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Er wurde von Kindern als Schneemann erbaut. Als er bei einsetzender Schneeschmelze zu tauen beginnt, erscheint eine Fee, die ihn mithilfe eines heißen Blitzes in einen kleinen Knirps verwandelt. Sie nennt ihn deshalb "Hitziblitzi". Sie stattet ihn mit Kräften aus, die sie ihm jedoch schrittweise (zum Teil in den einzelnen Folgebüchern) verleiht. Er sollte sich tunlichst vor den Menschen hüten und ihnen möglichst aus dem Weg gehen. Als Wicht muss er zunächst innerhalb von 24 Stunden eine gute Tat vollbringen. Um die Aufgabe bestehen zu können, spricht und versteht er die Sprachen aller Tiere. Nachdem ihm die Lösung gelingt, darf er sein jetziges Leben weiterführen. Er erfährt die Lebens- und Leidensgeschichten vieler Waldbewohner, wird zum Vermittler zwischen Füchsen und Hasen und erkennt schließlich, dass den Tieren das meiste Leid von Menschen angetan wird. So ruft er die Versammlung der Tiere ein. Doch bevor es dazu kommt, wird ein Rudel Wölfe in einer Hetzjagd durch das Waldrevier gejagt. Auch sie kann der Wicht vor einer Meute Jagdhunde retten. Auf der Versammlung wird dann der "Frieden im Wald" beschlossen, ein Tier-Rat wird gegründet und ab sofort unterstützen sich die Tiere gegenseitig bei Übergriffen der Menschen. Zunächst werden Jäger in ihrer Jagdhütte in den Schlaf gelegt. Das geschieht mithilfe einer Kraft, die Hitziblitzi von der Fee verliehen bekam. Die eingeschläferten Männer werden ausgeraubt, die Tiere lassen ihre Fallen, Netze, Messer und Werkzeuge im Wald verschwinden und sorgen dafür, dass die Waldwege allmählich unpassierbar werden. Biber überschwemmen Zufahrten, Holzbrücken werden angenagt und versinken im Morast. Bäume stürzen auf Straßen. Diese Attacken werden so lange durchgeführt, bis die Menschen das Interesse am Wald verlieren und beginnen, die Wege zu meiden. So wurde Hitziblitzi zum Retter der Waldtiere.
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Seitenzahl: 138
Veröffentlichungsjahr: 2024
Vom Schneemann zum Retter der Waldtiere
Georg W. Cortaj
BAND 1
Vom Schneemann zum Retter der Waldtiere
978-3-384-40088-8 Hardcover
978-3-384-40089-5 E-Book
1. Auflage 2024
Autor:
Georg W. Cortaj
Illustratorin:
Ramona Knon (inkl. Titelzeichnung)
Satz und Design:
ITI MULTIMEDIA CONSULTING,
Cover:
Markus Riedl, Bergweg 16, 94239 Zachenberg Telefon 09929 / 9599838 | Mobil: 0151 / 2 87 98 882 [email protected] | www.itimultimedia.com
Imprint:
dTb-media UG (haftungsbeschränkt) 85134 Stammham-Appertshofen, Eichenstraße 8 www.dtb-media.de | [email protected] 08405 25 13 034
Vertriebspartner: www.tredition.de
Bestellungen auch möglich unter www.hitziblitzi.de
Der Namenszug „Hitziblitzi“ ist als Marke geschützt und im Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) eingetragen.
Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der bildtechnischen oder fotomechanischen Wiedergabe, der Übersetzung sowie der Übertragung und Nutzung in allen Medien mit elektronischer oder Print-Wiedergabe bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages.
Bibliografische Information: Die Deutsche Nationalbibliothek, die Bayerische Staatsbibliothek und die Hamburger Landesbibliothek haben Exemplare dieses Buches erhalten und führen die bibliografischen Daten in den dafür vorgesehenen Verzeichnissen sowie beispielsweise unter https://portal.dnb.de/opac.htm
Widmung
Hitziblitzi entstand als Figur in vielen Abendgeschichten an den Betten meiner Töchter Tatjana und Corinna. Er sollte in erster Linie unterhalten, spannend sein und die Fantasie der Mädchen anregen.
Dass diese Geschichten jetzt als Buch erscheinen, ist allein ihrer Initiative zu verdanken. Sie überzeugten mich, die Erlebnisse des kleinen Kerls – an die sie sich als 16- und 19-jährige junge Frauen immer noch gern erinnerten – aufzuschreiben.
Die Reihe Hitziblitzi widme ich ihnen von ganzem Herzen.
Georg W. Cortaj
im Juni 2024
Cover
Halbe Titelseite
Titelblatt
Urheberrechte
Widmung
Wichtig zu wissen
Ein stolzer Schneemann
Tauwetter
Der Zauber der Fee
Hitziblitzi – der Anfang
Eine schwierige Aufgabe
Die Wanderung
Ein weiter Weg
In der Hasenhöhle
Die Wiederkehr der Fee
Die Hasentaufe
Die Ängste der Hasen
Fuchsalarm
Daniel, der Dachs
Daniel erzählt
Fuchs Schwarzschnauze
Die erste Königsaufgabe
Die zweite Königsaufgabe
List und Kraft
Ein Ungeheuer im Wald
Rotfuchs, König der Füchse
Im Tal der Füchse
Bei Rotfuchs zu Gast
Geschichte einer Füchsin
Die Rettung
Leben bei Mummel
Der Wunsch nach Frieden
Botschafter Fuxi
Ein Sturm bricht los
Schutz und Glück
Die Überschwemmung
Sausi, die neue Freundin
Als Kind gefangen
Im Gefängnis
Noch mehr Gefangene
Wieder in Freiheit
Die Überzeugungsrede
Ein großes Unglück
Die wirklichen Feinde
Ein schneller Ritt
Ein ganzes Rudel kommt
Die Hetzjagd beginnt
Ein Bluff rettet die Waldtiere
Die große Versammlung
Festung der Tiere
Eine gefährliche Hütte
Mützenzauber
Die Jäger werden ausgeraubt
Hexerei im Wald
Wer spielt welche Rolle?
Hitziblitzi erzählt von seinen nächsten Abenteuern:
Sie Lässt die Fantasien zu Bildern werden
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Urheberrechte
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Wichtig zu wissen
Sie Lässt die Fantasien zu Bildern werden
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Wichtig zu wissen
Hitziblitzi: Der Wicht ist so groß, wie ein Teddy, den Kinder zum Kuscheln mit in ihre Betten nehmen, also circa 50 Zentimeter. Ursprünglich von Kindern als Schneemann erbaut und dem Tauwetter erbarmungslos ausgesetzt, wurde er von einer Fee durch einen heißen, grellen Blitz in den kleinen Wicht verwandelt.
Die Fee nannte ihn deshalb Hitziblitzi.
Als Bewährungsprobe musste er innerhalb von nur 24 Stunden eine gute Tat vollbringen, schaffte er dies nicht, dann würde er wieder zum schmelzenden Schneemann werden. Damit Hitziblitzi dieses Ziel erreichen konnte, verlieh ihm die Waldfee die Gabe, die Sprache aller Tiere verstehen zu können. Er bestand die Probe und erlebte danach viele Abenteuer mit den Waldtieren und auf einem Bauernhof.
Die Mütze: Die vierzackige Mütze, ist nicht nur eine Kopfbedeckung. Sie verleiht dem Knirps auch eine Zauberkraft. Reißt er sich diesen Hut vom Kopf, so schlafen alle Menschen, die sich mit ihm im gleichen Raum befinden, schlagartig ein und erwachen erst nach 24 Stunden Tiefschlaf. Da hilft kein Rütteln und auch keine Medizin
Der Umhang: Der grüne Umhang besteht aus einem strapazierfähigen Stoff, der den Zwerg schützt und Wasser abweist. Deshalb wird er selbst bei starkem Regen kaum nass.
Weitere Kräfte: Die Fee hat dem Zwerg bereits angekündigt, dass sie ihm zu gegebener Zeit für spätere Abenteuer noch mehr Kräfte verraten wird. Vorerst wollte sie den kleinen Kerl aber nicht überfordern.
Ein stolzer Schneemann
Wochenlang stürmte eisiger Wind über die Wälder, trieb dicke Schneeflocken vor sich her. Hügel und Täler verwandelten sich in eine malerische Winterlandschaft. Kniehoch stapften die Erwachsenen durch die weiße Pracht und im Kamin knisterte schon am Nachmittag ein wärmendes Feuer.
Großvater erzählte Geschichten von Feen und Zwergen, von sonderbaren Ereignissen, die es heutzutage nicht mehr geben sollte, und die Kinder lauschten gespannt. Tagsüber hatten sie ihren Spaß in den weiten, weichen Schneeflächen. Sie bauten Burgen, tollten mit Schiern und Schlitten über die Hänge oder balgten sich im daunenweichen weißen Winterkleid.
Hinter dem kleinen Dorf erhob sich ein Hügel, der an einen tiefen Wald grenzte. Von dort oben überblickte man die kleine Gemeinde. Die hohen Bäume boten Schutz vor eisigen Winterwinden und spendeten im Sommer kühlen Schatten. Kein Wunder also, wenn Groß und Klein ihn zum Lieblingsplatz auserwählt hatten. Und genau hier hatten die Mädchen und Jungen des Orts einen riesigen Schneemann errichtet.
Stolz wachte er Tag und Nacht über das Treiben im Dorf und war den Kindern ein richtiger Freund geworden. Die großen Murmeln, die sie ihm als Augen eingesetzt hatten, funkelten in den spärlichen Sonnenstunden und die lustige, blaue Kasperlmütze – wohl ein Überbleibsel aus dem letzten Fasching – flatterte im Wind wie ein übermütiges Fähnlein. Die goldenen Knöpfe an Großvaters alter Jacke blitzten über das kleine Tal und schmückten den Bauch des kalten Gesellen, während seine Möhrennase genau auf die Kirchturmspitze zeigte. Sein verschmitztes Lachen bestand aus der Hälfte eines roten Ringes, der wohl irgendwann einmal zu einem schönen Spielzeug gehört hatte, jetzt aber der Mund des weißen Riesen war.
Ein weiter, grüner Umhang umschloss seine hohe Figur und verlieh ihm eine gemütliche Ausstrahlung. Es sah aus, als würde er sich Tag für Tag darauf freuen, dass die lärmende Kinderschar zu ihm hochkletterte und manchmal schien es wirklich, als blitzten seine Murmeläuglein freudig in der Wintersonne.
Tauwetter
Die Zeit der Winterstürme war vorbei. Nur noch selten tanzten Schneeflocken vom Himmel und immer wieder mischten sich vorwitzige Regentropfen in die Niederschläge. Die Tage wurden länger und die Strahlen der Sonne immer wohliger. Im Tal verrieten munter plätschernde Bächlein das baldige Verschwinden des Winters und das Schneekleid zog sich immer weiter zurück in die Höhen, hielt sich nur noch vereinzelt an den schattigen Plätzchen im Ort.
Immer seltener wurden die Besuche der Kinder am Schneehügel, der auf der von der Sonne abgewandten Seite des Dorfes lag. Oben am Berg wurde es um den stolzen Schneemann immer einsamer. Jeden Tag zog sich der Winter um ein Stück weiter in die Höhe zurück und nur der Schatten des Waldes bot noch Schutz vor den wärmenden Strahlen der Sonne.
Anfangs genoss er die angenehme Ruhe, doch schon bald fehlte ihm das lustige Treiben der Kinder, ihre ausgelassenen Spiele, ihr lustiges Rufen. Er fühlte sich allein gelassen und es war ihm, als kränkelte er. Hitze stieg in ihm auf und Tropfen begannen von seiner Nase zu perlen. Schon hatte er zwei seiner schönen Knöpfe verloren und die lustige Kasperlmütze rutschte immer tiefer in sein Gesicht.
Die blitzenden und blinkenden Äuglein waren matt geworden und traurig senkte sich seine Möhrennase. Verschlug es jetzt noch hin und wieder Kinder in seine Nähe, dann bemerkten auch sie den traurigen Anblick, den ihr geliebter Schneemann jetzt bot.
Als sich nach solch einem Besuchstag die schwarze Nacht wieder über das Tal senkte, rollten Tropfen wie Tränen über den einst so großen und stolzen Wintersmann. Wäre jetzt jemand bei ihm gewesen, dann hätte er das leise Schluchzen des dahin schmelzenden Riesen hören können. Denn plötzlich war ihm schmerzhaft bewusst geworden, dass sein Dasein dem Ende zuging. Tiefe Trauer umschloss seine kalte Brust, und stumm bat er die Geister des Waldes um Hilfe. Denn der nächste Tag, da war er sich sicher, würde sein letzter sein.
Der Zauber der Fee
Tief im Wald spürte eine Fee sein stummes Flehen. Sie war während der langen Winternächte oft in seiner Nähe gewesen. Mit ihrer glitzernden Aura war sie übermütig über die Baumwipfel am Waldrand geschwebt und hatte den stolzen Schneeriesen bewundert, wie er majestätisch über dem Dorf wachte. So, als wolle er seine Erbauer, die Kinder des kleinen Ortes beschützen.
Irgendwie hatte sie ihn liebgewonnen, mit seinen Augen, die im Mondlicht glitzerten wie die Sterne am nachtschwarzen Himmel. Und jetzt hatte sie Mitleid mit dem Schneemann, der mit dem Winter scheiden sollte.
Wie eine Sternschnuppe, so lautlos und schnell schoss sie aus dem Dunkel der Bäume hinaus an den Waldrand, umschwirrte die leidende Gestalt einmal, zweimal, dreimal und für einen kurzen Augenblick sah es so aus, als wäre das fröhliche Glitzern in die gläsernen Augen des leidenden Schneekönigs zurückgekehrt.
„Du hast”, sprach sie zu ihm, „wie das bei uns Feen so üblich ist, drei Wünsche frei. Diese werden aber nur in Erfüllung gehen, wenn du bescheiden genug bist. Wähle also klug, denn davon wird dein künftiges Leben abhängen.”
Eine tiefe, klare Stimme drang aus dem Mund, der bisher ein halber Spielzeugring gewesen war: „Nicht groß und mächtig möchte ich sein, nicht schön und reich, sondern leben möchte ich – wähle du die Figur, in der ich mein weiteres Dasein leben darf. Das wäre mein größter Wunsch!” So sprach der Schneemann und weiter „Die Sprachen der Tiere und Menschen möchte ich reden und verstehen können, damit ich mich mit ihnen unterhalten, ihnen helfen und sie trösten kann – das wäre mein Zweiter und zugleich auch mein letzter Wunsch! Einen Dritten habe ich nicht. Meine Ansprüche sind nicht groß. Noch kenne ich kaum etwas von dieser Welt und überlasse es gern Dir, für mich zu entscheiden, was richtig und wichtig wäre!”
„Du hast dich klug verhalten”, lispelte die Fee mit ihrer lieblichen Stimme. „Deine zwei Wünsche werden sich noch in dieser Stunde erfüllen. Ein Blitz wird aus dem Nachthimmel niedersausen und dich verwandeln. Danach wird nichts mehr so sein, wie du es gewohnt warst. Der Blitz ist es auch, der dir deinen Namen geben wird.
Ab sofort wirst du auf den Namen Hitziblitzi hören.”
Hitziblitzi – der Anfang
Plötzlich lag das ganze Tal in grellem Licht getaucht. Funken sprühten auf dem Hügel und sie sprühten über dem Dorf, die Hitze schmolz den Rest des Schnees und ein ohrenbetäubender Donner folgte dem weithin sichtbaren Blitz. So schnell das Spektakel begonnen hatte, so schnell war es auch wieder vorbei. Kaum war das Grollen verhallt, war es wieder mucksmäuschenstill. Die geblendeten Augen umfing wieder die stockfinstere Nacht. Erst langsam nahm man den funkelnden Sternenhimmel wieder wahr. Langsam begann etwas im Gestrüpp zu rascheln. Dieses Etwas war klein und hatte so gar nichts mehr mit einem Schneemann zu tun. Es ächzte, hielt sich nur mühsam auf den kurzen Beinen. Der Schein, der die Fee umgab, brachte wieder etwas Licht in die Dunkelheit. Je mehr sich die Augen an die Finsternis gewöhnten, desto deutlicher wurden die Umrisse dieses kleinen Etwas.
Ein zwergenhaftes Wesen, nicht größer als ein Kuschelteddy, den Kinder gern abends in ihre Betten mitnehmen, krabbelte, stolperte, nein: purzelte aus dem Wald heraus. Unbeholfen, gerade so, als würde es seine Beine zum ersten Mal benützen, lief es wie ein Betrunkener – mal nach links, dann wieder nach rechts und fiel letztendlich vornüber auf den Bauch.
Das Männlein war lustig anzuschauen. Eine blaue Mütze mit vier Zacken, wie aus einem Kasperletheater, saß auf seinem Kopf. Schwarze, lockige Haare lugten unter der vierzackigen Kopfbedeckung hervor. Ein grüner Umhang umschloss seine Schultern und wurde von einer goldenen Spange über der Brust zusammengehalten. Die Jeans, in der seine kurzen Beinchen steckten, wurde von einem silbernen Gürtel gehalten. Rote Turnschuhe schützten seine kleinen Füße. Es hatte einen breiten, lachenden Mund und eine kleine Stupsnase. Seine linke Hand umklammerte einen Stock, der ihm erlaubte, sich einigermaßen gerade aufzurichten. Der Stock erinnerte in seiner Form an der Spitze an einen Blitz. Tollpatschig und unsicher stand er auf der Lichtung, genau dort, wo noch vor Sekunden der tauende und traurig schmelzende Schneemann gestanden hatte.
Er schien ein lustiger Kerl zu sein, gutmütig und freundlich. Und trotzdem vermittelte sein Gesichtsausdruck jenen Respekt, der Widerspruch im Keim erstickte. Die Augen blitzten im matten Mondlicht, das mittlerweile wieder hinter den Wolken zum Vorschein kam. Sie erinnerten an die glitzernden Sterne oben am Nachthimmel.
„Hitziblitzi!” rief ihm die Elfe zu. Da versuchte er sich kerzengerade aufzurichten, er drehte sich zu ihr, begann wieder zu wackeln und plumpste auf seinen Hosenboden. „Bleib sitzen”, sprach die Fee – „Du wirst noch einige Minuten brauchen, bis du dich an deine neue Gestalt gewohnt hast. Die Zeit will ich nutzen, um dir den Weg in dein neues Leben zu erklären.”
Und obwohl dem kleinen Mann war, als würden sich alle Sterne um seinen Kopf drehen, oder hätte er gar in einem Raumschiff das Weltall bereist, so versuchte er doch, aufmerksam zu lauschen. Aufmerksam spitzte er seine kleinen, spitzen Ohren. Er spürte, dass alles, was er nun hören sollte, sein zukünftiges Sein bestimmen würde. Er setzte sich aufrecht, gerade so, als würde er so besser hören und wartete gespannt auf die Rede der Fee. Diese schwebte nunmehr nur noch eine Handbreit breit über dem Boden und war ihm so weit entgegengekommen, dass er sie gerade nicht mehr berühren konnte. Hitziblitzi war aufgeregt, seine Nerven waren gespannt und er spürte etwas, das ihn an seine Zeit als Schneemann erinnerte: An Glück!
„Im Laufe der Zeit werde ich dir Kräfte verleihen, die dich stark machen und dich und die Lebewesen, die du beschützen willst, vor Schaden bewahren werden. Doch das hat Zeit und würde, dich jetzt nur überfordern”, sprach die Fee und machte dann eine Pause, um zu sehen, ob der kleine Kerl schon in der Lage war, die ihm gestellte Aufgabe zu verstehen.
Eine schwierige Aufgabe
Dann fuhr die Elfe fort: „Du wirst nun in den tiefen Wald hineinlaufen, immer geradeaus, über Steine, Hügel und Äste klettern, kleine Bäche überwinden, und trotz aller Müdigkeit musst du den schwierigen Weg fortsetzen. Sobald ich von hier verschwunden bin, beginnst du zu laufen.
Mach nur kurze Pausen und achte darauf, dass du nicht stürzt, dass du dich nicht verletzt, denn sonst kannst du die Aufgabe, die ich dir jetzt gebe, nicht erfüllen. Dein Leben musst du dir erst noch verdienen, denn mein Zauber hilft dir nur 24 Stunden. Schaffst du die Aufgabe in dieser Zeit nicht, so verwandelst du dich genau um Mitternacht in den schmelzenden Schneemann zurück, der du eben noch gewesen bist.