Hitzschlag - Kurt Ostbahn - E-Book

Hitzschlag E-Book

Kurt Ostbahn

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  • Herausgeber: MILENA
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Teneriffa, das Urlauberparadies. Draußen bläst ein Sandsturm, der sich gewaschen hat. So oder ganz ähnlich muss der Weltuntergang aussehen. Doch den Kurtl plagt die ganz persönliche Apokalypse. Er hätte sich eigentlich Erholung verdient, stattdessen muss er seine sauer verdienten Urlaubstage mit unvorhergesehenen Aktivitäten verplempern. Zuerst kommt dem äußerst charismatischen Rock-and-Roll-Musikanten seine Freundin abhanden, dann trifft er an der Poolbar auf die liebestolle Millionärsgattin Frau Ilse und schließlich auf die dazugehörigen Leichen. Überschattet wird das ohnehin schon höllisch an die Nerven gehende Szenario auch noch von Bertl Brehm, Kurtls Intimfeind aus Schulzeiten. Der Durst ist groß, das Bare ist aus. Wer anders als der Trainer und Doktor Trash könnten herbeigeflogen kommen, um tatkräftig zu helfen? Und die Mordfälle aufzuklären? Niemand sonst.

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Seitenzahl: 241

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GÜNTER BRÖDL (1955–2000)

österreichischer Schriftsteller, Songtexter und Musikjournalist. Von 1985 bis zu seinem plötzlichen Tod am 10. Oktober 2000 schrieb er nicht nur sämtliche Songtexte für „Ostbahn Kurti & die Chefpartie“ und später für „Kurt Ostbahn & die Kombo“, sondern erfand auch alle Geschichten, die sich um die Figuren beider „Musikgruppen“ ranken.

Statt der ursprünglich geplanten Kurt-Ostbahn-Trilogie Blutrausch (1995), Hitzschlag (1996) und Platzangst (1997), verfasste Günter Brödl noch drei weitere Kurt-Ostbahn-Kriminalromane: Kopfschuss (1999) Peep-Show/Trainer & Trash ermitteln (gemeinsam mit Peter Hiess, 2000) und Schneeblind (2002, posthum veröffentlicht).

Auf den legendären „Mord und Musik“-Lesetourneen trug er gemeinsam mit „Kurt Ostbahn“ sowie unterstützt von der „Kombo“ im Kleinformat aus seinen Werken vor. 1997 schrieb er für die Blutrausch Verfilmung (Regie: Thomas Roth) das Drehbuch. Außerdem verfasste Brödl Theaterstücke, Musicals, Comics und weitere Bücher.

2001 wurde er posthum mit dem Amadeus Austrian Music Award für sein Lebenswerk geehrt.

Nightlife ain’t no good life, but it’s my life.

Willie Nelson

Diese plötzliche Durchkreuzung meiner Pläne machtemich plötzlich ganz konfus;und ich betrat die Spielsäle mit einem höchstwiderwärtigen Gefühl.

F. M. Dostojewski

Dieses Buch ist Doña Claudia gewidmet,weil sie den Trainer so nimmt, wie er ist.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

1

Draußen bläst ein Sandsturm, der sich gewaschen hat. Die Bananenstauden, die Palmen und das viele Grünzeug im Garten werden seit zwei Tagen ohne Unterlaß vom Wind gebeutelt und machen bereits einen ziemlich desperaten Eindruck. Zwei der zirka 25 Katzen, die täglich vor der Haustür oder auf der Terrasse um milde Gaben anstehen, haben sich kleinlaut in die windgeschützte Zone hinterm Griller verzogen. Und der Himmel trägt ein scheußliches, gelbstichiges Grau.

So oder ganz ähnlich muß der Weltuntergang aussehen.

Im Radio geben sie stündlich heiße Tips, wie man dieser ganz besonders fiesen Erfindung der Wettermacher, die – wenn ich mich nicht verhört hab – Calima heißt, begegnen soll. Was der spanische Sender empfiehlt, versteh ich nicht, und der Moderator der britischen Urlauberwelle ist anscheinend selbst ein bißl ratlos. Er weiß zwar, daß sich der heiße trockene Wüstenwind, der von der Sahara herüberweht, empfindlich auf die Atemwege schlägt, aber sein Vorschlag, daheim zu bleiben und sich ein heißes Bad einzulassen, bringt mich nicht wirklich weiter.

Denn zum einen geht der Flüssigproviant zur Neige, was eine baldige Expedition in den nächstgelegenen Supermarkt notwendig macht, und zweitens verfügt der Bungalow, in dem ich seit zwei Tagen festsitze, zwar über ein Bad mit Wanne, aber das Leitungswasser hatte mit Einsetzen des Sandsturms zuerst das satte Gelb einer Urinprobe und seit heute Morgen die ungesunde Farbe des Calima-Himmels.

Und außerdem schlägt sich das Sauwetter bei mir weniger auf die Atemwege als aufs Gemüt. Zerknirschung, könnte man sagen. Zerknirschung und Katzenjammer. Im Verbund mit den körperlichen Spätfolgen einer epochalen Silvesterglut.

Aber das ist ein anderes Kapitel.

Während draußen der Sturm heult, tobt da herinnen meine ganz private Apokalypse. Zehntausend Fragen drängen auf zumindest halbwegs vernünftige Antworten. Und ich scheitere bereits an der ersten: Wie konnte es nur passieren, daß du dich heute, am 6. Jänner, dem Dreikönigstag, nicht in Stockerau von der Herta verwöhnen läßt, mit ihrem sensationellen Stefani-Braten und Erdäpfelpüree, wie sich das so gehört am höchsten Festtag der Karasek-Familie, sondern quasi am anderen Ende der Welt auf deren Untergang wartest, allein und bei 35 Grad, mit einer letzten Dose Dorada im Kühlschrank?

Klar. Ich könnte sagen, was ich mir schon so oft gesagt habe in meinem Leben: der Bertl ist schuld.

Also der Brehm-Bertl. Herbert Brehm, mein einstiger Schulkollege und ewiger Sargnagel. Aber das ist nur so eine Vermutung. Obwohl: Wann immer sich unsere Wege kreuzten, und das geschah viel zu oft in den letzten 40 Jahren, endete das für mich in einer zumindest mittelgroßen Katastrophe.

Kartenleger, Sterndeuter oder die Frau Helga in der Krone haben dafür sicherlich eine schlüssige Erklärung. Wahrscheinlich sind der Bertl und ich eine astrologische Schicksalsgemeinschaft, aneinandergekettet bis in alle Ewigkeit. Vielleicht war ich dem Bertl in einem früheren Leben sogar eine Rabenmutter und muß das jetzt ausbaden, indem ich mich von ihm alle Jahre wieder einseifen, reinreiten und austricksen lasse.

Vielleicht ist es so. Ich weiß ja nicht. Vielleicht steht in den Sternen aber auch ganz was anderes: nämlich daß der Bertl schlicht und ergreifend ein Gfrast ist, eine Arschgeige und ein linker Agent, der sich immer dann an seinen Sitznachbarn in der Volksschule in der Keplergasse erinnert, wenn er eine seiner grenzgenialen Ideen hat, die ihm kein Risiko, aber die ganze Marie, seinem Partner hingegen nix als Zores einbringen.

Das mit dem Bertl ist, wie gesagt, nur so eine Vermutung. Ich habe seit gut zwei Jahren nichts mehr von ihm gehört und gesehen, und er wurde zuletzt in Venezuela gesichtet, als – angeblich – Privatsekretär eines österreichischen Honorarkonsuls.

Und außerdem, was hätte der Bertl davon, daß ich, anstatt im Kreise der Familie Karasek die heiligen Blueskönige Freddie, Albert und B.B. zu ehren, mutterseelenallein in einem zugigen Bungalow auf Teneriffa sitze? Nix. Oder läßt sich aus der Tatsache, daß es mir beschissen geht, weil angesichts der Wetterlage und der mysteriösen Ereignisse der letzten Tage keine rechte Urlaubsstimmung aufkommen will, irgendwie Profit schlagen? Wohl kaum. Denn wen interessiert schon, wann und wo der Kurtl wirklich den Blues hat?

Zehntausend Fragen. Und niemand weit und breit, außer der letzten Dose Bier im Eis, der mir bei der Beantwortung zur Hand gehen könnte.

Warten unter Palmen. Während der gelbgraue Sand durch sämtliche Fugen und Ritzen des Hauses kriecht. Und mit den Zähnen knirschen. Viel lauter als daheim. So laut, als hätte ich einen Monstertruck in meinem Kopf, der nur mir zuliebe auf dem Rollsplit einer Schottergrube das Reversieren übt.

Unermüdlich. Immer wieder.

2

Dabei war da jemand, der garantiert Bescheid weiß.

Sie heißt Sarah, glaub ich, und ist ein höchst erfreulicher Anblick, mit ihrem Hochglanzlächeln, ihren naturblonden Locken und den großen grünen Augen. Der männliche Betrachter ist quasi geblendet von soviel wohlgeformter Anmut, und nur so kann ich mir erklären, daß mir ihr massives Problem im Umgang mit der Wahrheit erst aufgefallen ist, als es bereits zu spät war.

Da saßen wir schon im Flieger in den Süden, ich immer noch euphorisiert von den gemeinsamen dreitägigen Silvesteraktivitäten, und Sarah guter Dinge, weil sie im Rosi ausgerechnet über mich gestolpert war, noch dazu genau im richtigen Moment. Ihre Freundin und Reisegefährtin lag nämlich mit eitriger Angina im Bett, und ich war als Ersatz die Idealbesetzung – ein solider Mensch mittleren Alters, ziemlich ungebunden, derzeit ohne berufliche Verpflichtungen und einem zehntägigen Pauschalabenteuer auf Teneriffa nicht wirklich abgeneigt. Noch dazu an der Seite einer Silvesterbekanntschaft, die zwar jung an Jahren, aber bereits reich an Erfahrungen war, und die diese auch bereitwilligst mit mir teilte.

Eine Studentin der Sprachwissenschaften noch dazu, also ein Mensch, bei dem man auch geistig eine Ansprache hat; kunstsinnig und musikinteressiert, und von einer Trinkfestigkeit, die nicht nur mir höchsten Respekt abforderte.

»Sei vorsichtig, Kurtl«, sagte die Rosi, »die blonde Unschuld sauft dich noch untern Tisch.«

Das war irgendwann am Neujahrstag. Ich weiß nur noch, daß im Fernseher über der Schank gerade der zweite Durchgang des Neujahrspringens abgebrochen wurde, wegen des starken Schneegestöbers, und Sarah daraufhin noch eine Runde Baucherln bestellte. Die mahnenden Worte meiner Wirtin taten dem geselligen Trinken im Rosi und später dann in Sarahs auffallend unstudentischer Neubaubleibe nahe dem Wilhelminenspital aber keinen Abbruch. Und Rosis Warnung sollte erst bittere Wahrheit werden, als ich mich tags darauf nach ein paar Stunden komatösen Schlafs unter Sarahs Dusche wiederfand, mit dem dringenden Wunsch, jetzt auf der Stelle die Qualen meiner irdischen Existenz zu beenden und ins schmerzfreie Reich der Engel einzugehen, während Sarah milde lächelnd und splitternackt auf der Klobrille thronte und mir mit einem Gläschen Schaumwein zuprostete.

Das ist jetzt vier Tage her. Und meine anfängliche Begeisterung über das naturblonde Silvesterwunder mit den kampfsportmäßigen Trinkgewohnheiten ist deutlich abgekühlt.

Denn heute weiß ich: Sarah lügt wie gedruckt. Kein schöner Zug, aber damit könnte ich leben, zehn unbeschwerte Sonnentage lang. Was mir hingegen das Leben zur Hölle macht, ist die Tatsache, daß Sarah nicht mehr da ist.

Ganz einfach weg. Verschwunden. Seit gestern, 10 Uhr 20. Mit dem Mietwagen, den Rückflugtickets, ihren großen grünen Augen und zehntausend Antworten.

3

Es ist ganz und gar gegen meine Art, die Telefongespräche anderer Leute zu belauschen, aber die Filigranbauweise des Bungalows läßt einem ja keine andere Wahl. Und so geschah es, daß ich gestern früh von Sarahs Stimme geweckt wurde.

»Ist der Bertl da?« sagte sie unten im Wohnzimmer ins Telefon, und ich saß wie vom Blitz gestreift kerzengrad und putzmunter im Bett. Sarah wiederholte die Frage, die am anderen Ende der Leitung aber offensichtlich nicht verstanden wurde, und nahm schließlich einen dritten Anlauf. Diesmal auf spanisch. Jetzt verstand ich nix, außer die drei magischen Worte: Señor; Herbert und Brehm.

Eine kurze Pause, in der sich mir sämtliche Nackenhaare aufstellten, dann wieder Sarahs Stimme. Glockenhell.

»Hallo. Wer war das denn? Dein spanisches Dienstmädl?«

Lachen. Es gibt also tatsächlich Menschen, die mit dem Bertl lachen können. Ein Menschenschlag, den ich nie näher kennenlernen wollte. Und jetzt wohne ich mit einer solchen unter einem Dach, trinke mich mit ihr um den Verstand und schlafe mit ihr im selben Bett.

»Niemand? Ahja. Du brauchst mir nix erklären, Bertl. Ich wollt dich auch nicht stören. Ich wollt mich nur rühren. Gut gelandet. Alles okay. Bis aufs Wetter. Sag, kannst du da nix dagegen unternehmen? Bei deinen Beziehungen als großer Zampano!«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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