Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Ein neuer Fall für Herbert & Horst, die herrlich schrägen Enten-Agenten: Ihr streng geheimer Auftrag führt sie in die Tiefen des Amazonas-Regenwaldes. Dort leben die Blauaras, ganz besondere, aber auch ganz besonders bedrohte Papageien. Den Lebensraum dieser Vögel zu retten und sich dabei einer ausgewachsenen Anaconda oder auch einem herannahenden Bagger in den Weg zu stellen, lässt den beiden Enten-Agenten schon mal die Federn zu Berge stehen. Da ist allerhöchster Einsatz gefragt – ein großes Lesevergnügen!
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 79
Veröffentlichungsjahr: 2022
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
GABRIELE RITTIG
MIT BILDERN VON LISA FORSCH
DIE GEHEIMEN AKTEN DER ENTEN-AGENTEN
Mit diesem Link erhältst zu Zugang zu den Geheimakten der E.A. Sie werden ständig erweitert und unterliegen unterschiedlichen Sicherheitsstufen.
Aber Achtung! Wer sie liest, muss sein Wissen für sich behalten. Andernfalls ist mit dem Besuch eines Enten-Agenten-Teams zu rechnen …
https://www.ggverlag.at/wp-content/uploads/EntenAgenten_Geheimakte_MissionFederkleid.pdf
Für Niki,die Enten liebt und der unsere Umwelt genausoam Herzen liegt wie Herbert und Horst.
Herbert und Horst – Die Entenagenten: Codename Blaufeder
von Gabriele Rittig
1.Digitale Auflage 2022
www.ggverlag.at
ISBN E-Book: 978-3-7074-1751-7
ISBN Print: 978-3-7074-2450-8
In der aktuell gültigen Rechtschreibung
Coverillustration: Lisa Forsch
Innenillustrationen: Lisa Forsch
© 2022 G&G Verlagsgesellschaft mbH, Wien
Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe sowie der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme, gesetzlich verboten.
Mau… Mau… Mauser
Nachricht von Mister Pepper
Der Adler hat Startschwierigkeiten
Bruchlandung im Paradies
Der falsche Pedro
Der Hypnosetrick
Dschungelgeflüster
Vandummlinge
Ein Unglück kommt selten allein
Es kann nur einen geben
Kükenflüsterer an Kondor-Kommando
Die Hilfe der Federlosen
Plan B
Sa… Sa… Samba
„Herbert an Horst, wo steckst du?“, quakte der Ganter mit den braunen Augenringen in seinen Kommunikator. Doch Horst antwortete nicht. Das war seltsam. Denn seit Herbert und Horst zu den Enten-Agenten gehörten, hatte Horst noch nie einen Funkspruch verpasst. Sie waren ein unzertrennliches Team, stets bereit für den nächsten Einsatz. Ihr Ansehen war durch die nicht lange zurückliegende Rettung Seiner Majestät aus Lebensgefahr und Gefangenschaft sehr gestiegen. Auch die Graue Eminenz, der Leiter der E.A., schien das so zu sehen. Denn er schickte sie seither auf die waghalsigsten Missionen.
Und es bahnte sich eine neue Mission an. Das spürte Herbert seit dem Aufwachen in den Flügelspitzen. Sein Gefühl sollte sich bestätigen. Denn er war gerade erst mit dem Frühstück fertig geworden, als die Stimme der Grauen Eminenz in seinem Kommunikator erklang.
„Die Agenten Herbert und Horst mögen sich im Hauptquartier melden. Es ist dringend.“
„Hier Agent Herbert, habe verstanden. Wir kommen“, meldete sich Herbert pflichtgemäß. Zuerst hatte er sich noch gefreut, dass er es ausnahmsweise geschafft hatte, vor Horst zu antworten. Dann hatte er sich gewundert, und mittlerweile begann er sich Sorgen zu machen.
„Herbert an Horst, jetzt melde dich endlich. Das ist langsam nicht mehr lustig.“
„Mi… mi… mi…“, antwortete Horst nun doch.
„Das heißt Horst an Herbert, Mi… mi… mi…“, erklärte Herbert freundlich. Es war Horst, der immer auf dieser Art der Kommunikation bestand. „Was bedeutet Mi… mi… mi…?“
Herbert hatte von diesem Code noch nie gehört.
„Mau… mau… mau…“, gab Horst zur Antwort.
Herbert dachte scharf nach. Entweder Horst hatte gerade ein neues Morsealphabet erfunden oder er steckte in Schwierigkeiten.
„Herbert an Horst, schick mir die Koordinaten deines Standortes.“
Das tat Horst. Herbert fand sie mithilfe seines in der Agentenbrille eingebauten Ortungssystems auch problemlos. Doch als er schlitternd auf der Eisfläche des kleinen Teiches landete, war von Horst weit und breit nichts zu sehen. Trotzdem, das Ortungssystem zeigte an, dass Horst hier irgendwo stecken musste.
„Herbert an Horst, bist du etwa in den Unsichtbarkeitsmodus gegangen?“, fragte Herbert streng.
„Positiv“, vermeldete Horst.
„Du weißt aber schon, dass du das nur im Einsatz und in absoluten Notfällen machen darfst?“
„Positiv“, krächzte Horst erneut.
„Wir sind nicht im Einsatz“, stellte Herbert fest.
„Dann gibt es also einen Notfall?“
„Positiv zum Quadrat.“
Herbert blickte sich nach allen Seiten um. Er konnte weder Gefahr noch einen Notfall erkennen. Daher fragte er: „Und was für ein Notfall ist das?“
Horst antwortete nicht. Stattdessen wechselte er für einen Moment in den Sichtbarkeitsmodus. Nur so lange, dass Herbert ihn kurz sehen konnte. Dann verschwand er wieder.
„Und wo ist jetzt der Notfall?“ Alles, was Herbert erkennen konnte, war, dass Horst ein paar Federn zu Berge standen und einige der bunten fehlten.
„Ich hab die Mau… Mau… Mauser“, krächzte Horst aufgebracht. „Das ist ein echter Notfall!“
„Das ist kein Notfall, das ist normal“, versuchte Herbert seinen Freund zu beruhigen. „Obwohl …“ Herbert überlegte.
„Obwohl, was? Sag schon“, drängelte Horst.
„Obwohl es die falsche Jahreszeit ist. Beginnt die Mauser bei Brautenten normalerweise nicht im Sommer? Wir haben Winter.“
„Ich bin doch keine normale Brautente! Das ist eine Katastrophe! Ich sehe ja fast schon aus wie ein Mädchen“, raunzte Horst.
„Aber das ist doch während der Mauser ganz normal. Da sehen Erpel den weiblichen Enten nun mal sehr ähnlich“, sagte Herbert vorsichtig. Er wusste, wie heikel Horst auf sein prächtiges buntes Federkleid war.
„Aber das ist doch für einen Agenten der E.A. im Einsatz echt peinlich. Wer will schon aussehen wie ein Mädchen?“
„Na hör mal, schließlich haben wir ja auch sehr fähige Agentinnen in unseren Reihen. Denk doch nur mal an Henrietta. Die wäre nicht begeistert, wenn sie dich so reden hört“, tadelte Herbert.
„Also gut, dann sehe ich eben aus wie ein gerupftes Huhn. Am besten melde ich mich krank, bis die Sache vorbei ist.“ Horst wechselte wieder in den Sichtbarkeitsmodus.
„Nun ja, also …“ Herbert wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Die paar bunten Federn, die Horst noch hatte, standen in alle Richtungen. Gerupftes Huhn traf es ganz gut. „Soll ich mir für den nächsten Auftrag lieber einen anderen Partner suchen?“
„Auftrag? Haben wir einen Auftrag und ich weiß nichts davon?“ Horst vergaß für einen Augenblick, dass er wegen seines Federwechsels aus dem Häuschen war.
„Hast du den Funkspruch der Grauen Eminenz nicht gehört? Wir sollen uns so schnell wie möglich im Hauptquartier melden. Das kann doch nur bedeuten, dass es einen neuen Auftrag für uns gibt.“
Horst überlegte. „Bevor ich mich entscheide, möchte ich wissen, worum es geht.“
„Das klingt fair“, fand Herbert und watschelte hinter Horst her.
Seit das Hauptquartier der E.A. von der unbewohnten Insel im See an den ruhigen Altarm des großen Flusses verlegt worden war, fand dort ein ständiges Starten und Landen statt, selbst jetzt im Winter. Die Menschlinge, die am Rande des Augebietes wohnten, wunderten sich zwar ein bisschen, dass seit Neuem so viele verschiedene Vogelarten hier anzutreffen waren. Aber keiner wäre auf die Idee gekommen, dass hier die wichtigste Behörde des Vereinigten Gefieders ihr Hauptquartier aufgeschlagen hatte.
Kaum waren Herbert und Horst gelandet, wurden sie schon von dem Schwanenpaar in Beschlag genommen, das hier auf dem Wasser seine Runden drehte.
„Habt ihr schon gehört, es soll einen neuen Auftrag für die E.A. geben“, schnatterte der Schwan los. Dabei wurde sein Hals immer länger. „Wisst ihr etwas darüber?“
„Also wirklich, Gustav, wenn die beiden etwas wüssten, dürften sie es dir bestimmt nicht sagen“, mischte sich die Schwanendame ein. Und an Herbert und Horst gerichtet sagte sie entschuldigend: „Ihr müsst verzeihen, mein Mann ist immer so neugierig.“
„Schon gut, Gerlinde, man wird doch wohl noch fragen dürfen.“ Dabei ließ er Horst nicht aus den Augen. Der starrte böse zurück. „Was ist, noch nie einen Agenten während der Mauser gesehen?“, blaffte er.
„Doch schon, aber die waren alle nicht so unfreundlich wie du“, sagte die Schwanendame spitz. „Komm, Gustav, wir sind hier nicht erwünscht. Der denkt wohl, weil er eine Agentenbrille und eine Multifunktionskrawatte trägt, ist er was Besseres.“
„Also wirklich, Horst, war es notwendig, die beiden so anzupflaumen? Sie sind doch unsere Nachbarn und mit denen sollte man sich vertragen.“
„Mi… mi… mi…“, war alles, was Horst dazu sagte.
Herbert ließ nicht locker. „Ich verstehe ja, dass du dich gerade nicht so toll fühlst. Aber sei doch bitte so lieb, und lass das nicht an anderen aus. Gustav war doch nur neugierig. Und das ist ja schließlich kein Verbrechen. Ich bin ja selbst auch schon sehr gespannt, was die Graue Eminenz von uns will.“
„Du hast ja recht. Ich werde versuchen, das nächste Mal netter zu den beiden zu sein“, versprach Horst seufzend.
„Sehr schön.“ Herbert nickte zufrieden. „Dann auf ins Hauptquartier.“
Das Hauptquartier war ein verlassener Biberbau von gigantischen Ausmaßen. Fünf Biberburgen bildeten einen Kreis auf einer kleinen Halbinsel, die in den Altarm ragte.
In der Mitte befand sich eine riesige Höhle, in der die E.A. ihre neue Zentrale aufgeschlagen hatte. Dort wimmelte es von Agenten. Aber eine Agentin fiel Herbert sofort ins Auge. Henrietta, die eigentlich für den Schutz Seiner Majestät zuständig war, landete in unmittelbarer Nähe und kam auf Herbert und Horst zugewatschelt.
„Wie elegant sie das macht!“, schwärmte Herbert.
„Hör auf so zu schmachten. Das ist peinlich“, motzte Horst und stupste Herbert in die Seite.
„Hallo ihr beiden, wie geht es euch?“ Henriettas Blick fiel auf Horst. „Ach du meine Güte. Du siehst vielleicht …“, sie suchte nach Worten und entschied sich dann für „… verwegen aus.“
„Mauser“, flüsterte Herbert und setzte einen mitfühlenden Blick auf.
„Ah, verstehe.“ Henrietta nickte. „Du Armer, wie geht es dir denn?“
Horst genoss die Anteilnahme.
„Danke, ich werde es überleben.“
„Ganz bestimmt. Als ich die letzte Mauser hatte, sind mir auch alle Federn …“, begann Herbert.
„Ja ja, schon gut. Du immer mit deinen Geschichten. Viel wichtiger ist doch jetzt der Auftrag. Weißt du, worum es geht?“, erkundigte sich Horst bei Henrietta.
Herbert zuckte nur mit den Flügeln und beschloss, alle Versuche, Horst aufzuheitern, bleiben zu lassen.
„Ich habe nur Gerüchte gehört. Es soll eine Nachricht von Mister Pepper gekommen sein.“
„Von Mister Pepper?“ Horst verstand nicht.
Herbert dagegen nickte wissend. „Dann muss es wichtig sein.“
„Wer zum kahlarschigen Lämmergeier ist Mister Pepper?“, platzte es aus Horst heraus.
„Jetzt beruhige dich bitte, wenn du solche Ausbrüche vor der Grauen Eminenz bekommst, schickt er dich bestimmt nicht auf eine Mission und ich muss mir tatsächlich einen neuen Partner suchen.“