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Empfehlungen, sein Geld in ETFs zu investieren, gibt es immer häufiger. Aber was genau verbirgt sich hinter dem sperrigen Begriff Exchange Traded Funds? Welche Chancen bieten diese Fonds, die großen Indizes wie DAX oder EuroSTOXX folgen und nicht aktiv gemanagt werden? Welche ETFs gibt es überhaupt und welche Indexfonds sind die richtigen für Ihr persönliches Portfolio? Wie können Sie die Chancen nutzen und die Risiken überschaubar halten? Fragen wie diese beantwortet Ihnen der Investmentberater Russel Wild.
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Seitenzahl: 576
Veröffentlichungsjahr: 2025
Investieren in ETFs für Dummies
Die Anlage in ETFs unterscheidet sich in einigen wichtigen Punkten von der Anlage in konventionelle Investmentfonds und Einzelaktien, wie die Tabelle zeigt:
ETFs
Konventionelle Fonds
Einzelaktien
Können Sie rund um die Uhr kaufen und verkaufen?
ja
nein
ja
Bieten sie eine Diversifizierung Ihrer Investitionen an?
ja
ja
nein
Gibt es eine Mindestinvestition?
nein
ja
nein
Können Sie sie über einen Discount- oder Onlinebroker kaufen?
ja
ja
ja
Zahlen Sie eine Gebühr oder Provision, um einen Handel abzuschließen?
normalerweise eine geringe
ja
normalerweise eine geringe
Kann diese Gebühr oder Provision mehr als ein paar Euro betragen?
nein
ja
nein
Ist diese Anlage indexorientiert (passiv verwaltet)?
normalerweise ja
untypisch
nein
Können Sie Geld verdienen oder verlieren?
ja
ja
Darauf können Sie wetten.
Einen ETF zu kaufen, ist wie der Kauf und Verkauf einer Aktie; es gibt keinen entscheidenden Unterschied. Für ETFs gibt es im Wesentlichen die folgenden Handelsmöglichkeiten:
MarktorderSie erteilen Ihrer Bank oder Ihrem Discountbroker einen Auftrag zum Kauf von beispielsweise 100 Anteilen eines bestimmten ETF. Ihre Order geht an die Börse und Sie erhalten den besten verfügbaren Preis.
Limit-OrderSie ist punktgenauer als eine Marktorder. Erteilen Sie eine Order zum Kauf von beispielsweise 100 Aktien eines ETF zu 23 Euro pro Aktie, ist das der Höchstpreis, den Sie bereits sind zu zahlen. Wenn kein Verkäufer bereit ist, für 23 Euro pro Aktie zu verkaufen, wird Ihre Order nicht ausgeführt. Wenn Sie eine Limit-Order zum Verkauf bei 23 Euro aufgeben, findet der Verkauf nur statt, wenn jemand bereit ist, diesen Preis zu zahlen. Wenn nicht, findet kein Verkauf statt. Sie können angeben, ob eine Order nur für den Tag oder bis zur Stornierung gültig ist (wenn es Ihnen nichts ausmacht abzuwarten, ob sich der Markt zu Ihren Gunsten entwickelt).
Stop-Loss-OrderEine Stop-Loss-Order schützt Sie, wenn der Preis Ihres ETF oder Ihrer Aktie sinkt. Sie wird automatisch zu einer Marktorder, wenn der Preis unter eine bestimmte Grenze (zum Beispiel 10 Prozent unter dem aktuellen Preis) fällt. Stop-Loss-Orders begrenzen Ihr Risiko in einem fallenden Markt. In sehr turbulenten Zeiten kann der Einsatz von Stop-Loss-Orders aber auch nach hinten losgehen, also Vorsicht!
LeerverkaufSie verkaufen Anteile eines ETF, die Sie vom Broker geliehen haben. Fällt der Kurs des ETF, können Sie zu einem günstigeren Preis Ersatzaktien kaufen und die Differenz einstecken. Steigt der Preis, bleiben Sie auf dem Wertpapier sitzen, das nun weniger wert ist als sein Marktpreis, und zahlen die Differenz, die unter Umständen ziemlich groß sein kann.
Investieren in ETFs für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2025 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Original English language edition Investieren in ETFs für Dummies © 2022 by Wiley Publishing, Inc.All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.
Copyright der englischsprachigen Originalausgabe Investieren in ETFs für Dummies © 2022 by Wiley Publishing, Inc. Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © maurice norbert – stock.adobe.comKorrektur: Frauke Wilkens, München
Print ISBN: 978-3-527-71970-9ePub ISBN: 978-3-527-83843-1
Russell Wild ist seit über 20 Jahren in den USA als unabhängiger Finanzberater auf Honorarbasis tätig. Er leitet Global Portfolios, LLC, ein Anlageberatungsunternehmen mit Sitz in Philadelphia, Pennsylvania. Der Firmenname spiegelt Wilds starken Glauben an internationale Diversifizierung wider – den Einsatz börsengehandelter Fonds zum Aufbau gut diversifizierter, kostengünstiger, steuereffizienter, globaler Portfolios.
Außerdem ist Russell Wild ein versierter Autor, der Hunderte von Artikeln für nationale Magazine geschrieben hat, darunter AARP The Magazine, Consumer Reports, Men’s Health, Men’s Journal, Parade, Reader’s Digest und The Saturday Evening Post. Er hat außerdem Beiträge für zahlreiche Fachzeitschriften im Finanzbereich verfasst, darunter Financial Planning und Financial Advisor.
Als Autor beziehungsweise Co-Autor von zwei Dutzend Sachbüchern hat er neben diesem auch zwei weitere englischsprachige … For Dummies-Titel geschrieben: Bond Investing For Dummies und Index Investing For Dummies. Er ist kein Unbekannter in den Medien und hat seinen Witz und seine Weisheit in Shows wie Oprah, The View, CBS Morning News und Good Day, New York sowie in Hunderten von Radio- und Bloginterviews geteilt.
Russell Wild hat einen Master in Business Administration (MBA) mit Schwerpunkt Finanzen von der Thunderbird School of Global Management des US-Bundesstaats Arizona in Glendale, Arizona, einen Bachelor of Science (BS) in Wirtschaftswissenschaften mit Auszeichnung von der American University in Washington, D. C., und ein Abschlusszeugnis in persönlicher Finanzplanung vom Moravian College in Bethlehem, Pennsylvania. Wild ist seit 2002 Mitglied der National Association of Personal Financial Advisors (NAPFA) und langjähriges Mitglied und ehemaliger Präsident der American Society of Journalists and Authors.
Anke Dembowski ist freie Finanzjournalistin und lebt am Bodensee. Sie schreibt unter anderem für das Fachmagazin Institutional Money, für Fonds Professionell und für die Frauen-Finanzwissensplattform herMoney. Darüber hinaus ist sie eine versierte Buchautorin und hat mittlerweile rund ein Dutzend Finanzbücher veröffentlicht, beispielsweise das Buch in der … für Dummies-Reihe Investieren in Fonds für Dummies.
Sie ist außerdem Mitgründerin und Geschäftsführerin der Fondsfrauen GmbH, dem führenden Karrierenetzwerk zur Förderung und Gleichstellung von Frauen in der Finanzbranche.
Sie beschäftigt sich seit nunmehr 35 Jahren mit Investmentfonds, seit 1989, als die erste EU-Investmentfonds-Direktive in Kraft getreten ist. Sie tritt des Öfteren als Rednerin auf Fachkongressen auf oder moderiert Diskussionsrunden zu Themen wie Altersvorsorge, Vermögensaufbau, Finanzen.
Vom Background her ist Anke Dembowski Diplomkauffrau (TU Berlin) und hat einen volkswirtschaftlichen Abschluss (Master of Economics von der University Delaware, USA).
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autoren
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
ETFs – längst keine Unbekannten mehr
Über dieses Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: ETFs: Die Grundlagen
Kapitel 1: ETFs: Den Kinderschuhen entwachsen
Die Anfänge: Wo und wie ETFs das Licht der Welt erblickten
Ungeahnte Möglichkeiten beim Wertpapierhandel
Nicht ganz so beliebt wie die Beatles, aber auf dem besten Weg dazu
Bereit für die Primetime?
Kapitel 2: Was zum Kuckuck sind ETFs überhaupt?
Der Widerspenstigen Zähmung: ETFs verstehen
Indizes wählen: Neu oder klassisch?
Equal-Weight-Indizes
Warum Sie ETFs statt Einzelaktien kaufen sollten
Was ETFs von anderen offenen Investmentfonds unterscheidet
Warum die großen Investoren ETFs bevorzugen
Warum Sie als Privatanleger ETFs lieben lernen sollten
Anlegen wie ein Profi
Passives versus aktives Investieren – Sie haben die Wahl
Ein paar Wermutstropfen bei ETFs
Kapitel 3: Alles für den Einstieg in den Handel mit ETFs
Ein Depot für Ihre ETF-Anteile einrichten (und sofort loslegen)
Banken und Onlinebroker genauer unter die Lupe nehmen
Fondsgesellschaften: Die ETF-Anbieter kennenlernen
Mit den Indexanbietern vertraut werden
Weitere Nutznießer und Besonderheiten des ETF-Handels
Teil II: Die Aktienseite Ihres Portfolios aufbauen
Kapitel 4: Die Mathematik des Marktes: Risiko, Rendite und Diversifizierung
Risiko – mehr als nur ein Brettspiel
Gutes Risiko, schlechtes Risiko
Wie das Risiko gemessen wird: Instrumente der Risikobewertung
Dürfen wir vorstellen: Die moderne Portfoliotheorie
Mix & Match: Ein ausgewogenes ETF-Portfolio zusammenstellen
Kapitel 5: Large-Growth- und Large-Value-Aktien
Ein kurzer Überblick über die einzelnen Anlagestile
Wahre Kraftpakete: Large-Growth-Aktien
Sechs Indikatoren, an denen Sie Value-Aktien erkennen
Das KGV näher betrachtet
Auf der Suche nach den besten Substanzwerten
ETFs in Hülle und Fülle
Kapitel 6: Small-Cap-Growth- und Small-Cap-Value-Aktien
Start-ups mit Potenzial: Small-Cap-Growth-Investments
Small-Cap-Investments nüchtern betrachtet
Eine Auswahl geeigneter Small-Cap-Growth-ETFs zusammenstellen
Klein, aber oho: Small-Cap-Value-Aktien
Eine rasante Fahrt mit Höhen und Tiefen
Und was ist mit Mid Caps?
Kleiner als klein: Micro Caps
Kapitel 7: ETFs ohne Grenzen: International anlegende ETFs
Das Auf und Ab internationaler Märkte
Das ideale Verhältnis zwischen heimischen und ausländischen Aktien finden
Nicht alle Länder – und deren Aktien – sind gleich: Individuelle Faktoren berücksichtigen
Die besten globalen Aktien-ETFs für Ihr Portfolio
Kapitel 8: Investieren nach Industriesektoren: Branchen-ETFs
Aktien nach Industriesektoren auswählen
Auf der Jagd nach dem nächsten heißen Sektor
Auf bestimmte Sektoren investieren – aber richtig
Die Qual der Wahl: Branchen-ETFs in Hülle und Fülle
Kapitel 9: Real Estate Investment Trusts: Indirekt Vermieter werden mit REITs
Was REITs sind und welche Vorteile sie bieten
Wie viel Sie in REITs investieren sollten
REIT-ETFs für Ihr Portfolio auswählen
Kapitel 10: Auf der Suche nach sicheren Einkünften: Dividendenfonds
Ihre Optionen für dividendenstarke ETFs
Geldsegen oder doch nur Schall und Rauch?
Teil III: Anleihen (weitgehend sichere Einkünfte) in Ihr Portfolio einbauen
Kapitel 11: Renditen erwirtschaften mit Anleihen- oder Renten-ETFs
Modernes Anleiheinvestment
Die historische (Wert-)Entwicklung von Anleihen
Verschiedene Arten von Anleiheinvestments sinnvoll nutzen
Festverzinsliche Wertpapiere optimal gewichten
Kapitel 12: Die Basics bei Anleihen: Öffentliche Anleihen und Unternehmensanleihen
Staats- und Bundesanleihen: Schuldscheine der Regierungen
Ein Laib Brot für 15 Euro? Inflationsschutz im Handumdrehen
Auf die Wirtschaft setzen: Unternehmensanleihen
Das ganze Paket: In den gesamten Anleihenmarkt investieren
Kapitel 13: Die Basics bei Anleihen: Regionale und globale Anleihen-ETFs
Auf Nummer sicher gehen: In Bundesanleihen investieren
Länder- oder Regionen-ETFs im Rentensegment
Ihre festverzinslichen Anlagen mithilfe globaler Anleihen diversifizieren
Schwellenländeranleihen: Hohes Risiko, hohe Rendite
Teil IV: Themen- und Spezial-ETFs
Kapitel 14: Es ist nicht alles Gold, was glänzt: Gold, Silber und andere Rohstoffe
Edelmetalle als Geldanlage
Wahrhaft volatile Rohstoffe: Erdöl und Erdgas
(Einigermaßen) Ruhige Rohstoffinvestments
Den Rohstoffmarkt indirekt anzapfen
Kapitel 15: Nachhaltige Fonds: Investieren für eine bessere Welt
Nachhaltiges Investieren nach ESG-Standards
Die besten ESG-ETFs für Ihr Portfolio
Geordnet und klassifiziert
Kapitel 16: Geld anlegen mit aktiv gemanagten ETFs
Aktiv verwaltete ETFs: Nicht gerade ein Verkaufsschlager
Sollten Sie Ihr Portfolio »aktivieren«?
Praktischer Einstieg in die Welt aktiv verwalteter ETFs
Smart Beta: Ein Mittelweg zwischen aktivem und passivem Investment
Kapitel 17: Geldanlage für Faulpelze: All-in-one-ETFs
Blitzeinstieg in die Aktienmärkte der Welt
Die weltweiten Anleihemärkte zum Greifen nahe
Aktien und Anleihen in einem Topf kaufen
Kapitel 18: ETFs, die Sie mit Vorsicht genießen sollten
Verkehrte Welt: Inverse ETFs
Fonds, die (angeblich) florieren, wenn der Markt einbricht
Puffer-ETFs – und ihre Grenzen
In Nischenmärkte investieren – eine gute Idee?
Reich werden mit Krypto- und anderen Währungen?
Renditerausch mit Cannabis-ETFs?
Nachahmer-ETFs
Teil V: Portfolioaufbau: Das Puzzle zusammensetzen
Kapitel 19: ETF-Musterportfolios
Wie viel Risiko können Sie verkraften (und trotzdem nachts ruhig schlafen)?
Die Schlüssel zur optimalen Geldanlage
Das perfekte Portfolio für jeden Anlegertyp
Kapitel 20: Mit Geduld zum Ziel: Der Schlüssel zur erfolgreichen Geldanlage
Chartanalyse für Anfänger
Die Geschichte des Durchschnittsanlegers (eine Tragikomödie in einem Akt)
Das Value-Line-Paradoxon
Achtung, »Investmentpornografie« – sie lauert überall!
Geduld zahlt sich aus – im wahrsten Sinne des Wortes
Kapitel 21: Tipps und Tricks zur Portfoliopflege
Ihr Portfolio durch regelmäßiges Umschichten fit halten
Taktische Vermögensallokation (oder Rebalancing mit Köpfchen)
Steuern sparen durch Verlustrealisierung
Ihr Portfolio an veränderte Lebensumstände anpassen
Kapitel 22: Den Ruhestand finanzieren
Finanzielle Unabhängigkeit anstreben
Ihr Portfolio für den Ruhestand fit machen
Ihr Leben aus Ihrem Portfolio finanzieren
Kapitel 23: Das optimale Portfolio: ETFs mit anderen Investments kombinieren
Ein bestehendes Aktien- oder Investmentfondsportfolio umgestalten
Ein gut strukturiertes ETF-Portfolio durch andere Investments ergänzen
Teil VI: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 24: Zehn der am häufigsten gestellten Fragen zu ETFs
Sind ETFs für Privatanleger geeignet?
Sind ETFs riskant?
Brauche ich einen Finanzfachmann, um ein ETF-Portfolio einzurichten und zu überwachen?
Wie viel Geld brauche ich, um in ETFs zu investieren?
Hunderte von ETFs stehen zur Auswahl – welche(n) soll ich wählen?
Wie soll ich mich entscheiden, wenn es mehrere ETFs gibt, die sich auf denselben Index beziehen?
Wo kann ich am besten ETFs kaufen?
Gibt es einen besonders guten oder schlechten Zeitpunkt für den Kauf von ETFs?
Haben ETFs auch irgendwelche Nachteile?
Spielt es eine Rolle, an welcher Börse mein ETF gehandelt wird?
Kapitel 25: Zehn Fehler, die Sie bei der Geldanlage unbedingt vermeiden sollten (und die selbst clevere Anleger oft begehen)
Zu viel für eine Geldanlage bezahlen
Nicht richtig (oder ausreichend) diversifizieren
Zu hohe (oder zu niedrige) Risiken eingehen
Aussteigen, wenn es hart auf hart kommt
Der jüngsten Wertentwicklung zu viel Aufmerksamkeit schenken
Nicht genug für den Ruhestand vorsorgen
Unrealistische Renditeerwartungen hegen
Die schädliche Wirkung der Inflation ignorieren
Andere wichtige Finanzfragen außer Acht lassen
Sich nicht um seine eigenen Finanzen kümmern
Kapitel 26: Zehn Prognosen über die Zukunft von ETFs und privater Vorsorge
Das ETF-Vermögen wird weiter wachsen (mit allen Konsequenzen)
Der Markt wird vermutlich um ein paar (wenige) Akteure reicher werden
Anleger werden dazu genötigt werden, in teure ETF-Pakete zu investieren
ETFs werden langfristig viele andere Investments ersetzen oder zumindest challengen
Die Märkte werden (leider) ein höheres Maß an Korrelation erleben als in der Vergangenheit
Die Renditen der verschiedenen Anlageklassen werden langfristig zu ihren historischen Mittelwerten zurückkehren
Die Steuern werden steigen
Die Inflation wird sich (hoffentlich) bald wieder in Grenzen halten
Private Rentenversicherungen könnten eine Renaissance erleben
Der Hype wird sich durchsetzen!
Anhang: Hilfreiche Websites für das Investieren in ETFs
Empfehlenswerte unabhängige Websites zum Thema ETFs
Websites von ETF-Anbietern
Onlinebroker
Wichtige internationale Wertpapierbörsen
Aufsichtsbehörden
Indexersteller
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 1
Tabelle 1.1: Top-10-Referenzindizes 2023 an der Börse Xetra mit jeweils dem umsa...
Tabelle 1.2: Top-10-ETF-Emittenten in Europa, nach Fondsvermögen (Quelle: Xetra,...
Kapitel 2
Tabelle 2.1: Ein Vergleich zwischen ETFs, konventionellen offenen Investmentfond...
Tabelle 2.2: Tiefstpreis-ETFs
Tabelle 2.3: Bestände des iShares Blockchain Technology UCITS ETF (Stand: Mitte ...
Kapitel 3
Tabelle 3.1: Die größten ETF-Anbieter auf dem europäischen Markt (Quelle:
https:
...
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Renditen von zwei hypothetischen ETFs
Tabelle 4.2: So haben die verschiedenen Anlagestile in den letzten Jahren abgesc...
Tabelle 4.3: So haben die verschiedenen Branchen in den letzten Jahren abgeschni...
Kapitel 9
Tabelle 9.1: REIT-ETFs auf dem europäischen Markt (Datenquelle:
www.JustETF.com
,...
Kapitel 12
Tabelle 12.1: Beispiele für ETFs, die in Staatsanleihen investieren
Tabelle 12.2: Beispiele für ETFs, die sich auf inflationsgeschützte Anleihen fok...
Kapitel 13
Tabelle 13.1: Beispiele für ETFs mit Spezialisierung auf Anleihen der Bundesrepu...
Kapitel 14
Tabelle 14.1: Die Kaufkraft von Gold am Beispiel von Hershey's Schokoriegeln
Tabelle 14.2: Eine Auswahl an Goldfonds
Tabelle 14.3: Beispiele für Rohstoff-ETFs und -ETCs, die mehrere Rohstoffe abdec...
Kapitel 15
Tabelle 15.1: Ausgewählte Beispiele für ETFs mit Nachhaltigkeitsansatz
Kapitel 17
Tabelle 17.1: Eine Auswahl global investierender Aktien-ETFs
Tabelle 17.2: Eine Auswahl global anlegender Renten-ETFs
Kapitel 18
Tabelle 18.1: Beispiele für Nachahmer-ETFs
Kapitel 19
Tabelle 19.1: Das Basisportfolio für verschiedene Risikotypen
Kapitel 21
Tabelle 21.1: Portfoliogewichtung zu Beginn des Jahres
Tabelle 21.2: Verschobene Portfoliogewichtung zum Ende des Jahres
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Die Struktur von konventionellen offenen Fonds und von ETFs
Kapitel 4
Abbildung 4.1: Das Risikoniveau einer Auswahl an ETFs
Abbildung 4.2: Die ETFs A und B haben jeweils eine hohe Volatilität bei hoher Re...
Abbildung 4.3: Das perfekte ETF-Portfolio mit hoher Rendite und null Volatilität
Abbildung 4.4: Das Anlageraster oder die Style Box
Kapitel 5
Abbildung 5.1: Der Platz von Large-Growth- und Large-Value-Aktien im Anlageraste...
Abbildung 5.2: Diese vier Diagramme zeigen jeweils das Wachstum von 1 US-Dollar,...
Kapitel 6
Abbildung 6.1: Kleine Wachstumsaktien finden sich unten rechts im Anlageraster.
Abbildung 6.2: Historisch gesehen war das Wachstum eines Korbs mit Small-Growth-...
Abbildung 6.3: Small-Value-Aktien befinden sich unten links im Anlageraster.
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Entwicklung des europäischen Aktienmarktes (MSCI Europe) im Vergl...
Abbildung 7.2: Entwicklung der Aktien der Schwellenländer (MSCI Emerging Markets...
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Die gegenläufige Entwicklung von Anleihen und Aktien zwischen 20...
Kapitel 14
Abbildung 14.1: Preisentwicklung von Xetra-Gold (in Euro) und Euro STOXX 50, übe...
Abbildung 14.2: Bewegungen des Gold- und Silberpreises und des MSCI-World-Index ...
Kapitel 19
Abbildung 19.1: Ein Portfolio mit höherem Risikopotenzial
Abbildung 19.2: Ein Portfolio mit mittlerem Risiko
Abbildung 19.3: Ein auf Sicherheit ausgerichtetes Portfolio
Kapitel 20
Abbildung 20.1: Das tägliche Kursmuster für UGH
Abbildung 20.2: Das tägliche Kursmuster für DUM
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autoren
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Fangen Sie an zu lesen
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
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Die Finanzindustrie bringt inzwischen beinahe wöchentlich (so scheint es zumindest) neue ausgefallene Investmentideen auf den Markt. Das Angebot an unterschiedlichen Finanzprodukten (oftmals begleitet von 164-seitigen Werbeprospekten, durch die der Anleger sich erst mal durchkämpfen muss) ist inzwischen so schwindelerregend und komplex, dass die gute alte Matratze als wesentlich bequemere Alternative erscheint, um Ihr Geld darunter zu deponieren. Doch es gibt ein Anlageprodukt, das auf jeden Fall einen genaueren Blick wert ist, auch wenn es noch nicht einmal 30 Jahre auf dem Buckel hat. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Indexfonds und Einzelaktie, die als börsengehandelter Fonds oder Exchange Traded Fund, kurz ETF, bezeichnet wird.
Ähnlich wie früher Faxgeräte und dann Computer wurden ETFs zunächst nur von institutionellen Investoren – wie Investmentbanken, Hedgefonds und Versicherungsunternehmen – genutzt, bevor sie sich schließlich auch bei der breiten Masse durchsetzen konnten. Ein Grund dafür war (und ist) die Möglichkeit, sehr große Wertpapierbestände blitzschnell kaufen und verkaufen zu können. Große Händler lieben das. Wir persönlich jonglieren mit unserem sauer verdienten Geld nicht gern in solchen Dimensionen herum; nichtsdestotrotz haben wir in den letzten rund zehn bis zwanzig Jahren den Großteil unserer eigenen Ersparnisse in ETFs investiert – und vielen unserer Klienten und Leser dasselbe empfohlen.
Mit unserer Begeisterung für ETFs stehen wir keineswegs allein da. Ihr Marktanteil ist in den letzten Jahren exponentiell gewachsen und wird auch in Zukunft weiter wachsen und an Einfluss gewinnen. Und auch wenn unsere eigenen ETF-Anlagen und -Empfehlungen nur einen verschwindend geringen Prozentsatz am weltweit expandierenden, inzwischen über 11,4 Billionen Dollar schweren ETF-Markt ausmachen, so freuen wir uns dennoch, Teil davon zu sein (wenn auch nur ein sehr, sehr kleiner). Und wer weiß, vielleicht bekommen Sie nach der Lektüre dieser ersten deutschsprachigen Ausgabe von Investieren in ETFs für Dummies Lust, ebenfalls Teil des ETF-Universums zu werden – sofern Sie es nicht bereits sind (und mithilfe dieses Buches lediglich mehr über die vielfältigen Möglichkeiten der Geldanlage mit ETFs erfahren möchten).
Die Medien berichten mittlerweile viel über ETFs, und so ernten wir längst keine verwirrten Blicke mehr – so als sprächen wir Klingonisch –, wenn wir uns als Autoren von Investieren in ETFs für Dummies zu erkennen geben. Viele Menschen – vor allem die jüngeren – haben den Begriff ETF zumindest schon einmal gehört; immerhin hat diese Anlageform schon so einige Schlagzeilen gemacht.
Die wachsende Beliebtheit von ETFs ist an sich schon eine Meldung wert. Viele informierte Anleger wissen inzwischen, dass ETFs kostengünstige Anlageinstrumente sind, die sich hervorragend als Bausteine für ein gut diversifiziertes Portfolio eignen.
Und genau auf diesen Punkt konzentrieren wir uns diesem Buch auch am stärksten: Wie Sie als Privatanleger ETFs am besten nutzen können, um Ihre Rendite zu optimieren und gleichzeitig Ihr Anlagerisiko im Griff zu haben.
In den letzten 20 Jahren hat sich vieles geändert – im Guten wie im Schlechten –, und das Angebot an ETFs ist mit der Zeit wesentlich umfangreicher geworden, auch wenn nicht alle ETFs preiswert oder empfehlenswert sind.
Zu den besonders positiven Veränderungen der letzten Jahre zählt die Tatsache, dass viele der Investmentlücken, die es früher gab, mittlerweile weitgehend geschlossen wurden. Früher konnten Sie beispielsweise keinen ETF kaufen, der Ihnen ein Engagement in internationalen Anleihen oder REITs ermöglicht hätte. Hier hat sich was getan. Inzwischen gibt es ETFs, die auch diese und noch viele weitere Anlageklassen abdecken. Ein gut diversifiziertes Portfolio nur aus ETFs aufzubauen, war vor einigen Jahren schlicht unmöglich – heute dagegen geht das sehr wohl.
Auch Versicherungsgesellschaften sind inzwischen auf den Zug aufgesprungen und bieten ETFs in einigen ihrer Rentenversicherungsprodukten an (wenn auch leider oft immer noch überteuert).
Es gibt allerdings auch negativen Veränderungen: Viele der neueren ETFs auf dem Markt sind schlicht und ergreifend schlechte Geldanlagen, die nur eingeführt wurden, um von der Popularität der ETFs zu profitieren. Sie sind oft übermäßig teuer und/oder bilden unsinnige Indizes ab (die nach äußerst fragwürdigen Methoden erstellt wurden und/oder nur extrem enge Marktsegmente widerspiegeln).
Viele dieser neuen ETFs sind speziell für den kurzfristigen Handel ausgelegt (der für Kleinanleger in der Regel unwägbare Risiken birgt), andere wiederum orientieren sich an wenig aussagekräftigen, kurzfristigen Wertentwicklungen sonderbarer Indizes oder Anlageklassen oder sie investieren in hochvolatile gerade sehr gehypte Themen.
Darüber hinaus sind seit ein paar Jahren aktiv verwaltete ETFs auf dem Vormarsch, was nicht nur eine Abkehr vom ursprünglichen Prinzip passiv verwalteter Index-ETFs bedeutet, sondern nachweislich auch Nachteile für den Anleger mit sich bringt (wenngleich die Fondsmanager sich dabei oft eine goldene Nase verdienen). Einige dieser Neukreationen sind zudem derart komplex, dass sie kaum noch als ETFs zu erkennen sind, sondern an die Baskets und Zertifikate früherer Zeiten erinnern.
Hier gilt es, genau hinzuschauen, das Kleingedruckte zu lesen, Vergleiche zu ziehen und Risiken abzuwägen. Der Großteil dieses Buches zielt daher darauf ab, Ihnen dabei zu helfen, die guten von den schlechten ETFs zu unterscheiden, um so die besten Optionen für Ihr Portfolio zu finden.
Wie bei jeder anderen Investition erhoffen Sie sich sicher auch von der Lektüre dieses Buches eine gewisse Rendite. Im abstrakten Sinn liegt Ihr Gewinn darin, dass Sie sich ein tiefergehendes Wissen über ein leistungsstarkes Finanzinstrument namens ETF aneignen und seine Vorzüge kennen- und schätzen lernen. Konkreter wird es sich (hoffentlich) auszahlen, wenn Sie dieses neu erworbene Wissen letztendlich anwenden, um Ihre Anlageergebnisse zu verbessern.
Wie kommen wir darauf, dass man mit ETFs Vermögen aufbauen kann?
ETFs sind ein cleveres Anlageinstrument.
Verglichen mit anderen Anlageformen bieten ETFs intelligente Lösungen für bestimmte Erfordernisse und Bedürfnisse in puncto Geldanlage. Das belegen die folgenden Punkte und noch viele weitere Aspekte, auf die wir im Laufe des Buches noch genauer eingehen werden.
ETFs bieten mehr Sicherheit.
Die meisten Finanzexperten sind sich darüber einig, dass das Handeln mit Einzelaktien Ihr Vermögen ernsthaft in Gefahr bringen kann. Alles vom Bilanzskandal bis hin zum plötzlichen Schwächeanfall des Vorstandsvorsitzenden kann die Aktie eines Unternehmens in eine Abwärtsspirale bringen. Daher ist es für den durchschnittlichen Privatanleger sinnvoll, möglichst viele sowie verschiedene Arten von Wertpapieren – sowohl Aktien als auch Anleihen – zu halten, was sich mithilfe von ETFs (oder auch konventionellen Fonds) am besten realisieren lässt.
ETFs sind kostengünstig.
Viele ETFs berechnen jährliche Verwaltungsgebühren von lediglich 0,10 Prozent oder weniger, und ein paar sind sogar völlig kostenlos! Im Gegensatz dazu kosten viele aktiv verwaltete offene Investmentfonds 1,0 Prozent an Gebühren pro Jahr oder deutlich mehr. Konventionelle Indexfonds sind im Allgemeinen etwas teurer als ihre indexierten ETF-Vettern. Solche Kostenunterschiede erscheinen zwar auf den ersten Blick gering, können sich aber im Laufe der Zeit summieren und erheblich auf Ihre Rendite auswirken. In
Kapitel 2
finden Sie einige Beispielrechnungen.
ETFs sind transparent.
Im Gegensatz zu konventionellen Fonds sind die Bestände eines ETF wie ein offenes Buch, sprich: jederzeit einsehbar. Wenn wir zum Beispiel heute Nachmittag 100 Anteile des Invesco S&P 500 UCITS ETF kaufen würden, wüssten wir, dass genau 7,10 Prozent unseres Geldes in Apple und 6,51 Prozent in Microsoft investiert sind. Bei den meisten konventionellen Investmentfonds findet man solche Details nicht, zumindest nicht so aktuell. Fondsmanager sind – ähnlich wie Bühnenmagier – oft sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, ihre Geheimnisse preiszugeben. In der Welt der Geldanlagen gilt: Je mehr Sie als Anleger wissen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie irgendwelchen Tricks zum Opfer fallen.
Apropos offenes Buch: Wäre das vorliegende Werk wie so mancher konventionelle Fonds, dann wäre es voll von unverständlichem Kauderwelsch und teuer. Glücklicherweise ist es aber eher wie ein ETF:
Investieren in ETFs für Dummies
ist eine clevere Wahl.
Lassen Sie uns eines kurz klarstellen: Wir wollen Sie mit diesem Buch zu nichts überreden. So werden wir Ihnen zum Beispiel
nicht
einfach nur sagen, dass ETFs die beste Anlageform für Sie sind, oder Ihnen versprechen, dass Sie damit reich (und berühmt) werden. Stattdessen legen wir Fakten und Zahlen vor, fassen mehrere wissenschaftliche Erkenntnisse zusammen und lassen Sie daraus Ihre eigenen Schlussfolgerungen ziehen.
Investieren in ETFs für Dummies
ist kostengünstig.
Hey, erstklassige Anlageberatung für weniger als 30 Euro! Wo sonst bekommen Sie so ein Angebot?
Und
sollten Sie nach der Lektüre dieses Buches zu dem Schluss kommen, dass ETFs in Ihr Portfolio gehören, dann werden Sie Ihre 22 Euro (plus etwaiger Versandkosten) sehr wahrscheinlich im Handumdrehen zurückbekommen – in Form von niedrigeren Gebühren und höheren Renditen.
Investieren in ETFs für Dummies
ist leicht verständlich.
Zumindest haben wir uns die größte Mühe gegeben, auch komplexe Sachverhalte so verständlich wie möglich zu erklären, und hoffen, dass es uns gelungen ist.
Falls dies nicht Ihr erstes … für Dummies-Buch ist, wissen Sie in etwa, was auf Sie zukommt. Falls nicht: Dies ist kein Buch, das Sie von vorn bis hinten durchlesen müssen. Suchen Sie sich einfach die Informationen heraus, von denen Sie glauben, dass sie Ihnen am meisten nützen. Keine Angst – es gibt auch kein Quiz am Ende, das heißt, Sie müssen den Inhalt nicht auswendig lernen!
Wir gehen davon aus, dass Sie als Leserin oder Leser dieses Buches bereits einiges über die Finanzwelt wissen. Das kann, wie wir denken, als ziemlich sicher vorausgesetzt werden – ansonsten hätten Sie sich wohl kaum gleich ein ganzes Buch über ETFs gekauft!
Falls Sie allerdings noch annehmen, dass Wandelanleihen etwas mit austauschbaren Oberteilen oder Futures etwas mit Wahrsagerei und Kristallkugeln zu tun haben, dann helfen wir Ihnen, so gut wir können, auf den richtigen Weg, indem wir Ihnen verraten, wie und wo Sie noch mehr über solche und andere Finanzthemen herausfinden können. Vielleicht wäre es unter diesen Umständen sogar sinnvoll, zuerst Investieren für Dummies von Eric Tyson (ebenfalls im Wiley-Verlag erschienen) zu lesen, das die Grundlagen zum Thema Geldanlage abdeckt. Danach kommen Sie dann einfach zurück zu dieser Ausgabe. Herzlich willkommen!
Wie in jedem … für Dummies-Buch finden sich auch in dieser Ausgabe am Seitenrand immer wieder kleine runde Icons. Diese optisch ansprechenden Hilfsmittel dienen der Kennzeichnung, sodass Sie sofort erkennen, welche Art von Information Sie an dieser Stelle erwartet.
Obwohl es sich hier generell um ein Anleitungsbuch handelt, geben wir Ihnen zusätzlich immer wieder zahlreiche nützliche Ratschläge und Tipps, die dann mit diesem Symbol versehen sind.
Die Welt der Geldanlagen ist voller gemeiner Fallstricke. Wann immer Sie auf dieses Symbol stoßen, sollten Sie wissen, dass Sie Geld – vielleicht sogar viel Geld – verlieren könnten, wenn Sie die entsprechende Passage überspringen.
Lesen Sie die Inhalte neben diesem Symbol am besten gleich zweimal! Es weist Sie darauf hin, dass hier etwas Wichtiges gesagt wird, das Sie sich unbedingt merken sollten.
Wenn recht komplexe Sachverhalte – wie zum Beispiel der Unterschied zwischen Standardabweichung und Beta oder die historische Korrelation zwischen dem Gesamtmarkt und REITs – Sie nicht wirklich interessieren, können Sie die mit diesem Symbol gekennzeichneten Passagen ruhigen Gewissens überspringen (oder nur überfliegen).
Das Finanzuniversum ist voller (gieriger) Menschen, die ihr Geld auf Kosten anderer verdienen. In Passagen, die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind, finden Sie Beispiele für bestimmte Kapitalanlagen, Anlagebedingungen oder -konstellationen, bei denen es jemand darauf anlegt, Sie zu überrumpeln und Ihnen Ihr sauer verdientes Erspartes abzuluchsen.
Wie soll es nun weitergehen? Wo möchten Sie mit dem Lesen beginnen? Wenn Sie wollen, dann beginnen Sie einfach am Anfang. Falls Sie sich nur für Aktien-ETFs interessieren, dann spricht selbstverständlich nichts dagegen, gleich zu Teil II zu springen. Anleihen-ETFs? Dann los – blättern Sie einfach zu Teil III. Es liegt ganz an Ihnen – Sie haben es in der Hand!
Teil I
IN DIESEM TEIL …
Dieser Teil ist als Einstieg gedacht und vermittelt Ihnen das Basiswissen, das Sie benötigen, um sich in der Welt der ETFs zurechtzufinden. Neben allgemeinen Infos über die Entstehung und den Zweck von ETFs sowie ihre bisherige Entwicklung erfahren Sie unter anderem, was diese Anlageform so besonders macht und warum sie so viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Investments hat. Darüber hinaus zeige ich Ihnen, wie und wo Sie ein Anlagekonto für Ihre ETFs einrichten und mit dem Handel beginnen können.
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Die Entstehung von ETFs (und ihre Bedeutung in der heutigen Finanzwelt)Wie ETFs verwaltet und gehandelt werdenDie phänomenale Wachstumsbilanz von ETFsZweifellos gibt es eine ganze Reihe von Damen und Herren in Nadelstreifen an der Wall Street und in den Bankentürmen in Frankfurt und München, die bei dem Begriff »börsengehandelter Fonds« oder »ETF« (Kurzform für Exchange Traded Fund) vor Wut zu schäumen beginnen. In einer Welt mit sehr teuren Anlageprodukten und äußerst gut bezahlten Anlageverkäufern sind ETFs so etwas wie die ultimativen Spielverderber. Das liegt unter anderem daran, dass Durchschnittsanleger bei der Geldanlage in ETFs – im Gegensatz zu anderen Investmentformen – nicht mehr für fette Provisionen und/oder eine Vielzahl laufender, unnötiger Gebühren zur Kasse gebeten werden. Das ist eine prima Sache!
Seit ihrem Aufkommen in der Anlageszene der frühen 1990er-Jahre wurden in den USA etwa 3.330 ETFs aufgelegt, und in Europa rund 2.770. Und das in diesen Fonds investierte Vermögen ist seitdem mit Abstand schneller gewachsen als bei jedem anderen Anlageprodukt. Halleluja!
Der erste ETF wurde in Kanada aufgelegt, war also eine Schöpfung der Toronto Stock Exchange (Torontoer Börse). Die Entwicklungsgeschichte der ETFs ist zugegebenermaßen nicht ganz so aufregend wie beispielsweise die von Penicillin oder moderner Raketentechnik. Ein Insider der Toronto Stock Exchange erklärte einmal: »Wir sahen darin eine Möglichkeit, Geld zu verdienen, indem wir mehr Handel generierten.« So entstand der erste börsengehandelte Fonds beziehungsweise ETF mit der Abkürzung TIP (für Toronto Index Participation Unit oder zu gut Deutsch: Toronto-Index-Beteiligungseinheit). Er bildete einen Wertpapierindex großer kanadischer Unternehmen ab (wie Bell Canada, Royal Bank of Canada, Nortel und 32 andere), der als Toronto 35 bekannt ist. Dieser kanadische Index kam damals dem Leitindex der USA, dem Dow Jones Industrial Average, am nächsten.
TIP war ein sofortiger Erfolg bei den großen institutionellen Wertpapierhändlern, denen schnell klar wurde, dass sie nun einen ganzen Index innerhalb kürzester Zeit kaufen und wieder verkaufen konnten. Die Torontoer Börse bekam, was sie wollte: Mehr Handel, und der Siegeszug der ETFs nahm seinen Lauf.
TIP hat sich seither weiterentwickelt und verfolgt nun die Wertentwicklung eines größeren Index, des sogenannten S&P/TSX 60 Index, der – Sie haben es vermutlich erraten – die Wertentwicklung der 60 größten und zahlungskräftigsten Unternehmen Kanadas abbildet. Entsprechend hat auch der Fonds einen anderen Namen: iShares S&P/TSX 60 Index ETF. Er wird heute von der Fondsgesellschaft BlackRock verwaltet, die mit der Übernahme der iShares-ETF-Palette von Barclays im Jahr 2009 (Teil eines saftigen 13,5-Milliarden-Dollar-Deals) zum weltweit größten Anbieter von ETFs geworden ist. (Ein weiterer von BlackRock verwalteter US-amerikanischer ETF nutzt aktuell das Kürzel TIPS. Dieser Fonds, dessen Abkürzung für Treasury Inflation-Protected Securities steht, investiert in inflationsgeschützte US-Staatsanleihen und hat nichts mit dem ursprünglichen TIP zu tun.)
Erst etwa drei Jahre nach seiner Auflegung in Kanada fasste der erste ETF in den Vereinigten Staaten Fuß. Am 22. Januar 1993 wurde an der American Stock Exchange (die im Januar 2009 – einem bedeutenden Jahr im Hinblick auf Fusionen und Übernahmen – Teil der NYSE Euronext wurde) sozusagen die Mutter aller US-amerikanischen ETFs aus der Taufe gehoben. Der erste ETF mit Sitz in den USA erhielt den Namen S&P Depositary Receipts Trust Series 1, allgemein bekannt als SPDR (ausgesprochen wie das englische Wort spider, zu Deutsch: Spinne) S&P 500.
Der SPDR S&P 500, der den S&P 500 (ein Index der 500 größten US-Unternehmen) abbildet, war sofort ein Lieblingskind der institutionellen Investoren. Seitdem hat er sich zu einem wichtigen Bestandteil der Portfolios vieler privater und institutioneller Anleger entwickelt – und zu einem absoluten Favoriten unter kurzfristig ausgerichteten Anlegern, den sogenannten Daytradern.
In den ersten Jahren fast ausschließlich von institutionellen Anlegern genutzt, werden ETFs auch heute noch im großen Stil von Banken, Versicherungsgesellschaften und ähnlichen Investoren als Anlageinstrumente eingesetzt. Neben der gelegentlichen langfristigen Anlage in ETFs (Buy-and-Hold-Strategie) spielt hier vor allem der kontinuierliche Handel (Kauf und Verkauf) mit ETFs sowie Optionen auf ETFs für unterschiedliche Zwecke (von denen wir einige in Kapitel 21 näher erläutern) eine wichtige Rolle.
Die Entstehung und zunehmende Verbreitung von ETFs hat inzwischen auch dem normalsterblichen, nicht institutionellen Anleger solche Möglichkeiten des »Herumjonglierens« mit Anlagewerten eröffnet (was sich für Privatpersonen allerdings in der Regel nicht empfiehlt). Was jedoch noch viel wichtiger ist: Dank ETFs kann sich heute jeder Privatanleger praktisch im Handumdrehen ein Portfolio zusammenstellen, das der Raffinesse und Wirtschaftlichkeit eines institutionellen Portfolios sehr nahekommt.
Wie viele Finanzprodukte schafften es auch ETFs über den Atlantik nach Europa. Schließlich leuchtete die Idee von sehr kostengünstigen, simplen Fonds, die als Wertpapier an der Börse gehandelt werden, auch europäischen Anlegern ein.
Die ersten beiden europäischen ETFs spiegeln den Euro STOXX 50 und den STOXX Europe 50 wider. Sie wurden im April 2000 aufgelegt und wurden zunächst nur an der elektronischen Börse Xetra gehandelt. Inzwischen gehören die beiden ersten europäischen ETFs zum BlackRock-Imperium und haben ein gigantisch großes Volumen angesammelt. Mittlerweile können fast alle europäischen ETFs an mehr oder minder allen europäischen Börsen gehandelt werden.
2001 legte dann die Gesellschaft Indexchange (damals eine Tochter der Hypovereinsbank) einen deutschen ETF auf den DAX (den deutschen Aktienindex) auf. Inzwischen wird dieser DAX-ETF ebenfalls von BlackRock verwaltet.
Rasch folgten weitere Anbieter. Anfang des Jahrtausends gab es viele Fondshäuser in Europa, die ETFs anbieten wollten, und – wie so oft bei jungen Märkten – es konsolidierte auch der europäische ETF-Markt durch verschiedene Zusammenschlüsse und Umstrukturierungen. Die letzte große Übernahme in diesem Bereich fand 2022 statt, als der größte europäische Fondsanbieter Amundi seinen französischen Konkurrenten Lyxor Asset Management übernahm.
Laut der deutschen Statistikplattform Statista lag das weltweit verwaltete ETF-Vermögen im Jahr 2023 bei rund 11.390 Milliarden US-Dollar – das sind 10.466 Milliarden Euro – etwa 27-mal so hoch wie der deutsche Bundeshaushalt 2024. Das ETF-Analysehaus ETFGI spricht von über 2.900 ETFs in Europa, die von 99 Anbietern aufgelegt wurden. Sie werden an insgesamt 29 Börsen gehandelt, die in 24 europäischen Ländern beheimatet sind. Da dürfte auch für Sie etwas dabei sein!
Laut Erhebungen des US-Fondsverbands Investment Company Institute und des Finanzinformations- und Analyseunternehmens Morningstar trägt der durchschnittliche Investmentfondsanleger in den USA mit einem 150.000-Dollar-Portfolio aus aktiv verwalteten Fonds rund 945 Dollar (0,63 Prozent) an jährlichen Kosten (zum Beispiel für Provisionen, Ausgabeaufschläge, Verwaltungs- und Handelsgebühren). Durch die Umstellung auf ein ETF-Portfolio fallen für diesen Anleger circa 50 Dollar für die Einrichtung des Portfolios und danach vielleicht 20 Dollar pro Jahr an – sofern überhaupt Handelsgebühren und andere Kosten berechnet werden. Ab diesem Zeitpunkt liegen die laufenden jährlichen Portfoliokosten des Anlegers nur noch bei etwa 270 Dollar (0,18 Prozent).
Das, liebe Damen und Herren, ist eine Differenz von stolzen 0,45 Prozent aufs Gesamtportfolio, und damit sehr viel Geld! Immerhin reden wir hier von einer jährlichen Gesamtersparnis von 625 Dollar – oder sogar noch mehr, falls Ihr Anlageberater oder Ihre Bank die Handelsgebühren ganz abgeschafft haben, was bei vielen Anbietern inzwischen der Fall ist. Denken Sie daran, dass Ihre 625 Dollar oder mehr pro Jahr in jedem Anlagejahr zusätzliche Zinsen erwirtschaften! Und lassen Sie sich nicht durch die Währung Dollar ins Bockshorn jagen: In Europa sieht die Situation nicht viel anders aus. Sie verstehen uns schon richtig: Durch ETFs können Sie jede Menge Kosten sparen!
Sogenannte Ausgabeaufschläge, jene dubiosen Gebühren, die bei den meisten konventionellen Fonds beim Kauf der Anteile berechnet werden, existieren in der Welt der ETFs einfach nicht.
In Kapitel 2 gehen wir noch näher auf die mit ETFs verbundenen Kostenersparnisse und weiteren Vorteile ein.
Einer der wichtigsten Punkte beim Aufbau eines Portfolios ist die Diversifizierung, also die möglichst breite Streuung der Portfoliobausteine mit dem Ziel, das Anlagerisiko zu minimieren. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, gestalten wir sowohl unsere eigenen Portfolios als auch die unserer Klienten so, dass sie die folgenden Arten von Anlagewerten umfassen: Large-Cap-, Small-Cap- und Micro-Cap-Aktien, internationale Aktien (zum Beispiel amerikanische, englische, französische, schweizerische, japanische und koreanische), mittelfristige und kurzfristige Anleihen sowie Real Estate Investment Trusts (REITs) – alle gehalten in kostengünstigen ETFs.
Falls Sie mit all diesen Begriffen noch nichts anfangen können sollten – keine Sorge; in den Teilen II und III gehen wir sowohl auf das Thema Diversifizierung als auch auf die einzelnen Arten von Aktien (beziehungsweise Anlagestile) und Anleihen näher ein und zeige Ihnen, wie Sie sich mit ETFs ein erstklassiges, auf Ihre Bedürfnisse und Ihr persönliches Risikoprofil abgestimmtes Portfolio aufbauen können.
Selbstverständlich können Sie auch andere Anlageinstrumente, wie zum Beispiel konventionelle Investmentfonds, nutzen, um sich ein gut diversifiziertes Portfolio zusammenzustellen. Mit ETFs – zumindest mit den meisten – geht das jedoch sehr viel einfacher, weil sie in der Regel gezielt einen Index nachbilden. Außerdem sind sie im Großen und Ganzen viel transparenter als konventionelle Fonds, mit anderen Worten: Es ist drin, was draufsteht. So wird Ihnen zum Beispiel ein ETF, der angibt, in kleine Wachstumswerte (Small-Cap-Growth-Aktien) zu investieren, dementsprechend auch eine reine Anlage in diese Art von Aktien bieten – nicht mehr und nicht weniger. Ein konventioneller Fonds hingegen, der behauptet, in dieselbe Art von Aktien zu investieren, kann in Wirklichkeit alles von Cash über Anleihen bis hin zu Microsoft-Aktien (was eher in die Kategorie Large-Cap-Growth fällt) enthalten (und das ist kein Scherz, dafür können wir Ihnen mehrere Beispiele nennen).
Während die Welt der konventionellen Fonds und der Hedgefonds in der Vergangenheit von einigen Skandalen verschiedenster Art heimgesucht wurde (darunter versteckte Gebühren, indirekte Zuwendungen, Amigo-Geschäfte und Bestechungsgelder), ist die Anzahl der ETF-Skandale, die Medien und Anlegervermögen im Laufe der Jahre erschüttert haben, erstaunlich gering. Genauer gesagt liegt sie bei null.
Das liegt zum Großteil daran, dass die allermeisten ETF-Manager, die sich gezwungenermaßen an bestehenden Indizes orientieren müssen, nur sehr wenig Spielraum bei ihren Anlageentscheidungen haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Anlageinstrumenten werden ETFs zudem von den Börsenaufsichtsbehörden streng reguliert. Darüber hinaus werden ETFs tagsüber gehandelt, vor den Augen von Millionen von Händlern, und nicht wie einige konventionelle Fonds nach Börsenschluss, was Mauscheleien und Vetternwirtschaft aller Art Tür und Tor öffnet.
Auf das Thema Transparenz bei ETFs gehen wir in Kapitel 2 noch ausführlicher ein.
Bei all den Vorteilen, die ETFs zu bieten haben, überrascht es nicht, dass sie sich in den letzten Jahrzehnten so rasant verbreitet haben. Wie gesagt, waren wir im Jahr 2023 weltweit bereits bei einem verwalteten ETF-Vermögen von 10.466 Milliarden Euro. Allein in Europa gibt es etwa 2.900 ETFs, und in den USA sind es rund 3.330.
Im Folgenden finden Sie einige Fakten und Zahlen des ETF-Analysehauses ETFGI, die Aufschluss darüber geben, wie der ETF-Markt in Europa dasteht und wie schnell ETFs an Popularität gewinnen (Daten jeweils per Ende 2023; Quelle: https://etfgi.com/news/press-releases/2024/04/etfgi-reports-etfs-industry-europe-celebrates-its-24th-anniversary, Abruf 12.7.2024)).
ETF-Volumen in Europa: ~ $ 1.729 MilliardenETP-Volumen in Europa: ~ $ 90 MilliardenZahl der angebotenen ETFs: 2.097Zahl der angebotenen ETPs: 891Zahl der ETF-Anbieter in Europa: 99Zahl der europäischen Börsen, an denen ETFs gehandelt werden: 29Zahl der europäischen Länder, in denen ETFs gehandelt werden: 24Vielleicht interessiert Sie, wie die Zahlen noch vor gut zehn Jahren aussahen, also Ende 2013?
ETF-Volumen in Europa: ~ $ 395 MilliardenETP-Volumen in Europa: ~ $ 23 MilliardenZahl der angebotenen ETFs: 1.394Zahl der angebotenen ETPs: 641Und wie sah es vor 17 Jahren, also Ende 2006 aus?
ETF-Volumen in Europa: ~ $ 94 MilliardenETP-Volumen in Europa: ~ $ 2 MilliardenZahl der angebotenen ETFs: 277Zahl der angebotenen ETPs: 35Sie sehen: ETFs weisen ein phänomenales Wachstum auf. In den letzten zehn Jahren hat ihr Volumen in Europa jährlich um 15,6 Prozent zugelegt. Außerdem hat sich die Produktvielfalt enorm erweitert.
Betrachtet man nur den deutschen Markt, dann waren am 31. März 2024 insgesamt 1.458 Milliarden Euro in offenen Publikumsfonds investiert, davon 252 Milliarden in ETFs. Das sind immerhin 17 Prozent des Marktes. Wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt, dann könnten ETFs tatsächlich schon bald so beliebt sein wie John, Paul, George und Ringo. Wir gehen jedenfalls stark davon aus, dass ETFs weiter an Popularität gewinnen werden, insbesondere bei institutionellen Investoren und bei jüngeren Privatanlegern. Was unsere Klienten betrifft, so können wir Ihnen sagen, dass die unter 40-Jährigen konventionelle Investmentfonds in etwa als so »fortschrittlich« empfinden wie Festnetztelefone oder Discomusik.
Die Beliebtheit von ETFs ist zum Teil auf den ungemütlichen bearischen (also rückläufigen) Markt im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausends zurückzuführen. Anleger, die von den zweistelligen jährlichen Renditen der 1990er-Jahre verwöhnt waren, erkannten plötzlich, dass ihre Portfolios nicht mehr endlos im Wert steigen würden. Daher wurde es zunehmend wichtiger, auf die Kosten der Anlagen zu achten. Mit Beginn der 2010er-Jahre wurden viele Anleger außerdem vermehrt auf Indexing, auch bekannt als passives Investieren (zum Beispiel in ganze Märkte oder Marktsegmente), als Anlagestrategie aufmerksam. Sie erkannten dessen Überlegenheit gegenüber dem sogenannten aktiven Investieren(dem Versuch, Aktien herauszupicken und die Märkte mittels Markt-Timing zu übertreffen). Mehr zum passiven und zum aktiven Investieren lesen Sie in Kapitel 2.
Es ist ein Phänomen in der Welt der Mode: Sogenannte Trendsetter – wie Filmstars oder britische Royals – tragen in der Öffentlichkeit etwas, das die meisten Menschen zunächst als lächerlich empfinden, aber ehe man sich’s versieht, trägt jeder dasselbe Teil. Anlagetrends funktionieren ganz ähnlich wie solche Modetrends, vielleicht ein bisschen langsamer. Fast ein ganzes Jahrzehnt (von 1993 bis etwa 2001 dauerte es, bis dieses neumodische Anlageinstrument wirklich an Fahrt aufnahm. Insidern zufolge wurde die Mehrheit der ETFs bis etwa 2003 von institutionellen oder professionellen Investoren, wie Versicherungsunternehmen oder Pensionskassen, gekauft, nicht von Privatanlegern.
Der Übergang bestimmter Anlageinstrumente von einer rein institutionellen Investorenschaft hin auch zu Privatanlegern wird im Börsenjargon oft mit der Wendung »von der Wall Street zur Main Street« umschrieben. Der Begriff Main Street steht in der Wirtschafts- und Börsensprache für den kleinunternehmerischen oder privaten Sektor, im Vergleich zu Großunternehmertum und Hochfinanz (Wall Street).
Die Fondsgesellschaft BlackRock, die mehr als ein Drittel des US-Marktes für ETFs kontrolliert, schätzt, dass mittlerweile etwa 60 Prozent des gesamten ETF-Handels von Individualanlegern getätigt werden. Die anderen 40 Prozent entfallen auf institutionelle Investoren und Kunden von Honorarberatern.
Der Begriff Honorarberatung steht für eine Beratung im Finanzsektor und bedeutet, dass ein Finanzanlagenberater von Gesetzes wegen keinerlei Provisionen oder andere Vergütungen von den Anbietern erhält, deren Produkte er vermittelt, sondern stattdessen ein Honorar vom Klienten verlangt.
Tatsächlich haben Privatanleger – vor allem die sogenannten Buy-and-Hold-Anleger (also die langfristig Orientierten) – viel mehr Vorteile durch ETFs als institutionelle Investoren. Das liegt daran, dass Letztere schon immer von den besten Angeboten für Anlageinstrumente profitiert haben. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Zum Beispiel zahlen institutionelle Anleger für Anteile an konventionellen Fonds oft viel weniger Verwaltungsgebühren als Privatanleger. (Fondsgesellschaften sprechen daher oft von institutionellen Anlagetranchen, im Gegensatz zu Publikums-Anlagetranchen.) Im Wesentlichen entspricht dieses System der allgemein gängigen Praxis, dass Großhändler stets niedrigere Einkaufspreise zahlen als Einzelhändler. Davon abgesehen brauchen institutionelle Investoren im Regelfall die bei konventionellen Fonds oft noch üblichen, unverschämt hohen Ausgabeaufschläge (hohe Ankaufsgebühren) nicht zu bezahlen.
Es mag sich in Ihren Ohren so anhören, als ob wir ETFs nicht nur als die beste Erfindung seit geschnittenem Brot anpreisen würden, sondern gar als Ersatz für geschnittenes Brot. Nun, nicht ganz. Sosehr wir ETFs auch schätzen, die guten alten konventionellen Fonds haben immer noch ihre Berechtigung und einige Vorteile. Das gilt vor allem für günstige (konventionelle) Indexfonds, wie sie in den USA etwa von Vanguard oder Fidelity angeboten werden. Sie bilden ebenfalls einen Index nach, sind aber keine ETFs.
Einer der größten ETF-Anbieter ist die Vanguard Group, die auch die Pionierarbeit bei den konventionellen Indexfonds geleistet hat. Der Inhalt der Vanguard-ETFs ist ziemlich gleich mit dem Inhalt der konventionellen Indexfonds von Vanguard. Es handelt sich also um dieselbe Repräsentation von Unternehmen innerhalb der Fonds. Lediglich die äußere Hülle, die Struktur, ist eine andere, und die Verwaltungsgebühren bei den ETFs sind etwas niedriger.
Günstig an ETFs ist auch: Vor einigen Jahren haben einige Brokerhäuser in den USA – darunter Charles Schwab, TD Ameritrade, Vanguard und Fidelity – damit begonnen, ihren Kunden den kostenlosen Handel mit ETFs zu ermöglichen. In Europa ist dieser Trend ebenfalls zu beobachten.
Da die Vanguard-Fonds einen direkten Vergleich zwischen ETFs und konventionellen Indexfonds ermöglichen und das Unternehmen kein besonderes wirtschaftliches Interesse zu haben scheint, die eine Anlageform gegenüber der anderen zu pushen, könnte Vanguard eine gute Anlaufstelle sein, um herauszufinden, welche dieser beiden Fondsstrukturen für Sie besser geeignet ist. Seien Sie jedoch versichert (und wir werden nicht müde, in diesem Buch immer wieder darauf hinzuweisen): Das alles ist keine Raketenwissenschaft. Für langfristig orientierte Anleger werden ETFs fast immer die bessere Wahl sein, zumindest auf lange Sicht. Auf die Fragestellung »ETFs oder konventioneller Fonds?« werden wir auf jeden Fall später noch ausführlicher eingehen, unter anderem wenn es darum geht, maßgeschneiderte Portfolios zusammenzustellen. (Lesen Sie dazu Kapitel 19, in dem wir konkrete Beispiele für Musterportfolios geben.)
Man muss nicht zwangsweise in ETFs investieren, um von ihnen zu profitieren, denn sie verursachen in der Welt der Geldanlagen genau das, was die chinesische Wirtschaft mit ihren niedrigen Arbeitslöhnen in der globalen Wirtschaft ausgelöst hat: einen Preisdruck nach unten. Dank der Konkurrenz, die ETFs den konventionellen Fonds seit einigen Jahren machen, haben die Anbieter konventioneller Fonds ihre Gebühren gesenkt. Seit die ersten ETFs in Europa aufkamen, haben sich die laufenden Kosten der konventionellen Fonds in Europa stark nach unten bewegt; in einigen Fällen haben sie sich in etwa halbiert.
Obwohl die meisten Anleger in den USA inzwischen mit ETFs vertraut sind, bleiben konventionelle Fonds mit einem Verhältnis von fast 4:1 weiterhin das am häufigsten gewählte Anlageinstrument der Amerikaner. Für diese Dominanz gibt es mehrere Gründe – zumindest noch: Erstens gibt es konventionelle Investmentfonds schon viel länger, weshalb sie einen großen Vorsprung haben. (Der erste konventionelle Investmentfonds in den USA, der Massachusetts Investors Trust, wurde 1929 gegründet.) Zweitens – und das ist weitgehend eine logische Folge des ersten Grundes – nutzen die meisten betrieblichen Altersvorsorgepläne in den USA nach wie vor konventionelle Fonds und keine ETFs (die Teilnehmer solcher Programme haben gar keine andere Wahl, als sich für konventionelle Fonds oder gar Lebensversicherungen zu entscheiden). Und zu guter Letzt handelt es sich bei der überwiegenden Mehrheit der ETFs – im Gegensatz zu konventionellen Investmentfonds – um Indexfonds, die erst nach einem langen, zähen Kampf als Anlageform bei den Privatanlegern Fuß fassen konnten.
Konventionelle Indexfonds, die den ETFs am ähnlichsten sind, gibt es seit 1976. Damals brachte Vanguard unter dem Visionär John Bogle den ersten Indexfonds, den Index Investment Trust, auf den Markt. Seitdem haben Vanguard und andere Fondsgesellschaften Hunderte von Indexfonds aufgelegt, die jeden erdenklichen Index abbilden. Aber es hat lange gedauert, bis sie sich schließlich durchgesetzt haben. Noch 1998 umfassten in den USA aktiv verwaltete Aktienfonds das 6,5-Fache des in Indexfonds investierten Vermögens; 2020 hatten Indexfonds die aktiv verwalteten Fonds dann endlich eingeholt und 2021 sogar überholt. Die Amerikaner haben also inzwischen mehr Geld in Indexfonds investiert – von vielen anfangs als »Bogles Torheit« (»Bogle’s folly«) belächelt – als in aktiv verwalteten Investmentfonds. In Europa überwiegen aktiv verwaltete Fonds noch das Volumen der Indexfonds, und zwar deutlich.
Doch warum sollten Sie ausgerechnet in einen Indexfonds oder Index-ETFs investieren, der einen bestimmen Wertpapierindex abbildet? Schließlich haben die Fondsmanager aktiv verwalteter konventioneller Fonds jede Menge Zeit (und Geld) investiert, um sich an Eliteuniversitäten wie Harvard und Wharton weiterzubilden. Sie wissen somit alles über die Wirtschaft, den Aktienmarkt, Börsentrends und so weiter. Sollten Sie da nicht lieber vom Wissen solcher Finanzprofis profitieren und sich – über die Investition in einen konventionellen Fonds – den bestmöglichen Anlagemix zusammenstellen lassen, anstatt auf einen Index zu setzen? (Mehr zum Thema aktives und passives Fondsmanagement lesen Sie in Kapitel 2.)
Gute Frage! Das Problem bei all diesen »Überfliegern« – und gleichzeitig der Grund, warum Indexfonds und -ETFs den Anlagestrategien dieser Profis in der Regel überlegen sind – ist folgendes: Wenn diese Experten aus Harvard und Wharton an die Börse gehen, um Aktien zu kaufen und zu verkaufen, dann handeln sie für gewöhnlich Aktien mit anderen Fachleuten, die ebenfalls einen Harvard- oder Wharton-Abschluss haben. Nun wettet der eine Experte, dass die ABC-Aktie fallen wird, und verkauft; sein ehemaliger Kommilitone wettet hingegen, dass sie steigen wird, also kauft er. Welches der beiden Genies hat nun recht? In der einen Hälfte der Fälle ist es der Käufer, in der anderen der Verkäufer. Und in der Zwischenzeit zahlen Sie als Anleger in Form von Gebühren die Zeche für dieses ganze Hin und Her (ganz zu schweigen von den stattlichen Gehältern, die Sie diesen ganzen Experten finanzieren).
Wirtschaftswissenschaftler haben eine besondere Bezeichnung für einen solchen Markt: Sie nennen ihn effizient. Das bedeutet, dass es bei der Vielzahl an klugen Köpfen, die den Markt analysieren, sezieren und studieren, nur noch eine relativ geringe Chance gibt, dass ein einzelner kluger Kopf – egal wie klug und wie stark sein Cambridge-Akzent auch sein mögen – es schafft, den restlichen Haufen an Finanzgenies zu übertrumpfen.
Okay, eine Studie nach der anderen zeigt, dass die meisten aktiv verwalteten Fonds auf lange Sicht nicht so gut abschneiden wie vergleichbare Indizes, Indexfonds oder Index-ETFs (obwohl einige auch bedeutend besser abschneiden können, zumindest für ein paar Jahre). Dennoch können Sie Tag für Tag in unzähligen Finanzzeitschriften nachlesen, wer genau die »Gewinner« des kommenden Jahres sind beziehungsweise wie und woran Sie sie erkennen.
Ach, wenn es doch nur so einfach wäre! Leider zeigen auch hier verschiedene Studien ziemlich eindeutig, dass es eben alles andere als einfach ist. Das Finanzinformations- und Analyseunternehmen Morningstar hat bei zahlreichen Gelegenheiten die leistungsstärksten Fonds und Investmentfondsmanager ermittelt und deren Performance für die kommenden Jahre prognostiziert. In einer repräsentativen Studie wurden die 30 besten Investmentfonds über verschiedene Fünfjahreszeiträume hinsichtlich ihrer künftigen Entwicklung bewertet. In jedem der betrachteten Fünfjahreszeiträume schnitten diese »30 Top-Fonds« als Gruppe in den Folgejahren schlechter ab als der breite Index.
Die Folge dieses Dilemmas: Aktiv verwaltete Investmentfonds bleiben bei der Performance in der Regel hinter den Indexfonds zurück.
Eine Studie, die 2010 von Robert F. Stambaugh, Finanzprofessor an der Wharton University, und Lubos Pastor, Finanzprofessor an der University of Chicago, durchgeführt wurde, untersucht Investmentfondsdaten über einen 23-Jahre-Zeitraum. Das Ergebnis: Aktiv gemanagte Fonds liegen im Schnitt fast einen Prozentpunkt pro Jahr hinter vergleichbaren Indexfonds (ob konventionell oder ETFs). Sie werden dies vermutlich auch weiterhin tun. Ein Prozent pro Jahr erscheint auf den ersten Blick nicht viel. Aber glauben Sie mir, über einen längeren Zeitraum hinweg kann das enorm viel ausmachen!
Lassen Sie uns ein paar Zahlen ins Spiel bringen. Eine Anlagesumme von 100.000 Euro, die, sagen wir, 7 Prozent pro Jahr einbringt, wäre nach 20 Jahren 386.968 Euro wert. Eine Anlagesumme von 100.000 Euro, die 20 Jahre lang 8 Prozent einbringt, wäre 466.096 Euro wert. Das sind 79.128 Euro mehr in Ihrer Tasche, wenn Sie in Indexfonds investieren.
Aber halt – was ist, wenn Sie sorgfältig abwägen, in welche aktiv verwalteten Fonds Sie investieren? Kein Problem, sehen wir einfach nach: Zum Glück gibt Standard & Poors alljährlich die sogenannte SPIVA Scorecard heraus, die zeigt, wie hoch Ihre Chancen stehen, die Indizes zu schlagen, wenn Sie in aktiv gemanagte Fonds investieren. Die Lektüre ist beängstigend (im Sinne von Stephen-King-beängstigend). Im Jahr 2020 blieben 57 Prozent der aktiv verwalteten US-Aktienfonds hinter dem S&P-500-Index zurück, und das war ein außergewöhnlich gutes Jahr für aktiv gemanagte Fonds. Im Jahr 2019 blieben sogar ganze 70 Prozent der aktiv verwalteten Fonds hinter den Indizes zurück, im Jahr 2018 waren es 69 Prozent. Vor allem über längere Zeiträume hinweg wird offensichtlich, dass aktiv verwalteten Fonds einfach der Biss fehlt. Laut der SPIVA Scorecard 2020 schnitten zwischen 2010 und 2020 nur 17 Prozent der aktiv verwalteten Aktienfonds besser ab als ihr jeweiliger Referenzindex. Aktiv verwaltete Rentenfonds schnitten tendenziell sogar noch schlechter ab.
Betrachten wir ein Beispiel aus der realen ETF-Welt, nämlich den allerersten in den USA aufgelegten ETF, den SPDR S&P 500. Seit seiner Gründung im Januar 1993 hat dieser Fonds eine durchschnittliche jährliche Rendite von weit über 10 Prozent erzielt. In den letzten zehn Jahren waren es im Schnitt 12,8 Prozent – nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass er bereits mehrere sehr schwere Bärenmärkte (2000 bis 2002, 2008 bis 2009 sowie 2022) überstanden hat. Nur sehr wenige aktiv verwaltete Fonds können mit dieser Bilanz mithalten.
Davon abgesehen hat der SPDR S&P 500, so gut er sich auch entwickelt hat, einige Schwächen, die ihn für die meisten Portfolios nicht zur ersten Wahl für einen ETF machen. Aber trotz seiner Schwächen bleibt der SPDR S&P 500 mit einem Gesamtvermögen von 540 Milliarden Dollar (Juli 2024) mit Abstand der größte ETF auf dem US-Markt. Durchschnittlich werden an ihm täglich Anteile im Wert von 52 Millionen US-Dollar gehandelt – das ist doch mal ein liquider Handel!
Blicken wir nach Europa: Auch hier werden die großen ETFs äußerst liquide gehandelt. Das durchschnittliche monatliche Orderbuchvolumen für ETFs an der elektronischen Börse Xetra (dem Marktführer sowohl nach Anzahl gelisteter ETFs als auch nach Handelsumsatz) lag im Jahr 2023 bei 14,1 Milliarden Euro.
In den Teilen II, III und IV dieses Buches stellen wir Ihnen viele der auf dem Markt vorhandenen ETFs ausführlicher vor. An dieser Stelle möchten wir Ihnen lediglich eine Handvoll wichtiger Anbieter nennen; einige dieser Namen werden Ihnen vermutlich bekannt vorkommen.
Tabelle 1.1 zeigt die Top-10-Referenzindizes 2023 an der Börse Xetra mit jeweils dem umsatzstärksten ETF mit diesem Fokus (Stand: Ende 2023).
Referenzindex
Umsatz in Mrd. €
Umsatzstärkster ETF
Umsatz in Mrd. €
MSCI World Index
13,21
iShares Core MSCI World UCITS ETF
6,11
EURO STOXX 50 Index
9,53
iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF (DE)
5,95
DAX Index
8,51
iShares Core DAX UCITS ETF (DE) EUR (Acc)
4,54
S&P 500 Index
7,86
iShares Core S&P 500 UCITS ETF USD (Acc)
2,69
Nasdaq 100 Index
4,79
iShares Nasdaq 100 UCITS ETF USD (Acc)
1,33
STOXX Europe 600 Index
4,15
iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE) EUR (Dist)
2,90
FTSE All World Index
2,77
Vanguard FTSE All-World UCITS ETF – (USD) Accumulating
1,67
EURO STOXX Banks 30-15 Index
2,37
iShares EURO STOXX Banks 30-15 UCITS ETF (DE) EUR (Dist)
2,37
MSCI EM Index
2,17
Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1C
0,50
Solactive €STR + 8.5 Daily Index
2,12
Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C
2,00
Tabelle 1.1: Top-10-Referenzindizes 2023 an der Börse Xetra mit jeweils dem umsatzstärksten ETF mit diesem Fokus (Quelle: Xetra, Bericht »ETF-Handel auf Xetra, Zahlen & Fakten zum Gesamtjahr 2023«)
Tabelle 1.2 zeigt die Top-10-ETF-Emittenten nach Fondsvermögen (Stand: Ende 2023).
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