Hitziblitzi - Georg W. Cortaj - E-Book

Hitziblitzi E-Book

Georg W. Cortaj

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Beschreibung

Gemeinsam mit dem Hofhund Bernd und den Kindern Lisa, Fritz und Fabian macht Hitziblitzi zwei Einbrecher dingfest. Als der kleine Fritz spurlos verschwindet, löst dies eine Großfahndung der Polizei aus. Auch nachdem das Kind wiedergefunden wird, kehrt keine Ruhe ein. Hitziblitzi entdeckt in einem fast ausgestorbenen See blaue Fässer, die sich später als Giftmüll entpuppen. Die Bergung derselben erscheint zunächst unmöglich. Selbst die Spezialisten hoffen auf ein Wunder, um in dem unsicheren, instabilen Waldgelände mit schwerem Gerät arbeiten zu können. Erst als der kleine Mann mithilfe seiner Umhang-Spange den Zulauf zum See zu Eis gefrieren lässt, geschieht dieses erhoffte Wunder.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 156

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Abenteuer auf dem Bauernhof

Georg W. Cortaj

BAND 2

Abenteuer auf dem Bauernhof

Ich begrüße alle meine Fans und wünsche viel Spaß bei meinen neuen Abenteuern Euer Hitziblitzi

In Erinnerung

Dieser Band ist Hans Friedl, Viechtach (1955-2022) und seinem Sohn Fabian gewidmet. Friedl hat die Figur des Hitziblitzi, in den Erstauflagen, nach den exakten Angaben meiner beiden Töchter künstlerisch umgesetzt. Er war mit Kunstfreunden an den Illustrationen im Band 1 maßgeblich beteiligt und hatte damals auch für Band 2 eine Vielzahl von Zeichnungen geschaffen.

Seinem Sohn gilt die Widmung, weil er geboren wurde, als der erste Band die Druckerpresse verlassen hat. Sein Namensvetter spielt deshalb in diesem Buch eine wichtige Rolle.

Georg W. Cortaj

im Juni 2024

Inhalt

Cover

Halbe Titelseite

Titelblatt

In Erinnerung

Wichtig zu wissen

Die Begleiter

Ein neues Ziel

Eine riesige Überraschung

Mensch und Maschine

Lisa, Fritz und Fabian

Stimmen in der Nacht

Der Besuch

Ein guter Plan?

Eine lange Nacht

Es ging also los!

Eine geheimnisvolle Madonna

Fritz ist verschwunden

Die Nacht der Hunde

Ein seltsames Erwachen

Einen Abend vorher

Peinliche Fragen

Die ganze Wahrheit

Beinahe ertappt

Darf Fabian noch bleiben?

Schöne Ferien

„Schupp-kahl” der Weise vom See

Eine überraschende Entdeckung

Können die Kinder helfen?

GEVAR IM WALD!

Erreicht er die Kinder rechtzeitig?

Die Spezialisten kommen

Die Untersuchung

Eine ernste Lagebesprechung

Das Wunder geschieht!

Ratlose Spezialisten

Giftfässer und das Ende eines Wunders

Ein schrecklicher Verdacht

Ein Tag und drei gute Nachrichten

Lernen, helfen und die Sehnsucht

Wolkenkratzer und ein Abschied

Ein außergewöhnliches Begrüßungs-Komitee

In der Katzenfalle

Wer spielt welche Rolle?

Was bisher geschah und noch geschieht:

Sie verleiht Geschichten ein Gesicht

Urheberrechte

Hitziblitzi

Cover

Titelblatt

Wichtig zu wissen

Sie verleiht Geschichten ein Gesicht

Urheberrechte

Hitziblitzi

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Back Cover

Wichtig zu wissen

Hitziblitzi: Der Wicht ist so groß, wie ein Teddy, den Kinder gern zum Kuscheln mit ins Bett nehmen, also circa 50 Zentimeter. Ursprünglich von Kindern als Schneemann erbaut und dem Tauwetter erbarmungslos ausgesetzt, wurde er von einer Fee durch einen heißen, grellen Blitz in den kleinen Wicht verwandelt.

Die Fee nannte ihn deshalb Hitziblitzi.

Als Bewährungsprobe musste er innerhalb von nur 24 Stunden eine gute Tat vollbringen, schaffte er dies nicht, dann würde er wieder zum schmelzenden Schneemann werden. Damit Hitziblitzi dieses Ziel erreichen konnte, verlieh ihm die Waldfee die Gabe, die Sprache aller Tiere verstehen zu können. Er bestand die Probe und erlebte danach viele Abenteuer mit den Waldtieren und auf einem Bauernhof.

Die Mütze: Die vierzackige Mütze ist nicht nur eine Kopfbe deckung. Sie verleiht dem Knirps auch eine Zauberkraft. Reißt er sich diesen Hut vom Kopf, so schlafen alle Menschen, die sich mit ihm im gleichen Raum befinden schlagartig ein und erwachen erst nach 24 Stunden Tiefschlaf. Da helfen kein Rütteln und keine Medizin. (Band 1, 2)

Die Spange: Der grüne Umhang wird mithilfe einer goldenen Spange zusammengehalten. Er kann die Fee rufen, indem er die Spange abnimmt und die Nadel gegen das Goldblatt drückt. Außerdem kann er zu jeder Jahreszeit selbst fließende Gewässer in dickes Eis verwandeln. (Band 2)

Die Fee erklärt dem kleinen Kerl, wie er seine goldene Spange als Zauberwaffe einsetzen kann

Die Begleiter

Hitziblitzi erlebt seine neuen Abenteuer auf dem Bauernhof. Dort lernt er drei Kinder kennen, die seine treuen Begleiter werden. Fritz und Lisa leben mit ihren Eltern auf dem Gehöft. Fabian ist ihr Freund. Er wohnt im nahen Städtchen.

Fritz, neun Jahre alt, ist furchtbar neugierig. Das wird ihm auch in diesem Abenteuer fast zum Verhängnis. Sein Hobby ist das Basteln von Schiffs- und Flugzeugmodellen. Mit ihnen spielt er liebend gern am nahen Weiher. Dafür kann er auch Fabian begeistern.

Lisa, ist elf Jahre alt und die Schwester von Fritz. Modische Kleidung liebt sie genauso wie die Abenteuer, die sie mit Fabian und ihrem Bruder erlebt. Sie ist klug und vernünftig. Ihr Hobby ist ein braunes Pferd, das sie reiten darf, dafür aber auch die Pflege übernehmen muss.

Fabian, zwölf Jahre alt, er ist der Freund der Geschwister. Er kommt häufig aus der nahen Kleinstadt zu Besuch und darf einen Teil seiner Ferien auf dem Bauernhof verbringen. Er ist ein begeisterter Fußballspieler und Fan vom italienischen Fußballverein AC-Milan, zu dem sein Vater gute Beziehungen hat. Später will Fabian dort Profifußballer werden.

Bernd, ist der gemütliche Hofhund. Bei ihm findet Hitziblitzi Unterschlupf als er sich im Bauernhof versteckt. Der gutmütige Bernhardiner ist begeistert von Ballspielen. Er begleitet Hitziblitzi bei so manchem Abenteuer.

Ein neues Ziel

Hitziblitzi erinnert sich gern an seine Abenteuer bei den Waldtieren. Einige Tage war er noch bei der Hasenfamilie geblieben und war dann aufgebrochen, um Neues zu erleben. Seit ihn die Fee vom Schneemann in seine jetzige Figur verwandelt hatte, waren Monate vergangen. Viele Tiere hatte er kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Seine Mütze, mit der er alle Menschen, die sich mit ihm in einem Raum befanden, in einen tiefen Schlaf versetzen konnte, hatte ihm schon einmal das Leben gerettet. Allerdings blieb ihm bis heute der Zauber der goldenen Spange seines Umhanges verborgen. Ihn sollte er erst kennenlernen, wenn die Zeit dafür reif wäre – so hatte es ihm die Fee versprochen.

Von der Höhle der Hasen war er an den Ufern des Flusses entlang abwärts gewandert. Er verließ den Wald an der Stelle, an der vermutlich Sausi gefangen wurde (Band 1), überquerte Brücken, Hügel und Wiesen, stapfte durch Maisfelder, die ihm Deckung boten und war auf der Hut vor den Menschen. Die bisherigen Erfahrungen, die er mit ihnen gemacht hatte, deckten sich mit den Warnungen, die ihm die Elfe mit auf den Weg gegeben hatte.

Sobald er Schritte oder Stimmen hörte, versteckte er sich hinter Büschen. Ihre Wohnungen umging er in großem Bogen. So schwer war es gar nicht, ihnen auszuweichen denn überall wo diese Menschen auftauchten, war die Luft schlecht, war kaum auszuhaltender Lärm, stanken sogar die sonst so klaren Bäche und Flüsse. Sie führten ein ganz anderes Leben als die Tiere des Waldes. Diese lebten mit der Natur und ordneten sich deren Gewalten unter.

Die Menschen schienen jegliches Verhältnis in die ordnende Funktion der Natur verloren zu haben. Fast schien es, als wären sie zu ihrem Gegner geworden, obwohl doch auch sie ein Teil dieser Natur waren. Diese Gegensätze verwirrten Hitziblitzi. Deshalb hatte er sich entschlossen, irgendwie in ihrer Nähe sein nächstes Lager zu suchen, um mehr über sie zu erfahren. Noch aber hatte er zu viel Angst, um ihre Siedlungen aufzusuchen. Er schlief nachts in alten, verlassenen Heuschobern, aß von seinen Vorräten, die ihm die Waldtiere geschenkt hatten, sammelte Beeren, Nüsse und Pilze und setzte tagsüber seinen ziellosen Marsch fort.

Es waren bereits fünf Tage vergangen, seit er seine Freunde verlassen hatte, als ihn nachmittags schwerer Regen überraschte. Nachdem die ersten, schweren Tropfen niederprasselten, verbarg er sich wieder einmal in einem Maisfeld. Die großen Blätter der Pflanzen boten ihm Schutz. Sie hielten den Wind von ihm ab und ließen auch die Regentropfen lange nicht an ihn heran.

So behütet setzte er seinen Weg fort, marschierte durch die Pflanzenreihen, die sich wie Mauern links und rechts von ihm aufbauten. Immer geradeaus führten ihn die Maispflanzen und als das Feld endete, der kleine Mann ins Freie trat, erschrak er und sprang schnell zurück. Das Maisfeld endete direkt an den Mauern eines Bauernhofes. So nah war Hitziblitzi den Menschen auf seiner ganzen Wanderung noch nicht gekommen. Was sollte er jetzt bloß tun?

Das Maisfeld reichte bis an die Mauern des Bauernhofes.

Eine riesige Überraschung

Der Regen trommelte immer noch auf die Blätter der großen Maispflanzen. Diese bogen sich unter der Last des Wassers und immer öfter traf den kleinen Mann ein heftiger Wasserstrahl – immer dann, wenn die Wassermenge eines der Blätter nach unten drückte. Wenn er noch länger im Maisfeld versteckt bliebe, würde er nass bis auf die Haut werden. Vorsichtig spähte er durch die Grashalme zum Bauernhof hinüber.

Am Ende des großen Hauses sah er eine kleine Hütte. So klein, dass sie mit Sicherheit nicht von Menschen bewohnt wurde. Sie könnte ihm Unterschlupf bieten. Die Gefahr, bei diesem Regenwetter ertappt zu werden, war gering. Bestimmt liefen die Menschen nicht durch den strömenden Regen – sollte er sich trauen?

Ein weiterer Regenguss, der ihn traf, beschleunigte seinen Entschluss. Schnell rannte er ganz nah an die Mauer des Hauses, lief an ihr entlang, bis er die Rückseite der kleinen, niedlichen Hütte erreicht hatte. Unter dem Schutz des überstehenden Holzdaches krabbelte er geduckt zu deren Eingang und war wenige Augenblicke später auch schon in ihr verschwunden. Eng schmiegte er sich an die Innenseite, atmete tief durch und gewöhnte seine Augen an die hier drinnen herrschende Dunkelheit. Er glaubte irgendwelche Geräusche zu hören, war aber in seiner Erschöpfung zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass er noch näher darauf gehört hätte.

Er war in die Hocke gesunken als er jetzt ganz deutlich ein schweres Atmen vernahm. Es kam ganz aus seiner Nähe. Langsam nahmen auch seine Augen Bewegungen wahr. Hitziblitzi tastete sich weiter in die Hütte hinein. Seine kleinen Hände spürten etwas weiches, Warmes, das sich anfühlte wie ein dickes Fell mit langen Haaren. Mit jedem Atemzug hob und senkte sich dieses Etwas wie ein Blasebalg. Obwohl er erleichtert war, weil dies bestimmt kein Mensch sein konnte, so war ihm doch unbehaglich zu mute. Es musste sich um ein riesiges Tier handeln, größer als die Füchse des Waldes, stärker als die ängstlichen Hasen, mächtiger als alles, was er bisher kannte.

Leise und vorsichtig schlich er zurück zum Eingang. Er wollte wenigstens schnell nach draußen können, wenn dieses scheinbar schlafende Riesentier erwachte. Sein „Hallo, hallo!” war mehr geflüstert als gerufen und wurde mit einem tiefen Brummen beantwortet. Ein Brummen, das Erwachende gern von sich geben bevor sie ihre Augen öffnen. Hitziblitzi versuchte es nochmals, diesmal ein bisschen lauter und kräftiger. Ein herzliches Gähnen war die Antwort. Es raschelte und rumpelte in dem Häuschen und plötzlich donnerte eine tiefe Stimme durch den Raum.

„Wer stört mich in meinem Mittagsschlaf? – Wer bist du? – Was willst du in meiner Hütte?”

Hitziblitzi war der Schreck in die Glieder gefahren, als er dieses Donnergrollen vernahm. Schnell entschuldigte er sich für sein Eindringen, stellte sich vor und bot an, seine Geschichte zu erzählen, wenn sich sein Gegenüber auch zu erkennen gäbe. Gerade in diesem Augenblick erhellte ein greller Blitz das Innere der Hütte und ein gutmütig wirkendes Riesentier war sichtbar. Sein langes, zotteliges Fell war weiß und braun gezeichnet. Beine wie Säulen so groß und dick hielten den großen Körper. Mit seinen riesigen Pranken tapste es näher an Hitziblitzi heran. Der riesige Schädel mit seinen hängenden Ohren und großen, freundlichen Augen senkte sich herab und Hitziblitzi war, als würde der warme Atem des Tieres ihn wie die Bö eines Windsturmes aus der Hütte fegen.

„Es scheint, du bist kein unrechter Kerl”– brummte das unbekannte Wesen. „Auch, wenn ich so etwas wie dich noch nie gesehen oder gerochen habe, so vertraue ich dir auf Anhieb. Du bist weder Mensch noch Tier – du scheinst gut zu sein!” donnerte die Stimme weiter. Ihr Klang war weich und freundlich. „Man nennt mich Bernd” erklärte der Riese und sprach weiter, „Ich bin hier der Hofhund, dieses fensterlose Gebäude ist meine Wohnung und ich stamme aus der Familie der Bernhardiner. Meine Vorfahren waren allesamt Lawinenhunde und dazu ausgebildet, vom Schnee verschüttete Menschen zu finden und so zu retten. Von dieser Hütte aus kann ich alles beobachten was hier auf dem Hof geschieht. Ich werde von den Menschen gefüttert dafür wache ich Tag und Nacht und passe auf, dass keine Fremden auf den Hof kommen. Durch mein lautes Bellen habe ich schon oft Eindringliche vertrieben oder den Bauern und seine Familie auf sie aufmerksam gemacht.”

Nach dieser Vorstellung erzählte ihm Hitziblitzi von seinen Erlebnissen im Wald und seinem Wunsch, die Menschen näher kennen zu lernen. „Ich hatte eigentlich gehofft, diese Hütte wäre leer und damit ein geeignetes Versteck für mich. Nun, da du hier wohnst, muss ich mir scheinbar einen anderen Unterschlupf suchen” erklärte er dem Hofhund.

„Diese Hütte ist groß genug für uns beide” antwortete Bernd „bleibe hier solange du willst und leiste mir Gesellschaft. Ich kann dir vieles erklären, was hier alles passiert, kann dir viel Wissenswertes über die Menschen und ihre Maschinen erzählen. Ich würde mich freuen, einen Freund zu haben, damit mein Leben wieder interessanter wird und die langweiligen Stunden schneller vergehen. Hungern brauchst du bei mir nicht, ich bekomme meist mehr, als ich selbst essen kann. Die Menschen kochen Fleisch, essen Kuchen, Gemüse, Nudeln, Kartoffeln und vieles andere mehr – viele Leckerbissen sind dabei, die ich gern mit dir teile – nimmst du mein Angebot an?”

Hitziblitzi war begeistert, gern willigte er ein, nahm seinen nassen Umhang ab und rieb sich mit Heu die Haare trocken. Dann formte er sich an der hinteren Wand der Hütte ein Lager aus Heu, zog seine feuchten Turnschuhe aus und räkelte sich schon bald in seinem neuen Zuhause. Bernd hatte sich wieder auf den Boden gelegt und versteckte den kleinen Mann hinter seinem riesigen Körper. Eine wohlige Wärme ging von ihm aus und obwohl es noch Tag war, schlief der Zwerg in dieser gemütlichen Wohnung schnell ein. Bald träumte er von zukünftigen Abenteuern, die er mit seinem neuen Freund erleben würde.

Der Hofhund Bernd wurde schon bald der beste Freund von Hitziblitzi. Gemeinsam erlebten sie viele Abenteuer.

Mensch und Maschine

Die Sonne schickte ihre Morgenstrahlen in die Hundehütte, ein Hahn begrüßte sie mit einem lauten Kikeriki! Bernd räkelte sich und streckte seine langen Beine in alle Richtungen. Er hatte ganz vergessen, dass er seit gestern einen Gast hatte. Erst als er diesen unsanft aus dem Bett schubste, fiel es ihm wieder ein. Hitziblitzi, der kullernd und polternd unter dem Bauch des Bernhardiners erwachte, brauchte einige Sekunden, bis er wieder wusste, wo und vor allem bei wem er war. Die langen Fellhaare seines Freundes kitzelten ihn im Gesicht. Er krabbelte unter dem Hofhund hervor und begrüßte ihn.

„Entschuldige bitte” brummte Bernd: „habe mich leider noch nicht an deine Gesellschaft gewöhnt!”

Noch war es still auf dem Bauernhof, den man jetzt im Sonnenlicht wunderbar beobachten konnte. Bald schon quietschte eine Türe, öffnete sich und mit lautem Geschepper schob ein Mann blecherne Eimer vor die Tür. Er schlüpfte in große schwarze Stiefel und trug die Eimer in ein seitlich stehendes Gebäude.

„Was passiert da jetzt?” wollte Hitziblitzi neugierig wissen. „Die Kühe werden gemolken” antwortete der Hund und sprach weiter: „Die Menschen sind sehr klug, musst du wissen. Während wir Tiere alles aus eigener Kraft mit Pfoten, Krallen und Zähnen schaffen müssen, haben sich die Menschen Maschinen gebaut, die ihnen beinahe jede Arbeit abnehmen. Müssen sie schwere Lasten heben, holen sie eine Maschine, die sie Kran nennen. Müssen sie Löcher oder Gräben ausheben, haben sie dafür eine Maschine, die Bagger heißt. Hier auf dem Bauernhof wirst du noch so eine Maschine kennenlernen, die beinahe alles kann – die Menschen sagen zu ihr Traktor. Mit dieser Maschine können sie ziehen, sich bewegen, schieben, graben, heben, beinahe alles was du dir nur vorstellen kannst. Selbst zum Melken der Kühe haben sie eine Maschine erfunden. Früher mussten sie alles mit der Hand, mit eigener Kraft erledigen. Wenn sie so weitermachen, haben sie bald keine Arbeit mehr. Sie lassen einfach alles von ihren Maschinen erledigen. Das alles hat einen Nachteil. Die meisten dieser Maschinen verbrennen Benzin und Öl – auch ihre Autos, mit denen sie sich blitzschnell bewegen können, verbrauchen Benzin. Das stinkt und tötet die Natur. Wenn sie also nicht mehr arbeiten müssen, weil alles ihre automatischen Helfer erledigen, werden sie nicht mehr leben können weil ihre Maschinen die ganze Luft verpesten. Ich hoffe nur, dass sie so klug sind, um bald eine Maschine zu erfinden, die wieder gute Luft macht – schlau genug wären sie.”

Hitziblitzi hörte begeistert zu und fühlte sich darin bestätigt, dass er diese Menschen einfach näher beobachten musste. Es schienen ja doch ganz interessante Lebewesen zu sein.

„Die Menschen haben auch ein ganz besonderes Verhältnis zu uns Tieren” erklärte Bernd weiter: „Die Tiere hier auf dem Hof werden liebevoll gepflegt und gut gefüttert. Sind sie groß und stark werden die meisten von ihnen getötet damit die Bauern etwas zu Essen haben. Andere wiederum leben nur deshalb, weil sie Essen liefern. Die Hühner zum Beispiel Eier, die Kühe Milch. Den Schafen wird das Fell einmal im Jahr geschoren – die Bäuerin verkauft es damit daraus Stoffe oder Decken gemacht werden können.

Einzig die Hunde haben ein gefahrloses Leben. Sie bieten Sicherheit und Wache. Das freieste und sicherste Leben auf so einem Bauernhof führen allerdings die Katzen. Sie jagen Mäuse, die das Getreide fressen würden. Dafür werden sie mit Milch und Leckerbissen gefüttert, sie dürfen am Kamin schlafen, werden gestreichelt und gehätschelt und führen bis zu ihrem natürlichen Tod ein sorgenfreies Dasein.” Bernd erzählte und erzählte, während auf dem Hof langsam das Leben erwachte.

Lisa, Fritz und Fabian