Jack Slade 1014 - Jack Slade - E-Book

Jack Slade 1014 E-Book

Jack Slade

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Claude Haskell, der Mann mit dem Goldenen Colt, und die rasante Delilah planen einen Wahnsinns-Coup. Geraubt werden sollen sagenhafte 1,8 Millionen Dollar.
Doch eine Beute zu machen und sie zu behalten, sind zweierlei. Golden Colt und Delilah erfahren das bitter ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 161

Veröffentlichungsjahr: 2024

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Golden Colt

Vorschau

Impressum

Golden Colt

Claude Haskell, der Mann mit dem Goldenen Colt, und die rasante Delilah planen einen Wahnsinns-Coup. Geraubt werden sollen sagenhafte 1,8 Millionen Dollar.

Doch eine Beute zu machen und sie zu behalten, sind zweierlei. Golden Colt und Delilah erfahren das bitter, als sich schon bald skrupellose Verfolger an ihre Fersen heften. Spätestens jetzt wird ihnen klar: Die Gier nach den geraubten Dollars frisst alle ...

Claude Haskell, genannt Golden Colt, tobte sich im Obergeschoss des Long Branch Saloons in Dodge mit der blonden Hure Kitty Hawk aus. Sie hatte die Beinamen Titten Kitty oder Hot Pussy Kitt, unter denen sie weit über die Stadtgrenzen von Dodge hinaus bekannt vor, bis nach Texas.

Sie verstand ihren Job. Er machte ihr Spaß, und wenn sie einen ihr sympathischen Mann wie Claude Haskell im Bett hatte, legte sie sich voll ins Zeug.

»Zeig mir deinen goldenen Colt!«, jauchzte sie, nur noch mit einem hauchdünnen und knappen Slip bekleidet.

Ihre Oberweite war enorm, die Brüste waren fest: Dinger, die bei jedem, der sie sah oder zu packen kriegte, sofort eine Erektion hervorriefen. Claude, ein schlanker blonder Mann mit hellgrauen Augen, legte mit der Unterhose sein letztes Kleidungsstück ab.

»Ist er das?«, fragte Kitty. »Dein Colt Nummer zwei? Ist das ein Sechsschüsser?«

»Was glaubst du denn?« Claude grinste.

»Das testen wir gleich. Du kannst mich für die ganze Nacht buchen.«

»Was kostet das?«

»Seit wann fragt ein Gentleman nach dem Preis? Tausend Dollar. Das ist doch ein Schnäppchen.«

Kitty hob, wie sie da auf dem Lotterbett kniete, die Brüste hoch und wackelte damit und mit dem Po. Claude war voll erregt. Sein Lustspeer stand wie eine Eins. Er war so hart, dass Claude glaubte, damit einen Backstein zerschlagen zu können.

Dennoch wandte er mit rauer Stimme ein: »Tausend Dollar? Ich will nicht den Saloon kaufen. Für tausend Dollar bekomme ich fünfundzwanzig Longhorns.«

»Dreißig«, konterte Kitty prompt. »Der Tagespreis ist gefallen, seit immer mehr Texasherden kommen.« Sie zog eine Schnute. »Dann kaufe dir Longhorns und bumse die. Ich ziehe mich wieder an.«

»Ich hatte die letzte Zeit Pech am Spieltisch. Es lief nicht so. Die Gewinne waren nicht so, wie ich dachte.«

»Pech im Spiel, Glück in der Liebe. Willst du jetzt, oder willst du nicht? Ich habe noch andere in petto, die auf mich scharf sind und die tausend Dollar löhnen. Herdenbosse und reiche Viehhändler. Geschäftsleute und Bankiers und Finanziers. Schau nur, was ich dir biete!«

Sie hob wieder die Brüste und bewegte sich lasziv hin und her. Dann zog sie ganz langsam das Höschen aus. Ihre Spalte war rasiert. Claude fielen fast die Augen heraus, als sie die Schenkel spreizte, so weit es im Knien möglich war.

Als er noch immer nichts sagte, lockte ihn Kitty weiter: »Spesen sind inclusive im Preis. Du kriegst Champagner und einen Imbiss. Auch Whiskey. Und mich ...«

Bei Claude knallten alle Bremsen durch. Mit einem Lustschrei stürzte er sich auf die Blondine. Sie nahm das als Zustimmung, was es auch war. Geld interessierte Claude im Moment nicht. Er plante den großen Coup, den größten Eisenbahnraub in der Geschichte der USA. Die Kröten für Kitty würde er zusammenkratzen.

Im Voraus kassierte sie bei ihm nicht.

Er knutschte und fummelte, wurde immer schärfer und wilder. Kitty versenkte seinen Speer tief in ihrem Mund, bis in die Kehle. Er betastete und drückte ihre Brüste, griff ihr zwischen die Beine, in die Lustgrotte hinein, massierte ihre Lustperle.

Dann zog er sein Glied aus ihrem Mund, kurz bevor er kam. Als sein Samenandrang sich etwas gelegt hatte, küsste er Kittys intimste Stelle und leckte. Dann legte er sie aufs Kreuz, bog ihre Beine hoch und drang mit Lust in sie ein.

Kitty stieß einen Schrei des Entzückens aus. Claude rammelte sie kräftig nach allen Regeln der Kunst. Sie kam bald. Er hielt sich zurück, solange er konnte.

Dann ergoss er sich in sie. Erhitzt lagen sie nebeneinander.

Es war Sommer, die Hochsaison für die Ankunft der Texasherden in Dodge. Den ganzen Tag wurden Rinder verladen und rollten die Viehtransporte nach Osten und Norden. Der Dollar rollte in Dodge, wenn sich die wilden Cowboys nach dem Trail austobten und ihren Treiberlohn auf den Kopf hauten.

Das Amüsierviertel von Dodge City und die Saloons, Spielhöllen und Bordelle dort waren berühmt und berüchtigt. Obwohl Dodge als Treibherdenstadt noch keine zehn Jahre alt, kannte man es überall im Westen.

Dodge, das war in der Herdensaison Sodom und Gomorrha. Für Geld konnte man dort alles haben. Die Earp-Brüder waren schmollend abgezogen. Sie hatten gehen müssen, weil sie sich mit zu vielen Geschäftemachern und einflussreichen Leuten anlegten. Der jetzige Stadtmarshal Whitey Blake und seine Crew taten sich schwer, halbwegs für Ordnung zu sorgen.

Der Sheriff Simon ›Big Nose‹ Cullingham griff nur amtsunterstützend ein, wenn er unbedingt musste. Er war für das County zuständig, der Marshal und seine Deputies für die Stadt und deren Umgebung. Der Sheriff durfte und sollte jedoch Amtshilfe leisten.

Es war eine wilde Zeit in der Treibherdenstadt. Es boomte. Ein Ende war nicht abzusehen.

Claude lag neben Kitty und schmiegte sich an sie, streichelte sie und griff nach dem, was sich ihm bot. Er würde bald sexuell wieder fit sein und seine Manneskraft erneut unter Beweis stellen.

Kitty kicherte lüstern.

»Langsam, du wilder Stier. Wir haben die ganze Nacht Zeit. Ich will die Getränke ordern. Der Champagner prickelt so schön in meinem Bauchnabel.«

Splitternackt stand sie auf und zog an dem Klingelzug. Der Etagenkellner kam. Kitty stand ihm nackt gegenüber. Das störte sie nicht.

»Was gaffst du denn so, Frogeye? Das ist meine Arbeitskleidung.«

Der Kellner schluckte. Seine Hose beulte sich aus, obwohl er auch sonst allerhand zu sehen bekam und gewöhnt war.

Kitty bestellte. »Vom Besten. Hühnchen und Obst und Brot. Beeil dich, du Schnarchsack.«

Gedämpft hörte man Stimmengewirr und Piano-Geklimper von unten. Sowie eine Sängerin.

Kitty verzog das Gesicht.

»Das ist Alice. Ich frage mich, wieso sie den Mund aufmacht, wo sie doch durch die Nase singt.«

Sie verriegelte die Tür und ging mit wiegenden Hüften und voller Lust zu ihrem Lover. Sie streichelte zunächst sein Glied.

»Diesmal setze ich mich auf dich. Dann siehst du meine Titten über dir schaukeln.«

»Oh – yeah!«, rief Claude aufgekratzt.

Er war Mitte zwanzig und stand voll im Saft. Er ahnte nicht, was sich im Saloon unten an der langen Theke zusammenbraute und dass er bald Ärger bekommen würde.

»Was?«, rief der Treibherdenführer Boss Hoss McCrawley. Er hatte es gerade erst erfahren, als der Etagenkellner die Getränke und das Essen für Golden Colt und Kitty orderte. »Dieser langbeinige Schweinehund von einem verqueren Kartenhai hat mir Titten Kitty weggeschnappt, auf die ich stehe und bei der ich für heute angemeldet bin? Für die ganze Nacht auch noch? Soll ich es mir vielleicht selber machen?«

»Nimm eine andere«, riet ihm einer der sieben Barkeeper hinter der langen hufeisenförmigen Theke. Er gab einen obszönen Rat mit dazu.

»Ich will aber keine andere!«, rief Boss Hoss. »Ich bin der beste Trailboss von Texas. Ich kann einen Stier stemmen und schieße schneller, als andere blinzeln!«, gab er mächtig an. »Das lasse ich mir nicht gefallen. Kitty weiß, dass ich komme und zu ihr will. Den miesen Vogel reiße ich von ihr weg und schmeiß ihn die Treppe runter. Dann versohle ich Kitty den Hintern, damit sie weiß, was sie mir schuldet, nämlich Respekt. Und dann besorge ich es ihr, dass sie Sterne sieht.«

Er sah das Dutzend Cowboys seiner Mannschaft an, die mit ihm im ›Long Branch‹ waren.

»Was meint ihr dazu, Jungs?«

»Mach das, Boss Hoss. Das brauchst du dir von dem Luder und diesem miesen Stecher nicht gefallen zu lassen. Schmeiß ihn runter, wir befördern ihn dann aus dem Saloon. Vorher soll er den Spucknapf leersaufen. Das wird ein Spaß!«

»Wir sind die wilden Jungs von der KR-Ranch am Brazos!«, rief ein anderer. »Wir reiten Tornados und halten uns Pumas als Schoßtiere.«

Boss Hoss kippte seinen Whiskey, schaute beifallheischend umher und stampfte die Treppe hoch. Der Trailboss war zwei Meter groß, ein Hüne von Mann mit einem gewaltigen Schnauzbart. Wenn er grimmig dreinschaute wie jetzt, gerann die Milch und stockte dem, den er ansah, das Blut in den Adern.

Bewaffnet war er allerdings nicht. Im ›Long Branch Saloon‹ herrschte striktes Waffenverbot. Seinen Colt hatte er wie alle anderen an der Garderobe am Eingang abgeben müssen.

Die Betreiber des ›Long Branch‹ wussten, weshalb sie das forderten, und taten gut daran.

In dem gut besuchten Saloon – hier tummelten sich an die zweihundert Leute, meist Cowboys, Saloongirls und Personal, Spieler und ein paar Einwohner von Dodge – blickte man dem grimmigen Hünen nach.

»Wenn der aufstampft, zittert die Erde«, sagte ein Ladenangestellter aus Dodge ehrfürchtig zu seinem Nebenmann. Für ihn war es eigentlich zu teuer in diesem Glimmer und Glitzer, mit urigen und rustikalen Elementen gemischt. »Dem möchte ich nicht in die Quere kommen.«

Boss Hoss und auch die anderen KR-Jungs beachteten nicht, dass sich die Cowboys der Double Bow Ranch, ebenfalls vom Brazos River, in einer anderen Ecke des Saloons befanden. Die KR-Ranch und die Double Bow waren sich spinnefeind.

Sex, Saufen und Spielen waren die drei großen S für die Treibherdencowboys aus Texas. Das vierte S war schlagen, sich prügeln – und wenn dabei ein paar Zähne flogen, störte das nicht. Die zehn Double Bow Boys hätten sich gern mit denen von der KR angelegt. Zwei Mann mehr oder weniger kratzten sie nicht.

Was sie allerdings kratzte, war die Anwesenheit von Boss Hoss. Er nahm es allein mit fünf oder sechs von ihnen auf. Wo er hinhaute, da blieb kein Auge trocken und wuchs niemals mehr Gras.

Deshalb hielten sich die von der Double Bow um ihren Vormann Cherokee Jones und den buckligen Schläger-Koch Hump Gordon zurück. Cherokee Jones hatte ein Viertel oder ein Achtel Indianerblut in den Adern, so genau konnte man das nicht bestimmen. Gordon war zur Hälfte ein Schwarzer – ein erstklassiger Koch, leider auch trinkfreudig und ein Schläger.

Jetzt war er noch nüchtern, wie meistens und während des Trails sowieso. Doch wehe, wenn bei ihm die Post abging! Nüchtern war er gemeiner als betrunken, denn wenn er gesoffen hatte, war er nämlich eine Seele von Mensch.

Das gab es. Wegen der beiden Mischblute und eines schwarzen Cowboys wurde die Double Bow auch die Bastard Ranch genannt.

»Jetzt nimmt Hoss Boss Golden Colt auseinander«, sagte Cherokee Jones zu dem Koch. »Er reißt ihn in Fetzen. Auf Titten Kitty steht er nun mal, die darf ihm keiner streitig machen.«

»Tausend Dollar nimmt sie die Nacht«, sagte Hump Gordon. »Wer sich das leisten kann ...«

»Sie ist es wert, heißt es.«

Alice, die Sängerin, quietschte noch ein paar Töne und verstummte dann. Alice war nur sehr knapp bekleidet. Die Gäste im Saloon achteten sowieso mehr auf ihre Reize als auf den Gesang.

Sie hatte die Todesklage des armen Cowboys in den Streets of Laredo gesungen. Der Cowboy hätte noch mehr geklagt, wenn er sie hätte singen hören.

Die Aufmerksamkeit richtete sich jetzt auf den riesigen Trailboss. Man war fest überzeugt, dass es oben gleich poltern und krachen würde und dass Golden Colt im Freiflug die Treppe herunterkäme. Alle schauten und lauschten gespannt.

Oben brüllte Boss Hoss laut wie ein Stier: »Kitty, was fällt dir ein, mich zu versetzen? Und du lausiger Kartenhai und Revolvergockel, weißt du nicht, dass Kitty heute Nacht meine Braut ist? Pack dich! Wenn ich dich zu fassen kriege, breche ich dir alle Knochen!«

Im Zimmer oben erbleichte Kitty. Gerade hatte sie sich voller Lust auf Claudes Lustspeer gesetzt. Jetzt verging ihr der Sexappetit.

»Claude, du musst verschwinden! Hau ab durch das Fenster, über den Sims zum Balkon. Wenn dieser Texas-Büffel dich zu fassen kriegt, bist du geliefert.«

Sie löste sich von ihm, glitt von ihm weg und deutete auf das Fenster.

»Los, Süßer, beeil dich. Deine Kleider und die Stiefel werfe ich dir nach. Rette dein Leben, oder bewahre dich vor einem längeren Lazarettaufenthalt.«

Claude blieb ruhig liegen, während Boss Hoss sich stampfend näherte.

»Du ziehst diesen Typen mir vor? Das kann ich nicht glauben.«

Kitty küsste Claude flüchtig. Im Saloon unten war es still geworden.

»Keinesfalls mag ich ihn mehr als dich. Ganz im Gegenteil. Boss Hoss ist gebaut wie ein Stier. Er hat den Größten, den ich jemals erlebte, und er haut überall ohne Rücksicht rein. Es ist übel und schmerzhaft mit ihm. Ich kenne Girls in der Branche, die stiften in der Missionskirche jeweils eine Kerze und beten zu Maria Magdalena, dass Boss Hoss sie verschont. Auf mich steht er leider nun mal. Ich kann ihn nicht abweisen, sonst werde ich hier gefeuert und kriege in Dodge kein Bein mehr auf die Erde.«

»Soso, gebaut wie ein Stier. Dann wollen wir uns diesen Stier mal ansehen.«

»Flieh, Darling, flieh! Ich bitte dich, rette dich!«

»Ich zeige keinem meinen Rücken. Es muss schon ein ganzer Indianerstamm kommen, bis ich flüchte. Ich bin ein Mann aus Indiana. Ich zeige keinem Texaner den Rücken.«

Boss Hoss stand schon vor der Tür. Die letzten beiden Sätze hatte er gehört.

»So, aus Indiana bist du!«, röhrte er. »Die Hoosiers habe ich sowieso gefressen.«

Hoosier war der Spitzname der Einwohner von Indiana.

»Jetzt geht es dir an den Kragen!«

Er hielt sich nicht damit auf anzuklopfen, er trat gleich die Tür ein. Mit einem einzigen Stoß seiner Quadratlatschen Größe 48 sprengte er sie auf, dass krachend der Riegel wegflog.

Dann kam er durch die Tür, wutschnaubend, anzusehen wie ein Monster, die Fäuste geballt. Er quetschte sich förmlich durch den Rahmen, so groß und so massig war er.

Claude und Kitty waren beide nackt. Kitty bedeckte ihre Blößen, was eigentlich nicht nötig gewesen wäre, denn Boss Hoss hatte sie oft genug gesehen. Claude lag ruhig da – seine Lustlatte war noch erhoben.

»Du Mickerling!«, sagte der Trailboss verächtlich zu ihm. »Jetzt kriegst du dein Fett.«

Er stürmte vor. Doch Claude erhob sich rasch wie ein Schatten und wich aus. Er bewegte sich schnell in die Ecke des Zimmers und zeigte keinerlei Furcht.

Boss Hoss stürzte sich auf ihn. Er war fast einen Kopf größer als Claude, der einsachtzig groß war, außerdem viel breiter gebaut und viel schwerer. Kein Fett, sondern harte Knochen und Muskeln. Gegen ihn wirkte Claude wie ein Knabe.

Boss Hoss schlug beidhändig mit aller Wucht zu. Claude wich aus, und Boss Hoss traf krachend die aus Latten bestehende Wandverkleidung und haute sie durch. Das machte ihm weiter nichts aus.

Das Folgende schon. Claude bewegte sich so schnell, dass Kitty seiner Schlag-‍, Stoß- und Trittserie nicht mit den Augen folgen konnte. Mit stahlharten Handkanten und Karatefaust, die Hand gestreckt und die beiden vorderen Fingerknöchel eingebogen, hämmerte er eine Serie in den Hünen ein.

Dabei traf er präzise empfindliche Stellen und Nervenzentren. Dazu rammte er Boss Hoss, als der sich krümmte, den Ellbogen seitlich mit aller Wucht in den Kinnwinkel. Der Hüne wankte und stand da wie vom Donner gerührt.

Claude trat ihm von hinten in die Kniekehlen, glitt um ihn herum und säbelte ihm die Handkante gegen den Hals. Einen schwächeren Mann hätte der Schlag töten können.

Boss Hoss fiel, und während er fiel, knallte ihm Claude eine Gerade krachend auf den Punkt. Für Boss Hoss gingen die Lichter aus. Er landete auf dem Boden, dass es dröhnte und die Dielen bebten.

Claude massierte sich die Knöchel.

»So, das hätten wir«, sagte er zu Kitty, die Mund und Augen aufriss. »Jetzt schmeiße ich ihn runter. Wenn er dann Ruhe gibt, machen wir weiter. Ich will meinen Spaß haben.«

»Wie hast du das gemacht?«, fragte ihn Kitty. »Boss Hoss ist noch niemals besiegt worden. Er schlägt Pferde ko und packt einen Stier bei den Hörnern und schmeißt ihn um. Bricht ihm womöglich gar das Genick.«

»Ich bin kein Pferd und habe keine Hörner, an denen man mich packen und umschmeißen könnte.«

Boss Hoss hätte ihn mühelos hochgehoben wie einen Strohbund. Claude packte das bei dem Hünen und Schwergewicht nicht. Er setzte kurz dazu an und sah gleich ein, dass es aussichtlos war.

Deshalb packte er den Trailboss unter den Armen und schleifte ihn, nackt wie er – Claude – war, aus dem Zimmer, den Gang entlang und zur Treppe. Er strengte sich an dabei.

Der Bewusstlose war schwer wie ein Sack und schlecht zu ziehen. Claude erreichte die Treppe. Bei ein paar Zimmern, die hier dem Beischlaf dienten, waren die Türen geöffnet.

Girls und deren Freier, nackt oder in Unterwäsche, schauten heraus und lugten in den Gang. Sie starrten den Nackten und den Bewusstlosen an.

»Was ist los, was gafft ihr so?«, fragte Claude. »Noch nie einen nackten Mann gesehen?«

»Das jeden Tag – mehrere«, sagte ein brünettes Girl. »Aber keinen, der einen wie den am Gang entlangschleift. Das ist doch Boss Hoss, der Bulle vom Brazos? Kittys Stammfreier? Mit seinem Riesengemächt der Schrecken aller Girls in dem Etablissement.«

»Ich weiß nicht, wie er gebaut ist. Er hat ja die Hose an. Aber Boss Hoss ist es.«

»Den hast du niedergeschlagen?«

»Wonach sieht es denn aus? Meinst du, er ist gestolpert und hat sich den Kopf gestoßen, Sweetie?«

»Das ist unglaublich! Du musst eiserne Fäuste haben. Noch nie hat jemand Boss Hoss besiegt.«

Claude ließ sich nicht auf Debatten und Erklärungen ein. Als er die Treppe erreichte, setzte er Boss Hoss hin, mit dem Gesicht zum Saloon, schob ihn vor und gab ihm noch einen kräftigen Stoß.

Der Hüne rumpelte die Treppe hinunter. Claude klatschte sich die Hände ab.

»Wenn du noch was willst, Boss Hoss, komm wieder hoch. Und bringe mir einen Whiskey mit.«

Damit kehrte Claude zu der blonden Kitty zurück.

Der Trailboss lag unten am Fuß der Treppe. Alle starrten ihn an. Die Leute im Saloon waren völlig perplex. Mit diesem Ausgang hatten sie nie gerechnet. Sie hatten fest geglaubt, wenn einer herunterkam, dann wäre das im Freiflug der Mann, den sie Golden Colt nannten.

Die Cowboys von der KR-Mannschaft liefen zu ihrem Trailboss, kümmerten sich um ihn, setzten ihn mit dem Rücken an den Pfosten der Treppe. Klatschten ihm auf die Wangen.

Ein Cowboy holte zwei Becher Wasser und goss sie Boss Hoss ins Gesicht und über den Kopf. Der Bewusstlose hustete, blinzelte, kam wieder zu sich.

Zunächst desorientiert, dann voller Wut starrte er um sich. Ihm fiel alles wieder ein. Er hatte Schmerzen, wo ihn Claudes Fäuste, Handkanten und Ellbogen getroffen hatten. In seinem hochkochenden Zorn vergaß er sie.

Er war ein knochenharter Mann, Schläge einzustecken jedoch nicht gewöhnt. Wacklig stellte er sich auf die Füße und schüttelte den Kopf. Rieb sich den Nacken und andere Stellen.

Dann brüllte er los: »Wo ist er? Wo steckt dieses Schwein? Ich reiß ihm den Kopf ab! Er soll bluten. Ich bringe ihn um.«

»Golden Colt stand eben noch nackt oben an der Treppe«, steckte ihm einer von seinen Cowboys. »Jetzt ist er wieder bei Titten Kitty, schätze ich.«

Boss Hoss sah feuerrot.

»Bringt ihn mir! Holt ihn herunter! Er hat mich mit unfairen Tricks geschlagen. Ich bin ausgerutscht.«

Das glaubte ihm keiner; er redete es sich selbst ein.

»Hier vor aller Augen will ich es ihm zeigen. Den mache ich fertig!«

Er schäumte vor Wut. Zwei KR-Cowboys stiegen die Treppe hoch und klopften an Claudes und Kittys Zimmertür.

»Mr. Haskell.« Diesen Name hatte man ihnen gesagt. »Golden Colt, komm mal runter. Unser Boss will dich sprechen.«