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Masterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 3, Donau-Universität Krems - Universität für Weiterbildung (Donau - Universität Krems), Veranstaltung: Abschlussarbeit zum Master of Science Fachrichung Supply Chain Management, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entwicklung in der Automobilindustrie zeigt eindeutig, dass nicht mehr einzelne Fahrzeughersteller sich dem Wettbewerb stellen müssen. Vielmehr müssen sich die Lieferantennetzwerke auf eine weltweite Konkurrenz und Wettbewerb einstellen. Die Fahrzeughersteller sind, gezwungen die Auswahl von Lieferanten so zu optimieren und zu bündeln, dass ein Kosten – Nutzen – Effekt möglich ist. Dies geschieht insbesondere dadurch, dass die Verantwortung für die Auswahl der Lieferanten für Einzelteile auf die System- oder Modullieferanten übertragen wird. In diesem Zusammenhang ist ein funktionierendes Supply Chain Management unerlässlich. Daher ist es folgerichtig, dass man das Qualitätsmanagement, welches in dieser speziellen Branche Automobilbau sehr weit verbreitet und etabliert ist, mit dem Supply Chain Management verbindet und ein integriertes Managementsystem als Steuerungs- und Führungstool für ein Unternehmen aufbaut. Diesen Zusammenhang heißt es in Zukunft in die Unternehmen zu tragen und Einfluss auf die Ausgestaltung der neuen Releases der einschlägigen Normen DIN EN ISO 9000 ff und ISO TS 16949 zu nehmen. Anhand eines Automobilzulieferers wurde in dieser Master Thesis auf die möglichen Potentiale hingewiesen.
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Veröffentlichungsjahr: 2008
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3.3. Theoretische Grundlagen für eine Externe Betrachtung Seite 15
3.3.1. Externe Betrachtung des SCM und QM aus Sicht der Organisation Seite 15 3.3.2. Lieferantenbeziehungen und anzuwendende Methoden / Tools Seite 15
3.3.3. Kundenbeziehungen und anzuwendende Methoden / Tools Seite 20 3.3.4. Methoden für CRM und SRM Seite 22
3.3.5. QM & SCM - Forderungen an die Außenbeziehungen Seite 22 3.3.6. Produkthaftung Seite 22
3.4. Potential bei optimalen SCM und QM Außenbeziehungen Seite 25
3.4.1. Potentiale in den Kundenbeziehungen Seite 25
3.4.2. Potentiale in den Lieferantenbeziehungen Seite 27
3.4.3. Potentiale in den Lieferantenbeziehungen die vom Kunden Seite 28
vorgeben werden (Dreiecksbeziehungen)
4. Interne Betrachtung des SCM und QM aus sicht der Organisation Seite 31
4.1. Theoretische Grundlagen für eine interne Betrachtung und Ansätze für Seite 31 Verbesserungsmöglichkeiten 4.1.1. Produktionsbereich Seite 31 4.1.2. Forschung und Entwicklung Seite 32
4.1.3.Auftragsabwicklung und Bedarfsplanung Seite 32 4.1.4. Servicegradmanagement Seite 33 4.1.5. Distributionsmanagement Seite 33 4.1.6. Beschaffungsmanagement Seite 33
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4.3. Der integrierte Managementansatz. Seite 36 4.3.1. Prozessorientierung Seite 37
4.3.2. Ausrichtung auf die Kundeninteressen Seite 38 4.3.3. Das SCOR - Model Seite 39
5. Firma Fa. Fritzmeier Composite GmbH & Co. KG Seite 42 5.1. Vorstellung Fa. FC Seite 42 5.2. Vision von FC Seite 44 5.3. Strategie von FC Seite 44 5.4. Ist - Situation Seite 44 5.4.1. V e r t r i e b S e i t e 4 4 5.4.2. Beschaffung Seite 45 5.4.3. Interne Abläufe Seite 46 5.5. Soll - Situation Seite 47 5.5.1. V e r t r i e b S e i t e 4 7 5.5.2. Beschaffung Seite 50
5.5.3. Interne Abläufe und Produktion Seite 59 6. Mögliche Umsetzungsstrategieen Seite 66
6.1. Umsetzungsansatz über das QM - System Seite 66
6.2. Umsetzungsansatz ohne bestehendes QM - System Seite 69
6.3. IT als „Ermöglicher“ für Supply Chain Management Seite 69
6.4. Leidensdruck als Auslöser für die Einführung von SCM und QM Seite 70
6.5. Umsatz bzw. positives Betriebsergebnis als Hemmnis für die Seite 70 Einführung von SCM 6.6. Die Führungsebene Seite 71
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7. Zusammenfassung und Ausblick Seite 71
8. Anhang Beispiele SCM von ausgewählten OEM´s Seite 74
8.1. Gestaltung des Lieferantenmanagements bei DC Seite 74 8.1.1. Hintergrund Seite 74
8.1.2. Aufbau des Lieferantenmanagements bei Daimler Chrysler Seite 75
8.1.3. Handlungsfelder der Lieferantenförderung bei Daimler Chrysler Seite 76 8.1.4. Historie und Aufbau der Aktivitäten Seite 76 8.1.5. D i e T e a m s S e i t e 7 7
8.1.6. Durchführung der präventiven Lieferantenförderung Seite 77
8.1.7. Durchführung der reaktiven Lieferantenförderung Seite 78
8.1.8. Durchführung der kostenorientierten Lieferantenförderung Seite 80
8.1.9. Durchführung der innovativen Lieferantenförderung Seite 81 8.2. MAN Seite 82 8.2.1. MAN Einkaufvision Seite 82
8.2.2. Organisation des Zentraleinkaufs bei MAN Seite 82
8.2.3. Organisation der bereichsübergreifenden Beschaffung Seite 83
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Abstract
Die Entwicklung in der Automobilindustrie zeigt eindeutig, dass nicht mehr einzelne Fahrzeughersteller sich dem Wettbewerb stellen müssen. Vielmehr müssen sich die Lieferantennetzwerke auf eine weltweite Konkurrenz und Wettbewerb einstellen. Die Fahrzeughersteller sind, gezwungen die Auswahl von Lieferanten so zu optimieren und zu bündeln, dass ein Kosten - Nutzen - Effekt möglich ist. Dies geschieht insbesondere dadurch, dass die Verantwortung für die Auswahl der Lieferanten für Einzelteile auf die System- oder Modullieferanten übertragen wird. In diesem Zusammenhang ist ein funktionierendes Supply Chain Management unerlässlich. Daher ist es folgerichtig, dass man das Qualitätsmanagement, welches in dieser speziellen Branche Automobilbau sehr weit verbreitet und etabliert ist, mit dem Supply Chain Management verbindet und ein integriertes Managementsystem als Steuerungs- und Führungstool für ein Unternehmen aufbaut. Diesen Zusammenhang heißt es in Zukunft in die Unternehmen zu tragen und Einfluss auf die Ausgestaltung der neuen Releases der einschlägigen Normen DIN EN ISO 9000 ff und ISO TS 16949 zu nehmen.
Anhand eines Automobilzulieferers wurde in dieser Master Thesis auf die möglichen Potentiale hingewiesen.
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Ziel dieser Arbeit ist, die beiden Managementdenkweisen Supply Chain Management und Qualitätsmanagement so miteinander zu verbinden, dass ein integriertes Quality Supply Chain Management entsteht.
Dies geschieht aus der Erfahrung des so genannten „Lopezeffekt“ heraus, der Folge einer konsequenten Low - Cost - Politik des damaligen Opel- bzw. VW - Chefeinkäufers war und bis heute Wirkung zeigt.
Laut einer Umfrage zu den Wachstumsperspektiven der europäischen Zulieferindustrie (Automotive Advisors & Associates 2002) stellen die meisten Fahrzeughersteller Kostensenkungen an die oberste Spitze der Maßnahmen. Als ein Instrument wird der verstärkte Zukauf von Modulen, die von den Lieferanten mit Drittlieferanten entwickelt und geliefert werden, gesehen. Die Investitionen sowie die organisatorischen Leistungen und das Qualitätsmanagement werden somit zur Kernkompetenz von Lieferanten. Ein erneuter Qualitätsschock wie zur Zeit der achtziger Jahre soll damit vermieden werden. Der Zusammenhang von Supply Chain Management und Qualitätsmanagement, aber auch von anderen Management - Ansätzen wird im ersten Teil der Arbeit mit einer Literaturrecherche hergestellt. Das Hauptaugenmerk ist auf die verbindenden Elemente gelegt worden. Vorangestellt wird eine Begriffbestimmung, um eine präzise Terminologie für die Arbeit festzulegen.
Da in den letzten Jahren neue Managementtheorien entwickelt wurden, stellt sich aus diesem Grund die Frage, ob auch eine Integration dieser Theorien durchgeführt werden kann, um die Vorteile aus den verschiedenen Theorien zusammenzuführen. Da sich das Qualitätsmanagement seit Auflegung der QS 9000 und Entwicklung der DIN EN ISO 9000 ff als Führungsmittel etabliert und auch allgemeine Beachtung gefunden hat, ist es nahe liegend, dass ein Integrationsuntersuchung mit dem Qualitätsmanagement als Fixpartner durchgeführt wird.
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Mit den Rahmenbedingungen wird beschrieben und aufgezeigt, in welchem Kontext diese Arbeit steht. Eine Adaption auf andere Wirtschaftbereiche kann mit Einschränkungen erfolgen.
Am Beispiel eines mittelständischen Automobilzulieferers werden die gewonnenen Erkenntnisse als Entscheidungshilfe für die Implementierung eines Integrierten Supply Chain Managements und Qualitätsmanagements zu einem Quality Supply Chain Management aufgezeigt. Dabei werden anhand exemplarischer Unternehmensprozesse Vorteile und Erfolge, die mit einem integrierten QSCM generiert werden können, vorgestellt und beschrieben.
Die Bewertung über realisierbare Vorteile einer Verflechtung bzw. einer Vereinbarkeit der beiden Managementsysteme Supply Chain- und Qualitätsmanagementsysteme zu einem integrierten Ansatz wird anhand eines mittelständischen Automobilzulieferers, der Fritzmeier Composite GmbH & Co KG, zum Schluss vorgenommen. Die theoretisch möglichen am Anfang ermittelten Vorteile werden in der Zusammenfassung eingehend bewertet und auf ihre Umsetzbarkeit bei Fritzmeier untersucht.
Dem Schluss vorangestellt werden beispielhaft mögliche Umsetzungsstrategien für die Einführung eines integrierten Managementsystems (QSCM) als gewinnbringendes Führungsmittel. Dabei wird auch auf zu erwartende Probleme bei der Einführung eines so grundlegenden Managementsystems hingewiesen.
Im Anhang sind einige Beispiele für die Ausprägungen des Lieferantenmanagements von ausgewählten OEM´s (Original Equipment Manufacturer) beschrieben. Dies mit dem Hintergrund, dass in einem Supply Chain Management der OEM das Endglied der Versorgungskette darstellt.
2.1.1 Definition des Qualitätsbegriffs Der Wortstamm kommt aus dem lateinischen und bedeutet:
Qualität (lat.: qualitas) gehörte schon zu den zehn klassischen Kategorien des Aristoteles (Quantität, Qualität, Substanz, Ort, Zeit, Tätigkeit, Leiden, Lage, Haben und Relation). Die
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Kategorie „Qualität“ beschreibt das Seiende (materieller und immaterieller Gegenstand der Betrachtung) hinsichtlich deren Beschaffenheit und Eignung, die daran gestellten Anforderungen und Erwartungen zu erfüllen. Das lateinische Wort - qualitas - heißt im philosophischen Sinn übersetzt:Beschaffenheit und Eignung.Aus DGQ - Lehrgangsunterlagen TQM - Lehrgang Seite 2 - 1 Ausgabe 7 / 05. 2.1.2 Verwendung des Begriffs Qualität
Im modernen Qualitätsmanagement verstehen wir unter dem Qualitätsbegriff und dem Qualitätsverständnis: Qualität als „Beschaffenheit zur Eignung
Die DIN EN ISO 9000 : 2000 § 3.1.1 definiert den Begriff der Qualität folgendermaßen: Qualität ist der Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale Anforderungen erfüllt. Anmerkung 1: Die Benennung „Qualität“ kann zusammen mit Adjektiven wie schlecht, gut oder ausgezeichnet verwendet werden.
Anmerkung 2: Inhärent bedeutet im Gegensatz zu zugeordnet „einer Einheit innewohnend“, insbesondere als ständiges Merkmal.
Der Begriff Supply Chain Management wird hier als ganzheitlich verwendet d.h. es betrifft die komplette Wertschöpfungskette vom Lieferanten über die Organisation zum Kunden. 2.2.2 Lieferantenmanagement
Lieferantenmanagement bezeichnet die Führung, Steuerung und Regelung eines Lieferantenpools. Dieser Lieferantenpools besteht im Wesentlichen aus verschiedenen Materialgruppen, die wiederum mit einer ABC - Analyse unterteilt werden können, so dass sich bei der Betreuung der Lieferanten Arbeitsschwerpunkte ergeben. 2.2.3 Prozess
Unter einem Prozess wird eine geordnete Abfolge von Aktivitäten verstanden, die einen definierten Input (Leistungsobjekte vom Lieferanten) in einen definierten Output (transformierte Leistungsobjekte an den Kunden) überführen.
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Vergleiche Supply Chain Management von A. Kuhn und Ha. Hellingrath Springer 2002 Seite 117. Oder die Prozessdefinition nach der EN ISO 9000 : 2000 § 3.4.1: Satz von in Wechselbeziehung oder Wechselwirkung stehenden Tätigkeiten, der Eingaben in Ergebnisse umwandelt. 2.2.4 Organisation
Als Organisation wird die nach der DIN EN ISO 9000 : 2000 § 1a Anwendungsbereich dargestellte Definition verwendet:
Organisation, die durch die Verwirklichung eines Qualitätsmanagementsystems Vorteile sucht. 2.3 Normative Grundlagen 2.3.1 DIN EN ISO 9000 und 9001 : 2000
Unter § 2.4 Prozessorientierter Ansatz weist die DIN EN ISO 9000 explizit auf den übergreifenden prozessorientierten Ansatz hin, d.h. hier ist die Einbindung auch externer Partner oder interessierten Parteien eingeschlossen, also eine direkte Zusammenführung von QM und SCM vorweggenommen und normiert.
2.3.2 VDA [Gelbdruck „Das gemeinschaftliche QM - System in der Lieferkette (stand 04.10.2005) Reifegrad Absicherung für Neuteile] Auszug aus dem Vorwort des Gelbdrucks:
„Die zunehmende Produktkomplexität im steigenden Wettbewerb, verbunden mit einem höheren Qualitätsanspruch des Endverbrauchers und steigenden Gewährleistungs- und Kulanzkosten beeinflussen zunehmend die Zusammenarbeit zwischen den Automobilherstellern und der Zulieferindustrie. …
Dieser VDA - Band leistet somit bei reifegradkritischen Lieferumfängen eine wesentlichen Beitrag zur Regelung der Zusammenarbeit zwischen Kunden und ihren Lieferanten in der Lieferkette und verbessert damit die Qualitätskultur in der Automobilindustrie.“ Dieser Auszug zeigt, dass sich der VDA intensiv mit dem Thema Quality Supply Chain Management beschäftigt und damit dem Wandel in der Industrie Rechnung trägt.
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2.3.3 ISO/TS 16949 : 2002
Da die ISO/TS 16949 : 2002 grundsätzlich auf der DIN EN ISO 9000:2000 und 9001: 2000 auf baut, ist es auch nicht verwunderlich, dass darin auch die wesentlichen Außenbeziehungen wie Beschaffungsprozess, Lieferantenauswahl, laufende Beurteilung der Lieferanten, Beschaffungsangaben, Verifizierung der beschafften Produkte und die Kundenorientierung abgebildet sind.
Weitergehende Forderungen sind jedoch die kontinuierliche Weiterentwicklung von Lieferanten sowie die weiterführende Forderungen bezüglich der Kundenausrichtung. So schreibt die ISO TS 16949 in § 7.2.3.1 vor:
„Die Organisation muss in der Lage sein, notwendige Informationen, einschließlich Daten, in einer vom Kunden festgelegten Sprache und dem festgelegten Format (z.B. CAD - Daten, auch Nahtstellen für Produktionsdaten usw.) zu übermitteln.“ 2.3.4 QS-9000
Die QS-9000 ist ein amerikanisches Regelwerk und wurde vor Jahren von den „Big Three“ der Automobilhersteller - Daimler Chrysler, General Motors und Ford - entwickelt, um einer Menge an unterschiedlichen, speziellen Anforderungen der Automobilhersteller entgegenzuwirken, welche sich durch die erhöhten Ansprüche an Automobilzulieferer ergaben.