Ihre letzte Medizin: Liebe - Nina Kayser-Darius - E-Book

Ihre letzte Medizin: Liebe E-Book

Nina Kayser-Darius

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Beschreibung

Mit den spannenden Arztromanen um die "Kurfürstenklinik" präsentiert sich eine neue Serie der Extraklasse! Diese Romane sind erfrischend modern geschrieben, abwechslungsreich gehalten und dabei warmherzig und ergreifend erzählt. Die "Kurfürstenklinik" ist eine Arztromanserie, die das gewisse Etwas hat und medizinisch in jeder Hinsicht seriös recherchiert ist. Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich. »Bin ich froh, daß mal ein dienstfreies Wochenende vor mir liegt.« Dr. Halberstett, Chefgynäkologe der Kurfürsten-Klinik in Berlin, sah seinen Freund und Kollegen Adrian Winter lächelnd an. »Wir werden nichts anderes tun als faulenzen, meine Frau und ich. Die Kinder sind bei einer Freundin zu Gast, wir haben also Ruhe.»Ich beneide dich.« Adrian lä­chelte. »Aber ich kann auch gut verstehen, daß du Entspannung brauchst. In den letzten paar Tagen war wirklich der Teufel los. Es schien, als hätten sich mindestens die Hälfte der Hauptstadt-Bewohner vorgenommen, krank zu werden und gerade in unserer Klinik Hilfe zu suchen.»Und damit mich nicht noch mal ein Patient zurückhält, bin ich jetzt durch die Tür.« Dr. Halberstett hob winkend die Hand. »Mach's gut. Und – viel Spaß heute abend in der Oper!»Danke.« Das klang alles andere als glücklich, und Dr. Adrian Winter fand es auch wirklich nicht besonders spannend, sich an diesem Abend als Theaterarzt zu be­tätigen. Aber er hatte seinem Kollegen Bernd Schäfer versprochen, für ihn einzuspringen.Bernd, von Natur aus höchst schüchtern, hatte eine Verabredung mit einer reizenden Bibliothekarin, und dieses Rendezvous durfte auf keinen Fall verhindert werden.

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Kurfürstenklinik – 77–

Ihre letzte Medizin: Liebe

Karin S. glaubt unerschütterlich an eine Zukunft

Nina Kayser-Darius

»Bin ich froh, daß mal ein dienstfreies Wochenende vor mir liegt.« Dr. Halberstett, Chefgynäkologe der Kurfürsten-Klinik in Berlin, sah seinen Freund und Kollegen Adrian Winter lächelnd an. »Wir werden nichts anderes tun als faulenzen, meine Frau und ich. Die Kinder sind bei einer Freundin zu Gast, wir haben also Ruhe.«

»Ich beneide dich.« Adrian lä­chelte. »Aber ich kann auch gut verstehen, daß du Entspannung brauchst. In den letzten paar Tagen war wirklich der Teufel los. Es schien, als hätten sich mindestens die Hälfte der Hauptstadt-Bewohner vorgenommen, krank zu werden und gerade in unserer Klinik Hilfe zu suchen.«

»Und damit mich nicht noch mal ein Patient zurückhält, bin ich jetzt durch die Tür.« Dr. Halberstett hob winkend die Hand. »Mach’s gut. Und – viel Spaß heute abend in der Oper!«

»Danke.« Das klang alles andere als glücklich, und Dr. Adrian Winter fand es auch wirklich nicht besonders spannend, sich an diesem Abend als Theaterarzt zu be­tätigen. Aber er hatte seinem Kollegen Bernd Schäfer versprochen, für ihn einzuspringen.

Bernd, von Natur aus höchst schüchtern, hatte eine Verabredung mit einer reizenden Bibliothekarin, und dieses Rendezvous durfte auf keinen Fall verhindert werden. Also hatte sich Adrian Winter bereiterklärt, den Dienst mit dem Kollegen zu tauschen.

Wenn er wenigstens gewußt hätte, welche Oper ihn erwartete.

»Hoffentlich nicht gerade Wagner«, murmelte er vor sich hin. Er war nicht gerade ein Bewunderer dieses Komponisten. Mozartopern lagen ihm mehr. Am liebsten waren ihm noch Verdi- oder Puccini-Opern, die italienische Leichtigkeit lag ihm mehr.

»Na, freust du dich auf den Wagenburg als Rigoletto?« Dr. Julia Martensen, die Internistin, trat zu Adrian, als er gerade die Unfallstation betreten wollte.

»Du weißt, was heute gespielt wird?« Er sah sie überrascht an. »Natürlich! Ich habe sogar eine Karte ergattern können!« Julia lächelte. »Es hat es nicht jeder so gut wie du – kannst dieses außergewöhnliche Musikerlebnis ganz kostenfrei genießen.«

»Wenn nichts dazwischen kommt«, warf Adrian ein.

»Ich wünsche es dir nicht. So, ich hab’ Schluß für heute. Mach’s gut und bis Morgen – oder bis gleich in der Oper. Vielleicht sehen wir uns.« Sie hob noch einmal winkend die Hand, dann war sie auch schon verschwunden.

Adrian Winter ging in sein Büro und arbeitete ein paar Krankenakten durch – bis der Notruf ertönte und er sich um einen Mann kümmern mußte, der bei einem Verkehrsunfall verletzt worden war. Zum Glück war es nur ein glatter Beinbruch, den er sich zugezogen hatte.

»In vier Wochen werden Sie – zumindest mit Gehgips – wieder herumlaufen können«, versicherte er Herrn Breitner.

»Hoffentlich. Wir wollen gleich in der ersten Ferienwoche verreisen, meine Tochter und ich.«

»Das wird schon klappen. Seien Sie nur vernünftig und halten Sie jetzt ein paar Tage strikte Ruhe, dann wird alles gut und ohne Komplikationen verheilen.«

Er war mit der Behandlung des Mannes gerade fertig, als eine alte Dame mit Herzbeschwerden eingeliefert wurde. Anschließend ein kleines Mädchen, das von der Schaukel gefallen war und von seinen besorgten Eltern vorsichtshalber zur Untersuchung eingeliefert wurde.

Dann kamen zwei Motorradfahrer, die in eine Massenkarambolage verwickelt worden waren. Gleichzeitig mit ihnen wurde eine junge Frau gebracht, die hochschwanger war und die unter furchtbaren Schmerzen litt, für die der einweisende Notarzt keine Erklärung fand.

»Sie ist gerade mal fünf Wochen zu früh dran«, erklärte der junge Arzt und wirkte ein wenig hilflos. »Ich konnte nichts feststellen, Sie müssen hier in der Klinik alles durchchecken.«

»In Ordnung, wir übernehmen.«

Die beiden Motorradfahrer waren bereits im OP-Trakt und wurden von Adrians Kollegen behandelt, er selbst kümmerte sich um die junge Frau, die unterdrückt seufzte und ihn aus angstvollen geweiteten Augen ansah.

Adrian Winter zögerte, dann fragte er: »Jutta…, bist du Jutta Reinthaler?«

»Ja…« Sie sah ihn an, und nun erkannte auch sie ihn. »Adrian Winter! Das ich gerade in deine Klinik komme…« Sie seufzte. »Wenigstens etwas Gutes hat die Sache dann.«

Dr. Winter strich ihr über das Haar. »Keine Angst, es kommt alles in Ordnung. Jutta, ich werde dich an die Kollegen von der Gynäkologie übergeben und ihnen sagen, sie sollen ganz besonders nett zu dir sein.«

»Nein!« Es kam wie ein Schrei über ihre Lippen. »Nein, bleib du bei mir. Hilf du mir, Adrian.«

»Aber ich bin Chirurg, kein Gynäkologe.«

»Trotzdem… Bitte… « Sie umklammerte seine Hand so fest, daß es schmerzte. »Ich… ich hab’s mit den Nieren. Sie arbeiten nicht richtig.«

»Aber dann hättest du schon lange in die Klinik gehört.«

Sie preßte kurz die Lippen zusammen. »Geht nicht… Mein Mann…, er wollte es nicht. Alle erstgeborenen der Familie sind daheim zur Welt gebracht worden. Es ist Tradition.«

»Es ist in deinem Fall Wahnsinn. Und bodenloser Leichtsinn«, schimpfte Adrian Winter. Und still für sich fügte er hinzu, daß es wahrscheinlich ein Wink des Schicksals war, daß Jutta jetzt in diesen Verkehrsunfall verwickelt worden war. Vielleicht rettete es sogar ihr und dem Kind das Leben…

Dr. Winter überlegte. Vor einer halben Stunde hatte Dr. Halberstett die Klinik verlassen, auf der Gynäkologie war jetzt wahrscheinlich die junge Kollegin Dr. Martina Burmeester. Blond, zierlich – und noch ziemlich unerfahren.

Noch ein kurzes Zögern, dann beschloß Adrian, dem Wunsch der ehemaligen Nachbarin zu entsprechen und sich selbst um sie zu kümmern. Die Kollegin Burmeester konnte ihm ja beratend zur Stelle stehen.

Jutta Reinthaler…, sie hatte bis vor zwei Jahren mit ihrem Mann im Nachbarhaus gewohnt. Dann waren die jungen Leute in die Villa von Oliver Reinthalers Eltern gezogen. Die alten Herrschaften hatten es so gewünscht.

Frau Senftleben, Adrians lebenskluge Nachbarin, hatte sich damals noch so geäußert: »Ob die jungen Leute wissen, was sie tun? Es hat noch selten gutgegangen, wenn Jung und Alt unter einem Dach lebten. Und… der alte Reinthaler soll ein Despot sein.«

Adrian hatte sich damals nicht allzu intensiv um diese Angelegenheit gekümmert. Er war mit sich selbst beschäftigt gewesen, denn er war erst vor einigen Monaten zurück nach Berlin gekommen und mußte in der Hauptstadt erst mal wieder heimisch werden.

Jutta war schon damals sehr liebenswert – aber auch recht verschüchtert gewesen. Er erinnerte sich, daß er oft das Gefühl gehabt hatte, sie in den Arm nehmen und beschützen zu müssen. Aber dazu hatte sie ja ihren Mann. Oliver war groß und kräftig, und er liebte seine Frau, das konnte man deutlich sehen.

Aber – liebte er sie auch so, daß er sich gegen die Familientradition wehren konnte? Offensichtlich nicht. Dr. Winter veranlaßte, daß die Patientin gründlich untersucht wurde, die Laborwerte wollte er so rasch wie möglich haben.

»Wenn es das ist, was ich befürchte, müssen wir operieren – auch ohne Dr. Halberstett«, fügte er leise hinzu.

Schwester Monika, eine seiner erfahrensten Mitarbeiterinnen, trat zu ihm. »Du befürchtest Nierenversagen, nicht wahr?«

»Alles spricht dafür. Es droht eine Vergiftung – und die gefährdet Mutter und Kind.«

Eine knappe halbe Stunde später war diese Befürchtung vom Labor bestätigt worden, Dr. Winter ordnete eine Notoperation an.

»Sollen wir nicht lieber Dr. Halberstett zurückholen?« fragte die junge Gynäkologin Dr. Martina Burmeester.

Auch Adrian hatte schon mit dem Gedanken gespielt, aber er wußte auch, wie sehr der ältere Kollege eine Ruhepause brauchte. Deshalb schüttelte er den Kopf und sagte: »Wir operieren selbst. Es wird schon gutgehen. Lassen Sie im OP alles vorbereiten, wir brauchen auch noch ein paar Blutkonserven. Vorsichtshalber«, fügte er leise hinzu.

*

Mathias Wagenburg durchquerte mit schnellen Schritten die Halle des Luxushotels, in dem ihm sein Manager eine Suite gebucht hatte.

Der Sänger hoffte, daß es ihm diesmal gelingen würde, unerkannt die Lobby zu passieren. Er mochte seine Fans, auch die allzu treuen weiblichen, die ihm überall auflauerten. Doch heute fühlte er sich nicht in der Stimmung, lächelnd Autogramme zu geben oder gar ein nicht eingeplantes Interview.

Der hoch gewachsene Mann mit dem mittelbraunen Haar gelangte ungesehen ins Freie. Tief atmete er auf. Dann schlenderte er durchs Brandenburger Tor und weiter in Richtung Kurfürstendamm.

Es war wundervoll, einmal für ein paar Stunden ganz Privatmann sein zu dürfen. Mathias Wagenburg gestand sich ein, daß er in den letzten Monaten einfach zu viel gearbeitet hatte. Seine Reserven waren aufgebraucht, er war einfach ausgebrannt.

Sieben Konzerte hatte er allein vorigen Monat in New York gegeben. Zuvor hatte er in San Francisco den Rigoletto gesungen. Dann in Mailand den Don Giovanni. Zwischendurch waren ein paar kleinere Gastauftritte in Fernsehshows gewesen, ein paar Plattenaufnahmen, dann das Benefizkonzert mit seiner Kollegin Angelina Bertoldi.

Angelina…, sie waren bis vor einem halben Jahr ein Paar gewesen, und die Klatschpresse hatte sie gefeiert und schon über eine Traumhochzeit spekuliert.

Aber Angelina war ihm nicht treu gewesen. Sie hatte sich mit einem amerikanischen Musikproduzenten eingelassen, nur auf einen Flirt, wie sie beteuerte. Doch für Mathias war das das Aus der Beziehung gewesen. Er verlangte von seiner Partnerin Treue, und Angelina war leider viel zu temperamentvoll und leichtlebig…

Sie steckte ihm aber immer noch im Blut, und um sich abzulenken, hatte er schon alles Mögliche versucht.

»Passen Sie doch auf!« Eine junge Frau schaute ihn empört an. Er hatte sie ziemlich heftig angerempelt, und bei dem Stoß war ihr der Einkaufskorb aus der Hand gerissen worden. Jetzt lagen Äpfel, Trauben und ein paar Tomaten auf der Erde.

»Tut mir leid. Bitte verzeihen Sie.« Rasch bückte er sich und hob die Tomaten auf.

Sie nickte. »Schon in Ordnung. Sie waren ganz offensichtlich in ein Problem vertieft.«

Mathias nickte ganz mechanisch. Dabei sah er die junge Frau an – und alles, was ihn bisher bedrückt hatte, war vergessen. Wundervolle blaue Augen, die einen violetten Schimmer hatten, schauten ihn an. Ein Kranz langer dunkler Wimpern umgab die violetten Augensterne, und der Mund war rot und lockte…

Mein Gott, du wirst ja richtig kitschig-sentimental, dachte Mathias. Und fragte im nächsten Moment: »Darf ich Sie auf einen Kaffee einladen? Sozusagen als Entschuldigung.« Er wies auf ein elegantes Eckcafé.

Karin Selbach zögerte, dann nickte sie zustimmend. »Warum nicht. Ich könnte eine kleine Aufmunterung vertragen.«

»Wunderbar.«

Sie fanden einen Tisch gleich am Fenster, und kaum daß sie Platz genommen hatten, kam die Bedienung.

»Was darf ich Ihnen bringen?«

Fragend sah Mathias seine Begleiterin an. »Was möchten Sie?«

»Einen Cappuccino bitte.«

»Mir bitte einen Kamillentee.«

»Kommt sofort.« Die junge Frau zog sich mit berufsmäßigem freundlichem Lächeln zurück, und als sie allein waren, fragte Karin: »Nehmen Sie es mir nicht übel, aber… Kamillentee…? Sind Sie krank?«

Mathias lachte. »Nein, ich muß nur ein bißchen auf meine Stimme achten. Und da ist Kamillentee ein altbewährtes Hausmittel.«

»Ich weiß – Udo Jürgens hat es populär gemacht.« Sie legte den Kopf ein bißchen schräg. »Irgendwie kommen Sie mir bekannt vor, aber ich kann Sie nicht einordnen. Schlimm?«

»Nein, ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil.«

»Das verstehe ich jetzt nicht.« Karin schüttelte den Kopf. Doch da die Bedienung gerade wiederkam und die bestellten Getränke servierte, schwieg sie. Dabei dachte sie angestrengt nach, woher sie ihren Begleiter kennen könnte, doch es wollte ihr nicht einfallen.

Aber das war ja auch egal. Er war sehr nett, sah gut aus, wirkte sympathisch – und sie trank mit ihm einen Cappuccino, dann trennten sich ihre Wege wieder. Warum sich also Gedanken machen?

Sie unterhielten sich über alles Mögliche, dann sah Karin erschrocken auf die Uhr. »Tut mir leid, aber ich muß gehen. Bin schon viel zu spät dran.«

»Sehen wir uns wieder?« fragte Mathias spontan.

Sie zögerte, dann schüttelte sie den Kopf. »Ich… ich bin sehr beschäftigt.«

»Aber eine kleine halbe Stunde können Sie doch morgen für mich erübrigen, oder?«

Sein Lächeln war einfach umwerfend, und so nickte Karin. »Also gut. Morgen um dieselbe Zeit, wieder hier. Einverstanden?«

»Ich freu mich jetzt schon.« Der Mann nahm ihre Hand und hielt sie fest. »Übrigens – ich heiße Mathias.« Ein Lächeln, das ihm wie ein Sonnenstrahl ins Herz fiel, und sie war verschwunden.

Langsam schlenderte der Sänger zurück zum Hotel. Alle Schatten schienen plötzlich gebannt. Er verspürte keine Heiserkeit mehr, keinen Zorn auf Angelina. Karin… Sie war wundervoll. Und sie schien ihn zu mögen, ohne zu ahnen, daß er ein berühmter Mann war.

Er pfiff einen Schlager, als er das Hotel betrat und mit dem Lift in seine Suite fuhr, wo er am Flügel ein paar Tonleitern probierte, um sich für den Abend einzusingen.

*

In der Kurfürsten-Klinik liefen die Vorbereitungen für den Eingriff an Jutta Reinthaler auf Hochturen. Die Anästhesie war das größte Problem, denn es galt, das Ungeborene nicht allzu lange dem Narkosemittel auszusetzen.

Die Patientin schwebte in einer Grauzone zwischen Wachen und Ohnmacht. Sie nahm nur ganz schemenhaft wahr, was um sie herum vorging und wohin man sie brachte.

Nur wenn die Schmerzen all zu stark wurden, kam sie an die Oberfläche des Bewußtseins, dann riß sie die Augen auf und sah sich in dem grün gekachelten OP-Bereich um.

»Keine Angst, Jutta, du bist in den besten Händen. Alles kommt wieder in Ordnung«, sagte Adrian Winter und drückte ihre Hand, bevor er sich endgültig von seiner Schwester in die sterile OP-Kleidung helfen ließ.