Im verbotenen Zimmer - Linda Freese - E-Book

Im verbotenen Zimmer E-Book

Linda Freese

3,8

Beschreibung

Die junge Sportlerin Charlene beendet die Beziehung zu Sam, dem Besitzer des Sportstudios, in dem sie täglich trainiert. Mit Philipp, dem neuen Mann in ihrem Leben, beginnt für die unerfahrene Frau eine Zeit der Leidenschaft und bizarren Experimente. Als ihr Meister führt Philipp sie in die Welt des Sadomasochismus ein und zeigt ihr neue Wege zu einem erfüllten Leben als demütige Lustsklavin. Im Fitnessstudio verschwinden währenddessen immer wieder hübsche junge Frauen und werden bestialisch ermordet. Charlene beginnt zu zweifeln und verdächtigt Philipp. Doch Sam liebt sie immer noch und würde alles tun, um sie zurückzugewinnen. Ist Sam der wahnsinnige Irre? Hin- und Hergerissen zwischen der devoten Lust, die sie bei Philipp erleben darf, und der reinen, vertrauensvollen Liebe zu Sam gerät Charlene in eine lebensgefährliche Situation und muss ihre Zweifel fast mit dem Leben bezahlen.

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Linda Freese

Im

verbotenen

Zimmer

Das Titelbild steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

© Copyright Carl Stephenson Verlag, Schäferweg 14, 24941 Flensburg Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien E-Mail: [email protected] Internet: www.stephenson.de

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck Besuchen Sie uns auf www.stephenson.deEin großes erotisches Verlagsprogramm erwartet Sie dort.

Inhalt

1| Die erste Lektion

2| Die erste Session

3| Das erste Opfer

4| Die erste Befragung

5| Die ersten Zweifel

6| Das erste Nippeltraining

7| Die erste Überwindung

8| Das erste Sklavenoutfit

9| Die ersten Verdächtigungen

10| Der erste Ungehorsam

11| Die erste Entscheidung

12| Die ersten Geständnisse

13| Die ersten Enthüllungen

14| Das Finale und der neue Anfang

1| Die erste Lektion

„Oh Mann, jetzt muss ich erst mal unter die Dusche!“, keuchte Charlene und öffnete ihren Spind, holte das große, flauschige Handtuch heraus und setzte sich auf die hölzerne Bank. Außer ihr war noch Cindy im Umkleidebereich, die sie nur vom Sehen her kannte. Cindy war eine hübsche Blondine mit langen wohlgeformten Beinen, durchtrainiert und ohne ein Gramm Fett zu viel am Körper. Charlene pellte sich aus ihrem schweißnassen Trikot, als Cindy erwiderte: „Ja, kann ich verstehen, ich war auch gerade duschen. Wieso tun wir uns das immer an?“

Sie lachte verschmitzt, zwinkerte der anderen jungen Frau spitzbübisch zu und packte ihre benutzte Sportkleidung in eine große, geräumige Sporttasche. Charlene keuchte noch immer und der Schweiß lief ihr in Strömen übers Gesicht. „Sieh uns doch mal an, dann weißt du, wofür wir das tun“, rief sie lachend und schaute prüfend an sich herunter, stand auf und machte sich auf den Weg zu den Duschen.

Cindy rief ihr noch kichernd hinterher: „Bis morgen, Charlene, mach’s gut.“

„Ja, du auch, Cindy, bye, bis morgen“, antwortete Charlene noch und betrat dann die geräumigen Nassräume, in denen sich die Duschen befanden. Heute war es ziemlich leer hier, denn sie war die Einzige. Sonst war es um diese Uhrzeit, nach Feierabend, doch viel voller und hier tummelten sich dann etliche Frauen, die ihren Schweiß abduschen wollten. Charlene wunderte sich, dachte sich aber nichts dabei. Sie freute sich nur auf eine entspannende Dusche und anschließend wollte sie noch ein leckeres Fitnessgetränk an der Bar nehmen, die sich direkt im Studio befand. Schnell wickelte sie sich aus dem großen Handtuch und öffnete den quietschenden Wasserhahn. Duschbad und Shampoo stellte sie auf eine kleine Ablage und als das Wasser die gewünschte Temperatur hatte, nicht ganz so heiß, so, wie es Charlene gerne mochte, hüpfte sie unter den Wasserstrahl und genoss das prickelnde Nass. Sie seifte sich ihren wunderschönen, schlanken Körper ein. Ihre langen, mittelblonden Haare sahen jetzt dunkler aus, klebten nass an ihrem Rücken und sie shampoonierte sie gründlich. Mit dem wohlriechenden Duschbad rieb sie ihren kompletten Körper ein. Fast alle behaarten Stellen an ihr waren gründlich rasiert. Die Beine, die Achseln und auch ihr Intimbereich waren fein säuberlich von jedem Härchen befreit. Charlene mochte es so lieber, da sie beim Sport oft schwitzte und der Schweiß unangenehm roch, wenn er in den Haaren hängen blieb. Charlene fühlte sich sauberer ohne Haare an bestimmten Körperstellen. Mit ihren schlanken, perfekt manikürten Händen strich sie sanft über ihre Scham und seifte sich ein. Sie war stolz auf ihren festen, durchtrainierten Körper, der dennoch sehr weiblich aussah. Mit ihren 24 Jahren war sie noch sehr jung und machte seit ihrer frühesten Kindheit intensiv Sport. Früher hatte sie aktiv Volleyball gespielt und war lange Jahre Mitglied in einem Turnverein. Heutzutage hatte sie nur noch Zeit fürs Fitnessstudio, aber dort ging sie fast jeden Tag nach Feierabend hin.

Als kaufmännische Angestellte hatte sie bereits um 16 Uhr Feierabend und ging sofort danach ins Studio. Die Sporttasche hatte sie eigentlich immer im Auto liegen, wechselte nur täglich die Wäsche darin.

Charlene spülte das Shampoo aus ihrer nassen Mähne und ließ noch einmal genüsslich das warme Wasser über ihr erhitztes Gesicht laufen, bevor sie den Hahn zudrehte und sich ihr Handtuch schnappte. Eingewickelt in die samtige Mikrofaser stapfte Charlene zurück zu ihrem Spind. In der Zwischenzeit hatten sich zwei junge Mädchen eingefunden, die sich nun laut lachend umzogen, um ihr Sportprogramm zu absolvieren. Charlene ging grüßend an ihnen vorüber und beide Mädchen grinsten und riefen fast gleichzeitig „Hallo!“

Behutsam rubbelte Charlene sich trocken und frottierte ihre langen Haare. Aus dem Schrank holte sie ihre Unterwäsche und schlüpfte in BH und Slip. Anschließend zog sie ihr Business-Kostüm an, welches sie im Büro getragen hatte. Ein marineblauer Rock, weiße Bluse und marineblauer Blazer, dazu die passenden dunkelblauen Pumps. Charlene setzte sich, krempelte ihre hautfarbene Strumpfhose auf und zog sie vorsichtig an. Ihre schmalen Füße waren ebenfalls perfekt gepflegt und ihre Fußnägel waren mit rosa Nagellack verziert. Nachdem sie sich fertig angezogen hatte, ging sie zu einem ovalen Spiegel an der Wand, schminkte sich und föhnte sich ihr Haar, welches sie dann praktischerweise zu einem frechen Pferdeschwanz zusammenband.

Zurück beim Schrank, warf sie ihr nasses Handtuch, die Sportsachen und die Turnschuhe in eine geräumige Tasche und schloss die Tür des Spinds. Noch ein kurzer Blick, ob sie auch nichts vergessen hatte, das Schloss schnell verschlossen und schon konnte sie gehen.

Charlene machte sich auf den Weg zu der kleinen Getränketheke. Schon von Weitem konnte sie sehen, dass ihr Ex, Sam, da war. Sam gehörte das Fitnessstudio und meist abends sah er nach dem Rechten, überprüfte die täglichen Vorgänge und kümmerte sich um seine Mitarbeiter. Auch er sah sie näher kommen und winkte schon etwas verhalten. Sie verstanden sich jetzt eigentlich ganz gut, wurden sogar langsam richtig dicke Freunde, aber wenn Charlene es verhindern konnte, versuchte sie dennoch ihm nicht zu begegnen. Dies tat sie aber nur, weil ihr jetziger Freund Philipp sehr eifersüchtig war. Dennoch winkte sie nun zurück und ging flotten Schrittes auf die Bar zu. Ihre Tasche stellte sie neben einen Hocker auf den Boden und begrüßte Sam und die füllige Angestellte Claudia, die ebenfalls hinter der Theke stand. Sam sah blendend aus, seine grünen Augen strahlten und sein kahl rasierter Schädel glänzte im Halogenlicht. Seine große und breite Gestalt fiel sofort auf und seine Präsenz war überdeutlich zu spüren. Noch immer fühlte Charlene sich zu ihm hingezogen. Nicht auf eine körperliche Art, vielmehr auf einer geistigen Ebene, so wie zwei Seelenverwandte.

„Du siehst prächtig aus, Charlene“, grinste Sam sie an und nahm wie selbstverständlich ihre Hand, die sie auf die Theke vor sich gelegt hatte.

„Danke, Sam, du aber auch“, entgegnete sie, wandte sich dann an Claudia und bestellte sich einen kalorienarmen Multivitamindrink.

„Wie geht’s dir denn so?“, fragte Sam mit Interesse.

„Oh, danke, es läuft bestens. Im Job habe ich momentan viel zu tun, aber privat läuft es prima.“

„Bist du immer noch mit diesem Philipp zusammen?“, wollte Sam mit gerunzelter Stirn wissen.

„Ja, Sam, bin ich und er ist ein supernetter Kerl und ich liebe ihn.“

„Schon gut, Charlene, ich will dir nicht zu nahe treten. Ich mag ihn halt nicht. Ist ein komischer Typ.“

„Er ist ein lieber Kerl, der alles für mich tun würde“, meinte Charlene schnippisch.

Claudia stellte das Getränk vor Charlene auf die Theke, sie bedankte sich und trank gierig einen großen Schluck von dem orangeroten Drink.

Sam nahm das Gespräch wieder auf und sagte: „Charlene, ich möchte doch nur, dass du auf dich aufpasst. Mach die Augen und Ohren auf. Okay?“

„Sam, wie meinst du das? Willst du mich verunsichern?“

„Nein, nein, Charlene. Ich will nur, dass du nicht blauäugig in dein Verderben rennst.“

„Ach, Sam, komm schon, hör auf damit. Ich liebe Philipp und ich werde bald zu ihm ziehen.“

„Du willst zu ihm ziehen?“, fragte Sam verächtlich und zog eine Augenbraue hoch. Für einen kurzen Moment war er sprachlos, doch schon bald sprudelten die gut gemeinten Worte nur so aus ihm heraus.

„Charlene, du kannst nicht zu ihm ziehen. Ihr kennt euch doch noch gar nicht so lange. Du weißt doch gar nichts über ihn. Warte doch noch, bitte. Überleg es dir noch mal …“

Weiter kam er nicht, denn Charlene unterbrach ihn mit einer Handbewegung und den eindeutigen Worten: „Sam! Stopp! Es reicht. Ich weiß, was ich tue, und du musst nicht auf mich aufpassen.“

Charlene schüttelte ihren Kopf und nippte wieder an ihrem Getränk. Sam stand fassungslos hinter der Theke, zog seine Stirn abermals in Falten und presste seine Lippen aufeinander. Nach ein paar Sekunden ging er lässig um den Tresen herum, kam auf Charlene zu, stellte sich breitbeinig direkt neben sie und meinte eindringlich: „Charlene, Süße, ich mag dich immer noch und will nicht, dass dir jemand wehtut.“

Wie ein kleiner Schuljunge sah Sam sie an und streichelte ihren Unterarm liebevoll. Charlene erlag seinem Charme und beschwichtigte: „Ist schon okay, Sam. Aber bitte glaube mir, ich weiß, was ich tue, und ich habe es mir gut überlegt. Vertraue mir einfach.“

„Du hast recht. Ich werde mich raushalten. Tu, was du für richtig hältst, Charlene. Ich wünsche dir Glück dabei.“

„Danke, Sam, ich weiß es zu schätzen.“

Mit seiner großen Hand streichelte er Charlenes Wange und tönte mit seiner dunklen Stimme: „Du weißt, wo du mich findest, wenn was ist, okay?“

„Ja, sicher, Sam, danke für das Angebot. Ich muss jetzt los.“

Charlene nahm einen letzten Schluck von den flüssigen Vitaminen und stellte das Glas etwas barsch ab. Sie hüpfte beschwingt von dem Barhocker und sah noch einmal Sam ins Gesicht. Mit leisen, fast schon gehauchten Worten sagte sie: „Mach dir keine Sorgen, ich bin schon groß.“

Sam lächelte und witzelte: „Ach ja? Groß? Immerhin überrage ich dich um gut zwei Köpfe, meine Kleine.“

Sie fielen beide in ein fröhliches Gekicher und umarmten sich zur Verabschiedung. Winkend ging Charlene den Gang entlang und verließ das Studio.

Als Charlene die Treppen hinunterhüpfte, sah sie, dass Cindy immer noch unten vor dem Studio stand und sich mit einem Mann unterhielt, der ebenfalls eine große Sporttasche bei sich hatte. Diesen Mann hatte sie hier aber noch nie gesehen. Das Fitnessstudio war nicht besonders groß und wurde fast ausschließlich von Stammkunden besucht, da es auch etwas außerhalb der Stadt lag. Noch einmal winkte sie Cindy zu, die in ihre Richtung sah. Cindy winkte zurück und rief: „Ciao, Charlene.“

Charlene erwiderte den Gruß, bemerkte, dass Cindy nervös zu sein schien, und ging weiter.

„Sicher ein neuer Lover“, dachte Charlene und wünschte Cindy insgeheim viel Glück. Der Typ sah gut aus und Cindy war ein hübsches Mädchen.

Charlene schlenderte zu ihrem Auto, warf die Sporttasche in den Kofferraum und fuhr zügig los. Sie hatte Philipp versprochen heute etwas zu kochen und freute sich schon auf den Abend mit ihm. Sie lag gut in der Zeit und fuhr noch kurz beim Supermarkt vorbei, um eine Flasche Wein und etwas Baguette zu holen.

Nachdem sie die Einkäufe verstaut hatte, fuhr sie nach Hause. Dort angekommen kümmerte sie sich erst mal um die Sportsachen und das nasse Handtuch, anschließend packte sie die Einkäufe aus und hörte ihren Anrufbeantworter ab. Es waren drei neue Nachrichten darauf und die rote LED-Leuchte blinkte hektisch. Die erste Nachricht war von ihrer Freundin Iris, die ihr bestätigte, dass sie sich morgen, so wie jeden Mittwoch, im Studio treffen würden. Iris und sie waren schon lange befreundet und seit ein paar Monaten trainierten sie mittwochs immer zusammen. Charlene freute sich, dass es klappen würde, und hörte sich die nächste Nachricht an. Sie war von ihrer Mutter, die darum bat, zurückgerufen zu werden. Die dritte Nachricht war von Philipp, der ihr mitteilte, dass er sie liebe und sich auf den Abend mit ihr freue.

Zufrieden und glücklich strahlend löschte Charlene die News und das rote Lämpchen hörte endlich auf zu blinken. Voller Vorfreude auf den heutigen Abend machte sie sich daran, das Abendessen zuzubereiten. Sie wusch und sortierte Salat, schnitt Tomaten, zerkleinerte Gurken und richtete einen knackigen Salat auf zwei Tellern an. In einer kleinen Schüssel bereitete sie ein Joghurtdressing zu und stellte es zusammen mit dem Salat in den Kühlschrank. Zwischendurch schaltete sie das Radio ein und ließ sich von Hits aus den Achtzigern berieseln. Nachher würde sie noch kurz ein Steak braten, Baguette schneiden und die Flasche Wein öffnen. Die Vorbereitungen waren so weit abgeschlossen und Charlene sah auf die Uhr. Noch eine gute halbe Stunde, bis Philipp bei ihr sein würde.

Sie setzte sich entschlossen aufs Sofa im Wohnzimmer und schloss beruhigt die Augen. Das Gespräch mit Sam kam ihr wieder in den Sinn und sie grübelte über seine Worte nach. Was hatte er denn bloß? War er eifersüchtig? Wieso warnte er sie ständig vor Philipp und vermutete, dass er nicht ehrlich war? Charlene konnte sich keinen Reim darauf machen und verwarf die Gedanken schnell wieder, als ihr das Zimmer einfiel. Das verbotene Zimmer!

Philipp hatte ein Geheimnis, das sie ständig verdrängte, aber Sam konnte davon doch nichts wissen. Nur sie wusste von dem verbotenen Zimmer.

Philipp hatte eine riesige Penthousewohnung, in der es ein Zimmer gab, dass ständig verschlossen war. Niemals durfte Charlene dort hinein. Den Schlüssel dafür trug Philipp ständig an einer langen Silberkette um seinen Hals. Am Anfang ihrer Beziehung hatte er ihr mit Bestimmtheit gesagt, dass sei sein Büro und sie habe dort nichts zu suchen. Niemals dürfe sie dieses Zimmer betreten. Das sei ausschließlich sein Reich. Charlene fand das zwar seltsam, dachte sich aber, dass Philipp ein Recht darauf hatte, ein eigenes Zimmer zu besitzen, das nur ihm gehörte. So viele Nächte und Tage hatte sie schon in seiner Wohnung verbracht und etliche Male, wenn sie zufällig einmal dort allein war, lauschte sie verbotenerweise an der verschlossenen Tür des verbotenen Zimmers. Frech rüttelte sie an der Klinke, um nur ein einziges Mal dahintersehen zu können. Meistens jedoch vergaß sie den Raum, der immer verschlossen war. Klar war sie neugierig und wollte wissen, was sich dahinter verbarg, aber irgendwann arrangierte sie sich mit Philipps Eigenart und akzeptierte den verschlossenen Raum.

Philipp war um einige Jahre älter als sie und mit seinen 32 Jahren gestand Charlene ihm das Recht zu, etwas eigenartig zu sein. Durch Philipp hatte sie eine ganz andere Art zu leben kennengelernt und das verschlossene Zimmer verlieh ihm sogar noch zusätzlichen Charme und einen Hauch von Abenteuerlust. Im Hinblick auf ihren Einzug in seine Wohnung hatte sich Charlene noch keine Gedanken gemacht, denn immerhin hatte ihr Freund genug Räume und Platz, um all ihre Sachen unterbringen zu können. Sicher war es noch etwas früh, um bei ihm einzuziehen, aber sie war sich sicher, das Richtige zu tun. Auch wenn ihre Mutter und Sam meinten, sie übereile diesen Schritt. Philipp war ihr Meister und sie wollte bei ihm sein, jeden Tag, jede Nacht, denn nur er konnte sie so intensiv fühlen lassen, so ausgeprägt empfinden lassen und so ausschöpfend leben lassen. Sie lebte zum ersten Mal in ihren jungen Jahren richtig ausgiebig und genoss zum ersten Mal ihre eigene Sexualität, die Philipp aus ihr herausgekitzelt hatte.

Nach den anfänglichen Schockminuten, zwischen dem Wunsch zu fliehen und dem Drang es auszuprobieren, geriet Charlene in einen eigenartigen Taumel ihrer Gefühle. Nachdem Philipp ihr gesagt hatte, dass er ihr Meister sein wolle, dass er ein praktizierender S/Mler war und dass er sich wünsche, sie, Charlene, würde sich ihm unterwerfen, sich seinem Willen beugen, da hatte sie nur den Gedanken an Flucht im Kopf. S/M kannte sie nur aus dem Internet oder aus Medienberichten, eigentlich wusste sie nichts darüber. Nachdem sie sich ein paar Tage Auszeit genommen hatte, war sie doch noch bereit Philipp zuzuhören. Sie trafen sich zum Gespräch in einem Café und Charlene hörte gebannt und auch mit einem bisschen Erregung zu, was Philipp ihr berichtete. Das war das erste Mal, dass sie mit S/M in Berührung kam, etwas darüber erfuhr und auch so etliche Vorurteile über Bord werfen musste.

Das alles war gerade mal ein paar Wochen her und Philipp ließ ihr alle Zeit der Welt, sich mit dem Gedanken an S/M anzufreunden und vielleicht sogar seine Sub zu werden, die devote Gespielin des Meisters. Bis zum heutigen Tage hatte Philipp alle Fragen immer ausgiebig beantwortet, ihr alles präzise erklärt, ausführlich beschrieben und ihr Dinge, Gegenstände, Utensilien gezeigt und dargestellt. Oft war es passiert, dass Charlene dabei erregt wurde, eine Mischung aus Abscheu und Geilheit verspürte, wenn Philipp über verschiedene Praktiken sprach. Doch bis zum heutigen Tag hatten sie noch keine Session gehabt. Mittlerweile nannte Charlene ihn zwar Meister, aber er drängte sie nicht, wartete auf ihre Freiwilligkeit. Dass sie ihn Meister nannte, ehrte ihn zwar und gefiel ihm, aber er hatte einmal zu ihr gesagt, dass sie ihn erst mit Recht so nennen dürfe, wenn er bewiesen hätte, dass er tatsächlich ihr Meister war. Damit meinte er nichts anderes, als dass sie ihn endlich gewähren lassen solle und er ihr Lustschmerz bereiten dürfe. Mehr als einmal hatte er ihr versichert, dass er behutsam und vorsichtig sein würde, und sie glaubte ihm das auch.

Vielleicht war ja heute der richtige Abend für eine Einführungsstunde in Sachen S/M.

Charlene öffnete die Augen wieder und erschrak, sah auf die Uhr und grummelte. Es hatte geklingelt, das war sicher Philipp und das Essen war noch nicht fertig.

Schnell hastete sie zur Tür, betätigte den Türöffner und hörte kurz darauf seine stampfenden Schritte, die durch den Hausflur hallten. Freudig erregt stand sie mit nackten Füßen im Türrahmen und strahlte. Als Philipp den letzten Treppenabsatz erreichte, lief sie ihm entgegen und umarmte ihn liebvoll. Er packte sie im Nacken, bog ihren Kopf nach hinten und küsste sie leidenschaftlich. Seine gierige Zunge presste sich in ihren bereitwilligen Rachen und nahm ihr die Luft zum Atmen, aber anstandslos erwiderte sie seinen leidenschaftlichen Kuss und umspielte seine Zungenspitze mit ihrer eigenen. Nach ein paar Sekunden löste er sich widerwillig von ihr, schob sie ein Stückchen von sich weg und meinte: „Lass uns reingehen, Charlene.“

Sie trottete auf ihren entblößten Füßen vor ihm her und er betrachtete sie wohlwollend. Den Blazer und die Strumpfhose hatte sie vorhin abgelegt und lief nun in Rock und Bluse vor ihm her, so, wie er es gerne mochte.

Als sie die Tür ins Schloss fallen hörte, blieb sie stehen, drehte sich zu ihm um und wisperte: „Ich bin noch nicht fertig mit dem Essen, ich muss wohl eingedöst sein, entschuldige bitte.“

Philipp sah sie strafend an, runzelte gespielt die Stirn, begann dann laut zu lachen und dröhnte: „Charlene, das ist doch nicht schlimm, dann machen wir es jetzt eben gemeinsam. So schnell fall ich nicht vom Fleisch.“

Charlene fiel in sein Lachen ein, stolperte wieder auf ihn zu und hing sich an seinen Hals. Leise flüsterte sie in sein Ohr: „Ich liebe dich, Philipp!“

Er griff an ihre Taille, schubste sie liebevoll ein wenig von sich weg und meinte: „Na dann komm, Kleines, lass uns gemeinsam kochen.“

Festen Schrittes ging er voran in die kleine Küche und sie folgte ihm. Während der Zubereitungen unterhielten sich die beiden über den Tag und Philipp fragte: „Wie war’s im Büro, Kleines?“

„Oh, ganz gut, aber ich habe momentan viel zu tun. Etliche Akten, die aufgearbeitet werden müssen. Gibst du mir mal das Öl?“

Philipp reichte ihr die braune Flasche mit Olivenöl und meinte: „Bei mir ist es so ruhig zur Zeit, dass ich mich fast schon langweile.“

„Das ist auch nicht schön, dann geht die Zeit nicht rum“, bemerkte Charlene, während sie die Steaks in die Pfanne legte.

„Tja, in diesem Monat will wohl keiner ein Auto kaufen.“

Philipp arbeitete schon seit Jahren in einem Autohaus für Mittelklassewagen und war als Verkäufer sehr erfolgreich. In all den Jahren kam es immer wieder mal zu einer Flaute, aber auch die ging irgendwann vorüber, das wusste er und machte sich keine großen Gedanken darüber. Sein Chef war mit ihm zufrieden und das genügte ihm vollkommen. Im letzten Jahr hatte er dann sein Penthouse ganz in der Nähe des Autohauses bezogen und so hatte er nur noch ungefähr zehn Minuten bis zu seiner Arbeitsstelle. Er verdiente sehr gut und genoss den Luxus, den er sich leisten konnte. Sein Leben war aber erst perfekt, seit er Charlene kannte und sich in sie verliebt hatte. Dass sie beide bald zusammenziehen würden, war schon ein bisschen früh, aber auch in dieser Sache war er sich sicher, das Richtige zu tun.

„Schatz, ich habe heute mit Sam gesprochen“, unterbrach Charlene seine Gedankengänge. Philipp goss das Dressing über den Salat und erwiderte nicht gerade erfreut: „Wieso das denn schon wieder?“

„Wir haben uns im Studio getroffen und geplaudert.“

„Und? Hat er wieder versucht mich schlechtzumachen bei dir?“, fragte Philipp verärgert, denn er hatte einmal mitbekommen, dass Sam ihn bei Charlene miesgemacht hatte.

„Nein, Philipp“, log Charlene, um Streit aus dem Weg zu gehen. „Wir haben uns nur über belanglose Dinge unterhalten. Claudia war auch dabei, sie hatte heute Thekendienst.“

Schnell beschwichtigte Charlene ihren Meister, denn sie wusste, er konnte sehr böse werden, wenn es um Sam ging.

„Dieser Kerl stellt dir immer noch nach. Wann kapiert der endlich, dass du mir gehörst?“

Philipp war nun doch aufgeregt und ärgerlich. Mit einem Schritt stand er hinter Charlene und fasste grob um ihre Taille, hielt sich förmlich an ihr fest und flüsterte in einem eigenartigen heiseren Tonfall: „Du gehörst mir und ich will, dass du diesem Kerl klarmachst, dass er keine Chance mehr bei dir hat. Hast du verstanden?“

Charlene wollte einen Schritt nach hinten machen, doch er hielt sie fest und sie konnte sich nicht rühren.

„Philipp“, begann sie, „wir sind nur Freunde. Er will mich nicht zurückhaben und ich ihn nicht. Ich liebe doch nur dich.“

Ihr Meister erhöhte den Druck seiner Hände auf ihrer Hüfte und Charlene meinte prompt: „Philipp, bitte, du tust mir weh.“

Nur zögernd ließ Philipp sie los, ging einen Schritt zurück und starrte sie an. Charlene nahm, ihn ignorierend, die heiße Pfanne vom Herd, ging damit zum Tisch und legte die Steaks auf die vorbereiteten Teller. Mit einem Blick zur Seite forderte sie ihn in einem beleidigten Tonfall auf: „Die Steaks sind fertig, lass uns essen.“

Widerwillig setzte Philipp sich an den Tisch und die Mahlzeit verlief zum größten Teil schweigsam. Als Charlene die Stille als unangenehm empfand, plapperte sie einfach drauflos: „Du, Iris hat sich gemeldet. Sie geht morgen wieder mal mit trainieren. Hast du Lust nach Feierabend auch vorbeizukommen?“

Behutsam legte er sein Besteck auf den Teller, sah sie mit durchdringenden Blicken an und krächzte: „Mein Süße, ich glaube, es ist an der Zeit für eine Lektion in Sachen S/M. Du vertraust mir doch, oder?“

Völlig perplex stierte die junge Frau ihren Meister an und schwieg mit offen stehendem Mund. Das war so völlig am Thema vorbei und sie hatte überhaupt nicht damit gerechnet.

Philipp jedoch übernahm die Gesprächsführung und griff nach ihrem Unterarm, während er mit ihr sprach wie mit einem Kleinkind: „Charlene, ich will dich haben. Du gehörst mir. Verstehst du das? Ich möchte dir endlich beweisen, dass ich vertrauensvoll mit dir und mit deinem Körper umgehen werde. Alles passiert auf freiwilliger Basis. Nur verstehe doch …“, er räusperte sich kurz, nahm seine Hand wieder weg und legte einen Finger unter Charlenes Kinn, hob es an und zwang sie so, ihn direkt anzusehen, „… ich möchte dir zeigen, zu wem du gehörst. Will dir Möglichkeiten offenbaren, die dich befriedigen werden. Ich will dich in eine Welt entführen, in der du intensive Gefühle wahrnehmen kannst. Ich will dich in meine Welt entführen, dich leiten und dich unterwerfen. Was sagst du dazu?“

Noch immer war Charlene geschockt. Sie hatten schon oft darüber gesprochen, über S/M und Philipps Wünsche, seine Bedürfnisse, über mögliche Praktiken und Vorgehensweisen. Charlene reizte dieses Thema durchaus, aber sie hatte auch Angst und das hatte sie ihm mehrfach mitgeteilt. Als sie nicht antwortete, fragte Philipp erneut nach: „Charlene, vertraust du mir?“

„Ja, ich vertraue dir, aber ich habe auch Angst“, brachte sie nun endlich hervor. Ihre Unterlippe begann merklich zu zittern und Philipp nahm nun ihr Gesicht in seine großen Hände, spendete ihr Trost und gab ihr ein Gefühl der Geborgenheit. Dies war ausschlaggebend für Charlenes Reaktion und die Worte, die sie ihm nun zuflüsterte: „Philipp, ich liebe dich und als Beweis für meine Liebe und Hingabe bin ich einverstanden. Bitte gib mir die Einführungsstunde in Sachen S/M.“

„Charlene, ich will, dass du dir wirklich sicher bist. S/M ist nicht sinnloses ‘Drauflosprügeln’, sondern eine besondere Lebenseinstellung. Mir geht es hauptsächlich darum, dich mir zu unterwerfen. Du sollst meine Sub werden, meine persönliche Lustsklavin. Verstehst du das?“

Sein säuselnder „Liebjungenton“ gefiel ihr nicht, aber sie bestätigte ihm noch einmal: „Ich habe verstanden, worum es geht. Ich bin bereit, wenn du es bist.“

„Damit erfüllst du mir meinen innigsten Wunsch, Charlene. Danke für dein Vertrauen.“

Nun beugte sich Philipp zu ihr hinüber und küsste sie leidenschaftlich. Nach anfänglichem Zögern erwiderte Charlene den Kuss und ließ sich in seine Arme sinken. Philipp war der Richtige für sie, das war ihr längst klar und der Gedanke an ihre Unterwerfung, an seine Macht und ihre Hilflosigkeit erregte sie sogar. Als Philipp sich wieder von ihr löste, grinste er sie an und sagte mit bestimmendem Tonfall: „Charlene, da du bereit bist, wirst du mich ab sofort nur noch Meister nennen, wenn wir alleine sind!“

Das war überhaupt kein Problem für sie, denn ab und zu nannte sie ihn ja jetzt schon so, zwar eher noch in einer foppenden Art und Weise, aber die Ernsthaftigkeit seines Wunsches war ihr bereits klar und solange das alles nur im privaten Rahmen stattfand, war es ihr nur recht so.

„Ist gut, Philipp, ich nenne dich Meister“, bestätigte sie ihm freudestrahlend und um ihm eine Freude zu machen, sah sie ihn lasziv an, leckte sich die vollen Lippen, strich sich durch ihr langes Haar und wisperte mit einer verführerischen Stimme: „Ich liebe dich, Meister“, wobei sie das Wort Meister extra lang zog und deutlich betonte. Ruppig stand Philipp von seinem Stuhl auf, ging langsam auf sie zu, stellte sich hinter sie und fasste mit einem schnellen Griff in ihre langen Haare im Nacken. Mit einer Unerbittlichkeit, die sie von ihm so noch nicht kannte, bog er ihr Haupt nach hinten, sah sie scharf an und presste abermals seine vollen Lippen auf die ihren. Seine feuchte Zunge suchte sich voller Leidenschaft den Weg in ihren Schlund und raubte ihr den Verstand. Seine Wildheit und seine fordernden Zungenspiele machten sie wahnsinnig und sie wollte mehr, mehr von ihm und mehr von dieser rauen, ungehobelten, forschen Art. Nach vielen Sekunden, oder vielleicht auch Minuten, ließ er von ihr ab, kaute noch einmal zärtlich auf ihrer Oberlippe und lockerte den Griff in ihrer Mähne. Charlene schüttelte ihren Schopf und stand ebenfalls auf, schnappte sich die Teller und räumte sie in die Spüle. Ganz der Gentleman half Philipp ihr beim Aufräumen und goss beiden noch ein Glas Wein ein. Mit einem heiteren Grinsen auf dem Gesicht verlangte er: „Charlene, meine Sub, zieh dich gleich aus und komme nackt zu mir ins Wohnzimmer. Ich werde dort auf dich warten und habe eine Überraschung für dich.“

Neugierig, aber auch aufgeregt entgegnete Charlene: „Ja, ist gut, ich komme gleich.“

„Hast du nicht was vergessen, meine Liebe?“, fragte Philipp und zog seine Stirn in Falten, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie strafend an. Plötzlich wurde ihr bewusst, was er von ihr wollte, und leise sagte sie: „Ich werde gleich zu dir kommen, Meister.“

„Na bitte, es geht doch. Die erste Lektion hast du mit Bravour gemeistert. Ich bin stolz auf dich.“

Ohne weitere Worte verließ er die Küche und ließ sie allein. Charlene räumte das schmutzige Geschirr noch weg und reinigte die Küche, während sie noch einmal über ihr Gespräch nachdachte. Jetzt war es also so weit. Nun würde sie ihre erste Lektion in Sachen S/M bekommen. Die Angst kroch ihr quälend in ihre Glieder und ließ eine dicke Gänsehaut über ihren Rücken laufen. Doch tief in ihrem Inneren freute sie sich, nein, sie war erregt, sie war geil auf ihre erste Erfahrung in diesem Bereich und sie liebte und vertraute Philipp, so dass sie sich keine Sorgen machen musste. Jederzeit bestand für sie die Möglichkeit alles zu beenden. Immer wieder betonte Philipp ihre Freiwilligkeit, wie um sich selber zu beruhigen. Charlene war eine erwachsene Frau und wusste, was sie tat. Ihre ängstlichen Gedanken verdrängte sie und konzentrierte sich auf die sexuelle Erregung, auf ihr Herzklopfen und das Kribbeln im Unterleib. Letztendlich verließ sie guter Dinge die Küche und schlenderte ins Schlafzimmer, wo sie sich langsam entkleidete.

Vor dem großen Spiegel an ihrem Kleiderschrank stand sie mit leicht geöffneten Beinen und betrachtete sich wohlwollend. Ihr jugendlicher Körper war schön fest und knackig. Sie gefiel sich selbst und schämte sich nicht, komplett nackt durch ihre Wohnung zu laufen oder sich so ihrem Meister zu zeigen. Im Gegenteil, es gefiel ihr sogar, sich nackt zu präsentieren. Das hatte so etwas Verruchtes, etwas Luderhaftes und sie fühlte sich wohl in der Rolle des Luders. Ihre langen Haare band sie noch zu einem schwungvollen Pferdeschwanz zusammen und stolzierte zurück ins Wohnzimmer, wo Philipp bereits ungeduldig auf sie wartete.

Nicht zum ersten Mal sah er sie nackt, aber immer wieder war er fasziniert von ihrem wunderschönen Körper. Jede Proportion stimmte und ihre glatt rasierte Scham machte ihn richtig heiß. Charlene stand noch immer im Türrahmen und Philipp bat sie streng näher zu kommen. Mit eleganten, kleinen Schritten stelzte sie zu ihm und blieb direkt vor ihm stehen. Er saß auf dem Sofa und ihre seidene Mitte war fast direkt vor seinen Augen.

„Geh auf die Knie!“, befahl er ihr. Charlene sah ihn fragend an, gehorchte aber, denn dabei fand sie nichts Schlimmes. Als sie vor ihm hockte, fasste er in ihren Nacken und bog ihren Kopf weit nach hinten, so dass sie ihn nicht mehr sehen konnte. Hören konnte sie ihn dafür umso besser, denn er flüsterte mit eindringlicher Stimme in ihr Ohr: „Du wirst mich jetzt oral verwöhnen, Kleines, und zwar richtig. Wenn ich komme, will ich, dass du alles aufnimmst, bis auf den kleinsten Tropfen. Hast du verstanden?“

Charlene hatte so etwas noch nie gemacht. Sicher hatte sie schon den einen oder anderen Mann oral verwöhnt, aber noch nie hatte sie sein Ejakulat genossen. Es war eine neue Erfahrung, die ihr bevorstand, aber sie würde es schaffen, dachte sie, und sagte zu Philipp: „Ja, Meister, das werde ich tun, ich habe verstanden.“

„Hol ihn raus!“, tönte Philipp heiser, ließ ihren Nacken los und setzte sich in Position. Er rutschte ein wenig nach vorne auf den Rand des Sofas und beugte sein Becken Charlene entgegen. Die junge Frau war ein wenig nervös und fingerte an seiner Hose herum. Sie brauchte viel zu lange, um seinen Reißverschluss zu öffnen, und Philipp wurde ungehalten.

„Geht das nicht schneller? Ich habe nicht vor bis morgen früh zu warten“, raunzte er sie an.

Charlene war überrascht über seinen Ausbruch, sah kurz nach oben in sein Gesicht und blickte in seine blitzenden Augen, die einen eigenartigen Glanz hatten, etwas spiegelte sich in ihnen, das ihr nicht gefiel. Schnell nestelte sie wieder an der Hose herum und schaffte es endlich, seine pralle Männlichkeit aus ihrem Gefängnis zu befreien. Mit ihren vollen, sinnlichen Lippen, die sie rosa geschminkt hatte, umschloss sie seinen Penis und fuhr an seinem Schaft auf und ab. Ihre spielerische Zungenspitze befeuchtete seine Eichel, fuhr sachte um die pralle Spitze herum und leckte seine empfindlichsten Stellen, bis er stöhnte und keuchte. Ihre geschickten Hände massierten seine gut gefüllten Hoden und kneteten sein Skrotum liebevoll. Sie führte seinen Penis tief in ihren Rachen ein und wieder heraus, lustvoll langsam, fast quälend, dann wieder schnell und wild, während ihre trickreiche Zunge immer wieder gegen seine empfindlichsten Punkte stieß, sie benetzte und befeuchtete. Charlene saugte, leckte und massierte, was das Zeug hielt, und am Stöhnen ihres Meisters merkte sie, dass es ihm wohl gefiel. Als sie die ersten salzigen Lusttropfen schmeckte und leichte Zuckungen in seinem erigierten Glied fühlte, wusste sie, das es gleich so weit sein würde. Charlene wappnete sich für das kommende Ereignis und machte sich bereit das gesamte Ejakulat aufzunehmen. Philipp griff nun in ihren Pferdeschwanz und bewegte ihren Kopf noch fester, noch härter vor und zurück, während sie ihn so tief es ging aufnahm. Der Griff in ihre Haare war unerbittlich und trieb ihr die Tränen in die Augen, aber sie ließ ihn tapfer gewähren. Die Fellatio bereitete ihr großes Vergnügen und je mehr Philipp stöhnte, umso erregter wurde sie. Schon jetzt hatte sie das Gefühl, ihre Feuchtigkeit liefe an ihren leicht geöffneten Schenkeln herab.

Plötzlich zuckte sein Glied in ihrem Mund unerbittlich und ein Schwall herben Ejakulats landete an ihrem Gaumen. Die unerfahrene Frau versuchte seinem Wunsch gehorsam zu folgen, aber es kam noch ein heftiger Stoß und noch einer. Es war einfach zu viel und sie konnte diese Menge einfach nicht aufnehmen. Sein Erguss lief an ihrem Kinn herab und benetzte ihre prallen Lippen, die von dem Blow Job prächtig geschwollen waren. Noch immer war ihr Oberkörper über seinen Penis gebeugt und sie fühlte auf einmal, wie Philipp sich über sie beugte und ihr Kopf zwischen seinen Schoß gepresst wurde. Mit einem lauten Klatsch landete seine Hand auf ihrem Hintern, den sie weit nach oben gereckt hatte. Charlene erschrak und schrie: „Autsch!“

Sie versuchte hochzukommen, sich von ihm zu lösen, aber ohne jede Chance, da sein Oberkörper sie nach unten drückte. Wieder landete eine Hand auf ihrem warmen Fleisch am Po und brannte sich dort in ihre Haut. „Du bist ein böses Mädchen, Charlene“, schimpfte Philipp, „ich habe gesagt, du sollst alles aufnehmen. Das hast du nicht getan und deswegen muss ich dich bestrafen.“

Wieder landete seine züchtigende Hand auf ihrem rosafarbenem Po und Charlene zuckte unter der Wucht zusammen. Erneut versuchte sie sich gegen die lustvollen Schläge zu wehren, aber immer noch vergeblich.

„Versuche die Strafe deines Meisters zu genießen, Kleines!“, forderte Philipp sie auf. Der nächste Hieb landete und Charlene zuckte nicht mehr allzu sehr, doch das Brennen auf ihrer Haut kribbelte ziemlich stark. Vielleicht durch seine Worte, vielleicht aber auch durch ihre eigenen Gedanken fühlte Charlene plötzlich eine sexuelle Erregung, immer dann, wenn die Hand ihres Meister auf ihrem Fleisch landete. Konnte sie einer körperlichen Züchtigung wirklich etwas abgewinnen? Verwirrt wartete sie förmlich auf den nächsten Treffer und lange musste sie sich nicht gedulden. Schon wieder brannte ihr Fleisch, aber gleichzeitig regte sich auch ihre Libido und das verwirrte sie zusehends. Noch ein paar Mal schlug Philipp mit der flachen Hand auf ihren mittlerweile geröteten Po und ließ dann von ihr ab. Ihr Hintern war gut durchblutet und brannte feurig, tat aber nicht wirklich weh.

„Du wirst mich jetzt saubermachen. Klar?“, ordnete ihr Meister mit strenger Stimme an.

Charlene war durcheinander und voller widerstreitender Gefühle, sagte aber „Ja, Meister“ und begann mit ihrer Aufgabe. Sorgfältig reinigte sie den halb erschlafften Penis. Nachdem sie fertig war, hob sie ihren Kopf, sah ihren Meister an und wartete geduldig auf seinen Kommentar. Sich viel Zeit nehmend, betrachtete er sie stumm, packte sein gutes Stück wieder in die Hose, schloss den Reißverschluss korrekt und lehnte sich lässig nach hinten. Dann streichelte er über ihren Kopf, tätschelte ihre Wange und meinte letztendlich: „Ich bin unsagbar stolz auf dich, Kleines. Die zweite Lektion hast du mit Bravour gemeistert.“

„Danke“, brachte Charlene nur erleichtert hervor und sah Philipp weiterhin an wie ein kleines Mädchen. Dabei legte sie ihr spitzes Kinn auf seinen strammen Oberschenkel und betrachtete ihn mit großen Augen von unten herauf.

„Wie hat es dir gefallen, Charlene? Was hast du gefühlt, als ich dich gespankt habe?“, wollte ihr Meister wissen.

Sie musste kurz überlegen und antwortete dann: „Ich weiß noch nicht recht. Ich war verwirrt. Es tat weh, am Anfang, dann hat es sich geändert. Es, es hat mich … geil gemacht, glaube ich.“

„Siehst du, du bist auf dem richtigen Weg, ich wusste, dass es dir irgendwann Spaß machen würde.“

„Ja, aber …“, stotterte Charlene, „… ich war verunsichert, hatte Angst und dann passierte etwas Merkwürdiges.“

„Was meinst du?“, wollte Philipp jetzt genau wissen. „Beschreibe es mir!“

„Es wandelte sich, glaube ich, das Brennen auf meinem Po, meine ich. Es tat weh, aber dann tat es nicht mehr weh. Ich wurde davon irgendwie gereizt. Sexuell meine ich.“

Charlene stammelte unsicher herum, was sie von sich überhaupt nicht kannte, aber diese neuen Gefühle, die sie verspürt hatte, kannte sie ja auch nicht. Wie sollte sie die in Worte kleiden, wenn sie nicht mal wusste, wie sie es benennen sollte, was es war oder wie es passiert war.

„Tut mir leid, besser kann ich es nicht beschreiben“, entschuldigte sie sich bei Philipp.

„Schon okay, Kleines. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg. Für heute ist es genug und jetzt geh und hol mir eine Feuchtigkeitscreme. Ich werde mich jetzt um dein geschundenes Hinterteil kümmern.“

Erneut war Charlene völlig überrascht über so viel Fürsorge und Verantwortungsbewusstsein. Deshalb sagte sie auch nichts mehr, stand schweigend auf und trottete zur Tür heraus. Philipp betrachtete ihr gerötetes Hinterteil wohlwollend und grinste hämisch hinter ihrem Rücken. Kurz darauf erschien Charlene mit einem Tiegel Bodylotion in der Hand wieder im Wohnzimmer.

„Komm her, leg dich über meinen Schoß!“, forderte Philipp sie auf und wieder gehorchte sie einfach nur, hinterfragte nichts, wollte nichts wissen. Ihr gefiel diese Rolle des devoten Parts, so musste sie keine Verantwortung übernehmen, nicht nachdenken und konnte sich einfach hingeben, sich ihm schenken. Sie fühlte sich pudelwohl, als er ihren Hintern eincremte und ihn liebevoll dabei streichelte. Sie genoss jede seiner Berührungen und dachte noch einmal daran, wie es sich angefühlt hatte, als seine Pranke unvermittelt heftig auf ihrem Fleisch gelandet war. Jetzt war die junge Frau sicher, dass sie dadurch sexuell stimuliert worden war. Hatte Philipp doch recht mit seiner Annahme, dass es ihr Spaß machen würde, dass Lustschmerz sie geil machen würde? Erneut tobte ein wirbelnder Sturm in ihr, und um wieder klar zu werden, schüttelte sie ihren Kopf, ihr Pferdeschwanz wallte durch die Gegend und Charlene holte tief Luft und presste sie dann durch die Zähne zischend wieder aus. Ihr tiefer Seufzer befreite sie irgendwie und sie konzentrierte sich wieder auf die Liebkosungen ihres Meisters. An diesem Abend machte sie sich keine Gedanken mehr über sich oder ihre Gefühle.

An diesem Abend genoss sie nur noch die Aufmerksamkeit, die Philipp ihr schenkte. Charlene war glücklich und wohlig erschöpft, als sie später todmüde ins Bett fiel.

2| Die erste Session

Charlene verließ den riesigen verglasten Gebäudekomplex, in dem sie arbeitete, und hastete die Treppen hinunter, die zum Parkplatz führten. Ihr kleines Auto stand weit hinten, denn heute Morgen war sie etwas spät dran gewesen und hatte nicht gleich einen Abstellplatz gefunden. Sie beeilte sich, denn sie wollte Iris nicht warten lassen, schließlich waren sie im Fitnesscenter verabredet und außerdem freute sie sich auf ihr tägliches Sportprogramm. Sicher hatte Iris eine Menge zu erzählen, denn vorige Woche hatte sie einen Mann kennengelernt und war mit ihm verabredet gewesen. Wie das Date gelaufen war, hatte sie noch nicht erzählt, weil keine Zeit war.

In der Nähe des Studios parkte Charlene ihren kleinen Stadtflitzer, holte ihre Sporttasche aus dem Kofferraum und eilte mit langen Schritten an den Gebäuden entlang. Vor dem Fitnesscenter stand schon ihre Freundin Iris und wartete auf sie. Sie winkten sich zu und riefen schon von Weitem „Huhu“. Als Charlene bei ihrer Freundin angekommen war, umarmten sich die beiden innig und küssten sich auf die Wangen.

„Und? Fit genug für unser Programm?“, fragte Charlene foppend und stupste ihre Freundin liebevoll in die Seite. Iris sah blendend aus in ihrem kurzen Kleid mit den vielen bunten Blumen und den Spaghettiträgern. Auf Strümpfe hatte sie vollkommen verzichtet und an ihren zierlichen Füßen saßen wunderschöne, hochhackige, silberfarbene Sandalen mit Riemchen. Iris war immer gutgelaunt und versprühte ihren Charme förmlich. Wenn sie einen Raum betrat, sahen alle erst mal nur sie, weil sie mir ihrer fröhlichen, positiven Ausstrahlung jeden ansteckte.

„Na klar, altes Haus. Und du?“, entgegnete Iris und blickte lächelnd in Charlenes abgespanntes Gesicht.

Da Charlene direkt aus dem Büro kam, in dem sie als kaufmännische Angestellte schon ein paar Jahre arbeitete, steckte sie noch immer in ihrem Businesskostüm. Eine brombeerfarbene Kombination aus Rock und Jackett, darunter eine zartrosafarbene Bluse mit Rüschen, hautfarbene Strümpfe und klassische schwarze Pumps.

„Zur Zeit habe ich viel Stress im Büro, aber ich freue mich auf unseren Nachmittag“, meinte Charlene ehrlich und grinste ihre Freundin an.

„Dann lass und hochgehen, Süße“, bestimmte Iris und schlenderte schon die ersten Treppen herauf. Charlene folgte ihr und sah am oberen Treppenabsatz den Mann von gestern, der lange mit Cindy gesprochen hatte. Er stand da und rauchte genüsslich eine Zigarette, lief hin und her und achtete nicht auf die beiden jungen Frauen.

Iris hüpfte förmlich die Treppen herauf und rief dann: „Komm schon, Charlene, ausruhen kannst du dich, wenn du alt bist.“

Schnell lief Charlene ihrer Freundin hinterher und vergaß diesen seltsamen Mann.

Im Umkleidebereich war es wie gewöhnlich um diese Uhrzeit brechend voll. Überall standen und liefen Frauen herum, zogen sich an, unterhielten sich und verursachten einen Heidenlärm. Charlene und Iris suchten sich zwei Spinde nebeneinander und begannen sich umzukleiden. Direkt neben ihnen waren zwei junge Frauen damit beschäftigt, ihre Sportkleidung wieder in großen Taschen zu verstauen, und unterhielten sich lautstark. Charlene hatte die beiden noch nie hier gesehen und lächelte die eine von ihnen an, als ihre Blicke sich zufällig trafen.

„Hallo, ich bin Charlene und das hier …“, dabei zeigte sie mit der Hand auf ihre Freundin, „… ist Iris“, erklärte sie den beiden und hielt ihnen ihre Hand entgegen.

Die unbekannte blonde Frau ergriff die dargebotene Hand und freute sich.

„Ich heiße Tina und das hier ist meine Schwester Julie“, stellte sich die Frau vor. Die ebenfalls blonde Schwester von Tina begrüßte Iris und Charlene.

„Ich habe euch noch nie hier gesehen, seid ihr neu hier?“, fragte Charlene neugierig.

„Ja, wir haben uns gestern erst angemeldet“, erklärte Tina.

„Ja, unser zweites Training haben wir hinter uns“, lachte Julie und zwinkerte ihrer Schwester charmant zu.

„Ich bin fast jeden Tag hier und mittwochs trainieren wir zusammen, wenn wir Zeit haben“, ergänzte Charlene und Iris fiel ein: „Ja, wir gehen schon lange hierher, Charlene hatte mal was mit dem Besitzer.“

„Wow, dann hast du ja sicher Sonderkonditionen hier“, bemerkte Tina und grinste.

„Schön wär’s“, lachte Charlene und schlüpfte in ihren Body.

„War nett euch kennenzulernen, aber wir müssen los“, stellte Julie nach einem Blick auf ihre Uhr fest.

„Komm, Tina, lass uns gehen“, sagte sie an ihre Schwester gewandt.

„Wir sehen uns bestimmt noch mal hier“, meinte Iris und lächelte verschmitzt.

„Ja, wir sollten auch jetzt mal anfangen“, schlug Charlene Iris vor und zu den beiden Schwestern sagte sie: „Macht’s gut, bis zum nächsten Mal.“

„Bye, ihr zwei, und viel Spaß noch“, rief Julie.

Tina rief noch ein „Bye“ hinterher und schon waren die hübschen Schwestern verschwunden.

„Nette Mädels die beiden“, bemerkte Iris.

„Ja, das sind sie, aber sag mal …“, Charlene runzelte die Stirn, „… musst du jedem erzählen, dass ich mal mit Sam zusammen war?“

„Nein, natürlich nicht, tut mir leid, das ist mir so rausgerutscht.“

„Rausgerutscht? Ach ja? Dann pass bitte auf, was du anderen über mich erzählst. Du weißt, dass ich da eher zurückhaltend bin.“

„Ja, ich weiß. Es tut mir wirklich leid. Kommt bestimmt nicht wieder vor, versprochen“, dabei kreuzte sie theatralisch zwei Finger in der Höhe und grinste höhnisch.

„Versprich nichts, was du nicht halten kannst“, schimpfte Charlene und zwinkerte Iris zu.

„Schon gut, Charlene, komm, beeil dich mal, damit wir anfangen können.“

Mit flinken Fingern zog Charlene sich noch ihre Schuhe an und stapfte hinter Iris her, die bereits fertig angezogen war. Zielstrebig marschierten sie nebeneinander in den Fitnessbereich. Als sie am Wellnessbereich vorbeikamen, grüßten sie Claudia, die heute wieder Thekendienst hatte. Sam war nicht da und Charlene war schon fast froh, dass er durch Abwesenheit glänzte. So musste sie Philipp nicht wieder erklären, warum sie mit Sam gesprochen hatte. Die beiden jungen Frauen steuerten voller Elan auf die Laufbänder zu, weil sie immer ihr Training damit begannen. Nachdem sie die Geräte eingestellt hatten, sahen sie sich im Raum um. Entgegen dem Tumult in der Umkleide war es hier eher ruhig. Ein großer, muskelbepackter Mann Mitte 20 saß am Rudergerät und schwitzte. In der Ecke stemmten zwei junge Burschen, die kaum älter als 16 waren, Gewichte und zwei ältere Frauen trainierten auf den Ergometern.

Charlene wollte nun endlich wissen, wie Iris’ Date gewesen war, und fragte neugierig: „Jetzt erzähl doch mal! Wie war deine Verabredung?“

Iris zögerte, sah Charlene von der Seite an und grinste dann breit: „Na ja“, begann sie zögerlich und fing plötzlich an noch breiter zu grinsen. „Es war einfach himmlisch. Darren ist ein Supertyp und er war hinreißend“, schwärmte Iris und strahlte dabei glücklich.

„Wow, Iris, das freut mich. Erzähl, was habt ihr gemacht?“

„Er hatte mich ja zum Essen eingeladen. Pünktlich hat er mich von zu Hause abgeholt und wir fuhren in dieses teure Restaurant, du weißt schon, das neue in der Stadt.“

„Ja, ich hab davon gehört.“

„Super Ambiente da, alles in Weinrot gehalten und mit viel Privatsphäre in so Nischen, die sie in jeder Ecke haben.“

„Hört sich toll an“, meinte Charlene und stellte die Geschwindigkeit ihres Laufbandes noch etwas schneller.

„Wir haben ganz toll gegessen und uns unterhalten. Anschließend hat er mich nach Hause gefahren.“

„Wie – und das war’s?“

„Nein!“

Wissbegierig bohrte Charlene weiter: „Wie nein? Was denn dann? War er noch mit bei dir?“

„Ja, ich hab ihn dann noch auf einen Kaffee eingeladen.“

„Oh, Iris“, wurde die Freundin ärgerlich. „Jetzt lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen.“

„Schon gut“, besänftigte Iris ihre Freundin und stellte auch ihr Gerät eine Stufe höher. „Wir haben Kaffee getrunken, uns wieder sehr gut unterhalten und dann wollte er noch mehr.“

„Ihr hattet Sex? Am ersten Abend?“, entgeisterte sich Charlene gekünstelt und grinste.

„Das habe ich nicht gesagt!“, entgegnete Iris. Beide Frauen atmeten jetzt viel schneller und machten längere Pausen zwischen den Sätzen. Die beiden älteren Frauen, die an den Ergometern trainiert hatten, verschwanden im Umkleidebereich und ein junges, beleibtes Mädchen betrat den Raum und ging zu einer Multifunktionsmaschine. Die Freundinnen achteten nicht weiter darauf und quatschten weiter.

„Was ist denn nun gelaufen zwischen euch, mach’s nicht so spannend.“

„Es ist nichts gelaufen. Ich habe ihm gesagt, dass es mir zu früh ist. Er ist dann ziemlich bald nach Hause gefahren.“

„Und? Hat er dich schon angerufen?“

„Ja, gleich am nächsten Tag“, Iris schnaufte ein wenig. „Er wollte sich wieder mit mir verabreden.“

„Hast du zugesagt?“, wollte Charlene wissen.

„Ja, wir gehen morgen Abend ins Kino.“

Charlene japste ein wenig und fragte: „Und? Wie ist er denn so? Magst du ihn?“

Iris keuchte ebenfalls und wischte sich mit dem mitgebrachten Handtuch über ihre schweißnasse Stirn. Blinzelnd sah sie ihre langjährige Freundin an und erzählte: „Ja, ich mag ihn. Er ist nett. Nein, er ist super nett. Vielleicht schon etwas zu nett.“

„Wie meinst du das denn?“

„Er ist …“, Iris suchte nach den richtigen Wörtern, „… glatt, zu glatt, aalglatt, wenn du weißt, was ich meine.“

„Nicht so wirklich.“

Iris überlegte erneut und fand dann endlich den richtigen Begriff. „Er ist zu weich. Weißt du, ich mag ihn, er ist toll, aber ich mag lieber harte Männer, richtige Männer, keine Softies, er ist ein Softie.“

„Hm“, überlegte Charlene und stellte dann fest, „also eher ein Kumpel?!“

„Ja, genau, der Kumpeltyp, dem man alles erzählt. Aber er ist kein Mann fürs Leben, keiner, den ich lieben könnte, nicht so.“

„Schade eigentlich“, fand Charlene, „ich dachte, du verliebst dich in ihn.“

„Das wird wohl nix, aber ich verbringe gerne Zeit mit ihm, ich rede gerne mit ihm, ja, ich mag ihn.“

„Nun, dann wünsche ich euch morgen viel Spaß im Kino und manchmal verliebt man sich ja erst auf den zweiten Blick.“

„Wir werden sehen. Komm, wir gehen jetzt an die Maschinen, ich glaube, wir haben uns genug warmgelaufen“, schlug Iris vor und Charlene stimmte ihr zu. Beide gingen sie an die Multifunktionsmaschinen und trainierten ihre verschiedenen Muskeln. Iris begann mit der Schulter und Charlene stemmte Gewichte mit den Beinen. Eine Zeit lang schwiegen sie, bis Iris plötzlich flüsterte: „Charlene, sieh mal, Sam ist da hinten.“

Sofort fuhr Charlenes Kopf herum und sie sah in die Richtung, die ihre Freundin angedeutet hatte. Sam sprach mit einem jungen Mann, der vorhin noch Gewichte gestemmt hatte. Sie standen mitten im Raum und der Junge gestikulierte wild. Charlene sah wieder weg und stöhnte.

„Was ist denn?“, fragte Iris erschrocken.

„Ach, nichts, aber wenn ich mit Sam rede, wird Philipp wieder eifersüchtig.“

Iris lachte herzhaft und sah ihre Freundin fragend an: „Bloß weil ihr redet?“

„Ja“, bestätigte Charlene, „er ist sehr eifersüchtig.“

„Oh Mann, dann hast du es auch nicht leicht.“

„Nein, das kannst du laut sagen.“

„Wie läuft es denn sonst mit dir und Philipp?“, wollte nun die Freundin wissen.

Charlene dachte an die neuen Erfahrungen, die sie mit Philipp gemachte hatte, und überlegte, ob sie Iris davon erzählen wollte. Doch nach kurzem Zögern entschied sie sich dagegen und sagte stattdessen: „Es läuft prima, nach wie vor. Wir ziehen bald zusammen, das sagte ich dir ja schon.“

„Du hast es erwähnt, ja.“

„Nun, ich denke, dass ich so in zwei, drei Monaten zu ihm ziehe.“

„Wenn du es für richtig hältst. Du kennst meine Meinung zu Philipp.“

Charlene stöhnte, aber nicht weil sie die Gewichte stemmte, sondern weil sie sich genervt fühlte. Sam und Iris hielten beide nichts von Philipp und das äußerten sie wirklich bei jeder passenden Gelegenheit. Charlene konnte das nicht verstehen und fühlte sich bevormundet und unfair behandelt. Eigentlich meinten die beiden es ja gut mit ihr, aber sie war alt genug, um zu wissen, was sie tat. Dementsprechend gereizt erwiderte sie: „Hör auf damit, Iris. Ich bin glücklich mit Philipp und ich liebe ihn und er liebt mich. Ich will darüber nichts mehr hören.“

Iris schüttelte ihren Kopf und schwieg lieber. Beide vertieften sich wieder in ihr Training und wechselten bald die Funktionen der Geräte. Bis auf ein wenig Small Talk beendeten sie ihr Programm schweigend. Als sie gerade dabei waren, in Richtung Umkleidebereich zu gehen, kam ihnen Sam entgegen und begrüßte sie freundlich.

„Na? Wieder beim gemeinsamen Schinden?“, fragte er und lächelte dabei spitzbübisch.

„Ja, wie jeden Mittwoch“, entgegnete Iris und an Charlene gewandt meinte sie: „Du, ich geh schon mal vor, bis gleich.“

„Okay, bis gleich“, sagte Charlene mit einem Kopfnicken und grinste Sam an, der nun meinte: „Wie geht’s dir, Süße?“

„Gut. Danke. Und dir?“, erwiderte die junge Frau etwas zurückhaltend und steif. Sam hatte sie schnell durchschaut und stellte fest: „Ist dein Neuer immer noch so eifersüchtig? Oder warum bist du mir gegenüber so reserviert?“

Überrascht und ertappt musste Charlene grinsen und meinte: „Ja, du hast recht. Er hat mir wieder eine Szene gemacht wegen dir.“

„Oh Mann“, raunzte Sam und rieb sich über seinen glänzend rasierten Schädel. Diese Geste hatte so etwas Vertrautes und in diesem Moment war Sam ihr so nah, dass Charlene sich unheimlich behaglich und wohlfühlte. Zusehends entspannte sie sich und meinte: „Bist du noch länger hier, ich müsste erst mal duschen.“

„Ja, ich bin gleich vorne bei Claudia. Komm doch nach der Dusche vorbei, ja?“

„Okay, ich beeile mich. Bis gleich.“

„Bis gleich, Süße“, rief er ihr hinterher und zwinkerte liebvoll.

Charlene eilte in die Kabine und kramte nach ihrem Handtuch im Spind. Iris war schon unter der Dusche und sie beeilte sich hinterherzukommen. Schnellen Schrittes lief sie den Gang entlang und entdeckte ihre Freundin ziemlich weit vorne unter der Brause.

„Na, alles klar, Charlene?“, fragte Iris, als sie ihre Freundin entdeckte.

„Ja, alles in Ordnung“. Charlene stellte die Dusche an, hüpfte unter das warme Wasser und teilte Iris mit: „Ich geh gleich noch was trinken vorne. Sam ist auch da.“

„Hm, okay, ich geh dann gleich nach Hause.“

„Du kannst ja auch mitkommen“.

„Nein, nein, lass mal, ich muss auch noch einkaufen. Wir telefonieren dann, okay?“

„Ja, sicher, wie du willst.“

Iris drehte die Dusche ab und verabschiedete sich von ihrer Freundin.

Charlene begann über Sam nachzudenken und stellte fest, dass sie ihn immer noch gerne mochte. Diese Vertrautheit vorhin hatte sie irgendwie erregt. Schnell verwarf sie diesen Gedanken wieder und wusch sich gründlich den Schweiß vom Körper.

Etwas später ging sie frisch geduscht und sauber riechend zum Wellnessbereich, wo Sam bereits hinter der Theke stand. Als er sie sah, wies er Claudia an, ihr einen Vitamindrink zu machen. Den, den sie immer so gerne nach dem Training trank.

„Das weißt du noch?“, fragte Charlene Sam mit einem Augenzwinkern.

„Ich weiß noch alles. Wir hatten eine schöne Zeit.“

„Ja, Sam, die hatten wir.“

Claudia stellte ihr das Getränk auf die Theke und Charlene bedankte sich bei ihr, dann nahm sie einen großen Schluck der flüssigen Vitamine.

Sam fragte sie dann: „Sag mal, Süße, hast du Cindy heute gesehen?“

„Cindy?“, versicherte sich Charlene.

„Ja, sie wollte heute zu mir kommen und den Vertrag verlängern.“

„Nein, ich habe sie gestern zum letzten Mal gesehen.“

„Vielleicht kommt sie ja noch, ich bin ja noch eine Weile hier“, stellte Sam fest.

Charlene dachte an den Mann, den sie mit Cindy gesehen hatte und der heute vor dem Fitnesscenter gestanden hatte. Aber dann verwarf sie diese Information und flirtete ein bisschen mit ihrem Ex.

„Du siehst gut aus, Sam. Das Singledasein scheint dir gut zu bekommen“, flachste sie und spielte lasziv mit ihren Haaren.

„Danke, Süße, das kann ich nur zurückgeben. Bei dir scheint es gut zu laufen.“

„Ja, alles ist prima und wenn ich dich sehe, geht’s mir automatisch gut.“

„Sag mal, flirtest du gerade mit deinem Ex?“, grinste Sam sie an.

„Och nö“, erwiderte sie mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht.

„Oh doch, du flirtest mit mir, Süße. Aber ich warne dich.“

„Huh, du warnst mich?“

„Ja, ich warne dich. Du weißt, dass ich dich immer noch mag.“

Charlene wurde wieder ernst, nahm noch einen Schluck ihres kalten Getränks und sagte: „Ja, ich weiß Sam, ich mag dich auch. Tut mir leid.“

„Schon gut, Süße, dir verzeihe ich doch fast alles.“

Beide lächelten sich an und dann dachte Charlene, dass es besser sei zu gehen. An Sam gewandt meinte sie: „Du, ich sollte jetzt besser gehen.“

„Wie du meinst, Süße. Sicher wartet dein Neuer schon auf dich.“

Mit schnippisch verzogenem Gesicht zeigte Charlene ihm, dass sie böse war.

„Muss das sein, Sam?“

„Ach, komm schon, war nicht so gemeint, Kleines.“

„Okay, dann sehen wir uns die Tage, mach’s gut.“

Charlene lächelte ihn noch einmal an und drehte ihm dann den Rücken zu. Sam rief ihr noch hinterher: „Charlene, pass auf dich auf!“

Nichts mehr darauf erwidernd drehte sie sich auch nicht mehr um, sondern marschierte schnurstraks auf den Ausgang zu. Eilig und mit dynamischen Schritten, als wäre sie auf der Flucht, hastete sie zu ihrem Auto, verstaute die Sporttasche und fuhr nach Hause. Dort erwartete sie bereits eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, dessen rote Leuchte wieder mal hektisch blinkte. Sie schaltete auf Anhören und lauschte Philipps Stimme: „Charlene, wenn du nach Hause kommst, zieh dich bitte um. Ich will, dass du dein kleines Schwarzes anziehst, schwarze halterlose Strümpfe und die hohen Lackschuhe. Danach machst du dich auf den Weg zu mir. Ich erwarte dich. Dein Meister.“

Als sie die Nachricht hörte, lief es Charlene eiskalt den Rücken runter. Was für eine Dominanz, dachte sie und freute sich sogar. Ja, dieses Spiel machte ihr riesigen Spaß. Er erteilte ihr seine Befehle und sie war sein williges Instrument der Begierde. Charlene fühlte deutlich die Erregung, die von ihr Besitz ergriff, und hüpfte aufgeregt in der Wohnung herum. Ihre Sporttasche flog achtlos in eine Ecke und ihre Klamotten zog sie schon während des Ganges ins Schlafzimmer aus. Dann öffnete sie ihren großen Kleiderschrank und holte das ordentlich gebügelte Kleid heraus, welches sie anziehen sollte. Vielleicht würde Philipp mit ihr ausgehen, ins Restaurant oder in eine Bar. Außer sich vor Freude tänzelte Charlene vor dem Spiegel herum, der an ihrem Schrank angebracht war. Splitterfasernackt führte sie sich auf wie ein kleines Kind kurz vor Weihnachten. Dann kam ihr der Gedanke, dass sie vielleicht heute auch noch mehr über S/M erfahren würde, und schon wieder fühlte sie dieses unsägliche Kribbeln in ihrem Schoß. Schnell schlüpfte sie in Unterwäsche, Strümpfe und Kleid und betrachtete sich zufrieden im Spiegel. Ihre zierliche Figur wurde durch das eng anliegende Kleid noch deutlich betont und in den schwarzen Strümpfen sahen ihre wohlgeformten Beine einfach geil aus. Nachdem sie sich die Haare gekämmt und hochgesteckt hatte, legte sie noch ein wenig Make-up auf und schminkte sich ihre Lippen mit etwas rosafarbenem Gloss. Anschließend schlüpfte sie in die Schuhe und stöckelte leicht erregt und voller Vorfreude aus dem Haus.

Bei Philipp angekommen, klingelte sie einmal und wartete auf seine Stimme, die gleich aus dem Lautsprecher ertönen würde. Als er „Ja bitte?“ gesagt hatte, meldete sich Charlene und Philipp öffnete ihr anhand des Türöffners die stabile Haustür. Charlene stöckelte durchs Treppenhaus und drückte auf den Aufzugknopf nach oben. Bald erschien der Lift und voller Spannung fuhr Charlene ihrem Meister entgegen.