Hot for You: 20 sinnlich erotische Geschichten - Nina Alvén - E-Book

Hot for You: 20 sinnlich erotische Geschichten E-Book

Nina Alvén

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

"Einer der Männer versuchte, die Vulva der Frau von hinten zu berühren, während sie Sofie leckte, wurde aber schnell weggeschoben. Die Zunge spielte mit Sofies Geschlecht und reizte ihre Klitoris, aber sobald Sofie sich ihrem Orgasmus nährte, bewegte sich die Zunge weg."Die Würfel führen Sofie am zweiten Wochenende in Folge in den Sexclub Delirium, wo sie Viktors und Johans Befehlen folgt. Festgebunden bekommt sie einen Orgasmus nach dem anderen ... Lassen Sie sich verführen von dieser und 19 weiteren prickelnd lustvollen Geschichten.Die Kurzgeschichten-Sammlung enthält:Ein Traum von Paris: Erotische NovelleDie heißen Geheimnisse des Postfräuleins: Erotische NovelleDie freie Grafenwitwe: Erotische NovelleDie heißen Lüste der Grafenwitwe: Erotische NovelleDes Propstes neue Magd: Erotische NovelleStockholmer Sünde: Die Gassen der Altstadt: Erotische NovelleNova 1 - Das Wiedersehen: Erotische NovelleNova 3 - Salz und Pfeffer: Erotische NovelleNova 2 - Saft: Erotische NovelleEin perfekter Knoten: Erotische NovelleFreunde mit gewissen Vorzügen: Tony - Erotische NovelleFreunde mit gewissen Vorzügen: Jack - Erotische NovelleYou can leave your hat on: Erotische NovelleHotel California: Erotische NovelleSpritztour: Erotische NovellePeep Show: Erotische NovelleIm geilen Gruselhaus: Erotische NovelleRusalken: Erotische NovelleDelirium: Erotische NovelleDie Medizinstudenten: Erotische Novelle-

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Seitenzahl: 421

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Hot for You: 20 sinnlich erotische Geschichten

Übersezt von LUST translators

Copyright © 2022, 2022 Emma Silver, Amanda Backman, Sandra Norrbin, Julie Jones, Britta Bocker, Ella Lang, Marie Metso und LUST

Alle Rechte vorbehalten

ISBN: 9788728109816

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Amanda Backman

Ein Traum von Paris

„Ich wusste es.”

 

Meine Stimme durchschneidet die Luft, klar und schrill. Meine Lippen sind rau und mein schlanker Körper zittert leicht. Ich sehe den Mond nicht, aber er muss heute Abend riesig sein: Durch das gekippte Fenster flutet Mondlicht in den Raum und der Vorhang flattert in der frischen Brise. Trotz der von der Hitze des Tages schwülen Luft im Raum spüre ich die Gänsehaut entlang meiner Arme und der Kopfhaut. Meine kurzen Haare sind hübsch gestylt, rahmen meine Wangenknochen perfekt ein. Das weiße Betttuch, das ich um mich herumgewickelt habe, ist gleichzeitig warm und kühl. Vielleicht habe ich Fieber. Wir haben schon fast vier Uhr früh, aber die Sonne ist noch nicht aufgegangen.

Über das Kopfsteinpflaster der leeren Straße bewegen sich nur eine Handvoll Menschen. Einer raucht. In der Ferne hört jemand Musik. Die Welt ist so still, dass ich mir vorstelle, ich könnte Geräuschfetzen des Liedes hören, vielleicht ein paar Worte aufschnappen, aber wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein.

Paris schläft noch. Nur die Verliebten und Verletzten sind wach. Alfons sitzt auf der Bettkante und hält den Kopf in den Händen. In dem abgedunkelten Raum sieht sein Oberkörper muskulös aus.

„Wir hätten zusammen etwas Wunderschönes haben können, aber …“, flüstert er, doch ich falle ihm ins Wort.

„Nein, hör du mir zu!“, unterbreche ich ihn. Meine Stimme ist hart. Ich laufe zu ihm und eine meiner Brüste rutscht aus meinem Nachthemd, aber das ignoriere ich. Mein Herz pocht, doch ich werde nicht weinen. Ich werde nicht weinen. Mit großen runden Augen schaut Alfons zu mir hoch, legt seine Hände aufs Bett und lehnt sich etwas zurück, während ich mich vor ihm hinknie. Seine Brust glänzt im schwachen Licht der Nacht und das Tattoo auf seiner Haut wirkt irgendwie lebendig. Es bewegt sich in mit seinem Atem synchronisierten Wellen und schimmert im Mondlicht.

„Du darfst mich nicht zweimal mit denselben Worten zurückweisen“, fahre ich fort. Alfons schaut weg, scheint nachzudenken, dann runzelt er die Stirn. Ich hasse ihn, weil er so wunderschön ist, hier, auf dem Bett. Ich hasse es, dass er aus jedem Blickwinkel gut aussieht. Sein Kiefer spannt sich an und ich lese seinen Augen ab, dass ihm die richtige Erinnerung gekommen ist.

 

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ich liebe den Park, der sich mitten in Lund befindet: Er hat die perfekte Größe. Man kann sich in ihm verlaufen, wenn er das möchte, jedoch nur für eine kurze Zeit. Manchmal – vor allem abends – wirkt er wie verlassen und dann liebe ich ihn am meisten. Wildenten und Schwäne dümpeln im Wasser am Rand des Sees herum, die Fontäne wurde ausgeschaltet und die Straßenlaternen können nicht jede Ecke des Geländes beleuchten. Der Park schläft.

Ab und zu habe ich dort auf einer Bank mitten in der Nacht friedlich gekifft, Gedichte geschrieben und mich äußerst intellektuell gefühlt. Ich fand die Gesamtsituation irgendwie heiß. Eines Abends bin ich zu dem sich dem Park gegenüber befindlichen Haus des Autoren August Strindberg gelaufen und habe meine Hand auf die kalte Platte gelegt, die Form seines Namens mit meinen Fingerspitzen erspürt. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte schon immer das Gefühl, dieser Ort würde mir und Alfons allein gehören. Ich habe ihm mal davon erzählt, aber wir haben uns nie dort getroffen.

Eines Abends hatte ich die Nase voll von ihm. Ich saß allein im Studentenwohnheim und versuchte, mein Herz und mein Hirn zu beruhigen. Dieses Nichtwissen machte mich fertig. Ich hatte ihn darum gebeten, mich am See zu treffen, hatte ihm gesagt, es sei wichtig und er hatte zugesagt. Ich hatte Hoffnung gehabt, hatte mich daran geklammert. Die Steine unter meinen Turnschuhen knirschten leicht, als ich den Park betrat. Ich weiß nicht, wie spät es war, aber irgendwann nach Mitternacht war es auf jeden Fall. Eine Frau mit einem Pudel lief vorbei, aber abgesehen davon war der Park leer, genau so, wie ich es gern hatte. Ich hatte das Gefühl, unsichtbar zu sein. Ich mochte das. Ich fühlte mich sicher, als würden mir die Bäume irgendwie zur Seite stehen.

Ich hatte Schmetterlinge im Bauch und sie flatterten langsam zu meiner Leiste, die leicht, aber auffällig zu pochen begann. Was tue ich, wenn ich ihn sehe? Vielleicht vergesse ich, wie man vernünftig läuft, wie man ein Bein vor das andere setzt. Bestimmt würde ich wegen meiner Nervosität auch noch aufstoßen müssen, als wäre ich betrunken. Toll.

Aber er war nicht da: Weder auf dem Pfad, der sich durch den ganzen Park erstreckte, noch auf der anderen Seite des Clubs ‚Das Gänseblümchen‘. Ungefähr auf der Mitte der Strecke gibt es ein eingezäuntes Grundstück, das an diesem Abend mein Ziel war. Die Wildenten sammeln sich abends oft an dieser Stelle – vielleicht in der Hoffnung, dass ein Nachtspaziergänger mit einer Tüte Brotkrumen an ihnen vorbeilaufen würde. Ich kam endlich an und versuchte, mich etwas zu beruhigen. Ich setzte mich auf eine Bank, und nur ein paar Sekunden vergingen, bis ich Schritte auf dem Kies hörte, und plötzlich stand Alfons vor mir. Seine Hände waren tief in seinen Jackentaschen vergraben, er trug eine schwarze Hose und hatte einen traurigen Blick.

„ Hey!“, sagte er und setzte sich neben mich, was ich irgendwie beruhigend fand.

„Hallo“, erwiderte ich und legte meine Hand auf seine Schulter, er drückte sie leicht, bevor ich meine Hände wieder zusammenfaltete und auf meinem Schoß ablegte.

„Was ist los? Ist irgendwas passiert? Geht’s dir gut?“, fragte er und runzelte die Stirn.

„Oh, nein, mir geht’s gut, danke. Ich wollte nur mit dir reden“, antwortete ich und schluckte hart. Ich fokussierte einen Stein zwischen meinen Füßen.

„Klar“, sagte er und lehnte sich zurück.

„Ich habe Gefühle für dich“, fing ich an, ohne zu zögern. Ich warf einen Blick auf ihn und mein Mut törnte mich an, genau so, wie ich das erwartet hatte.

„Nein … nein, hast du nicht“, sagte er und nahm meine Hände in seine. „Gabi, bitte sag mir, dass das nicht stimmt.“

„Hör auf, ich meine es diesmal ernst“, sagte ich und lehnte mich zu ihm, um ihn zu küssen. Es war eine Geste, die ich nicht wirklich durchdacht hatte, also hielt er mich ohne Schwierigkeiten davon ab.

„Gabi, hör zu, ich habe eine Freundin. Wir reisen doch in ein paar Monaten nach Thailand, verdammt – ich kann gerade nicht mit ihr Schluss machen! Ich kann einfach nicht …“, stammelte Alfons verzweifelt.

„Dann sag mir einfach, dass du meine Gefühle nicht erwiderst“, fiel ich ihm ins Wort und spürte, wie hundert Schmetterlinge an meinem Herzen vorbeiflogen.

„Das kannst du doch nicht von mir verlangen!“, blaffte er und stand auf.

„Ich muss aber, Alfons, das Ganze hier macht mich verrückt. Ich kann mit niemand anderem darüber sprechen, weil du es mir verboten hast. Also musst du mir zuhören und mir eine Antwort geben – zumindest das habe ich verdient“, sagte ich zu seinem Rücken und stand auf. Alfons seufzte. Ich wartete einen Moment, damit er sich sammeln und vernünftig reagieren konnte. Er drehte sich um.

„Ganz egal, ob ich für dich Gefühle habe – es geht gerade einfach nicht“, sagte er jetzt ruhig und schaute mich an.

„Du bist die einzige Hürde hier, Alfons. Ich will, dass du das weißt. Ich wäre das Risiko für dich eingegangen“, begann ich, aber er unterbrach mich.

„Das lässt sich nicht vergleichen, denn ich habe mehr zu verlieren!“, platzte er heraus.

„Weil ich Single bin?!“, rief ich und spürte, wie sich plötzlich Wut in mir aufbaute. Alfons zog ein ernstes Gesicht, seine Wangen waren so tiefrot, dass ich sie sogar im Dunkeln glühen sehen konnte.

„Ja, und alle würden mich hassen, wenn sie von dem, was zwischen uns läuft, erfahren …“

„Was, zwischen uns?! Wir haben doch nie miteinander geschlafen“, unterbrach ich ihn, aber er stützte die Hände in die Hüften und redete weiter: „Na ja, du weißt schon ... dass wir die ganze Zeit reden und …“

„Und was?! Dass wir uns gegenseitig wollen?! Dass wir Lust aufeinander haben?! Ist das so kompliziert, so falsch?!“, fuhr ich fort und machte einen Schritt auf ihn zu.

Er war kurz davor, wegzulaufen, aber das würde ich nicht einfach so zulassen. Diesmal hatte er keine Bedenkzeit verdient. Im Bruchteil einer Sekunde stand ich vor ihm und schaute ihm in die Augen, mit einem Blick, der um die Wahrheit bettelte.

„Ja, in der Tat! Weil, wenn ich das allen anderen – und mir selber – eingestehe, dann …“, plapperte er, etwas außer Atem, aber ich wollte keine Ausreden mehr hören. Ich griff nach seinem Kragen und einen Augenblick später waren unsere Lippen lediglich Millimeter voneinander entfernt. Ich atmete schwer aus, als ich spürte, wie er seine Arme um mich legte und die warme Luft sammelte sich wie eine Schicht Nebel zwischen unseren Gesichtern. Die Spitzen unserer Nasen berührten sich leicht und mein Kopf war plötzlich leer.

Er küsste mich. Hart. Er saugte mich tief in sich hinein und eifrig, ja verzweifelt erwiderte ich seinen Kuss. Seine Lippen passten perfekt zu meinen, als wären sie eigens dafür gemacht worden. Ich bemerkte kaum, dass wir uns langsam zur Bank bewegten, aber das harte, kalte Holz holte uns beide wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Alfons trat zurück. Er fuhr mit den Fingern durch seine Haare. Ich ließ mich rückwärts sinken, bis ich wieder auf der Bank saß. Ich schaute zum Himmel hoch. Vielleicht hatte ich Tränen in den Augen.

„Gabi …“, flüsterte er und kam ein paar Schritte näher, hielt nur ein paar Zentimeter von mir inne. Es war, als könne er sich nicht entscheiden, ob er mich ficken, oder ob lieber wegrennen sollte. Nach ein paar Momenten des Nachdenkens setzte er sich neben mich. Mit von Tränen verschleierten Augen schaute ich ihn an, aber er sah weg. Sehnsucht erfüllte meinen Körper. Funken der Wollust stoben unter meiner Haut herum und übernahmen die Kontrolle über meine Hände. Mein Gehirn schaltete sich ab. Ich streichelte seine Hand, aber er nahm sie behutsam in seine und legte sie auf seinen Schoß.

„Sag mir, dass du es nicht fühlst“, verlangte ich. Er sah mich noch mal an, schaute aber gleich wieder weg und ich verstand, was gleich kommen würde.

„Gabi, wir hätten etwas Wunderschönes haben können, aber wir haben die Chance verpasst und ich kann meine Freundin nicht verlassen. Das hier – wir – das darf nicht sein …“

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Die Erinnerung ergreift mich in einem lebhaften Moment des Déjà-vu und ich erinnere mich plötzlich an den süßen Duft des Parks an jenem Abend: blühender Flieder mit seinem überwältigend süßen Aroma.

„Warum gibst du uns keine Chance? Warum?“ Ich stehe seitlich und bedecke den Mund mit der Innenseite meiner Hand. Angst baut sich in meinem Bauch auf und Alfons nimmt meine andere Hand in seine. Ich lasse das Betttuch los. Es ist egal – er ist ja auch nackt. Ich drehe mich um und setze mich neben ihn auf die Bettkante. Unsere Oberschenkel berühren sich und trotz allem läuft ein Schauer durch meinen Bauch. Schon wieder landet mein Blick auf dem Tattoo des Kirschbaumes auf seiner Brust.

„Gabi …“, fängt er an und streicht mir das Haar hinters Ohr. „Ich habe so Schiss“, flüstert er und atmet tief ein. Ich drücke seine Hand und denke an all die anderen Momente, die fast hierzu geführt hätten, es aber nie ganz geschafft haben. Die Intensität unserer Verbindung katapultiert uns immer wieder in eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion und wir rennen immer wieder weg – besonders Alfons, der einfach nicht den Mut hat, sich verletzlich zu machen. Zumindest nicht insoweit, als dass er sich tatsächlich das Herz brechen lassen würde. Stattdessen gab es da eine endlose Reihenfolge von Freundinnen, die sich direkt ersetzen ließen, sobald sie zu langweilig oder nicht mehr spannend genug waren, nachdem sie eine Weile zusammen gewesen waren.

„Wofür hältst du mich?“, frage ich ihn, nachdem ich ihn eine Zeitlang angeschaut habe.

„Wenn ich es mir erlauben würde …“, flüstert er und schaut mich mit großen, traurigen Augen an. Ich weiß, was er meint, worauf er hinauswill – es ist das, worauf er immer hinaus möchte.

„Warum denkst du, dass du mich verlieren würdest?“, unterbreche ich ihn und lege meine andere Hand an seine Wange. Er schluckt hart. Ich spüre seinen Puls unter meiner Handfläche, aber seine Haut ist kühl und weich.

Trotz der schwülen Hitze ist der Raum nicht mehr so heiß. Alfons kaut auf seiner Unterlippe herum.

„Du verstehst nicht … ich habe mich verloren, ich bin ein Niemand. Alles hier ist schiefgelaufen und ehrlich gesagt will ich nur noch heim. Ich bin so ein Loser“, gesteht er und wirft mir einen Blick zu.

„Aber dir muss doch klar sein, dass es mir absolut scheißegal ist, dass du nicht berühmt geworden bist? Ich will dich …“, erwidere ich. Ich spüre den Knoten in meinem Bauch. „Ist es wirklich das, was du von mir hältst? Du denkst, ich würde dich anders sehen, weil du noch nicht berühmt oder ‚reich genug‘ bist?“, fahre ich fort, beinahe verletzt, beleidigt. Aber ich schiebe diese Gefühle weg. Ich weiß, dass das Konzept der bedingungslosen Liebe nicht für alle selbstverständlich ist – mein Psychotherapeut hat es mir erklärt, nachdem ich ihm gesagt habe, ich hätte das Gefühl, dass ich irgendein Ideal erfüllen müsste, ansonsten wäre ich nicht liebenswert. Ich erkenne etwas Ähnliches in Alfons wieder.

„Ich ruiniere alles, was ich liebe“, sagt er mit Angst in der Stimme.

„Alfons, schau mich an“, sage ich und er sieht mir endlich in die Augen, woraufhin ich das Gefühl bekomme, er würde mir seine Seele entblößen.

„Nach all diesen Jahren bin ich immer noch hier, oder nicht? Ich kann dich doch nicht freigeben: Würde ich dich loslassen, wäre es so, als hätte ich einen Teil von mir eigenhändig angezündet und weggeworfen! Ich käme mir vor wie ein Krüppel“, sage ich, schlucke dann noch mal und atme kurz aus. Alfons Atem ist kurz und schnell. Endlich streichelt er mir über die Haare und zieht mich zu sich. Ich vergrabe mein Gesicht in seinem Nacken und verliere mich in seinem berauschenden Duft. Er riecht nach Flieder … Okay, vielleicht doch nicht, aber mir wird trotzdem schwindelig. Und vielleicht werde ich auch ein bisschen geil. Plötzlich löst sich der Knoten in meinem Bauch auf und wird zu Hunderten kleinen Feuerwerken in meinem Blut. Ich weiß – ich weiß es doch einfach – dass Alfons und ich füreinander bestimmt sind und dieses Gefühl befreit mich von der Traurigkeit, die begonnen hatte, sich in mir breitzumachen, genauso wie an jenem Abend im Park.

„Ich weiß nicht, was ich machen soll, Gabi“, murmelt er und drückt mich an sich. Ich küsse seinen Nacken und merke, wie sich unter meinen Lippen Gänsehaut formt.

„Hör auf, das weißt du doch ganz genau“, nuschele ich spöttisch und nehme sein Ohrläppchen in meinen Mund. Ich küsse seinen Kiefer und seine Finger streicheln leicht über meine Schulter. Bei jedem Küsschen stöhnt er leicht und ich spüre das Vibrieren seiner Stimme auf meinen Lippen. Seine Finger gleiten über meine Haut und erreichen meinen Nacken. Ich kichere; es kitzelt.

„Glaubst du wirklich, wir würden es schaffen?“, fragt er. Ich lehne mich zur Seite, um den Mund freizubekommen, damit ich sprechen kann.

„Ich habe schon immer geglaubt, dass wir jede Menge Spaß zusammen haben würden, ganz egal, was auf dem Weg passiert“, antworte ich.

„Aber das ist nicht das Gleiche …“, beginnt er, aber ich falle ihm erneut ins Wort.

„Was sagt dir dein Instinkt?“

Alfons atmet scharf ein. Stille. Er atmet schwer wieder aus und sein ständiges Seufzen wird immer tiefer. Ich wage es kaum zu atmen und meine Nerven machen mich wild vor Unbehagen, aber auch vor Lust. Ich weiß nicht, ob ich gefickt oder versohlt werden will – vielleicht beides? – aber ich weiß, dass ich auf jeden Fall tief und innig geküsst werden möchte, wenn auch nur, damit ich die Angst, die sich in mir aufbaut, endlich loswerde.

Wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich nicht, ob wir es als Pärchen schaffen würden. Ich bin mir über absolut gar nichts sicher, außer der Tatsache, dass ich ihn berühren möchte: Heute und morgen und solange ich kann, bis wir beide eines Tages nicht mehr da sind. Und wie ‚gut‘ unsere Chancen als Paar stehen, ist für verletzliche Seelen wie unsere unerheblich: Wir müssen es einfach versuchen, das ist es, was ich ihm gerade zu vermitteln versuche, indem ich meinen Körper gegen seinen presse.

„Ich denke, vielleicht … ich … vielleicht war es schon immer so. Ich meine, du kamst hierher und das hat mich einfach aus der Bahn geworfen und … vielleicht habe ich schon immer …“, murmelt Alfons, stoppt sich dann aber mitten im Satz, als würden ihm die Worte im Hals stecken bleiben. Ich erschauere und ziehe mich hoch, um ihn richtig sehen zu können. Er sieht so traurig aus, als hätte er gehandelt, ohne zu wissen, was er tut.

„Was hast du gesagt?“, flüstere ich. Meine Unterlippe zittert und ich kann nichts dagegen tun. Er beantwortet die Frage nicht, sondern lehnt sich zu mir und küsst mich erbarmungslos. Unsere Lippen, unsere Münder kennen sich schon und wissen ganz genau, wie sie miteinander umzugehen haben. Unsere nackten Körper pressen sich erneut gegeneinander und ich muss den Kuss abbrechen, um aufstöhnen zu können. Es ist mir unmöglich, die Sehnsucht nach dem Gefühl seiner Haut auf meiner wegzuschieben. Das Geräusch dringt aus meinem Mund, wird gegen den Vorhang geworfen und entweicht aus dem Fenster, dann schwebt es mit dem leichten Wind durch die Straßen von Paris. Meine Möse schreit nach ihm, brennt vor Lust. Alfons stöhnt, dunkel und männlich.

Das Geräusch macht mich wild; er muss kein Wort mehr sagen. Ich weiß es jetzt und ihm geht es genauso. Die Funken stieben um uns herum, als würden wir miteinander ein riesiges emotionales Lagerfeuer schüren. Ich weiß nicht mehr, wie das Hotelzimmer aussieht; ich sehe nur Alfons. Wir drehen uns auf dem Bett um und ich befinde mich plötzlich unter ihm. Seine Hände packen meine Taille und mit starken, eifrigen Bewegungen fährt er über meine Haut. Mein Bauch krampft sich zusammen, als befände ich mich in einer Achterbahn im freien Fall. Ich bäume mich auf und wälze mich hin und her, jetzt nicht mehr in der Lage, meine Bewegungen zu kontrollieren.

Alfons benimmt sich, als wäre die Zeit sein schlimmster Feind, als würde er ein Stück meines inneren Oberschenkels einfach anknabbern wollen, als wäre er ein Jäger und ich seine Beute.

„Tu es!“, stöhne ich auf und lege die Arme über meinen Kopf. Ich gebe mich ihm hin.

„Tu … was?“, fragt Alfons lachend und schaut mich mit glänzenden Augen an. Vielleicht ein neuentdecktes Selbstbewusstsein? Ich lache über mich selbst und winde mich, als seine Finger über meinen Bauch gleiten. Ich muss ihn haben.

„Leck mich“, die Worte platzen aus mir heraus. Ich will sexy klingen, aber er wird leise und hört auf, so schwer und selbstvergessen zu atmen. Er packt meine Oberschenkel und schiebt mich in die Mitte des Bettes, dann wirft er sich auf mich. Ich schreie spielerisch auf. Sein Schwanz ist schon hart und klatscht gegen seinen Oberkörper, während er sich bewegt. Das Bett quietscht unter uns. Nachdem er sich zwischen meine Beine gekniet hat, wirft er mir einen langen zweideutigen Blick zu, anschließend platziert er ein paar zärtliche Küsse auf meine Leiste. Ich seufze tief und lehne mich zurück, schließe die Augen, als seine Zunge leicht über meinen Kitzler streichelt, der schon warm und pochend auf seine Berührung wartet. Ich spüre, wie er in Alfons Mund anschwillt, während er zunehmend wach wird. Meine ganze Möse schmerzt vor Lust und scheint sich für seine Lippen zu öffnen. Alfons leckt meine Spalte langsam hoch und runter, zwei- oder dreimal. Ein magisches Crescendo löst eine schmerzende Sehnsucht in meinem Bauch auf. Dann küsst er meine Möse – tief, innig und enthusiastisch, als wäre sie mein Mund. Er ist so auf das konzentriert, was er tut, dass er nicht mehr zu mir aufschaut, sondern die Augen geschlossen hat und ab und zu tief aufstöhnt. Das Gefühl ist überwältigend. Alfons behandelt mich genau so, wie ich es schon immer verdient habe. Ich spüre, wie sich die Muskeln tief in meinem Bauch anspannen und ich weiß, ich will Paris – ich will dieses Bett – nie verlassen.

„Mmmm“, höre ich Alfons gegen meine Möse stöhnen, bevor er das Gewicht seines ganzen Kopfes gegen meinen Kitzler drückt. Seine Zunge fühlt sich breit und hart an und erreicht immer wieder genau die richtigen Stellen. Mein Kitzler wird allein durch das Gewicht seines Kopfes hin und her bewegt. Ich schreie auf; es fühlt sich einfach viel zu gut an.

„Nicht aufhören!“, stoße ich hervor und lege meine Hände auf seinen Kopf, dann graben sich meine Fingernägel leicht in seine Kopfhaut, um ihn zwischen meinen Beinen festzuhalten und sein Gesicht noch näher an meine Möse zu drücken. Das gefällt ihm und seine Bewegungen werden noch intensiver. Immer wieder berührt seine Zunge meine Schamlippen, die schon klatschnass und für ihn bereit sind. Er ändert plötzlich seinen Rhythmus, um mich zu überraschen, was dazu führt, dass die Facetten meines Vergnügens ihre Regelmäßigkeit verlieren. Tiefe Küsse wechseln sich nunmehr mit leichten, kreisenden Bewegungen ab: Anfänglich langsam, dann zunehmend schneller; erst hart, dann immer zärtlicher. Die unerwartete Änderung seiner Bewegungen macht alles viel intensiver. Ich seufze, dann stöhne ich, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie sich das anhören könnte. Meine Brüste beben, als ich leicht auf der Matratze hin und her rutsche, festgehalten von Alfons Griff. So geht es eine Zeitlang weiter, aber ich weiß nicht genau, wie lange. In diesem Moment ist mir das auch nicht wichtig. Es gibt nur ihn und mich und all diese Gefühle.

Plötzlich hört er auf und ich keuche. Er blickt zu mir auf und sein Gesicht ist feucht von seinem Speichel und meinem Liebessaft. Ein paar Sekunden später beugt er sich erneut zu mir und lässt sich gehen. Er stützt sich auf die linke Hand, die er neben mein Gesicht gelegt hat. Seine andere Hand legt er sanft um meine Schamlippen. Ich atme tief durch und schaue ihm in die Augen, die sich jetzt direkt über meinen befinden.

Er riecht nach Sex und Schweiß. Wundervoll. Seine blonden Haare rahmen sein Gesicht perfekt ein. In seinen Augen gibt es nichts außer mir, uns und unserer geteilten Welt. Eine Melodie umgibt uns und macht uns wach; hilft uns dabei, uns auf unser geteiltes Vergnügen zu fokussieren. Ich atme tief ein.

Zwei seiner Finger schlüpfen zwischen meine Schamlippen und befeuchten sie, indem er sie gegen die nassen Falten meiner Möse reibt. Ich keuche und sehe dabei, wie er grinst. Hurensohn. Ich werfe ihm ein verführerisches Lächeln zu, habe aber keine Zeit, mich damit aufzuhalten, da seine Finger plötzlich in mich hineinstoßen. Die Bewegung ist perfekt und schickt einen Stromstoß durch mich hindurch. Ich stöhne guttural auf, machtlos gegen seine Finger. Mir ist schwindelig. Tief in mir drin spüre ich, wie er die Finger beugt, genauso wie er es gestern Nachmittag getan hat. Dann fängt er langsam an, sie aus mir herauszuziehen und wieder hineinzustoßen. Meine Nerven flattern, als hätte ich den Verstand verloren und ich weiß nicht mehr, ob ich seinen Namen brülle, oder ob ich nicht einfach … na ja, schreie. Ich spüre, wie ich mich dem Orgasmus nähere, doch Alfons hört plötzlich auf. Ich drehe und winde mich vor Lust und Verzweiflung. Ich werfe ihm einen bösen Blick zu. Der Orgasmus zieht sich zurück, aber ich weiß, dass er wiederkehren will. Und das wird er später auch.

Alfons kniet sich zwischen meine Beine und nimmt sein Glied in eine Hand. Es glänzt von seinem Lusttropfen. Alfons onaniert kurz und ich merke, wie sich die Muskeln seiner Unterarme anspannen, wie unfassbar attraktiv die Muskeln eines Mannes sein können, wenn sie sich unter seiner Haut bewegen. Alfons wirft seinen Kopf zur Seite und ich erschauere.

„Iss du mich!“ Er grinst mich mit hochgezogener Augenbraue an. Ich lächele zurück.

Meine Hände zittern vor Erwartung, als ich mich hochziehe und vor ihm hinknie. Die weiche Haut um seine Augen herum bebt leicht, synchronisiert sich mit seinem Puls. Ich muss mich davon abhalten, meinem Instinkt, ihn zu küssen, zu folgen und nutze stattdessen meine Finger, um seine Wangen zärtlich und rücksichtsvoll abzuwischen. Er macht den Mund auf und die Augen zu. Nachdem ich fertig bin, lehne ich mich zu ihm, um ihn zu küssen, ziehe mich aber im letzten Moment zurück und küsse statt seiner Lippen seinen Kiefer und den Nacken. Alfons stöhnt tief, sodass es fast wie ein Prusten klingt, während ich seine Brust weiter küsse und die kleinen Schweißperlen, die sich auf der Haut gebildet haben, koste. Sie schmecken sogar gut – fast wie Süßigkeiten mit Fliedergeschmack. Ich erreiche seinen Bauchnabel und benutze meine Finger, um ihn leicht rückwärts zu schieben, damit er seine Hände hinter seinen Rücken legen kann, um sich auf sie zu stützen. Das bringt mich in eine viel bessere Position und ich lege meine Hände auf seine Oberschenkel, um einen festeren Halt zu bekommen. Als ich mit den Fingern gegen seine Oberschenkel drücke, wackelt sein Schwanz in der Luft. Er trifft meine Brust und mein Nippel wird durch die kurze Berührung hart. Ich zittere leicht. Dann küsse ich zärtlich seine Eier – eine flinke, unerwartete Bewegung, die Alfons zum Stöhnen bringt. Es schmeckt leicht salzig, als ich die Spitze seines Gliedes in meinen Mund hineinschlüpfen lasse, darauf lutsche ich ihn, als hätte er einen süßen Lolli. So sanft wie möglich nehme ich seine Eier zwischen meine Zähne, beiße aber nicht zu, sondern berühre lediglich extrem vorsichtig die feuchte Oberfläche. Ich kitzle ihn mit meinen scharfen Vorderzähnen und spüre, wie er bei diesem gewagten Vergnügen erschauert. Er atmet rasch aus und ich bleibe für einen langen, stillen Augenblick in dieser Position. Dann sauge ich sein ganzes Glied in meinen Mund hinein und führe ihn immer tiefer, bis er meine Kehle erreicht. Nachdem meine Lippen die Haut seines Bauches berührt haben, schüttle ich leicht den Kopf und gurgele leise. Er stöhnt auf und es klingt so, als würde er durch zusammengebissene Zähne atmen. Ich bewege mich ein bisschen hin und her und atme ruhig durch meine Nase, um etwas Luft zu bekommen. Meine Möse schmerzt von dem Wissen, dass ich diejenige bin, die Alfons dieses sexuelle Vergnügen bereiten kann und dass ich der Grund dafür bin, dass er bald meinen Namen schreien wird – und dass dieser Schrei in der kühlen Morgenbrise durch die Straßen von Paris hallen wird. Hier, in diesem Moment, gehört er mir und ich ihm. Ich würde alles für ihn tun. Ich lutsche seinen Schwanz und zwischen leidenschaftlichen Küssen lasse ich sein Glied immer tiefer in meinen Mund hineingleiten, bis seine Eier meine Lippen berühren. Ich liebe das Gefühl, freiwillig an seinem Schwanz zu ersticken. Ich liebe Alfons Machtlosigkeit, während ich ihn streichele. Sein Penis wird noch härter in meinem Mund, aber er darf noch nicht kommen, also ziehe ich ihn langsam heraus. Ich knie mich vor ihn hin. Er steht wieder auf und ich merke, dass ihm schwindelig ist.

„Und jetzt?“, frage ich, während ich meine Lippen sanft abwische. Alfons lächelt mich an und schaut sich um.

„Komm, komm mit mir“, sagt er und nimmt meine Hand in seine. Mir ist schwindelig vor Aufregung und Erwartung. Wir bewegen uns flink durch den Raum und landen neben dem geschlossenen Fenster, wo Alfons mich gegen die Wand drückt, um mich ein weiteres Mal zu küssen. Unsere Münder schmecken jetzt nach dem jeweils anderen, nach Sex und Lust. Seine Lippen sind warm und feucht, seine Zunge ist eifrig. Ich berühre ihn, streichele ihn und spüre das Bedürfnis, seine glatte Haut mit meinen Nägeln zu durchstoßen; ihn zu kratzen, ihn irgendwie zum Bluten zu bringen, um sicherzugehen, dass er echt ist. Seine Hände bewegen sich auch über meine Haut, seine Bewegungen sind jedoch nicht so unbeholfen wie meine.

Als er meine Taille umfasst, hält er inne, um ihre Form zu genießen, dann drängt er mich wieder gegen die Wand, sodass meine Pobacken gegen die Tapete klatschen. Hinter mir die Wand, vor mir Alfons, der seine Hand jetzt benutzt, um mein linkes Bein hochzuheben. Wir stehen direkt neben dem Fenster und mein Knie knallt gegen die eisige Glasscheibe. Ich habe keine Zeit zum Reagieren, da dringt er schon in mich ein. Er füllt meine Möse mit seinem pochenden, harten Schwanz und es fühlt sich so an, als wäre er eigens für mich gemacht worden. Meine Pobacken klatschen laut gegen die Wand, während er in mich stößt, sodass das Fenster hinter meinem hilflosen Bein klirrt und klappert. Ich schreie auf vor Vergnügen und es hallt im Raum wider, springt mit derselben Energie von Wand zu Wand wie Alfons Bewegungen. Mit seiner anderen Hand hält er mein Gesicht fest und sein Griff ist schon fast aggressiv. Er schaut mir tief in die Augen und fängt an zu stöhnen. Unsere Stimmen tanzen miteinander. Er versucht, sich an meinem Rhythmus zu orientieren. Lust füllt seinen Blick und seine Stimme, immer schneller dringt er in mich ein. Ich spüre seinen Schwanz tief in meiner Möse, fast in meinem Bauch. Sein Glied gleitet immer wieder rein und raus, ohne Widerstand, ohne Entschuldigung, ohne Angst, mich zu verlieren. Ich schaue in seine Augen und stelle mir vor, wie seine Rückenmuskeln sich anspannen, während er mich fickt; wie sein Körper alles für das einfach Dasein gibt. Sein breit geöffneter Mund strahlt Unterwerfung aus, das Gefühl des Sich-Hingebens. Er ist von der äußeren Welt befreit, alles außer diesem Moment ist egal.

Ich kann mein Stöhnen und Ächzen nicht mehr kontrollieren, aber ich schaue trotzdem nicht weg, breche unseren Augenkontakt nicht ab. Ich will nicht – ich muss hierbleiben, muss in diesem Moment in seinen Armen hängen, ihm erlauben, mich festzuhalten und mich zum Höhepunkt zu bringen. Seine Hand klammert sich immer noch an meinem Kiefer fest, als würde er mir etwas zeigen wollen: Eine neue sexuelle Dimension, vielleicht. Die Nerven in meiner Möse fangen an zu kribbeln und ein warmes Gefühl macht sich in meinem Körper breit, bis es jede Ecke meiner Seele erreicht und zum Strahlen gebracht hat, während Alfons Schwanz hart und schnell in mich eindringt. Lichter tanzen vor meinen Augen und ich verliere den Fokus, während mein Orgasmus sich aufbaut und mein Körper sich darauf vorbereitet, vor Lust zu explodieren.

„Noch nicht, Gabi“, flüstert Alfons, als er merkt, dass ich den Höhepunkt beinahe erreicht habe. Meine Enttäuschung, als er seinen Schwanz aus mir herauszieht, muss mühelos in meinen Augen zu erkennen sein, denn er beginnt zu grinsen.

„Fertig sind wir noch lange nicht“, sagt er und streichelt meine Wange mit seiner Hand. Bezaubert, fast hypnotisiert, nehme ich ihn in den Arm und küsse ihn leidenschaftlich.

Er erwidert den Kuss, der etwas Bedeutungsvolles in sich trägt; etwas, das allen anderen Küssen gefehlt hat. Unsere Zungen treffen sich sanft, fangen dann langsam an, liebevoll und rhythmisch miteinander zu spielen. Ich lasse meine Hände an seinen Schultern und Armen hinuntergleiten und bemerke, dass seine warme, weiche Haut jetzt etwas dunkler als sonst ist, als wäre sie von der Sonne des europäischen Sommers geküsst worden. Alfons Zunge erforscht meinen Mund und schon wieder fallen wir rückwärts gegen die Wand, wo wir uns innig küssen und befummeln, als wären wir Teenager, die noch nie den nächsten Schritt gewagt hätten. Ich spüre seine Hände, die meine Brüste umklammern, drücken, massieren. Meine Nippel sind schon steif, als er sie zwischen den Fingern zwirbelt und tief in mir Wogen der Lust auslöst. Ich stöhne in seinen Mund hinein und lege meine Hände auf seinen unteren Rücken, wo ich beginne, seine Haut zu streicheln. Dann geile ich ihn weiter auf, indem ich seinen harten, in der Luft wackelnden Schwanz mit meinen Fingern umfasse. Ohne den Kuss abzubrechen fange ich langsam an, die Hand, mit der ich seinen Schwanz halte, leicht hin und her zu bewegen. Sein Glied ist feucht und fühlt sich in meiner Hand himmlisch angeschwollen an. Ich genieße es, die Kontrolle über jenes Objekt zu haben, welches mir so viel Vergnügen bereitet. Alles wird zunehmend intensiver: Sein Griff um meine Brüste wird zunehmend fester, unser Atem wird schwerer und es wird beinahe unmöglich, uns so tief und innig zu küssen, wie wir das wollen, ohne einen Sauerstoffmangel zu riskieren. Alfons geht einen Schritt zurück und die Bewegung ist schnell, entschieden. Er positioniert sich ungefähr einen Meter von mir entfernt und atmet schwer aus, während seine hungrigen Augen jedes Detail meines Körpers begierig in sich aufnehmen. Es fühlt sich an, als würde sein Blick mich an der Wand festpinnen. Ich winde mich hin und her und ächze vor Frust auf.

Plötzlich dreht er sich um, nimmt einen Sessel in die Hand und das mit so unglaublicher Kraft, dass er beinahe durch die Wand fliegt. Dann jedoch setzt er ihn ruhig ans Fenster. Sein Schwanz ist noch immer hart, als er mir befiehlt, mich hinzusetzen, indem er zunächst auf mich deutet, dann auf den Sessel. Ich kichere und knie mich auf das weiche Kissen, meine Ellbogen lege ich auf die Rückenlehne, und dann genieße ich die Aussicht von Paris. Draußen dämmert es noch, aber durch die Straße weit unter uns eilen schon ein paar Menschen hin und her. Selbstverständlich haben sie alle keine Ahnung, was hier oben passiert, aber das Gefühl, beinahe beobachtet zu werden, macht die Erfahrung noch intensiver: Ich genieße die Vorstellung, schon wieder ein Geheimnis mit Alfons teilen zu dürfen – etwas, was für alle uns um herum eigentlich offensichtlich ist, aber da sie uns nicht kennen, ist es uns egal. Unsere undurchdringliche Festung ist von einem Graben umgeben, der nicht nur aus der Stadt an sich besteht, sondern auch aus den Menschen, die dort wohnen: Eine Mauer unbekannter Gesichter zwischen uns und den Menschen, die uns wegen unserer Liebe – oder vielleicht wegen unserer Unehrlichkeit – verurteilen. Mein Gedankengang wird von Alfons unterbrochen, als er sich von hinten annähert, seinen Körper an meinem reibt und seine Hände auf meinen Po legt. Ich spüre, wie er die Beine breiter hinstellt, wie er meine Pobacken sanft voneinander trennt und stöhnt, während er den Anblick genießt. Meine Vorstellung davon, was er gerade fühlt und sieht – mich, offen und warm und bereit, macht mich verrückt. Ich stelle mir vor, wie er sich fühlt, während er meine feuchten Schamlippen betrachtet und sich dabei vorstellt, tief in meine Möse einzudringen.

Als sein Schwanz wieder in mich hineingleitet, stelle ich mir vor, wie jemand vor dem Fenster stehen und hereinblicken und jede unserer Bewegungen beobachten würde. Die Möglichkeit, dieser Vorstellung weiter nachzuhängen, wird mir aber genommen, weil ich mich plötzlich wieder in unserer Dimension befinde, wo es keinen Platz für irgendjemand anderen gibt. Alfons stößt hart in mich hinein und findet schnell in jenen Rhythmus hinein, bei welchem es ihm beinahe unmöglich wird, sich wieder in den Griff zu bekommen. Zusammen stöhnen, ächzen und schreien wir. Ich muss meine Hände ans Glas pressen, um mich gebührend für seine Leidenschaft zu wappnen. Wir vögeln schnell und hart, als wären wir plötzlich in Zeitnot geraten. Unsere Bewegungen zeugen von der Verzweiflung, die wir nach so vielen verlorenen Jahren in uns tragen. Er legt seine Hände an meine Taille und stößt noch tiefer in mich hinein. Es ist beinahe schmerzhaft und genussvoll zugleich. Ich runzele die Stirn, lehne meinen Kopf zurück, bis ich zur Decke schaue und stöhne heiser. Alfons nimmt meine Haare in die Hand und zieht leicht daran, sodass ich mich von seinem Griff festgenagelt fühle. Sein Schwanz ist nun fast zu hart und jedes Mal, wenn er in mich hineinstößt, denke ich, dass ich kommen werde, aber dann passiert es doch nicht. Mein Orgasmus wurde schon zu lange aufs Eis gelegt und ich brauche jetzt etwas mehr Zeit, um ihn sich wieder aufbauen zu lassen. Ich stöhne ungeduldig auf.

„Komm, Gabi, komm für mich“, sagt er und verlangsamt seine Stöße ein wenig. Ich ächze, bin auf seine Gnade angewiesen. Ich entspanne mich in seinem Griff und lasse den Gedanken zu, dass ich sein Spielzeug bin, genauso wie er auch meins ist. Der Gedanke daran, dass wir beide den Körper des jeweils anderen genüsslich für unsere eigenen Zwecke nutzen, macht mich wild und als ich komme, sehe ich uns wie durch die Augen eines Dritten, als würde ich uns von oben zusehen. Der Orgasmus baut sich in mir auf und mein Körper bereitet sich vor, indem sich jeder Muskel anspannt und somit offensichtlich macht, was in mir passiert. Alfons gefällt das und er stößt weiterhin in mich hinein. Ich reiße die Augen auf, sehe die Decke, spüre, wie mein Gehirn plötzlich leer wird, dann komme ich auf seinem Schwanz. Obwohl mir klar war, dass ich gleich den Höhepunkt erreichen würde, bin ich trotzdem überrascht und schreie laut auf, als ich den letzten Rest Selbstbeherrschung verliere. Meine Oberschenkel werden von Gänsehaut überzogen und ich spüre, wie die Nerven in meinen Schamlippen beinahe explodieren. Meine Muskeln werden plötzlich schlaff und ich falle beinahe um, aber seine starken Hände fangen mich auf und dort verbleibe ich ein paar Sekunden, bis ich meinen Körper wieder in den Griff bekomme und es irgendwie schaffe, mich an der Rücklehne des Sessels festzuhalten, während ich mit einem Lächeln erst einmal tief ein- und ausatme. Alfons zieht sich aus mir zurück, verlässt meine Seite jedoch nicht, sondern lehnt sich zu mir und küsst sanft meinen Rücken.

Mein Unterkörper zuckt immer noch vor Vergnügen und unter meiner Haut fühlt es sich so an, als würden Tausende Sterne funkeln und glitzern und endlich verschwinden, ihre nichts als Freude ausstrahlende Anwesenheit ist hier und da und gleichzeitig weg. Ich kann mich nicht bewegen. Irgendwann dringt das vertraute Geräusch von einem Getränk, das in ein Glas gegossen wird, an meine Ohren. Ich mache die Augen zu und stelle mir vor, wie Alfons auf Zehenspitzen durch den Raum geht, wie seine Muskeln sich anspannen und bewegen, während er läuft, wie das Licht der frühmorgendlichen Dämmerung seinen Körper sanft beleuchtet. Vielleicht ist ihm kühl, vielleicht bibbert er, vielleicht sehnt er sich nach meiner Wärme.

„Wein?“, fragt er, als er mich wieder erreicht. Ich drehe mich zu ihm, schlage die Beine übereinander und akzeptiere schweigend das angebotene Glas, werfe ihm jedoch ein warmes Lächeln zu. Es schmeckt himmlisch. Weißwein, ordentlich süß, nicht zu viel.

„Ich dachte nicht, dass du dich bremsen kannst“, sage ich nach ein paar Momenten Stille. Ich spüre, wie der letzte Rest des Orgasmus noch in mir prickelt und zappele in meinem Sessel herum. Alfons lehnt sich gegen die Wand und lacht leise.

„Ich wollte nicht, dass es schon vorbei ist.“ Er schmunzelt und blickt zu Boden.

„Gut. Ich auch nicht“, erwidere ich mit einem Grinsen. Ich blicke zum Badezimmer. „Lust auf Duschen?“, frage ich, ohne zu zögern. Ich weiß genau, was ich mit ihm machen möchte. Sein Glied ist noch hart.

„Ich dachte, du fragst nie“, sagt er mit einem Lächeln. Er stellt sein Glas auf den Tisch und zieht mich an der Hand aus dem Sessel. Ich kreische spielerisch auf und folge ihm zum Badezimmer.

Ich höre, wie mein Weinglas ins Waschbecken fällt, höre das Splittern von Glas und Porzellan, aber es gibt nicht genug Zeit, um sich darum zu kümmern: Alfons und ich sind schon mit Abtasten und Kosten und Leidenschaft beschäftigt.

Schon wieder darf ich seine warmen, weichen Lippen und die breite Zunge genießen. Meine Hände halten sich an seinem Lendenbereich fest und er umfasst meinen Kopf, um mir die Kopfhaut zu massieren. Sein Schwanz presst sich gegen meinen Bauch und rubbelt auf meiner Haut hin und her. Alfons stöhnt in meinen offenen Mund hinein und führt mich an der Hand zur Duschkabine. Er schließt die Glastür hinter uns und beobachtet mich intensiv, während ich den Wasserhahn aufdrehe.

Das Wasser fühlt sich perfekt an: weder zu heiß, noch zu kalt. Die Wasserstrahlen jagen durch meine kurzen Haare und unter dem Wasserfall steht er plötzlich neben mir. Wir berühren uns genüsslich, genießen die Wasserstrahlen und lassen unsere Finger über die nasse Haut des jeweils anderen gleiten. Sein Körper ist weich, aber muskulös, meiner vibriert vor Vorfreude. Mein Mund findet seinen und wir teilen einen nassen, langsamen Kuss. Plötzlich merken wir beide, dass wir während des Küssens unter dem Wasserfall nicht atmen können und müssen uns gegen die Wand lehnen, um Luft zu holen. Nach dieser kurzen Pause geht es mit dem Küssen weiter, aber diesmal habe ich die Kontrolle. Schon wieder bemerke ich die ersten Anzeichen des sich in ihm aufbauenden Orgasmus und das macht mich wild. Ich lege die Hände auf seine Schultern und ziehe ihn sanft zu Boden. Er folgt meinem stummen Befehl und sinkt zu Boden. Ich grätsche seine Beine und beginne, meine Möse an seinem harten Schwanz zu reiben. Er gleitet zwischen meine Schamlippen, die langsam anschwellen und leicht zu pochen beginnen. Ich freue mich, dass es nicht lange dauern wird, bis ich wieder für ihn und für unser gemeinsames Vergnügen bereit bin.

„Mach’s“, keucht er nach ein paar Sekunden und packt mich an der Taille.

„Was genau?“, sage ich grinsend, dann packe ich seinen Schwanz und führe ihn zwischen meine Schenkel. „Das hier?“, frage ich, während ich ihn langsam, so langsam wieder in mich hineingleiten lasse. Alfons stöhnt leise auf und ich spüre, wie sich seine Nägel in meine Haut graben. Es ist mir egal. Ich reite ihn langsam, sodass ich spüren kann, wie tief sein Schwanz in mich eindringt. Schon wieder verliere ich langsam die Selbstbeherrschung.

„Uhh“, stöhne ich heiser auf und schließe die Augen, während ich ihn langsam immer wieder in mich hineinstoßen lasse, bis er ganz schön verzweifelt ist. Seine Hände halten meinen Arsch fest und mit einer groben Bewegung trennt er meine Pobacken. Ich lasse ihn jetzt noch einmal in mich stoßen, diesmal tiefer als je zuvor und bleibe dann so. Er schaut zu mir hinunter und ich küsse ihn, dann fange ich an, mein Becken in kleinen Kreisen hin und her zu bewegen.

Sein harter Schwanz drückt all die richtigen Knöpfe und ich schreie vor Vergnügen auf. Die Geschwindigkeit seiner Stöße nimmt jetzt zu und ich reite ihn schon wieder, entlasse ihn ganz aus meiner Möse, dann lasse ich ihn wieder hineingleiten, alles mit voller Absicht genüsslich langsam. Plötzlich zieht mich Alfons schnell zu sich hinunter. Die Bewegung ist schnell, hart, eine Herausforderung: Fickt mich. schreit sie. Ich breche den Kuss ab und ohne Vorwarnung beschleunige ich meine Bewegungen und somit auch seine Stöße. Er weiß, dass ich die Kontrolle habe. Unsere nassen Körper klatschen unter der Dusche laut zusammen.

„Oh, mein Gott!“, stöhnt Alfons auf und schließt die Augen. Ich mache weiter, ficke ihn immer härter und schneller. Das Wasser läuft über uns. Ich halte mich an seinem Nacken fest, um nicht hinzufallen und spüre, wie sein Griff an meinem Arsch fester wird. Ich schreie auf, als ich komme, schaffe es jedoch, den Rhythmus unserer Stöße dennoch aufrechtzuerhalten, als würde ich den Orgasmus selbst ficken. Alfons grunzt und hilft mir, ihn weiterzuficken, indem er mich an der Taille packt und mich hoch und runter bewegt. Mein Becken zuckt, aber ich habe die Kontrolle und deswegen bleibe ich trotzdem auf seinem Schwanz sitzen. Mein Orgasmus lässt langsam nach, wird blasser, stiller, hallt aber immer wieder in mir nach. Das Wasser mischt sich mit meinem Liebessaft und alles in der Duschkabine wird schön rutschig. Wir ficken uns noch härter, beide keuchend und rot vor Anstrengung. Ich lege meine Hände wieder an die Wand, um mich abzustützen und dabei schauen wir uns in die Augen.

„Stopp“, sagt er plötzlich und zieht mich hart zu sich hinunter, damit sein ganzer Schaft sich in mir vergräbt. Ich keuche laut. „Küss mich!“, herrscht er mich an und ich gehorche ihm. Ich wische eine nasse Haarlocke von seiner Wange und mein Herz pocht vor Lust. Seine Lippen sind nass und schlüpfrig, der Kuss ist hart und fühlt sich an, als würde man tief und innig von einem kalten Brunnen trinken. Die Verlustangst von vorhin ist noch da, sicher, aber jetzt fühlt sie sich anders an, jetzt sieht sie anders aus. Ich will ihn nie verlieren, will nie mehr ohne ihn sein. Beruhigend legt Alfons die Hände wieder auf meinen Arsch und küsst mich zärtlich.

„Ich komme jetzt, Gabi“, flüstert er mir ins Ohr und ich bebe, als er meine Pobacken plötzlich mit den Händen zusammenquetscht. Erst einmal wird sein Schwanz noch härter, dann zuckt er gewaltig. Alfons brüllt auf und legt das Kinn auf meine Schulter. Er lehnt sich an mich und sackt zusammen, als er die Kontrolle über seinen Körper verliert. Schon wieder befinden wir uns unter den Wasserstrahlen. Alfons zieht mich an die Wand zurück und wir schauen uns in die Augen. In dem Blick, den wir teilen, lebt der Traum von Paris, ein Traum, den wir nie wegwerfen müssen, nicht einmal, wenn wir Paris verlassen. Wir müssen diese Fantasie nicht mehr für einen unerreichbaren Traum halten, für etwas, das uns irgendwann zerstören wird. Die Stadt, die wir morgen erleben werden, wird nicht mehr vom Graben umgeben sein, nicht länger voller wässriger Glückshindernisse sein.

Dennoch war es nötig, dass wir sie erlebt haben, dass wir sie zusammen überwunden haben. Es war nötig, dass wir all diese Hindernisse gesehen und erlebt haben und uns trotzdem füreinander entschieden haben. Die schützende Mauer, die unsere Liebe einmal benötigt hat, ist weggeschmolzen, genauso wie der Knoten Angst in meinem Bauch.

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Nachdem ich das letzte Wort niedergeschrieben habe, werde ich fast von meinem Herzklopfen überwältigt. Ich wusste, dass ich mir nach meinem Traum gestern Abend irgendetwas von der Seele reden musste, aber ich hätte mir nie vorstellen können, dass das stundenlanges Hiersitzen und Schreiben bedeuten würde. Das war nie Teil meines Planes gewesen, jetzt jedoch bin ich außer mir vor Freude: Ich habe unsere gemeinsame Wahrheit allein entdeckt und muss ihn jetzt von derselben überzeugen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich immer noch zuversichtlich bin, oder ob diese Hoffnung naiv von mir ist; um ehrlich zu sein hat meine Angst nicht ebenso nachgelassen, wie es das fiktionale Ich in meiner Geschichte erlebt hat. Jedes Mal, wenn mein Handy klingelt oder vibriert, spüre ich den schmerzhaften, größer werdenden Knoten in meinem Bauch, weil – typisch ich – ich es nicht einfach auf sich beruhen lassen konnte und ihn doch unbedingt wieder kontaktieren musste. Die Vorstellung von Alfons und mir, glücklich und verliebt, taucht jetzt wieder in meinem Kopf auf und meine Finger handeln nun fast von allein. Ich muss es wissen. Ich muss wissen, ob er noch an mich denkt, sogar jetzt, nach all der Zeit, die seit unserem letzten Treffen schon vergangen ist. Meine Gefühlsduselei gewinnt, meine Logik zieht sich resigniert zurück.

Ich speichere das Dokument unter dem Namen ‚Verstehst du?‘ ein und als ich auf den ‚Fertig‘-Knopf klicke, explodieren Schmetterlinge in meinem Bauch. Dann finde ich Alfons Gesicht in der Facebook-Messenger-App und schicke es ihm, bevor ich das Ganze noch einmal kritisch durchdenken kann.

Ich zittere.

Britta Bocker

Die heißen Geheimnisse des Postfräuleins

Es passierte zwar nicht so viel in der gemütlichen, kleinen Gemeinde, aber wenn doch etwas passierte, verbreitete sich das Gerücht wie ein Lauffeuer unter den Bewohnern. Es gab mehrere Tratschkanäle. Der wichtigste war wohl der Nähtreff der Kirche, der großen Einfluss auf die Dinge hatte, die geschahen – nicht nur, was Kirchendinge anging, sondern auch auf alles Große und Kleine, das im Dorf passierte. Auch im Jagdklub wurde viel geredet. Ein weiteres Zentrum für die Bewohner betreffende Informationen war die Poststelle. Dort arbeitete Fräulein Birgitta Moström. Auch wenn Fräulein Moström jedes Jahr mehr über jeden Bewohner der Gemeinde wusste, verließen diese Informationen nie das Postbüro. Fräulein Moström verriet keine Geheimnisse. Was sie erfuhr, behielt sie für sich.

Fräulein Moström war das, was viele als unansehnlich bezeichnen würden. Sie trug stets einen strengen Rock, der etwas unter dem Knie endete. Dazu trug sie eine diskrete Bluse in passender Farbe. Ebenso üblich waren bei ihrer Kleidung die einfache Strickjacke und die gesunden Schuhe mit niedrigen Absätzen, die sie mit größter Sorgfalt behandelte. Sie waren immer gleich gut geputzt. Ihr Haar war zu einem ordentlichen Knoten gebunden und auf der Nase saß eine schiefe Brille.

Fräulein Moström hatte nie den Richtigen getroffen. Sie war unverheiratet und Jungfrau. Vielleicht war es ihre strenge Art, die die wenigen Männer vergraulte, die doch ihren schönen Mund und ihre sanften blauen Augen bemerkt hatten.

Aber manchmal, wenn ihr die Zeit zwischen zwei Kunden im Postbüro lang wurde, fing Birgitta an zu träumen. Von dem großen Tollpatsch Karl, der ihr den Hof gemacht hatte, als sie jung war. Es war ihm egal, dass sie in Ruhe ihre Bücher lesen wollte. Er sprach mit ihrer Mutter und beide überredeten Birgitta, Karl zu einem Tanzfest zu begleiten. Aber Karl hatte schon den ein oder anderen Schluck getrunken und wurde schon beim ersten Tanz aufdringlich. Je liebevoller er wurde, desto steifer wurde Birgitta. Als er sie mit sich hinter die Scheune zog und sie küssen wollte, reichte es ihr. Sie riss sich los und rannte auf direktem Weg nach Hause. Danach war Birgitta Jungen gegenüber noch abweisender. Niemand wagte sich ihr nüchtern zu nähern. Doch ab und zu fragte sie sich, wie ihr Leben verlaufen wäre, wenn Karl sie hätte umarmen dürfen. Vielleicht hätte sie dann jetzt Mann und Kinder. Einen Mann, für den sie kochen konnte, und Kinder, denen sie bei den Hausaufgaben helfen und für die sie süße Kleider nähen würde. Naja, ihr Leben war ja nicht schlecht. Es gefiel ihr, dass sie etwas Geld verdiente, und wenn das nicht reichte, konnte sie sich an dem Erbe ihrer Eltern bedienen. Von dem Erbe hatte sie sich ihren kleinen Morris Minor gekauft. Sie liebte die Freiheit, die ihr ein eigenes Auto brachte. Aber wenn sie doch einmal in eine große Stadt fuhr, nahm sie den Zug.

Als Birgitta mit der Schule fertig war, half sie ihrem Vater, dem Jäger Moström, bei seiner Büroarbeit. Als die Stelle bei der Post frei wurde, bewarb sie sich erfolgreich darauf und wurde zum Postfräulein vom Dorf. Die Arbeit war perfekt für sie. Sie arbeitete gründlich und zuverlässig. Niemand würde auf die Idee kommen, dass sie die Informationen über die Bewohner, die die Post manchmal preisgab, auf irgendeine Weise missbrauchen würde.