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Slim Holden ist ein Revolverheld, der seinen Colt an jeden verkauft. Als der Großrancher Brody ihn anwirbt, um einige benachbarte Farmer unter Druck zu setzen, ist das für Holden ein übliches Geschäft. Brody möchte das Land der Farmer haben und das Wasser, das man darauf findet.
Irgendetwas ist diesmal jedoch anders. Konfrontiert mit der Not der Farmer und der schieren Niedertracht Brodys und seiner Spießgesellen, darunter der Sheriff von Bitter Creek, steigen in Holden Zweifel an seinem Auftrag auf. Diese Bedenken vertiefen sich, als der altgediente Revolvermann sich verliebt.
Nach einem furchtbaren Zwischenfall steht Slim Holden vor den Trümmern seines Lebens und erkennt, dass es für ihn nur einen Weg gibt, um seine Seele zu retten: Er muss sich gegen Brody und seine Schergen stellen und für die Farmer kämpfen, die er einst unterdrücken sollte ...
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2024
Cover
Ein Wolf geht seinen Weg zu Ende
Vorschau
Impressum
Ein Wolf geht seinen Weg zu Ende
Slim Holden ist ein Revolverheld, der seinen Colt an jeden verkauft. Als der Großrancher Brody ihn anwirbt, um einige benachbarte Farmer unter Druck zu setzen, ist das für Holden ein übliches Geschäft. Brody möchte das Land der Farmer haben und das Wasser, das man darauf findet.
Irgendetwas ist diesmal jedoch anders. Konfrontiert mit der Not der Farmer und der schieren Niedertracht Brodys und seiner Spießgesellen, darunter der Sheriff von Bitter Creek, steigen in Holden Zweifel an seinem Auftrag auf. Diese Bedenken vertiefen sich, als der altgediente Revolvermann sich verliebt.
Nach einem furchtbaren Zwischenfall steht Slim Holden vor den Trümmern seines Lebens und erkennt, dass es für ihn jetzt nur noch einen Weg gibt, um seine Seele zu retten: Er muss sich gegen Brody und seine Schergen stellen und für die Farmer kämpfen, die er einst unterdrücken sollte ...
Slim Holden ließ seinem Gaul buchstäblich freien Lauf. Und doch steuerte das Tier exakt dorthin, wo Holden wahrscheinlich schon erwartet wurde: nach Bitter Creek.
Zehn, höchstens fünfzehn Meilen waren es vielleicht noch, und der Mann, dessen Holster sehr tief hing, dachte darüber nach, was ihn wohl diesmal erwartete.
Holden war ein Revolvermann, ein Mann, der seinen Colt und seine Schnelligkeit demjenigen zur Verfügung stellte, der am besten zahlte.
Bisher wusste er nur, dass sein neuer Boss der Großrancher Charles »Duke« Brody war, der Probleme mit einigen Farmern hatte.
Einer verweigerte Brodys Rindern sogar den Zugang zum Wasser, weil der Fluss ein paar Hundert Yards auf dem Land des Farmers lag. Also mussten Brodys Cowboys die Longhorns weit nach Norden treiben, wo es auch auf seinem Land Wasser gab.
Allerdings war der Weg dorthin nicht ganz ungefährlich, weil im Norden eine Bande von Viehdieben ihr Unwesen trieb.
Holden war also klar, was Brody von ihm wollte: Er sollte den Farmer nachdrücklich davon überzeugen, sein Land an Brody zu verkaufen, und das möglichst zu einem guten Preis – gut für den Großrancher selbstverständlich.
Ein Problem damit hatte der Revolvermann nicht. Er hatte schon in der Vergangenheit für seine Auftraggeber getötet, wenn auch stets »nur« in Notwehr. Natürlich aber hatte nie einer seiner Gegner eine Chance gegen ihn gehabt.
Holden fühlte sich nicht als Mörder. Andererseits war ihm doch bewusst, dass das, was er tat, wohl nicht ganz richtig war.
Letztlich aber verdrängte er diese seltenen Selbstzweifel. An irgendeinen Gott, wie immer der auch aussah, glaubte er ohnehin nicht. Alles nur Pfaffengeschwätz.
Woran er aber felsenfest glaubte, das war die Hölle. Die hatte er oft genug schon selbst erlebt – und den einen oder anderen eigenhändig dort hingeschickt.
Ob er selbst irgendwann auch dort landen würde, darüber machte er sich möglichst keine Gedanken. Für ihn ging es darum, im Hier und Jetzt ein gutes Leben zu haben. Und zu einem guten Leben gehörten für ihn vor allem Geld, Frauen und Whiskey.
Und von allem würde er in Bitter Creek genug bekommen, da war er sich ganz sicher.
Ein leichtes Lächeln legte sich bei diesem Gedanken über das kantige Gesicht des Mannes, der in diesem Moment nicht mehr ganz so unerbittlich wirkte.
Er malte sich in Gedanken aus, wie er es noch heute Abend einem dieser Weiber – möglichst einer mit großen schweren Brüsten – kräftig besorgen würde. Und danach würde er sich volllaufen lassen. Aber erst dann.
Denn wenn es um den Job ging, dann war der Revolvermann ein echter Profi.
Also würde er sich erst einmal anhören, was Brody eigentlich genau von ihm wollte, dann seine Prämie aushandeln und es sich erst im Anschluss gut gehen lassen.
Mittlerweile hatte er die Stadtgrenze von Bitter Creek erreicht. Wobei der Begriff ›Stadt‹ für dieses Kaff allemal zu hoch gegriffen war.
Er war überzeugt, dass es hier nicht mehr als zwei, allenfalls drei Saloons gab und einen Sheriff mit höchstens einem Deputy. Und die beiden würden ihm wohl kaum Probleme bereiten.
Wobei er davon ausging, dass der Sheriff ohnehin auf der Payroll des Ranchers stand. Wenn ein Mann so erfolgreich war wie Brody, dann hatte er längst auch das Gesetz auf seiner Seite.
Er passierte das Büro der »Brody Gazette« und zügelte seinen Gaul schließlich vor dem »Brody-Star«. Offensichtlich gab es in Bitter Creek nur wenig, was nicht Brody gehörte – was Holdens Job umso einfacher machen würde.
Er betrat den Saloon und entdeckte Brody sofort, obwohl er den Rancher nie zuvor gesehen hatte.
Brody saß allein am größten Tisch, der wohl sogar zehn Leuten Platz geboten hätte. Offensichtlich aber hatte sonst niemand gewagt, dort Platz zu nehmen. Und beinahe hatte Holden den Eindruck, dass der Rancher Hof hielt.
Denn obwohl der Laden gut gefüllt war, schien sich jeder zu beherrschen, sodass die Lautstärke ungewöhnlich gering war.
Der Revolvermann ging schnurstracks auf den Tisch zu, sagte »Ich bin Holden« und setzte sich, ohne dass Brody ihn dazu aufgefordert hätte.
Sofort war es mucksmäuschenstill im Saloon. Jeder starrte auf Brody, dann auf den Unbekannten und wieder auf Brody.
»Ich habe dich noch nicht eingeladen, dich zu setzen«, sagte der Rancher, und seine Augen funkelten voller unterdrückter Wut.
Wer nun aber geglaubt hatte, der Unbekannte würde noch einmal aufstehen oder sich zumindest entschuldigen, der sah sich getäuscht.
»Ich bin Holden. Sie haben mich kommen lassen«, sagte der Unbekannte nur. »Und jetzt bin ich da.«
Brody wusste natürlich, dass jeder jetzt genau darauf achtete, ob er eine solche Unverschämtheit einfach so hinnahm. Andererseits aber brauchte er diesen verdammten Revolvermann.
Der Rancher wäre aber kaum der Mann geworden, der er heute war, hätte er nicht auch eine so knifflige Situation doch noch zu seinen Gunsten lenken können.
»Ich will heute mal fünfe gerade sein lassen«, begann er. »Schließlich kennst du mich noch nicht. Aber merk dir eins: Bist du jemals mir gegenüber wieder so unverschämt, dann lasse ich dich von meinen Leuten an den nächsten Baum hängen. Und damit du merkst, dass ich es ernst meine, lasse ich dir nun eine kleine Lektion erteilen.«
Er gab den Männern am Nachbartisch ein fast unmerkliches Zeichen, und das Quartett erhob sich.
Holden wusste, was nun kam. Er prüfte die vier Kerle mit seinen Blicken und erkannte sofort, dass die folgenden Minuten für ihn kein Zuckerschlecken werden würden.
Diese Männer waren keine Cowboys, sondern gemietete Schläger, so wie er ein gemieteter Revolvermann war.
Holden überlegte kurz. Wenn die Kerle ihn windelweich schlugen, dann wäre es hier mit seiner Reputation vorbei, noch bevor es überhaupt begonnen hatte. Das aber lag nicht in Brodys Interesse. Also würden ihn die Kerle etwas aufmischen, ihn aber nicht gleich zum Krüppel schlagen.
Und er würde einigermaßen dagegenhalten, um buchstäblich mit einem, vielleicht auch mit zwei blauen Augen davonzukommen.
Ein vierschrötiger bulliger Kerl, der Holden um einen Kopf überragte, kam als Erster auf ihn zu, während die anderen drei sich noch zurückhielten.
Der Kerl schien sich offensichtlich überhaupt nicht vorstellen zu können, dass Holden versuchen würde, sich zu wehren, so selbstsicher wirkte der Bulle.
Noch bevor dieser aber überhaupt hätte reagieren können, hatte ihm Holden die rechte Faust direkt in die Visage gehämmert.
Umgehend schoss dem Kerl das Blut aus der Nase – was für die anderen drei das Zeichen war einzugreifen.
Zwei Mann stürzten sich auf Holden und hielten ihn fest, während der Dritte ihm ansatzlos einen heftigen Schlag ins Gesicht verpasste.
Holden fuhr sich mit der Zunge über die Lippe, und auch er musste jetzt Blut schmecken.
In dem Augenblick aber, als der Mann zum nächsten Schlag ausholte, trat ihm Holden mit voller Wucht zwischen die Beine. Der Kerl brach winselnd zusammen.
Die beiden, die Holden festgehalten hatten, waren so perplex, dass sie ihn losließen. Und noch im selben Augenblick donnerte Holden dem Mann zu seiner Linken die Faust in den Magen. Dem Kerl blieb der Atem weg, und auch er ging zu Boden.
Nun aber war der Vierschrötige wieder heran, dem Holden wohl die Nase gebrochen hatte. Und während der vierte Mann, der bisher gar nichts abbekommen hatte, Holden von hinten wie mit einer Zange umklammerte, sodass der Revolvermann die Arme nicht mehr einsetzen konnte, nutzte der Bulle die Möglichkeit, Holden alles bis auf den letzten Cent zurückzuzahlen.
Den ersten Schlag bekam Holden aufs linke Auge. Der zweite folgte unmittelbar in die Magengrube, sodass auch Holden zu Boden gegangen wäre, hätte der andere ihn nicht gehalten.
Und dann setzte der Vierschrötige zu dem Schlag an, der Holden wahrscheinlich ebenfalls die Nase oder vielleicht das Jochbein gebrochen hätte.
In diesem Augenblick aber kam ein donnerndes »Das reicht!« von Brody. Und tatsächlich stoppte der Bulle mitten im Schlag, während der andere Holden sofort losließ, der nun in die Knie ging.
»Ich denke, du hast nun verstanden.« Brody grinste.
»Ich denke, schon«, erwiderte Holden, dem aber nicht entging, dass der Vierschrötige und der Kerl, dem er zwischen die Beine getreten hatte, gar nicht zum Lachen zumute war.
»Also gut«, sagte Brody. »Dann komm mit. Wir brauchen jetzt etwas mehr Privatsphäre.« Er deutete auf eine Tür in der Rückwand des Raums.
Hinter der Tür lag ein Zimmer mit nur einem Tisch, auf dem drei unbenutzte Gläser sowie zwei Flaschen Whiskey standen.
Von den drei Stühlen war einer bereits besetzt. Und der Mann, der auf diesem Stuhl saß, war an seinem Stern unschwer als Sheriff von Bitter Creek zu erkennen.
»Das ist Jeff Cross, unser Sheriff hier in Bitter Creek«, erklärte Brody. »Vor ihm kannst du ganz ungeniert sprechen, Holden.«
»Dachte mir schon, dass der Sheriff mit im Spiel ist«, sagte Holden.
»Ich weiß schon, dass du ein ganz Schlauer bist«, erklärte Brody. »Deshalb habe ich dich ja kommen lassen, deshalb und wegen deines Colts.«
Jetzt meldete sich erstmals der Sheriff.
»Holden, passen Sie jetzt gut auf: Alles, was hier gesagt wird, bleibt unter uns dreien, verstanden?«
Holden nickte.
»Dann gebe ich das Wort wieder an Mister Brody«, sagte Cross.
»Holden, mir gehört hier nicht nur viel und auch nicht nur sehr viel Land, sondern so gut wie alles Land, und all dieses Land brauche ich, weil meine Rinderherden riesig sind und die Tiere fressen und saufen müssen.« Brody zündete sich eine Zigarre an und goss jedem einen Whiskey ein.
»Auch in Bitter Creek gehört mir so ziemlich alles«, fuhr er dann fort. »Und die, die noch nicht an mich verkauft haben, stehen bei mir in der Kreide. Eigentlich wäre also alles ganz okay. Bloß sind da eine Handvoll kleine Farmer, die ihr Land genau an dem Wasser haben, das ich für meine Rinder benötige. Und einer dieser Farmer, Jim Fletcher, ist besonders schlimm, weil er die anderen aufwiegelt.«Brody kratzte sich am Kinn.
»Er hat sogar schon davon gesprochen, sich an den Gouverneur zu wenden, damit der mir endlich das Handwerk legt. Dass es so weit aber gar nicht erst kommt, dafür werden du und Sheriff Cross sorgen.«
»Was soll also geschehen?«, fragte Holden.
»Das kann ich dir sagen«, antwortete der Rancher, »du wirst es erst auf die sanfte Tour probieren und den Farmern ein Angebot zum Verkauf machen.«
»Ich nehme an, dass diese Angebote nicht besonders überzeugend ausfallen werden, sondern nur Ihrer Sicherheit dienen sollen, falls später etwas passieren sollte ...?!«
»Erstens geht dich nichts an, was ich wem anbiete«, erwiderte Brody, »und zweitens wirst du bezahlt, genau das zu tun, was ich dir sage.«
»Schon gut«, wiegelte der Revolvermann ab.
»Sollten die Farmer ablehnen ...«
»... was sie selbstverständlich machen werden, wenn sie nur einen Hauch von Selbstachtung haben ...«, fiel Holden seinem neuen Boss ins Wort.
»Jetzt reicht es!«, schrie Brody. »Noch so ein Ding von dir, und du bekommst eine Abreibung, neben der alles, was eben passiert ist, wie ein Kaffeekränzchen bei den alten Damen von Bitter Creek dastehen wird.«
»Okay, okay«, sagte Holden nur und grinste.
»Wenn die Farmer das Angebot ablehnen, gehst du beim nächsten Mal noch etwas höher. Wichtig ist vor allem, dass Fletcher der Letzte auf der Liste ist.«
»Die Idee an sich ist nicht dumm«, fand der Sheriff.
»Das Problem ist nur, dass du Fletcher nicht kennst. Dieser Kerl beharrt auf seinem Recht und wird niemals verkaufen. Die einzige Chance besteht darin, dass er vielleicht aufgibt, wenn er sieht, dass alle anderen ihn im Stich lassen. Aber selbst diese Hoffnung ist nur ziemlich gering.«
»Und dann?«, fragte Holden.
»Dann muss er verschwinden«, erklärte der Rancher unmissverständlich.
»Ist Fletcher allein?«
»Eben nicht«, warf der Sheriff ein. »Fletcher hat eine Frau und zwei Kinder – was das Ganze natürlich etwas komplizierter macht.«
»Brody, Sie wollen also von mir, dass ich auch eine Frau und drei Kinder verschwinden lasse?«, wandte sich Holden wieder an den Rancher.
»Wenn es nicht anders geht, ja!«, antwortete der. »Ansonsten würde das Weib vielleicht die Behörden aufmerksam machen, und genau das können wir nicht gebrauchen, ich nicht, und du auch nicht. Schließlich bist du ja derjenige, der ihren Mann verschwinden lassen wird.«
»Okay«, meinte Holden. »Warten wir ab, wie es sich entwickelt.« Er goss sich noch einen Whiskey ein.
»Morgen kommst du raus zu mir auf die Ranch«, sagte Brody. »Dort gebe ich dir dann alles, was du brauchst, fertige Kaufverträge etc.«
»Vorher müssen wir aber noch etwas klären«, sagte der Revolvermann.
»Was denn?«, fragte Brody.
»Wir haben noch nicht über meinen Lohn gesprochen, Boss«, stellte Holden mit einem Grinsen im Gesicht fest.
»Du wirst deinen Lohn schon bekommen«, antwortete Brody und stand auf.
Holden aber blieb ganz gelassen und sagte nur: »Boss, so geht das nicht. Wir müssen uns zunächst über die Summe verständigen, und dann bekomme ich die Hälfte als Vorschuss.«
»Was?«, schrie Brody jetzt, »willst du mich auf den Arm nehmen?!«
»Überhaupt nicht, Chef. So arbeite ich immer, und so wird es auch diesmal sein. Andernfalls müssen Sie sich für Ihre Drecksarbeit jemand anderen suchen.«
»Na gut«, sagte Brody und setzte sich wieder. »Wie viel willst du haben?«
»10.000 Bucks!«
Brody schien jetzt kurz davor, vor Wut zu platzen.
»Warum nicht gleich 20.000?!«
»Bringen Sie mich nicht auf komische Ideen, Boss.« Holden grinste erneut.
»Also gut, 10.000, abgemacht.«
»5.000 jetzt«, beharrte Brody.
»Du bekommst das Geld morgen auf der Ranch.«
»Jetzt«, erwiderte Brody gelassen.
»Woher soll ich hier 5.000 Bucks nehmen?«, bellte der Rancher. Glaubst du, ich schleppe so viel Geld einfach mit mir herum?«
»Keine Ahnung, wie viel Geld Sie mit sich herumschleppen. Aber es gibt hier sicher eine Bank, die wahrscheinlich auch Ihnen gehört. Und wenn Sie dort nicht an das Geld kommen, dann holen Sie sich es eben von den Leuten, die Ihnen hier etwas schulden.«
Holden blickte Brody fest an.
»Ich nehme mir jetzt erst einmal ein Zimmer und gönne mir eine Flasche Whiskey. Am Abend erwarte ich Sie dann auf meinem Zimmer. Und zwar mit dem Geld!«
Holden war überzeugt, dass Brody ihn spätestens jetzt von seinen Schlägern zum Krüppel hätte prügeln lassen, wäre der Rancher nicht auf ihn angewiesen.
So aber erhob sich Brody ohne ein weiteres Wort. Dann verließen er und der Sheriff den Raum.
Holden hatte die unbändige Wut in den Augen des Ranchers gesehen und ahnte, dass dieser Job nicht nur für die gefährlich werden würde, gegen die er vorgehen sollte.
Aber was soll's?, dachte er und genehmigte sich noch einen Whiskey.
✰
Als der Abend kam, hatte es sich Slim Holden bereits ordentlich gehen lassen.
Er hatte sich im Saloon ein riesiges Steak genehmigt und zwei Flaschen Whiskey mit aufs Zimmer genommen. Nachdem er die erste fast gelehrt hatte, war er eingeschlafen und erst gegen sechs Uhr abends wieder aufgewacht.