Herzgeplauder - Constanze Maria Geiger - E-Book

Herzgeplauder E-Book

Constanze Maria Geiger

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Beschreibung

Die Autorin und Sozialpädagogin Constanze Maria Geiger geht in ihrem neuen Buch folgender Frage nach: Wie verändert sich Liebesfreud und Seelenleid, wenn Magie ins Spiel kommt? Magie und Kreativität stehen für Constanze Maria Geiger unmittelbar in Verbindung. Viele kreative Wendungen in ihren Märchen und Seelengeschichten laden ein Gefühle und Magie hautnah mitzuerleben. Wie bereits in ihren beiden veröffentlichten Büchern „Familie Bork auf Reisen“ und „Märchen für erwachsene Kinder“ versteht es die Autorin ihre Leser auch mit unbequemen Gefühlen zu kitzeln. Die Illustrationen von Stefan Torreiter sind wunderschöne Werke, die das Wesen der einzelnen Geschichten gelungen widerspiegeln. Die Unterschiedlichkeit der Geschichten zeugen vom flexiblen Geist der Autorin. Vorsicht, es könnte sogar vorkommen, dass der Leser, die Leserin magisch animiert wird selbst eigene Geschichten zu schreiben!

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Seitenzahl: 62

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Inhalt

Moderne Märchen

Frühlingsgefühle

Das Kleid der Königin

Die verliebte Biene und der blutende Stein

Der springende Punkt

Die vollkommene Liebe

Das Paket

Der Minotaurus

Frauenschicksal

Der fremde Kaufmann

Der Gast

Das hohe Ross

Seelengeschichten

Der Fluss

Der Baum

Zwei Vöglein

Die unsichtbare Königin

Die Liebe, die Spiritualität, die Lust und die Vernunft

Musical

Solveig oder das Mädchen Edgar

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

Unser Herz beschenkt uns im Laufe unseres Lebens mit vielen angenehmen Gefühlen. Wenn es aber außer Kontrolle gerät, verursacht es Verletzungen, Wunden, die ihre Zeit brauchen, wieder zu verheilen.

Meine Märchen erzählen von der Selbstliebe, der Liebe zur Natur, jener Verbindung zwischen allen Lebewesen, und schließlich der Liebe zu anderen Menschen.

Das Verliebtsein, das Sehnen, die unerwiderte Liebe, die vollkommene Liebe und auch das Gegenteil von Liebe, die Selbstsucht, kommt in meinen modernen Märchen und Seelengeschichten vor.

Was sind nun aber Seelengeschichten?

Seelengeschichten sind sehr sensibel erzählt und beinhalten einen Dialog, sozusagen ein Frage-Antwortspiel mit sich selbst. Es gelingt mir besonders gut in der Natur, alle meine inneren Stimmen gleichermaßen zu Wort kommen zu lassen. Da geht’s turbulent zu und dann passiert es eben, dass Gestalten auftauchen, die lebendig werden.

Wie kommt die Magie ins Spiel?

Magie ist geheim, eine Erklärung ist ausgeschlossen. Für dich formuliere ich einen Satz dazu, der deine Neugierde wecken könnte:

In der Magie wird durch kunstvolles Verbinden von Möglichkeiten ein gewünschtes Ergebnis im tatsächlichen Leben erzielt. Kreativität und Träume spielen eine Schlüsselrolle!

Jetzt sind es sogar zwei Sätze geworden

und du bist so klug wie vorher. ;)

Viel Freude beim Lesen wünscht

Constanze Maria Geiger

Frühlingsgefühle

Hallo, ich heiße Alicia, meines Zeichens Schaf im allerbesten Alter.

Heute spüre ich, das ist ein ganz besonderer Tag! Nicht nur, dass die Sonne scheint an diesem frühlingshaften Morgen. Nein, es knistert die Luft, und das habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen.

Tja, mal sehen was der Tag so bringt. Ich fühle mich auf einmal übermütig, ich hüpfe so hoch ich es nur vermag und strecke dabei alle Viere von mir. Das sieht sicher drollig aus, doch es macht mir Riesenspaß.

Ich laufe meinen Weg entlang und erreiche das erste Mal in meinem Leben das andere Ende unseres großen, eingezäunten Gartens. Oh, wie frisch doch die Gräser hier leuchten. Ein alter Rabe sitzt auf dem Zaunpfahl und sieht mich griesgrämig an.

Meine innere Stimme sagt: „Was schert dich der alte Griesgram, geh weiter, es wartet noch was Tolles auf dich!“

Mit meinem ganz besonderen Rhythmus und den neuen Luftsprüngen bewege ich mich den Zaun entlang. Wirklich, es duftet hier besonders herrlich. Es hat frisch geregnet und nun sieht es aus, als zupfe die Sonne die neuen, grünen Pflänzchen geradewegs vor meinen Augen mit ihrer Wärme aus der Erde.

Ich schwelge in Freuden und senke dabei meinen Kopf, und dann passiert es, ich entdecke direkt vor meinen Augen den allerschönsten vierblättrigen Glücksklee. Ein erfreutes Mähähä.. drückt sich aus meiner Kehle heraus. Schon bin ich still. Meine innere Stimme spricht wieder zu mir: „Ja, das ist dein Glücksklee, nur für dich, nicht zum Teilen für Geschwister, nicht zum Verschenken für die Armen, nicht zum Verstecken, nicht zum Aufsparen. Nein, hier und jetzt ist dein Glück, du kannst es als Ganzes verspeisen oder nach und nach die 4 Glückskleeblätter hintereinander genießen.“

Ui, so was ungeheuerlich Schönes ist extra für mich gewachsen, kann das sein?

„Ja“, sagt die innere Stimme fest. Und so beschließe ich, langsam das erste Blatt behutsam mit meinen Lippen abzuzupfen. Mhm… köstlich doch was geschieht mir da noch? Ich fühle etwas Warmes direkt um mein Herz, es jubelt laut vor Freude auf. „Mähähähääääää…“ entfährt es meiner Kehle wieder.

So bin ich nun gespannt auf mein zweites Kleeblättchen, sachte atme ich seinen besonderen Duft tief ein und fühle mich, als ich es zwischen meine Lippen nehme, als ob eine kleine Blase in meinem Kopf platzt, nicht dass es weh tut, ganz so wie eine Seifenblase, die plötzlich Raum im Hirn macht für … Leichtigkeit und Frieden. Mein Maul verzieht sich zu einem sooo breiten Grinsen, das hat die Welt noch nicht gesehen. Alicia das Schaf, das am breitesten grinsen kann.

Und ich fühle so viel Schönheit von außen in mich hineinströmen, der alte Rabe ist fortgeflogen. Stattdessen sitzt ein junger Buntspecht auf dem Zaun und probiert seine Klopfkünste! Wie hübsch anzusehen!

Mein Glücksklee lädt mich ein, sein drittes Blatt zu vernaschen. Und so nehme ich es wieder behutsam ins Maul und kaue sehr lange daran. Die Flüssigkeit schmeckt herrlich frisch und rinnt direkt in meinen Körper und erreicht alle meine Zellen, alles wird plötzlich hellwach. Ich schwebe!!!

Nun bin ich vollends glücklich und denke mir, was kann ein Glücksklee jetzt noch bringen? Wieder nehme ich das Blatt vorsichtig zwischen meine Zähne und … sehe in diesem Moment meinesgleichen in männlicher Gestalt mit gütigen Augen und sanftem Schritt direkt auf mich zuschreiten.

Ohne zu zögern, blicke ich ihm tief in die Augen und reiche gerne die Hälfte meines Kleeblattes weiter. Nun, ihr müsst verstehen, dass es hier nun zu privat wird, um weiterzuerzählen.

Mähähähäääääääääääääää.

Das Kleid der Königin

Zu Zeiten, als deine Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großeltern noch kleine Kinder waren, lebte eine wunderschöne Königin. Sie war sehr milde und weise und überdies sehr groß. Sie war so riesig wie ein Berg und trug ein wunderschönes, rubinrotes Kleid aus Taft mit vielen kilometerlangen Lagen aus Stoff und Falten.

Viele Prinzen und Edelmänner kamen, um die Königin zu freien. Sie ritten heran mit ihren besten Rossen in ihren glänzenden Rüstungen und mit ihren Schwertern.

Sie banden die Pferde an und versuchten, das Kleid der Königin zu erklimmen. Erst legten sie die Rüstung ab, danach wurde auch das Schwert abgeworfen, um besseren Halt zu finden.

Das Kleid der Königin war jedoch sehr glatt, und so schafften es die besten Kletterer nicht bis zur Hälfte des Weges. Sie rutschten zwischen den Falten ab und stürzten in den Tod. Sehr viele Edelmänner verloren dabei ihr junges Leben.

Eines Tages kam ein weiterer junger Edelmann zur Königin. Er stand zu ihren Füßen und entledigte sich all seiner Kleider. Langsam begann er, das Kleid hochzuklettern. Er schmiegte sich in die Falten und kletterte rasch bis ganz nach oben.

Schließlich blickte er in das schöne Antlitz der Königin. Sie lächelte glücklich und im selben Moment begann sie zu schrumpfen. Sie wurde kleiner und kleiner, bis sie schließlich Menschengröße angenommen hatte.

Sogleich ließ sie den Hofschneider kommen. Dieser musste ihr die Hälfte des Kleides abschneiden, um Kleider für den neuen König zu schneidern. Bald darauf gab es Hochzeit.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute glücklich und zufrieden.

Die verliebte Biene und der blutende Stein

Einst gab es eine wunderschöne Lichtung inmitten eines Mischwaldes. Auf dieser Lichtung wuchsen entweder gelbe oder lila Blumen mit dem Namen Iris. Der Name bedeutet Götterbotin. So war auch die Aufgabe dieser Blumen, die Botschaften des Himmels auf sanfte doch immerwährende Art an die Menschen weiterzugeben.

Die gelben Blumen sammelten sich zu einer Gruppe und auch die lilafarbenen waren immer in ihrer Gruppe zu finden. Die Bäume, die rund um die Lichtung wuchsen, sahen von oben herab auf ein kleines hügeliges Meer von gelben und blauen Wellen, und sie liebten diesen Anblick.