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Torsten Stau

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Beschreibung

Kein Land habe ich bis jetzt so oft besucht und bereist wie Italien, womit ich hierzulande voll im Trend liegen dürfte. Allerdings gibt es noch viel zu entdecken, denn bislang habe ich mich überwiegend auf die Toskana und Venedig im Norden sowie Sizilien ganz im Süden konzentriert [die Sizilien-Reiseberichte habe ich jedoch in einem eigenen Buch zusammengestellt]. So wird es wohl niemanden überraschen, wenn sich nach dem Ende von Corona mein Blick zuerst wieder in Richtung Italien wenden wird…

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Torsten Stau

im Land von Pizza und Pasta

Meine Reisen in Italien

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Blumenriviera, 9.-13. Oktober 2009

Venedig, 19.-22. Oktober 2009

Malerisches Sorrent & Golf von Neapel, 4.-12. Juli 2011

Tag 1 (Montag, 4. Juli): von zuhause über die Alpen bis nach Rioveggio

Tag 2 (Dienstag, 5. Juli): von Rioveggio über Orvieto nach Massa Lubrense

Tag 3 (Mittwoch, 6. Juli): in und unter Neapel

Tag 4 (Donnerstag, 7. Juli): an der Amalfiküste

Tag 5 (Freitag, 8. Juli): in Pompeji und auf dem Vesuv

Tag 6 (Samstag, 9. Juli): Capri

Tag 7 (Sonntag, 10. Juli): Ruhetag

Tag 8 (Montag, 11. Juli): von Massa Lubrense über Montecassino nach Modena

Tag 9 (Dienstag, 12. Juli): von Modena nach Hause

Rimini & mehr, 24. September - 1. Oktober 2012

Montag, 24. September: Anreise

Dienstag, 25. September: Freizeit in Rimini

Mittwoch, 26. September: San Marino und Santarcangelo di Romagna

Donnerstag, 27. September: Perugia und Assisi

Freitag, 28. September: Florenz

Samstag, 29. September: Venedig

Samstag, 30. September: Freizeit in Rimini

Montag, 1. Oktober: Rückfahrt

Fahrt ins Blaue (Lago Maggiore), 18.-21. Oktober 2012

Donnerstag, 18. Oktober: Anreise

Samstag, 20. Oktober: Stresa und Borromäische Inseln

Sonntag, 21. Oktober: Rückfahrt

Italien-Rundreise, 8.-13. Oktober 2013

Dienstag, 8. Oktober: Anreise

Mittwoch, 9. Oktober: Vom Gardasee nach Chianciano Terme

Donnerstag, 10. Oktober: Rom und der Vatikan

Freitag, 11. Oktober: Von Chianciano Terme nach Lido di Jesolo

Samstag, 12. Oktober: Venedig

Sonntag, 13. Oktober: Heimreise

Toskana mit Trüffelfest in San Miniato, 18.-22. November 2016

Freitag, 18. November: Anreise

Samstag, 19. November: nach Pisa und Lucca

Sonntag, 20. November: zum Trüffelfest nach San Miniato und nach Vinci

Montag, 21. November: nach Florenz

Dienstag, 22. November: Heimreise

Dolomiten & Südtirol, 31. Oktober - 4. November 2017

Dienstag, 31. Oktober: Anreise

Mittwoch, 1. November: an den Gardasee

Donnerstag, 2. November: durch Südtirol

Freitag, 3. November: in den Dolomiten

Samstag, 4. November: Heimreise

Genießertage am Comer See, 12.-15. Dezember 2019

Donnerstag, 12. Dezember: Anreise nach Griante Cadenabbia

Freitag, 13. Dezember: Bernina Express und St. Moritz

Samstag, 14. Dezember: Mailand

Sonntag, 15. Dezember: Rückreise in die Heimatorte

Impressum neobooks

Blumenriviera, 9.-13. Oktober 2009

Kein Land habe ich bis jetzt so oft besucht und bereist wie Italien, womit ich hierzulande voll im Trend liegen dürfte. Allerdings gibt es noch viel zu entdecken, denn bislang habe ich mich überwiegend auf die Toskana und Venedig im Norden sowie Sizilien ganz im Süden konzentriert [die Sizilien-Reiseberichte habe ich jedoch in einem eigenen Buch zusammengestellt]. So wird es wohl niemanden überraschen, wenn sich nach dem Ende von Corona mein Blick zuerst wieder in Richtung Italien wenden wird…

Auf meiner Reise an die Blumenriviera habe ich viel gesehen und erlebt, vor allem in Monaco. Leider habe ich mir auch eine Erkältung eingefangen, denn während es nachts und auf dem Hin- und Rückweg schon empfindlich kühl wurde, hatten wir an der Mittelmeerküste tagsüber noch 25-30 Grad! Und morgen früh „muss“ ich gleich wieder zum WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland nach Hamburg aufbrechen…

Vorweg auf die Schnelle ein Schmankerl für die Boots- und Meeresfreunde: In Portofino ist es mir nämlich gelungen, die "O'Khalila" zu erwischen, die zu den meistbeachteten und -prämierten Yachten der letzten Jahre zählt. Die technischen Daten und weitere Fotos lassen sich leicht im Internet finden, aber den Besitzer habe ich noch nicht ermittelt; sicher irgendein Araber, auch wenn sie auf den Cayman Islands registriert ist. In Cannes und Monaco habe ich zwar weitaus größere und teurere Yachten gesehen, aber das Ding ist halt special.

Was macht man übrigens, wenn man (wie der König von Saudi-Arabien) nicht mehr weiß, wohin mit all den Yachten seiner Familie? Nun, man lässt halt auf eigene Kosten einen Kai im Hafen von Cannes um über hundert Meter verlängern.

Die erste richtige Reise dieses Jahres (alles andere waren nur Tagesausflüge oder Fußballtouren) begann eigentlich mit einem schlechten Omen: Mitten in der Nacht davor stieß ich auf der Suche nach einer Schlaftablette im Dunkeln (man macht in solch einer Situation ja kein Licht an, um nicht noch wacher zu werden) mit Schwung schmerzhaft mit dem linken Fuß gegen mein Bett. Da sich am Morgen darauf eine Amputation des Fußes oder wenigstens einiger Zehen als doch nicht erforderlich herausstellte, konnte ich mich mitsamt Gepäck zum üblichen Abholpunkt bei der Sparda-Bank am Koblenzer Hauptbahnhof begeben.

Um 6 Uhr kam der Bus eines Reiseveranstalters, mit dem ich bislang noch nicht unterwegs war. Auch diese Reise stand offensichtlich auf der Kippe, denn unsere Reisegruppe bestand aus ganzen 19 Personen einschließlich der beiden Fahrer! Ich glaubte zunächst, wieder einmal der Jüngste an Bord zu sein, doch stellte sich eine der Frauen als die Tochter eines der Busfahrer heraus und war anscheinend etwas jünger als ich, was auf den ersten Blick jedoch nicht offensichtlich war.

Der Bus war jedoch sehr bequem (was ja ein paar Tage später bei der Fußballtour nach Hamburg ganz anders aussah, wie wir inzwischen wissen) und die Hinreise verlief ruhig und planmäßig. Trotz eines Staus brauchten wir kaum mehr als die angekündigten zwölf Stunden. Dabei gab es für mich wieder einmal eine Premiere, denn zum ersten Mal im Leben befuhr und betrat ich Schweizer Boden! Vom Land, den passierten Städten und Seen mit bekannten Namen habe ich jedoch nicht viel sehen können, denn es schüttete wie aus Kübeln, und die Berge versteckten sich hinter Nebel oder Regenwolken. Der Sankt-Gotthard-Tunnel war logischerweise auch neu für mich, aber er ist nichts als ein besonders langer Tunnel.

Das Wetter wurde auch in Italien nicht wesentlich besser. An Mailand vorbei ging es weiter nach Süden, bis ich ein wenig östlich von Genua zum ersten Mal das Mittelmeer sah. Auf der Blumenautobahn, die wegen ihrer 25 Brücken und 80 Tunnel die teuerste Autobahn Italiens ist, ging es dann weiter nach Osten bis zu unserem Zielort Finale Ligure, wo wir in den nächsten vier Nächten im Hotel Rio übernachten und von dort aus unsere Tagesausflüge starten werden. Das Abendessen um 19 Uhr war sehr gut wie auch in den folgenden Tagen, aber das Bier hat mir nicht geschmeckt, weshalb ich danach nur noch Tafelwasser ("mit oder ohne Gas?") bestellte. Die Region Ligurien ist übrigens seit Jahrzehnten tourismusmäßig fest in deutscher Hand (auch wenn derzeit die meisten Touristen von den Kreuzfahrtschiffen kommen), es waren kaum Busse aus anderen Ländern zu sehen, und fast alle Leute dort sprechen besser Deutsch als Giovanni Trapattoni. Natürlich hatte ich zur Sicherheit vorher die wichtigsten Worte auf Italienisch aus dem Reiseführer gelernt, und mein Englisch ist ja auch nicht ganz so schlecht.

Ein richtiges Ärgernis war jedoch mein Hotelzimmer. Das für mich vorgesehene wurde in letzter Minute anders verplant und ich erhielt ein neues unter dem Dach, das sich als eine mit Möbeln und einem kleinen Fernseher vollgestellte Dachkammer erwies. Hinter bzw. unter der schmalen Tür war eine Stufe, die man je nach Beleuchtungsverhältnissen kaum erkennen kann. Das zu kleine und schwer erreichbare Fenster hätte nicht als Fluchtweg dienen können, sodass ich im Brandfall bei unbenutzbarem Treppenhaus schlechte Karten gehabt hätte. Mein Bad (an dem es ansonsten nichts auszusetzen gab) lag in einem anderen Raum auf dem Flur gegenüber vom Fahrstuhl und neben dem Treppenhaus. Ich bin mir zwar bewusst, dass man im Ausland keine allzu großen Ansprüche stellen sollte, und komme als gelernter Soldat auch durchaus mit wenig aus. Aber immerhin bin ich nun einmal einer derjenigen, deren Reisepreis sich durch Einzelzimmerzuschläge um manchmal bis zu einem Drittel erhöht, was mich von vielen Reisen sogar abgeschreckt hat. Und in diesem Fall habe ich mich schlichtweg gefragt, wofür ich Zuschläge bezahle, um dann mit dem schlechtesten Zimmer im ganzen Hotel abgespeist zu werden? [Anm.: Mir wurde später der Einzelzimmerzuschlag erstattet.]

Wenigstens konnte meine Unterbringung zur Belustigung meiner Mitreisenden (wie sagte eine zu einer anderen: "hier hat der junge Mann seinen Verschlag.") beitragen, und ich habe es mit Humor genommen wie z.B. "ich habe Einzelzimmer bezahlt und zwei Räume dafür bekommen", "mir gehört die halbe vierte Etage" (dort gab es nämlich nur vier Räume) etc. In Wirklichkeit habe ich mich aber ziemlich geärgert, auch wenn die Reise trotz allem ihr Geld wert war und ich sie jederzeit weiterempfehlen würde. Vorort habe ich mich ansonsten nicht beschwert, weil es einerseits kein anderes freies Zimmer mehr gab und weil ich andererseits nicht gleich am ersten Reisetag Streit verursachen und die Harmonie stören wollte. Die Dame im benachbarten Raum war von ihrer Unterbringung übrigens auch wenig begeistert, hatte aber immerhin größere Fenster und das Badezimmer vorort.

Das ließ zusammen mit dem Wetter nichts Gutes erwarten, aber keine Angst, die Reise wird noch ein richtiger Erfolg. Nun stand also der erste Ausflugstag an, es wird auf der Autostrada del Fiore nach Westen gehen. An allen drei Tagen hatten wir eine rührige zweisprachige Reiseführerin (Mutter Deutsche, Vater Italiener) namens Elena, die seit 30 Jahren als Reiseführerin tätig ist und auch unsere Gegend gut kennt, denn eine Partnerstadt ihres Wohnorts Andora (nicht zu verwechseln mit Andorra) ist unsere Nachbarstadt Höhr-Grenzhausen.

Da wir auf den Fahrplan einer Fähre angewiesen waren, wurde der Tagesablauf umgestellt und wir fuhren zuerst nach bzw. durch Genua. Die Stadt erstreckt sich fast ohne Hinterland 30 Kilometer entlang der Küste, der Flughafen Christoforo Colombo wurde künstlich in den Hafen hinein gebaut. Genua hat den Ruf einer dreckigen, roten Hafenstadt, was durchaus berechtigt ist, nachdem die Stadt durch den Niedergang der Stahlindustrie und die Abwanderung einer der großen Kreuzfahrtschifflinien ins benachbarte Savona ziemlich heruntergekommen ist. Zwar besinnt man sich inzwischen auf die vielen herrlichen Paläste und andere Relikte aus der einstmals mächtigsten italienischen Seerepublik, aber es fehlt an Geld, um all das zu renovieren. Außerhalb von Kreuzfahrten kommen angeblich kaum noch Touristen hierher. Von Genua kann ich leider keine Bilder zeigen, denn wir sind ohne Fotostopps darin herumgefahren.

Von Genua aus ging es weiter nach Santa Margherita Ligure. Über diesen Ort gibt es wenig zu sagen. Man nehme eine Strandpromenade mit Palmen, ein paar schöne bunte Häuserfronten (die meisten davon Hotels) und stelle je ein Denkmal von Kolumbus und von König Victor Emmanuel II. hinein - damit hat man fast jedes kleine Städtchen in Ligurien beschrieben. Dazu vielleicht noch Olivenhaine und vereinzelte Burgruinen im Hinterland. Santa Margherita Ligure mussten wir ansteuern, um von dort aus per Schiff in das mit dem Bus nicht erreichbare Portofino zu gelangen. Obwohl die Strecke nicht allzu weit war, geriet die kleine Fähre doch mächtig ins Schaukeln. Aber das kann doch jemanden nicht erschüttern, der es bereits von den Lofoten aufs Festland geschafft hat, ohne sein Frühstück wieder loszuwerden.

Portofino scheint nur von seinem Ruf und seinem Namen zu leben, denn ehrlich gesagt ist in dem kleinen Nest gar nicht viel los. Hinter der malerischen Kulisse rund um den kleinen Yachthafen (in dem ich wie gesagt die "O'Khalila" entdeckte) ist nicht mehr viel, es ist eine reine Touristenattraktion. Man kann dort teuer essen, Fotos machen, sich mit Souvenirs eindecken und auf die Rückfahrt der Fähre warten. Empfehlenswert ist noch der Aufstieg zu einer kleinen Kirche, denn von dort hat man eine tolle Aussicht auf das gesamte Dörfchen, sowie auf die Felsenküste und das Meer auf der anderen Seite. In Portofino wurden wir noch von einem Regenschauer erwischt, aber ab dann wurde das Wetter stetig besser.

Wir waren schon gegen 15 Uhr wieder zurück, um noch während der Öffnungszeiten der Geschäfte (es war ein Samstag) unseren Aufenthaltsort Finale Ligure besichtigen zu können, auf den weitgehend auch die oben genannte Standardbeschreibung zutrifft. Am Strand lagen die Temperaturen inzwischen bei 25-30 Grad.

Ich vergaß zu erwähnen, dass wir auf der Rückfahrt auch durch Rapallo gefahren sind, dessen Name durch zwei berühmte Friedensverträge bekannt ist, die jedoch in Wirklichkeit beide in Nachbarorten mit weniger leicht aussprechbaren und merkbaren Namen geschlossen worden sind. Die beiden Gebäude wurden uns gezeigt.

Am dritten Tag ging es bei bestem Wetter erstmals über die Blumenautobahn in Richtung Westen, über Imperia und Ventimiglia nach Frankreich. Der Grenzübertritt geschah beinahe unbemerkt: man fährt italienisch in einen Tunnel hinein und kommt französisch wieder heraus und umgekehrt. Die erste französische Stadt hinter der Grenze, Menton, gehörte wie Roquebrun lange zu Monaco, auf das wir von oben schon einmal einen Blick werfen durften, auch wenn es erst morgen unser Ziel sein wird. Heute geht es weiter nach Westen an die Côte d'Azur.

Auf den Besuch einer Parfumfabrik bei Eze Village (oder so ähnlich) habe ich wie die meisten männlichen Mitreisenden verzichtet, während die Frauen dort reichlich eingekauft haben, was auch immer. Das erste Ziel des heutigen Tages war Nizza, wie fast alle besuchten und passierten Orte von den Römern gegründet oder übernommen. Zu meinem Erstaunen wusste die Reiseführerin auch alle früheren lateinischen Namen. In puncto Sehenswürdigkeiten hat Nizza leider wenig für eine Busrundfahrt zu bieten, so wir durften uns dort selbst umsehen. Der weltberühmte Blumenmarkt besteht heute nur noch zu einem Teil aus Blumen und ist ansonsten ein normaler großer Wochenmarkt. Lohnenswert war bei strahlendem Spätsommerwetter allerdings die insgesamt 7 Kilometer lange Promenade des Anglais.

Dort stehen etliche Appartements zum Verkauf, und es würde mich glatt mal interessieren, wieviel man dafür auf den Tisch blättern müsste. Wahrscheinlich bekäme ich hier in Koblenz-Metternich einen halben Straßenzug dafür. In Andora, dem Heimatort unserer Reiseführerin, und anderen Orten auf der italienischen Seite scheint die Lage deutlich günstiger zu sein, denn es gibt dort inzwischen mehr Ferienwohnungen von Deutschen als einheimische Bewohner. Wir haben viele Häuserblocks gesehen, bei denen sämtliche Fensterläden heruntergelassen und alles tot war, weil die Wohnungen samt und sonders in ausländischem (d.h. überwiegend deutschem) Besitz sind! Ich frage mich, wie man das finanziert und wie oft man dorthin reisen (oder sie an andere weitervermieten) müsste, damit sich die Investition überhaupt rechnet…

Unser Nachmittagsziel war Cannes, wo es vor Millionären und Milliardären nur so wimmelt, wie die großen und noch größeren Yachten sowie die mehr oder weniger schwer bewachten Villen auf den umgebenden Hügeln verkünden. Irgendwann war man es leid zu erfahren, wer dort alles ansässig ist oder war und wem welches Bötchen und welches Häuschen gehört. Selbst die Familie bin Laden und die Familie von Saddam Hussein sollen dort angeblich noch irgendwo Grundbesitz haben. Wenn ich demnächst auch so reich bin, werde ich den Yachthafen in Hamburg nach meinen Wünschen umbauen lassen. Falls Ihr Eure Yachten auch dort unterbringen wollt, dann sagt mir rechtzeitig Bescheid, damit ich genügend Platz dafür vorsehen kann. Auf die eine oder andere Million mehr oder weniger kommt es dabei ja nicht an. ;-)

In Cannes gab es ansonsten auch eher wenig zu sehen, der Trödelmarkt war ziemlich uninteressant und das berühmte Festspielhaus ist völlig unbeeindruckend, wenn dort nichts los ist. Wir hatten aber die Gelegenheit, uns einer größeren Reisegruppe (natürlich auch irgendwo aus Deutschland) anzuschließen und für 13 Euro Zusatzkosten eine Bootsfahrt um die lerinischen Inseln herum zu unternehmen, was bei diesem Wetter und stiller See eine gute Idee war. Zwischen den beiden großen Inseln konnten wir jedoch nicht hindurch fahren, weil es dort vor ankernden Segel- und Motorbooten nur so wimmelte. Auf einer der beiden Inseln steht das Fort Royal, in dem seinerzeit der berühmte "Mann mit der eisernen Maske" (dessen Identität immer noch nicht endgültig geklärt werden konnte) zwölf Jahre lang eingekerkert war.

Um rechtzeitig zum Abendessen wieder im Hotel zu sein, mussten wir auf dem Rückweg wieder die Autobahn benutzen, von der man jedoch auch den einen oder anderen schönen Ausblick auf Orte, Städte und das Meer hat. Übrigens waren die mehrgängigen Abendessen so reichlich, dass man tagsüber gar nicht unbedingt ein größeres Mittagessen brauchte, wofür auch nicht immer ausreichend Zeit war.

Am vierten Reisetag stand der größte Höhepunkt der Reise auf dem Programm: es ging nach Monaco! Während der Hinfahrt mussten wir uns bereits für die Programmpunkte entscheiden, die wir neben der obligatorischen Stadtrundfahrt besuchen möchten (alle waren jedoch nicht im normalen Reisepreis enthalten und mussten vorort extra bezahlt werden). Einige haben tatsächlich alle fünf genommen, obwohl dafür die Zeit kaum ausreichte. Ich habe auf den botanischen Garten verzichtet, auch wenn er einer der größten der Welt sein soll, und stattdessen lieber Ansichtskarten geschrieben. Schweren Herzens ließ ich auch das weltberühmte Aquarium und Ozeanische Museumaus, aber damit habe ich nun einen Schwerpunkt für meinen (hoffentlich) nächsten Besuch.

Besichtigt habe ich die Kathedrale, das Fürstenschloss (mit Wachwechsel) und das Spielcasino.