Herr Lupus - Vom großen Glück eines kleinen Straßenhundes - Jutta Neuschäfer - E-Book

Herr Lupus - Vom großen Glück eines kleinen Straßenhundes E-Book

Jutta Neuschäfer

4,9

Beschreibung

Der blitzgescheite, mutige Herr Lupus erzählt uns seine spannenden Abenteuer, die er in seiner neuen Familie zusammen mit „Adoptivschwester“ Miss Möppy (MM) erlebt und wie er z.B. die Angst vor dem Wasser besiegt. So ganz nebenbei erklärt Herr Lupus noch - ohne erhobenen Zeigefinger – den richtigen und gewaltfreien Umgang mit unseren 4-beinigen Freunden. Leckerlie-Rezepte, sowie Spielideen für drinnen und draußen machen Lust auf ein kurzweiliges Lesevergnügen für Erstleser oder zum Vorlesen.

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Seitenzahl: 56

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Danke an Hannah, Teresa, Mia, Heidi, Leona,

Sören, Jan-Sören und Jason,

diese großartigen Kinder aus der KiTa,

die mir gezeigt haben, dass es richtig ist,

sich etwas Zeit dafür zu nehmen,

Kindern zu erklären, was Hunde eigentlich sind:

treue Freunde mit Fell und Gefühlen.

Ein ganz besonderer Dank gilt natürlich

Caterina Scholl. Ohne ihre liebevollen,

detailgetreuen Zeichnungen wäre das Buch nicht

das, was es ist…lebendig.

Inhalt

Ankunft in Deutschland

Aus Simon wird Herr Lupus

Die wilde Horde

Ein mutiger Angsthase

Herr Lupus träumt

Der Geburtstag

Der Plumpsack geht um

Bello, Bello – Dein Knochen ist weg

Eine Begegnung mit Folgen

Leckerlie - Rezepte

Was bedeutet eigentlich…?

Ankunft in Deutschland

Hallo Kinder, mein Name ist Lupus, genauer gesagt HERR LUPUS – so viel Zeit muss sein. Ich bin ein…. ja das weiß keiner so genau, aber tut auch nichts zur Sache. Man erkennt mich an dem dunklen Fleck über dem linken Auge. Das macht mich besonders. Meine Familie findet das auch. Die sagen immer, ich sei sowieso etwas ganz Besonderes, weil ich eben anders bin als andere Hunde.

Ich habe nämlich die ersten 2 Jahre meines Lebens auf der Straße gelebt – in Griechenland. Das ist ein Land, ganz weit im Süden von Europa, dort ist es sehr schön, aber leider mögen viele Menschen dort keine Hunde. So kam es, dass ich eingefangen und in ein Hundeheim oder so etwas Ähnliches gebracht wurde. Da waren hunderte von meiner Sorte, die auch niemand haben wollte.

Aber das Glück war auf meiner Seite.

Irgendwo in Deutschland gab es eine Familie, die beschlossen hatte, einem armen Hund wie mir, ein neues Zuhause zu geben.

Und so kam es, dass mich sogenannte Tierschützer in ein Flugzeug setzten und ich gerettet wurde. Wer weiß, was mir in Griechenland sonst noch geschehen wäre, ich darf gar nicht daran denken…

Das hört sich doch alles ganz gut an, werdet Ihr jetzt sagen. Aber ganz so einfach war die Sache nun auch nicht.

Ich kam also mitten in der Nacht in einem fremden Land an und wusste gar nicht was los war. Ich konnte mich auch gar nicht erinnern, was in den letzten Stunden passiert war. Ich wusste nur noch, dass es irgendwann an meinem Popo „piecks“ gemacht hatte, dann wurde mir erst ganz schwarz vor Augen, und dann muss ich wohl eingeschlafen sein.

Ja und da war ich nun also und hatte schreckliche Angst. Ich zitterte am ganzen Leib und mir war total flau im Magen.

„Wie sprechen denn die Menschen hier bloß?“, ich verstand kein Wort. Auweia! „Maammaa! Uuhh!“ Ich heulte und winselte: „Ich will zurück, hier kenne ich mich doch gar nicht aus.“ Plötzlich streichelte mich eine zierliche, warme Hand.

Ein kleines Mädchen hatte sich neben meine Transportbox gesetzt und ihre Hand durch die Gitterstäbe gesteckt.

Ganz schön gefährlich, wie ich fand, denn das sollte man nicht tun, wenn man einen Hund nicht kennt. Er könnte das auch missverstehen und vor lauter Schreck oder aus Angst zubeißen.

Da hatte das kleine Mädchen ja Glück, dass so ein Angsthase wie ich, sich erst mal nur ganz klein macht und abwartet, was als nächstes passiert. Und eigentlich war es ja auch schön, so gestreichelt zu werden…

Endlich durfte ich dann raus aus dieser engen Kiste.

Aber was war das?

Ein total glatter Boden unter meinen Pfoten. Bisher kannte ich nur Sand, spitze Steine, und Schotterstraßen. „Na das kann ja heiter werden“, dachte ich bei mir.

Was da wohl noch so alles kommt? Und die vielen Zweibeiner um mich herum – große und kleine. Alle unterhielten sich angeregt, bis sich plötzlich einer der Großen zu mir umdrehte und auf mich zeigte. Das kleine Mädchen von vorhin hielt seine Hand. Dann kam der Mann auf mich zu und legte mir so ein merkwürdiges Ding aus Leder um, das sich – wie ich später erfuhr – Brustgeschirr nennt, und mich am Weglaufen hindern sollte.

Aber mal ehrlich: wo sollte ich denn hin, in einem Land, das ich nicht kenne, wo Menschen leben, die eine seltsame Sprache sprechen? Ich hätte mich am liebsten in Luft aufgelöst. Aber da hing ich schon fest und man führte mich zu einem Auto. Autos kannte ich ja zum Glück schon.

Ganz vorsichtig hob mich der Mann hinein, streichelte mich ein wenig seitlich am Hals, da wo es Hunde gern haben, und redete leise und freundlich auf mich ein. Das war sehr beruhigend und tat gut. Langsam ließ das Zittern nach und ich legte mich hin. Dann stieg das kleine Mädchen ein und setzte sich zu mir auf den Sitz. Wieder spürte ich diese warme, kleine Kinderhand auf meinem Fell, die mich für einen Augenblick meine Angst vergessen ließ.

Als wir losfuhren, war es hier schon Abend und sehr dunkel. Außer aufblitzenden Straßenlaternen sah ich – nichts. Ich war so müde von der ganzen Aufregung, dass es nicht lange dauerte, bis ich eingeschlafen war. Plötzlich stupste mich jemand an. Wir waren angekommen. Aber was hörte ich da? Eine vertraute Stimme: ein Hund, ein Hund!

Begrüßungsgebell kann so schön sein, wenn man das Gefühl hat, dass man ganz alleine auf der Welt ist.

Die Autotür öffnete sich und eine neugierige

Schnüffelnase schob sich zu mir durch. Schwups, hatte ich eine feuchte, rosarote Schnute im Gesicht. Das konnte nur - nein das war - ein Labrador. Kein anderer Hund auf der Welt kann sich so freuen. Da wackelt nicht nur der Schwanz, da wackelt immer gleich der ganze Hund. Sollte ich doch ein Glückspilz sein?

Tja, das ist jetzt wohl meine neue Heimat. So erklärte es mir zumindest das Labrador-Begrüßungskomitee namens Miss Möppy. Gut, dass Miss Möppy meine Sprache kennt und so erfuhr ich, wo ich hier eigentlich gelandet war und wer meine neue Familie ist.

Da wären also erst mal die Eltern:

Meine große Menschenfreundin Viola und mein großer Menschenfreund Martin. Dazu kommt dann noch meine kleine Menschenfreundin Hannah und wie schon erwähnt, Miss Möppy – meine „Adoptivschwester“…

Und mein neues Zuhause „liegt in der Mitte Deutschlands“, erklärte mir MM – so nenn ich ab jetzt Miss Möppy, das geht schneller.

Ja, da war ich nun. Irgendwie drehte sich alles in meinem Kopf von den vielen neuen Eindrücken und mein Bauch meldete sich wieder.

Aber diesmal war die Ursache nicht die große Angst, die mich immer noch nicht so ganz losgelassen hatte, sondern HUNGER!!!