Ich will dich immer wieder | 60 Erotische Geschichten - Trinity Taylor - E-Book

Ich will dich immer wieder | 60 Erotische Geschichten E-Book

Trinity Taylor

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Beschreibung

Die Trinity Taylor Sammlung! Fast 1720 Taschenbuch Seiten in einem E-Book! 60 Erotische Geschichten! In diesen 60 (sechzig) Kurzgeschichten geht es erneut heiß her. Verborgene Wünsche und Sehnsüchte werden in wilden, erotischen Nächten ausgelebt. Ob mit einem Unbekannten in seinem Haus oder mit dem respektlosen Camper im Wald ... Wenn die Lust erst geweckt ist, kann auch die zögerlichste Frau einem geilen Mann nicht widerstehen … Im Theater eines Kreuzfahrtschiffes, auf einer einsamen Insel mit einem Piraten, mit der Freundin in der Schwimmbad-Dusche oder mit zwei Männern im Baseballstadion ... Und viel viel mehr! Trinity überschreitet so manches Tabu und schreibt über ihre intimsten Gedanken. Trinity Taylor entführt den Leser in Geschichten voller lasterhafter Fantasien und ungezügelter Erotik! Keine Zeit für einen langen Roman? Macht nichts! Love, Passion & Sex ist die neue erotische Kurzgeschichten-Serie von blue panther books. Genießen Sie je nach Geldbeutel und Zeit erotische Abenteuer mit den wildesten Sex-Fantasien. Egal ob Sie nur noch 5 Minuten vor dem Schlafen Zeit haben oder 30 Minuten Entspannung auf der Sonnenliege brauchen, bei uns finden Sie jederzeit die richtige Geschichte! Hinweis zum Jugendschutz Das Lesen dieses Buches ist Personen unter 18 nicht gestattet. In diesem Buch werden fiktive, erotische Szenen beschrieben, die nicht den allgemeinen Moralvorstellungen entsprechen. Die beschriebenen Handlungen folgen nicht den normalen Gegebenheiten der Realität, in der sexuelle Handlungen nur freiwillig und von gleichberechtigten Partnern vollzogen werden dürfen. Dieses Werk ist daher für Minderjährige nicht geeignet und darf nur von Personen über 18 Jahren gelesen werden. Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 2408

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Impressum:

Ich will dich immer wieder | 60 Erotische Geschichten

von Trinity Taylor

 

Schon früh hat Trinity Taylor, eine Hamburger Autorin, ihre Passion zum Schreiben entdeckt. Ihre ersten Romane schrieb sie für sich, 2007 startete sie dann mit erotischen Kurzgeschichten durch. Insgesamt hat sie zehn Bücher veröffentlicht, darunter drei Romane und sieben Bücher mit Kurzgeschichten. Momentan arbeitet sie an ihrem elften Buch.

 

Lektorat: Nicola Heubach

 

 

Originalausgabe

© 2020 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: PavelIvanov @ istock.com

Umschlaggestaltung: Matthias Heubach

 

ISBN 9783750710955

www.blue-panther-books.de

Die heiße Köchin von Trinity Taylor

»Koch/Köchin für exklusive Abendveranstaltung gesucht«, las Caroline laut vor. Sie kaute an einem Kugelschreiber und nahm ihn zum Ankreuzen der Anzeige aus dem Mund.

Sie saß an ihrem Schreibtisch in der Event-Marketing-Agentur, wo sie als Projektbetreuerin arbeitete. Haufenweise Arbeit starrte sie an, doch es war drei Uhr nachmittags und sie hatte sich eine Pause verdient. Nach einer Weile schüttelte sie den Kopf und faltete die Zeitung zusammen. Sie hatte einen Job, einen guten noch dazu, warum sollte sie ausgerechnet an einem Wochenende arbeiten gehen? Andererseits hatte sie Lust, mal wieder mit anderen Menschen in Kotakt zu treten. Nicht nur ihre Wohnung war leer, sondern auch ihr Sexualleben. Seit Mike sie vor acht Monaten verlassen hatte, gab es keinen Mann mehr in ihrem Leben. Doch wer weiß, vielleicht traf sie ja an diesem Wochenende auf den einen oder anderen Mann, der ihr den Kopf verdrehte.

Doch so ganz wohl war Caroline nicht dabei, ihr Privatleben als Begründung für einen neuen Nebenjob anzuführen. Sie besann sich auf den süßen Chrysler Neon, den sie sich schon so lange wünschte. Genau, es war der erste Schritt in die richtige Richtung, das Geld für ihr Traumauto zu verdienen.

Sie schlug also die Seite mit der Annonce wieder auf und las sie sich noch einmal durch:

»Koch/Köchin für exklusive Abendveranstaltung gesucht – Termin: Samstag, den 21. August – Arbeitszeit ca. neun Stunden ab Nachmittag – incl. Spesen – Vergütung auf Verhandlungsbasis – Bei Interesse: rufen Sie uns an ...« Kurz und knapp, aber es reichte, stellte Caroline fest. Sie kaute wieder an ihrem Kugelschreiber, dachte an ihre Kochzeit vor fünf Jahren in einer Hotelküche mit gehobenem Anspruch. Eineinhalb Jahre hatte sie dort gearbeitet.

Caroline sah kurz zur Tür, vergewisserte sich, dass niemand in ihrer Nähe war, und tippte die Telefonnummer ein.

Eine Dame mit einer sympathischen Stimme meldete sich. »Schön, dass wir sie für den Job begeistern können. Es handelt sich um eine Hochzeitsfeier mit etwa 500 geladenen Gästen und großem Buffet. Um sechzehn Uhr beginnen für Sie die Vorbereitungen, allerdings werden schon Köche vor Ort sein. Es ist eine große Scheune, die sich auf dem Gut Ballmore befindet.«

»Oh, das kenne ich!«, rief Caroline.

»Sehr schön, dann brauche ich Ihnen den Weg ja nicht mehr zu beschreiben. Ach, bevor wir zum Honorar kommen, bitte denken Sie daran, Ihr Messer mitzunehmen. Brendan Neely, der Küchenchef, legt großen Wert darauf.«

Caroline handelte eine mehr als faire Kondition aus. Kaum hatte Caroline aufgelegt, ballte sie die Fäuste aus Freude und jubelte. Am Samstag würde sie nicht einsam vor dem Fernseher sitzen und traurige Liebesfilme mit der berühmt-berüchtigten Chipstüte auf dem Schoß sehen. Sie würde in ihrem alten Beruf arbeiten, eine Menge Spaß haben und den auch noch bezahlt bekommen.

Den Rest des Tages fiel es Caroline schwer, sich auf ihre Projekte zu konzentrieren. Sie freute sich auf das Wochenende und hoffte, nicht enttäuscht zu werden.

***

Caroline parkte ihren roten Honda auf dem für die Gäste vorgesehenen Parkplatz, der fast genauso groß war, wie das Anwesen, das sie nun betrat. Sie ging eine kleine schmale Allee entlang, die von alten Bäumen gesäumt wurde. Ganz am Ende erstreckte sich die riesige Scheune, in der die Hochzeitsfeier stattfinden sollte.

Nervös schritt sie auf das Scheunentor zu, das weit offen stand. Ihre Augen gewöhnten sich nur langsam an das schummrige Licht im Inneren. Der Anblick, der sich ihr bot, ließ ihr vor Bewunderung den Mund offen stehen. Die Tische standen einer neben dem anderen, alle liebevoll geschmückt mit weißen Tischdecken und lachsfarbenen Rosengestecken. Ringsrum an den Wänden der Scheune standen lange Tischreihen für das Buffet, an der linken Seite war eine Bühne aufgebaut, auf der Tontechniker und zwei Sängerinnen eine Mikrofonprobe machten.

Caroline ging auf einen der Kellner zu, die die Tische ordentlich mit Silberbesteck eindeckten. Sie fragte ihn nach dem Küchenchef Brendan Neely. Der Kellner schaute kaum auf, wies dann auf eine Tür an der hinteren Seite der Scheune. Caroline bedankte sich. Vor der Tür stieß sie mit einem Koch zusammen, der diese gerade schwungvoll öffnete, als sie davor stand.

»Hoppla.« Fast wäre ihm der Kürbis aus der Hand gefallen, doch er lächelte sie an. Erschrocken blickte Caroline den Rothaarigen an.

»Kann ich ihnen helfen, Madam? Wenn sie zu der Feier wollen ... die fängt erst in etwa drei Stunden an.«

»Nein, oh, tut mir auch leid. Ich, äh ... suche Brendan Neely.«

»Gehen sie einfach durch diese Tür. Dahinter befindet sich ein Zelt – er müsste eigentlich dort sein.«

»Danke, Sir.« Caroline ging mit Herzklopfen durch die Tür und ärgerte sich. Das fing ja gut an! Ein riesiges Zelt öffnete sich. Männer in ihren unverwechselbaren weißen Jacken liefen herum, hantierten vor zwei großen Gaskochern mit entsprechend mächtigen Pfannen darauf, schnitten Obst auf großen Holzbrettern oder verteilten verschiedene Lebensmittel auf einem Rollwagen. Einer der Köche sah aus seinem Gespräch mit einem anderen hoch und hielt für kurze Zeit Carolines Blick gefangen. Ihr Herz machte einen Hüpfer. Er war ein gut aussehender Mann, den sie auf etwa fünfunddreißig schätzte, seine Schläfen waren leicht angeraut, was seinem markanten Gesicht das gewisse Etwas verlieh. Er war groß und sein Blick wirkte ruhig. Er hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt, ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Noch ehe Caroline entscheiden konnte, ob sie ihn fragen sollte, wurde sie angesprochen.

»Kann ich ihnen helfen?«, fragte ein älterer Mann mit Vollbart, Brille und angespanntem Gesichtsausdruck.

»Ja, ich suche Brendan Neely.«

»Das bin ich.«

»Guten Tag, Mr Neely, ich bin Caroline Wood, die Köchin für heute Abend.«

»Sehr schön. Ich habe Sie auf Posten drei eingeteilt. Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wo das ist. Haben Sie ein Messer dabei?«

»Ja, aber im Auto.«

»Gut, holen Sie es, Messer sind hier Mangelware. Dort drüben wird ihr Posten sein. Wenden Sie sich an Chris Lukas. Er weiß Bescheid. Das ist ihr Postenchef. Er kommt gerade.«

»Okay. Ach, wo kann ich mich denn umziehen?«

Neely kratzte sich am Kopf. »Das ist ein Problem. Da wir nur Männer sind, ziehen wir uns alle hinter dem Transporter um, ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus.«

Caroline schluckte. Es machte ihr etwas aus ...

»Kein Problem«, schwindelte sie und lächelte.

»Gut.« Neely ging weiter.

Chris Lukas winkte ihr kurz zu.

»Hi, du bist Chris?«, fragte Caroline als sie zu ihm herangetreten war.

»Genau. Wir kennen uns vom Kürbiszusammenstoß.«

Caroline lachte dem Rothaarigen zu. »Stimmt. Ich bin Caroline und soll dir zur Hand gehen. Bin nämlich auf deinem Posten eingeteilt.«

Chris’ Gesicht strahlte und seine ohnehin schon geröteten Wangen, nahmen eine noch rotere Färbung an. »Großartig. Zieh dich um und komm gleich zu mir, es gibt einiges zu tun.«

»Okay.«

Auf dem Weg zu ihrem Wagen überlegte sich Caroline, dass sie sich ja auch gleich dort umziehen könnte, da würde sie ungestört sein. Erleichtert über diese Idee, wurde ihr Gang schwungvoller.

Sie setzte sich in den Wagen und zog das Messer unter ihrem Sitz hervor und legte es auf den Beifahrersitz. Sie blickte sich um, doch weit und breit war niemand zu sehen. Sie knöpfte sich die dunkelblaue Bluse auf und bekam einen Schreck – ihr schwarzer BH! Sie musste ihn dringend gegen den weißen tauschen, sonst würde ihr jeder auf die Brüste starren. Schwarzer BH und weiße Kochjacke – das ging gar nicht! Rasch zog sie die Bluse aus und hakte den BH auf, als sie auch schon hörte, wie sich ein Auto näherte. Es bremste bei rasanter Geschwindigkeit direkt neben ihrem und wirbelte eine Menge Kies und Staub auf. Musik dröhnte aus den Boxen. Mit freien Brüsten saß Caroline da und war einer Panik nahe, denn sie fand ihren weißen BH nicht.

Die Musik ging aus, eine Autotür klappte. Caroline stieß einen Schrei aus. Ein junger Mann stand direkt an ihrer Scheibe und sah ihr beim Umziehen zu. In ihrer Verzweiflung zog sie kurzerhand den schwarzen BH wieder an. Sie hörte sein jungenhaftes Lachen. Er dürfte kaum älter als zwanzig sein, schätzte sie, ein smarter, gut aussehender Junge, der ein überlegenes Grinsen aufsetzte. Er klopfte an. Sie öffnete widerwillig.

»Was ist denn? Siehst du nicht, dass ich mich hier umziehe?«

»Oh, ja, das sehe ich. Ganz schon heiß!«

»Ganz schön heiß?«

»Ja, du, Baby. Geile Titten. Kann ich die noch mal sehen?« Caroline traute ihren Ohren nicht. »Verschwinde!«

Der Junge lachte. »Hey, warum so kratzbürstig? Ich bin Ray. Und du?«

Sie zögerte. »Caroline. Und jetzt verschwinde.«

»Warum sollte ich, wo ich doch hier einen unbezahlbaren Logenplatz habe.« Er grinste unverschämt und rührte sich nicht von der Stelle. Caroline hielt sich noch immer die Hände vor den Oberkörper. Sie hatte den BH zwar übergezogen, jedoch nicht eingehakt. Einen kurzen Moment zögerte sie, dann hatte sie sich entschieden. Mit einem Ruck stieß sie ihre Tür auf ... und traf Ray.

»Hey ... was soll das?«

Caroline antwortete nicht. Sie baute sich vor ihm auf, und obwohl Ray sicherlich zehn Jahre jünger war als sie, überragte er sie doch um einen Kopf. Caroline reckte ihr Kinn. Sie langte mit den Händen auf den Rücken und hakte den Verschluss zu. Ray starrte grinsend auf ihren Busen.

»Wow, du bist ja erregt, Baby.«

Caroline versuchte sich zu beherrschen, doch sie spürte, wie dieser Typ und die Situation sie scharf machten. Sollte sie doch noch ihren BH wechseln? Sie merkte, wie ihre Brustwarzen sich durch die Spitze drückten. Ray zögerte keine Sekunde und legte einfach seine Hände um ihre Brüste. Sofort reckten die Nippel sich ihm entgegen. Ray leckte sich unbewusst über die trockenen Lippen. Caroline, erschrocken über die so offensichtliche Reaktion ihres Körpers, nahm ihre Bluse vom Sitz, zog sie über und knöpfte sie augenblicklich zu. Dann bückte sie sich nach ihrem Messer. Schon spürte sie Rays Hand von hinten in ihrem Schritt. Sie stieß einen kaum unterdrückten Schrei aus, drehte sie sich rasch um und schlug ihm ins Gesicht.

Entsetzt starrte er sie an, die Hand auf der Stelle, wo es brannte. »Hey, spinnst du?«

Caroline zog an ihrem Rock, doch es brachte nichts bei dem Minirock. »Du hast wohl gar keine Manieren, was?! Verschwinde endlich! Ich bin kein Freiwild.«

Er lachte wieder, doch ihre Ohrfeige zeigte Wirkung. Er wandte sich seinem Auto zu, schloss die Beifahrertür auf und holte ein Bündel Klamotten heraus. Caroline ging zur Scheune zurück, wo sie sich sicherer und wesentlich wohler fühlte.

Als sie das Tor aufstieß, kam ihr der Mann mit den angegrauten Schläfen entgegen, doch er schien in Gedanken zu sein und nahm von ihr keine Notiz. Carolines Herzschlag beschleunigte sich. Als er aufblickte und sie sah, nickte er kurz und ging wortlos an ihr vorbei. Fast hätte sie sich nach ihm umgesehen.

Caroline ging zu ihrem Posten. Chris schob gerade fünf kleine Bleche, auf denen Baguette-Stangen lagen, in den Convectomaten – ein Gerät, mit dem man backen, braten, grillen und dämpfen konnte, ein absolutes Allround-Gerät.

»Hi, Caroline, du bist ja noch gar nicht umgezogen.«

»Nein, ich habe eben ...« Sie überlegte, ob es Chris überhaupt interessieren würde, was sie gerade erlebt hatte. Wahrscheinlich nicht. »Ich ziehe mich jetzt um, wollte nur mein Messer hier ablegen. Bin gleich wieder da.«

»Okay.«

Sie durchquerte nochmals die große Scheune und sah zur Musik-Band, die gerade einen Song probte. Einer der Köche begegnete ihr, sie grüßten sich kurz. Caroline fragte sich, wie viele neue Gesichter sie sich für heute Abend noch merken musste.

Sie trat wieder ins Freie, die Sonne schien ihr so sehr ins Gesicht, dass sie eine Hand schützend vor die Augen legte. Ein kurzer Blick zum Kochzelt sagte ihr, dass alle Köche hektisch beschäftig waren und sich kaum darum scheren würden, was sie hinter den Transportern trieb. Trotzdem ging sie auf Zehenspitzen. Die Wagen standen parallel zum Kochzelt. Dort, wo sie jetzt war, konnte sie niemand sehen. So knöpfte sie wieder ihre Bluse auf, ließ sie herabgleiten und öffnete den BH. In der warmen Luft stellten sich ihre Brustwarzen auf, kirschrot leuchteten sie in der Nachmittagssonne. Am liebsten hätte sie sich hier nackt hingelegt und sich in der herrlichen Sonne geaalt. Sie schloss die Augen und berührte ihre Spitzen. Wärme durchströmte ihren Schoß. Dann besann sie sich, dass sie nicht zum Sonnenbaden hier war und öffnete die Augen. Sogleich zog sie den weißen BH aus der Tasche hervor, ließ ihren Rock fallen und streifte die Hose über. Hatte sie eben ein Geräusch gehört? Sie blickte hoch, sah aber niemanden.

Caroline knöpfte die Kochjacke zu und band sich den Vorstecker – die Kochschürze – um. Sie öffnete ihre Haare, ließ den leichten Wind darin wehen und schlang das Band wieder um ihre Haarpracht. Als sie ihre Tasche nahm, hörte sie ein Klicken. Quietschend ging die Tür des Transporters auf und der Koch mit den grauen Schläfen stieg aus. Regungslos standen Caroline und der attraktive Mann sich gegenüber. Er musste alles von ihr gesehen haben. Diese Vorstellung ließ ihr das Herz bis zum Hals schlagen, denn damit, dass jemand im Wagen sitzen könnte, vor dem sie sich gerade umzog, hatte sie nicht im Traum gerechnet. Die Zeit schien zu stehen. Caroline sah die grünen Augen des Mannes in der Sonne leuchten, obwohl er sie zu Schlitzen zusammengedrückt hatte. Es zog in ihrem Unterleib und Feuchtigkeit breitete sich aus.

Dann kam Ray in Sicht. Er trug, was Caroline nicht glauben konnte, eine Kochjacke! Auch das noch! Sie stöhnte innerlich auf und wandte sich wortlos von ihrem heimlichen Zuschauer ab, der ihr leise zuflüsterte: »Sehr hübsch.«

Caroline tat so, als sei sie an Gelassenheit nicht zu übertreffen, erst recht nicht, als sie dann an Ray vorbeiging.

»Hi, Schätzchen«, flötete Ray, »du bist ja eine von meiner Mannschaft. Klasse! Hoffentlich sind wir auch am gleichen Posten.« Leise fügte er hinzu: »Dann kann ich dir zwischendurch ein bisschen deine Pussy streicheln.«

Caroline verdrehte genervt die Augen. Doch die Röte ihrer Wangen verriet sie.

»Oh, hallo, Sam …« Ein Koch kam ihr entgegen und steuerte auf ihren heimlichen Beobachter zu. »Ich habe dich gesucht. Wie sieht es eigentlich mit den Spare Ribs aus. Wann können wir …«

Sam, hallte es in Carolines Kopf. Ihr heimlicher Beobachter mit den angegrauten Schläfen hieß also Sam. Mit klopfendem Herzen setzte sie ihren Weg zum Posten fort und versuchte sich vorzustellen, was er alles von ihr gesehen haben mochte. Irgendwie gefiel ihr die Vorstellung …

***

»Hallo, Chris. So, da bin ich«, sagte Caroline, als sie ihren Posten erreicht hatte. »Was kann ich jetzt tun?«

Chris überlegte. Dann wandte er sich zu ihr um. »Du könntest Parmesan hobeln. Den brauchen wir für den Cesars Salad.«

»Okay. Was bekommen die Gäste denn sonst noch?«

»Wir haben ein buntes Buffet, wie du siehst. Als Vorspeisen gibt es Kürbissuppe im Kürbis, Cesars Salad, Melone mit Schinken und Nachos mit Guacomole. Als Hauptspeisen haben wir gebeizten Wildlachs, Wildreis, Spare Ribs, Baked Potatoes, gefüllte Putenbrust, Möhren-Weißkraut-Salat und Bohnen-Mais-Salat. Als Dessert gibt es Brownies, Apple Pie, Eisvariationen und frischen Obstsalat.«

»Wow, das hört sich toll an!«

»Hm.« Chris nickte. »Das Buffet wird wirklich groß und reichhaltig. So, hier hast du den Käsehobel. Wenn es dir zu schwer wird, sag Bescheid. Ich muss noch mal zu Neely, er wollte mit mir reden. Bin gleich wieder da. Wenn Ray kommt, kann er dir ja helfen.«

»RAY?«, fragte Caroline mit Entsetzen.

»Ach, der ist ganz okay, wenn man sich auf ihn einstellt. Bin gleich wieder da.«

Mit ungutem Gefühl blickte sie Chris hinterher. Nun gut, sie würde mit Ray zurechtkommen. Jetzt war sie aber erst mal in der Pflicht, ein bisschen was zu tun und so drückte sie den Hobel auf den Parmesankäse und schabte einen Streifen ab. »Gott, geht das schwer«, stöhnte sie. Schon nach wenigen Minuten tat ihr das Handgelenk weh. Sie blickte auf. Zwei Köche bahnten sich ihren Weg durch die Tische und Stühle, doch sie konnte nicht sofort erkennen, wer es war, denn das helle Sonnenlicht ließ nur die Silhouetten erscheinen. Als sie näher herankamen, erkannte Caroline, dass der Erste der beiden Männer war Sam war. Er blickte erst auf ihre Hände, dann in ihre Augen. Sein Blick wurde weich, die Mundwinkel zogen sich nach oben. Carolines Gesicht verfärbte sich purpurn. Ohne Kommentar ging Sam weiter zu den anderen Posten, während sie ihm wie ein verliebtes Mädchen hinterher blickte.

»Hey, Baby, wie sieht es aus? Noch fit?« Rays Stimme war wie eine kalte Dusche und riss sie aus ihren Träumen. Genervt hobelte sie weiter.

»So, dann wird Onkel Ray mal das Zepter in die Hand nehmen. Das mache ich am Liebsten, in allen Lebenslagen. Wenn du verstehst, was ich meine, Schätzchen.« Er stupste Caroline an. Doch sie biss die Zähne zusammen und wollte sich ihre aufkeimende Wut nicht anmerken lassen. So mit ihren Gedanken beschäftigt, bemerkte sie nicht, dass sie den Hobel zu tief ansetzte und dadurch ein kaum zu bewältigendes Stück zu fassen bekam. Mit einer Hand hielt Caroline den Käse fest, verzog das Gesicht und drückte ihren Körper mit voller Kraft dagegen. Sie würde sich lieber in die Hand hobeln, als ihn um Hilfe zu bitten. Gesagt – getan! Sie rutschte ab und jagte sich den Hobel in die Nähe der Pulsadern. Sofort schrie sie auf.

Der Käse fiel um, direkt auf den Kürbis, der mit Kürbissuppe gefüllt auf dem Boden stand. Der Kürbis rollte in den Guacomole-Dipp, während die Suppe sich auf dem Boden verteilte. Fassungslos folgte Caroline dieser Kettenreaktion.

»Oh mein Gott!« stieß sie hervor und hielt sich das Handgelenk.

»Tja, Schätzchen, der kann dir gerade nicht helfen. Was hast du da nur gemacht? Verdammter Mist!«

»Tut ... tut mir leid«, stammelte Caroline.

»Ja, ja, schon gut.« Ray beugte sich hinunter zum Parmesan und hob ihn auf. Die ganze Suppe lief über den Scheunenboden.

Ray sah zu ihr hoch. »Hey, Schätzchen, wie wäre es, wenn du mir ein bisschen helfen würdest, anstatt mir dabei zuzusehen, wie ich deinen Kram hier wegmache.«

»Ja, klar, Entschuldigung. Soll ich im Zelt etwas Neues holen?«

Ray zögerte. »Wenn du das tust, bist du deinen Job sofort los. Tollpatschige Leute wie dich können die hier gar nicht gebrauchen.« Er setzte sein unverkennbares Grinsen auf. »Ich organisiere uns am anderen Posten gleich etwas Suppe und Nachos und werde einfach sagen, wir hätten zu wenig davon gehabt.«

»Super, danke, Ray.«

»Bitte, bitte. Allerdings kostet dich das eine Kleinigkeit.«

Caroline sah ihn verwirrt an. »Das kostet etwas? Wie viel denn?«

»Nicht wie viel, sondern: was! Kein Geld. Deine Kröten kannst du dir sparen. Wenn ich mich an deine heißen Titten erinnere, dann fallen mir diverse Dinge ein, wie du das wieder gutmachen kannst.« Er blickte sie unverschämt an.

»Vergiss es!«, zischte sie.

»Na schön, ich geh dann gleich mal ins Zelt und sage Neely Bescheid. Dann werden wir ja sehen ...«

»Nein!«, rief Caroline.

»Gut, dann denk an die Bezahlung. Am besten kümmerst du dich erst mal um dein Handgelenk. Sieht nicht so toll aus.«

Mit weit aufgerissenen Augen sah Caroline auf ihren blutenden Unterarm. Im Laufschritt ging sie zum Zelt. Tränen standen ihr in den Augen. Mit wie viel Freude und Spaß habe ich hier angefangen ... und jetzt das! Sie überlegte sich eine Ausrede für ihre Wunde, die jetzt, wo sie darüber nachdachte, sehr weh tat.

»Was ist passiert?« Auf halber Strecke kam ihr Sam entgegen. Warum lief er nur ständig hier herum und war nicht auf seinem Posten? Diesmal ärgerte sie es, ihn zu sehen. Sie fühlte sich ertappt und geriet ins Stottern. »Ich bin ... ich habe ... der Hobel ... ich meine ...«

»Abgerutscht?«, kam er ihr zu Hilfe.

»Ja.«

Er nahm ihren gesunden Arm und führte sie zum Lastwagen, wo er einen Verbandskasten hervorzauberte. »Komm!«

»Wohin wollen Sie denn?«, fragte Caroline unsicher.

Doch er schwieg und lief mit ihr bis zu den Ställen, die ein gutes Stück von der Scheune entfernt lagen.

»Leider haben wir nur hier einen Wasseranschluss. Ich werde die Wunde säubern.« Er nahm ihre Hand, drehte sie um und hielt das Handgelenk unter das Wasser. Caroline zuckte, als sie mit der Kälte in Berührung kam.

»Ganz ruhig, es tut nicht weh.« Sein Druck auf ihrer Hand verstärkte sich. Ihre Atmung ging schneller, als er sie kurz anblickte. Sein Gesicht war der Sonne zugewandt. Sie fasste Vertrauen zu ihm und war fast ein bisschen erschrocken über den Wunsch, in seine Arme zu sinken, sich nackt an ihn zu schmiegen, seine Haut zu riechen und seine Zartheit zu ertasten. Das kalte Wasser holte sie zurück. Es brannte, doch sie schwieg. Ihre Brüste zogen, und das Verlangen, sich ihm zu nähern, diese Lippen zu küssen, seine forschende Zuge in ihrem Mund zu spüren und seine Hand an ihrem Geschlecht zu fühlen, wurde immer stärker – sie konnte nichts dagegen tun. Sie achtete nicht weiter darauf, was er tat, sondern sah nur ihn an.

Er ließ ihre Hand sinken und schnitt ein Pflaster zurecht, das er auf einen umgestülpten Eimer legte. Dann schüttelte er eine kleine Flasche.

»Was ist das?«

»Sprühpflaster. Das mache ich gerne unter das richtige Pflaster, es gibt einen besseren Schutz. Es kann etwas brennen. Du musst jetzt stark sein.«

»Okay, kein Problem.«

Er schüttelte die Flasche und hielt ihre Hand fest. Als die ersten Sprühtröpfchen ihr Handgelenk berührten, traf es sie wie ein Hammer, ein tiefer brennender Schmerz durchzuckte sie. Caroline schrie auf. Ein Schwindel erfasste sie und ließ sie gegen ihn taumeln. Er fing sie auf.

»Hey, ganz ruhig. Kennst du das Spray nicht?« Caroline schüttelte den Kopf, sie war nicht fähig zu sprechen. Der süße, Geruch der Medizin stieg ihr in die Nase und ließ Übelkeit in ihr aufsteigen. Als seine Arme sich um sie schlossen, nahm sie seinen Aftershave-Duft wahr. Ihr Körper entspannte sich und machte der Lust Platz, die sie in ihrem Inneren aufsteigen spürte. Der Schmerz war vergessen. Feuchtigkeit drang in ihr Höschen und ihr Körper schmiegte sich an seinen. Auch ihn schien es nicht kalt zu lassen, denn sie bemerkte seine Erregung. Ihre Hand fuhr in seinen Nacken. Doch er hielt sie von sich weg, sah sie an.

Caroline öffnete die Augen. Jetzt würde er ihr sagen, sie solle das lassen und an ihren Posten gehen. Doch er sah ihr nur schweigend in die Augen, jedoch war ihr nicht möglich, seinen Blick zu deuten. War es unterdrückte Wut oder eher Lust?

Sekunden später wusste sie es. Er presste seine Lippen auf ihre, bahnte sich einen Weg in ihren Mund, genau, wie sie es sich vorgestellt hatte. Seine Zunge war heiß und fordernd. Mit den Händen umschloss er ihre Brüste und liebkoste zärtlich ihre Nippel. Eine Welle der Erregung durchflutete Carolines Körper. Vergessen war ihre Wunde, vergessen war alles um sie herum. Es existierte nur Sam. Sie wollte sich treiben lassen, sich die Klamotten vom Leib reißen, alles für ihn öffnen.

»Ich will, dass du dich noch mal berührst ... so wie vorhin«, flüsterte er in ihr Ohr.

»Ist das eine Arbeitsanweisung?«, fragte Caroline verschmitzt.

»Ja«, brachte Sam heiser hervor. Sie fasste an ihre Kochjacke, um sie von den Knöpfen zu ziehen, gebannt beobachtete er sie dabei. Caroline konnte seine Lust spüren und sehen. Wieder presste er seine Lippen auf ihren Mund, verschlang sie förmlich.

»Sam!« Eine fremde Stimme.

Abrupt löste er sich von ihr, atmete tief ein, zog seine Kochjacke gerade und versuchte, nachdem er sich geräuspert hatte, einen möglichst normalen Ton anzuschlagen. »Ich bin hier ... beim Wasseranschluss.«

Was für ein blendender Schauspieler, dachte Caroline. Gut, dass er seinen Vorstecker noch nicht um hatte, sonst wäre seine ausgebeulte Hose aufgefallen.

Er ging dem Rufenden entgegen, der mit ein paar Zetteln um die Ecke bog. Caroline beobachtete die beiden eine Weile, dann griff sie nach dem Pflaster.

»Halt ... Das war doch meine Aufgabe, oder nicht?« Er nahm ihr das Pflaster aus der Hand und klebte es vorsichtig auf die Wunde. Sie blickte sich nach dem anderen Koch um, aber der war schon wieder verschwunden.

»Ich glaube, wir sollten das lieber vertagen, meinst du nicht auch?«, sagte er sachlich.

Vertagen? Was meinte er? Caroline tat sich schwer, der Schmerz schien ihr den letzen Funken Verstand geraubt zu haben.

Sam sah Carolines Verwirrung und küsste sie leicht. »Das meine ich.«

Sie nickte, unfähig, etwas zu sagen.

»Geh am besten wieder auf deinen Posten. Tut es noch weh?«

Sie schüttelte den Kopf. »Danke«, sagte sie leise.

Er lächelte und ging los, ohne sich noch einmal umzusehen.

***

Als Caroline zu ihrem Posten zurückkehrte, sah sie jemanden den Boden wischen. Die roten Haare verrieten ihr sofort, dass es Chris war.

»Tut mir leid, mir ist das beim Käsehobeln passiert«, entschuldigte Caroline sich.

Chris blickte hoch. »Ach, alles halb so wild. Der zweite Posten hat uns einiges zur Verfügung gestellt ... dank Ray.«

Ray lehnte, die Arme verschränkt, grinsend am Buffettisch.

Caroline bekam eine Gänsehaut. »Soll ich beim Käse weitermachen?«, versuchte sie abzulenken.

»Nein, das brauchst du nicht, das macht Ray. Es ist vielleicht doch ein bisschen zu schwer. Du könntest die Melonen in Schiffchen schneiden und später den Schinken darüberlegen.«

Caroline machte sich an die Arbeit. Chris half ihr mit geröteten Wangen. »Geht es deinem Handgelenk wieder etwas besser?«, fragte er leise.

»Ja, danke.«

»Na, Chris, ist ein geiles Gefühl, diese Melonen anzufassen und dann noch neben einer so hübschen Köchin zu stehen. Da möchte man doch glatt ihre Melonen anfassen, was?!«

Chris’ Gesichtsfarbe verdunkelte sich.

»Ray, was soll das?«, zischte Caroline ihn an.

»Wie niedlich, da ergreift jemand Partei für den armen Chris.«

»Wieso ärgerst du ihn immer? Lass ihn in Ruhe!«

»Das wird ja immer rührender. Chris, sei froh, dass sich mal jemand für dich interessiert.«

Caroline legte das Messer zur Seite und sah ihn mit blitzenden Augen an. »Du bist nicht im Bilde, mein Lieber. Ich habe das gute Recht dazu, denn Chris und ich waren zwei Jahre lang ein Paar«, phantasierte sie, um Chris zu helfen.

Dieser zuckte zusammen. Aus seinen Wangen wich das erste Mal, seit Caroline ihn kannte, die Farbe.

Ray blieb der Mund offen stehen, dann brach er in Gelächter aus. »Das kann doch nicht war sein! Du und ... dieses Würstchen? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!« Er stützte sich vor Lachen am Buffettisch ab. »Das muss ich sehen!« Sein Gesicht heftete sich auf Caroline.

Sie blickte auf die Melonen und glitt mit der Schneide durch die Hälfte. Chris entkernte sie wortlos mit einem Löffel.

»Das muss ich echt sehen. Da hinten gibt es einen Stall. Das wäre echt scharf!«

»Wie bitte?«

Ray legte eine Hand an sein Kinn, einen Finger über seine Lippen und hielt den Kopf schräg. »Du schuldest mir noch einen Gefallen, Caroline. Ich hoffe, du hast das nicht vergessen?«

»Was hat das damit zu tun?«

»Was ist hier eigentlich los?«, fragte Chris.

»Ich möchte sehen, wie ihr beiden vögelt«, stieß Ray hervor.

»Was?« riefen Caroline und Chris zeitgleich.

Caroline traute ihren Ohren nicht. Chris blickte zu ihr, wurde feuerrot und wendete sich rasch seiner Melonenhälfte zu. Ray sah auf die Uhr.

»Na, los, wir haben noch Zeit. Die Gäste sind erst um neunzehn Uhr hier und bekommen ihr Essen eine Stunde später. Die Spare Ribs werden also frühestens um halb acht geschoben. Jetzt ist es halb sechs. Viel haben wir nicht mehr zu tun. Und ein kleines Päuschen steht jedem guten Koch zu.« Herausfordernd sah Ray sie an.

»Du spinnst!« Sie schnitt weiter die Melonen auf. Er trat näher an sie heran, sodass sie seinen männlichen Duft riechen konnte.

»Ich glaube, du hast mich nicht verstanden. Es geht hier um die kleine Dienstleistung, die du mir noch schuldest, sonst geht etwas für dich ganz Entscheidendes zu Neely, Süße.« Seine dunklen Augen wirkten fast schwarz.

»Was erwartest du?«

»Dass wir drei eine kleine Pause machen und uns zum Stall begeben, wo du und Chris mir zeigt, wie ihr es früher immer getrieben habt.«

»Ich bin mit ihm schon lange auseinander. Er ist mein Ex-Freund. Das geht nicht mal eben so.«

»Doch, gerade mit Ex-Beziehungen. Los, ich sag es nicht noch einmal. Messer weg und mitkommen! Chris!«

»Was habe ich damit zu tun?«, versuchte er einzuwenden.

»Hör schon auf, du freust dich doch darauf, nach so langer Zeit deinen Schwanz mal wieder in Caroline zu schieben.«

»Hör auf, Ray! Ein für alle Mal!«, rief sie erbost. »Und wenn du noch einmal mit dieser Sache anfängst, dann jage ich dir den Hobel ins Handgelenk!«

Beide blickten Caroline sprachlos an.

»Ich meine es verdammt ernst!«, zischte sie ungehalten.

Ray fand als erster die Sprache wieder. »Also schön, schon gut, schon gut! Beruhige dich, Caroline, sonst bekommst du womöglich noch einen Herzinfarkt!«

Caroline spürte, wie sehr sie in Rage gekommen war und ihr Herzschlag pochte. Und auch in ihrem Handgelenk fühlte sie den Schmerz noch pochen, doch sie versuchte, nicht daran zu denken.

Chris war schnell im Arbeiten, schneller, als sie gedachte hatte. Auch Ray legte sich ins Zeug. Er verteilte den Wildlachs auf die Anrichteplatten, während Caroline den Bohnen-Mais-Salat durchmischte. Schweigend wuchtete sie das Alusekko, in dem sich der Salat befand, vom Tisch und verteilte ihn in vier Schüsseln.

»Caroline-Schätzchen, pass auf, dass ...«, setzte Ray an, wurde aber jäh unterbrochen.

»Wer ist denn ›Caroline-Schätzchen‹?«

Carolines Nackenhaare stellten sich auf, als sie Sams weiche, ruhige Stimme erkannte.

»Unsere Posten-Queen. Kommt sich jedenfalls so vor.«

»Wieso, lässt sie dich nicht ran, Ray?«

Caroline stockte der Atem. Was würde Ray sagen? Sie befürchtete Schlimmes, und ihre Befürchtungen wurden bestätigt.

»Wird sie schon noch, Sam. Da bin ich mir ganz sicher!«

Sam räusperte sich und schwieg eine Weile. Ruhig sagte er:

»Kann ich mir nicht vorstellen.«

Caroline hörte, dass er es in ihre Richtung sagte. Sie hielt es für angebracht, wieder aus ihrer Salatschale aufzutauchen.

»Ray redet Unsinn«, bestätigte sie.

Sam nickte zufrieden. »Dachte ich mir. Der Junge hat eine blühende Fantasie. Schön, Köche brauchen das. Ist wirklich wichtig! Caroline, alles okay? Wie geht es deinem Handgelenk?«

Ray wollte sich nicht so schnell geschlagen geben und sagte: »Sie schuldet mir noch einen Gefallen, denn sie hat die Kürbissuppe umgeworfen und der Kürbis fiel auf ...«

»Ray!«, rief Caroline. »Was redest du denn da?«

Doch er ignorierte Carolines Bremsversuch und sprach aus, wie es war. »... fiel auf die Nachos und dann auf die Guacomole.«

Sam blickte erst Ray, dann Caroline an. Sie schluckte und hatte ein ungutes Gefühl. Sam blickte an ihr vorbei auf den Boden, wo der Kürbis stand. »Und warum befindet sich alles an Ort und Stelle, was wir für nachher brauchen?«

Ray wurde vor Wut weiß im Gesicht. Er hatte anscheinend das ungute Gefühl, dass Sam ihm nicht glaubte. »Weil ich alles von Posten zwei organisiert habe, verdammt noch mal!«

»Aha, und warum schuldete Caroline dir einen Gefallen?« Sam sah ernst aus, doch Caroline bemerkte ein belustigtes Zucken um seinen Mundwinkel.

»Weil ich ihr gesagt habe, dass ich es niemandem erzählen werde.«

»So? Jetzt hast du es aber doch erzählt. Nun schuldet Caroline dir keinen Gefallen mehr.«

Chris fing an zu kichern.

Rays Gesicht war wutverzerrt. Er beugte sich nach vorn, als wäre Sam schwerhörig, als er sagte: »Ich habe es ja auch nicht dem Küchenchef oder Souschef erzählt, sondern einem Koch, der den ganzen Tag herumläuft und wohl nichts Besseres zu tun hat, als sich die ganze Zeit die Eier zu schaukeln.«

Sams Gesichtszüge gefroren. »Wenn wir dich heute Abend nicht brauchen würden, dann wärst du längst weg vom Fenster, Freundchen.« Sam wandte sich ab und ging.

***

Die Gäste kamen pünktlich. Mit einem Hochzeitsmarsch und von den Kellnern bereitgehaltenen Sekttabletts wurde das Brautpaar begrüßt. Überrascht, wie schön alles geschmückt und arrangiert war, klatschten sie in die Hände und freuten sich darauf, hier den glücklichsten Tag ihres Lebens zu feiern zu können.

***

Caroline schreckte hoch. Fast hätte sie sich mit ihrem Messer geschnitten, so in Gedanken war sie. Sam war der Grund. Sie stand hinter einem dicken Holzbrett, auf dem angeschnittene Spare Ribs lagen, neben ihr ein kleines Silberblech mit noch dampfenden Rippchen darauf.

»Oh, Schatz, sieh mal, es gibt marinierte Spare Ribs. Das sieht ja lecker aus!« Und zu Caroline gewandt: »Davon möchte ich bitte eine Portion.«

»Gern.« Caroline zählte drei Rippenknochen ab und schnitt durchs zarte Fleisch. Sie hob die Portion mit ihrem Messer hoch und legte die Spare Ribs auf den Teller.

»Vielen Dank.«

»Möchten Sie auch, Sir?«, fragte Caroline den Mann.

»Ja, gern, vielleicht schneiden Sie mir eine Rippe mehr ab, ja?«

»Kein Problem.« Caroline sah den beiden hinterher. Sie waren das gute Beispiel für alle anwesenden Hochzeitsgäste: höflich, begeistert, voller Freude und Ausgelassenheit. Der große Schwung fürs Hauptessen war durch. Sie sah auf die Uhr. Es war zehn. Caroline wartete auf die nächsten Gäste und unterdrückte ein Gähnen.

»Na, Süße, wird Zeit, dass wir beide mal wieder was zu spielen bekommen, oder?«, flüsterte Ray ihr über die Schulter.

Caroline reagierte nicht. Sie blickte den nächsten Gast an. Doch das Gesicht kam ihr nur zu bekannt vor. Grüne Augen sahen sie an. Die Musik spielte laut und Caroline wollte sich schon nach vorn beugen, um besser verstehen zu können, falls er etwas sagte. Sam jedoch schwieg, musterte ihren Arbeitsplatz und dann sie. Unwillkürlich lächelte sie und kam sich albern dabei vor. Er zwinkerte und ging. Sie beobachtete, wie Chris sich mit ihm unterhielt. Sam blickte noch einmal kurz über das Buffet und machte sich auf den Weg.

»Caroline, du kannst deinen Posten zumachen und die Spare Ribs zu Ray stellen. Wir sollen dann schon mal das Dessert holen«, rief Chris ihr zu.

»Okay.« Sie schaltete die Warmhaltelampe aus, unter dem das Fleisch stand und reichte Ray das Blech.

»Hey, was soll das?«, fragte er.

»Chris hat gesagt, das Dessert soll geholt werden und ich soll meine Ribs bei dir hinstellen und ...«

»Mir ist egal, was er sagt. Die Anweisungen kommen bestimmt wieder von diesem Fatzke. Los, stell den Kram auf Chris Posten, wir beide holen das Dessert.« Seine Augen blitzten. Sie drehte sich nach Chris um, aber der war verschwunden.

»Wie redest du eigentlich von Sam!«

»Ach, den findest du wohl klasse, was?«

»Das spielt keine Rolle. Aber wir können nicht einfach den Posten allein lassen. Außerdem ist Chris der Postenchef.«

»Postenchef, pah! Dass ich nicht lache. Der Wurm und Postenchef! Los, mach, was ich sage.«

Verärgert verzog Caroline das Gesicht. Was konnte sie anderes tun, als ihm zu folgen. Sie hatte im Gegensatz zu ihm noch weniger zu sagen. Widerstrebend brachte sie das Blech auf Chris’ Seite.

Ray kam ihr entgegen und brachte ihr Messer mit. »Komm, Schätzchen, jetzt holen wir das Dessert. Hast du deine Knospen schon mal in Sahne getaucht?«

»Untersteh dich, ich kratze dir die Augen aus.«

»Rrr ... eine richtige Wildkatze. Ich glaube auf deinen Titten schmeckt die Sahne besonders süß.«

Caroline stieß scharf die Luft aus und stapfte voraus. Ray überholte nicht, als sie sich durch die feiernden, lachenden und tanzenden Hochzeitsgäste schob. Sie spürte seinen Blick auf ihrem Rücken, besser gesagt, auf ihrem Hintern. Stolz warf sie ihren langen Zopf auf den Rücken und drückte das Kreuz durch.

Chris kam gerade aus dem Kühlwagen, verwundert sah er beide an. »Was macht ihr denn hier? Ihr solltet doch beim Posten bleiben!«

»Tut mir leid, ich ...« weiter kam Caroline nicht.

Ray schnitt ihr das Wort ab. »Unsinn. Bleib mal ganz cool, Kollege! Wir helfen, dann geht es schneller.« Damit verschwand Ray im Wagen und zog Caroline mit sich. Sie warf noch einen schnellen Blick zum Kochzelt, konnte Sam allerdings nirgends sehen. Die Tür des Wagens knallte zu, Caroline zuckte im schummrigen Licht zusammen. Ihr Instinkt sagte, schleunigst aus diesem Transporter zu verschwinden. Doch sie musste ihre Arbeit tun, denn Ray hatte alle Trümpfe in der Hand, sie anzuschwärzen. Sie schlängelte sich zwischen den Stiegen mit duftenden Brownies und Appel Pies hindurch und wollte gerade nach einer großen Schale mit frisch geschnittenem Obstsalat greifen, als Ray ihr zuvorkam. Er packte Caroline, drückte sie, an den Handgelenken festhaltend, gegen die Wand und presste seine Lippen auf ihren Mund. Caroline versuchte, sich zu wehren. Undefinierbare Laute entschlüpften ihren Lippen.

»Halt still, Puppe. Es wird dir gefallen. Hör auf zu zappeln ...«

»Lass mich los, Ray!«

Er lachte. »Das meinst du doch wohl nicht erst, oder?! Komm, Baby, du stehst auf mich, das spüre ich. Wahrscheinlich hat dich bisher noch kein man so gefickt wie ich, oder es ist verdammt lange her. Komm her, Luder.«

Caroline schaffte es nicht, etwas zu sagen, er hatte seine Lippen wieder auf ihre gepresst und hielt mit einer Hand ihre Handgelenke fest. Schmerz durchzuckte sie, als er ihr verletztes Gelenk zu sehr drückte. Mit einem einzigen Ruck riss er die Kochjacke von den Knöpfen und holte eine Brust aus ihrem BH. Obwohl sie sich wehrte, gingen seine Berührungen ihr durch und durch. Sie stieß einen leisen Seufzer aus. Ray hatte geübte Ohren, die ihm signalisierten, das, was er mit den Fingern begonnen hatte, sofort mit dem Mund weiterzumachen zu können.

Caroline konnte sich nicht verstehen. Sie stand da im Kühlwagen und ließ einen Jungen an ihren Warzen saugen, den sie verabscheute und gleichzeitig wollte, weil er sie so scharf machte. Er schaffte es, sie schwach werden zu lassen. Seine Zunge kreiste um den Nippel, der immer größer wurde und eine wachsende Erregung bei ihr verursachte.

Seine Hand glitt in ihren Slip.

Da stieß sie ihn von sich ...

»Hey ... was soll das?«, protestierte Ray. »Gerade jetzt, wo es spannend wird!« Er blickte Caroline gierig an.

Sie versuchte, ihre Blöße zu verdecken. Er machte ihr Angst. Während sie noch überlegte, wie sie ihm entkommen konnte, wurde die Tür aufgerissen. »Was ist denn hier los?«

Ihr gefror das pochende Blut in den Adern. Ein älterer Koch stand vor ihnen und blickte auf die für sich sprechende Szene. Er war gerade im richtigen Moment gekommen, um ihr einen Ausweg zu geben. Mit zitternden Fingern knöpfte sie ihre Jacke zu.

Die Tür wurde weiter aufgezogen und ein zweites Gesicht erschien. Es war Sam. Ray stieß einen Fluch aus, Caroline senkte den Blick, als er jetzt auf beide zutrat.

»Ray, verschwinde an deinen Posten und vergiss nicht, wofür du hier bezahlt wirst«, sagte Sam bedrohlich langsam.

»Du hast mir überhaupt nichts zu sagen! Ich habe das Gefühl, du spionierst mir den ganzen Tag hinterher. Wer bist du eigentlich, dass du so mit mir umspringen kannst?!« Ray war außer sich.

Sams Miene war hart und undurchdringlich. »Raus jetzt!«

Ray setzte zu einer Antwort an, doch er schluckte sie runter und verließ den Wagen.

Weitere Köche hatten sich inzwischen angesammelt, um den Nachtisch für ihre Posten zu holen, und verfolgten gespannt das Geschehen.

Caroline flüsterte Sam zu: »Ich wollte das nicht.«

»Wirklich …« Das war alles, was er darauf sagte. Er ging an ihr vorbei zu den Brownies und rief die anderen Köche heran.

***

Um halb eins war das komplette Buffet abgebaut. Caroline konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie hatte gerade den langen Buffettisch und den Convectomaten abgewischt und betrachtete den aufgeräumten Posten, als ihr Sam wieder in den Sinn kam. Was mochte er jetzt von ihr denken? Hielt er sie vielleicht für ein leichtes Mädchen? Sie ärgerte sich noch immer, dass sie mit Ray erwischt worden war, und dieser würde ganz bestimmt nicht aufgeben.

Und tatsächlich, Ray gab ihr einen Klaps auf den Hintern.

»Spinnst du?!«, war ihre erste Reaktion.

Er grinste sie an. »Gleich haben wir Schluss, Baby, und diese Nacht könnte uns gehören.«

»Nein! Lass mich einfach in Ruhe, okay?!« Caroline wischte schweigend weiter, wo es nichts mehr zu wischen gab.

»Caroline ... Ray, wir sollen zum Zelt kommen. Große Versammlung ist angesagt«, rief Chris herüber.

Erleichtert, der unangenehmen Situation entfliehen zu können, ließ Caroline den Lappen sofort fallen und folgte Chris quer durch die Festscheune. Ray schlenderte hinterher.

Der Küchenchef, Mr Neely, stand vor dem Zelt und hielt diverse Zettel in der Hand. Er wartete noch kurz, bis alle anwesend waren. »So, meine Lieben. Das war eine erfolgreiche, gute Veranstaltung. Das Essen war exzellent, jeder Posten hat konzentriert gearbeitet und es gab ein gutes Mise en Place. Ich werde euch nun in euren wohl verdienten Feierabend schicken. Allerdings habe ich noch eine Bitte: Ich brauche ein paar Leute für die nächste Veranstaltung am Donnerstag in einer Woche. Ich habe mir diverse Leute rausgesucht und nun ist nur noch die Frage an euch, ob ihr Zeit und Lust habt. Also: Jack. Du warst um sechs hier und nun ist es ein Uhr, das heißt, du hast sechs Stunden gearbeitet. Ist das korrekt?«

Jack nickte.

»Gut, dann Alan, du warst um eins hier und hast zwölf Stunden gearbeitet. Auch korrekt?«

»Ja, Sir.«

»Gut, Alan, dich hätte ich gerne am Donnerstag dabei. Wie sieht es aus?«

»Kein Problem, Sir.«

»Sehr schön. So, dann haben wir hier Chris. Cris, du hast zehn Stunden gearbeitet und dich hätte ich auch gerne dabei. Geht das?«

»Zehn Stunden sind richtig, Sir. Aber leider kann ich am Donnerstag nicht. Ich muss anderweitig arbeiten.«

»Kein Problem. Dann Caroline. Bei dir waren es neun Stunden. Möchtest du am Donnerstag auch dabei sein?«

Für einen Moment war sie sprachlos. Er wollte sie tatsächlich dabei haben, obwohl sie sich so tollpatschig angestellt hatte und mit Ray im Transporter erwischt worden war?

»Caroline? Du bist doch Caroline, oder?«

»Äh, ja. Ich musste nur kurz überlegen, ob ich kann.«

»Das musst du nicht sofort entscheiden. Kannst mich morgen anrufen. Neun Stunden waren richtig?«

»Ja, Sir. Danke.«

»Gut, dann haben wir noch Vince. Sieben Stunden?«

»Ja, Sir.«

»Dann Ray. Neun Stunden?«

»Ja, Sir.«

»Dich hätte ich auch gerne dabei.«

Ray grinste. »Sehr gern, Sir.« Sofort warf er Caroline einen Blick zu, als hätte er einen Sieg davongetragen.

Aus dem Hintergrund trat Sam hervor und flüsterte Mr Neely etwas zu. Der Küchenchef sah ihn an, schüttelte ungläubig den Kopf, blickte wieder zu Ray, dann auf seine Zettel und schüttelte wieder den Kopf.

»Glück gehabt, Junge«, sagte Sam trocken.

Caroline zuckte zusammen.

Zornig blickte Ray ihn an. »Mr Neely, ich möchte mich beschweren. Ich bin noch nie so von oben herab behandelt worden, wie von Sam Andrews. Ich verstehe einfach nicht, wie ein einfacher Koch sich so viel rausnehmen kann ...«

Mr Neely blickte Ray eine Weile an und sah dann zu Sam herüber. Man hörte aus der Scheune die Musik spielen, die Leute lachen, Geschirr klapperte, eine Frau schrie kurz auf, ein Glas zersprang. Die Luft knisterte, niemand von den Köchen sprach, alle blickten gebannt auf Neely, Ray und Sam.

»Sam?«, fragte Mr Neely. »Wollen Sie dazu etwas sagen?«

Sam nickte. »Ja, Sir. Das werde ich. Ray, es steht dir nicht zu, in diesem Ton mit mir zu reden, wie ich ihn schon den ganzen Tag von dir ertragen musste. Ich bin es leid, mir von einem drittklassigen Koch merkwürdige Dinge nachsagen zu lassen. Du überschreitest Grenzen, die du nicht überschreiten darfst.«

Rays Gesicht überzog sich mit einer tiefen Röte, die seine Wut spiegelte. »Mr Neely, ich habe noch nie gesehen, dass ein Koch bei so einer großen Veranstaltung nur herumläuft und nichts tut, außer ...«

»Außer ... dich im Kühlwagen zu erwischen?«

»Das geht dich nichts an!«, schrie Ray.

»Und ob mich das etwas angeht!«, gab Sam in der gleichen Lautstärke zurück.

»Bitte, meine Herren! Allerdings muss ich Mr Andrews recht geben, Ray, obwohl ich jetzt nicht weiß, was er mit dem Kühlwagen meint. Aber Sam Andrews ist mein neuer Souschef. Er macht seine Sache sehr gut und ich bitte dich, das zu respektieren.«

Es herrschte Stille. Caroline war sprachlos, Ray klappte der Mund auf und Chris schnappte nach Luft. Nach dem ewigen Moment der Stille entstand leises Gemurmel.

Ray stieß einen Fluch aus, drehte sich um und stapfte davon.

***

»Caroline?«

Sie erschrak und blickte sich um.

Sam stand vor ihr. »Tut mir leid, ich wollte mich nicht von hinten anschleichen.«

»Schon gut.«

»Hast du noch Lust, ein bisschen zu tanzen?«

»Tanzen? Wo denn?«

»Na, hier, auf der Hochzeitsfeier.«

Caroline schüttelte den Kopf. »Nein, danke, ich muss jetzt nach Hause. Ich bin müde und erschöpft. Ich bin das lange Stehen und Herumlaufen einfach nicht gewohnt. Gute Nacht, Sam. Bis nächste Woche.«

Er hielt sie am Arm zurück. »Caroline ... Sag mal, weichst du mir aus?«

Sie sah auf den Boden. Ja, das tat sie und der Souschef flößte ihr Respekt ein. »Nein, warum?«, log sie.

»Ich dachte, wir beide haben noch eine Kleinigkeit vor.«

»Ich denke, heute nicht mehr.«

Eine Weile blickte er sie an, ehe er entgegnete: »So, so, vielleicht muss ich ja auch Ray heißen und dir meinen Willen aufzwingen.«

Erschrocken sah sie ihn an. »Was? Was meinst du damit?«

»Gut, versuche ich es anders. Wie hat es dir denn im Kühlwagen gefallen? War er gut? Leugne es nicht. Selbst, wenn du jetzt daran denkst, schlägt dir das Herz bis zum Hals. Warum gibst du es nicht zu?«

»Was willst du von mir hören? Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig!«

»Wahrscheinlich ist dir der übliche Weg zu langweilig.«

»Welcher übliche Weg?«

»Wie Mann und Frau sich näher kommen.«

Caroline zuckte mit den Schultern.

Er packte sie. »Ray scheint es dir ja wirklich angetan zu haben, was?«

»Was hast du bloß immer mit Ray? Ich hasse den Typen. Außerdem bin ich eine freie Frau und kann machen, was ich will.« Caroline machte sich von ihm los und blickte trotzig zu ihm auf.

Er verschränkte die Arme vor der Brust. Die Laternen tauchten sein kantiges Gesicht in ein dunkles Blau.

Caroline betrachtete ihn fasziniert und ein lustvolles Ziehen sagte ihr, dass sie ihn begehrte. Wenn er sich jetzt umdrehte und ging, dann wäre alles verloren. Sie musste handeln und die Minuten nutzen. »Nimm mich!«, hauchte sie plötzlich in die Stille.

Sam verengte die Augen zu Schlitzen. »Was? Hier?«, flüsterte er.

»Ja!«, antwortete sie genauso leise.

Eine endlose halbe Minute verging, dann nahm er ihre Hand und zog sie zu den Ställen, wo er ihr vor einigen Stunden am Wasserhahn die Wunde ausgewaschen hatte. Kaum waren sie dort angekommen, drehte er sie mit einem Ruck zu sich um und presste seinen Mund auf ihre Lippen. Seine Zunge war nicht vorsichtig tastend, sondern forsch und stürmisch. Sein Mund änderte ständig seine Position, suchte sich immer wieder neue Winkel, sie zu kosten, sie zu erkunden. Er hielt ihre Unterarme umfangen und drückte sie an die Stallwand. Seine Lippen glitten über ihre Wange zum Hals und hinterließen eine heiße Spur auf ihrer Haut. Caroline hatte die Augen geschlossen. Zart biss er sie in den Hals und saugte vorsichtig, dann ließ er ihre Arme los.

»Zieh dich aus!« befahl er.

»Aber ...«

»Na, mach schon ...«

Einen kleinen Augenblick war Caroline mulmig zu mute, doch sein Befehlston erregte sie. Sie öffnete die Schleife des Vorsteckers und zog die Jacke mit den Knöpfen auf, ließ Hose und Slip fallen und dann ihren BH. Fast schämte sie sich ihrer Nacktheit wegen. Sam betrachtete sie ruhig mit glasigen Augen. Dann zog auch er seine Sachen aus, behielt allerdings die Kochjacke lose über. Steif ragte sein Schwanz hervor. Caroline konnte den Blick kaum abwenden. Sie blickte sich nervös um, da sie Angst hatte, jemand könnte sie hier entdecken. Vielleicht ein verliebtes Pärchen, das aus der Scheune kam und sich ein ruhiges, romantisches Plätzchen suchte.

»Leg dich hin!«

»Auf den kalten Boden?« Caroline bekam schon bei dem Gedanken eine Gänsehaut. Sam ging in die Hocke und strich über das Gras.

»Der Boden ist noch von der Sonne aufgewärmt. Er wird dich so mit Wärme einhüllen, dass du dich nach einer kalten Dusche sehnen wirst.«

Anmutig ließ Caroline sich im Gras nieder. Sam hatte recht mit seiner Behauptung. »Bin gleich wieder da«, flüsterte er.

Caroline schreckte hoch. »Wo willst du hin?«

»Keine Angst, nur kurz um die Ecke. Du sollst die heutige Nacht nicht vergessen.«

Nervös und splitternackt wartete sie zusammengekauert auf dem Boden. Keine halbe Minute später war Sam zurück, mit einem Holzeimer in der Hand.

»Was hast du vor?«

»Psst ... gedulde dich. Los, leg dich hin, Honey.«

Caroline tat es.

»Schließ jetzt die Augen.«

»Das kann ich nicht. Sag mir erst, was du vorhast.«

»Vertrau mir, Kleines.«

Caroline versuchte, sich fallenzulassen und schloss die Augen. Sie spürte seine Hand auf ihrem Bauch, sie strich sachte über ihre Haut bis zum Bein. Die andere Hand gesellte sich dazu, nun glitten beide über ihren Oberschenkel. Caroline hatte sich gerade an seine beruhigenden Hände gewöhnt, die ihre Atmung beschleunigten ... als sie kaltes Wasser auf ihrer Muschi spürte.

Caroline schrie kurz auf.

»Ganz ruhig, Kleines ... es ist nur Wasser. Leg dich wieder zurück. Ich tue nichts, was dir weh tun könnte.« Langsam gewann sie wieder Vertrauen. Sam schöpfte Wasser, diesmal hörte sie es. Das kalte Nass benetzte ihre Haut. Vorsichtig suchte es sich einen Weg durch ihre gestutzten Schamhaare und floss durch ihre Spalte. Als das Wasser an ihrem heißen Loch vorbeilief, kamen Caroline Lava und Sommerregen in den Sinn. Die kühle Feuchtigkeit steigerte ihre Lust. Ein paar Mal wiederholte Sam diese Prozedur. Gänsehaut legte sich auf ihren Körper. Dann griff er ohne Vorwarnung an ihren Busen. Caroline stieß laut die Luft aus. Seine Lippen machten sich gierig über ihre Warzen her. Er saugte und knabberte an ihnen, und sie wurden genauso hart, wie sein pumpender Schwanz, der sich seitlich an sie presste und ihre Erregung steigerte. Caroline drückte ihm ihre Brüste entgegen und wünschte sich, er würde schneller rangehen. Diese Ruhe, mit der er vorging und ihren Körper auskostete, trieb sie beinahe in den Wahnsinn.

Doch kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, löste er sich von ihr und ließ zwei steil aufgerichtete Nippel stehen, die ganz offensichtlich nach wesentlich mehr verlangten. Caroline stöhnte leise und bewegte ihr Becken, um zu zeigen, worauf sie jetzt Lust hatte. Dann spürte sie ihn. Seine Zuge, die in ihre Spalte eintauchte, entrang ihr ein lautes Stöhnen. Gekonnt glitt er zwischen den Lippen hin und her, ließ ihren Schoß brodeln. Caroline krallte sich in den Rasen und versuchte vergeblich, sich zurückzuhalten und ihr Becken nicht allzu sehr zu bewegen. Sam griff unter ihren Schenkeln durch und drückte ihre Hüften nach unten. Caroline kam sich vor wie in einem Schraubstock. Wie zur Strafe für ihre unkontrollierten Bewegungen wurde seine Zunge ganz sanft.

»Nein ... nein!«, ächzte Caroline.

Seine Zungenspitze leckte den Saft auf und verteilte ihn in ihrem Schlitz. Caroline schwitzte, so hielt sie es nicht lange aus. Die Qual war zu groß. Dann kam sein Druck wieder. Er nahm ihre kleine Perle in den Mund, die schon mächtig geschwollen war, und saugte an ihr, wie an einem kleinen Phallus.

»Oh, Gott!«, stöhnte Caroline. Sie warf Sam ihr Becken entgegen, doch er war stärker. Auf einmal ließ er sie los. Caroline blinzelte ins schwache Laternenlicht, das sie dennoch blendete. Sam hatte sich auf sie gehockt und hielt ihr seinen harten Schwanz entgegen.

»So ... jetzt bist du dran. Mal sehen, ob dir der Blow-Job liegt.« Sein Schwanz drängte an ihren Mund. Sie öffnete ihn und nahm den heißen Penis zwischen ihre Lippen. Anfänglich war Caroline vorsichtig, doch nach und nach wurde sie immer mutiger. Ihre Lippen schlossen sich fest um den Schaft und Caroline stieß ihn sich bis zum Anschlag in den Rachen. Sie fühlte seine Behaarung und seine samtenen Hoden. Er roch männlich und gut. Der Duft erregte sie, wie auch sein leises Stöhnen. Ihre Zunge glitt über seine pralle Eichel und schob sich sanft in den kleinen Schlitz, der sich gierig vor ihren Augen öffnete. Sam stöhnte laut auf, dann entzog er sich ihr.

Er rutschte nach unten und legte sich vorsichtig auf sie. Die Schwere seines Körpers löste in ihr das Gefühl der Schwäche aus. Sie war bereit für ihn, gleich würde es passieren und gab sich ihm hin …

Seine Spitze tastete sich zum Eingang ihrer Möse. Langsam schob er sich in sie. Caroline schnappte nach Luft, das Gefühl schien sie zu überwältigen. Sofort schlang sie ihre Arme um Sam und nahm seinen Schwanz ganz in sich auf. Eine Weile verharrte er so, ehe er sich kraftvoll in ihr zu bewegen begann. Sein Schaft füllte sie voll aus, und sie hatte das Gefühl, als wenn er noch mehr an Größe zunähme. Seine Stöße wurden fester und schneller. Er berührte immer wieder einen Punkt in ihr, der sie vor Lust fast zum Weinen und Schreien brachte. Sie spürte, wie sein stetiger Rhythmus sie unaufhörlich dem Gipfel entgegentrieb.

»Oh, ja!«, schrie sie ... Dann war sie da. Die Welle hatte sie so schnell erwischt, dass sie selber überrascht davon war. Sie bäumte sich unter ihm auf, während er sich mit ein paar weiteren gezielten Stößen ebenfalls zum Orgasmus katapultierte.

Eng umschlungen, nach Luft ringend und glücklich lagen sie erschöpft im warmen Gras.

***

Eine Viertelstunde später saßen sie, mit dem Notdürftigsten bekleidet, nebeneinander an die Stallwand gelehnt. Sam hielt zwischen den Fingern eine Zigarette und blies kleine graue Wölkchen und Kringel in den sternenklaren Nachthimmel.

»Sam.«

»Hm?«

»Du bist besser als Ray je sein könnte.«

Sam blickte Caroline an. »Wie kommst du denn darauf?«

»Sag bloß nicht, dass du nicht ständig darüber nachdenkst.«

»Nein, ganz und gar nicht.«

»Männer sagen in dieser Hinsicht selten die Wahrheit.«

»Das ist ein Klischee.«

»Nicht ohne Grund ist es eins. An jedem Klischee ist etwas Wahres dran. So auch an diesem.«

Sam schwieg eine Weile, dann legte sich ein zufriedener Zug auf sein Gesicht. »Ray? Wer um Himmels Willen ist Ray?«

Seitensprung von Trinity Taylor

»Möchtest du ein Eis, Manda?«

»Nein danke, Jeff«, sagte seine Frau und zeigte auf ein Schaufenster in der Shopping Mall, »aber sieh mal, da hängen richtig schöne Shorts für dich.«

»Ach, Darling, ich brauche doch keine. Wie oft soll ich dir das noch sagen? Ich hole mir jetzt ein Eis und setze ich mich einen Augenblick auf die Bank dort vorn.«

»Ist gut. Hast du etwas dagegen, wenn ich noch kurz zu ›Blueberrys‹ reinschaue?«

»Mach ruhig. Ich bin froh, wenn ich ein wenig sitzen kann.«

Amanda ging auf ›Blueberrys‹ zu. Sie liebte diesen Laden, da er über ausgefallene Anziehsachen, Schuhe und Assesoires verfügte.

Gerade, als Amanda das Geschäft betreten wollte, kam ihr ein Mann entgegen. Er flanierte allein durch die Shopping Mall. In der einen Hand hielt er eine Tragetüte, in der anderen ein Eis. Aßen denn alle ansehnlichen Männer diesen Sommer Eis, fragte Amanda sich.

Für den Bruchteil einer Sekunde suchte sie in ihrem Gedächtnis nach der Verbindung zu diesem Mann, den sie von irgendwoher kannte. Dann schoss ihr der Name und alles, was mit ihm zusammenhing, durch den Kopf.

Mit Herzklopfen erwartete sie sein Herankommen. Als er auf ihrer Höhe war, blickte er sie kurz an, wie er wohl jede x-belibige Frau ansah, und ging schlendernden Schrittes vorüber.

Amanda konnte nicht glauben, dass er sie nicht erkannt hatte. Es war Roger. Der erotische Roger. Und sie war die Frau mit der er heimlich eine Nacht geteilt hatte. Es war ein Seitensprung. Amandas erster und bislang einziger Seitensprung.

Amanda erinnerte sich an den großen Streit mit ihrem Mann Jeff. Fluchtartig hatte sie damals die Wohnung verlassen und war mit Tränen auf den Wangen ziellos durch die Stadt gelaufen. Ihr Zufluchtsort war eine Bar, die sie nie zuvor besucht hatte. Bars und Kneipen waren ihr normalerweise zuwider. Doch an dem damaligen Abend schien es ihr die einzig richtige Lösung zu sein.

Kaum hatte sie die verrauchte Kneipe betreten, war sie ihr sympathisch und ein großer Trost. Nach drei »Bloody Mary« und zwei »Tequila Sunrise« setzte sich Rodger zu ihr.

Die Kennenlernprozedur war schnell vollzogen. Seine erotische Ausstrahlung zog Amanda in den Bann. Sie war fasziniert von ihm, wobei sie heute nicht mehr sagen konnte, ob es nur an seiner erotischen Ausstrahlung gelegen hatte oder ob der Alkohol sein Übriges dazu getan hatte. Mit dem Alkohol im Blut fiel es Amanda schwer, ihm geistig zu folgen. Sie hing an seinen Lippen und malte sich aus, wie es wäre, mit ihm Sex zu haben.

Entweder hatte ihr Gegenüber gespürt, was sie dachte oder ihre Mimik verriet sie, denn schon nach den ersten Sätzen lenkte er das Gespräch in eine eher frivole Richtung, auf die Amanda mit halb geschlossenen Augenlidern einging. Nach weiteren anrüchigen Sätzen legte er ihr die Hand aufs Knie.

Hätte er Amanda beim Verlassen der Kneipe nicht gestützt, wäre sie wahrscheinlich gestürzt, so schwankte sie. Lachend und glucksend fühlte sie sich in seinen Armen geborgen. Der Gedanke an die noch bevorstehende Nacht mit dem erotischen Prickeln des Fremden und Verbotenen machte sie scharf und ungeduldig. Für diese Nacht wollte Amanda ihren Mann Jeff vergessen. Noch vor zwei Stunden hatte er sie so sehr mit Worten verletzt, dass es ihm jetzt recht geschah, wenn sie sich mit einem anderen Mann vergnügte.

»Haben Sie eine Frau?«, fragte Amanda ihren Begleiter.

»Lassen Sie uns über so etwas nicht reden. Genießen wir doch einfach den Augenblick, okay?«

»Aber warum ...«

Er verschloss ihren nicht schweigen wollenden Mund mit einem tiefen Zungenkuss. Seine Zunge schlängelte sich elegant und geschickt in das erste Zentrum ihrer Lust. So forsch, wie er vorging, hoffte Amanda, auch die Vorhergehensweise auf ihr zweites Lust-Zentrum ableiten zu können.

Als sie im Fahrstuhl des kleinen Hotels in den zweiten Stock fuhren, berührte er sie. Seine Hände legten sich um ihre festen Brüste und seine Finger suchten die Warzen.

»Wissen Sie eigentlich, dass ich einen Mann habe?«, setzte Amanda an. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich es vorhin am Tisch erwähnt habe. Aber mir es wichtig, dass Sie es wissen. Das soll nicht heißen, dass ich es nicht will, was Sie vorhaben ...«

Sofort ließ er von ihr ab. »Ich sagte bereits: Schweigen und genießen!«

Er kam nicht auf ihren Körper zurück.

Verlegen blickte Amanda ihn an. »Tut mir leid, wenn ich den Moment kaputtgemacht habe.«

»Amanda, wollen Sie das hier überhaupt?« Er wurde vorsichtig und zurückhaltend.

Die Fahrstuhltür öffnete sich und Amanda trat heraus. Sie hatte auf einmal das Gefühl, wieder klar denken zu können. »Natürlich will ich. Wie ich schon sagte: Es tut mir leid, den Moment zerstört zu haben. Ich habe zu viel geredet, aber ich weiß genau, was ich will. Allerdings habe ich das Gefühl, dass Sie sich nicht sicher sind, ob Sie es mit einer verheirateten Frau tun wollen.«

Mit diesen Worten ging sie zum Fahrstuhl zurück und drückte auf den Knopf, während sie vor der geschlossenen Tür wartete.

Roger kam ihr hinterher und hielt sie am Arm zurück, drehte sie zu sich um und gab ihr einen heftigen Kuss. Dann nahm er sie in den Arm und führte sie zur anderen Gangseite. 217 stand an der Tür. Dieses Zimmer würde für heute Nacht also ihr Liebesnest sein.

Amanda kam kaum zum Bett. Roger war schnell und stürmisch. Er zog sie in Windeseile aus, saugte an ihren Nippeln, umkreiste die Knospen mit der Zungenspitze und griff ihr ohne Umschweife in den Schritt. Kurz quiekte sie auf.

Diese Schnelligkeit war sie nicht gewohnt. Ihr Mann Jeff nahm sich Zeit, zu viel Zeit, wie sie oft fand. Außerdem kam Sex bei ihnen alle zwei Wochen einmal vor. Aber sie wollte jetzt nicht an Jeff denken. Auch nicht, dass sie seit sieben Jahren recht glücklich verheiratet waren.

Roger packte Amanda und trug sie zum französischen Bett. Nackt lag sie vor ihm. Er betrachtete sie. Mit einer provokativen Geste spreizte Amanda die Beine und er hatte vollen Einblick auf ihre rosige Scham. Als er sich mit flinken Händen die Hose auszog, konnte er seinen Blick von der braunhaarigen Schönheit nicht abwenden. Sein Schwanz presste sich an den knappen Slip und wollte in die Freiheit, um bei ihr einzutauchen. Sein Hemd fiel hinter ihm auf den Boden. Weit öffnete Amanda die Beine, während sie sich auf der Überdecke rekelte. Sie präsentierte sich lustvoll diesem fremden Mann. Seit neun Jahren hatte kein anderer Mann sie mehr gesehen. Sie war nun älter und reifer. Jetzt wollte sie die Erfahrung mit einem Mann, der jünger war als sie: mit Roger.