Lassiter 2136 - Jack Slade - E-Book

Lassiter 2136 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Der Durst raubte ihm fast den Verstand, und am Ende kroch Jeff Harper auf allen Vieren. Mehr tot als lebendig bewegte er sich über den brennend heißen Sand. Jede Bewegung bedeutete neue Qualen. Der Texashimmel über der Wüste sah aus wie blank geputztes Messing. Die Sonne schien alles Leben verdampfen zu wollen.

Harper hob den Kopf. Ein glühender Luftzug streifte seine Wange. Irgendwo über ihm hallte der Schrei eines Raubvogels. Durch die flirrenden Hitzewellen sah Harper die Silhouette eines Adlers über sich hinweggleiten. Die Berge waren nicht mehr allzu weit weg. Dort gab es Wasser. - Wasser!

Prompt hörte Harper eine Quelle sprudeln. Die Fantasie gaukelte ihm Trugbilder vor. Harper kroch weiter. Zoll um Zoll näherte er sich dem Wasserloch. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte er es.

Doch dann traf ihn der Schock: Die Quelle war versiegt!

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Inhalt

Cover

Impressum

Das Auge des Adlers

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelfoto: Timo Wuerz

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-8387-4690-6

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Das Auge des Adlers

Der Durst raubte ihm fast den Verstand, und am Ende kroch Jeff Harper auf allen Vieren. Mehr tot als lebendig bewegte er sich über den brennend heißen Sand. Jede Bewegung bedeutete neue Qualen. Der Texashimmel über der Wüste sah aus wie blank geputztes Messing. Die Sonne schien alles Leben verdampfen zu wollen.

Harper hob den Kopf. Ein glühender Luftzug streifte seine Wange. Irgendwo über ihm hallte der Schrei eines Raubvogels. Durch die flirrenden Hitzewellen sah Harper den Schatten eines Adlers über sich hinweggleiten. Die Berge waren nicht mehr allzu weit weg. Dort gab es Wasser. –Wasser!

Prompt hörte Harper eine Quelle sprudeln. Die Fantasie gaukelte ihm irrwitzige Trugbilder vor. Harper spürte einen neuen Kraftschub. Er kroch weiter. Zoll um Zoll näherte er sich dem Wasserloch. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte er es.

Doch die Quelle war versiegt …

Es war Abend geworden.

Ben Mulder ritt auf die Berge zu. Nur noch ein paar Minuten, dachte er, dann treffe ich Susan! Die hübsche blonde Susan Marvel mit den strahlend blauen Augen und den Grübchen auf den Wangen. Yeah!

Der junge Mann lächelte stillvergnügt vor sich hin.

Im nächsten Moment durchzuckte ihn ein beunruhigender Gedanke. Ob Susan jemandem von dem Stelldichein erzählt hatte? Ihrer Mutter, dem Vater? Oder einer anderen Person auf der Marvel-Farm?

Susans Schwester Rose hatte eine lose Zunge und eine schmutzige Fantasie. Sie redete ohne Punkt und Komma. Was sie nicht wusste, dichtete sie einfach hinzu. Oft genug hatte sie das unter Beweis gestellt. Rose Marvel galt als wandelnde Lokalzeitung in Bell Rock und dem ganzen County. Manche sagten, sie hätte hier und da eine heiße Affäre mit einem älteren Mann, aber das war wohl nur Gerede.

Ben Mulder lenkte seinen Wallach um eine Felsnadel. Er überquerte ein Feld voller Geröll und nahm Kurs auf den welligen Zickzack-Pfad, der in das Labyrinth der Moreno Mountains führte.

Jetzt war es nur noch knapp eine Meile bis zum Ziel.

Ben hatte den Creed Outlook für das Rendezvous vorgeschlagen. Vom Gipfel des Berges hatte man eine atemberaubende Aussicht auf das umliegende Land. Von hier aus konnte man die Sonne hinter den westlichen Felsrücken untergehen sehen. Ein Bild für die Götter. Bisher hatte Ben das Naturschauspiel vom Creed Outlook jedes Mal allein verfolgt.

Heute nun würde er den Sonnenuntergang mit Susan Marvel genießen.

Ob sie es zuließ, dass er sie küsste?

Ben erschrak. Der Gedanke war ihm ganz plötzlich in den Kopf geschossen. Er war selbst überrascht. Erregt schlug sein Herz ein paar Takte schneller.

Er spürte, dass er rot anlief.

Was Mädchen betraf, hatte er Nachholbedarf. Die anderen Burschen in seinem Alter waren da schon bedeutend erfahrener – wenn man ihren Worten Glauben schenken konnte. Der lange Roblyn behauptete, er habe schon mit neun Mädchen aus dem County geschlafen. Jesse Reimers aus der Hufschmiede brachte es auf sieben, und sogar der mickrige Laufbursche Theo Hossinger blickte auf drei Schäferstündchen mit Mädchen zurück.

Und ich bin eine männliche Jungfrau, dachte Ben und packte die Zügel fester.

Der Pfad schlängelte sich den Berg hinauf.

Vorsichtig setzte der Wallach ein Bein vor das andere. Das Pferd war schwindelfrei wie ein Muli. Ben hatte das Tier, das er Brownie getauft hatte, schon als Fohlen gekannt. Er hatte es selbst ausgebildet, nur hin und wieder musste der Pferdetrainer helfend eingreifen.

Der Geruch von Kiefern stieg Ben in die Nase. Er mochte den harzigen Duft von Nadelbäumen, der ihn an seine Kindheit in den Rocky Mountains erinnerte.

Gedankenverloren schloss er die Augen.

Das Bild der lächelnden Susan Marvel erschien in seinem Geist. Zuerst sah er nur ihr Gesicht, dann ihren ganzen Körper. Außer dem dünnen Gazeschleier, den sie sich um den Hals geschlungen hatte, war sie unbekleidet.

Wow!

Ein scharfer Pfiff katapultierte Ben in die Wirklichkeit zurück.

Er erschrak, aber nur ganz kurz.

Es war Susan, die gepfiffen hatte. Jetzt kam sie hinter einem Felsvorsprung hervor. Die tief stehende Sonne verlieh ihrem Haar einen goldenen Schimmer. Susan trug ein erdfarbenes Leinenkleid und einen breitkrempigen Stetson mit einem Texasstern auf der Krone. Um ihre Taille hatte sie einen Gürtel geschlungen, an dem ein Holster mit einem stupsnasigen Pocketcolt hing.

»Howdy, Ben«, sagte sie und lächelte.

»Guten Abend, Susan«, antwortete er steif.

Susan kam näher. Sie griff nach dem Kopfgestell des Wallachs. Zärtlich kraulte sie ihm die Ohren.

»Na, wie geht es dir, mein Hübscher? Hattest du einen guten Tag?«

Der Wallach hob den Kopf und schnaubte. Er und Susan kannten sich von früheren Begegnungen und hatten längst Freundschaft geschlossen.

»Wo hast du denn deinen Traber abgestellt?«, fragte Ben und blickte sich forschend um.

»Gar nicht wo.«

»Gar nicht wo?«

Susan nahm sich eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht. »Bin zu Fuß gekommen«, erklärte sie. »So weit ist es ja nun auch wieder nicht von Bell Rock bis zum Creed. Kaum zwei Meilen. Das ist gut zu schaffen, auch auf Schusters Rappen.«

Ben hob die Augenbrauen. »Mein Gott, Susan, kein Mensch geht zu Fuß in die Berge, schon gar nicht, wenn so eine lang anhaltende Dürre herrscht.«

»Ich schon«, sagte sie trotzig.

»Hast du wenigstens eine Trinkflasche dabei?«

»Wozu?« Sie winkte geringschätzig ab. »Ich hab zu Hause ausreichend getrunken. Das reicht bis zum Abend.«

Das Argument ließ Ben nicht gelten. Es war gefährlich, bei diesen Temperaturen ohne Trinkvorrat aus der Stadt zu gehen. Das wusste jeder – bis auf Susan Marvel.

Ben glitt vom Pferd, schlug die Klappe seiner Satteltasche auf und nahm die bauchige Trinkflasche heraus. Er hielt sie Susan hin. »Hier, nimm!«

Das Mädchen zog eine Schnute. »He, was soll das? Ich hab keinen Durst.«

Ben blieb hartnäckig. »Nimm schon – bitte!«

»Aber …«

»Sei nicht albern, Susan!«

Nach einem langen Seufzer griff das Mädchen nach der Flasche. Sie schob den Hut zurück, warf den Kopf in den Nacken und trank gierig.

Ben beobachtete sie. Sofort erkannte er, dass Susan ihn beschwindelt hatte. Von wegen »zu Hause genug getrunken«! Sie trank, als wäre sie am Verdursten. Er war sicher: Da gab es etwas, das sie ihm vorenthielt.

»Was ist passiert, Susan?«, fragte er, als sie schnaufend absetzte.

»Nichts«, sagte sie und blickte zu Boden.

Ben beschlich eine böse Vorahnung. Er packte die Flasche weg und wies nach vorn.

»Komm, lass uns zum Creed hinaufgehen«, sagte er ruhig. »Wir machen ein Feuer, setzen uns davor, und dann erzählst du mir alles. Einverstanden?«

Es entstand eine längere Pause.

Schließlich nickte Susan und sie stiegen zum Gipfel empor.

***

Ben Mulder war entsetzt, als er erfuhr, was passiert war.

Die Marvels hatten ihre Pferde und ein Großteil des Viehs verkaufen müssen. Nur die Hühner und ein paar Ziegen hatten sie behalten. Die Existenz des kleinen Bauernhofes war aufs Höchste gefährdet.

»Die schreckliche Dürre ist schuld daran«, erklärte Susan. »Das Getreide und der Mais auf dem Feld sind auf dem Halm vertrocknet. Die Weiden sind verdorrt. Fürs Vieh gibt es kein Gras mehr. Die Sonne hat es verbrannt. Selbst das Trinkwasser für uns Menschen wird knapp. Die Seen und Flüsse sind versandet und führen kaum noch Wasser.«

Ben schwieg betreten. »Was ist mit eurem Brunnen?«, erkundigte er sich dann.

»So gut wie leer.« Susan wandte den Blick zum westlichen Horizont.

Ben sah Tränen in den blauen Mädchenaugen. Er folgte Susans Blick. Die Sonne stand schon dicht über den Hügeln. Der Himmel strahlte in den schillerndsten Farben.

Das ersehnte Schauspiel der abtauchenden Sonne interessierte Ben nicht mehr. Seine Gedanken weilten bei Susans Familie. Die kleine Farm, die die Marvels bewirtschafteten, befand sich unweit des Rio Paluca. Am Vortag war Ben am Fluss vorbeigeritten. Der Rio Paluca führte noch genug Wasser.

Allerdings gab es da ein Problem – ein Problem, das Clark McDuff hieß.

McDuff, der Besitzer des Landes, das der Fluss durchzog, hatte sein Gebiet mit Stacheldraht eingezäunt und ließ Tag und Nacht bewaffnete Reiter patrouillieren. Jeder, der dort Wasser holen wollte, wurde zur Kasse gebeten. Wer nicht zahlte, wurde gnadenlos verjagt. McDuff nutzte die Trockenperiode schonungslos aus. Ohne Geld kein Wasser.

»Wie geht es jetzt weiter mit eurem Hof?«, fragte Ben.

»Sieht danach aus, als müsste Dad in den sauren Apfel beißen und verkaufen.«

»Aber die Farm ist eure Existenz!«

»Wem sagst du das? Das wissen wir auch, aber ohne Wasser ist nichts zu machen. McDuff denkt nicht im Traum daran, uns freien Zugang zum Fluss zu gewähren. Für jeden Tropfen Wasser verlangt er eine Gegenleistung.«

»Das ist verrückt!«, rief Ben aus. »Gibt es denn keinen Weg, sich mit McDuff zu einigen?«

»McDuff ist ein skrupelloser Geschäftemacher«, versetzte Susan. »Für ihn gilt nur der eigene Vorteil. Er will Geld, und Geld haben wir nicht.«

Ben redete sich in Rage. »Aber ihr Marvels und er, ihr seid Nachbarn, und das nicht erst seit gestern. Redet mit ihm! McDuff ist kein Unmensch, er wird einsehen, dass er mit euch nicht so umspringen darf.«

»Pah – wenn es ums Geld geht, sind Menschen für McDuff nur störende Randerscheinungen.«

»Hat dein Dad …?« Weiter kam Ben nicht.

Susan schlang ihre Arme um seine Leibesmitte, und ihm blieb das Wort im Hals stecken.

Die plötzliche Liebesattacke brachte den jungen Mann völlig aus dem Konzept.

Das Mädchen schmiegte sich an ihn. Durch ihr Kleid hindurch spürte Ben den sanften Druck ihres prall gefüllten Mieders.

Ein leichter Schwindel überkam ihn. Nie zuvor war er einem Mädchen so nahe gewesen.

Sacht fuhr er Susan über das Blondhaar und wunderte sich, wie fein es sich anfühlte.

Das Mädchen sah zu ihm auf. Susan machte die Lippen spitz, und schon in der nächsten Sekunde reckte er den Hals und sein Mund klebte auf ihrem.

Wie durch Zauberhand schlossen sich seine Augen. Als er merkte, wie sich Susans Zunge eine Gasse in seinen Mund bahnen wollte, öffnete er bereitwillig die Lippen.

Bald darauf fochten ihre Zungen einen leidenschaftlichen Kampf.

Als sie erschöpft innehielten, um Atem zu schöpfen, strich sich Susan eine Haarsträhne zurück. Dabei fiel ihr Blick auf die mit Felssteinen eingerahmte Feuerstelle.

»Wolltest du uns nicht ein Feuer anzünden?«

»O ja.« Er grinste dünn. Aber dann müsste ich dichloslassen, dachte er.

Susan kam ihm zuvor. Sie löste sich von ihm, legte ihren Revolvergürtel ab und begann, das Plateau nach trockenem Holz und Reisig zu durchforsten.

Ben schichtete das herbeigetragene Brenngut auf, wobei er das Mädchen nicht aus den Augen ließ. Er stand noch unter dem Eindruck des Kusses. Nie hätte er für möglich gehalten, dass ihm diese Zärtlichkeit so viel Vergnügen bereiten würde. Davon hatten weder das Großmaul Roblyn noch der dünne Hossinger erzählt. In ihren Geschichten spielten andere Dinge eine Rolle. Anscheinend küssten sie ihre Mädchen gar nicht und fielen gleich wie die enthemmten Rammler über sie her.

Nachdenklich riss Ben ein schwedisches Zündholz an.

Das aufflammende Feuer fraß sich knisternd durch die trockenen Äste und Pflanzenreste. Es roch angenehm nach Holzrauch.

Susan setzte sich hin. Sie zog die Beine an den Rumpf, legte das Kinn auf die Knie und sah ihm zu, wie er in den brennenden Ästen stocherte.

Plötzlich sagte sie: »Es gibt da etwas, was du für mich tun könntest, Ben.«

»Wenn es in meiner Macht steht, gern.« Er kreuzte die Beine und drückte den Brustkorb heraus. »Ein Wort von dir und ich knöpfe mir die McDuff-Sippe vor. Die sollen nicht glauben, dass sie mit euch machen können, was sie wollen. Ich werde zu ihnen gehen und ihnen sagen, was ich von ihren miesen …«

»Halt! Stopp!« Susan schüttelte den Kopf. »Kommando zurück! Du wirst schön artig sein. Hörst du?«

Ben schnitt eine Grimasse. »Nun gut, wenn du darauf bestehst. Worum geht es denn nun wirklich?«

»Es geht um dich und mich. Um uns beide.«

»Aha.« Er hatte keine Ahnung, worauf sie hinauswollte. Frauen waren manchmal ziemlich undurchsichtig. »Spuck’s schon aus! Wo drückt der Schuh?«

Sie streckte ihre Beine nach vorn, stützte sich auf die Hände und betrachtete ihn kritisch.

Der prüfende Blick gefiel ihm gar nicht. Er kam sich vor, als wäre er splitternackt. Dann, ganz unvermittelt, ging ihm ein Licht auf. Susan wollte, dass er sie nahm! Deshalb war sie so komisch. Sie wartete, dass er endlich zur Sache kam.

Bens Herz wummerte wie eine Glocke. Er zauberte ein Grinsen auf seine Lippen. Auf einmal war seine Kehle rau und trocken, als hätte er mit einer Handvoll Wüstensand gegurgelt.

Irgendwo in einer nahe gelegenen Schlucht bellte ein Kojote. Ein anderes Tier schloss sich dem Gekläff an. Als das Bellen in kollektives Geheul umschlug, meldete sich Bens Wallach. Das Pferd wieherte, als wolle es seinen Herrn warnen.

»Alles in Ordnung, Brownie!«, rief Ben.

Der Wallach gab Ruhe.

Ben wandte sich wieder seiner Gefährtin zu.

Ganz langsam hob Susan den Saum ihres Rockes.

Ben schluckte schwer. Er hatte sich nicht getäuscht. Susan wollte es mit ihm tun. Was für schöne Beine sie hatte! Er konnte nicht anders und legte eine Hand auf ihr entblößtes Knie.

Die Berührung ging ihm durch Mark und Bein. Prompt geriet sein Blut in Wallung. Er schnappte nach Luft. Schweiß perlte ihm auf der Stirn. Am liebsten hätte er Susan das Kleid vom Leib gerissen.

Das Mädchen seufzte leise. »Keine Bange, du machst nichts verkehrt«, ermutigte sie ihn.

Ben war ganz heiß, obwohl die unerträgliche Hitze des Tages längst abgeflaut war. Ein Himmelreich für einen großen Whiskey, dachte er. Ein Mutmacher wäre jetzt wohl das Beste, was einem passieren konnte. Doch seine Feldflasche enthielt nur pures Quellwasser. Er musste es ohne Alkohol schaffen.

»Liebst du mich?«, fragte Susan.

Ben überlegte. Wenn er ehrlich war, hatte er darüber noch gar nicht nachgedacht. Liebte er Susan? Ja, wahrscheinlich, denn er war gern mit ihr zusammen, und wenn sie getrennt waren, zählte er ungeduldig die Stunden bis zum nächsten Treffen.

Sie sah ihn forschend an.

»Ja, das tue ich«, sagte er und beugte sich zu ihr.

»Ich liebe dich auch.« Sie neigte ihm das Gesicht entgegen und drückte die Augen zu.

Ben merkte, wie ihre Zungenspitze an seiner Lippe spielte. Ihr Gesicht glühte vor Verlangen. Ihre Grübchen hatten sich tief in die Wangen gekerbt.

Er nahm den Kopf zurück, hob die Hände und legte sie auf die bebenden Brüste der jungen Frau.

Gelenkig bog Susan den Rücken durch. Das Tuch über ihrem Busen spannte. Die Umrisse ihrer Twins zeichneten sich gut sichtbar ab.

Ben drückte fester zu. Eine Zeitlang knetete er die Wülste durch den Stoff hindurch.

»Warte«, flüsterte Susan.

Er hielt inne und sah einen Moment zu, wie sie die Knopfleiste öffnete. Wie flink ihre Finger die Knöpfe aus den Löchern polkten! Schon klaffte das Kleid auf und ein Paar üppiger Wonneproppen zwängte sich aus dem Spalt.

»Holy spirit«, entfuhr es Ben.

Er gab sich einen Ruck. Stiefel, Hemd und Hose flogen beiseite. Enthemmt stürzte sich Ben auf die Frau in Unterwäsche. Er bedeckte ihren Körper mit Küssen.

Susan lehnte sich zurück und ließ ihn gewähren.

»Mach’s mir!«, keuchte sie. »Mach’s mir, Löwenherz!«

Ihre Anfeuerungen entfachten seine Wollust. Er schob ihr Mieder höher, nahm die vorquellenden Brüste in Empfang, knetete sie und lutschte abwechselnd an den Nippeln.

Susan schien das ebenso zu gefallen wie ihm.

Ben merkte, dass er auf dem richtigen Weg war. Als er mit einer Hand über Susans behaarte Scham glitt, hob sie verlangend das Becken.

Ben verlagerte sein Gewicht und stieg über sie.

Er hatte noch gar nicht richtig Position bezogen, da hatte Susan bereits seinen Schaft in der Hand. Zielsicher bugsierte sie ihn dorthin, wo sie ihn haben wollte.

Schon war es soweit. Mit einem Ruck riss die Blonde das Becken hoch. Ben hatte das Gefühl, als würde er Susan aufspießen.

»Jesus und Maria!«, rief sie aus.