Islandhof Hohensonne 3 - Sina Trelde - E-Book

Islandhof Hohensonne 3 E-Book

Sina Trelde

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Beschreibung

Die vierzehnjährige Frieda und ihr bester Freund Max leben mit ihren Familien auf dem Islandhof Hohensonne. Als es in einem benachbarten Reitstall zu einem Brand kommt, ist Frieda schockiert. Zwar konnten sich alle Pferde vor dem Feuer retten, doch eine Stute läuft zusammen mit ihrem Fohlen davon und wird seitdem vermisst. Für Frieda und Max ist klar, dass sie den beiden Pferden helfen wollen. Gemeinsam mit ihren Islandpferden Alvara und Solon machen sie sich auf die Suche, um die Stute und ihr junges Fohlen auf den Islandhof Hohensonne zu bringen. Können sie dort das Vertrauen der ängstlichen Pferde gewinnen?

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Inhalt

Cover & Impressum

1. Kapitel

Pferde sind verschieden

2. Kapitel

Eine unheimliche Vision

3. Kapitel

Beinahe ein Kuss

4. Kapitel

Panik auf dem Mühlbachhof

5. Kapitel

Hilfe für den Mühlbachhof

6. Kapitel

Wo ist Aki?

7. Kapitel

Nachts am See

8. Kapitel

Ein nächtlicher Spaziergang

9. Kapitel

Rettung im Schlafanzug

10. Kapitel

Frühstück mit Fohlen

11. Kapitel

Ein unfreiwilliges Bad

12. Kapitel

Eine Nacht bei den Pferden

13. Kapitel

Sternchenaugen

14. Kapitel

Ein besonderes Geschenk

15. Kapitel

Ein Wettkampf auf dem Islandhof

16. Kapitel

Willkommen im Club

2. Kapitel

Eine unheimliche Vision

Abends sitze ich auf der Futterraufe im Offenstall, Alvara steht neben mir. Wir haben die Köpfe gegeneinander gelegt und sie sendet mir die Bilder, die sich in ihrem Kopf befinden, sodass ich sie vor meinem inneren Auge sehen kann. Ich weiß, das hört sich ziemlich komisch an. Ich habe es aufgegeben, es jemandem zu erklären, weil ich immer sofort sehe, wie derjenige die Augenbrauen zusammenkneift und mich ungläubig anschaut. Diejenigen, denen ich das erzähle, sagen dann zwar höflich: »Ah, ja, das ist ja interessant«, aber ich kann ihnen ansehen, dass sie mich für verrückt halten. Doch es ist tatsächlich so. Ich kann die Gedanken erkennen, die die Pferde im Kopf haben. Besonders Alvaras Geschichten sind mir vertraut. Jeden Abend legen wir unsere Köpfe aneinander und ich schaue mir an, was sie zu erzählen hat.

Jetzt sehe ich ein Bild, das aus Alvaras Sicht zeigt, wie ich über die Wiese auf sie zulaufe. Ich kann spüren, wie sie sich freut. Mein Gesicht kommt ihrem ganz nah und ich kann sehen, wie ich sie küsse. Es ist seltsam, dass ich mich selbst sehen kann, wie in einem Spiegel, wie bei einem Selfie. Doch genau daran kann ich erkennen, dass es Alvaras Bild ist. Ich sehe mich aus ihrer Perspektive.

Langsam verblasst das Bild. Sie schickt mir nun ein zweites, diesmal von unserem Ausritt. Als Max auf ihr gesessen hat, konnte sie mich neben sich auf Refur reiten sehen. Wahrscheinlich ist es ihr merkwürdig vorgekommen, dass wir die Pferde getauscht haben. Aber kurz darauf sitze ich wieder auf ihr und wir beide fühlen uns wieder rundum glücklich.

Langsam verblasst das letzte Bild. Alvara ist fertig. Ich umarme sie und streichele ihr die Stirn unter der langen Mähne. Sie mag das … und ich mag es auch. Sie hat unglaublich weiches Fell. Es ist glatt und samtig, nur unter der Mähne hat sie kleine feine Löckchen, und das sieht unglaublich süß aus.

Dann schiebe ich die Folie an die Seite, die den Außenbereich des Offenstalls vom Innenbereich trennt, und gehe nach draußen. Wie erwartet steht Max hier. Er hat sich an den Zaun gelehnt und Solon hat seinen Kopf auf seine Schulter gelegt. Max und Solon tauschen ebenfalls Gedanken aus. Dieses Abendritual haben wir gemeinsam.

Max hält seine Augen geschlossen, genau wie Solon. Ich betrachte Max von der Stalltür aus. Mir fällt auf, wie lang seine Wimpern sind. Seine Lippen haben einen kleinen Schwung und das sieht sehr schön aus. Für einen kurzen Moment muss ich daran denken, ob er wohl schon mal ein Mädchen geküsst hat. Und wie es wohl ist, wenn er mich … aber nein, das denke ich nicht wirklich, oder? Unheimlich ist nur, dass Max genau in diesem Moment die Augen öffnet. Seine Augen sind eigentlich braun, aber jetzt sehen sie fast schwarz aus. Das Licht der Außenlampe spiegelt sich in seinen Augen und es sieht aus, als würden sie glitzern. Für einen Augenblick tauschen wir einen langen Blick, der ein merkwürdiges Prickeln in meinem Bauch auslöst. Das fühlt sich so an, als hätte ich zu viel Mineralwasser mit Kohlensäure getrunken. Verwirrt schaue ich Max an. Zum Glück schließt er die Augen nun wieder.

Ich sollte die beiden besser in Ruhe lassen, beschließe ich und gehe ein paar Schritte weiter auf den Paddock. Am Zaun am Ende des Offenstalls befindet sich Hrina, ein älteres Pferd, das früher Mama gehört hat. Hrina steht oft am Zaun und schaut in die Weite. Ich bilde mir ein, dass sie auf Mama wartet, und das macht mich sehr traurig. Pferde verstehen nicht, dass es Menschen gibt, die nicht wiederkommen, weil sie nicht mehr unter uns sind. Das ist ja auch schwer zu verstehen. Ich selbst kapiere es ja noch nicht mal.

Meine Mutter starb bei einem Autounfall, als ich zwei Jahre alt war. Wenn ich daran denke, werde ich schrecklich traurig.

Jetzt schaut sich Hrina nach mir um. Ihre dunklen klugen Augen richten sich auf mich und ich kann erkennen, dass sie sich freut, mich zu sehen. Langsam gehe ich auf sie zu.

»Hi«, sage ich leise. »Geht es dir gut?«

Ich streichele ihr windfarbiges Fell. Sie schnuppert an meinen Haaren. Dann spüre ich, wie sie sich aufrichtet und hinter mich schaut. Da weiß ich, dass Max mit seiner Schmusestunde fertig ist. Ich drehe mich um. Er lehnt an der Wand des Offenstalls und beobachtet Hrina und mich.

Ende der Leseprobe