Herbert und Horst - Die Enten-Agenten: Mission Federkleid - Gabriele Rittig - E-Book

Herbert und Horst - Die Enten-Agenten: Mission Federkleid E-Book

Gabriele Rittig

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Beschreibung

Gefieder, Geschnatter und ein gefährlicher Fall! Sie stellen ihr Leben in den Dienst des vereinigten Federviehs: Ganter Herbert und Erpel Horst  schnattern sich mit all den erstaunlichen Mitteln, die Enten-Agenten eben zur Verfügung stehen, quer durch einen aufregenden Fall von ... Majestätsentführung! 

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Seitenzahl: 84

Veröffentlichungsjahr: 2021

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GABRIELE RITTIG

MIT BILDERN VON LISA FORSCH

DIE GEHEIMEN AKTEN DER ENTEN-AGENTEN

Mit diesem QR-Code erhältst zu Zugang zu den Geheimakten der E.A. Sie werden ständig erweitert und unterliegen unterschiedlichen Sicherheitsstufen. Aber Achtung! Wer sie liest, muss sein Wissen für sich behalten. Andernfalls ist mit dem Besuch eines Enten-Agenten-Teams zu rechnen …

Für KathiEs war einmal an einem heißen Sommernachmittagan einem See auf einer griechischen Insel …

Herbert und Horst – Die Entenagenten – Mission Federkleidvon Gabriele Rittig

1. Digitale Auflage 2021

www.ggverlag.at

ISBN E-Book: 978-3-7074-1746-3

ISBN Print: 978-3-7074-2422-5

In der aktuell gültigen Rechtschreibung

Coverillustration: Lisa Forsch

Innenillustrationen: Lisa Forsch

© 2021 G&G Verlagsgesellschaft mbH, Wien

Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe sowie der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme, gesetzlich verboten.

INHALT

Zwei Verdächtige am See

Tag der Krawatte

Wusel-Dusel

Der Notruf

Die Wuselschleuder

Ententanz

Auf der Schabernak

In Flussnot

Agenten in Not

Birdforce, bitte kommen!

Mission Federkleid

Ein besonderer Tag

ZWEI VERDÄCHTIGE AM SEE

„Ach du großer Lämmergeier, bin ich aufgeregt.“

Nervös watschelte Herbert von einem Fuß auf den anderen.

„Jetzt konzentrier dich doch mal! Was du da machst, ist doch keine Observation. Das sieht eher aus, als müsstest du ganz dringend mal für kleine Enten.“ Horst schnaubte empört und plusterte sein buntes Gefieder auf.

„Ehrlich gesagt, müsste ich tatsächlich mal“, gestand Herbert. „Aber das kommt bestimmt von der Aufregung.“

„Siehst du, und genau deshalb observieren wir diese beiden verdächtigen Menschinnen. Das dient erstens der Ablenkung, zweitens machen wir es zu Übungszwecken und drittens …“ Horst überlegte.

„Und drittens, Horst? Sag schon, was ist drittens?“, fragte Herbert neugierig.

„Drittens, weil sie verdächtig aussehen“, erklärte Horst im Brustton der Überzeugung.

„Findest du? Die liegen doch nur in der Sonne.“

Herbert konnte nichts Verdächtiges an den beiden Menschenfrauen erkennen, die in ihren Liegestühlen saßen und ihren Blick über den See schweifen ließen.

„Genau das macht sie doch so verdächtig“, erklärte Horst. „Menschlinge liegen nicht einfach nur so in der Sonne. Die planen bestimmt irgendeine fiese Verschwörung. Ach, wenn ich doch bloß die Krawatte schon hätte und die Brille. Dann könnte ich …“

In diesem Moment drehte sich eine der Menschenfrauen um und sah zu der bunten Ente, die auf eine viel größere einschnatterte.

„Schnell, Unschuldsmodus!“, rief Horst und tat so, als ob er am Boden nach Futter suchen würde.

Herbert zog einen Fuß ein und steckte den Kopf in sein braungraues Gefieder. Nur mit einem Auge beobachtete er die Menschinnen weiter.

„Wenn ich nur verstehen könnte, was die beiden sagen“, murmelte Horst.

„Sobald wir unsere Brillen und unsere Krawatten haben, verstehen wir, was sie sagen“, meinte Herbert zuversichtlich.

„Ja und dann sind wir auch endlich richtige Agenten.

Oh, wir werden sein wie OO-Duck. Nein, noch besser.

Sie werden uns auf die aufregendsten und gefährlichsten Missionen schicken“, schwärmte Horst.

„Aufregend finde ich gut, gefährlich muss nicht unbedingt sein“, erklärte Herbert.

„Ach, quakerlaquak. Die Gefahr macht diese ganze Agenterei doch erst aufregend. Stell dir zum Beispiel vor, wir entkommen nur um Haaresbreite einem menschlichen Kochtopf. Oder …“ Horst überlegte, was noch gefährlicher sein könnte und Herbert so richtig Angst machen würde. Horst wusste, dass es gemein war, aber er liebte es, seinen Freund so zu ängstigen, dass der vor Schreck ein paar Federn verlor. Dabei war es doch Herbert, der größer war und durch seine braunen Ringe um die Augen auch furchteinflößender wirkte.

Horst erinnerte sich noch gut an den Tag, als sie beide in der Agentenschule ihre Ausbildung begonnen hatten.

Da war es Herbert gewesen, der ihm Angst gemacht hatte, und das nur, weil er auf ihn zugewatschelt kam.

Er hatte den Eindruck erweckt, als wäre er jemand, mit dem man sich nicht anlegte, ohne Federn zu lassen.

Dabei hatte Herbert ihn nur nach dem Weg gefragt.

Aber schon bald hatte Horst herausgefunden, dass dieser große Erpel, der ja in Wirklichkeit eine Nilgans und somit ein Ganter war, nicht nur ein sehr gutmütiges Wesen hatte. Es konnte auch äußerst praktisch sein, ihn an seiner Seite zu haben. Denn auch die anderen Enten und Erpel hatten großen Respekt vor Herbert. Außerdem war er ein watschelndes Lexikon und hatte ganz nebenbei noch das Talent, die besten Futterstellen zu finden. Herbert dagegen mochte an Horst, dass er so abenteuerlustig und mutig war, auch wenn er sie dadurch oft in Schwierigkeiten brachte.

Sie würden ein gutes Agenten-Team abgeben, wenn sie erst ganz offiziell zu Enten-Agenten Seiner gefiederten Majestät ernannt waren.

„Oder …“, setzte Horst erneut an. Sein Grinsen ließ nichts Gutes erahnen. Doch Herbert unterbrach ihn, ehe Horst ihm sagen konnte, was noch schlimmer war als ein menschlicher Kochtopf.

„Die Menschinnen haben sich wieder umgedreht.“

„Sehr gut.“ Horst hob den Kopf. „Anschleichmodus!“, befahl er und begann, auf den Spitzen seiner gelben Entenfüße vorsichtig an die beiden Menschlinge heranzuschleichen.

Auch Herbert kam mit erhobenem Kopf und unauffällig pfeifend näher. Für die beiden Menschinnen hörte sich das Pfeifen allerdings an, als würde die Nilgans fauchen. Beide Frauen drehten sich gleichzeitig um.

„Versteinerungsmodus“, quakte Horst und erstarrte in der Bewegung.

Herbert blieb stehen und steckte den Kopf erneut ins Gefieder.

„Was die beiden nur besprechen? Sieh nur, wie sie die Köpfe zusammenstecken“, nuschelte Horst.

„Bestimmt sprechen sie jetzt weiter über diese fiese Verschwörung, die sie aushecken.“

„Denkst du, diese Verschwörung hat etwas mit uns zu tun? Die eine hat gerade mit dem Finger auf uns gezeigt“, berichtete Herbert, der wieder mit einem Auge auf die beiden Verdächtigen schielte.

„Ganz bestimmt“, war sich Horst nun sicher.

„Denkst du, wir sind in Gefahr?“, erkundigte sich Herbert mit banger Stimme.

„Schon möglich.“

„Sollten wir dann nicht ein wenig Abstand zu den beiden gewinnen?“, überlegte Herbert, der nun wie Horst aus Tarnungsgründen begonnen hatte, sein Gefieder zu putzen.

Horst wollte eben etwas erwidern, als eine weitere Ente auf dem See landete und die Aufmerksamkeit der beiden Menschinnen auf sich zog.

„Sieh nur, da kommt Henrietta. Wie elegant sie das macht.“ Herbert hatte vollkommen vergessen, dass er sich eigentlich zurückziehen wollte.

Die Ente schwamm ans Ufer und watschelte direkt an den beiden Menschinnen vorbei.

„Und wie mutig sie ist. Und nett ist sie obendrein“, schwärmte Herbert.

„Mutig bin ich auch. Und nett“, meinte Horst. Er verstand Herberts Schwärmerei für Henrietta nicht.

„Mutig bist du, aber nett bist du nicht“, sagte Herbert.

„Bin ich do-och“, entgegnete Horst.

„Bist du ni-icht“, versicherte Herbert.

„Hallo, ihr beiden. Was macht ihr denn da?“, erkundigte sich Henrietta.

„Hallo“, nuschelte Herbert.

„Was für eine Frage. Wir observieren diese beiden verdächtigen Menschinnen“, erklärte Horst kopfschüttelnd.

„Ja, die planen eine Verschwörung“, bestätigte Herbert.

„Sie haben eben über uns gesprochen, aber wir verstehen sie leider nicht.“

„So, so.“ Henrietta machte ein paar Schritte auf die beiden Menschinnen zu und lauschte.

„Sie sprechen tatsächlich über euch“, bestätigte sie Herberts Verdacht.

„Ja, was sagen sie? Wie schlimm ist es?“, erkundigte sich Horst, während Herbert den Atem anhielt.

„Die Jüngere sagte gerade, dass sie euer Verhalten höchst verdächtig findet. Worauf die Ältere meinte, dass ihr bestimmt eine Entenverschwörung planen würdet. Dann haben beide zu lachen begonnen“, übersetzte Henrietta.

„Woher willst du das wissen?“, fragte Horst empört.

„Soviel ich weiß, verstehen Mandarinenten die Menschensprache ebenso wenig wie alle anderen Enten. Und du hast auch noch keine Krawatte.“

„Aber Horst, ich hab dir doch erzählt, dass Henrietta bei Menschlingen aufgewachsen ist. Daher versteht sie Menschisch auch ohne die Krawatte“, flüsterte Herbert.

„Hast du nicht“, widersprach Horst.

„Hab ich doch. Aber da warst du gerade mit Federnputzen beschäftigt. Bestimmt hast du es nur vergessen“, versuchte Herbert seinen Freund zu beruhigen.

„Ich vergesse nichts. Ich habe ein Gedächtnis wie ein Elefant.“ Horst plusterte sich empört auf.

„Wenn ihr beiden so weitermacht, bekommt ihr tatsächlich noch Schwierigkeiten“, meinte Henrietta.

„Die jüngere Menschin überlegt, ob ihr vielleicht Schmerzen habt, weil ihr so aufgeregt schnattert. Sie sagt, wenn das so weitergeht, ruft sie die Tierrettung an.“

„Schmerzen? Pha“, machte Horst und schwieg.

„Wie auch immer, ich wollte euch eigentlich nur erinnern, dass die Ernennungsfeier beginnt, wenn die Sonne direkt über dem See steht. Nicht, dass ihr vor lauter Observieren noch eure Ernennung verpasst“, meinte Henrietta und lächelte Herbert an, ehe sie sich wieder in die Luft erhob.

„Als ob wir das vergessen würden. Bis dahin ist doch noch jede Menge Zeit“, schnatterte Horst ihr empört hinterher. Trotzdem befahl er: „Herbert, Rückzugsmodus. Wir verschieben die Observation auf später.“

TAG DER KRAWATTE

„Kein Grund, nervös zu werden, alles cool“, versuchte Horst sich nun selbst zu beruhigen. Sie hatten die Menschinnen sich selbst überlassen und waren ein Stück weitergewatschelt. Zum wiederholten Mal kontrollierte er nun schon den Sitz seiner Federn in der spiegelglatten Oberfläche des Sees. Jede Feder saß, wie sich das für eine Brautente gehörte. Trotzdem, sicher war sicher. Systematisch ging er alle Farben seines Gefieders noch einmal durch, und das waren wirklich viele. Erst als er absolut sicher war, dass jede Feder saß, kam er aus dem Wasser. Dabei achtete er darauf, dass an seinen gelben Füßen kein Schlamm haftete.

„Kannst du nicht irgendwas mit deinen Federn machen, Herbert. Du siehst aus wie eine zerrupfte Gans“, bemerkte Horst.

„Ich bin ja auch eine Gans. Okay, eine Halbgans, wenn man es genau nimmt“, sagte Herbert und zwinkerte Horst gutmütig zu.

„Schscht. Nicht so laut. Sonst hört dich noch jemand“, zischte Horst und hielt sich einen Flügel vor den Schnabel, während er den Hals lang machte und die Umgebung nach Lauschern absuchte.

„Das ist doch kein Geheimnis.“ Herbert verstand Horsts Aufregung nicht. Trotzdem sah auch er sich um.

„Du willst ein Enten-Agent werden. Wie soll das funktionieren, wenn du eine Gans bist?“, sagte Horst.

„Ach Horst, das hab ich dir doch schon so oft erklärt.“

Herbert legte den Kopf schräg. „Halbgänse gehören zur Familie der Enten und deshalb geht das in Ordnung.“

„Das will ich für dich hoffen. Was würdest du denn tun, wenn sie nur mich zum Agenten ernennen?“

Horst strich sich die Federn glatt.

„Das wäre schade“, musste Herbert zugeben. „Aber ich bin sicher, dass ich mich auch im Hauptquartier nützlich machen kann.“