Immer wieder Verführung: The End - Don Both - E-Book

Immer wieder Verführung: The End E-Book

Don Both

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Beschreibung

Mia und Tristan sind am Ende ihrer Reise angelangt und müssen sich einigen elementaren Frage stellen: Würdest du töten, um das Leben deiner großen Liebe zu retten? Würdest du laufen, obwohl dein Herz dich zum Bleiben zwingt? Würdest du aufgeben, wenn du fast am Ziel bist?

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IMMER WIEDER VERFÜHRUNG

THE END

TRISTAN & MIA 4

DON BOTH

Immer wieder Verführung

The End

Teil 2

Deutsche Neuauflage 2023 © Don Both

Coverdesign: Marie Grasshoff

Buchsatz: XOXO – Dress up your Books (Daphne Bühner)

Lektorat: Belle Molina, Sophie Candice

Korrektorat: Mandy Heskamp, Sophie Candice

Alle Rechte vorbehalten!

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Personen und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Dieser Roman wurde unter Berücksichtigung der neuen deutschen Rechtschreibung verfasst, lektoriert und korrigiert.

Erschienen in der:

A.P.P.-Verlags GmbH

Loch 1305

9128 Walzenhausen

Schweiz

Kontakt: facebook.com/DonBothAutorin

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INHALT

Die Verschmelzung

Seine Verteidigung

Starke Worte

Vergebung

Ohne Titel

Sein Schutz

Rache

Ankommen

Vivian Müller und ihre Pläne

Seine Unterwerfung

Fuck

Nur eins: Verfickte Scheiße

Tote Augen

Die Erweckung

Himmlisches Erwachen

Neues und Altes

Eifersucht

Unsere Zukunft

Unsere Träume oder das Happy End

Epilog

Danksagung

Über Don Both

Bücher von Don Both

Exklusiver Ausschnitt aus Rock oder Liebe!

Exklusiver Ausschnitt aus Rock oder Liebe!

Für meinen

Leser

DIE VERSCHMELZUNG

TRISTAN ›HELPFUL‹ WRANGLER

Mmmm, meine Schlampe sah heute wieder mal zum Anbeißen aus, als sie zu mir kam. Ihre langen Beine steckten in engen schwarzen Jeans, die kleinen Füßchen in Turnschuhen, was mich aber nicht störte. Ihren Oberkörper umschmeichelte ein dunkelblauer Pullover mit V-Ausschnitt, der sofort meinen Blick fesselte. Ich mochte es, wenn sie so was trug, denn ich liebte ihr Dekolleté.

Das Haar hatte sie wieder mal, wie so häufig, zu einem Pferdeschwanz hochgebunden, der ihr aber trotzdem bis über die Schulterblätter reichte. Ihr Gesicht war leicht geschminkt, die Tusche ließ ihre Wimpern noch länger erscheinen, als sie von Haus aus waren. Der zarte Lippenstift, passend zu ihren rosa Wangen, brachte mich in Versuchung und erlöste mich nicht von dem Bösen.

Sie war nicht aufgestylt, trug weder Markenkleidung noch High Heels oder einen Push up BH.

Und doch war sie göttlich.

Ihre Rundungen zwangen mich immer wieder dazu, an unanständige Dinge zu denken.

Dann war da noch ihr hübsches Gesicht mit dem makellosen Teint. Diese ausdrucksstarken großen Augen … der feine Hals … diese schönen winzigen Hände, die mich immer instinktiv wissend berührten. Ich hätte Ewigkeiten so weitermachen können, denn es gab keinen einzigen duftenden Zentimeter an ihr, der mir nicht gefiel. Fuck, ich wollte sie schon wieder, dabei war sie doch gerade erst in meinem Büro angekommen.

»Hi«, murmelte sie sanft und hängte ihren Mantel, aus dem sie sich gerade geschält hatte, an den Haken neben der Tür. Mir fiel sofort auf, wie kraftlos sie grüßte, und ich mochte es nicht.

»Hi?«, antwortete ich misstrauisch, hob eine Augenbraue, drehte mich mit dem Bürostuhl komplett zu ihr und legte die Fingerspitzen ausgestreckt aneinander, während ich sie darüber hinweg betrachtete.

Sie blieb im Eingang stehen, ihr Blick glitt zwischen meinem Gesicht und meinem Körper hin und her. Ihre Wangen wurden ziemlich rot. Oh ja. Mia wollte mich genauso wie ich sie. Vielleicht kam ihr auch unser letztes Mal in den Sinn, was sie zusätzlich anheizte und mich noch schärfer auf sie machte.

Ich sah natürlich ebenfalls heiß aus, in meinem schlichten weißen Hemd und der tief sitzenden Jeans.

»Was hast du heute mit mir vor?«, fragte sie, und ich konnte am Tonfall heraushören, dass sie schon jetzt ziemlich aufgeregt war. Klar. Sie wusste nie, was ich mir ausgedacht hatte. Ob ich sie wieder mal in die Hölle schicken und vor Fremden ficken oder ob ich sie einfach nur ficken und damit in den Himmel befördern würde.

Heute … war der Himmel dran.

Denn ehrlich gesagt hatte ich so was wie ein verdammt schlechtes Gewissen wegen der Eva-Sache. Mir hätte klar sein sollen, dass Mia mir nicht verzeihen würde wenn ich mich mit ihrer schlimmsten Feindin verbündete. Dass sie trotzdem noch da war, war der alles erbringende Beweis: Mia Engel liebte mich tatsächlich. Und änderte somit einiges …

Eva Eber liebte mich zwar auf ihre Art ebenfalls, nur gestalteten sich ihre Gefühle oftmals ziemlich krankhaft und hatten nichts mit der Bedingungslosigkeit Mias gemein. Allein Evas Hartnäckigkeit war erschreckend. Während meiner Knastzeit hatte sie mich ununterbrochen mit Briefen zubombardiert, obwohl ich keinen einzigen davon beantwortet hatte. Als ich dann entlassen wurde, kam sie dahinter, wo sich mein Club befand, und stand eines Abends plötzlich tränenüberströmt vor mir. Ich schickte sie weg, Abend für Abend. Dennoch hatte sie nicht locker gelassen. Das war ungefähr zu der Zeit, als die ersten Schwulengerüchte kursierten, weil der Ficker keinen Bock auf Schlunzen hatte und vehement seinen Dienst verweigerte – oh ja, ich, Tristan Wrangler, war bei anderen Frauen außer Mia Engel impotent! Sie hatte mich zu einem wortwörtlichen Schlappschwanz gemacht! Daher entschloss ich mich, zum Teil aus Trotz, aber auch, um endlich diesen homophoben Sprüchen zu entgehen, Eva Eber zur Alibifreundin zu nehmen. Nichts weiter. Eva war schon glücklich, wenn sie mit mir in der Öffentlichkeit angeben durfte. Jeder, der uns kannte, wusste auch noch, dass wir so etwas wie eine Beziehung führten, und so suhlte sie sich in meinem Ansehen wie eine Sau im Dreck, was ihr genügte. Ansonsten ließ sie mich in Ruhe, zumindest überwiegend.

Doch als hätte sie geahnt, dass Mia wieder in mein Leben getreten war, wurde sie urplötzlich penetrant, rief mich ungeplant an, schlug in ihrem Wahnsinn vor, einfach so vorbeizukommen und nutzte jede Gelegenheit, mich zu betatschen!

Was dachte sich die Oberhobelschlunze eigentlich?

Ihre intriganten Spielchen hatte ich so satt! Schon damals. Auch heute hätte sie beinahe einen Keil zwischen Mia und mich getrieben. Doch das würde ich nicht mehr zulassen. Nie wieder. Langsam schlich sich komplett das alte Schema ein, zu dem auch unsere Stärke gehörte …

Denn Eva war mit ihrem unterbewussten Trennungsversuch alles andere als erfolgreich. Mia Marena war schließlich hier – bei mir.

Die Erleichterung, dass sie nicht endgültig gegangen war, hing gestern bedeutungsschwer in der Luft. Allein deshalb konnte sie mir das Versprechen abringen, nicht mehr so zu sein. Wir wussten beide, was das bedeutete … Keine Erniedrigungen und Demütigungen … Zumindest keine, die sie zerstören würden.

Ich stand auf und ging zu meinem Schrank, aus dem ich einen vorbereiteten Korb barg, und fühlte mich wieder mal wie Rotkäppchen, als ich Mia wortlos meinen Arm anbot. Sie hakte sich ohne zu zögern ein und strahlte. Amüsiert verdrehte ich die Augen und führte sie durch die Galerie zum hinteren Teil des Grundstücks – auch ›Garten Eden‹ genannt –, der zur Außenanlage meines speziellen Clubs gehörte. Im Sommer konnte man hier draußen die frische Luft genießen, weshalb überall große Rattan-Himmelbetten und andere Fickmöglichkeiten (zum Beispiel auch auf einem Baum, in einer Höhle et cetera) verteilt waren. Es gab verschiedene Schnitzeljagd-Stationen, mit Liebesschaukeln und Bullen, inklusive Dildo-Rücken, auf dem die Frauen Rodeo reiten konnten. Ein Vergnügungspark für Erwachsene. Man konnte es sogar in einer kleinen Achterbahn treiben, das war aber für die besonders gewagten. Es schlängelten sich Wege über die weiträumige Anlage, versteckte Bänkchen standen hinter riesigen Bäumen, versaute Statuen säumten die Alleen. Alles war mit Flutlicht und Nebelmaschinen wunderbar in Szene gesetzt und erinnerte an einen mystischen, aber gleichzeitig verruchten Ort.

Mia sah mich groß an, als ich sie hinausführte. Zwar regnete es nicht, war jedoch ziemlich kalt und die Feuchtigkeit hing penetrant in der Luft. Am Ende des Gartens erreichten wir den geplanten Zielort.

Sie erkannte nicht gleich, wo wir waren, weil dichter Nebel uns umgab. Erst als wir nähertraten, konnte sie die Therme ausmachen, zu der ich sie führte. Ihr Keuchen verriet, wie beeindruckt sie war. Ich hatte ein paar Tausender für die Anlage hingeblättert, aber dafür war sie jetzt der Hit – besonders mit dem Farbenspiel unter Wasser. Der sprudelnde Quell lag etwas versteckt und über ihm erstreckten sich die Blätter einer großen Weide. Alles war aus glattem Vulkanstein gefertigt, es gab keine Ecke und keine Kante und wurde sanft erleuchtet. Die Farben wechselten zwischen rot, gelb, orange, und lila. Es gab nichts Kaltes, nichts Hartes (bis auf meinen Ficker). Nur Wärme und Hitze.

»Wow!«, lautete Mias erster Kommentar, der mich zum Grinsen brachte. Klar. Es war auch wirklich ›wow‹. Wenigstens ein paar Vorteile meiner Welt.

»Hm-Hm.« Ich näherte mich ihr von hinten, konnte nicht widerstehen und schlang meine Arme um ihren flachen Bauch. Sogleich öffnete ich den Knopf ihrer Hose, strich mit der Nase über ihren Hals. Roch … fühlte … lächelte … Dusslig!

Sie erschauerte und wand sich etwas, wobei sich ihre weichen Arschbacken an meinem Ficker rieben. Uhhh. Ich musste da jetzt rein … Natürlich in das heiße Wasser, denn hier draußen fror man sich sämtliche Körperteile ab.

Der Nebel umspielte uns immer noch, als sie sich umdrehte und mich vorsichtig entkleidete. Knopf für Knopf öffnete sie zaghaft mein Hemd, schaute mir dabei in die Augen und küsste jeden Zentimeter freigelegter Haut. Ich ließ es zu … Mit meiner linken Brust beschäftigte sie sich besonders ausgiebig, umsorgte jeden Zentimeter unter der Tätowierung, bevor sie ihre vollen Lippen um meinen Nippel schloss und behutsam daran saugte. Mit einem rauen Knurren zog ich den Gummi aus ihren Haaren, sodass sie sich über ihre zarten Schultern und vorwitzigen Brüste ergossen, und ließ meinen Kopf nach hinten fallen, während ich genüsslich die Hände in ihren samtig weichen braunblonden Locken vergrub und sie zerwühlte.

Ich liebte es, sie mit der Faust zu packen und ihren Kopf zurückzuziehen, um ihr die gewünschte Richtung zu weisen. Das tat ich auch jetzt, aber wenn sie weiter so ausgiebig saugte und leckte, würde ich sie nur nach unten drücken wollen. Doch so weit waren wir noch nicht. Alles zu seiner Zeit. Schließlich wollte ich sie erst einmal entkleiden, sie in ihrer ganzen Pracht bewundern. Ganz dringend!

Also machte ich kurzen Prozess und stoppte das kleine Luder. Sie keuchte, doch ich gab ihre Haare schon frei, grinste sie an, streifte ihr den Pullover plus Unterhemd über ihren Kopf, sodass sie oben ohne und frierend vor mir stand.

»Ist dir etwa kalt?«, neckte ich sie, denn ihre Brustwarzen waren steif wie geschlagene Sahne. Bevor sie antworten konnte, beugte ich mich herab und revanchierte mich.

»Mhmmm …«, summte ich genüsslich an ihrer weichen Haut, als ich an einem Nippel saugte und die andere Titte mit der gesamten Hand knetete. Sanft, nicht grob.

»Oh Gott, Tristan! Was ist heute nur mit dir?«

»Ich halte mich nur an unsere neueste Abmachung …«, nuschelte ich unschuldig, »Beschwerst du dich etwa?«, und funkelte sie von unten provozierend an. Ich konnte auch anders – wenn sie wollte …

»Nein!«, rief sie sofort und bog ihren Rücken durch. Ich lachte warm an ihrer immer kälter werdenden Haut und ließ abrupt von ihrem Oberkörper ab. Eilig hockte ich mich vor sie und befreite sie von der übrigen Kleidung. Wie versprochen trug sie keine Unterwäsche, was ich wohlwollend registrierte.

Sobald ich mich erhob, entledigte sie mich auf einen subtilen Befehl hin meiner Hose, um meinen wie üblich ungeduldigen Ficker von den Stofffesseln zu befreien. Ich grinste, als sie die Jeans meine Beine runterzwängte und dabei fast umfiel. Letztendlich schaffte sie es und wir waren beide entblößt, jedoch ungewohnt still. So wenig hatte ich noch nie geredet, seitdem ich mit Mia fickte. Aber heute wollte ich einfach nur … Ja, was eigentlich?

Schweigend genießen … Die Vergangenheit, Vergangenheit sein lassen …

Ich grinste auf sie herab, als sie vor mir stand, schlang ganz unverhofft meine Arme um sie und packte ihren glatten, blanken Hintern. Zitternd strahlte sie mich an, als ich sie hochhob und sie sich an meinen Schultern abstützte. Absolut instinktiv legte sie die Beine um meine Hüften, und ich begab mich mit ihr in die heiße Quelle.

Mit dem Rücken lehnte ich mich an den runden Stein hinter mir, ließ seufzend den Kopf zurückfallen und betrachtete sie ausgiebig, während sie auf meinen Oberschenkeln saß. Bequem thronte ich wie auf einem Stuhl, weil die Quelle so angelegt worden war, dass man am Rand sitzen und in der Mitte schwimmen konnte. Hier passten garantiert fünfzehn Personen rein, das andere Ende war durch den Nebel nicht auszumachen. Die Lichter spielten sanft auf Mias blasser Haut, ihr Haar trieb dunkel auf der Wasseroberfläche. Sie war eine sexy kleine Badenixe …

Aber zum Glück war sie nicht wirklich eine Meerjungfrau, ansonsten hätte sie keine passenden Löcher gehabt, abgesehen von ihrem Mund vielleicht.

Gemächlich wickelte ich eine nasse Strähne um meine Faust. Sie schnaubte verwundert auf, als ich sie an dieser nach vorne zog. So nah, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Oh fuck! Wieso folterte ich mich eigentlich derart? Jetzt wollte ich sie küssen! Dabei war es untersagt! Selbst ihre Augen verrieten, dass sie es sich wünschte. Doch ich tat es nicht, hielt sie nur, solange bis ich die von ihr ausgehende Spannung förmlich vibrieren fühlte, denn ich spielte einfach zu gerne mit ihr und wusste, es war falsch mit ihren Hoffnungen Schindluder zu treiben. Dennoch liebte ich es, wenn sie mich betrachtete, wie in diesem Moment.

»Mia«, hauchte ich an ihr kleines Gesicht.

»Ja?« Das klang so zerbrechlich, so unsicher, sanft und vor allem hingebungsvoll, wie immer … Das Geräusch fuhr geradewegs in meinen Ficker.

»Du darfst mich jetzt reiten«, verkündete ich großherzig und ließ ihre Strähne los, um ihre Hüften mit beiden Händen zu umfangen.

Problemlos hob ich sie hoch, wobei kurzzeitig beinahe ihr gesamter feuchter Oberkörper aus dem Wasser ragte. Sie keuchte, als die kalte Luft auf ihre aufgeheizte Haut traf, und schloss die Lider, als ich sie über mir positionierte. Ich hielt ihn mit einer Hand an Ort und Stelle und ließ sie langsam herab. Göttlich warf sie den Kopf nach hinten, sogar ihre Augen rollten zurück. Sie bog ihren Rücken durch, als ich komplett in sie eindrang, streckte mir ihre Nippel entgegen, und ich konnte nicht widerstehen, richtete mich auf, umschlang sie fest mit beiden Armen, und saugte ausgiebig an ihnen, während sie, ohne Aufforderung oder Führung, ihre Hüfte kreisen ließ. Dabei klammerte sie sich an meine Schultern und gab kleine sanfte Stöhner von sich, die sich mit zartem Wimmern vermischten, jedes Mal wenn ich ihre Bewegungen beantwortete.

Der Dampf umfing uns, das Wasser plätscherte sanft. Ansonsten war die Nacht still, dunkel, bis auf das Lichtspiel der Quelle und ihre absolut hingebungsvollen Geräusche. Es wirkte echt himmlisch … Wie hatte ich darauf nur so lange verzichten können? Wie sollte ich jemals wieder ohne auskommen?

Ich saugte fester an ihrem Nippel. Sie schockierte mich, indem sie sich um mich herum zusammenzog, lauter stöhnte und mich an den Schultern zurückstieß.

»Hör auf damit, Tristan! Sonst komme ich gleich!«, erklärte sie abgehackt.

Oh fuck!

Ich durfte sie nicht mehr ansehen, sonst kam ich gleich!

Daher ließ ich den Kopf zurückfallen, legte meine Hände auf ihre Oberschenkel, schloss genüsslich die Augen und fühlte nur noch … und hörte natürlich. Denn ich liebte ihre verzweifelten Laute, liebte, wie sie immer verlangender in ihren Bewegungen wurde, und vergötterte, wie sich ihre Finger stärker in meine Brust krallten, sie sich heftig auf die Lippe biss und angestrengt die Stirn runzelte. Ihre Beine bebten, sie pulsierte innerlich geradezu und löste beinahe zu früh einen Orgasmus aus.

Jetzt musste ich die Zähne zusammenbeißen und mich fest in ihr nachgiebiges Fleisch krallen, denn ich wollte ihr den Vortritt lassen.

»Mia!«, knurrte ich, weil sie es mit Absicht zurückhielt, und öffnete die Lider, um sie ungehalten anzufunkeln.

Und was machte sie? Sie lächelte mich frech an, wusste genau, was sie mir gerade antat, dass ich mich ihretwegen beherrschte und wie sehr mich das quälte.

»Du kleine Schlampe!,« presste ich abgelenkt halb lachend, halb gequält stöhnend hervor, weil sie sich schon fucking wieder um mich herum zusammenzog.

Okay … wie sie wollte! Ich konnte sie problemlos, trotz ihrer Weigerung, zum Kommen bringen. Behutsam nahm ich die Finger von ihrem Oberschenkel und strich über ihren Kitzler.

Schockiert keuchte sie auf und packte meine Hand, aber es war schon zu spät. Der Knopf war gedrückt, die Bombe würde losgehen. Jeden Moment … Nur ein bisschen zarte Reibung, während sie immer noch mein Handgelenk umklammerte und …

Plötzlich vernahm ich eine nervige Stimme, die mich aus dem Nebel meiner Lust riss. »Weeeeeeeer wohnt in `ner Ananas ganz tief im Meer? Spongebob Schwammkopf! Spongebob Schwammkopf!«

Es war ein Klingelton!

Was sollte der Scheiß?

Und dann tat sie etwas, was ich ihr im Leben nicht verzeihen würde. Niemals!

Sie ging von mir runter!

»Was zum Fuck?!«, fluchte ich und wollte sie aufhalten, aber sie wich mir aus!

Inzwischen wühlte sie in ihrer Hose, während das Lied ununterbrochen trällerte und mehr und mehr meine Aggressionen schürte. Erst als es sich dem großen Finale näherte, meldete sie sich endlich.

»Hallo?« Atemlos hörte sie zu, während ich sie einfach nur anstarrte. Zitternd und nackt am Rand der Quelle kniend, ohne Anstalten, wieder zu mir zurückzukehren!

Ich war sooo kurz davor gewesen und sie auch!

»Was?«, stieß sie hervor und sprang auf, die Miene panisch. Suchend sah sie sich um und sammelte ihre Kleidung zusammen. »Ja, ich bin in zwanzig Minuten da. Sag ihm, ich komme gleich!«, rief sie verzweifelt und fing tatsächlich an, sich mit einer Hand die Hose anzuziehen. Ich war sprachlos! »Okay, bis gleich!« Damit hatte sie schon aufgelegt, ignorierte mich total, und zwängte sich die Sachen über ihren nassen Körper. Ich hasste es immer noch, wenn Mia sich anzog. Es war geradezu deprimierend!

Mit einem Ruck sprang ich aus dem Becken.

BOAH! War das kalt! Aber egal. Frierend baute ich mich vor ihr auf, in dem Moment als sie sich ihr Unterhemd und ihren Pullover gleichzeitig über den feuchten Kopf zwängte.

»Hey, hey, hey … Stopp!« Ich half ihr die Sachen runterzuziehen, denn allein wollte es ihr nicht gelingen. »Was zur Fotze ist los?«, fragte ich, sobald ihr Gesicht aus dem Ausschnitt schaute, und konnte nichts gegen mein Zittern tun, es war wirklich schweinekalt.

Da bemerkte ich erstmals ihren Ausdruck. Sie wirkte richtig besorgt.

»Tristan, ich muss los! Es tut mir leid, aber es ist ein Notfall!« Sie suchte ihre Schuhe, um ohne Socken hineinzuschlüpfen, konnte aber nur einen ausmachen. »Ich muss … ich muss ins Heim …«

»Was ist da?« Ich reichte ihr den Fehlenden. Schließlich war sie fertig, und musterte mich mit hängenden Schultern und ängstlich glasigem Blick.

»Es ist Robbie …« Was ihre Panik erklärte. Das war ihr Lieblingskind aus dem Heim, in dem sie arbeitete – zu ihm hatte sie eine innige Verbindung.

»Ich ruf mir ein Taxi!« Sie tippte auf ihrem Telefon herum, als würde ihr Leben davon abhängen, und ich hielt mich gerade so davon ab, die Augen zu verdrehen, bevor ich es ihr abnahm. Ohne auf ihren Protest zu achten, warf ich meine Klamotten über und schaffte es gleichzeitig, ihre kleinen Hände abzuwehren, die mir das Telefon wieder entreißen wollten.

»Ich fahre dich!«, verkündete ich, und marschierte los. Einige Sekunden stand sie verwirrt da, dann folgte sie mir durch den Park an der Seite des Hauses vorbei, zu meinem Audi.

* * *

Während der Fahrt schien sie sehr unruhig. Ich sah ihr förmlich an, dass sie jede rote Ampel verfluchte und sich wünschte, ich würde jedes einzelne PS aus meinem Baby Nummer … ich war mir nicht mehr sicher … rausholen.

Mia war zu nervös, ich hatte echt Schiss, dass sie zusammenbrach, also tat ich etwas, was ich eigentlich nicht mehr tun wollte! Ich beruhigte sie, ging auf sie ein, riskierte mal wieder alles, machte mich nebenbei zum Volltrottel – okay, das war ja in ihrem Zusammenhang nichts Neues …

»Mia …« Ganz ohne mein Dazutun klang ich weich und ruhig, als ich ihr Bein leicht drückte. »Was hat er?« Gequält sah sie mich an, und erst jetzt fiel mir auf, dass Tränen über ihre glatte Haut herabliefen. Ganz wunderbar!

»Er bricht seit vier Stunden. Weint ständig und will sich von keinem beruhigen lassen!«

»Oh.« Das war schlecht.

»Ich kann ihn sicher besänftigen. Ich muss für ihn da sein. Er vertraut keinem anderen außer mir!«

Na, wenn das mal kein Fehler ist …

»Wir sind gleich da«, lautete meine einzige Antwort, denn ihr letzter Satz beschwor zu viele negative Erinnerungen.

Ich bog um die letzte Ecke, und sobald ich gegenüber von dem Heim parkte, war sie schon rausgesprungen und rannte, was das Zeug hielt. Wegzufahren und so zu tun, als wäre es mir egal, war verlockend, aber ein kleiner Teil, der schon gar nicht mehr so klein war, flüsterte in mir, dass mein Mädchen mich brauchte und dass ich gefälligst meinen verdammten Arsch da hoch bewegen sollte! Also stieg ich fluchend aus und ging ihr tatsächlich hinterher.

Als ich den Flur des umgebauten riesigen Bauernhauses mit den bunten Fensterläden betrat, sah ich gerade noch, wie sie um die Ecke eilte und nach oben stürzte. Der Boden unter meinen Füßen knarzte, ebenso wie die Tür, die ich hinter mir schloss. Die Holztreppen protestierten ebenfalls unter meinen Schritten, und ich hatte schon etwas Bedenken, folgte ihr aber trotzdem, bis in den zweiten Stock und ans Ende des Ganges, wo sie eine Tür aufriss und wieder aus meinem Blickfeld verschwand.

Als ich sie erreichte, saß sie schon auf einem kleinen alten Bettchen, während sie einem sehr blassen Robbie über die Stirn strich.

»Mirti?«, fragte er mit zerbrechlichem Stimmchen und hob sein winziges Händchen, um nach ihrer Hand zu greifen.

»Ja, mein Schatz. Ich bin da«, flüsterte sie und beugte sich herab, um ihre vollen roten Lippen auf seine verschwitzte Schläfe zu drücken. Ich musste mühsam schlucken. Über seine Wangen rannen die Tränen, als er die Augen schloss und tief durchatmete.

»Mir ist so schlecht … Ich hab sicher was Falsches gegessen …«, murmelte der Kleine und schmiegte sich in ihre Handfläche. Oh … fuck!

Wie er sie ansah, als wäre sie seine Königin. Und wie sie ihn anblickte … als wäre er ihr kleiner persönlicher Prinz, dem sie die Welt zu Füßen legen würde.

»Was hast du denn gegessen?«, erkundigte Mia sich sanft, mit dem leichten Anflug eines Lächelns auf dem schönen Gesicht.

»Gras. Johann und Stefan haben gesagt, das ist gut für mich«, antwortete Robbie und brachte mich damit zum Schnaufen. Beide schauten überrascht zu mir, offenbar registrierten sie mich erst jetzt, und ich trat unsicher von einem Fuß auf den anderen.

»Öh … ich …«, hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. Ich fühlte mich gerade, als würde ich mich ungewollt einmischen, aber Robbies blasse Lippen bogen sich nach oben, bevor er die Lider kurz schloss.

»Schön, dass dein Freund hier ist … Mirti … Aber nicht wieder streiten!« Mia starrte Robbie an. Dann mich. Dann Robbie. Dann mich. Und ich lächelte teuflisch. Mal sehen, wie du aus der Nummer wieder rauskommst, Baby …

»Ich hab ihm nicht gesagt, dass du mein Freund bist«, verteidigte sie sich und war in diesem Moment wieder mein Mädchen, das mit seiner Unsicherheit mein Herz erobert hatte. Ich löste mich vom Türrahmen und schlenderte auf sie zu. Bevor ich etwas erwidern konnte, fuhr der Junge fort.

»Das sieht man doch. Es ist eklig, wie verliebt er dich anschaut. Ich hoffe, ihr knutscht nicht!« Jetzt hatte er uns beide kalt erwischt. Ich wollte mich gerade auf den alten Schaukelstuhl neben dem Bett setzen, stolperte jedoch beim letzten Schritt. Mia war komplett überfordert, hatte wohl Angst, ich würde wütend werden. Aber ich war selbst vor den Kopf gestoßen.

Wie kam der kleine Scheißer nur auf so etwas? Ich fand sie vielleicht verführerisch, manchmal auch ein bisschen bezaubernd und ab und zu … sogar süß, aber ich liebte sie nicht! Schon lange nicht mehr!

»Das kann ich dir versprechen, Chef«, entgegnete ich lachend und setzte mich letztendlich doch. Robbie lächelte noch ein bisschen zufriedener und schaute zwischen der immer noch schockierten tomatenroten Mia und mir hin und her. »Also knutscht ihr nicht?«

»Doch«, konterte ich sofort, ohne mit der Wimper zu zucken. Keine Ahnung, wieso … na gut … ich wollte ihn ein wenig ärgern. Es entfachte seine Lebensgeister und das war besser, als wenn er wie ein Schluck Wasser in der Kurve hing und sich nur auf seine Übelkeit konzentrierte.

Mia zog nur eine Augenbraue hoch. »Ach ja?«

Ach ja! Wir knutschten ja gar nicht! Oh fuck! Was war heute nur mit mir los? Wie konnte ich das vergessen?

»WÄH!«, stieß Robbie sofort inbrünstig hervor, und ich gluckste, während er sein Gesicht in den Kissen vergrub. »Mir wird wieder schlecht …«, murmelte er plötzlich und Mia sprang auf.

»Musst du brechen?«, rief sie, und ich verdrehte die Augen, weil sie eine derartige Panik verbreitete und den armen Jungen wacklig auf ihre Arme hob, als könnte er nicht selber gehen …

»Jetzt schon«, verkündete er, und sie lief mit ihm ins Bad. Er tat mir leid, besonders, als ich hörte, wie er hustete und würgte … Aber ich ging immer noch nicht. Während die beiden weg waren, schaute ich mich stattdessen im schummrig beleuchteten Zimmer um.

Es war recht klein, aber in einem Kinderheim war es wohl bereits ein echter Luxus, einen Zufluchtsort für sich allein zu haben. Unter dem Fenster befand sich ein kleiner Tisch aus hellem abgesplittertem Holz. Der Kinderstuhl davor sah so aus, als würde er jeden Moment auseinanderfallen. Über dem Schreibtisch hingen ziemlich viele Bilder. Auf denen waren meistens Boxhandschuhe oder zwei Strichmännchen gemalt, die sich ordentlich auf die Fresse gaben. Er konnte gut zeichnen für so einen Knirps, nahm ich an … Neben der Arbeitsfläche in der Ecke stand ein Schrank – ohne Bärchengriffe … An der Wand über dem Bett bemerkte ich ein riesengroßes Plakat von den boxenden Ukrainern, die ich persönlich kannte, weil sie das Studio unterstützten.

Das Mauerwerk war mit freundlicher gelber Tapete verkleidet, die an einigen Stellen leider schon ziemlich ausgebleicht wirkte und abblätterte.

Mia kam mit Robbie wieder, er hatte ein bisschen mehr Farbe im Gesicht. Allerdings schien er ansonsten schwächer als zuvor.

Sobald sie ihn ins Bett legte, zudeckte und sich danebensetzte, schlossen sich seine großen Augen und er schlief umgehend ein. Mia hörte selbst dabei nicht auf, seine hellen, dünnen Kinderhaare zu streicheln, und mir wurde klar, dass er genau das brauchte. Ihre Berührungen. Das Wissen, dass sie nicht verschwinden würde, auch wenn er träumte, dass es jemanden in seiner kleinen Welt gab, auf den er sich verlassen konnte, egal wie spät es war. Der alles stehen und liegen ließ, um ihm zu helfen, wenn er ihn benötigte, ganz gleich, was er tat oder wo er war. Mia liebte dieses Kind bedingungslos, ich erkannte es an ihrer Mimik und Gestik. Genauso schaute sie mich an und berührte mich auch. Wieso hatte sie mich dann verraten? Wollte sie damals wirklich nicht mehr mit mir zusammen sein? Wäre sie dazu imstande gewesen, mich auf eine so niederträchtige Weise loszuwerden? Könnte sie so etwas Robbie antun? Nein! Ganz sicher nicht. Denn sie liebte ihn …

Wirklich … Von ganzem Herzen.

»Liebst du mich?« Kaum war es raus, wollte ich es ungeschehen machen … doch es war zu spät, Mias Kopf fuhr zu mir herum. Gelassen erwiderte ich ihren Blick, während unter der Oberfläche der erbittertste Kampf aller Zeiten tobte. Eine alles entscheidende Schlacht, oder hatte ich in Wahrheit schon am Anfang verloren? Gewonnen? Je nachdem …

»Ich liebe dich über alles, Tristan«, entgegnete sie mit vorgetäuschter Ruhe. Aber ich sah in ihren aufgewühlten Augen, dass es ihr ähnlich ging wie mir.

Robbie drehte sich auf die Seite und seufzte dabei wohlig. Er zog Mias Hand mit, sodass sie sich über ihn beugen musste, und hielt sie wie ein Kuscheltier eng an seine Brust gedrückt.

Sanft lächelte sie auf ihn herab und schaute mich schließlich wieder an. Ich starrte zurück – fixierte diese karamellfarbenen Tiefen …

»Wieso hast du es dann getan?«, flüsterte ich kaum hörbar. Diese Frage hatte mich jahrelang beschäftigt, bis ich zu dem Entschluss gekommen war, dass das ›Warum‹ keine Bedeutung hatte. Sondern nur die Tatsache, dass es geschehen war.

Ihre Augen nahmen ein verdächtiges Glitzern an, was mir nicht gefiel, aber ich würde dennoch auf eine Antwort bestehen. Ich erkannte ihr schlechtes Gewissen, ihre Reue, ihr Bedauern … hatte jedoch nicht vor, sie zu erlösen.

»Es war eine Falle. Mein Vater hat mich reingelegt.« Sie klang sanft und ruhig, die Stimme zitterte nur minimal, so als hätte sie sich ungefähr eine Million Mal auf dieses Gespräch vorbereitet.

»Wie?« Angestrengt schluckte sie und versuchte sich etwas aufzurichten, aber Robbie brummte ungehalten und sie erstarrte.

»Er drohte mir damit, dich ins Gefängnis zu bringen und deine Karriere zu zerstören, wenn ich nicht gegen dich aussage … Die Aussage sollte eigentlich nur ein Druckmittel sein … und ich war blöd genug, ihm zu glauben …« Humorlos lachte ich auf, denn sollte das wirklich der Wahrheit entsprechen, dann war ja wohl genau das passiert …

»Wie wollte er mich denn bitte ins Gefängnis bringen? Er hatte nichts gegen mich in der Hand«, erwiderte ich abschätzend.

Als Reaktion auf meinen ironischen Tonfall reckte sie ihr Kinn. »Er hatte etwas gegen dich in der Hand. Er hatte eine Verbündete …«

»Ach ja?« Meine Braue schoss nach oben.

»Ja!« Mia schaute mir fest in die Augen.

»Wen?«

Jetzt folgte Mias Braue meinem Beispiel, sie taxierte mich dermaßen abschätzend, dass eine verbale Antwort nicht mehr nötig war. Mir wurde sofort klar, wen sie meinte. EVA!

Prompt lachte ich los.

Die Frau, die meine Alibifreundin mimte und schon immer Mias Pussyrivalin darstellte, führte sich vielleicht wie die letzte Irre auf, aber wäre dazu im Gegensatz zu Mia nicht fähig … Außerdem, was hätte sie schon gegen mich in der Hand gehabt haben sollen? Sie war seit jeher zu ahnungslos und dämlich noch dazu.

»Vergiss es!« Ich musste wirklich lachen, Robbie wälzte sich herum und ich verstummte abrupt. »Jetzt hast du dich verraten! Das Märchen kannst du wem anders erzählen!«

»Aber es ist die Wahrheit!«, verteidigte sie sich und wurde genau wie ich ein paar Oktaven lauter. Robbie ächzte.

»Weißt du was, Mia Marena?«, knurrte ich verächtlich. »Ich hab keinen Bock auf die Scheiße!« Ich zwang mich, leiser zu reden und stand auf. Mia starrte mich schockiert an. Sie hätte wohl nicht gedacht, dass ich auf ihre Lüge so heftig reagieren würde. »Du wolltest mich vor acht Jahren nicht mehr, aus welchen verfickten Gründen auch immer … also weiß ich nicht, wieso du dir jetzt die Mühe machst, mir so eine gequirlte Scheiße aufzutischen!«

Während ich mir durch die Haare fuhr, ging ich zur Tür.

»Tristan, nein!« Im nächsten Moment umarmte sie mich von hinten. Keine Ahnung, wie sie es so schnell geschafft hatte, bei mir zu sein. Aber ihre Arme lagen fest um meinen Bauch. Ihr Gesicht presste sie zwischen meine Schulterblätter. Mein Hemd wurde pitschnass und sie zitterte am ganzen Körper, während sie mich festhielt. Krampfhaft.

Mit der Hand bereits auf der Klinke stoppte ich und fixierte die Tür.

»Lass mich los«, forderte ich tonlos.

»Niemals!«, schwor sie sofort und umklammerte mich noch ein wenig fester.

»Was willst du denn noch von mir, Mia?«, stieß ich zwischen den Zähnen hervor und zermalmte fast die Klinke mit meiner Faust.

»Dich!« Ich verdrehte die Augen bei ihrer geschluchzten Antwort. Wieso fragte ich überhaupt?

»Warum solltest du mich so, wie ich jetzt bin, wollen?«

»Ich wollte dich immer! Egal wie!«

Entnervt schnaufte ich auf, denn wir kamen einfach auf keinen grünen Zweig.

»Okay, dann eben so. Ich bin nicht gut genug für dich.« Irgendwie musste ich sie auf Abstand halten, verdammt! Das hier war alles schon wieder zu intim.

Gefährlich!

Jetzt schnaubte sie ironisch und strich mit der Nase über meinen Rücken, wo sie tief meinen Geruch einatmete.

»Ich weiß, dass ich dich verletzt habe. Aber sieh doch endlich mal ein, dass nicht alles so ist, wie du es dir die letzten Jahre zusammengereimt hast … Wenn du nur ein bisschen Vertrauen in uns gehabt hättest … dann … wäre es dir klar geworden. Aber ich kann verstehen, dass es nicht so war, ich selber bin auch darauf reingefallen … Keine Frau hat dir jemals einen Grund dazu gegeben, doch mir kannst du vertrauen! Ich habe aus meinen Fehlern gelernt«, flüsterte sie plötzlich. »Ich weiß, dass du mich zwanghaft von dir fernhalten willst, Tristan. Aber du wirst es nicht schaffen! Nie!«

FUCK! Wieso musste die kleine Schlampe mich so durchschauen!

»Merkst du denn nicht, dass es Schicksal ist, das uns wieder zusammengeführt hat? Merkst du nicht, dass wir noch genau dieselben Gefühle füreinander haben wie vor acht Jahren? Es wird nicht einfach so aufhören, nur weil du es willst! Merkst du nicht, was wir uns gegenseitig geben könnten? Was wurden uns für Hürden in den Weg gelegt? Wie oft habe ich in den letzten Wochen versucht, von dir loszukommen? Wie oft hast du mich weggeschickt? Und doch stehen wir beide hier!«

»Ich merke im Moment nur, dass du aufhören solltest mein Hemd vollzusabbern …« Damit löste ich meine Hand von der Klinke … und ließ zähneknirschend den Kopf hängen. Sie hatte recht – verdammt …

»Ich brauche dich … Bitte …«, wisperte sie heiser und ich seufzte ergeben … Wie so üblich chancenlos, wenn sie mir auf diese Tour kam … Oh, verdammtes altes Schema … »Ja, ja«, winkte ich ab, und erst dann ließ sie mich los und begab sich wortlos, jedoch eindeutig erleichtert, zurück an Robbies Bett. Sie lächelte mich an und wischte sich verhalten die Tränen weg, als ich mich wieder auf den Schaukelstuhl setzte und beobachtete, wie sie den kleinen Jungen streichelte.

»Danke, Tristan«, sagte sie auch noch, und ich beugte mich zu ihr vor, stützte meine Hände links und rechts neben ihrem Arsch auf der Matratze ab, sodass ich ihr und ihrem Duft schon wieder viel zu nahe war.

»Bedank dich nicht zu früh. Ich werde meinen Tribut fordern, Miss Angel«, säuselte ich. Heftig biss sie sich auf die Lippe und lenkte meine Aufmerksamkeit schon wieder auf ihren verdammten Kirschmund. »Hör. Auf. Zu. Kauen!«, zischte ich und sie entließ mit einem leisen »Oh!« ihre Unterlippe aus ihren Zähnen.

»Braves Mädchen.« Ich tätschelte ihre Wange und lehnte mich wieder zurück, wobei ich erneut meinen Blick durch das Zimmer schweifen ließ und trocken feststellte: »Sieht hier ja ganz schön abgefuckt aus.« Mia schaltete natürlich sofort auf Verteidigungsmodus.

»Wir haben kein Geld, um zu renovieren.«

»Echt?« Das war Scheiße für die kleinen Scheißer …

»Ja.« Sie schaute zu Robbie, der immer noch friedlich schlief. »Es müsste so viel an dem Haus gemacht werden. Die Fenster, die Türen, Wärmeisolation, die komplette Heizanlage, es müsste alles gemalert und die Böden gewechselt werden. Eigentlich befinden wir uns in einer Ruine. Aber wir werden nicht mehr staatlich gefördert, dieses Heim gehört Schwester Carmen. Sie hat es mit vier anderen Nonnen aufgebaut, die aber alle schon gestorben sind … Sie selber ist pleite und kämpft jeden Monat aufs Neue, um die Rechnungen bezahlen zu können. Aber lange wird sie es wohl nicht mehr schaffen …«

»Was dann?«, fragte ich, denn der Gedanke gefiel mir nicht.

Mia zuckte mit den Schultern. »Dann werden wir unsere Arbeitsstellen verlieren und ich Robbie wahrscheinlich nie wiedersehen …« Ihr Schmerz entging mir nicht, der jedoch sofort verdrängt wurde, denn sie war eine Kämpferin. Immer bis zum Äußersten – das war typisch Mia, wenn sie etwas liebte.

»Wir veranstalten ein Oktoberfest mit Bierzelt, um ein bisschen Geld einzunehmen. Es war die Idee von den älteren Kindern …« Scheiße, sie war so attraktiv, wenn ihre Augen hoffnungsvoll glänzten.

»Oktoberfest? Mit Bier? Lederhosen und Dirndln?«, vergewisserte ich mich mit hochgezogener Augenbraue und ziemlich begeistert – besonders von der Dirndl-Sache.

Mia lachte leise. »Mit Dirndl und Lederhosen, aber Limonade.«

»Mist!« Ich schlug mit einer Faust in die Luft, was sie mit einem leichten Kichern begleitete, bevor sie wieder mal auf ihrer Lippe kaute – grübelnd.

»Wir wissen zwar noch nicht, wie wir das in zwei Wochen organisieren sollen, denn uns fehlen wie üblich Geld und Ausstattung, aber die Werbung wurde gesponsert und wir haben sie schon verteilt. Also wird es stattfinden müssen … Egal wie … Wir brauchen jeden Cent, den die Besucher dalassen.«

»Das wird schon.« Ich zwinkerte ihr zu, und ehe sie antworten konnte, zog ich mit der nächsten Frage nach. »Was genau habt ihr euch vorgestellt?«

»Also …« Jetzt war sie ganz Feuer und Flamme. Typisch! Wenn ihr etwas am Herzen lag, verkörperte sie die sprichwörtliche Leidenschaft.

Ohhh, jaaa …

»Auf jeden Fall gibt’s Weißwürste und Brezen, das ist eh klar. Dann wollen wir ein paar Buden aufstellen mit Dosenwerfen, Kinderschminken, Bogenschießen, Basteln, einen Verkaufsstand mit selbst getöpferten Sachen, Eierlaufen, Sackhüpfen, einem Streichelzoo … und irgendwas, wo die Kinder kämpfen können, weil sie so viel Spaß daran haben …«

»Boxen …«, ergänzte ich grinsend und ihre Augen wurden groß.

»JA!« Sie klatschte in die Hände und strahlte mich euphorisch an, worauf ich lachen musste, denn sie war zu süß … »Wirst du uns helfen?« Jetzt hängte sie sich auch noch an meinen Ärmel und zog leicht daran. Dann auch noch diese großen freudigen Glupscher. Wie sollte ich ihr bei einem solchen Anblick widerstehen? Wie sollte ich ihr überhaupt widerstehen? Ich seufzte ergeben, als mir klar wurde, dass ich das wohl nie zustande bringen würde.

»Jaaaahaa …«, kam es widerwillig.

»JAAAAAAAAAAAAAA!«, rief sie aus und weckte damit Robbie. Mia brachte ihn schnell ins Bad. Währenddessen nutzte ich die Zeit, um draußen eine zu rauchen und sinnlos in die Sterne zu glotzen und meine Gedanken zu klären.

* * *

Als ich wieder hochkam, schlief Mia mit dem Kleinen in seinem winzig kleinen Bettchen. Sie lag hinter ihm, den Arm über seine Hüfte geschlungen. Die Lippen zu einem leichten Lächeln verzogen. Er lächelte genauso sanft. Beide wirkten absolut entspannt, fühlten sich offensichtlich wohl … Mein Herz zog sich zusammen.

Robbie verkörperte etwas von der Zukunft, die wir uns immer vorgestellt, aber nie erreicht hatten. Als hätte er als einziger Teil von uns beiden über die Jahre konstant weiterexistiert … Es war verrückt, aber so empfand ich, wenn ich ihn ansah – als wäre er tatsächlich ein Part von mir und das Bindeglied, das Mia und mich immer irgendwie zusammengeschweißt hatte.

Ein kleiner Abkömmling meines Wesen, der meinen vom Universum vorgesehenen Platz an ihrer Seite für mich freigehalten hatte, solange bis ich bereit war, diesen wieder für mich zu beanspruchen. Der nun aber nicht in den Hintergrund rückte und einfach verschwand … keineswegs …

Ich erwischte mich bei dem Gedanken, was wäre, wenn das meine Familie wäre.

Dass sie bei mir daheim, in einem abgelegenen Holzhaus im Bett lägen, mit dem Wissen, dass ich über sie wachte und ihnen niemals etwas geschehen würde. Während ich mit dem Bewusstsein, nie mehr allein zu sein, danebensaß und auf sie herab lächelte. In dem Leben, das Mia und ich uns früher erhofft hatten, war es möglich gewesen. Es hatte die Realität – unsere Zukunft dargestellt.

Doch in den letzten Jahren hatte ich den Glauben an dieses erträumte Leben verloren, womöglich hatte ich ihn mir auch eigenhändig genommen, denn letztendlich formt man nur selber, was aus einem wird. Dank Mia fand ich wieder meinen Weg. Wie immer ließ sie mich das Gute in mir entdecken, weil sie immer die Einzige war, die etwas Positives in mir erkannte. Egal wie widerlich ich mich verhielt. Sie glaubte stets an das Gute, weil es in ihr selbst nichts anderes gab. Der Mensch schließt immer von sich auf andere …

Und so erwischte ich mich dabei, wie ich mich über sie beugte, meine Lippen nur ein einziges verdammtes Mal sehr vorsichtig und sehr sanft auf ihre glatte Stirn drückte.

Irgendwie konnte ich das Gefühl nicht mehr verdrängen, dass sie wirklich mein waren … Diese seltsame – weil utopische – Gewissheit baute sich immer stärker in mir auf, je länger ich sie betrachtete …

Und während dieser einen Nacht, als ich über ihren Schlaf wachte, mit Robbie zum Kotzen ging, damit Mia schlafen konnte und er schließlich auf meinem Schoß einschlummerte, passierte es …

Ich trat den Schritt ins Licht aus der Dunkelheit hinaus, denn kein anderer würde das für mich tun. Und sah mich mit einem Mal dem achtzehnjährigen grinsenden Pisser gegenüber, der ich gewesen war.

Zu dem alten Tristan gehörte Mia Engel wie der Ficker. Sie war sein Mädchen, alles, was sein Leben lebenswert gemacht hatte, alles, was er jemals gebraucht hatte, um zu wissen, wer er war, wo er stand und wo er hingehen sollte. Und es fühlte sich ungewohnt gut an, ihn und seine Emotionen, die immer in mir geschlummert hatten, zuzulassen. Diese jüngere, sorglose, verspielte Ausgabe – diesen Teil, den kein Mensch je von sich verlieren sollte.

Ich war dem wohl immer chancenlos ausgeliefert, denn man kann sich auf Dauer nicht selbst bekämpfen, ohne irgendwann zu zerbrechen – ich kriegte die Kurve.

Was ich allerdings noch lernen musste: die Vergangenheit ruhen zu lassen. Noch konnte ich mich nicht komplett überwinden. Dafür gab es zu viele Ungereimtheiten, die drohten meine Einsicht zu gefährden. Mia und ich mussten die Dämonen vertreiben, daran führte kein Weg vorbei, um gemeinsam vorwärts zu schauen. Und das würden wir, eine Tatsache, die sich unumstößlich in mir festsetzte. All das akzeptierte ich in jenen Minuten, die mich möglicherweise zu einem neuen/alten Menschen machten, wenngleich ich niemals den Fehler beging, eingehender über dieses Ereignis nachzudenken.

Im Grunde zählte nur eines: Mia Engel war hier bei mir, nach acht verdammten Jahren und verkörperte immer noch alles, was ich brauchte.

Viel zu viel Zeit hatten wir bereits mit Sinnlosigkeiten vergeudet, als hätten wir Ewigkeiten und nicht nur so ein beschissen kurzes Leben.

Eines, das ich mit ihr verbringen wollte …

und würde.

SEINE VERTEIDIGUNG

MIA MARENA ›BACK TO THE PAST‹ ENGEL

Als ich die Augen aufschlug, war ich im ersten Moment ziemlich orientierungslos.

Wo war ich? Wieso war mir so heiß? Und warum roch es hier so ungewohnt …?

Nach einigen Sekunden lüftete sich jedoch meine Verwirrung.

Ich lag in Robbies Bett in jenem Kinderheim, in dem ich auch arbeitete. Unter zwei dicken Decken begraben, blickte ich geradewegs auf das süßeste Bild, das sich mir bieten konnte: Tristan Wrangler – mein persönlicher Sexgott, seitdem ich denken konnte – saß immer noch auf einem weißen, abgewetzten Schaukelstuhl in der Ecke des Raumes. Über ihm lag eine kleine Decke … die so gut wie nichts brachte, weil sie nur seinen Bauch bedeckte. Ich wusste sofort, dass ausschließlich Robbie auf so eine liebenswerte aber unnütze Idee kommen konnte.

Der sechsjährige Engel thronte auf einem winzigen Hocker vor Tristan, die Ellbogen auf seinen Knien abgestützt, das Kinn auf den putzigen Händchen, während die beiden in ein Gespräch vertieft waren.

Tristan lachte gerade leise und mein Herz ging auf, denn dieser Ton war leider immer noch viel zu selten. Er verwuschelte Robbie die feinen hellen Haare, bevor er ihm seine große Hand hinhielt.

»Abgemacht Chef!«

»Wirklich?« Ich wusste, wie Robbies Augen strahlten, wenn er so klang.

»Ja, wirklich«, verkündete Tristan immer noch glucksend und schüttelte die kleine Hand.

»JAAAAAAAAAAAAAAAA!«, rief Robbie aus und beide blickten sofort alarmiert zu mir.

Ich lächelte sie an und gab ihnen damit zu verstehen, dass sie mich nicht geweckt hatten.

»Was heckt ihr schon wieder aus?«, fragte ich und streckte mich träge. Ich bemerkte genau, wie Tristans Blick ausgiebig auf meinen Brüsten verweilte, bevor er mir unschuldig ins Gesicht sah und mit den Schultern zuckte.

»Nichts.«

»Das ist ein Geheimnis!«, setzte Robbie noch hinzu, dessen Wangen schon um einiges rosiger wirkten als gestern Nacht.

Gestern Nacht, als ich solche Angst gehabt hatte.

Zum einen um Robbie, der sich anscheinend eine Magen-Darm-Grippe oder Lebensmittelvergiftung zugezogen hatte, und zum anderen davor, dass Tristan tatsächlich gehen würde …

Doch in Bezug auf Tristan Wrangler hatte sich etliches geändert! Wir hatten eindeutig Fortschritte gemacht, denn immer mehr von dem alten Tristan, der vor acht Jahren mein persönlicher Held mit dem knallroten Audi und den dreckigen Gedanken gewesen war, kam durch …

Und er schien nichts dagegen zu haben!

* * *

Als er mich nach Hause fuhr, dachte ich über die Ereignisse der letzten Wochen ausgiebig nach.

Unser erstes Treffen bei seiner Fotoausstellung; unser erster Sex – so brutal und gefühllos und doch irgendwie berauschend; der Vertrag, der nie wirklich ganz eingehalten worden war; seine kühle, unnahbare Art, jedoch auch die Momente, in denen er weich geworden war und mich an sich rangelassen hatte. Bis hin zu der Reise nach Prag und unserer Aussprache auf dem Aussichtsturm Petrin.

EVA EBER!

Und seine Beichte, dass ich in all der Zeit die Einzige für ihn gewesen war, neben seinem Versprechen, dass er nicht mehr SO zu mir sein würde.

Aus irgendeinem Grund war er sehr schweigsam und in sich gekehrt, während er sich offensichtlich auf die Straße konzentrierte – kein Durchkommen möglich. Allerdings war das nicht ungewöhnlich, was mir die Gelegenheit gab, weiterhin meinen eigenen Grübeleien nachzuhängen.

Ich dachte genauer an gestern Nacht und als Erstes fiel mir auf, dass Tristan meine Küsse in der Quelle zugelassen hatte, obwohl es eigentlich gegen die Regeln des Vertrages verstieß, den er mir gleich zu Beginn unserer ›Beziehung‹ vorgelegt hatte. Meine Lippen hatten tatsächlich seine perfekten Muskeln unter seiner duftenden Haut berühren dürfen! Und er schien nicht mal gemerkt zu haben, dass ich damit knallhart die heiligen Gesetze des Gottes missachtet hatte. Wahrscheinlich war er so von der Lust berauscht gewesen, dass er alles andere vergessen hatte – wie es mir auch so oft geschah, wenn wir intim wurden.

Aber das war nicht alles!

Gestern war er so anders gewesen! So sanft – ein wenig so wie früher. Er hatte mit mir gescherzt, gelacht und mit mir gespielt, was mich aber keineswegs eingeschüchtert hatte.

Doch das war sicher nur auf sein schlechtes Gewissen wegen Eva Eber zurückzuführen!

Vielleicht aber auch auf die Tatsache, dass ich ihn fast verlassen und ihm somit klargemacht hatte, dass er mich tatsächlich verlieren könnte. Das wollte er nicht, weil der alte Tristan mich immer noch liebte und für uns kämpfte. Tief drinnen, verborgen unter dem ganzen Hass … unter dem ich ihn immer mehr hervorholte.

Möglicherweise hatte er sich deswegen die restliche Nacht um Robbie gekümmert, und ganz bestimmt fühlte ich mich genau aus diesen Gründen am heutigen Morgen so unsagbar glücklich.

Sehnsüchtig wandte ich ihm meinen Kopf zu und beobachtete sein markantes Profil und den ausgeprägten Kiefer, der so sexy aussah und mich immer magisch anzog und aufforderte, mit den Fingerspitzen oder meinem Mund daran entlang zu gleiten. Seine vollen Lippen, die so unsagbar gut küssen konnten … seine männlichen, schönen Hände, von denen eine auf der Schaltung lag und die andere locker das Lenkrad festhielt.

Wie üblich entging Tristan nicht, dass ich ihn anstarrte, denn er sah mich an.

»Was?«, fragte er knapp, aber nicht unfreundlich.

»Nichts«, antwortete ich schüchtern und errötete, weil er mich beim Schmachten erwischt hatte – mal wieder!

Natürlich genügte ihm das nicht. »Nichts?«

Ich verdrehte die Augen. »Ich habe nur wieder mal dein hart erarbeitetes Aussehen bewundert«, gab ich also zu, denn ich wusste, er würde nicht locker lassen.

»Ach so das«, winkte er ab. Dann schmunzelte er. »Gefall ich dir jetzt besser als früher? Als reifer starker Mann?« Er zog mich auf – eindeutig. »Jetzt kann ich dich in jeder möglichen Position ohne Probleme halten. Kennst du die hängende 69 eigentlich schon?« Ich wurde knallrot.

»Oh man, Tristan … Du bist zwar vom Aussehen her reifer, was ich übrigens wahnsinnig sexy finde, aber dein Mund ist noch immer so verdorben wie mit achtzehn …«

»Und das finden Sie etwa nicht sexy, Miss Angel?«, erkundigte er sich abschätzend.

»Doch«, erwiderte ich kleinlaut und rutschte auf meinem Sitz herum, weil ich vom erotischen Klang seiner Samtstimme unsagbar heiß wurde. Außerdem hatte er mich wieder Miss Angel genannt! Nicht Mia Marena!

»Überschwemme ich gerade Ihr Höschen?«, bohrte er weiter und das mit dem größten Vergnügen.

»Nein!« Ich hörte auf mich zu winden, und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. »Ich bin nicht mehr so leicht zu reizen wie früher. Du musst nicht mehr nur mit den Fingern schnipsen, um mich kurz vor den Orgasmus zu bringen!« Oh man … ich lehnte mich mit meiner Lügerei sehr weit aus dem Fenster, aber er war so schrecklich selbstüberzeugt und arrogant! Was er auch sein durfte, denn es war begründet, aber egal.

»Nein, mit den Fingern muss ich dafür tatsächlich nicht schnipsen, wobei das so auch nicht ganz stimmt. Ich weiß von Stellen an deinem Körper, da genügt das völlig. Aber meist reicht es schon, wenn ich dir die richtigen Bilder in deinen versauten Kopf pflanze. Soll ich?«

»NEIN! Ich habe heute vielleicht noch was zu tun! Eventuell muss ich sogar mit schweren Maschinen hantieren und ganz sicher Messer gebrauchen!«

Jetzt lachte er wirklich.

»Halt den Mund!« Und ich schmollte auch wirklich!

»Darf ich dann ebenfalls nicht sagen, dass ich dich scharf wie die Hölle finde, beim Gebrauch von schweren Maschinen? So ein Bagger oder Kran … am besten in Latzhose und sonst nichts …«, säuselte er.

Ich schnaubte. »Eigentlich meinte ich den Rasenmäher …«, woraufhin er lauter lachte. Doch bevor wir dieses befreiende Geplänkel ausweiten konnten, bei dem ich mich fühlte wie damals – einfach nur glücklich –, waren wir auch schon angekommen! Und leider … musste ich jetzt nach Hause und mich von ihm trennen …

Als würde er mich auch noch nicht verlassen wollen, verlängerte er unsere Zeit tatsächlich noch um ein paar Minuten, indem er mich begleitete. Beim Hochgehen stolperte ich fast über drei knallpinke Koffer, die vor den Briefkästen standen, und er fing mich kopfschüttelnd am Arm auf – mal wieder.

Vor meiner Wohnungstür blieben wir stehen. »Also …« Ich kaute auf meiner Lippe rum und betrachtete den Teil Brustmuskel, der nicht von seinem schwarzen Hemd verdeckt wurde.

»Ja?« Er legte seinen Finger unter mein Kinn und hob mein Gesicht an, sodass ich in diese bodenlosen grünbraunen Tiefen fiel.

»Ja …«, hauchte ich.

»Ich werde jetzt gehen …« Sein Daumen strich über meine Unterlippe und ich bildete mir ein, dass er mit sich kämpfte, mich nicht zu küssen.

»Hm-hm …« Ich streckte meine Lippen unauffällig ein Stückchen vor, weil ich wusste, dass sie so voller aussahen.

»Wir sehen uns …« Wie gebannt starrte er meine Lippen an – ich seine genauso.

»Hm-hm …«, summte ich erneut und stellte mich noch unauffälliger auf die Zehenspitzen.

Tristan beugte sein Gesicht herab. Ganz langsam, wie hypnotisiert.

»Was hast du nur schon wieder mit mir gemacht, dass ich an nichts anderes denken kann als an dich …«, flüsterte er.

OH MEIN TRISTAN!

Ich fühlte und schmeckte seinen minzigen Atem auf meinem Mund und seufzte.

»Dasselbe, was du mir antust …«

Nur noch ein paar Millimeter trennten mich vom Paradies. Nur noch ein Atemzug … Ich schloss die Augen und klammerte mich an seinen Unterarmen fest. Seine Hände lagen plötzlich auf meinen Wangen, hielten mich, als bestünde ich aus teurem zerbrechlichem Porzellan …

»Tristan …«, hauchte ich und erwartete, dass es nun endlich geschehen würde.

Aber nichts da …

Jemand kam die Treppen hochgestöckelt und wir sprangen auseinander. Als ich erblickte, wer uns unterbrochen hatte, erfror ich auf der Stelle.

»OHHHH WOAAAAH!«, rief die helle Stimme aus, und ehe ich mich versah, befühlte eine Hand, die nicht meine war und somit nicht dorthin gehörte, fachmännisch Tristans Bizeps.

»ER HAT MUSKELN AUS STAHL!« Rote lange Fingernägel brannten sich in meine Optik. »OH … ein Achtpack, oder?!«, trällerte sie ohrenbetäubend laut. Ich konnte im ersten Moment nur starren, genau wie Tristan.

»Wieso weiß ich nicht, dass du mit so einem Adonis zusammen bist? Der ist ja besser als Ian Somerhalder und Channing Tatum zusammen. Der ist sogar noch besser als Robert Pattinson! Oh, und diese breiten Schultern … er trainiert sicher täglich …«

»Mum, hör auf ihn zu betatschen!« Damit packte ich ihre Hände, die ihm gerade an den Arsch fassen wollten, und zog sie von Tristan weg.

»Mum?«, wiederholte er hohl.

»Ja, Mum!«, stieß ich aus und schaute sie mir genauer an. Seit etwa sieben Jahren hatten wir uns nicht mehr gesehen, trotzdem konnte ich mich an ihren Look nicht gewöhnen, denn sie hatte sich in der Zeit kein bisschen verändert.

Neben dem sehr kurzen rosa Jeansrock trug sie ein hellblaues Oberteil. Tausende Ketten hingen um ihren Hals, Ringe an ihren Ohren und Armbänder um ihre Handgelenke. Die Haare hatte sie hellbraun gefärbt, mit diversen blonden Strähnen darin, und das Ganze zu einem merkwürdigen Gebilde toupiert, was sicherlich nur mit einer Dose Haarspray hielt. Kurzum: Meine Mutter sah aus wie ein Streifenhörnchen. Um die zu stark geschminkten Augen hatten sich mit den Jahren kleine Lachfältchen gegraben, die sie aber nicht weniger attraktiv machten. Ihre dunkelschwarzen Wimpern waren eindeutig aufgeklebt und die Lippen rot geschminkt. Die weißen Zähne dahinter waren aufgebleicht. Ihre hohen Wangen schimmerten in starkem Rouge … im Großen und Ganzen war sofort zu erkennen, dass meine Erzeugerin immer noch sehr auf ihr Aussehen achtete – zu sehr! Mir widerstrebte es zwar, allein diese Gedanken zu hegen, aber sie wirkte wie die personifizierte Schlampe und hatte damit enorme Ähnlichkeit mit Eva Eber, deren Bild sich vermutlich als Veranschaulichung für den Begriff ›Oberschlampe‹ durchgesetzt hatte.

Mittlerweile hatte ich, trotz des Vorsatzes, jedem Menschen ohne Vorurteile zu begegnen, eine tiefe Abneigung gegen solche Frauen entwickelt, aber wie auch nicht?!

Alles an ihr wirkte falsch, ob es nun ihr Charakter, ihre Brüste oder ihre Nase waren, von der ich mich fragte, wie sie diese finanziert hatte.

Ihre Figur war schlank, jedoch gut proportioniert und wurde durch die Solariumbräune unterstrichen. Die Beine steckten in weißen Stiefeln mit mörderischem Absatz. Ihre Aufmachung schummelte locker zehn Jahre weg, trotzdem war das Ergebnis keineswegs liebenswert.

Ich wollte mit ihr nichts mehr zu tun haben, und auch wenn es hart war, so hatte ich für sie nur noch Verachtung übrig.

»Was machst du hier?«, fragte ich und konnte die Abscheu nicht aus meiner Stimme vertreiben. Ich wollte sie hier nicht haben!

Sie lächelte spöttisch und nahm ihren aufdringlichen Blick für keine Sekunde von Tristan, von dem sie wiederum ziemlich überheblich bis leicht angewidert und etwas verstört betrachtet wurde.

»Martin Schmitt hat sich in der Stadt ein neues Konto bei der Bank einrichten lassen, und rate mal, wer sein Berater ist. Dieser heiße Bursche!« Sie wollte erneut nach Tristan greifen, aber er wich einen Schritt zurück.

»Lass die Finger von mir, Frau!«

Nachdem sie laut aufgelacht hatte, redete sie weiter, als wäre nichts geschehen. Genau genommen plapperte sie ohne Punkt und Komma. »Sie haben sich über ihre Freundinnen unterhalten, und rein zufällig fiel dein Name. Martin hat mich natürlich sofort angerufen, um mir zu sagen, wo du zu finden bist … und ich habe mir gedacht, ich schau mal nach meinem Baby … Ich konnte es nicht glauben, dass gerade DU mit deinem doch eher durchschnittlichem Aussehen, dir einen waschechten Bankmanager geschnappt hast … und jetzt, wo ich IHN SEHE … kann ich es noch weniger glauben. Wie hast du das angestellt?! Na ja … Aber wenigstens bist du nicht mehr so eine Wuchtbrumme wie früher … Deswegen ganz sicher! Wobei … deine Titten haben ja auch ziemlich unter deiner Abnehmerei gelitten. Vielleicht zahlt dir dein Hauptgewinn ja eine kleine OP, damit du endlich mal aussiehst wie eine anständige Frau … und was hast du nur mit deinen Haaren gemacht? Die sind so trocken! Nimmst du keinen Hitzeschutz? Sieht nicht so aus, eher als …«

»Hör auf!« Ich hatte mittlerweile Tränen in den Augen, weil ich es nicht mehr gewöhnt war, so gedemütigt zu werden, und das auch noch vor Tristan, der wohl das erste Mal in seinem Leben wirklich sprachlos neben uns stand.

Unbeeindruckt wandte meine Mutter sich ihm zu, senkte ihre Lider, leckte sich über die Lippen, streckte ihre Brüste raus – schaltete also auf Jagdmodus – und zog aus ihrer Tasche eine Visitenkarte, die sie ihm unter die Nase hielt, während sie sich lasziv an ihn lehnte.

»Wenn du mal Lust auf wirklichen Spaß hast, dann melde dich bei mir.«

»Nein, DANKE!« Tristan betonte seine Worte und schob angewidert ihre Hand weg. Sie ließ sich nicht beirren …

»Ich bin für alles offen.«

Tristan tat, als würde er würgen. Sie säuselte trotzdem weiter.

»Außerdem habe ich Erfahrung, Süßer. Erfahrung, von der sie nur träumen kann … Ich kann Dinge mit dir anstellen, von denen hat das kleine Mäuschen hier keine Ahnung! Mia, du hast doch nichts dagegen, ihn mir mal auszuleihen, oder?«

»HAT SIE!«, stieß Tristan hervor. Ich war derart überwältigt von so viel Dreistigkeit, dass ich nichts sagen und nichts tun konnte, um ihn zu verteidigen. Das Schlimmste … sie hatte womöglich recht … Nein, sie hatte recht, und sie schaffte es immer, mein Selbstbewusstsein zu zerstören. Das hatte sie schon getan, als ich ein Kind war, und jetzt klappte es genauso perfekt. Ich fühlte mich klein und wertlos und wollte nur noch im Erdboden verschwinden oder mich anderweitig verkriechen, doch ich kam nicht weg. Panik machte sich in mir breit. Die Luft ging mir aus und es wurde alles so eng …

»Mia-Baby …«, raunte Tristan plötzlich in bester Ich-schwemme-dein-Höschen-weg-Manier. Ohne Vorwarnung nahm er mein Gesicht wieder zwischen seine Hände, drängte meine Mutter aus dem Weg, drückte mich gegen die Wand hinter mir und presste sich an mich. Ich fühlte sofort, wie es verlangend in seiner Hose zuckte. Verlangend nach MIR!

»Lass das!« Somit beugte er sich herab und gab mir ohne Vorwarnung einen winzig kleinen Kuss auf die Lippen. Diese zaghafte Berührung schoss wie ein Elektroschock durch meinen Körper. Ich keuchte auf, krallte mich in seine Hüften und schmiegte mich eng an ihn. Wo eben noch das blanke Chaos in mir getobt hatte, wurde es nun durch Sehnsucht und sogar Glück ersetzt. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und marschierte davon. Im Gehen zerriss er die Karte meiner Mutter und schmiss sie achtlos auf den Boden. Ich starrte ihm benebelt hinterher, fasste mir langsam an meine Lippen und konnte nicht glauben, dass Tristan Wrangler gerade seine Lippen auf meine gelegt hatte.

Er hatte mich geküsst. Ganz von alleine!

Als mir das klar wurde, lächelte ich, trotz seines plötzlichen Abgangs, und ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus, das nicht einmal meine Mutter mit ihrer kalten, grausamen Art zerstören konnte.

»Also du musst mir alles von Francesco erzählen«, plapperte die schon wieder los, als wäre nichts geschehen. »Ihr seid ja schon irgendwie süß zusammen, aber ich bin mir sicher, dass er andere fickt …«

Ich verdrehte die Augen. »Mum, was willst du hier? Jetzt im Ernst!«

Schwerfällig ging ich vor, sperrte auf und trat in meine Wohnung. Sie folgte wie ein Dackel.

»Also … ähm …«, druckste sie rum, während ich sie genervt abwartend anschaute und mir die Schuhe auszog.

»Ich möchte auch in die Stadt ziehen. Das mit deinem Vater ist mir einfach zu viel geworden … Ich bin jetzt seit zwei Wochen clean, weißt du … und mein Therapeut hat mir geraten, das Umfeld zu wechseln. Dann hörte ich von dir und dem reichen Banker, und dachte mir … ihr könntet mir vielleicht den Aufenthalt in einer Entzugsklinik zahlen. Dort dürfte ich auch gleichzeitig einen wohlhabenden Mann finden und der Käse hat sich gegessen!«

»Der Aufenthalt ist umsonst!«

Sie lachte.

»Ich geh doch nicht in irgendeine Klinik!«

»Nur weil mein Freund Geld hat, heißt es nicht, dass ich es ausgebe, als wäre es meins, Mum.«

»Na ja. Dein Vater hat sich so gefreut, als ich ihm von dir und Francesco erzählt habe.« Sie zog mich zur Couch. Allein bei der Erwähnung von Harald Engel sammelte sich Schweiß auf meiner Stirn und das wusste sie genau!

»Du hast es Dad erzählt?«

»Ja, natürlich! Er will ja nicht, dass du noch einmal an so einen gerätst wie diesen Drustan.«

»Tristan, Mama …« Mist! Mist! Mist! Okay … also war Tristan jetzt einfach mal Francesco … Denn wenn ich ihr die Wahrheit erzählen würde, wüsste mein Vater schneller davon, als mir lieb wäre … und er würde schneller hier herkommen, als ich Tristan warnen könnte.

»Wie auch immer. Dieser Francesco ist sowieso das Beste, was dir passieren konnte …«

»Hm-hm …«

»Wann gehen wir zusammen essen? Ich will ihn richtig kennenlernen!«

»DAS geht nicht!«, wehrte ich entschieden ab.

»Warum? Will er etwa nicht mit seiner Schwiegermutter Bekanntschaft schließen? Oder muss ich erst deinen Vater holen, um ihm Manieren beizubringen?«

»NEIN!« Nicht mein Vater! Bloß nicht den! Er hatte schon einmal alles zerstört. Und es reichte bereits, dass ein Elternteil hier war!

»Also morgen Abend passt mir gut«, verkündete sie süffisant. »Und dann können wir doch gleich mal über meinen Klinikaufenthalt reden. Aber vielleicht bleibe ich auch einfach für immer bei dir. Deine Wohnung ist zwar hässlich, aber ich kann ja Hand anlegen, dann wird’s schon …« Ja, mit deiner Hilfe werde ich sicher schön im Müll ersticken … dachte ich sarkastisch. Meine Mutter zog sich den Lippenstift nach, während ich mich neben sie auf die Couch setzte und das Handy aus meiner Tasche kramte.

Ich schrieb Tristan.

›Ich brauche deine Hilfe …‹, und schickte es weg, ehe ich es mir anders überlegen konnte.

›Darauf habe ich gewartet ;)‹, schrieb er umgehend zurück, und noch bevor ich den untypischen Smiley verkraftet hatte, grapschte meine Mutter schon nach meinem Handy.

»Wem schreibst du?«

»Geht dich nichts an!« Eilig riss ich den Arm hoch und ging in die Küche um Wasser für Tee aufzusetzen.

›Ich muss sie wieder los werden, Tristan!‹ Ich fühlte mich schlecht, als ich ihm das textete. Aber gleichzeitig wusste ich, dass er der einzige Mensch war, der mich in der Hinsicht verstehen würde, schließlich kannte er meine Vergangenheit zu gut.

›Ich weiß.‹

›Wirst du mir helfen?‹