Historiae Alexandri Magni - Curtius Rufus - E-Book

Historiae Alexandri Magni E-Book

Curtius Rufus

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Beschreibung

Lebendig und geradezu romanhaft schildert Curtius Rufus den Feldzug Alexanders des Großen. Besonders eindringlich verfolgt er dessen Entwicklung vom kameradschaftlichen Heerführer hin zum orientalischen Despoten. Anekdoten zu fremdländischen Sitten und Beobachtungen zu Besonderheiten aus Natur und Geographie finden sich in dem Werk genauso wie dramatische Schilderungen, wenn etwa Alexanders Soldaten durch die Wüste marschieren, bis sie halb verdurstet den Fluss Oxus erreichen, oder wenn sie gegen die Kriegselefanten des indischen Königs Poros ankämpfen: All dies macht die "Historiae Alexandri Magni" zu einer abwechslungsreichen Lektüre und damit besonders geeignet für den Einsatz im Unterricht.

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Seitenzahl: 93

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Curtius RufusHistoriae Alexandri Magni

Geschichte Alexanders des Großen

Ausgewählt und herausgegeben von Hartmut Froesch

Reclam

2015 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

Gesamtherstellung: Reclam, Ditzingen

Made in Germany 2017

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-960778-8

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-019904-6

www.reclam.de

Inhalt

Einleitung: Quintus Curtius Rufus: Leben und Werk

Zur Benutzung dieser Ausgabe

Historiae Alexandri Magni Macedonis (Auswahl)

T 1: Der gordische Knoten (III 1,14–18)

T 2: Durch Kilikien nach Tarsus (III 4,11–15)

T 3: Alexander und sein Arzt (III 6,7–11)

T 4: Die Schlacht bei Issus (III 11,7. 9–12. 27; 12,13)

T 5: Alexander in Ägypten (IV 7,5–8. 16 f. 25 f.)

T 6: Die Gründung Alexandrias und weitere Pläne (IV 8,1–4)

T 7: Die Schlacht bei Arbela (IV 15,26–33; 16,8 f. 26 f.)

T 8: Alexander in Babylon (V 1,17–29. 36–39)

T 9: Die Plünderung von Persepolis (V 6,1–9)

T 10: Der Tod des Dareus (V 13,15–18)

T 11: Alexander ändert sein Verhalten (VI 2,1–3.5; 6,1–4. 9 f.)

T 12: Zum Hindukusch (VII 3,12–18)

T 13: Der Marsch durch die baktrische Wüste und die Überquerung des Oxus (VII 5,1–18)

T 14: Aus der Mahnrede eines Skythen (VII 8,12–22)

T 15: Die Tötung des Clitus (VIII 1,22 f. 28–31. 33–36. 38. 40. 48–52; 2,1–6. 10–12)

T 16: Die Hochzeit mit Roxane (VIII 4,21–30)

T 17: Als Jupiters Sohn nach Indien (VIII 5,3–6)

T 18: Der Kampf mit Porus (VIII 14,9–14. 23–30. 40)

T 19: Nach dem Sieg über Porus (IX 1,1–3)

T 20: Die Soldaten wollen nicht mehr (IX 3,8–11. 16–19)

T 21: Auf dem Rückmarsch (IX 10,8–16)

T 22: Zukunftspläne (X 1,17–19)

T 23: Alexanders Tod in Babylon (X 5,1–6)

T 24: Würdigung Alexanders (X 5,26–37)

T 25: Die Erben Alexanders (X 10,20)

Anhang

Abkürzungen und Symbole

Lernwortschatz

Verzeichnis der Eigennamen

Karte des Alexanderzuges

Sprache und Stil

Stilmittel

Literaturhinweise

Hinweise zur E-Book-Ausgabe

Einleitung

Quintus Curtius Rufus: Leben und Werk

Über den Verfasser der Historiae Alexandri Magni Macedonis wissen wir so gut wie nichts Gesichertes. Zwei Stellen des Werkes (IV 4,21 und X 9,3–6) geben Hinweise auf Zeitumstände (s. im folgenden), die allerdings nicht klar zu beziehen sind – die Regierungszeiten des Augustus (31 v. Chr. bis 14 n. Chr.), des Claudius (41–54 n. Chr.), Vespasians (69–79 n. Chr.), sogar die des Theodosius (379–395 n. Chr.) sind vor dem Hintergrund dieser Stellen denkbar. Sprachliche Kriterien, etwa die offenkundige Anlehnung an Sprache und Stil des Livius (59 v. Chr. – 17 n. Chr.), legen eine Datierung des Werkes in das 1. Jh. n. Chr. nahe; somit könnte ein bei Sueton (70 – um 150 n. Chr.) in einem Katalog von Rhetoren-Namen (de rhetoribus 9) nach M. Porcius Latro (augusteische Zeit) und Verginius Flavus (Claudius’ Zeit) genannter Q. Curtius Rufus als Autor in Frage kommen, aber auch der – mit jenem identische? – Curtius Rufus, Prokonsul der Provinz Africa in der Mitte des 1. Jh.s n. Chr., den Tacitus (ann. 11,20,4) und Plinius d. J. (epist. 7,27) nennen. Die Mehrzahl der Forscher nimmt das 1. Jh. n. Chr. als Lebenszeit des Autors an und deutet die Stelle X 9,3–6, wo von einem Herrscher als einem »neuen Stern« die Rede ist, der der im Dunkel liegenden Welt (munduscaligans) das Licht wiedergegeben habe, wodurch ein Bürgerkrieg vermieden und ein Herrscherhaus von – hoffentlich – langer Dauer begründet worden sei, als Anspielung auf Claudius; dabei könnte der Ausdruck mundus caligans auf dessen Vorgänger Caligula (37–41 n. Chr.) hindeuten. Aber auch Vespasian wird oft – nach den Auseinandersetzungen im Vierkaiserjahr 68/69 n. Chr. – als der »neue Stern« gesehen, der (vgl. Sueton, Vesp. 8) »den beinahe dem Untergang nahen Staat zu festigen und ihm Glanz zu verleihen« bestrebt war. Mit Vespasian beginnt die neue Dynastie der Flavier, was gut zu Curtius Rufus’ Hoffnung auf das neue Regentenhaus passen würde.1

Das Werk des Quintus Curtius Rufus umfasste zehn Bücher, wobei die beiden ersten Bücher, der Anfang des dritten, das Ende des fünften, der Anfang des sechsten und einige Stücke des zehnten Buches fehlen. Aus anderen antiken Autoren (Diodor, Justin, Plutarch, Arrian) können wir uns jedoch ein Bild vom wahrscheinlichen Inhalt der verlorenen Teile machen:2

Die beiden ersten Bücher müssen die Jahre 356 (Geburt Alexanders) über die Thronbesteigung 336 bis zum Beginn des Feldzugs gegen die Perser und die ersten Siege 334/333 behandelt haben.3

Buch 3:beginnt mit der Sammlung der makedonischen Streitmacht gegen Dareus im Frühjahr 333 bei Gordion in Phrygien (T 1). Der Perserkönig sammelt seine Truppen bei Babylon. Alexander zieht nach Kilikien (T 2); sein Leibarzt Philippus heilt eine schwere Erkrankung (T 3). Dareus nähert sich von Osten; bei Issus kommt es im Herbst 333 zur Schlacht (T 4); Dareus flieht.

Buch 4: Während Dareus in Richtung Euphrat ausweicht, zieht Alexander nach Syrien, belagert Tyrus und Gaza, zieht Mitte 332 in Ägypten ein, besucht im Winter dieses Jahres das Heiligtum des Zeus Ammon (T 5) und gründet im Frühjahr 331 Alexandria (T 6). Unterdessen zieht Dareus mit einem neuen Heer in Richtung Arbela in Assyrien. Alexander zieht ihm entgegen. Am 1. 10. 331 kommt es zur Schlacht bei Arbela/Gaugamela (T 7); Dareus flieht.

Buch 5: Alexander zieht nach Babylon (T 8), erobert Persepolis (T 9) und zieht nach Medien. Dareus, der sich dort dem Feind stellen will, wird im Sommer 330 von Verrätern ermordet (T 10).

Buch 6: Alexanders Verhalten ändert sich; er fordert ungewöhnliche Ehrenbezeugungen und neigt zu Ausschweifungen. Seine Soldaten werden unwillig (T 11). Er setzt aber den Zug nach Hyrkanien fort; der Stamm der Marder wird unterworfen. Die Verschwörung des Philotas wird aufgedeckt; die Verschwörer trifft die Strafe der Steinigung.

Buch 7: Parmenion, der Vater des Philotas, ein altgedienter Reiterkommandeur, der schon treuer Gefolgsmann Philipps war, steht Alexanders »orientalischem« Gehabe kritisch gegenüber. Er wird auf Befehl Alexanders ermordet. Bessus, der Nachfolger des Dareus, flieht über den Oxus (Amu-Darja). Alexanders Heer zieht weiter nach Baktrien (T 12). Es durchquert die baktrische Wüste und überschreitet den Oxus (T 13). Alexander erhält die Nachricht von der Gefangennahme des Bessus. Der Zug gelangt im Frühjahr 329 bis Marakanda (Samarkand). Alexandria Eschate (das »äußerste Alexandrien«, heute Chodschand/Kodschent oder Kokand, ehemals Leninabad) wird gegründet. Eine skythische Gesandtschaft warnt vor dem Übergang über den Jaxartes (Syr-Darja) (T 14). Dennoch überquert Alexander den Fluss und besiegt die Skythen. Inzwischen kommt es zu Aufständen in der Sogdiana und in Baktrien; Alexander kehrt dorthin zurück.

Buch 8: Im Frühjahr 328 schlägt Alexander die Aufstände nieder. Im Rausch tötet er seinen Freund Clitus (T 15). Im Winter 328 heiratet er Roxane, die Tochter des persischen Fürsten oder Satrapen Oxyartes (T 16). Er nimmt immer mehr die Züge eines persischen Herrschers an und verlangt göttliche Verehrung. Eine Verschwörung junger Adliger, die sogenannte Pagenverschwörung, endet mit der Hinrichtung der Beteiligten. Die Vorbereitungen für den Feldzug nach Indien beginnen (T 17). Im Frühjahr 327 stößt Alexander zum Indus vor. Der indische König Porus sammelt seine Truppen am Hydaspes, wird aber im Frühjahr 326 von Alexander besiegt (T 18).

Buch 9: Alexander plant, weiter in das Innere Indiens vorzustoßen (T 19). Im Frühjahr 326 erreicht er den Oberlauf des Indus und marschiert weiter zum Hypasis. Im Sommer 326 verweigern seine Soldaten den Weitermarsch; ihr Wortführer ist Coenus (T 20). Alexander muss nachgeben. Er lässt als »Wendemarke« zwölf riesige Altäre errichten, baut eine Flotte, fährt unter ständigen Kämpfen den Indus hinab und erreicht im Sommer 325 den Indischen Ozean. Anschließend zieht er in einem furchtbaren Marsch nach Westen an der Küste entlang (T 21), vgl. Karte S. 59.

Buch 10: Alexanders Admiral Nearchus erhält den Auftrag, dem Küstenverlauf folgend vom Indischen Ozean bis in den Persischen Golf und dann vom Mündungsgebiet des Euphrat und Tigris landeinwärts bis Babylon zu fahren. Damit verbunden sind Pläne für einen Zug nach Nordafrika und in den westlichen Mittelmeerraum (T 22). Alexander selbst gelangt mit dem Heer nach Parsagadai (Winter 325); in diesem Winter stirbt Hephaistion, Jugendfreund Alexanders, hoher Kommandeur, zuletzt sozusagen Alexanders Stellvertreter und gar, durch beider Heirat mit Töchtern des Dareus, kurze Zeit sein Schwager. Ein Teil der Soldaten wird jetzt in die Heimat entlassen. Im Herbst 324 finden wir Alexander in Ekbatana und Babylon. Dort erkrankt er (an Malaria?), nimmt noch Abschied von seinen Offizieren und Soldaten und stirbt am 10. oder 11. Juni 323 (T 23).

Curtius Rufus schließt ein Charakterbild Alexanders an (T 24). Es folgen Auseinandersetzungen über die Nach-folge Alexanders und die Aufteilung des Reiches. Ptole-m(a)eus bringt schließlich (321) Alexanders einbalsamierten Leichnam nach Alexandria in Ägypten (T 25).4

Das umfangreiche Werk des Curtius Rufus ist in zwei Pentaden untergliedert: Die Bücher 1–5 reichen von der Thronbesteigung und dem Beginn des Feldzugs bis zum Tod des Dareus, die Bücher 6–10 umfassen Alexanders Vorstoß bis nach Indien und schließen mit seinem Tod in Babylon ab, wobei es zwischen den beiden Werkhälften immer wieder kompositorische Bezüge gibt: So prophezeit Dareus (V 1,6), dass Alexander schließlich dem Luxus Asiens verfallen und unterliegen werde, was dann in der zweiten Pentade (z. B. in T 11) mehrfach thematisiert wird.

Die Werkmitte markiert mit dem Sieg über Dareus einen wichtigen militär-psychologischen Einschnitt: Alexanders Soldaten glauben, ihr König habe »zufrieden mit den vollbrachten Taten, beschlossen, sofort nach Makedonien zurückzukehren.« (VI 2,15) Das propagierte Ziel des »Rachefeldzugs« gegen die Perser war ja erreicht. Mit einer geschickten Ansprache (VI 3,1–17) kann Alexander die Soldaten umstimmen; sie rufen, »er solle sie führen, wohin auch immer er wolle«. (VI 4,1) Alexander aber hatte sich vorgenommen, »Indien und den äußersten Osten zu durchziehen.« (VI 2,18) Die zweite Werkhälfte zeigt uns dann mehr und mehr einen Alexander, der fast planlos vorwärts stürmt (vicit cupido rationem, IX 2,12) und die Welt als Bühne für seine Ruhmestaten ansieht (IX 6,21).5

Curtius Rufus unterrichtet den Leser – wenn auch mit einigen Fehlern und geographischen Unstimmigkeiten – über den historischen Ablauf der Dinge, legt aber größeren Wert auf ihre spannende, dramatische, fast romanhafte Darstellung mit Szenenwechseln, eingeschobenen Reden, packenden Kampfschilderungen, anrührenden Episoden, interessanten geographisch-ethnographischen Exkursen, vor allem aber, besonders in der zweiten Werkhälfte, mit der kritischen Beobachtung des »Helden« und seines Wandels zum Despoten. Gleichwohl ist er neben Diodor, Plutarch, Justin und vor allem Arrian unsere wichtigste Quelle zu Alexander, da die früheren (griechischen) Alexander-Historiker (z. B. Ptolemaeus, Callisthenes, Clitarch), die z. T. selbst am Alexanderzug teilgenommen hatten oder aber aus den Tagesberichten des Zuges schöpfen konnten, nur in Fragmenten oder Zitaten greifbar sind. Curtius Rufus erwähnt Clitarch (Kleitarchos) als Quelle (IX 5,21). Wenn wir Cicero (Brutus 45) folgen, gehörte Clitarch zu den Autoren, die historische Ereignisse rhetoriceet tragice