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Urlaub im Hexenwäldchen. Die zwei Freundinnen Leonie und Patricia verbringen eine abenteuerliche Woche auf einem Zeltplatz an der Mecklenburgischen Seenplatte. Dort treffen sie nicht nur auf neue Freunde, sondern auch auf Geister, die es zu erlösen gilt. Der Titel wurde aufgrund des Hauptortes der Handlung gewählt und basiert auf einem kinderfreundlichen Zeltplatz an der Mecklenburgischen Seenplatte.
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Seitenzahl: 201
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Erneut widme ich ein Buch, dieses, meine Tochter Leonie Marie Daxl obwohl wir derzeit ein etwas schwieriges Verhältnis haben. Dennoch ist es mir ein großes Anliegen ihr zu zeigen, dass ich immer zu ihr stehe und sie über alles Liebe. Die in dem Buch aufgeführte Handlung ist eine fiktive Geschichte. Namen und Vorkommnisse sind größtenteils frei erfunden und haben mit der Realität nichts gemein. Ähnlichkeiten mit Ereignissen, Personen sind rein zufällig. Die geschichtlichen Hintergründe über Orte und Ereignisse sind über diverse Quellen belegt.
Nun halte ich sie nicht länger auf und wünsche ihnen viel Kurzweil auf den folgenden Seiten.
Alexander N. Daxl
Kapitel 1 Party im Wald
Kapitel 2 Neue Freunde
Kapitel 3 Lodernde Flammen
Kapitel 4 Jonte’s Visionen
Kapitel 5 Neue Bekanntschaften
Kapitel 6 Etwas Neues
Kapitel 7 Viele Sterne
Kapitel 8 Bekanntschaften aus der Heimat
Kapitel 9 Erste Aussprachen
Kapitel 10 Upps
Kapitel 11 Besuch im Zelt
Kapitel 12 Die Aufforderung
Kapitel 13 Verschwundene Freunde
Kapitel 14 Auf nach Hause
Kapitel 15 Die Heimfahrt
Kapitel 16 Erlösung
„Schön, dass es mit unserem gemeinsamen Urlaub geklappt hat, ohne Eltern!“ Meinte Patricia an Leonie gewandt, die zustimmend nickte, während Sie ihr Auto, ihr Schnaufal, wie sie das Fahrzeug liebevoll getauft hatte, in den hohen Norden an die mecklenburgische Seenplatte lenkte.
„Ich frage mich noch immer wie wir es geschafft haben unsere Mütter zu überzeugen, dass nur wir zwei alleine fahren.“ Warf Leonie ein.
„Ich denke deine Mutter war geschockt, als du ihr deine Zukunftspläne vorgestellt hast.“
„Was soll ich sagen, nun hatte sie sich gerade damit abgefunden, dass ich eine Ausbildung zur Polizistin mache und dann erkläre ich ihr, dass ich die Ausbildung abgebrochen habe und bereits eine Ausbildungsstelle als Kirchenrestaurator angenommen habe. Da war dann die eine Woche Urlaub das, was noch am leichtesten zum Schlucken war.“
„Aber wieso gerade Kirchenrestauratorin? Ist das nicht etwas für alte Leute?“ Unverständnis spiegelte sich in Patricias Gesicht wieder, bevor sie weitersprach:
„Ich weiß zwar, dass du gerne malst und das das was du malst auch super aussieht, aber da malst du was DU willst und ziehst nicht ein paar Striche nach, die irgendjemand mal vor ein paar hundert Jahren gezogen hat … und … bist du dann nicht öfter mal weg?“ Fügte sie wehmütig hinzu. Leonie schmunzelte.
„Sicherlich sind es ein paar Linien, die ich hin und wieder nachziehen muss, … aber … ich weiß dass ich da mehr Erfüllung finde. … Und leider ja, sehen wir uns dann nicht mehr so oft. … Dennoch bleiben wir in Kontakt. … Ach, das habe ich dir noch gar nicht gesagt, meine Mutter hat mir einen anderen Ausbildungsberuf ermöglicht.“ Patricia sah sie neugierig an.
„Wie, ... was meinst du?“
„Na, ich habe mich auch einmal bei einer Firma im Kreativen Bereich beworben, habe dort leider eine Ablehnung erhalten und kurz darauf melden die sich bei mir und wollten mich als Kauffrau ausbilden. Bei aller Liebe, aber dass die jetzt davon überzeugt sind, dass ich als Kauffrau auch etwas tauge, wage ich zu bezweifeln.“ Ein vorwurfsvoller Blick von Patricia folgte.
„Warum solltest du nicht als Kauffrau nicht geeignet sein, du hast unseren Urlaub schon mal möglich gemacht. Und ob deine Mutter damit etwas zu tun hat oder nicht, weißt du nicht, … aber ein fader Beigeschmack bleibt, da gebe ich dir Recht. … Ist das der Grund für Zelten und DEN Zeltplatz?“ Wollte Patricia wissen und Leonie sah sie an, mit einem Blick, der sagte, mir ist nicht bewusst, was du meinst. Dennoch ein Grinsen konnte sie sich nicht unterdrücken.
Nach einigen Stunden Fahrt hatten sie endlich das Ziel erreicht. Den Campingplatz „Das Hexenwäldchen“. Leonie parkte in der Wartespur des Einfahrtbereiches. Zu Fuß begaben sich beide zur Anmeldung.
„Hallo, ich bin Leonie und das ist Patricia, wir wollten heute ankommen.“
„Schön, dass ihr es geschafft habt. Janik zeigt euch gleich euren Platz wo ihr euer Zelt aufschlagen könnt. Aber zuvor, eine kleine Frage kommen euch zwei Personen mit Namen Alexander und Simone, die den gleichen Nachnamen haben bekannt vor?“ Leonie bekam große Augen.
„Wieso?“ War ihre spontane Gegenfrage.
„Na, wegen den gleichen Nachnamen, sogar die Schreibweise ist die gleiche.“ Leonie schluckte merklich.
„Ich merke du kennst die Beiden, die sind schon einige Male auf unserem Platz gewesen, aber zu deiner Beruhigung, eure Buchungen überschneiden sich nicht.“ Leonie atmete ersichtlich auf.
„Es ist zwar mein Vater und dessen Frau, aber im Urlaub möchte ich doch lieber alleine sein.“ Das Mädchen bei der Anmeldung lächelte und meinte nur:
„Das kann ich verstehen, möchte auch nicht mehr mit meinen Eltern Urlaub machen. So etwas von Peinlich!“ Alle drei sahen sich an und wussten genau, was sie meinten. Kurze Zeit später, nachdem sie eingecheckt hatten und ihnen ihr Platz zugewiesen war, begannen sie mit dem Zeltaufbau, der sich schwieriger darstellte, als beide vermutet hatten. Es dauerte nicht lange und zwei Jungs, sie stellten sich als Jonte und Jasper vor, boten ihre Hilfe an, was die beiden gerne annahmen, zumal beide gut aussahen, was Leonie und Patricia untereinander austauschten. Dank der Hilfe stand das Zelt recht bald. Weswegen Leonie und Patricia die beiden Jungs auf ein Bierchen einluden. Die zwei gingen mit ihnen auf den Feuerplatz des Campingplatzes, welcher außerhalb des Lagers lag, wo sie auf die Gruppe trafen, mit denen Fabian und Jasper unterwegs waren. Sie verbrachten den ganzen Abend dort und erfuhren, dass diese ebenso wie sie ein paar Tage da seien, woher sie kamen und was sie sonst so taten. So gegen Mitternacht wollten Sie in ihre Schlafsäcke und schlenderten gemütlich zu ihrem Zelt zurück. Auf halbem Wege hielt Leonie an und deutete in eine Richtung. Patricia folgte mit ihren Augen wohin Leonie zeigte, sah ihre Freundin an und wieder zum selben Ort.
„Ähh, … was soll da sein?“ Fragte sie und jetzt war es Leonie, die in beide Richtungen sah, verdutzt aber dennoch.
„Siehst du nicht, da brennt auch ein Feuer.“ Stellte sie fest. Patricia suchte die gedeutete Richtung intensiv ab, bevor sie ihrer Freundin antwortete:
„Bitte, Leo, wir sind im Urlaub! Ich sehe nicht was du meinst und BITTE lass uns zumindest im Urlaub mal mit deinen Wahrnehmungen in Frieden.“ Leonie sah sie fragend an.
„Wieso Wahrnehmungen? Da drüben ist ein Feuer, sieht eher nach einer Party aus! Vielleicht verdeckt gerade ein Baum den Schein.“ Bevor Leonie weiter reden konnte wurden sie beide zur Ruhe gemahnt. Patricia schritt danach eiligen Schrittes davon. Doch Leonie folgte ihr und verfolgte den Feuerschein zugleich auf ihrem Weg zum Zelt. Dort angekommen fragte sie flüsternd.
„Hast du das Flackern des Feuers gesehen?“ Doch ihre Freundin sah sie gequält an.
„Was für ein Flackern, seit wir von dem Gemeinschaftsplatz weg sind habe ich keinerlei Flammen, flackern oder ähnliches gesehen. BITTE lass uns jetzt schlafen und wir reden morgen darüber, BITTE! Außerdem bin ich müde.“ Leonie nickte und so schliefen sie ein.
Der Morgen kam für beide bald, denn auf dem See hatten sich kurz nach der Dämmerung Kraniche zur Jagd „verabredet“ und stießen ihre Laute aus. Mit etwas verquollenen Augen sahen sich die zwei Freundinnen an.
„Wer holt Semmeln und wer kocht den Kaffee?“ Fragte Patricia. Leonie meldete sich.
„Ich hol die Semmeln.“ Und kroch aus dem Schlafsack, zog sich an und verschwand in Richtung Anmeldung.
Angekommen suchte sie unter den vielen Tüten, die für Sie richtige heraus, als sie am Büro vorbeiging, sah sie, dass dort bereits jemand war.
„Guten Morgen, gestern war so um zwölf oder eins dort drüben …“ sie zeigte in die Richtung, wo sie geglaubt hatte, ein Feuer gesehen zu haben.
„… eine Party war, kann das sein?“ Die Angestellte sah sie an, mit einem Schulterzucken antworteten sie ihr.
„Tut mir leid, aber um diese Zeit arbeite ich hier nicht mehr und ich kann mich auch nicht erinnern, dass es eine entsprechende Einladung gestern für eine Party oder ein Fest gegeben hätte. Vielleicht wissen die Eigentümer etwas.“ Leicht unzufrieden bedankte sie sich und schlenderte nachdenklich zurück zum Zelt, wo Patricia sie bereits mit dem fertigen Kaffee erwartete. Während die beiden frühstückten, hatte Leonie immer wieder diese Bilder im Kopf, dennoch sagte sie nichts, um ihre Freundin nicht zu beunruhigen. Sicher war sie sich aber selber nicht, was sie gesehen hatte. In Gedanken versunken atmete sie mehrmals tief durch, was ihrer Patricia nicht entging.
„An was denkst du?“ Wollte diese wissen.
„Ach, … an nichts bestimmtes.“ Nun verdrehte Patricia die Augen.
„Und ab jetzt glaube ich dir nicht mehr. AN WAS DENKST DU?“ Fragte sie mit Nachdruck. Leonie sah sie an und war sich nicht sicher, ob sie ihrer Freundin ihre Gedanken mitteilen sollte, oder nicht. Aber der strenge Gesichtsausdruck verriet ihr, sie sollte es. Gerade wollte sie ansetzen, als die beiden Jungs, die ihnen gestern geholfen hatten, das Zelt aufzubauen, erschienen, in Begleitung der Gruppe mit denen diese unterwegs waren.
„Hallo ihr zwei, habt ihr für heute schon etwas geplant?“ Fragten sie nach. Patricia zwinkerte Leonie zu und antwortete:
„Nein, wieso ist denn irgendwo etwas Besonderes?“ Die beiden Jungs scharrten mit ihren Füßen verlegen im Boden, bevor sie die Frage beantworteten.
„Ähhh … dürfen wir euch … einladen … ähm … zu … einer Bootstour?“ Kam es gestammelt hervor. Leonie sah ihre Freundin an und beide nickten sich zu.
„Ja, das hört sich gut an, wohin geht es?“ Fragte Patricia nach.
„Entlang der Havel, einfach nur gegen Norden.“ Meinte Jasper. Leonie und Patricia sahen sich an und stimmten zu. Nachdem sie ihre notwendigen Sachen gepackt hatten, trafen sie sich am See. Dort wartete bereits eine ganze Gruppe auf die Beiden mit den bereits ein paar Boote gemietet.
„Hallo, und wer ist unser Kapitän?“ Fragte Patricia. Die zwei von gestern sahen sich an und Leonie und Patricia sahen, dass sie die Jungs mit der Frage überfordert hatten. Deshalb änderten sie ihre Frage:
„Und wer weiß wo es hin geht?“
„Ähm, erst einmal dem Lauf der Havel nach …“
„… und dann wenn wir ein schönes Fleckchen sehen etwas entspannen.“ Fügte ein anderer aus der Gemeinschaft hinzu. Wobei auffiel, dass die zwei Jungs äußerst nervös waren. Gemeinsam ließen sie die Boote zu Wasser, Jasper lud Leonie in sein Wasserfahrzeug ein und Jonte ihre Freundin. Kaum hatten sie den See, der an dem der Zeltplatz lag, verlassen, steuerten Jasper und Jonte einen einsamen Platz an.
„Was sollen wir da? Und warum fahren wir nicht mit den anderen weiter?“ Fragte Patricia nach und brachte damit die beiden in Verlegenheit.
„Wie wäre es mit grillen?“ Fragte Jonte nach und Leonie sah auf ihre Uhr.
„Um die Uhrzeit? Wir sind kaum mit dem Frühstück fertig.“
„ähm …, ja, oder habt ihr schon was anderes geplant?“
„Ne, nicht wirklich, aber auch nicht grillen auf freiem Feld. Da müsst ihr euch schon was besseres einfallen lassen.“ Konterte Patricia und Leonie fügte hinzu:
„Lass uns lieber bei den anderen bleiben, so gut kennen wir uns noch nicht.“
„Wir wollten nichts böses, nur mit euch etwas Zeit verbringen, ohne die anderen.“ Gab Jasper zurück. Leonie hackte nach.
„Ihr seid anscheinend gerne auf Partys, oder?“ Nach einem kurzen Blickkontakt der beiden antwortete Jasper.
„Ja, immer wieder mal.“
„Dann seit ihr auch gestern auf der Party im Wald gewesen.“ Fuhr sie fort.
„Eine Party im Wald, sorry aber das hat nicht stattgefunden! Wo denkst du, das da eine Party war?“ Wollten Jasper und Jonte wissen. Leonie überlegte lange bevor sie ihm antwortete.
„Ich sah gestern im Wald einen Feuerschein, an einer Stelle wo angeblich niemand sein kann. Daher schloss ich daraus, dass dort eine Party wäre. Was könnte denn sonst dort sein?“ Wollte sie wissen. Die beiden Jungs sahen sich fragend an. Nach einiger Zeit antwortet Jasper.
„Ich kann dir nicht ganz folgen, aber in der Nähe des Zeltplatzes gibt es nur einen Platz, wo Party gemacht wird, sowie darf und der ist nicht da, wo du gerade vermutest, hast. Das ist nur der Feuerplatz! Patricia sah Leonie fast Vorwurfsfall an, ihre Blicke erbaten sie nichts Weiteres zu sagen. Leonie nickte ihrer Freundin unmerklich zu, weswegen diese einen Seufzer der Erleichterung von sich gab, was wiederum Jasper und Jonte erstaunte.
„Na, los lasst uns zur euerer Gruppe aufschließen!“ Versuchte Leonie die Stimmung zu retten. Was ihr auch gelang und Jonte, sowie Jasper gaben sich mühe, zum Rest der Gemeinschaft aufzuschließen. Im Laufe des Tages hielt die Gruppe an verschiedenen Stränden an, um Spaß zu haben, sei es beim Mittagessen, einem Snack oder Kaffeetrinken. Am späten Nachmittag kehrten sie um.
„Und was habt ihr heute Abend oder morgen noch vor?“ Wollte Jasper auf halbem Wege wissen. Leonie antwortete:
„Noch nichts weder noch.“ Patricia sah sie aus dem anderen Boot, fast Vorwurfsfall an.
„Vielleicht könnten wir morgen auch gemeinsam etwas unternehmen?“ Fragte Jasper vorsichtig.
„Lass uns erst ein Mal den heutigen Tag gut zu Ende bringen, oder?“ Versuchte Patricia den Jungs den Wind aus Segeln zu nehmen. Etwas enttäuscht nickten die beiden.
„Abendessen, dann doch grillen am Feuerplatz?“ Schlug Leonie vor und sofort hellte sich das Gesicht der beiden auf. Nachdem sie wieder am Platz waren, die Boote zurückgegeben hatten und sich frisch gemacht hatten, traf sich die gesamte Gruppe am Feuerplatz außerhalb des Zeltplatzes. Während sie ihr Grillgut zubereiteten versuchten erneut Jonte und Jasper aus der Gemeinschaft mit Leonie und Patricia anzubandeln. Im Laufe des Abends roch Leonie etwas, sah zu ihrer Freundin und auch die rümpfte die Nase.
„Irgendwie, finde ich riecht es nach verbrannten Fleisch.“ Meinte Sie und Leonie nickte zustimmend.
„He, Jasper sind unsere Fleischstücke gut?“ Dieser sah sie fragend an.
„Was meint ihr? Wir haben erst vor ein paar Minuten den Grill bestückt, da kann noch nichts angebrannt sein. Es sei denn ihr meint etwas anderes?“ Leonie winkte ab und beide nahmen eine erneute Prise mecklenburgische Freiluft, wobei dieses Mal beide sich fragend ansehend meinten:
„Was habe ich den vorher gerochen.“ Lächelnd grölten sie die Lagerfeuerlieder der Gemeinschaft mit, mit der sie da waren. Bis ihnen ihr Essen gereicht wurde. Im Laufe des Abends hatten sie eine Menge Spaß mit der Gruppe. Dennoch beharrten die beiden Jungs auf ein gemeinsames Unterfangen für den nächsten Tag.
„Und was habt ihr euch da vorgestellt?“ Fragte Leonie interessiert nach.
„Einen Besuch im Hexenmuseum, was ganz in der Nähe ist.“ Schlug Jonte vor und Patricia schluckte.
„Hex…, Hex…, Hex.., enmuseum. Echt wirklich?“ Kam es ängstlich von ihr.
„Öh, ja, warum nicht? Soll wirklich interessant dort sein.“ Untermauerte Jasper den Vorschlag seines Freundes. Leonie wirkte gelassen.
„Ich bin dabei, … komm Pati, wann treffen wir denn sonst noch Hexen?“ Fragte sie grinsend. Ihre Freundin rollte mit den Augen.
„Eines Tages …!“ Erwiderte sie nur, bevor sie mit einem Kopfnicken zustimmte und zugleich beide Augen weit aufriss. Leonie und die anderen sahen sogleich in dieselbe Richtung, doch nur Leonie sah dasselbe wie Patricia.
Es sah aus wie eine Frau, die mit einer seltsamen Aura umgeben war. Doch das Bild existierte für beide nur einen Bruchteil. Leonie und ihre Freundin sahen sich an, wobei Patricia mit einem gequälten Gesichtseindruck dreinsah.
„Ähh, alles in Ordnung bei euch?“ Wollten die anderen wissen.
„Hat euch irgendetwas erschreckt, oder habt ihr etwas gesehen?“
„NEIN!“ kam es sofort bestimmt und wie aus einem Mund von beiden, weswegen die Anderen noch verwirrter aussahen.
„Ich hatte nur gemeint etwas gesehen zu haben, aber das war mit Sicherheit nur ein Produkt meiner Fantasie.“ Fügte Leonie ihrer Verneinung hinzu, doch Patricia raunte ihr zu:
„Bist du dir sicher, ich hatte das Gefühl, dass wir auch hier nicht in Ruhe Urlaub machen können.“ Leonie nickte und ein paar Minuten später sobald der Rest der Gruppe sich um ihre eigenen Sachen kümmerte, flüsterte Sie ihrer Freundin zu:
„Du Pati, ich bin mir nicht ein Mal sicher, dass ich etwas gesehen habe und daher glaube ich, dass aufgrund unserer bisherigen Vergangenheit es einfach nur ein Streich unseres Unterbewusstseins war.“
„Wie, glaubst du wir wollten da etwas sehen?“ Leonie nickte unauffällig.
„Ich glaube wir haben diesen Urlaub wirklich dringend nötig!“ Stimmte Leonie ihrer Freundin zu.
„Und wenn da etwas gewesen wäre, hätten wir es wirklich gesehen, oder?“ Erwiderte Patricia.
„Was gesehen?“ Fragte Jasper interessiert nach, weswegen Leonie errötete.
„Eben nichts! Ich, beziehungsweise Wir haben nichts gesehen, waren aber der Meinung etwas gesehen zu haben und wenn da etwas gewesen wäre hättet ihr auch etwas gesehen und daher glaube ich, dass wir nur etwas überspannt sind und Erholung wie diese brauchen, oder bist du anderer Meinung Pati?“
„Nein, nein. Ich stimme dir vollkommen zu.“
„Ihr Zwei seid schon etwas besonderes, etwas überspannt aber durchaus komisch und interessant. Ich freue mich darauf euch besser kennen zu lernen. Das wird mit Sicherheit toll.“ Warf Jonte enthusiastisch ein. Was dazu führte das Leonie und Patricia sich um die Gesichtsröte ein Duell lieferten. Um die Situation zu entspannen, fragte Grinsekatze, ein Mädchen aus der Gruppe, ihr eigentlicher Name lautete Kathrin, die ihren Spitznamen wegen ihres ständigen freundlichen leicht grinsenden Gesichtsausdrucks erhalten hatte:
„Wer mag sein Fleisch wie dunkel oder gleich schwarz?“ Leonie bedankte sich per Augenkontakt bei ihr, was Kathrin nickend zur Kenntnis nahm. Im Laufe des Essens und des Abends waren Jasper und Jonte darauf aus, zu wissen, ob Leonie und Patricia sie zum Hexenmuseum begleiten würden. Anfangs waren beide unschlüssig, doch als der Rest der Gruppe, sehr zum Missmut von Jonte und Jasper, sich dem Ausflug anschließen wollten, stimmten sie zu. Der Restliche Abend verlief lustig aber ereignislos. Als Leonie und Patricia später zu ihrem Zelt aufbrachen, wurden sie von den Jungs begleitet. Die vier sprachen kaum ein Wort miteinander.
„Um welche Uhrzeit wollen wir losfahren?“ Fragte Patricia und brach damit das Schweigen.
„So um zehn Uhr, kurz nach dem … ähm … Frühstück, … ähh …“ antwortete Jasper.
„Weswegen hast du so abgehackt gesprochen, wolltest du auf etwas hinaus oder etwas mit uns bereden?“ Fragte Leonie direkt, welches die zwei noch mehr in Verlegenheit brachte, was diese bereits waren. Jonte brach die peinliche Stille die entstanden war.
„Ähh ..., also ...“ Er räusperte sich, bevor er weitersprach.
„Ob ihr zwei ... mit uns frühstücken würdet, wollte Jasper wissen.“ Leonie unterdrückte ein schmunzeln, sah ihre Freundin an, diese zurück und ohne einer großen wahrnehmbarer Kommunikation sagte Patricia:
„Ihr holt unsere Semmeln, ähh ... natürlcih Brötchen, und um neun Uhr vor unserem Zelt.“ Mit großen Augen sahen sich beide Jungs an.
„Ja, … ähh auf welchen Namen sind eure Brötchen im Beutel, und was sollen wir noch mitbringen?“ Leonie tauschte erneut einen kurzen Blick mit ihrer Freundin, bevor sie weitersprach.
„Das, was wir gerne zum Frühstück vernascht haben wir. Sollte euch etwas fehlen, so könnt ihr das gerne mitbringen.“ Leonie biss sich auf die Zunge, um ein Lachen zu unterdrücken während sie im Schein des Mondes schwach erkennen konnte, welch roten Kopf beide bereits hatten. Jasper schluckte hart und sagte:
„Danke, … ich … ähh wir … ähh … eine Gute Nacht, bis morgen.“ So verabschiedeten sie sich von den beiden und verschwanden schnell in Richtung ihres Zeltes.
„Wirklich Leo? … ‚Das was wir gerne vernascht haben wir‘ …“ doch diese zuckte nur mit den Schultern.
„Ich fand es witzig und stimmt doch, wir haben Honig, Marmelade und so weiter. So wie die Beiden sich an uns rangeschmissen haben und Sprüche abgelassen haben, konnte ich nicht anders und siehe da, sind doch noch etwas grün hinter den Ohren.“ Antwortete Leonie lapidar. Weswegen Patricia zu einem leisem lachen anhob.
„Du hast ja recht, ich will nichts von ihnen und ein kleiner Urlaubsflirt ist doch auch ein Mal ganz schön. Trotz allem sind sie ja doch recht unterhaltsam.“ Leonie nickte und sah sich um, was ihrer Freundin nicht verborgen blieb.
„Suchst du etwas, unser Zelt steht hier und das der anderen in knapp hundert Metern schräg hinter uns.“ Doch Leonie winkte ab.
„Ich will nur sehen, ob wieder ein Feuer ist, aber heute sehe ich davon nichts.“ Patricia atmete erleichtert laut aus. Zufrieden und mit leichter Vorfreude auf den morgigen Tag schliefen sie bald ein. Erneut wurden sie von den Rufen der Kraniche geweckt.
„Und, gut geschlafen? Vielleicht von einen der Beiden geträumt.“ Patricia rieb sich den Schlaf aus den Augen.
„Hahaha, geschlafen habe ich wirklich gut und geträumt auch etwas. ABER nicht von den Jungs!“ Bestritt diese sofort und fügte hinzu:
„Sondern von dem Hexenmuseum und dass wir dort unliebsamen Besuch erhalten. … UND streite jetzt ja nicht ab, dass wir nicht schon das ein oder andere Mal erlebt haben!“ Leonie verzog leicht entschuldigend ihr Gesicht.
„Wann haben wir unser Date?“ Versuchte sie vom Thema abzulenken, was ihr gelang, denn Patricia grübelte kurz.
„Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht vor acht Uhr. Wie spät ist es jetzt?“ Wollte sie sogleich wissen. Leonie suchte etwas, was die Uhrzeit anzeigte, fand schließlich ihr Smartphone.
„Oh Mist! Akku ist leer, was sagt dein Handy?“ Patricia hatte zugleich ebenso ihr Telefon gesucht und gefunden.
„Upps, mein Akku ist fast leer, aber es ist jetzt …“ ihre Augen wurden größer.
„… um die Zeit bin ich im Urlaub ja noch nie aufgestanden!“
„Und wie spät ist es jetzt?“ Fragte Leonie ungeduldig.
„Du wirst es mir nicht glauben!“ Leonie verdrehte die Augen.
„WIE SPÄT?“ Schrie sie beinahe.
„Fünf Uhr siebenunddreißig.“ Leonie klappte der Mund auf. Kurzzeitig war sie sprachlos.
„… Wie bitte … noch nicht ein Mal sechs Uhr! … Wow … so früh bin ich das letzte Mal … ich kann mich nicht erinnern wann ich von selbst und erholt um diese Uhrzeit aufgewacht bin.“
„Ich auch nicht. Was machen wir bis zum Frühstück?“ Leonie zuckte mit den Schultern.
„Ich bin fit, an Schlafen ist jetzt wirklich nicht mehr zu denken. Wie sieht es bei dir aus Pati?“
„Müde bin ich gar nicht, nur besorgt.“ Leonie rollte mit ihren Augen.
„Über was bist du besorgt?“ Wollte sie wissen. Patricia zierte sich etwas, bevor sie antwortete.
„Naja, ... mein Traum und das … der Besuch des Hexenmuseum … ich weiß nicht, ob das wirklich eine so gute Idee ist.“ Erneut rollte Leonie mit ihren Augen.
„Haben wir hier schon etwas geisterhaftes erlebt? …“ bevor sie weiter fragen konnte wurde sie von Patricia unterbrochen.
„JA, … Gestern!“
„Da waren wir aber beide einer Meinung, dass dies ein Produkt unserer Fantasie aufgrund unserer Vorgeschichte war!“ Doch Patricia hakte nach.
„Und was war Vorgestern mit dem Feuer, das nicht da war!“
„Auch dafür haben wir eine Erklärung gefunden: FEUERSCHALE!“ Bloß gab sich Patricia damit nicht zufrieden.
„Eine Feuerschale mag sein, aber das Gras war nicht platt, geschweige denn irgendwie von jemanden betreten worden!“
„Ach Pati, ich weiß doch auch nicht ob wir tatsächlich an dem richtigem Ort gesucht haben, außerdem gibt es hier viel Sand, und den kannst du nicht plattdrücken, vielleicht war die Party mit nur einer Handvoll Personen. Auf jeden Fall … ich sehe keinerlei Bedenken.“
„Oh doch ein Bedenken habe ich noch! Das Größte!“ Warf Patricia ein.
„Was da wäre?“ Fragte Leonie genervt.
„Das Museum und die Stücke, da hängt doch an jedem Stücke eine andere Seele!“
„Und?“
„Wie viele dieser Seelen sind da noch?“
„Aha, also: ‚Quot erat demonstrandum‘!“ Patricia sah sie fragend an.
„Was zu beweisen war oder wäre, irgendwie so.“ Übersetzte Leonie sogleich.
„Das weiß ich selbst, hatte ja etwas Latein, aber was willst du damit sagen?
Dass du dir schon im Vorfeld ein Urteil gebildet hast und der realität keine Chance mehr lässt. Bevor du etwas siehst. Hast du bereits Angst. … Von was willst du dich leiten lassen? Von deiner Angst? … oder der Neugier am unbekannten und Neuem?“ Patricia sah verunsichert aus.
„Komm schon, fass dir ein Herz. Es wird mit Sicherheit ein toller Tag.“ Zähneknirschend nickte sie. Stumm lagen beide in ihren Schlafsäcken, dösten noch gut eine Stunde vor sich hin, bevor sie aufstanden, die Morgentoilette erledigten und begannen den Frühstückstisch zu decken. Es dauerte allerdings knapp eine halbe Stunde bis die zwei Jungs kamen.
„Was hat euch so lange aufgehalten?“ Wollte Patricia wissen, der mittlerweile der Magen knurrte. Jasper verdrehte die Augen und deutete mit seinem Kopf in Richtung Jonte, der sich gleich zu erklären versuchte.