Jack Slade 1015 - Jack Slade - E-Book

Jack Slade 1015 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Zwischen diesen Fronten versuchen der Scout Ben Kaye, ein Freund der Oglallah, und der relativ ahnungslose, aber wohlmeinende Armeehauptmann Townsend, sich zu orientieren. Das wird durch die gezielte Streuung falscher Meldungen durch die Banditen auch nicht einfacher.
Ben Kaye muss nach Kräften versuchen, die Siedler zu retten, die ihn als Scout angestellt haben, damit der Durst der Indianer nach Vergeltung für ein Massaker nicht die Falschen trifft.

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Seitenzahl: 130

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhalt

Cover

Räuberische Hyänen

Vorschau

Impressum

Räuberische Hyänen

Der Lockruf des Goldes weckt nicht immer die besten Seiten im Menschen. Das zeigt sich, als eine Gruppe wirklich hartgesottener Halsabschneider von einem Goldschatz in den Bergen erfährt, einem Gebiet, das dem Stamm der Oglala gehört. Die Blutspur dieser Banditen gefährdet schon bald einen wackeligen Waffenstillstand zwischen den Ureinwohnern und den Siedlern.

Zwischen diesen Fronten versuchen der Scout Ben Kaye, ein Freund der Oglala, und der relativ ahnungslose, aber wohlmeinende Armeehauptmann Townsend, sich zu orientieren. Das wird durch die gezielte Streuung falscher Meldungen durch die Banditen auch nicht einfacher.

Ben Kaye muss nach Kräften versuchen, die Siedler zu retten, die ihn als Scout angestellt haben, damit der Durst der Indianer nach Vergeltung für ein Massaker nicht die Falschen trifft ...

Ray Logan lag im Schutz der niedrigen Kiefern und spähte vorsichtig hinunter ins Tal. Sein Gewehr lag neben ihm.

Es war nur ein kleines Camp der Oglala, und er zählte vier mit allerlei sonderbaren Zeichen bemalte Tipis, die am Ufer des Firestone Creeks aufgebaut waren. Er erblickte außerdem vier Männer, die faul im Gras lagen, und vier Frauen, die gerade das Lagerfeuer schürten. Außerdem sah er ein halbes Dutzend Kinder und zwei hohe Holzgestelle, auf denen der frisch gefangene Fisch im Wind trocknete.

»Holen wir die anderen und machen sie fertig!«, zischte Pete McKnee, der neben ihm kauerte.

»Wir warten bis zum Ende der Nacht«, beschied Logan. Er war der Boss der Bande und entschied, wann was zu tun war. Alle folgten seinem Kommando. Er war ein hochgewachsener hagerer Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren, einem schwarzen Bart und dunklen bösen Augen.

Er hob den Blick und starrte hinüber zur blauen Linie der Green Mountains, die sich am Horizont abzeichnete. Diese Dreckskerle würde ihn von seinem Gold nicht länger fernhalten! Sein Plan war hervorragend, genial, und die verdammten Rothäute würden ihm nicht mehr im Wege sein.

Nun würde er handeln.

Die Oglala lagerten seit gut einer Woche am Firestone Creek, einem Flüsschen, das aus den Green Mountains kam. Ihr Anführer war ein dreißigjähriger Mann namens Black Hawk, ein breitschultriger Krieger, der im Ruf stand, ein hervorragender Jäger zu sein.

Er hatte es schon immer geliebt, bis zu den Knien im reißenden, eiskalten Wasser eines Creeks zu stehen und die flinken und wendigen Fische mit den blitzschnellen Stößen seiner Lanze zur Strecke zu bringen. Das war ein fairer Kampf, und die Geister des Wassers blieben besänftigt. Zudem lag der Firestone Creek am Fuße der Green Mountains und damit weit entfernt von jeder Siedlung der Weißen. Hier, bei den heiligen Bergen der Oglala, war das Land noch so unberührt und rein, wie es bereits in den lange vergangenen Zeiten der Vorfahren gewesen war.

Black Hawk und die anderen Männer hatten viele Dutzende Fische gefangen, und die Frauen hatten die Tiere ausgenommen und auf den Holzgestellen zum Trocknen aufgehängt. Es war eine reichliche Beute, und in den eiskalten Wintermonaten, wenn die Schneestürme über die Prärie jagten, würde sie für die Sioux eine wichtige Nahrungsquelle darstellen.

So war es eine schöne und friedliche Zeit: In den Nächten war es bereits kalt, doch an den Tagen schien die Sonne warm von einem strahlend blauen Himmel und ließ das Laub der Bäume bunt in den Farben des Indian Summer leuchten.

In dieser Nacht, in der Black Hawk und seine Freunde sterben sollten, hatte er die letzte Wache übernommen. Auch hier, im Herzland der Oglala, war dies vonnöten, denn es war immer möglich, dass eine Gruppe der Cheyenne oder gar Blackfeet auf Beutezug herüberkam, um das Camp zu überfallen. Zudem strömten seit einigen Jahren immer mehr weiße Siedler ins Land der Sioux und zogen immer längere Karawanen von Planwagen durch die Weiten der Prärie.

Die allermeisten dieser Siedler waren zwar auf dem Weg nach Westen, auf die andere Seite der Felsenberge, doch man konnte nie wissen.

Black Hawk hasste diese Menschen nicht, denn die allermeisten von ihnen waren friedliche Leute. Viele waren sogar sehr arm. Nur schienen sie nicht zu verstehen, dass doch die Lakota seit ewigen Zeiten die Besitzer dieses Landes waren. Dass die Geister der Prärie dieses Land vor langer Zeit an die roten Völker gegeben hatten. Vielmehr schienen die Weißen einfach zu glauben, dass die Prärie ihnen gehörte und dass die Indianer die Eindringlinge wären.

Lange Zeit hatten die Sioux gehofft, dass der Strom der Siedler eines Tages wieder versiegen würde. Doch das war eine Illusion gewesen. Es kamen immer mehr. Und vor zwei Jahren hatten die Blauröcke unten am Wind River Fort Buffalo errichtet, und das war eine feste Bastion, die sie wohl kaum wieder räumen würden.

So stand es nicht gut um das Volk der Oglala, und Black Hawk fragte sich manchmal bange, was wohl aus seinen Kindern werden sollte. Wer würde über dieses Land herrschen, wenn sie einmal erwachsene Männer waren?

In dieser Sekunde hörte er das Geräusch. Fern im Osten zeigte sich ein erster heller Streifen, und aus dem Wald erscholl der Ruf eines frühen Vogels. Über dem Wasser des Creeks hing dünner Nebel, und es würde wieder ein wunderschöner Tag werden. Das Geräusch war vom Berghang oberhalb des Camps gekommen. Steine waren nach unten gerollt.

Black Hawk spürte, dass Gefahr drohte. Auf seinen Instinkt konnte er sich immer verlassen. Er griff nach seinem Gewehr, erhob sich auf die Knie und spähte den Hang hinauf. Doch noch war es nicht hell genug, um mehr zu erkennen als dichten Wald.

In diesem Augenblick krachte der erste Schuss. Der Oglala sah das rote Aufblitzen eines Gewehrs, etwa auf halber Höhe des Berghangs. In derselben Sekunde warf er sich zur Seite, und die Kugel pfiff an seinem rechten Arm vorbei und riss ein Stück Leder aus dem Ärmel seiner Jacke. Mit einem schnellen Sprung ging er hinter einem niedrigen Holzstoß, den die Frauen hier aufgeschichtet hatten, in Deckung, riss sein Gewehr in den Anschlag und feuerte.

Aber sein Gegner war irgendwo dort oben hinter Felsbrocken und Sträuchern verborgen. Und in der nächsten Sekunde krachten weitere Schüsse. An mehreren Stellen des Hangs blitzte Mündungsfeuer auf, und in kürzester Zeit wurden Dutzende Schüsse abgegeben.

Eine ganze Bande griff das Camp der Oglala an. Kugeln schlugen in Black Hawks Deckung, ebenso wie in die Zelte seiner Leute.

Der Indianer sah, wie ein Mann aus einem der Zelte kam und sofort von mehreren Kugeln durchsiebt wurde. Der Krieger erstarrte schier in seiner Bewegung, riss dann die Arme hoch, stürzte blutüberströmt nach vorn und blieb reglos liegen.

Jetzt brach die Hölle los. Immer mehr Schüsse krachten, und gellende Schreie waren aus den Zelten zu hören. Mehrere Indianer – auch die Kinder – waren noch im Schlaf getroffen und verletzt worden. Ihre entsetzten Schreie hallten weit durch das Tal.

Alles ging blitzschnell. Die Roten hatten kaum Zeit, aus dem Schlaf zu klarem Bewusstsein emporzutauchen. Zwei junge Frauen kamen bereits blutüberströmt aus dem vordersten Zelt hervor und wurden sofort vom tödlichen Blei niedergemäht. Mehrere Kinder stürmten aus einem anderen Zelt und wurden ohne jedes Erbarmen von den Angreifern erschossen. Die Banditen feuerten unablässig und töteten jeden. Und dann sauste ein erster brennender Pfeil vom Abhang her über das Tal und traf in eines der Zelte.

Black Hawk begriff, dass dies das Ende war. Denn sofort fing die von Wind und Sonne ausgetrocknete Lederhaut Feuer und leckten Flammen über das hölzerne Gestänge des Tipis. Weitere Rote kamen in Todesangst aus den brennenden Tipis hervor und wurden sofort mit Kugeln eingedeckt. Alle wurden getötet. Noch mehr Schüsse krachten, noch mehr Schreie waren zu hören und noch mehr todbringende Flammen leckten züngelnd über die Zelte.

Schwarzer Rauch stieg zum Himmel empor. Black Hawk hatte sein Gewehr nachgeladen, richtete sich hinter seiner Deckung auf und feuerte in Richtung der Angreifer. Doch im selben Augenblick verspürte er einen heißen Schmerz in seiner Brust. Sein Hemd war sofort voller Blut. Und dann verspürte er einen knallharten Schlag am Kopf, der im nächsten Augenblick regelrecht zu explodieren schien.

Vor seinen Augen detonierten und zerplatzten zahllose Blitze in einem wilden Inferno, und in seinen Ohren dröhnte es wie schwerer, rollender Donner. Für Bruchteile von Sekunden, die sich jedoch zu Stunden zu dehnen schienen, dachte der sterbende Krieger zurück an seine Kindheit in den Weiten der Prärie. An seine Mutter und an seinen Vater und an den Clan, zu dem er gehörte. Dann wurde alles schwarz rings um

Black Hawk kippte tot zur Seite.

Ray Logan hatte den ersten Schuss auf die Roten abgegeben. Er kauerte im Schutz der Kiefern hinter einem niedrigen Felsbrocken oberhalb des Camps der Oglala.

Es war nun die besten Stunde für einen Angriff: Im Osten kündigte ein erster, heller Streif den kommenden Tag an, und die Finsternis der Nacht lichtete sich. Dünner Nebel hing zwischen den Tipis, und die Roten lagen noch in tiefem Schlaf. Bis auf diesen Kerl, den sie als Wache aufgestellt hatte und der am Rande des Lagers im Gras hockte. Der musste als erster dran glauben. Die anderen würden dann ein Kinderspiel sein. Sie waren die perfekten Opfer.

Die fünf Gunmen hatten sich über den Berghang verteilt und kauerten im Schutz der Büsche und Sträucher. Unweit von Logan kniete sein Kumpel Pete McKnee, der in Texas zwei Postkutschen überfallen hatte und mit dem er seit mehreren Jahren schon ritt. Einige Schritte von ihm entfernt lud gerade Joe Whiskeyman Mahoney, ein rothaariger Ire, sein Gewehr nach. Außerdem waren noch der bullige Craig Thomas und Bill Knife-Thrower Garret, ein verdammter Killer, dessen Mutter eine Kiowa gewesen war, mit von der Partie. Alle fünf Männer wussten, was sie zu tun hatten.

Ray Logan hob das Gewehr, zielte auf den Wachtposten und feuerte. Doch der Rote drehte sich im selben Augenblick zur Seite, und das Blei verfehlte ihn um Haaresbreite. Mit einem gewaltigen Sprung hechtete er hinter einen hohen Holzstoß in Deckung. Er erwiderte das Feuer, doch seine Kugeln gingen ins Leere.

Logan feuerte erneut und jagte mehrere Bleikugeln über den Holzstoß hinweg. Der Wachtposten sollte es nur wagen, sich noch mal sehen zu lassen! Auch die anderen Banditen eröffneten jetzt das Feuer.

Wütend gaben sie Schuss um Schuss ab. Etliche Kugeln trafen die Deckung des Wachtpostens, doch die allermeisten jagten einfach in die Tipis, zerrissen deren Lederhaut und erwischten die Rothäute im Schlaf. Erste gellende Schreie schrillten durch das Tal.

Im nächsten Moment kamen zwei Sioux aus einem der Zelte hervor. Das lange schwarze Haar hing ihnen wirr über die Schultern, und ihre Körper waren bereits voller Blut. Die Kugeln der Banditen mähten sie auf der Stelle nieder. Die Gunmen feuerten nun wie die Besessenen, gaben Schuss auf Schuss ab, ballerten einfach auf die Zelte, in denen die Roten die Nacht verbracht hatten. Das todbringende Blei fuhr eine schauerliche Ernte ein.

Und dann setzte Knife-Thrower Garret einen ersten Pfeil, dessen Spitze mit Pech bestrichen war, in Brand, spannte den Bogen und schoss ihn auf eines der Tipis. Das Feuer schwirrte durch die Luft und blieb dann im Leder des Tipis stecken. In der nächsten Sekunde schon leckten die Flammen über die mit magischen Tieren und Zeichen bemalte Zeltwand. Knife-Thrower Garret ließ einen triumphierenden Schrei hören und setzte einen weiteren Pfeil ein Brand.

Immer mehr Schüsse krachten und immer neue Brandpfeile sausten in Richtung der Tipis. Es war ein kurzer und vollkommen ungleicher Kampf, ein hinterhältiges Massaker, ein Schlachten.

Die Luft war erfüllt vom Lärm der Schüsse und von den schrecklichen Schreien der Getroffenen. Hohe Flammen loderten über die Zelte, und schwarzer Rauch stieg auf in den Morgenhimmel. Immer mehr Rote kamen jetzt aus ihren Tipis hervor und wurden von den Kugeln niedergemäht wie Hasen: Männer, Frauen und Kinder.

Die Banditen kannten keine Gnade. Logans Plan ging auf. Schlau musste man eben sein, sagte er sich und feuerte. Schlau! Er würde ein reicher Mann sein, denn die verfluchten Oglala waren so gut wie erledigt. Auch der Wachtposten erhob sich nun hinter seiner Deckung und wurde sofort nieder geschossen. Ray Logan höchstpersönlich jagte ihm eine Kugel in den Kopf.

Dann war der Kampf zu Ende. Der Lagerplatz war übersät mit den Leichen der Oglala, und die brennenden Zelte stürzten krachend in sich zusammen. Keine lebende Rothaut war mehr zu sehen.

Logan lud sein Gewehr nach, erhob sich und rannte den Abhang hinunter ins Tal. Seine Männer folgten ihm nach und stießen triumphierendes Lachen und laute Siegesschreie aus. Sie erreichten das Camp, und bösartiger Stolz leuchtete in ihren Augen. Diesen elenden Roten hatten sie es gezeigt! Kein einziger Sioux schien den Überfall überlebt zu haben oder entkommen zu sein.

»Das haben wir gut gemacht, Leute!«, rief Logan. »Das war ganze Arbeit!«

»Die haben bekommen, was sie verdienten«, meinte der bullige Craig Thomas. Die Erregung des Kampfes schwang in seiner Stimme mit. Er trat mit aller Kraft gegen die Brust eines toten Indianers. »Dreckskerl! So sollt ihr alle enden!«

»Beute gibt es leider kaum welche«, knurrte Mahoney gehässig.

»Nein, leider nicht«, sagte Logan. »Ich sehe noch nicht mal ein paar Flaschen Whiskey. Das waren alles arme Hurensöhne.« Er schüttelte angewidert den Kopf.

»Ekelhaft«, knurrte McKnee.

Am Rande des Camps standen zwei Dutzend Mustangs in einer einfachen Koppel. Der rothaarige Mahoney ging zu ihnen, zog seinen Colt und schoss einem ersten Tier einfach in den Kopf. Böse Mordlust leuchtete in seinen Augen. Zwei weitere Schüsse krachten, und zwei wunderschön aussehende Rappen wieherten gellend auf und brachen dann zusammen. Mahoney hatte beiden in den Hals geschossen. Und auch der bullige Graig Thomas zog seinen Colt und ballerte voller Lust auf die hilflosen Tiere, die gellend wiehernd in Panik durcheinanderrannten.

»Hört doch auf!«, rief Pete McKnee. »Lasst die Scheißgäule in Frieden! Was soll das denn?« Er lief zur Koppel und öffnete sie, und die Tiere, die das Massaker überlebt hatten, stürmten in kopfloser Angst davon.

»Verschwinden wir von hier!«, rief Ray Logan.

»He, Ray, das war doch nur ein Spaß!«, krakeelte Mahoney.

»Hauen wir besser ab!«, drängte Logan.

»Okay, Boss!« Graig Thomas trat voller Hass gegen die Leiche einer Indianerin.

Ben Kaye hatte den schwarzen Rauch schon von Weitem gesehen. Er war in den vergangenen Tagen von Montana heruntergekommen und auf dem Weg zu einem winzigen Flecken namens Stake Point. Dort wollte er eine Gruppe von Siedlern treffen, die den rechten Zeitpunkt verpasst hatten, um in diesem Jahr noch die Rockies zu überqueren, und die deshalb auf dieser Seite der Berge überwintern mussten.

Kaye war auf einer Ranch unweit von Laramie aufgewachsen und kannte das Land deswegen wie seine Westentasche. Der Anführer der Siedler war ein Mann namens Fred Zöllner, den Kaye im Frühjahr in Kansas kennengelernt hatte. Er hatte den Scout in einem Telegramm um Hilfe gebeten, und selbstverständlich hatte Kaye zugesagt. Es war ein einfacher und zugleich recht gut bezahlter Job, diese Leute in ein abgelegenes Tal zu führen, wo sie den kommenden Winter einigermaßen unbeschadet überstehen konnten.

Benny Kaye hatte sein Nachtlager an einem Bach westlich des Firestone Creeks aufgeschlagen. Als er am frühen Morgen erwachte, sah er in der Ferne den schwarzen Rauch. Er begriff sofort, dass dieser Rauch Unglück bedeutete.

Nun, eine gute Stunde später, hielt er auf seinem Braunen auf einem Hügel oberhalb des Kampfplatzes. Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Offenbar waren die Roten im Schlaf überfallen worden und gar nicht mehr dazu gekommen, sich gegen ihre Mörder zur Wehr zu setzen.

Der Talgrund, in dem das Camp gestanden hatte, war übersät mit den Leichen von Männern, Frauen und Kindern, die offenbar noch zu fliehen versucht hatten und dann abgeknallt worden waren. Die Tipis der Roten waren niedergebrannt. Sogar etliche Mustangs, die an der Seite des Camps in einer Koppel gestanden hatten, waren von den Banditen, die sich ganz offenbar in einen wilden Blutrausch hineingesteigert hatten, zusammengeschossen worden.