Hunters Liste: Gehalten - Margaux Navara - E-Book

Hunters Liste: Gehalten E-Book

Margaux Navara

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Beschreibung

Eine Villa erben und nicht wissen, was sie damit anstellen soll? Check! Eine Idee haben, aber keine Ahnung von der Umsetzung? Doppelcheck! Alice läuft die Zeit davon. Innerhalb eines Jahres muss sie einen Plan vorlegen, was sie mit dem Erbe ihrer Tante anfangen will, sonst ist es für sie verloren. Eine Idee hat sie: Einen Club wie der, den sie seit einer Weile besucht. Ein Ort, an dem man seine Kinks ausleben kann. Nur welches sind ihre Kinks? Um das zu erfahren, muss sie sich endlich auf all das einlassen, was sich bisher einzig in ihrer Fantasie abspielte. Hunter erstellt für sie eine Liste. Jeden Monat ein anderer Kink bei einem ausgewählten Lehrer. Jeden Monat ein neuer Ort. Aber ist der finstere, dominante Hunter wirklich so selbstlos oder verfolgt er eigene Ziele? Teil 1: Gehalten Alice springt kopfüber ins Kaninchenloch. Jay, ein Experte mit Seilen, führt sie im ersten Monat ein in seine Welt, die sie in mehr als einer Hinsicht fesselt. Explizit. Anregend. Einfühlsam.

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Inhaltsverzeichnis

1

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3

4

5

6

7

8

9

10

11

Fortsetzung folgt ...

Hunters Liste

1

Gehalten

Margaux Navara

© 2020 Margaux Navara – alle Rechte vorbehalten.

Coverfoto ©Tamara_k Depositphotos.com

Margaux Navara

c/o Papyrus Autoren-Club

Pettenkoferstr. 16-18

10247 Berlin

[email protected]

margauxnavara.com

Danksagung Christiane und Isabell, zwei tollen Frauen, die auch mal alles liegenlassen, um mir zu sagen, dass ich auf dem richtigen Weg bin (und trotzdem Kritik üben), gebührt mein Dank für aufmunternde Worte und kluge Hinweise. Schön, dass es euch gibt!

1

„Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich würde gerne einen eigenen Club aufmachen. Für so Leute wie wir."

Missi kicherte. „Du meinst, nur für Subs?"

„Natürlich nicht." Alice grinste mit. Missi brachte sie immer zum Lachen, wenn Alice das Leben mal wieder zu ernst nahm. „Für Kinkster wie wir. Für die, die nicht das Extreme wollen, aber nicht immer nur zuhause spielen wollen und können. Ein Platz, an dem sich Doms und Subs treffen können. Sicher und unter Beobachtung, sauber und ordentlich. Kein Swingerclub, kein Club zum Tanzen und Vögeln, keine Fleischbeschau."

„Oh ja!" Missi seufzte theatralisch. Sie war eine Little, die nach einem Daddy suchte. Nicht Alices Kink, die vermutete, selbst einfach devot zu sein und möglicherweise auch ein wenig masochistisch. So ganz hatte sie die Einteilung noch nicht verstanden.

Alice war nicht engstirnig, sie mochte die Freiheit des BDSM, diese Möglichkeit, seine Kinks ausleben zu können. Aber sie konnte mit so vielen davon rein gar nichts anfangen. Nadeln? Oh Gott, vielleicht mal zum Piksen, aber nicht zum Durchstechen. Messer? Na gut, als Drohung gewissermaßen, aber doch nicht zum Haut aufschneiden. Oder Windeln? Nein, bloß nicht!

Was ihr gefiel, war die Idee der Unterwerfung. Und na ja, auch mal auf den Hintern geschlagen zu werden. Weshalb der wöchentliche Besuch in diesem winzigen Club nicht gerade der Höhepunkt ihrer Woche war, sondern nur eine Möglichkeit, mit Menschen wie Missi in Kontakt zu kommen.

„Aber wie soll das gehen? Du müsstest ein Haus anmieten ...“

„Nein, eben nicht“, fiel Alice ihr ins Wort. „Tatsächlich habe ich ein Haus, das perfekt dafür passen würde.“

„Du hast ein Haus? Warum wohnst du dann in diesem Mini-Apartment?“ Missi hatte die Augen aufgerissen, bis sie so aussah wie eine der Puppen, mit der sie ihre Wohnung eingerichtet hatte.

„Tante Alberta ist doch vor kurzem gestorben.“ Alice folgte mit den Augen einem Dom, mit dem sie bisher noch kein Wort gesprochen hatte. Er hatte eine besondere Art, sich zu bewegen. Als wäre er auf der Jagd. Aber vielleicht bildete sie sich das nur ein. Sein Name, Hunter, verführte zu dieser Assoziation. Ja, garantiert lag es nur daran. Sie blinzelte zu Missi, die ihr den Ellbogen in die Seite gestoßen hatte. Ach ja. Ihr Erbe. Das nur ihr Erbe sein würde, wenn sie schnellstens einen Plan entwickelte. „Sie hat mir ihr Haus vermacht. Und weil sie wusste, dass ich niemals alleine darin wohnen würde, hat sie mir zur Auflage gemacht, innerhalb eines Jahres etwas damit anzufangen. Wenn ich bis dahin keine Verwendung gefunden habe, geht es an eine Stiftung oder die Kirche, keine Ahnung. Das werde ich erst danach erfahren. Aber das ist ja auch gleichgültig, da ich dann die ganze Erbschaft vergessen kann.“

Missi verzog das Gesicht. „Uh! Wie kam sie denn auf die Idee? Na ja, ist ja auch egal. Ein Club für uns alle klingt wunderbar. Das Haus hat hoffentlich mehr als drei Zimmer?“ Sie schaute sich in dem Raum um, in dem sie saßen. Er enthielt eine Bar, eine Loungeecke, ein paar Spielzeuge und es gingen nur zwei Türen ab zu den sogenannten Spielräumen. Wirklich armselig, selbst für Springfield, Massachusetts. Dabei war die Gruppe an BDSMlern, die die Räume eingerichtet hatte, noch stolz, überhaupt Räumlichkeiten zu haben. Das Springfield Munch Convention Center nannten sie es großspurig.

„Ja, es hat mehr als drei Zimmer. Zwanzig, um genau zu sein. Dabei sind im Obergeschoss alleine sechs Bäder. Unten gibt es einen riesigen Salon, dazu Küche und diverse Zimmer wie Bibliothek, Frühstückszimmer, Esszimmer und Musikzimmer. Vom Keller und dem Dachgeschoss gar nicht zu reden.“

„Und da hat sie alleine gewohnt? Wow! Sie muss ganz schön reich gewesen sein.“

„Du sagst es. Das ist das nächste Problem. Das dazugehörige Geld verfällt auch, wenn ich nicht ein Konzept für eine Nutzung vorlege. Ich meine, was soll ich mit diesem Riesenklotz machen? Ich kann kein Hotel führen. Und Golfclubs oder Countryclubs haben wir schon genug. Aber diese Art Club ... Am Ende würde ich damit sogar Geld verdienen. Die Gäste müssten schon für die Mitgliedschaft zahlen.“

„Hauptsache, du lässt mich rein. Du kannst ja die Gebühren einkommensabhängig machen.“ Missi kicherte über diese Idee.

Alice grinste. Sie fand den Gedanken gar nicht so schlecht.

„Und wie willst du den Club einrichten?“

Hunter war am Ende des Raums angekommen, schaute jetzt kurz in den abgetrennten Spielraum, dessen Tür einladend offen stand. Würde er hineingehen? Sie hatte ihn bisher nur einmal an einer Szene teilhaben sehen. Ein anderer Dom hatte ihn gebeten, seine Sub von hinten zu nehmen, während er ihren Mund benutzte. „Keine Ahnung. Ich könnte jedes Zimmer anders gestalten. Nur die Kinks bedienen, die mir gefallen.“

„Welche sind das?“

Alice schwieg. Missi war gekleidet wie ein kleines Mädchen, trug Zöpfe und bunte Klämmerchen im Haar und kaute unablässig Kaugummi, was manchmal dazu führte, dass Alice ihre Intelligenz unterschätzte. Dabei schaffte sie es immer wieder, den Finger in die Wunde zu legen.

„Sag mal, hast du eigentlich was gegen die Doms hier?" Missi tat so, als wäre das Thema ganz nebensächlich und sie würde nicht gerade den Elefanten im Raum ansprechen. Zumindest Alices ganz persönlichen Elefanten, den sie so gut es ging verdrängte.

„Natürlich nicht."

„Subs, die lügen, sollte man den Hintern versohlen. Und noch so vieles mehr." Die Stimme ließ die beiden Frauen zusammenzucken. Mist, sie waren belauscht worden. Ausgerechnet von Hunter. Wie hatte der es geschafft, von da hinten bis zu ihnen zu wandern, ohne dass sie das bemerkt hatte? Sie behielt ihn doch sonst auch im Auge! Alice wäre am liebsten im Boden versunken. Missi wurden bestimmt keine Schläge angedroht, das bezog sich ganz allein auf sie.

Sie konnte nicht einmal abstreiten, überhaupt gelogen zu haben. Zumindest war es wohl Auslegungssache, ob sie etwas gegen die Doms hatte oder einfach zu wählerisch war. Sie wollte halt ... etwas anderes.

„Ich muss mal zur Toilette", murmelte Missi und verschwand.

„Du trägst Windeln, du Verräterin!" Aber das hörte Missi schon nicht mehr. Außerdem wusste Alice gar nicht, ob Missi tatsächlich Windeln trug. Sie schlüpfte zwar gerne in die Rolle eines Kindes, aber nicht in die eines Babys.

„Und aufsässige Subs, die auch noch ihre Freundin schmähen, haben erst recht eine Strafe verdient. Aber vielleicht ist ein Spanking gar keine Strafe für dich. Was meinst du?"

Alice wandte sich endlich zu ihm um. Er war ihr als Sadist beschrieben worden, was sie bisher von einem Kontakt abgeschreckt hatte. Und er war von sich aus nicht auf sie zugekommen, wie schon einige andere der Doms. Sie hatte es darauf geschoben, dass er wie sie noch nicht lange Mitglied war.

Außerdem fand sie ihn nicht wirklich ansprechend. Wenn sie ihn betrachtete, suchte sie nach Fehlern. Kühl. Düster. Unzufrieden. Immer runzelte er die Stirn. Nie sah man ihn lachen. Dabei lachte sie so gerne! „Zum Glück muss ich mich aber nicht spanken lassen. Egal, ob es mir gefällt oder nicht."

„Du weißt schon, dass Subs den Doms mit Respekt begegnen sollten? Eigentlich eine Sache der Höflichkeit, meinst du nicht?"

Er erwartete Höflichkeit? In einem Club, in dem Peitschen geschwungen wurden? „Ich dachte, ich muss nur meinem Herrn gehorchen. Wenn ich einen hätte, meine ich."

„Das mag sein. Aber ich frage mich, welcher Dom eine Sub haben möchte, die unhöflich und respektlos ist. Hast du dich schon mal gefragt, ob es nicht eher an dir liegt, dass du keinen Herrn hast?"

Alice wäre am liebsten gegangen, ohne ihm zu antworten. Aber so ungehörig wollte sie nun auch nicht sein. „Vielleicht liegt es einfach an der fehlenden Auswahl. So viele gibt es ja hier nicht. Der Club ist einfach zu klein." Eigentlich handelte es sich um keinen richtigen BDSM-Club, dafür waren die Räumlichkeiten zu beengt und die Gruppe, die sich hier traf, verhielt sich eher wie ein Sportverein.

Deshalb war ihr ja die Idee gekommen, einen neuen Club zu gründen. In dem Haus ihrer Tante, das über hundert Jahre alt war. Es besaß sogar eine große Freifläche, die so einsam lag, dass man dort auch noch Spielmöglichkeiten schaffen könnte. Die Idee war ihr erst jetzt gekommen, aber sie setzte sich langsam fest.

„Was suchst du?"

Alice hasste diese Frage. Wie sollte sie die beantworten? Woher sollte sie wissen, was sie suchte, wenn sie kaum Gelegenheit hatte, es auszuprobieren? Ja, sie hatte mit verschiedenen Doms Szenen gehabt, aber jeder hat seine eigenen Vorlieben. Außerdem hasste sie die ganze Ausfragerei. Viel zu oft musste sie mit „vielleicht" oder „weiß nicht" antworten, was den Doms nicht gefiel. Klar, sie verstand das. Aber sie kam sich vor wie in einem Teufelskreis. Sie konnte doch nicht einfach alles ausprobieren! Wie sollte das gehen?

„Ich suche einen Dom."

„Und weiter?"

Warum hatte sie das Gefühl, als wüsste Hunter genau, was sie bisher auf diese Fragen geantwortet hatte? Er grinste nicht, er schaute sie nicht allwissend an. Nein, Hunter grinste eigentlich nie. Er lachte auch nicht. Das Wort 'finster' passte extrem gut auf diesen Mann. Weshalb sie ihn bisher gemieden hatte. Sie mochte keine finsteren Typen. Punkt.

Doch wie sollte sie aus diesem Gespräch entkommen? Wie Missi zur Toilette rennen? Nein, das erschien ihr zu feige. Sie war nicht feige, sonst wäre sie gar nicht hier. „Hunter, ich weiß es nicht genau. Das ist mein Problem, ich weiß, aber ich kann es nicht lösen."

„Natürlich kannst du das. Wenn du es willst."

Alice war froh, dass er ihr zumindest nicht gleich den Rat gab, dann doch einfach zuhause zu bleiben, wie andere es schon getan hatten. „Und wie soll das gehen?"

„Durch Ausprobieren natürlich."

„Ich glaube nicht, dass einmaliges Ausprobieren mir zeigt, was ich mag und was nicht. Es gibt zu viele Ungewisse und Faktoren, die mit der Person wechseln, mit der man eine Session hat, zum Beispiel."

„Es gibt auch ein paar allgemeingültige Faktoren, die der Einordnung dienen. Diese könntest du herausfinden."

Alice betrachtete den Mann vor ihr und schwieg. Sie nahm sich die Zeit, ihn in Ruhe anzuschauen, das hatte sie sich bisher nämlich nur aus der Ferne getraut. Er sah in ihren Augen so ... schief aus. Sein linkes Auge war ein wenig kleiner als das Rechte. Es saß auch ein wenig tiefer. Der Mundwinkel zog sich links höher als rechts. Die Falte zwischen den Augenbrauen war unterschiedlich ausgeprägt, rechts stärker als links. Zog er häufiger nur eine Braue nach oben? Lächelte er schief, wenn er denn lächelte? Was für ein absurder Gedanke. Hunter lächelte nie. Er schaute so finster, er wusste vermutlich nicht einmal, was das Wort bedeutete.

Wäre seine düstere Ausstrahlung nicht, könnte er als attraktiv durchgehen. Nein, das war jetzt eher fies. Sein Körper war wohlproportioniert, schlank, trainiert. Er war immer gut angezogen, oft in Leder, einmal war er auch in einem Anzug gekommen. Dabei waren einige der nicht liierten Subs beinahe ohnmächtig geworden und für so manche von den gebundenen hatte es an diesem Abend Schläge extra gegeben.

„Vielleicht gefällst du dir einfach in der Rolle der Zuschauerin, vielleicht möchtest du gar nicht aktiv werden."

Eines hatte Alice inzwischen begriffen: Die meisten, die hier Szenen spielten, mochten keine Zuschauer. Sie hatte schon zweimal beobachtet, wie Besucher hinauskomplimentiert worden waren, da sie augenscheinlich nur gaffen wollten. Auch wenn viele Szenen in der Öffentlichkeit stattfanden, so wollte man doch unter sich bleiben. Sie wollte auf keinen Fall rausgeschmissen werden. „Nein, das stimmt nicht, auch wenn mir die passive Rolle eher liegt."

„Warum lässt du dich dann nicht auf eine Szene ein?“

„Ja, genau“, meldete sich Missi, die sich endlich dazu durchgerungen hatte, Alice zur Seite zu stehen, „warum probierst du nicht einfach was aus?"

Vielleicht fiel sie ihr auch lieber in den Rücken. Alice funkelte Missi an. Das war nicht hilfreich! „Ich weiß einfach nicht, was ich ausprobieren soll. Und mit wem."

„Aber wenn du einen Club aufmachen willst, musst du doch wissen, was die Leute wollen. Welche Geräte und Räume und so. Welche Kinks du bedienen musst."

Alice wäre am liebsten im Boden versunken. Musste Missi ihre Pläne gleich herausposaunen?

„Du willst einen Club aufmachen?" Klar stürzte Hunter sich auf diese Aussage. Wie vermutlich jeder der Anwesenden sich darauf stürzen würde. Es gab einfach keinen anderen Club in 100 Meilen Entfernung. Nein, das stimmte nicht. Boston lag näher. Und Providence auch, für beide Strecken brauchte man etwa anderthalb Stunden, sobald man die Stadtgrenzen hinter sich gelassen hatte. Aber wer wollte schon so weit fahren für einen Abend unter Freunden? Der Club ersetzte für die meisten eine Kneipe. Man konnte hier etwas trinken, man war unter Freunden und hatte Spaß. Kein Grund, sich dafür mehr als eine Stunde ins Auto zu hocken. Nur für richtige Events nahmen die Mitglieder diesen Weg auf sich.

„Ich weiß noch nicht. Nur so eine Idee. Fährst du manchmal nach Boston? Oder zu einem anderen Club?“ Ablenkung. Vielleicht konnte sie seine Aufmerksamkeit einfach auf ihn richten.

„Manchmal. Wo soll dein Club aufmachen?“

Okay, das war in die Hose gegangen. „Ich habe ein Haus geerbt. Nicht im Zentrum, sondern am Stadtrand. Einsam gelegen, groß genug. Dass ich da nicht wohnen werde, steht fest. Deshalb kam mir die Idee mit dem Club.“

Hunter kniff die Augen leicht zusammen. Ehe er etwas sagen konnte, fügte Alice hinzu: „Nach meinen Wünschen.“

„Klar. Aber du kennst deine Wünsche ja nicht.“

„Warum versuchst du es nicht mal mit Hunter? Er ist sehr erfahren. Hab ich gehört.“

Warum fiel Missi ihr heute so in den Rücken? Alice funkelte ihre Freundin an.

„Du kommst ja nie in die Puschen“, grummelte Missi und schaute zu Boden.

„Weil Alice nicht dem weißen Kaninchen folgt. Sie traut sich nicht ins Loch ohne doppelten Boden und Auffanggurt.“ Hunters Stimme klang herausfordernd.

„Bist du das weiße Kaninchen?“ Alice konnte sich die Frage nicht verkneifen. Sich Hunter als Kaninchen vorzustellen, war zwar lustig, aber so unpassend wie ein Vergleich zwischen einem Raubtier und einem Goldfisch.

„Du brauchst eindeutig mehr als das. Eher ein Würgehalsband, damit du dich von der Stelle bewegst.“

Das saß.

Ja, sie war vorsichtig. Nein, sie spielte nicht mit jedem. Und hatte bisher jede Szene mit ihrem Safeword abgebrochen. Nicht, weil ihr die Behandlung durch die Männer nicht oberflächlich zugesagt hätte, sondern weil sie sich tief in ihrem Bauch nicht wohlfühlte. Ach, es war so schwer, zu erklären. Sie wollte teilhaben. Wollte das, was die anderen hatten. Aber was genau?

---ENDE DER LESEPROBE---