Idol Love - Ma Neko - E-Book

Idol Love E-Book

Ma Neko

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Beschreibung

Haru will Schauspieler werden, doch das klappt leider nicht so wie erhofft. Während sein Leben mehr schlecht als recht läuft, scheint das Leben seines neuen Mitschülers Sora, den er so gar nicht leiden kann, perfekt. Als Sora ihm dann auch noch so unverblümt vor der gesamten Schule seine Liebe gesteht, scheint endgültig alles in Harus Leben schiefzugehen. Und dann ist ausgerechnet Sora sein Projektpartner. Doch bald wird Haru klar, dass er den Jungen falsch eingeschätzt hat und sich hinter dieser schönen Fassade eine Menge Arbeit versteckt. Kann Sora ihn von der Aufrichtigkeit seiner Gefühle überzeugen?

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Ma Neko

Idol Love

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Vorwort

Haru kann seinen neuen Mitschüler Sora auf den Tod nicht ausstehen. Der Junge ist auf jede Weise perfekt und noch dazu ein erfolgreicher Schauspieler. Er scheint von Glück nur so überhäuft, während Haru selbst bei jedem Casting abblitzt. Als Sora ihm dann auch noch so unverblümt vor der gesamten Schule seine Liebe gesteht, scheint endgültig alles in Harus Leben schief zu gehen. Und dann ist ausgerechnet Sora sein Projektpartner.

Doch schnell wird Haru klar, dass er den Jungen falsch eingeschätzt hat. Und er beginnt sich ernsthaft zu fragen, was dieser perfekte Mensch an ihm nur findet.

 

 

 

Sora ist ein Charakter, der mich schon eine Ewigkeit in meinem Kopf begleitet und endlich eine eigene Geschichte verdient hat. Leider habe ich es hier nicht geschafft, das volle Ausmaß seines facettenreichen Charakters festzuhalten. Dennoch mag ich diese kurze Geschichte sehr und hoffe, sie gefällt euch ebenso.

 

 

 Wichtige Hinweise

 

Dieses Buch enthält homoerotische Szenen und ist nicht für Leser unter 18 Jahren bzw. für homophobe Menschen geeignet.

Sämtliche Personen sind frei erfunden und eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Menschen reiner Zufall.

1. Geständnis

 

Es war mitten unterm Jahr, dass er die Schule wechselte. Er war anfangs unscheinbar, besaß kaum Ausstrahlung und bemühte sich nicht darum, Freundschaften zu schließen. Bis ihm ein kleiner Zusammenstoß die Brille von der Nase riss und ein jeder sehen konnte, was sich darunter verbarg. Das Gesicht eines Engels mit Augen, die einem Regenbogen glichen. Seine ganze Aura änderte sich. Ab diesem Moment war er beliebt.

Er war klug, hatte nur gute Noten. Er war freundlich, stets hilfsbereit und nett. Er hörte zu und wusste immer das Richtige zu sagen. Jeder mochte und bewunderte ihn. Besonders, weil er trotz seinen gerade erst 17 Jahren ein erfolgreicher Schauspieler war. Er war natürlich, nicht aufgesetzt. Wer ihm einmal in die Augen sah, war sofort in seinem Bann gezogen.

Er konnte alles, wusste alles, bewältigte alles.

Kurz: Er war perfekt.

 

Anders als ich. Von Anfang an konnte ich ihn nicht leiden. Ich war neidisch. Das gab ich zu. Mein Traumberuf war ebenfalls Schauspieler zu werden, doch im Gegensatz zu ihm wurde ich bei jedem Casting abgelehnt. Er war in diese Welt hineingeboren worden. Seine Mutter war selbst eine erfolgreiche Schauspielerin. Sein Vater inszenierte Theaterstücke. Selbst seine Großeltern waren bereits im Showbiz gewesen. Sein älterer Bruder war der Leadsänger einer derzeit total angesagten Band. Ihm war das Talent bereits in die Wiege gelegt worden. Er hatte nie dafür arbeiten müssen. Ihm fiel alles in den Schoß.

Deshalb hasste ich ihn. Und deshalb war ich auch nie auf ihn hereingefallen. Niemand konnte so perfekt sein.

 

Und trotzdem schien er alles zu tun, um von jedem geliebt zu werden. Er hatte meine negativen Gefühle ihm gegenüber bemerkt. Das musste er. Wieso sonst war er mir jeden Tag in den Pausen gefolgt, hatte mir von seinem Mittagessen gegeben, wenn ich meines vergessen hatte, oder hatte mir geholfen, wenn ich die Mathe-Hausaufgaben in letzter Sekunde gemacht habe?

Aber ich war nie darauf hereingefallen. Auf seine Masche, mit der er sonst jeden rumbekam. Deshalb musste er zu diesem Mittel greifen. Auch wenn ich nicht begreifen konnte, dass er tatsächlich so weit gehen würde. Ich hatte ihm doch gesagt, ich wolle, dass er mich in Ruhe ließe. Warum war er mir nachgelaufen? Warum hatte er im Flur einfach meinen Arm gepackt und mich zum Stehen gebracht? Warum hatte er vor allen Leuten einfach so DAS geschrien?

„Aber ich liebe dich, Haru!“

Wollte er mich vor all unseren Mitschülern bloßstellen?

 

Ich öffnete die Augen und starrte die Decke meines Zimmers an. Ich fühlte mich wie gerädert. Erneut hatte ich davon geträumt. Wie Sora vor Publikum gesagt hatte, er würde mich lieben. Ich verstand ihn immer noch nicht. Ich war nicht besonders nett zu ihm gewesen. Eigentlich hatte ich ihn ja gemieden. Und an mir selbst war nichts Besonderes. Ich war Durchschnitt. Eigentlich sogar noch darunter. Meine Noten waren so lala, ich hatte kaum Freunde, mein Äußeres war nicht erwähnenswert. Kurz: Ich war das komplette Gegenteil von dem kleinen, androgynen Sora, bei dem selbst die Jungs zugaben, sie würden ihn süß finden.

Widerwillig quälte ich mich aus dem Bett. Das Wochenende hätte ruhig länger dauern können. Ich freute mich so gar nicht auf den Tratsch, der mich in der Schule erwartete. Während ich mir im Bad das Gesicht wusch, erinnerte ich mich an den Moment zurück, an dem Sora mir seine ‚Liebe‘ gestanden hatte. Dieser Ausdruck ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Die Wangen waren gerötet, die Augen glasig. Sogar Tränen hatte er im Augenwinkel gehabt. Dieser Anblick war regelrecht herzzerreißend gewesen. Ich hasste ihn noch mehr dafür, dass er so ein Engel war. Er war zu perfekt. Naja, wenn sein Geständnis ernst gemeint gewesen wäre, hätte er eindeutig einen schlechten Geschmack, was die Partnerwahl betraf. Zumal ich immer noch ein Kerl war wie er.

Seufzend verließ ich das Bad, zog mir meine Schuluniform an und nahm meine Tasche. Ich ging aus der Tür meines Appartements, das ich alleine bewohnte. Meine Eltern waren oft im Ausland unterwegs, weshalb ich alleine lebte.

Jeder Schritt in Richtung Schule fiel mir schwerer. Vielleicht sollte ich heute einfach blaumachen? Aber heute wurden die Themen für die kommenden Projekte verteilt. Da sollte ich nicht fehlen. Sonst würde ich am Ende noch bei einem Faulpelz landen und mit diesem das schlechteste Thema überhaupt bearbeiten. Bei meinem Glück war das nämlich der Fall.

 

Ich kam in der Schule an und spürte die Blicke auf mir. Sie tuschelten alle über mich. An jedem anderen Tag würde ich wohl denken, dass ich mich überschätzte. Doch heute nicht, denn jeder wusste, was Sora zu mir gesagt hatte. Warum musste es auch ausgerechnet Sora sein? Bei einem anderen hätten sich die meisten nicht mal dafür interessiert.

Ich versuchte das Gerede zu ignorieren und ging mit eingezogenem Kopf in Richtung Klasse. Als ich die Tür öffnete, verstummte jedes Gespräch. Die Blicke waren teilweise feindselig. Nur ein paar Mädchen hatten ein Glitzern in den Augen, das mir noch weniger gefiel. Wenn ich mich recht erinnerte, standen sie auf Boyslove.

Angespannt ging ich zu meinem Platz und setzte mich. Ich bereitete mich auf die erste Stunde vor, als die Tür erneut aufging.

„Morgen zusammen!“, erklang eine fröhliche Stimme, die ich nur allzu gut kannte. Die Atmosphäre änderte sich. Viele sahen mich jetzt gespannt an, doch ich blätterte einfach meine Notizen durch.

„Morgen, Haru!“, grüßte Sora mich mit diesem üblichen strahlenden Lächeln und einem Blick, den ich nicht zuordnen konnte. Ich sah ihn nur kurz an, dann wanderte mein Blick wieder über meine Unterlagen.

„Hm.“, gab ich knapp von mir. Sora wandte sich um. Ohne es zu wollen, sah ich ihn wieder an und beobachtete ihn, wie er zu einer Gruppe ging und sich mit ihnen unterhielt. Sein Lächeln war so fröhlich wie immer. Er machte den Eindruck, als wäre nie etwas passiert. Und je länger ich ihm zusah, desto wütender wurde ich. Zuerst ein Liebesgeständnis und jetzt das? Er war wirklich ein perfekter Schauspieler.

 

Die Stunde begann und unser Klassenlehrer erklärte die Themen für die Projekte.

„Da es letztes Jahr so viel Stress mit der Verteilung gegeben hat, werde ich heute bestimmen, wer mit wem in einer Gruppe ist und welches Thema jeder bekommt.“, erklärte er und ein Stöhnen ging durch die Klasse. Na toll! Wir konnten uns die Gruppe nicht mal aussuchen, geschweige denn das Thema. Ich hatte bei so etwas doch nie Glück.

Er zog eine Liste hervor und begann die Namen der Zweiergruppen samt Thema vorzulesen.

„…Haru Kenshin, du bist mit Sora Haiyu in einer Gruppe.“, sagte er. Ich riss entsetzt die Augen auf. Jeden, nur nicht mit Sora! Ich schien nicht der Einzige zu sein, dem diese Einteilung missfiel. Die halbe Klasse protestierte dagegen, sodass ich noch nicht mal unser Thema mitbekam.

„Ruhe jetzt!“, rief der Lehrer die anderen wieder zur Ordnung.

„Was ist nur los mit euch? Das hier ist auch eine gute Übung für euer späteres Arbeitsleben. Man kann sich nicht immer aussuchen, mit wem man zusammenarbeitet. Lernt damit umzugehen!“, fuhr er fort. Ich sah zu Sora und unsere Blicke trafen sich. Sofort wandte er den Kopf um. Er saß zwei Reihen vor mir am Fenster, deshalb war ich mir nicht sicher, aber war er gerade rot geworden? Und bildete ich mir dieses kleine Lächeln auch ein? Bis zum Ende der Stunde bekam ich nichts mehr mit. In meinem Kopf drehte sich alles. Ich fragte mich ständig, womit ich das verdient hatte. Das wäre alles nicht so schlimm, wenn Sora nicht letzten Freitag diesen Schwachsinn zu mir gesagt hätte! Noch dazu in aller Öffentlichkeit! Welcher Junge macht einem anderen Jungen vor aller Augen ein Liebesgeständnis?

 

Als der Tag endlich vorbei war, war ich so erschöpft wie schon lange nicht mehr. Inzwischen schien mich die ganze Schule zu hassen. Nur wegen Sora. Ob ich die Schule wechseln sollte? Nein, zumindest musste ich dieses Jahr noch überstehen. Bei einem Schulwechsel müsste ich umziehen und das konnte ich mir gerade nicht leisten.

Missmutig verließ ich das Schulgebäude.

„Haru, warte!“, erklang hinter mir eine vertraute Stimme. Warum sprach er eigentlich immer so vertraut mit mir? Obwohl, eigentlich war er ohnehin mit jedem sofort vertraut. Ich blieb stehen.

„Was?“, blaffte ich ihn an, als ich mich zu ihm umdrehte. Für einen Moment blieb er stehen und schien wie ein erschrockenes Reh im Scheinwerferlicht.

„Ähm, wegen unserem Projekt…“, begann er kleinlaut. Ich seufzte. Das hatte ich fast vergessen. Ich war ja jetzt gezwungen, für ein paar Wochen mit ihm auszukommen.

„Was ist damit?“, fragte ich etwas freundlicher als zuvor. Sora schien sofort wieder etwas fröhlicher.

„Naja, wir sollten bald damit anfangen, weil ich in nächster Zeit wieder mehr Arbeit habe und du sicher auch viel zu tun hast. Deshalb dachte ich, wir könnten uns morgen nach der Schule treffen.“, antwortete er. Warum schien ihn diese Sache so zu freuen? Wollte er damit angeben, dass er als Schauspieler so erfolgreich war?

„So beschäftigt bin ich nicht. Ich kann auch allein daran arbeiten.“, gab ich mit monotoner Stimme von mir. Ich machte lieber alles selbst, als ständig mit Sora zusammen sein zu müssen.

„Was? Gehst du nicht zu Fujiosakis Casting?“, fragte er und klang enttäuscht. Fujiosaki war ein bekannter Regisseur, der einige erfolgreiche Filme produziert hatte. Er war dafür bekannt, dass er gerne Neueinsteiger nahm. Er wollte ‚unverbrauchte Talente‘. Aber ich rechnete mir ohnehin wenig Chancen aus.

„Ist nur ein Casting. Außerdem ist das meine Sache.“, erwiderte ich und wandte mich ab. Ich ging weiter, doch Sora holte sofort zu mir auf und ging neben mir her.

„Aber du gehst doch hin, oder? Ich meine, das könnte die Chance für dich sein.“, redete er weiter auf mich ein. Ich stöhnte genervt auf.

„Ja, ja, ich weiß. Ich hatte auch vor hinzugehen. Aber das ist nur ein Casting. Für das Projekt habe ich dann noch mehr als genug Zeit.“, wehrte ich ab.

„Aber das ist ein Gruppenprojekt. Ich… würde mich nicht gut dabei fühlen, dir die ganze Arbeit zu überlassen. Außerdem habe ich doch Zeit. Also… g-gehen wir… morgen zu dir?“, erwiderte Sora. Ich sah ihn an, doch er vermied Blickkontakt. Schon wieder dieses rote Gesicht! Wollte er auf schüchtern machen? Ich sollte einfach mitspielen, damit es schnell vorüber wäre. Aber wenn ich mir vorstellte, wie Sora bei mir zuhause wäre, wurde mir übel. Ein berühmter Star in meinem winzigen Appartement. Auch wenn ihn niemand erkennen würde. Denn außerhalb der Schule trug er weiterhin seine Brille und schien von jedem unerkannt.

„Von mir aus treffen wir uns morgen, aber bei dir, nicht bei mir.“, entgegnete ich genervt. Leicht erschrocken hob er den Kopf. Sein Gesicht glühte tatsächlich. Ich sah ihn abwartend an.

„O-okay!“, gab er endlich von sich, dann wandte er sich um und lief davon.