Herr Voss hat mich darüber unterrichtet und auch gesagt, dass die Zusammenarbeit in vielen Fällen zu beider Zufriedenheit war. Ich habe also nichts dagegen. Mit einer Ausnahme.«

»Und die wäre?«

Hendriksen wurde unterbrochen, weil Dörte Hauser den Kaffee und den Pfefferminztee hereinbrachte. Sofort erfüllte ein würziger Duft nach frischer Minze den Raum. Hendriksen sog ihn genussvoll ein, Hansen rümpfte die Nase.

Nach dem ersten Schluck antwortete Hendriksen auf Hansens Frage: »Was ich meine, ist Ihre notorische Unpünktlichkeit. Herr Voss hat mir erzählt, dass ihn das immer wieder geärgert hat. Ich, Herr Hansen, bin eine Frohnatur, die sich nicht gerne ärgert. Das bedeutet, wenn Sie diesen Makel abstellen, sind wir im Geschäft, wenn nicht, dann war’s das.«

Hansen grinste schuldbewusst. »Ich werde mich bemühen, diesen Makel, wie Sie es nennen, abzustellen. Ich muss jedoch hinzufügen, dass sich das mit meinem Beruf nicht immer vereinbaren lässt.«

»Das verstehe ich. Da Sie sicher im Besitz eines Handys sind, lassen sich die Übertretungen bei einigem guten Willen bestimmt auf ein Minimum beschränken.«

»Okay, ich werde mich bemühen. Sind wir im Geschäft?«

»Wir sind.«

Hansen erhob sich und streckte Hendriksen die Hand hin. »Das war alles, was ich heute Morgen von Ihnen wollte. Auf gute Zusammenarbeit.«

»Und Pünktlichkeit.«

Hansen lachte und verließ mit einem »Moin« das Büro.

Dörte steckte den Kopf herein. »Du warst aber grob zu Herrn Hansen. So kenne ich dich gar nicht.«

Hendriksen lächelte. »Jeremias hat mich vor ihm gewarnt. Er meinte, ich solle ihm nicht den kleinen Finger reichen, sonst nimmt er die ganze Hand. Besser gleich Härte zeigen, sonst denkt er noch, er könne mich um selbigen Finger wickeln.«

»Nach deinen Worten wird er das ganz bestimmt nicht versuchen.«

»Ich hoffe es. Du hast da einen Zettel in der Hand. Ist der für mich?«

»Ja, ein Rechtsanwalt Markus Semmler hat angerufen. Du möchtest ihn zurückrufen, und dann möchte eine Frau, eine Marietta Vanderfries, dich sprechen. Sie bittet um einen Termin.«

»Wer ist das?«

»Sie ist die Repräsentantin der Ohm-Kröger-Rückversicherungsgesellschaft-AG in Johannesburg.«

»Nanu, hat sie gesagt, was sie will?«

»Nein, das wollte sie mit dir persönlich besprechen. Sie meinte nur, es sei dringend.«

»Hat sie eine Zeit genannt, die ihr passen würde?«

»Sie richtet sich vollkommen nach dir, hat sie gesagt.«

»Na gut, liegt heute für mich etwas Bestimmtes an?«

»Nein, es gibt keine Termine.«

»Okay, dann bestell Frau Vanderflies für drei Uhr heute Nachmittag.«

»Vanderfries.«

»Sag ich doch.«

»Nein, du hast Vanderflies gesagt. Sie heißt aber Vanderfries – mit einem r.«

»Okay, verstanden.«

Hendriksen notierte sich den Namen sicherheitshalber in seiner Kladde. Namen zu behalten, war nicht seine Stärke.

Dann wählte er die Telefonnummer, die ihm Dörte auf einen Zettel geschrieben hatte.

»Rechtsanwaltskanzlei Markus Semmler«, meldete sich eine weibliche Stimme.

»Ich bin Dr. Hendriksen. Herr Semmler hat in meinem Büro angerufen und um Rückruf gebeten.«

»Eine Sekunde bitte, ich stelle Sie durch.«

Hendriksen hörte es klingeln. Gleich darauf meldete sich eine sonore Stimme.

»Guten Morgen, Dr. Hendriksen. Ich bedanke mich, dass Sie so schnell zurückrufen. Ich darf mich zunächst vorstellen. Ich …«

»Nicht nötig«, unterbrach ihn Hendriksen. »Ich weiß, wer Sie sind. Sie sind Anwalt der Armen und Reichen und haben ab und zu mit meinem Vorgänger Jeremias Voss zusammengearbeitet. Um was geht es?«

»Ich sehe, Sie sind bestens informiert. Dann kann ich gleich zur Sache kommen. Inwieweit sind Sie mit dem Raubmord an Juwelier De Boer vertraut?«

»Ich weiß nur das, was die Presse darüber berichtete.«

»Dann wissen Sie sicherlich, dass die Polizei den Angestellten Björn Backhaus verdächtigt, seinen Chef ermordet und eingelagerten Schmuck gestohlen zu haben. Dass er verschwunden ist, macht ihn in den Augen der Polizei besonders verdächtig.«

»Ist in groben Zügen bekannt. Auch, dass er verschwunden ist und die Polizei nach ihm fahndet.«

»Korrekt. Ich bin von der Ehefrau von Herrn Backhaus beauftragt, ihren Mann zu verteidigen. Sie ist davon überzeugt, dass er zu einer solchen Tat nicht fähig ist. Um ihn zu verteidigen, muss er jedoch erst einmal gefunden und angeklagt werden.«

»So weit kann ich Ihnen folgen. Was aber habe ich damit zu tun?«

»Ich möchte Sie beauftragen, Herrn Backhaus zu finden und Hintergrundmaterial zu sammeln. Wenn er tatsächlich unschuldig ist, dann brauche ich Fakten, auf denen ich meine Verteidigung aufbauen kann. Die Polizei wird sich nur um belastendes Material kümmern, befürchte ich.«

»Ich nehme an, Sie sind sich bewusst, dass ich, wenn ich den Auftrag annehme, auf verlorenem Posten stehe. Wenn die Polizei ihn mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nicht findet, dann habe ich als Einzelner null Chancen, ihn zu entdecken, oder sehen Sie das anders?«

»In der Tat, das tue ich, verehrter Dr. Hendriksen. Denn Sie sind als Zivilperson flexibler als die Polizei. Mit Ihnen wird man eher reden als mit den Beamten, aber das brauche ich Ihnen ja nicht zu sagen.«

»Na gut, ich werde es mir überlegen.«

»Mehr erwarte ich nach unserem Gespräch auch nicht. Jetzt kommt aber noch ein Pferdefuß. Die Backhaus’ sind keine reichen Leute. Sie werden Ihr gewöhnliches Honorar nicht bezahlen können. Wenn Sie zusagen sollten, dann wäre es mehr ein soziales Engagement als eine Quelle des Reichtums.«

»Danke für den Hinweis. Sie hören von mir innerhalb der nächsten Tage.«

Nachdem Hendriksen sich verabschiedet hatte, legte er auf.

»Dörte, such mir bitte alles heraus, was du im Internet über den Überfall auf das Juweliergeschäft De Boer und den Mord an dessen Besitzer findest, und druck es bitte aus«, rief er ins Vorzimmer hinüber.

»Geht sofort los.«

Hendriksen brühte sich einen weiteren Becher Pfefferminztee auf, lehnte sich in seinem komfortablen Sessel zurück, legte die Füße auf den Schreibtisch und sann über das Angebot von Rechtsanwalt Semmler nach. Je länger er sich damit beschäftigte, desto überzeugter war er, nicht mit der Polizei konkurrieren zu können. Es wäre deshalb nur seriös, den Auftrag abzulehnen. Die andere Seite der Medaille war, dass er, wenn er den Auftrag annehmen würde, etwas bei dem Rechtsanwalt gut hätte, und dies wiederum konnte er zum Wohl von Klienten einfordern. Ein Gedanke, den er bei der Bewertung des Angebots berücksichtigen sollte.

Um halb zwölf gab er das Thema auf, weil sich seine Gedanken nur noch im Kreise drehten. Er stand mit einem entschlossenen Ruck auf und ging zu Dörte hinüber.

»Lass alles stehen und liegen, wir gehen essen. Ich lade dich ein.«

Dörte sah ihn verblüfft an. »Was ist denn mit dir los?«

»Wieso?«

»Du bist doch sonst nicht so spontan.«

»Ich muss mit dir reden.«

»Habe ich etwas angestellt?« Sie blickte ihm ängstlich in die Augen.

»Unsinn! Wie kommst du auf solche Ideen? Alles ist bestens. Ich will mit dir über das Angebot von Rechtsanwalt Semmler reden. Ich möchte wissen, was du darüber denkst.«

Dörte wurde vor Freude rot im Gesicht. Es war das erste Mal, dass ihr Chef sich für ihre Meinung zu einem Fall interessierte.

Da sonniges Herbstwetter herrschte, gingen sie zu Fuß zu einem italienischen Restaurant in der Nähe. Hendriksen bestellte sich eine große Pizza Calzone und eine Karaffe Hauswein mit zwei Gläsern. Dörte nahm eine Portion Spaghetti Carbonara und die Tagessuppe.

Nach dem Essen bestellte Hendriksen Cappuccino für sich und Dörte. Als das dampfende Getränk vor ihnen stand, kam er auf Semmlers Angebot zu sprechen.

»Wie sehen unsere Finanzen aus, Dörte? Können wir es uns erlauben, für kein oder nur ein symbolisches Honorar zu arbeiten?«

»Unsere Finanzlage ist solide. Von daher könnten wir alle längere Zeit Ferien machen.« Dörte nahm einen Kugelschreiber aus ihrer Handtasche und notierte ein paar Zahlen auf ihre Serviette. »Drei Monate könnten wir ohne Einnahmen locker überstehen, ohne das Anlagevermögen angreifen zu müssen. Warum fragst du?«

»Weil Semmlers Angebot uns kein nennenswertes Honorar verspricht. Wenn ich es annehme, dann tue ich es primär, um ihn für uns zu verpflichten – eine Hand wäscht die andere.«

»Vom Finanziellen her können wir es uns leisten, auch über die eben erwähnten drei Monate hinaus.«

»Gut zu wissen. Wie sieht es mit dem Material aus, das du über den Raubmord an Juwelier De Boer herausfinden solltest? Bist du fündig geworden?«

Dörte lachte. »Fündig ist gut. Es ist so viel, dass, wenn ich alles ausdruckte, der Drucker heißlaufen würde. Ich bin dazu übergegangen, nur die wesentlichen Artikel auszudrucken.«

»Sehr gut, aber denk daran: Für mich sind besonders die kleinen, nebensächlich erscheinenden Details wichtig. Verliere das bei der Auswahl nicht aus den Augen.«

»Keine Sorge, ich weiß ja inzwischen, worauf du Wert legst.«

»Okay, nun erzähl, was dir aufgefallen ist. Tu so, als wenn ich noch nichts davon gelesen hätte.«

Dörte dachte einige Augenblicke nach. Offenbar versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen. »Also gut, ich werd’s versuchen. Der Einbruch fand in der Nacht vom vierzehnten auf den fünfzehnten um zwei Uhr morgens statt. Den Zeitpunkt hat die Polizei anhand einer zerbrochenen Armbanduhr festgelegt. Er wurde später durch den Rechtsmediziner bestätigt. Allerdings nicht genau, denn der legt den Todeszeitpunkt zwischen ein Uhr dreißig und zwei Uhr dreißig fest.«

»Die kaputte Uhr gehörte dem Opfer?«

»Ja, sie gehörte dem Besitzer des Juweliergeschäfts, Ferdinand De Boer.«

»Erzähl weiter.«

»Die Polizei nimmt an, dass es einen Kampf gab, bei dem das Uhrenglas zerschlagen wurde und die Zeiger stehen blieben. Allerdings waren im Laden und auch sonst in den Räumlichkeiten keine Kampfspuren zu sehen. Entdeckt wurde der Überfall erst am nächsten Morgen, als eine Angestellte die Tür zum Laden aufschloss und die eingeschlagenen Vitrinen sah. Der gesamte wertvolle Schmuck war aus den Auslagen entfernt worden. Die Angestellte hatte daraufhin die Polizei benachrichtigt, die dann im Keller De Boer fand. Er lag mit eingeschlagenem Kopf vor der offenen Tür des Panzerschranks.«

»Gibt es Informationen, wann die Angestellte am Tatort eintraf und wann sie die Tat der Polizei meldete?«

»Ja, sie traf um acht Uhr dreißig ein, und die Meldung ging um acht Uhr fünfunddreißig bei der Polizei ein.«

»Kennt man den Namen der Angestellten?«

»Ja, laut Hamburger Tageblatt heißt sie Friesbauer.«

»Ist ihr Wohnort angegeben?«

»Ich habe nichts gefunden.«

»Weswegen verdächtigt die Polizei Backhaus?«

»Das ist für mich noch unklar. Im Internet habe ich unterschiedliche Berichte gefunden. Bei Facebook steht ein Artikel, in dem behauptet wird, er könne nicht der Täter sein. Die Begründung für diese Behauptung ist sehr konfus. Ich bin da nicht so richtig durchgestiegen. Ich habe den Eindruck, der Text wurde von der Ehefrau oder von jemandem geschrieben, der De Boer sehr nahe gestanden haben muss.«

»Und die Polizei, worauf stützt die ihren Verdacht?«

»Im Wesentlichen auf drei Gründe. Der Safe konnte nur mit seiner Hilfe geöffnet werden. Es bedurfte zweier Personen, um ihn zu öffnen. Die eine Person war De Boer und die andere sein Prokurist Backhaus. Außerdem konnte die Tür zum Raum, in dem der Safe stand, ebenfalls nur von Backhaus und De Boer gemeinsam geöffnet werden. Beide mussten ihre Daumenabdrücke auf einen Bildschirm abgeben. Und schließlich ist Backhaus seit dem Mord an De Boer verschwunden.«

»Starke Gründe. Was sagt die Ehefrau dazu? Sie muss doch gemerkt haben, wenn ihr Mann mitten in der Nacht aus dem Haus gegangen ist.«

»Hat sie angeblich nicht. Sie hat ausgesagt, er wäre an dem Abend vor dem Einbruch nicht nach Hause gekommen. Frau De Boer sagte übrigens das Gleiche von ihrem Mann.«

»Weiß man, was geraubt wurde?«

»Nur durch die Versicherung. De Boer hat von allen Schmuckstücken Fotografien an die Versicherung geschickt. Nach ihren Angaben wurde der Wert der Juwelen auf eine Dreiviertelmillion geschätzt.«

»Danke, jetzt habe ich erst einmal ein wenig Hintergrundwissen. Und nun konzentriere dich auf Ferdinand De Boer und Björn Backhaus. Ich möchte alles über sie wissen, was du im Internet finden kannst. Vor allem interessieren mich ihr Privatleben, ihre gesellschaftlichen Kontakte, Freizeitaktivitäten und solche Dinge. Wenn ich den Auftrag annehme, dann muss ich mit den Menschen sprechen, für die die Polizei sich nicht interessiert.«

»Willst du denn den Auftrag annehmen?«

Kapitel 3

»Frau Vanderfries«, sagte Dörte und gab die Tür zu Hendriksens Büro frei.

Die Frau, die eintrat, erregte sofort seine Neugier. Sie war kaum größer als er – was ihm sofort angenehm war –, trug ein schlichtes graues Kostüm und dazu eine klassische hellgraue Bluse. Handtasche und Schuhe waren auf die Farbe des Geschäftsoutfits abgestimmt, genauso wie das Make-up. Was ihn jedoch besonders ansprach, war ihr Gesicht. Der Teint war gebräunt, nicht von der Sonne, sondern von Geburt her. Die Augen waren groß und schwarz. Der etwas zu breite Mund und die krausen Haare wiesen auf einen afrikanischen Hintergrund hin. Als ehemaliger Rechtsmediziner tippte er auf eine DNA-Mischung aus Europa, Indien und Afrika.

»Marietta Vanderfries, von der Ohm-Kröger-Versicherungsgesellschaft-AG in Johannesburg. Ich bin die Vertreterin der Gesellschaft für den gesamten nordeuropäischen Raum«, stellte sie sich vor.

Hendriksen war bei ihrem Eintreten hinter seinem Schreibtisch hervorgetreten und bot ihr die Hand zum Gruß.

»Dr. Hendriksen, Geschäftsführer der Hamburger Agentur für Vertrauliche Ermittlungen«, sagte er mit einer höflichen Verbeugung. »Ich bin erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen. Bitte nehmen Sie Platz.«

Er zog den Besucherstuhl zurecht, so dass sich die Besucherin bequem setzen konnte.

Frau Vanderfries bedankte sich mit einem Lächeln, das Hendriksen charmant fand. Sie war ihm auf Anhieb sympathisch.

»Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten? Kaffee, Mineralwasser oder lieber etwas Alkoholisches?«

»Für Alkohol ist es zu früh. Wenn Sie haben, nehme ich gerne einen Tee.«

Dörte, die im Türrahmen stehen geblieben war, schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Frau Vanderfries, wir haben nur Pfefferminztee.«

»Wunderbar, den nehme ich gerne.«

Wenig später erschien Dörte mit zwei dampfenden Bechern und einem Schälchen Zucker.

»Mein Lieblingsgetränk«, sagte Hendriksen.

Nachdem sich Frau Vanderfries eine Löffelspitze Zucker eingerührt hatte, sagte er: »Nun bin ich gespannt, was Sie von mir wollen. Sie werden sicher verstehen, dass ich neugierig bin. Holländisch klingender Name, Generalrepräsentantin für Nordeuropa, Versicherung mit Sitz in Johannesburg in Südafrika – da gehen einem schon verschiedene Gedanken durch den Kopf.«

Frau Vanderfries lachte. Es war ein warmes, dezentes Lachen, das sich in ihren Augen widerspiegelte.

»Ich will Sie nicht auf die Folter spannen. Kann ich davon ausgehen, dass Sie von dem Überfall auf den Juwelier De Boer gehört haben?«

»Natürlich, die Presse hat ja lang und breit darüber berichtet.«

»Sie hat nur eine Kleinigkeit nicht erwähnt. In dem Safe lagen lupenreine Diamanten im Wert von umgerechnet fünfzehn Millionen Euro. Diese Diamanten waren bei unserer Gesellschaft versichert. Sie können sich vorstellen, wie sich die Vorstände die Haare raufen.«

»Dasch ja een Ding.« Hendriksen hatte diesen plattdeutschen Ausdruck der Verwunderung von Hermann übernommen.

»So kann man es auch ausdrücken«, sagte Frau Vanderfries mit einem Lächeln. Sie wurde sofort wieder ernst. »Unsere Gesellschaft möchte Sie engagieren, die Diamanten wiederzubeschaffen. Selbstverständlich zahlen wir zu Ihrem Honorar alle Unkosten. Sollten Sie den Verbleib der Diamanten ermitteln, erhalten Sie eine Prämie von dreißigtausend Euro. Gelingt es Ihnen, die Diamanten wiederzubeschaffen, so erhalten Sie zehn Prozent der Versicherungssumme.« Frau Vanderfries machte eine Pause, um Hendriksen Zeit zum Überlegen zu geben, bevor sie fragte: »Würden Sie den Auftrag unter diesen Bedingungen übernehmen?«

Hendriksen versuchte seine Verblüffung hinter einer freundlichen Miene zu verbergen. Der in Aussicht gestellte Verdienst hatte ihm den Atem verschlagen.

Er fragte: »Was geschieht, wenn ich nur einen Teil der Diamanten sicherstellen kann?«

»Dann erhalten Sie als Finderlohn zehn Prozent von der Versicherungssumme, die auf den Anteil der sichergestellten Diamanten entfallen würde.«

Hendriksen hatte sich wieder gefangen. »Ihr Angebot ist sehr verführerisch, doch bevor ich es annehme, müssen ein paar Punkte geklärt werden. Der für mich wesentliche ist: Ich arbeite vollkommen selbständig, das heißt, ich nehme zwar Anregungen und Hinweise entgegen, aber ich lehne jede Anweisung ab. Nehme ich den Auftrag an, hat Ihre Gesellschaft nur einen Beobachterstatus. Einmal wöchentlich erstatte ich an eine Person Ihrer Wahl einen mündlichen Sachstandsbericht. Diesen Zeitraum halte ich allerdings flexibel, da unterschiedliche Entwicklungen andere Zeiträume erforderlich machen können. Nach jedem Lagebericht kann sich Ihre Gesellschaft entscheiden, ob ich weitermachen soll oder nicht.«

»Angenommen«, antwortete Frau Vanderfries, ohne zu überlegen. »Die Person, an die Sie die Lageberichte geben müssten, bin übrigens ich.«

Getrampel auf der Treppe zum Obergeschoss unterband Hendriksens Antwort. Wenig später ertönte ein ähnlicher Krach auf der Treppe von der Wohnung im ersten Stock zu Hendriksens Büro. Dann wurde die Tür aufgerissen. Ein fröhliches Gesicht voller Sommersprossen und einem roten Haarschopf erschien in der Tür.

»Moin, Marten, ich bin … oh – du hast Besuch. Bin schon weg.«

»Halt!«, rief Hendriksen. »Nicht so schnell. Gut, dass du da bist. Ich möchte dich unserer möglichen Auftraggeberin, Frau Vanderfries, vorstellen. Frau Vanderfries, die stürmische Dame ist Lizzi Lambert, meine Mitarbeiterin. Lizzi, Frau Vanderfries ist die Repräsentantin der Ohm-Krüger-Versicherungs-AG aus Johannesburg.«

Die beiden Frauen nickten sich freundlich zu.

»Du bist gerade richtig gekommen«, sagte Hendriksen zu Lizzi. »Nimm dir einen Stuhl und setz dich, sofern Frau Vanderfries einverstanden ist.«

»Selbstverständlich bin ich einverstanden. Allerdings dachte ich, ich hätte Sie schon für den Auftrag gewonnen.«

Hendriksen lächelte. »Im Grunde schon, nur habe ich noch einen Sack Fragen, die ich vor einer endgültigen Entscheidung gerne gestellt hätte.«

»Dann schießen Sie los.«

»Was mich am meisten interessiert, ist, wie Sie auf uns gekommen sind.«

»Ihr Ruf ist bis nach Südafrika gedrungen.« Frau Vanderfries unterstützte die Worte mit einem Lächeln. »Das war ein Scherz, entschuldigen Sie. Im Ernst, auch wenn wir, ich meine die Versicherungsgesellschaften, uns untereinander bekriegen und versuchen, uns gegenseitig die Kunden abzujagen, arbeiten wir auf der anderen Seite wiederum zusammen. Vor allem, wenn es darum geht, Versicherungsbetrüger zu entlarven. In unserem Fall fragten wir bei Versicherungsgesellschaften in Hamburg an, welche Privatdetektei qualifiziert sei, in unserer Sache zu ermitteln. Wir erhielten unisono die Antwort: Ihre Agentur.«

»Danke, damit haben Sie meine Frage erschöpfend beantwortet.« Hendriksen verneigte sich dankend. »Jetzt zum Geschäftlichen. Wieso wurden die Diamanten bei einem Juwelier eingelagert und nicht bei einer Bank?«

»Dazu kann ich offiziell nichts sagen. Das ist eine Frage, die Sie an die South African Mining Company richten müssen.«

»Sicher. Ich nehme jedoch an, das hat Ihre Gesellschaft bereits getan.«

»Hat sie. Die Antwort war nicht sonderlich überzeugend. Nach Angaben der Mining Company hat sie De Boer schon öfter als Zwischenlager benutzt und bislang nur gute Erfahrungen mit ihm gemacht. Unter uns gesagt, denke ich, dass hier ein Geschäft unter Umgehung des Fiskus abgewickelt werden sollte. Aber das habe ich nie gesagt.«

»Für wen waren die Diamanten bestimmt?«

»Für einen russischen Geschäftsmann in Moskau. Sie sollten von einem Kurier bei De Boer abgeholt werden.«

Lizzi, die bislang geschwiegen hatte, fragte: »Wer wusste von dem Deal und von der Einlagerung bei De Boer?«

»Wiederum nach Auskunft der Mining Company der Direktor des Vertriebs sowie zwei langjährige Mitarbeiter der Company, dann der Kurier natürlich sowie De Boer und der Kunde. Wen der Kunde eingeweiht hat, konnten wir bislang nicht feststellen, da wir auf unsere Anfrage noch keine Antwort erhalten haben.«

»Wie lange sollten die Diamanten bei De Boer lagern?«

»Nur eine Nacht. Sie wurden abends um acht Uhr angeliefert und sollten am nächsten Morgen um zehn Uhr abgeholt werden.«

Hendriksen schwieg eine Weile und dachte nach. Dann fragte er Lizzi: »Was denkst du?«

Die antwortete spontan: »Das Gleiche wie du.«

»Damit ist die Sache beschlossen«, sagte Hendriksen. »Wir übernehmen den Auftrag. Dass wir erfolgreich sein werden, kann ich Ihnen jedoch nicht versprechen.«

»Das versteht sich von selbst. Wenn Sie weitere Fragen haben oder Unterstützung brauchen, wenden Sie sich bitte an mich. Wie Sie auf meiner Geschäftskarte sehen, habe ich mein Büro im Chilehaus. Am besten erreichen Sie mich in der Frühe von acht bis zehn Uhr oder zwischen sechzehn und achtzehn Uhr. In wichtigen Fällen benutzen Sie bitte meine Mobiltelefonnummer. Ich verabschiede mich jetzt, damit Sie Zeit haben, den Fall noch heute zu lösen.«

Hendriksen grinste. »Wollen Sie nicht gleich darauf warten?«, antwortete er und fügte hinzu: »Sollen wir Ihnen ein Taxi rufen?«

»Nicht nötig, vielen Dank. Mein Chauffeur wartet draußen auf mich.«

Hendriksen begleitete Frau Vanderfries bis vor die Tür und wartete, bis sie in einen Mercedes 300 E eingestiegen war.

Als er ins Büro zurückkam, empfing ihn Lizzi mit den Worten: »Das ist ja ein Hammer.«

»Treffender hätte ich es auch nicht ausdrücken können.«

»Und was willst du jetzt tun?«

»Jetzt werde ich Rechtsanwalt Semmler anrufen und für morgen einen Termin verabreden.«

»Willst du diesen Auftrag auch annehmen?«

»Ja, will ich.«

»Bist du verrückt? Wir können doch unmöglich noch einen Auftrag bearbeiten. Schon dieser dürfte unsere Kapazität überfordern.«

»Denk nach, und sei nicht so pessimistisch. Semmlers Auftrag ist doch nur ein Abfallprodukt von dem der Vanderfries. Wenn mich auch noch die Versicherung beauftragen sollte, den Schmuck wiederzufinden, dann werde ich auch das tun. Wäre letztlich alles nur eine einzige Aufgabe.«

Hendriksen berichtete Lizzi von Semmlers Wünschen. Da er quasi ein Teil des Auftrags der Versicherungsgesellschaft war, war es nicht weiter dramatisch, umsonst für ihn zu arbeiten. Hendriksen hoffte vielmehr, ihn in seine Ermittlungen mit einbeziehen zu können.

Er griff zum Telefon und vereinbarte mit Semmlers Sekretärin einen Termin für den nächsten Tag.

»So, Lizzi, jetzt werde ich Dörte noch die Änderungen zu unserem Standardvertrag diktieren, und dann machen wir Feierabend und überlegen uns über Nacht, wie wir diese Diamanten wiederbeschaffen.«

Kapitel 4

Am nächsten Morgen betrat Hendriksen, das zusammengeklappte Biki unter dem Arm, die Agentur.

»Moin zusammen.«

»Tee?«, fragte Dörte.

»Welch eine Frage.«

Er ging in sein Büro, lehnte Biki gegen die Wand hinter dem Schreibtisch und kam zurück ins Empfangszimmer.

Dörte reichte ihm seinen Becher, aus dem der würzige Duft von Pfefferminzblättern stieg. Lizzi und Dörte tranken Kaffee.

Hendriksen setzte sich auf Dörtes Schreibtisch und ließ die Beine baumeln.

»So, da wir an diesem sonnigen Morgen so gemütlich beisammen sitzen, kommt die Frage aller Fragen: Wie packen wir unsere Aufgaben am besten an?«

»Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, sagte Lizzi. »Es tut mir leid, es sagen zu müssen, Marten, aber du hast dich völlig übernommen.«

»So eine pessimistische Einstellung an einem so schönen Morgen. Ich bin schockiert, Lizzi. Oder was sagst du, Dörte?«

»Ich halte mich da raus, Chef, ich bin nur die Tippse.«

»Im Ernst, Marten. Wie sollen wir drei Fälle gleichzeitig aufklären?«

»Im Grunde sind es nur zwei, Lizzi. Die Suche nach Björn Backhaus ist nur ein Nebenschauplatz, wie ich dir gestern schon erklärte.«

»Okay, zugegeben. Trotzdem erfordert auch er Manpower. Dass wir das so mal eben nebenbei lösen, daran glaubst du doch selbst nicht.«

Hendriksen sah seine Mitarbeiterin grienend an. »Du wirst es nicht für möglich halten, aber ich gebe dir Recht.«

»Also, das glaub ich jetzt nicht!«

»So ist es aber. Und weil ich deine mutlose Einstellung voraussah, habe ich eine Aushilfskraft engagiert.« Hendriksen sah auf die Uhr. »Eigentlich müsste sie schon hier sein.«

Beide Frauen sahen ihn erstaunt an.

»Wen … kenne ich ihn?«, fragte Lizzi neugierig.

»Es ist eine Sie, und ich denke, du kennst sie.«

»Wer ist es? Sag schon«, drängte Lizzi.

»Sei nicht so neugierig. Du wirst es schon sehen. Ich komme auf meine Frage zurück. Wie packen wir es an?«

»Du musst schon sagen, wo wir anfangen wollen!«

»Drückeberger! Also gut. Wir werden folgendermaßen vorgehen: Du, Lizzi, wirst dich zunächst um den Raubmord kümmern. Befrage das Umfeld, fang bei der Angestellten an, die De Boer aufgefunden hat, sieh dich bei den Nachbarn um und versuche herauszufinden, ob sich an den Tagen vor dem Raub etwas Ungewöhnliches ereignet hat.«

»Okay, schon klar. Und was machst du?«