Hinter Gitter – ab 18, - markus sinnabell - E-Book

Hinter Gitter – ab 18, E-Book

markus sinnabell

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Beschreibung

Ein Leben hinter Gittern. Ein Kampf ums Überleben. Eine Wahrheit, die nicht entkommen will. Rico sitzt in Steinburg – einem Hochsicherheitsgefängnis, das von Gewalt, Manipulation und Machtspielen beherrscht wird. Als ein Aufstand das System erschüttert, beginnt für ihn eine Flucht, die ihn nicht nur aus dem Gefängnis, sondern tief in die eigene Vergangenheit führt. Was als Überlebensinstinkt beginnt, wird zum offenen Krieg gegen das, was ihn zu dem gemacht hat, der er ist. Doch Steinburg lässt niemanden wirklich los. Ein kompromissloser Thriller über Kontrolle, innere Zerrissenheit und die Frage: Wer bist du, wenn es kein Gesetz mehr gibt? ⚠️ Dieses Buch enthält explizite Gewalt, psychologische Belastung und ist ausschließlich für Erwachsene geeignet.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Kapitelübersicht: „Hinter Gitter – ab 18“

1.Ankunft in der Hölle

Der junge Häftling Rico wird in das berüchtigte Gefängnis Steinburg eingeliefert. Kaum angekommen, spürt er die brutale Realität hinter Gittern: Hier herrschen nicht die Wärter, sondern die Gangs.

2.Regeln des Käfigs

Rico lernt die ungeschriebenen Gesetze des Gefängnisses kennen. Wer überleben will, braucht einen Schutz. Doch welchen Preis hat Loyalität?

3.Der Zellenblock B

Block B ist bekannt für seine Gefährlichkeit – hier treffen Wahnsinn, Macht und Gewalt aufeinander. Rico bekommt einen neuen Zellengenossen, dessen Vergangenheit dunkler ist als erwartet.

4.Schwarzer Handel

Unter der Oberfläche floriert ein geheimer Markt: Drogen, Waffen, sogar Menschenleben. Rico gerät zwischen die Fronten der rivalisierenden Syndikate.

5.Die Faustregel

Ein brutaler Übergriff bringt das System zum Wanken. Rico steht vor der Wahl: Opfer bleiben oder selbst zur Waffe werden.

6.Verlorene Besuche

Draußen vergisst man ihn langsam – Besuch wird zur Seltenheit. Doch ein Brief bringt eine unerwartete Wahrheit ans Licht.

7.Der Plan

Eine kleine Gruppe von Insassen plant das Unmögliche: einen Ausbruch. Doch wem kann man trauen? Jeder Schritt könnte der letzte sein.

8.Blutige Nacht

Die Spannung eskaliert. In einer Nacht voller Gewalt und Verrat fallen Masken – und das Gleichgewicht der Macht verschiebt sich brutal.

9.Feuer im Inneren

Ein Aufstand beginnt. Die Gefangenen kämpfen für Respekt, für Rache – oder einfach nur ums Überleben. Die Gefängnismauern beginnen zu bröckeln.

10.Kein Weg zurück

Alles kulminiert in einem finalen Gefecht. Nicht jeder wird diese Nacht überleben. Und die Frage bleibt: Kann man jemals wirklich frei sein?

Kapitel 1 –

Ankunft in der Hölle

Der Geruch war das Erste, was ihm auffiel. Schweiß, Metall, Desinfektionsmittel – aber dazwischen auch dieser eigentümliche Hauch von Verfall. Nicht körperlich. Seelisch.

Rico stand still, während die Stahltür hinter ihm zuschlug. Ein dröhnendes Geräusch, das sich anfühlte, als wäre es direkt in seinem Brustkorb explodiert. Endgültig.

„Willkommen in Steinburg“, murmelte einer der Wärter, ohne ihn anzusehen. „Du wirst es lieben.“

Zwei Monate Untersuchungshaft lagen hinter ihm. Zwei Monate Ungewissheit, Angst, Hohn von den anderen. Aber das hier – das war die Liga der echten Dämonen. Die Einweisung in das Hochsicherheitsgefängnis Steinburg war das Ende seiner Freiheit. Und der Anfang eines Spiels, dessen Regeln er noch nicht kannte.

Die Aufnahmeprozedur war ein Spießrutenlauf. Fotos, Fingerabdrücke, Körperscan, Fragen, die er mechanisch beantwortete. Kein „Wie geht’s dir?“, kein „Was brauchst du?“. Nur ein: „Hast du Drogen geschluckt? Bist du suizidal? Bist du gefährlich?“ Rico sagte „Nein“, „Nein“ und „Nur wenn ich muss“. Der Beamte notierte alles, ohne die Miene zu verziehen.

Seine Kleidung – zivil, halb zerrissen – wurde gegen einen beigen Overall getauscht. Größe M. Zu eng. Der Stoff kratzte an den Schultern. Die Schuhe – Größe 42 – drückten. Aber beschweren bedeutete Schwäche. Und Schwäche roch wie Blut.

„Zellenblock B“, sagte der Wärter schließlich. „Dritte Etage. Du bist jetzt Nummer 3581.“

Zellenblock B war eine Welt für sich.

Kameras an jeder Ecke, aber immer mit toten Winkeln. Zwei Gänge – links die „Veteranen“, rechts die „Rookies“. Dazwischen ein schmaler Flur, auf dem kein Mensch je freiwillig stand. Die Wände waren beschmiert, nicht mit Farbe – mit Geschichten. Namen, Drohungen, Zeichen der Gangs.

Als Rico seinen Block betrat, verstummten Gespräche. Die Luft wurde dick. Jemand pfiff spöttisch. Ein anderer knallte gegen die Gitterstäbe und lachte. „Frischfleisch!“, rief eine Stimme von oben.

„Sieht weich aus!“, eine andere.

Der Wärter ging. Rico blieb. Allein.

Zelle 213.

Sein neues Zuhause bestand aus einem Doppelbett, einem Klo ohne Sichtschutz, einem winzigen Regal. Der Mitbewohner saß auf dem unteren Bett – groß, kantig, kahl. Tätowierungen zogen sich wie Kartenlinien über seinen Rücken.

„Du bist spät“, sagte er. Keine Vorstellung. Kein Blick. Rico antwortete nicht. Er hatte gelernt, wann Schweigen klüger war.

„Ich bin Lennox“, sagte der andere dann. „Zwei Regeln: Ich rede nicht beim Essen. Und du fasst meine Sachen nicht an.“

„Okay“, murmelte Rico.

„Dritte Regel“, sagte Lennox und sah ihn jetzt doch an – eiskalt, berechnend: „Wenn einer kommt, der dich prügeln will, klär das selbst. Wenn du heulst, bist du tot. Wenn du schreist, bist du tot. Wenn du redest – denk gut nach, was du sagst.“

Die erste Nacht war ein Albtraum.

Nicht wegen der Geräusche – das Schreien, das Keuchen, das Kreischen von Metall.

Sondern wegen der Stille in seinem Kopf.

Rico dachte an den Prozess. An die drei Jahre, die er bekommen hatte. An das Opfer – der Richter hatte gesagt: „Ihre Reue kommt zu spät.“ Vielleicht hatte er recht.

Er hatte nicht getötet. Aber er hatte zugesehen. Und geschwiegen. Und jetzt war er hier.

Am nächsten Morgen stand Rico früh auf. Nicht, weil er wollte – sondern weil jemand gegen die Gitter trat.

„Frühstück, Ladies!“, rief ein Wärter.

Lennox stand auf, als wäre es sein Ritual. Wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser, dann schnitt er sich mit einem Plastikstück den Bart. Präzise. „Willst du leben, Kleiner?“, fragte er plötzlich.

Rico sah ihn an.

„Dann such dir heute einen Freund. Oder einen Feind. Aber geh niemandem aus dem Weg. Die hier fressen die Stillen zuerst.“

Beim Frühstück bekam Rico eine Plastikschale mit etwas, das an Hafer erinnerte – oder Leim. Er setzte sich an den hintersten Tisch. Alle Blicke klebten an ihm. Einer der Männer – grob gebaut, mit einem Adler-Tattoo am Hals – kam näher.

„Du bist neu. Also wirst du heute zahlen.“

„Wofür?“

„Für’s Sitzen. Für den Sauerstoff. Für deinen Namen.“

Rico stand auf. Langsam. Er fühlte Lennox’ Blick von der Ferne. „Dann komm schon“, sagte Rico leise. „Hol ihn dir.“

Der Faustschlag kam schnell. Aber nicht von Rico.

Sondern von jemand anderem – einem drahtigen Typ mit einer langen Narbe quer über die Stirn.

„Er gehört zu uns“, sagte der Narbe. „Finger weg.“

Der Muskeltyp knurrte, drehte sich um und ging.

Rico stand da – Herz raste, Beine zitterten.

„Du hast Glück, dass du mir gefällst“, sagte der Narbe. „Ich bin Bojan. Heute war’s gratis. Morgen nicht.“

Der Tag endete mit Zählappell.

Alle mussten still stehen, Hände sichtbar, Blicke gesenkt. Rico fühlte, wie die Welt ihn anstarrte – und gleichzeitig ignorierte.

Die Gitter schlossen sich wie Zähne um ihn.

Aber in seinem Innersten regte sich etwas. Kein Mut. Noch nicht.

Aber ein Entschluss.

Er würde nicht untergehen. Nicht heute. Nicht morgen.

Und wenn die Hölle ihr Maul öffnete – dann würde er zurückstarren.

Kapitel 2 –

Regeln des Käfigs

„Die erste Regel: Sprich nur, wenn du gefragt wirst.“ Lennox kaute langsam auf einem Stück Toast, das so trocken war, dass es beim Zerbeißen staubte. Er blickte nicht einmal zu Rico hinüber, als er sprach. „Die zweite: Sprich nie mit einem Wärter, wenn andere es sehen können. Es sei denn, du willst tot aufgefunden werden.“

Rico nickte mechanisch. Schlaf hatte er kaum bekommen – das Quietschen der Betten, das Stöhnen aus Nachbarzellen, das metallene Lachen der Nächte hatten sich in sein Hirn gefressen. Seine Gedanken waren träge, seine Sinne schärfer denn je.

„Und die dritte Regel?“

„Die dritte Regel ist: Du vergisst, wer du draußen warst.“

 

Der Hof war ein Käfig im Käfig.

Umgeben von hohen Mauern und doppellagigem Stacheldraht war er die einzige Fläche unter freiem Himmel, die die Insassen zu Gesicht bekamen. Aber die Sonne brannte nicht auf Freiheit – sie legte nur offen, wer gerade oben war und wer fiel.

Rico beobachtete die Gruppen.

Links standen die Russen – kompakte Männer mit blassem Blick und eisiger Körpersprache.